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ZUGRUNDE LIEGENDE TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Messeinrichtung mit einem Messdatenpuffer.
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Bekannte
steuerbare Messeinrichtungen ermöglichen
die Ausführung
einer Messung und können
eine Benutzerschnittstelle aufweisen, mit deren Hilfe die Messung
gesteuert und die Daten der Messergebnisse ausgelesen werden können. Eine
Messeinrichtung kann eine solche Benutzerschnittstelle physisch
enthalten oder (gemäß der Beschreibung
in
EP 1 469 301 A1 desselben
Anmelders, Agilent Technologies) eine solche Benutzerschnittstelle
mittels eines Computersystems als Steuereinrichtung bereitstellen,
die über
ein Datennetz oder auf andere Weise mit dem Analysegerät verbunden
sein kann. In
DE 1991 7353 wird
eine Steuereinrichtung zum Steuern einer angeschlossenen Messeinrichtung
gemäß Präambel von
Anspruch 1 beschrieben.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Verfahrensweise
zum Durchführen einer
Messung bereitzustellen. Die Aufgabe kann durch die Hauptansprüche gelöst werden.
Beispielhafte Ausführungsarten
werden durch die Unteransprüche
dargestellt.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsart der
vorliegenden Erfindung wird eine Messeinrichtung zum Durchführen einer
Analyse bereitgestellt. Die Messeinrichtung kann eine Speichereinheit
zum Speichern gewonnener Messdaten in Form kompletter Datensätze einschließlich Informationen
zur Verwaltung und Vorgeschichte der Analysendaten aufweisen. Mit
anderen Worten, eine Ausführungsart
der Erfindung kann das Speichern und Abrufen kompletter Datensätze von
Messergebnissen unabhängig von
der Infrastruktur ermöglichen.
Die Analysedaten können
an eine angeschlossene Steuereinrichtung übertragen werden. Die Messeinrichtung
kann auch einen Prozessor aufweisen, der die Steuereinrichtung mit
Informationen über
die in der Steuereinrichtung gespeicherten Ergebnisdaten versorgt.
Nach dem Empfangen einer speziellen Anforderung zur Datenverfügbarkeit
von der Steuereinrichtung über die
in der Speichereinrichtung gespeicherten und zur Übertragung
bereitstehenden Ergebnisdaten kann die Messeinrichtung die angeforderten
Informationen übertragen.
Die Steuereinrichtung(en) können
dann die Übertragung
eines bestimmten Datenblocks oder Datensatzes der Ergebnisdaten
anfordern. Nach der Übertragung
an die angeschlossene Steuereinrichtung können die Datensätze der
Mess- oder Analysenergebnisse dann zur weiteren Datenanalyse und/oder
Datenreduktion verarbeitet werden.
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Gemäß einer
anderen beispielhaften Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung wird eine Steuereinrichtung zum Steuern
einer angeschlossenen Messeinrichtung zum Durchführen einer Messung bereitgestellt.
Die Steuereinrichtung kann eine Empfangseinheit zum Empfangen der
vom Messgerät übertragenen
Messdaten, eine Übertragungsunterbrechungs-Erkennungseinheit
zum Erkennen einer Unterbrechung während der Übertragung von Messdaten vom
Messgerät
und eine Datenverfügbarkeits-Anforderungseinheit
aufweisen, die eine Datenverfügbarkeitsanforderung
an das Messgerät überträgt, um Informationen über die
zur Übertragung
bereitstehenden Messdaten anzufordern, wenn die Übertragungsunterbrechungs-Erkennungseinheit eine
unterbrochene Datenübertragung
erkannt hat.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung wird eine Datenübertragungsverbindung bereitgestellt,
welche die Datenübertragung
zwischen dem Messgerät
mit den oben erwähnten
Merkmalen und einer Steuereinrichtung mit den oben erwähnten Merkmalen
ermöglicht, um
das mit der Steuereinrichtung verbundene Messgerät zu steuern und die Daten
zu übertragen.
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Gemäß noch einer
anderen beispielhaften Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben eines
Messgeräts
bereitgestellt, das in der Lage ist, eine Messung durchzuführen, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Speichern kompletter
Datensätze
gewonnener Messergebnisse einschließlich Informationen zur Verwaltung
und Vorgeschichte der Messdaten, wobei die Messdaten an eine angeschlossene
Steuereinrichtung übertragen
werden können,
und nach dem Empfangen einer Verfügbarkeitsanforderung der Steuereinrichtung über die
zur Übertragung
bereitstehenden gespeicherten Messdaten: Versorgen der Steuereinrichtung
mit Informationen gemäß der Verfügbarkeitsanforderung
auf der Basis eines zurückverfolgbaren
Befehls, gemäß welchem
Messdaten gespeichert werden können.
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Gemäß noch einer
weiteren beispielhaften Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung wird ein computerlesbares Medium bereitgestellt,
in welchem ein Computerprogramm zum Betreiben eines Messgeräts gespeichert
ist, das durch einen Prozessor ausgeführt wird, um die oben erwähnten Verfahrensschritte
zu steuern oder auszuführen.
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Gemäß einer
anderen beispielhaften Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung wird ein Programmelement zum Betreiben
eines Messgeräts
bereitgestellt, das durch einen Prozessor ausgeführt wird, um die oben erwähnten Verfahrensschritte
zu steuern oder auszuführen.
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Ausführungsarten
der Erfindung können ganz
oder teilweise durch ein oder mehrere geeignete Softwareprogramme
realisiert oder unterstützt werden,
die durch eine beliebige Art von Datenträgern gespeichert oder anderweitig
bereitgestellt werden können,
wobei die Softwareprogramme in oder durch eine beliebige geeignete
Datenverarbeitungseinheit ausgeführt
werden können.
Gemäß einer Ausführungsart
der Erfindung kann das Mess- oder Analysesystem durch ein Computerprogramm,
d.h. in Form von Software, oder unter Verwendung einer oder mehrerer
spezieller elektronischer Optimierungsschaltungen, d.h. in Form
von Hardware, oder in gemischter Form, d.h. mittels Softwarekomponenten
und Hardwarekomponenten, realisiert werden.
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Ein
beispielhafter Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, dass ein
Massenspeicherpuffer oder eine Massenspeichereinheit im Messgerät selbst bereitgestellt
wird. Die gewonnenen Messdaten können zusammen
mit Datensätzen über Datum
und Zeitpunkt des Datenempfangs, über die Vorgeschichte der Datengewinnung
und Speicherinformationen über
jeden einzelnen Messdatenwert in der Speichereinheit gespeichert
werden. Mit anderen Worten, die Reihenfolge der Speicherung der
Messdaten sowie die gesamten Datensätze der Analyse- oder Messdaten
können
durch das Speichersystem zurückverfolgt werden.
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Eine
Ausführungsart
der Erfindung stellt ein Mittel zum Umgehen mit unerwünschten
Unterbrechungen des Anschlusses oder der Verbindung zwischen dem
Messgerät
und der Steuereinrichtung bereit, welche während der Messung oder der
Analyse die ordnungsgemäße kontinuierliche Übertragung von
Messdaten vom Messgerät
an die Steuereinrichtung stören
können.
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Insbesondere
stellt eine Ausführungsart
der Erfindung einen Mechanismus zur Verhinderung von Datenverlusten
infolge einer solchen Unterbrechung bereit. Eine solche Ausführungsart
der Erfindung stellt sicher, dass vor oder nach der Unterbrechung übertragene
Messdaten, die eine bestimmte Messung oder Analyse betreffen, noch
ordnungsgemäß von der
Steuereinrichtung verwendet werden können, da der komplette Datensatz
einer Messung oder Analyse zur wiederholten Übertragung zur Verfügung steht,
da er in der Speichereinheit im Messgerät selbst gespeichert ist. Die
beschriebene Ausführungsart
der Erfindung kann verhindern, dass ein einziger Ausfall der Infrastruktur
oder des Computers zu einer Unterbrechung und zum nachfolgenden
Verlust von Datenpunkten führt,
was die gesamte Analyse oder Messung unbrauchbar machen kann.
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Gemäß Ausführungsarten
der Erfindung ist es im beschriebenen Szenario möglich, dass eine Messung oder
Analyse auch nach einer Unterbrechung des Anschlusses oder der Verbindung
zur Steuereinrichtung erfolgreich beendet und ihr Ergebnis gespeichert
werden kann. Nach dem Aufheben der Unterbrechung der Verbindung
entdeckt die Steuereinrichtung das Vorliegen einer Unterbrechung
des Datenübertragungspfades.
Die Steuereinrichtung kann eine Datenverfügbarkeitsanforderung an das
Messgerät
senden. Die Steuereinrichtung kann vom Messgerät Informationen anfordern,
ob und/oder welche Analyse- oder Messdaten (die aufgrund der Unterbrechung
des Übertragungspfades möglicherweise
nicht ordnungsgemäß übertragen wurden)
zur Übertragung
von der Speicherpuffereinheit des Messgeräts zur Verfügung stehen. Das Messgerät kann als
Reaktion auf die Verfügbarkeitsanforderung
die Steuereinrichtung mit Informationen darüber versorgen, welche Messdaten
noch verfügbar
sind oder ob ein bestimmter Teil der Messdaten noch verfügbar ist.
Als Reaktion auf eine Verfügbarkeitsanforderung
kann das Messgerät
die Steuereinrichtung auch direkt mit einem bestimmten Teil der
Messdaten versorgen, ohne noch weitere Daten zu übertragen.
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Zum
Beispiel kann die Steuereinrichtung dem Messgerät eine Adresse der letzten
Messdaten, die vor der Unterbrechung fehlerfrei übertragen wurden, und/oder
eine Adresse der ersten nach der Wiederherstellung des Übertragungspfades
fehlerfrei übertragenen
Messdaten mitteilen. Dann kann das Messgerät anhand der zeitlichen Reihenfolge
der Gewinnung der Messdaten prüfen,
ob der angeforderte Datensatz der Messdaten noch in der Massenspeichereinheit
gespeichert ist und noch einmal an die Steuereinrichtung gesendet
werden kann, um dort die Messdaten zu vervollständigen. Folglich können fehlende
Teile eines Datensatzes von Messdaten nachträglich geliefert werden. In
diesem Fall kann es erforderlich sein, dass die Steuereinrichtung
das Messgerät
auffordert, den gesamten Satz Messdaten noch einmal zu senden.
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Deshalb
kann der Betrieb des Messgeräts gemäß der beschriebenen
Ausführungsart
der Erfindung weniger störanfällig sein
und selbst bei einem Szenario, bei dem sich eine Steuereinrichtung
fern vom Messgerät
befindet und mit diesem über
ein Datennetz oder einen anderen physischen Datenübertragungspfad
verbunden ist, ein zuverlässiges
und sicheres Auslesen von Messdaten durch die Steuereinrichtung
ermöglichen.
Selbst wenn die Messdaten über
einen störanfälligen Datenübertragungspfad übertragen
werden, kann somit durch die Pufferung der Messdaten eine ordnungsgemäße Übertragung der
Messdaten zwischen dem Messgerät
und der Steuereinrichtung garantiert werden.
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Das
Messgerät
kann selbst über
die Funktionalität
zum Erkennen von Fehlern im Übertragungspfad
verfügen,
wobei dies jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Die letztere
Alternative ermöglicht
die kostengünstige
Herstellung des Messgeräts,
da in diesem Fall keine (aufwändige)
Software zur Fehlererkennung im Messgerät vorgesehen werden muss. Die
Fehlererkennung kann von der Steuereinrichtung durchgeführt werden,
in welche eine Übertragungsunterbrechungs-Erkennungseinheit
integriert sein kann, die eine Unterbrechung des Datenflusses zwischen
dem Messgerät
und der Steuereinrichtung erkennen kann. Diese Unterbrechung kann
in der Steuereinrichtung dadurch erkannt werden, dass die Unterbrechung
eines erwarteten und noch nicht beendeten Messdatenstroms wahrgenommen
wird. Ein Problem im Übertragungspfad
kann jedoch auch durch das periodische Austauschen von Statusanforderungen
oder -signalen zwischen der Steuereinrichtung und dem Messgerät erkannt
werden, wenn die Folge der empfangenen Antworten oder Signale auf die
Statusanforderungen plötzlich
unterbrochen wird. In diesem Fall kann von der Übertragungsunterbrechungs-Erkennungseinheit
eine Verfügbarkeitsanforderung
durch die Übertragungsunterbrechungs-Erkennungseinheit
ausgelöst
und von der Verfügbarkeitsanforderungseinheit
erzeugt werden.
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Somit
kann die Erkennung eines im Übertragungspfad
auftretenden Problems auf der Seite der Steuereinrichtung erfolgen,
jedoch kann die Fehlererkennungssoftware teilweise oder ganz auch
in das Messgerät
integriert werden.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Messgerät mit einem eingebauten Massenspeicher zur
Pufferung von zahlreichen Analyse- oder Messdaten bereitgestellt.
Als Messgerät
kann ein Laborgerät
infrage kommen, das Daten erzeugt, die durch eine in einem Computer
in einem Datennetz laufende Software gewonnen werden. Das Analyseinstrument oder
Messgerät
gemäß einem
Aspekt der Erfindung kann Datensätze
von Analysedaten erzeugen, die durch eine Steuersoftware in einem
Computer gewonnen werden können,
der über
ein Datennetz oder ein anderes Mittel mit den Instrumenten verbunden ist.
Gemäß einer
Ausführungsart
der Erfindung wird ein Ausfallsicherungsmechanismus für Messdaten bereitgestellt,
der von der Stabilität
eines Datennetzes oder einer Steuersoftware unabhängig ist,
mit dem die Verfügbarkeit
und Integrität
der vom Messgerät
erzeugten Analysedaten sichergestellt wird.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsart der
Erfindung wird ein Massenspeicher im Messinstrument realisiert.
Analyseinstrumente können
während
der Datengewinnung einen kontinuierlichen Datenstrom erzeugen. Bei
den Steuersystemen des Messinstruments kann es gegebenenfalls erforderlich
sein, dass die Verbindung zwischen dem Instrument und der Instrumentsteuerung
immer aktiv ist, damit alle gewonnenen Daten ohne Datenverlust tatsächlich an
die Steuereinrichtung übertragen
werden.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung kann die Datenübertragung zwischen dem Messgerät und der Steuereinrichtung über ein
lokales Netz (LAN) erfolgen, zum Beispiel unter Verwendung des TCP/IP-Standardprotokolls.
Das TCP/IP stellt Mechanismen für
die sichere und fehlerfreie Datenübertragung in Form von Datenpaketen
bereit, erfordert jedoch eine funktionierende und richtig konfigurierte Netzinfrastruktur
(zum Beispiel physische und logische Verbindungen wie beispielsweise
eine intakte Verdrahtung, funktionierende und richtig konfigurierte Vermittlungsrechner
(Switches), Server, Namensauflösung,
Adresszuweisungen usw.). Gemäß der beschriebenen
Ausführungsart
der Erfindung kann ein Mechanismus bereitgestellt werden, der auch
bei einem Ausfall der erläuterten
Infrastruktur den Verlust von Messdaten verhindert. Dieser Mechanismus kann
die Unversehrtheit der vom Analysegerät erzeugten Messdaten schützen. Ein
entsprechendes System zur Datengewinnung kann Ausfälle des
Datennetzes und/oder der Infrastruktur ohne Datenverlust kompensieren,
indem die gewonnenen Messdaten im internen Massenspeicher des Messgeräts gepuffert
werden.
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Insbesondere
kann das System bei einer kurzzeitigen Netzunterbrechung (zum Beispiel
im Bereich von Sekunden bis Minuten, für gewöhnlich jedoch kürzer als
die tatsächliche
Laufzeit einer Analyse) automatisch und transparent eine erneute
Verbindung zur Steuereinrichtung herstellen und alle im Puffer gespeicherten
Daten ohne Eingreifen des Benutzers hinaufladen. Bei einer länger andauernden Netzunterbrechung
(zum Beispiel im Bereich von Minuten bis Stunden und ungeachtet
der tatsächlichen Messdauer)
kann das System alle Messdaten im Messgerät speichern und einer Systemsteuerung
ermöglichen,
eine erneute Verbindung herzustellen und die gepufferten Daten vom
Messgerät
herunterzuladen. Somit kann die Gewinnung der Messdaten zuverlässiger,
sicherer und ausfallsicherer gestaltet werden.
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Ein
System gemäß einer
Ausführungsart
der Erfindung kann die Korrektur einer fehlerhaften Datenübertragung
ermöglichen,
indem es selektiv eine erneute Übertragung
fehlender oder beschädigter Datenteile
zulässt,
die in der Speichereinheit gepuffert sind, um so Datenverluste infolge
einer unterbrochenen Verbindung zu verhindern.
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Die
Speichereinheit kann nicht nur Messdaten einer einzigen Messung
speichern, sondern so viele Daten, bis die Speicherkapazität erschöpft ist. Erst
dann können
die Messdaten überschrieben
werden. Dann kann eine Steuereinrichtung direkt auf jeden Teil der
in der Speichereinheit gespeicherten Daten zugreifen (zum Beispiel
die Übertragung
aller Daten ab einer bestimmten Adresse anfordern).
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Auf
diese Weise kann ein Messgerät,
das unter Verwendung einer Steuereinrichtung in einem Datennetz
betrieben wird, wirksam vor Ausfällen
oder Fehlern in der Datenübertragungsinfrastruktur
geschützt
werden. Gemäß der Datenverwaltungsarchitektur
in einem Messgerät
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsart
der Erfindung können
gewonnene Daten kontinuierlich von der Speichereinheit an eine Schnittstelle
des Messgeräts übertragen
werden, die durch Leitungen oder drahtlos mit einer Steuereinrichtung
verbunden sein kann. Wenn im Datenübertragungspfad zwischen dem
Messgerät und
der Steuereinrichtung ein Problem auftritt, kann anhand einer Vorgeschichte
oder einer Speicherreihenfolge der Messdaten in der Speichereinheit
des Messgeräts
(zum Beispiel in Form von chronologischen Daten) ermittelt werden,
ob die fehlenden Daten noch zur Übertragung
bereitstehen. Mit anderen Worten, eine Art Verzeichnis oder Index
kann in der Speichereinheit gespeichert sein oder von einer bestimmten
Reihenfolge oder Strategie abgeleitet werden, nach der die Messdaten
in der Speichereinheit gespeichert werden.
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Der
Begriff „Messgerät" gemäß dieser
Beschreibung kann insbesondere eine beliebige Vorrichtung bezeichnen,
die zum Durchführen
jeglicher Art von Messungen oder zum Erkennen eines beliebigen messbaren
Parameters oder zum Durchführen einer
beliebigen Prüfung
eines zu untersuchenden Analyten dient oder verwendet wird. Zum
Beispiel kann die Messung eine (bio)chemische Analyse einer flüssigen oder
gasförmigen
Probe betreffen, deren Zusammensetzung oder Identität ermittelt
werden soll.
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Bei
den „Messdaten" aus einer solchen
Messung kann es sich um experimentelle Rohdaten oder um teilweise
ausgewertete oder verarbeitete Daten oder um vollständig verarbeitete
Daten handeln, die bereits die gewünschten Informationen aus der
Messung enthalten. Somit müssen
die von einem Messgerät
gemäß der obigen
Art bereitgestellten „Messdaten" möglicherweise
noch ganz oder teilweise verarbeitet oder können auch bereits vollständig verarbeitet
sein, sodass keine Nachbearbeitung mehr nötig ist.
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Als
Speichereinheit kann eine beliebige Art von Speichermedium infrage
kommen, zum Beispiel ein Flash-Speicher, ein RAM-Speicher, ein ROM-Speicher,
ein EEPROM, ein FRAM-Speicher, ein SRAM-Speicher, ein MRAM-Speicher
oder Ähnliches.
Insbesondere kann die Speichereinheit in Form einer kompakten Speicherkarte
(zum Beispiel als Flash-Karte) oder als USB-Speicherstift oder durch eine
beliebige Art einer austauschbaren Kassette ausgeführt sein,
die im Analysegerät
enthalten ist.
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Wenn
ein Fehler im Datenübertragungspfad zwischen
dem Messgerät
und der Steuereinrichtung erkannt wurde, gibt es nicht nur eine
Möglichkeit
der Reaktion, indem eine Verfügbarkeitsanforderung
gesendet wird. Zusätzlich
oder alternativ kann dem Messgerät
eine Befehlsnachricht zugeleitet werden, um das Messgerät anzuweisen,
die Dauer des Messvorgangs zu verlängern (zum Beispiel, um eine
durch die Unterbrechung bedingte Pause in der Übertragung der Messdaten auszugleichen)
oder die Gewinnung von Messdaten auszusetzen (zum Beispiel bis zum
Ende der Unterbrechung).
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Die
Steuereinrichtung kann dem Messgerät in Verbindung mit der Verfügbarkeitsanforderung eine
Position im Strom der Messdaten mitteilen, welche den Zeitpunkt
der Unterbrechung der Datenübertragung
kennzeichnet. Zum Beispiel kann eine solche Position durch einen
Lesezeiger definiert sein, der auf eine bestimmte Startposition
der möglicherweise
in der Speichereinheit des Messgeräts gespeicherten Messdaten
zeigt, ab welcher die zusätzliche Datenübertragung
starten soll.
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Nach
dem Empfangen der Verfügbarkeitsanforderung
kann das Messgerät
darüber
hinaus, möglichst
im Rahmen der gegenwärtig
durchgeführten Messung,
reagieren, indem es den gerade durchgeführten Messvorgang verzögert oder
unterbricht. Somit kann ein Speicherüberlauf in der Speichereinheit vermieden
werden. Dadurch kann verhindert werden, dass das System unbeabsichtigt
die zuvor gewonnenen und gespeicherten Daten überschreibt, die noch von Interesse
sind.
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Anhand
chronologischer Daten, insbesondere in Verbindung mit den Messdaten,
kann ein Teil des Messvorgangs wiederhergestellt, eine Kombination
von Messdaten und Daten zur Identifizierung bereitgestellt und eine
Datensortierung durchgeführt werden.
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Die
Steuersoftware der Steuereinrichtung kann speziell darauf ausgerichtet
sein, dass die Steuereinrichtung beim Auftreten eines Netzproblems
das System nicht vollständig
zurücksetzen
muss, was mit einer Löschung
aller unvollständigen
Daten verbunden wäre.
Stattdessen kann ein Datenaustausch mit dem Messgerät durchgeführt werden,
um zu prüfen, ob
bestimmte Daten noch zur Übertragung
zur Verfügung
stehen.
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Im
Messgerät
können
gewonnene Messdaten in Echtzeit („online"), das heißt kontinuierlich während der
Durchführung
der Messung, ausgelesen werden. Insbesondere nach dem Erkennen eines Übertragungsfehlers
ist es auch möglich,
einen Teil der Daten eines Datenblocks auszulesen, der zum Beispiel
zu einem bestimmten Teil der Messung gehört. Außerdem kann im Messgerät eine spezielle Firmware
zum Steuern oder Verwalten der Speichereinheit (zum Beispiel eines Ringpufferspeichers)
bereitgestellt werden. Als Messgerät gemäß einer Ausführungsart
der Erfindung kann eine (relativ) passive Einheit dienen, die selbst
nicht aktiv eine Verbindung zu einer Steuereinrichtung herstellt
und die in vielen Fällen
selbst auch keinen Fehler erkennt. Im Gegensatz hierzu kann die
Datenübertragung
zwischen dem Messgerät
und der Steuereinrichtung durch die Steuereinrichtung gesteuert
und ausgelöst
werden, die als aktive Einheit ausgeführt sein kann und eine Verbindung
zum Messgerät
herstellen und dieses mit Steuerbefehlen versorgen kann.
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Im
Folgenden werden weitere beispielhafte Ausführungsarten des Messgeräts beschrieben.
Diese Ausführungsarten
gelten jedoch auch für
die Steuereinrichtung, für
das vernetzte Datenübertragungssystem,
für das
Verfahren, für
das computerlesbare Medium und für
das Programmelement.
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Die
Speichereinheit des Messgeräts
kann dafür
eingerichtet sein, gewonnene Messdaten so zu speichern, dass die
zeitliche Reihenfolge, in der die Messdaten gespeichert sind oder
wurden, wiederhergestellt werden kann. Mit anderen Worten, gemäß dieser
Ausführungsart
ist es möglich,
unzweideutig eine zeitliche Reihenfolge der Gewinnung oder Speicherung
bestimmter Objekte oder Datensätze
von Messdaten zu ermitteln. Dies kann dadurch erreicht werden, dass
zum Beispiel für
jedes Objekt oder für eine
Gruppe gewonnener Messdaten eine entsprechende Zeitmarke (die auch
als zugewiesener Zeitdatenwert bezeichnet werden kann) gespeichert wird,
welche den Zeitpunkt der Gewinnung oder Speicherung dieses bestimmten
Objekts oder dieser Gruppe gewonnener Messdaten wiedergibt. Desgleichen
können
auch Adressen der Messdaten in der Pufferspeichereinheit von vornherein
Zeitinformationen enthalten, von denen eine eindeutige zeitliche Reihenfolge
der Gewinnung oder Speicherung dieser Daten abgeleitet werden kann.
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Die
Speichereinheit des Messgeräts
kann als Ringpuffer ausgeführt
sein, der sich insbesondere zum kontinuierlichen zyklischen Speichern
und Überschreiben
gewonnener Messdaten eignet. Der Begriff Ringpuffer kann insbesondere
einen Langzeitspeicherbereich bezeichnen, der Datenströme speichert,
die vor ihrer Umwandlung in Ausgangsdaten auf ihre Weiterverarbeitung
warten. Der Ringpuffer kann als Speicherschnittstelle dienen, in
der Daten gespeichert werden, bevor sie an einen Prozessor oder
die Steuereinrichtung weitergeleitet werden. Im Fall eines Ringpuffers
können
die Daten kontinuierlich gespeichert werden, um dann beim Erreichen
der Speicherkapazität
des Ringpuffers die „ältesten" Daten zu überschreiben.
Zum Beispiel kann eine vom Ringpuffer zu verarbeitende Datenrate
400 kB/s betragen. Ein Ringpuffer kann zuvor gespeicherte Daten
mit neuen Daten überschreiben,
nachdem diese gewonnen wurden, und so den Speicherinhalt ständig aktualisieren.
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Insbesondere
kann die Speichereinheit dafür eingerichtet
sein, die ältesten
gespeicherten Messdaten nach dem FIFO-Prinzip (First-In, First-Out) überschreiben,
wenn in der Speichereinheit kein Speicher mehr frei ist. Durch diese
Maßnahme
wird sichergestellt, dass die in der Speichereinheit gespeicherten
Daten immer die neuesten Messdaten betreffen, die mit relativ hoher
Wahrscheinlichkeit noch von Interesse sind, während ältere Daten, die wahrscheinlich
nicht mehr gebraucht werden, nicht mehr in der Speichereinheit gespeichert
werden.
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Gemäß einer
Ausführungsart
können
die bereitgestellten Messdaten mit einer Zeitmarke oder einer anderen
Zeitinformation „markiert" werden, wodurch
die zeitliche Abfolge der Gewinnung der Messdaten von einer Messumgebung
zur Speichereinheit zurückverfolgt
werden kann.
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Der
Prozessor des Messgeräts
kann dafür eingerichtet
sein, nach dem Empfangen einer Anforderung zur Übertragung von Messdaten von
der Steuereinrichtung dieser einen angeforderten Teil der gespeicherten
Messgerät
bereitzustellen. Nach einer Antwort vom Messgerät auf die Datenverfügbarkeitsanforderung
ist der Steuereinrichtung bekannt, welche Daten in der Speichereinheit
des Messgeräts noch
zur Übertragung
zur Verfügung
stehen. Durch die Bereitstellung eines Lesezeigers, der auf einen gewünschten
Teil oder eine Startposition der gespeicherten Messdaten zeigt,
kann die Steuereinrichtung das Messgerät veranlassen, der Steuereinrichtung die
fehlenden Daten bereitzustellen.
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Das
Messgerät
gemäß der Erfindung
kann eine Aufnahme oder einen Aufnahmeteil aufweisen, durch welchen
die Speicherkapazität
des Messgeräts
erhöht
werden kann. Ein Standardmessgerät kann
flexibel mit einer Speichereinheit ausgestattet sein, die insbesondere
auf eine bestimmte Anwendung zugeschnitten ist, zum Beispiel für eine gewünschte Speicherkapazität und/oder
geforderte Lese-/Schreibzyklen. Somit kann die eingebaute Speichereinheit
für eine
bestimmte Anwendung ausgelegt werden, zum Beispiel für einen
bestimmten Typ einer ersten Speichereinheit, die auf Dauer im Messgerät bereitgestellt
wird. Es kann auch ein erster Speicher ständig im Messgerät bereit
stehen, während
bei größerem Speicherbedarf
eine zweite Wechselspeichereinheit in das Messgerät eingeführt werden
kann. Durch diese Maßnahme
kann das Speichervolumen flexibel an eine bestimmte Anwendung angepasst werden,
indem die zweite Speichereinheit in geeigneter Weise ausgewählt oder
gewechselt wird.
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Der
Prozessor kann zum Empfangen von Steuernachrichten von der Steuereinrichtung
zur Steuerung des Messgeräts
empfangen. Mit anderen Worten, die Steuereinrichtung kann als Master
und das Messgerät
als Slave fungieren, sodass das Messgerät nicht mit aufwändiger Verarbeitungssoftware
ausgestattet werden muss und somit mit geringem Aufwand gefertigt
werden kann.
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Das
Messgerät
kann dafür
ausgelegt sein, über
mindestens einen Bus, ein lokales Netz (Local Area Network, LAN),
ein Nahsteuernetz (Control Area Network, CAN), einen Schnittstellenbus
von Hewlett Packard (HPIB) oder eine Schnittstelle RS232 Daten auszutauschen.
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Im
Allgemeinen kann der Datenaustausch zwischen einem Messgerät und einer
Steuereinrichtung über
ein beliebiges drahtloses oder Festnetz erfolgen.
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Eine
Schnittstelle RS232 ermöglicht
eine serielle Datenübertragung,
das heißt,
die Datenbits werden nacheinander über eine Leitung übertragen, wohingegen
die Datenbits bei einer parallelen Datenübertragung über mehrere Leitungen gleichzeitig übertragen
werden.
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Ein
lokales Netz (LAN) bezeichnet insbesondere ein Computernetz, das
einen lokalen Bereich wie beispielsweise eine Wohnung, ein Büro oder
eine Gruppe mehrerer Gebäude
versorgt, zum Beispiel eine Hochschule. Ein solches LAN kann speziell
als drahtloses lokales Netz (wireless LAN) ausgeführt werden,
das auch mit einem Weitverkehrsnetz (Wide Area Network, WAN) oder
dem öffentlichen
Internet verbunden sein kann.
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Der
Schnittstellenbus HPIB ist gleichbedeutend mit GPIB (General Purpose
Interface Bus, Universaler Schnittstellenbus), über den gemäß dem Standard IEEE 468 8 Bits
parallel übertragen
werden.
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Das
Messgerät
gemäß der Erfindung
kann als mindestens eine der folgenden Einheiten ausgelegt sein:
als Messgerät
zum Durchführen
einer Messung in einer verbundenen oder angeschlossenen Messumgebung,
als Sensoreinheit, als Testeinheit zum Testen einer zu testenden
Einheit (Device Under Test, DUT), als Einheit für chemische, biologische und/oder
pharmazeutische Analysen, und kann ein Trennsystem zum Trennen der
Verbindungen einer Probe beinhalten. Weitere beispielhafte Anwendungsfelder
des Messgeräts
gemäß der Erfindung sind
die Gaschromatographie, die Massenspektroskopie, die UV-Spektroskopie,
die optische Spektroskopie, die IR-Spektroskopie, die Flüssigkeitschromatographie,
die Kapillarelektrophorese und die Bioanalyse.
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Somit
kann als Messgerät
ein Gerät
verwendet werden, das eine beliebige Art von Messungen durchführen kann
und bei dem Messdaten an eine Steuereinrichtung weitergeleitet werden
können.
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Als
Messgerät
kann auch eine beliebige Art von Sensoren verwendet werden, die
beliebige physikalische, chemische oder andere Parameter wie beispielsweise
Temperatur, Feuchtigkeit und Druck messen, wobei solche Sensordaten
von einer Steuereinrichtung verarbeitet werden.
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Ferner
kann als Messgerät
auch eine Testeinheit zum Testen einer DUT verwendet werden. Zum
Testen elektronischer Einheiten, insbesondere integrierter elektronischer
Schaltungen, die digitale elektronische Ausgangssignale erzeugen,
kann an einen Eingang der DUT ein Test- oder Stimulierungssignal
angelegt werden, woraufhin ein Antwortsignal der DUT durch eine
automatische Testeinrichtung ausgewertet werden kann, zum Beispiel
durch Vergleichen mit erwarteten Daten.
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Das
Messgerät
kann für
Messanwendungen wie chemische, biologische und/oder pharmazeutische
Analysen, für
Funktionen wie die (Protein-) Reinigung, die Elektrophorese von
Lösungen
oder chromatographische Untersuchungen eingesetzt werden. Ein Beispiel
für ein
solches chemisches, biologisches und/oder pharmazeutisches Messgerät ist der
Hochleistungs-Flüssigkeitschromatograph
1100 von Agilent Technologies.
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Gemäß einer
anderen beispielhaften Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung kann als Messgerät ein Flüssigkeitstrennsystem zum Trennen von
Verbindungen einer Flüssigkeitsprobe
eingesetzt werden. Ein solches Flüssigkeitstrennsystem kann eine
Lösemittelzufuhreinheit
zum Pumpen einer Flüssigkeit,
eine Trenneinheit zum Trennen der in der Flüssigkeitsprobe enthaltenen
Verbindungen und eine Nachweiseinheit, welche die Eigenschaften
der durchströmenden
Flüssigkeit
messen kann und Messdaten über
die Trennung und die Trennergebnisse zur Speicherung an die Speichereinheit
liefert, aufweisen.
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Das
Messgerät
gemäß der Erfindung
kann eine Schnittstelle mit mehreren Anschlüssen aufweisen, welche das
Messgerät
mit mehr als einer Steuereinrichtung verbinden kann, um Daten über ein
und dieselbe physische Verbindung auszutauschen. Durch das Verbinden
des Messgeräts
mit mehr als einer Steuereinrichtung über ein und dieselbe Schnittstelle
kann die Übertragung
der Messdaten bei Ausfall einer der Verbindungen über den
anderen Übertragungspfad
erfolgen. Ferner kann das Messgerät (das sich zum Beispiel am
Ort des Benutzers befindet) von einem nahe gelegenen Ort (zum Beispiel durch
einen in demselben Labor befindlichen Computer) und gleichzeitig
von einem entfernten Ort (zum Beispiel durch einen entfernt installierten
Computer) gesteuert werden. Zum Beispiel kann dem Benutzer durch
die Überwachung
des Messgeräts
durch einen Techniker aus der Distanz die ordnungsgemäße Funktion des
Messgeräts
garantiert und das Erkennen möglicher
mit dem Messgerät
verbundener Probleme oder eines Wartungsbedarfs zu einem frühen Zeitpunkt,
bevor es tatsächlich
zum Ausfall kommt, gewährleistet
werden.
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Durch
das Vorsehen mehrerer Anschlüsse können mehrere
Steuereinrichtungen mit unterschiedlicher Übertragungsgeschwindigkeit
mit Messdaten versorgt werden, das heißt, verschiedene Steuereinrichtungen
empfangen die Messdaten mit jeweils anderer Datenrate. Das ist dadurch
möglich, dass
die Messdaten in der Massenspeichereinheit gespeichert werden.
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Es
wird darauf hingewiesen, das über
eine oder mehrere Schnittstellen des Messgeräts ein Datenaustausch mit mehr
als einer Steuereinrichtung durchgeführt werden kann.
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Ebenfalls
gemäß der beschriebenen
Ausführungsart
kann das Messgerät
eine Erkennungseinheit zum Erkennen der Identität einer Steuereinrichtung aus
einer Nachricht aufweisen, die von der Steuereinrichtung gesendet
wurde, nachdem die Nachricht von einer der mindestens zwei Steuereinrichtungen
empfangen wurde. Wenn mehr als eine Steuereinrichtung Daten mit
dem Messgerät
austauschen, insbesondere über
eine einzige Datenübertragungsschnittstelle,
kann es von Vorteil sein, wenn das Messgerät davon Kenntnis hat, welche
Steuereinrichtung als Urheber eines entsprechenden Befehls oder
einer Anforderung infrage kommt. Dies kann im Rahmen des TCP/IP-Standards
realisiert werden, da eine gemäß diesem
Standard übertragene
Nachricht die Ermittlung des Ursprungs dieser Nachricht ermöglicht.
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Im
Folgenden werden weitere beispielhafte Ausführungsarten der Steuereinrichtung
beschrieben. Diese Ausführungsarten
gelten jedoch auf für das
Messgerät,
das Datennetzsystem, das Verfahren, das computerlesbare Medium und
das Programmelement.
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Die
Steuereinrichtung kann ferner eine Messdaten-Anforderungseinheit
aufweisen, die ausgehend von Informationen über die zur Übertragung bereitstehenden
Messdaten und ausgehend von einer Erkennung einer Unterbrechung
eine Messdatenanforderung an das Messgerät übertragen kann, um die Übertragung
eines Teils der aufgrund der Unterbrechung in der Steuereinrichtung
fehlenden Messdaten anzufordern. Somit kann die Übertragung eines entsprechenden
Teils der in der Speichereinheit des Messgeräts gespeicherten Daten an die Steuereinrichtung
angefordert werden, wobei zum Kennzeichnen der entsprechenden Teile
in der Speichereinheit Lesezeiger verwendet werden können.
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Als
Steuereinrichtung gemäß der Erfindung kann
ein „Arbeitsplatzrechner" (Workstation) verwendet
werden. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung kann der Begriff „Arbeitsplatzrechner" eine beliebige Einheit
bezeichnen, die mit einem Messgerät verbunden werden kann und
die Daten empfangen kann. Zum Beispiel kann als Computer ein herkömmlicher
Personal Computer oder ein leistungsfähiger Server eingesetzt werden.
Prinzipiell kann als Arbeitsplatzrechner auch ein Mobiltelefon,
ein persönlicher
digitaler Assistent (PDA) oder ein beliebiges Gerät verwendet
werden, mit dessen Hilfe das Messgerät gesteuert werden kann.
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Der
Arbeitsplatzrechner kann eine grafische Benutzeroberfläche (Graphical
User Interface, GUI) aufweisen. Eine solche grafische Benutzeroberfläche kann
eine Anzeigeeinheit (zum Beispiel eine Katodenstrahlröhre, einen
Flüssigkristallbildschirm,
einen Plasmabildschirm oder Ähnliches)
beinhalten, um einem menschlichen Benutzer Informationen anzuzeigen,
zum Beispiel Messdaten oder von den Messdaten abgeleitet Messergebnisse
zur Weiterverarbeitung im Arbeitsplatzrechner. Außerdem kann
eine grafische Benutzeroberfläche
eine Eingabeeinrichtung aufweisen, mit deren Hilfe ein Benutzer
Daten (zum Beispiel Befehle oder Anweisungen) eingeben oder das
System mit anderen Daten versorgen kann. Zu einer solchen Eingabeeinrichtung
kann eine Tastatur, ein Joystick, eine Rollkugel oder auch ein Mikrofon
eines Spracherkennungssystems gehören. Die GUI kann einem menschlichen
Benutzer die bidirektionale Kommunikation mit dem Arbeitsplatzrechner
ermöglichen.
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Im
Folgenden wird eine beispielhafte Ausführungsart des Netzwerksystems
beschrieben. Diese Ausführungsart
gilt jedoch ebenso für
das Messgerät,
die Steuereinrichtung, das Verfahren, das computerlesbare Medium
und das Programmelement.
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Die
Steuereinrichtung des Datennetzsystems kann sich in der Nähe des Messgeräts oder
entfernt von diesem befinden. Unter „fern" ist in diesem Zusammenhang zu verstehen,
dass die Steuereinrichtung und das Messgerät relativ weit voneinander entfernt
sind. Zum Beispiel können
sich beide Geräte an
verschiedenen Standorten befinden. Durch die räumliche Trennung von Messgerät und Steuereinrichtung
kann das Messgerät
in einer Umgebung untergebracht werden, in der sich die Steuereinrichtung nicht
befinden sollte oder wo dies nur mit großem Aufwand möglich ist.
Beispiele für
Standorte eines Messgeräts,
an denen sich eine Steuereinrichtung möglichst nicht befinden sollte,
sind Labors, die besonderen Bedingungen unterworfen sind, oder Reinräume für Halbleiteruntersuchungen,
die absolut frei von Verunreinigungen sein müssen. In anderen Fällen kann
es erwünscht
sein, dass ein Messgerät durch
eine Steuereinrichtung des Herstellers gesteuert oder überwacht
wird, während
sich das Messgerät beim
Kunden befindet. Eine solche verteilte Architektur wird gemäß der Erfindung
ermöglicht.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Aufgaben und viele der mit den Ausführungsarten der vorliegenden
Erfindung verbundene Vorteile werden aus der folgenden ausführlicheren Beschreibung
von Ausführungsarten
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen klarer und verständlicher.
Merkmale, die im Wesentlichen oder funktionell gleich oder ähnlich sind,
werden mit denselben Bezugsnummern bezeichnet.
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1 zeigt
ein Datennetzsystem, das ein Messgerät und eine Steuereinrichtung
gemäß einer beispielhaften
Ausführungsart
der Erfindung aufweist.
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2 zeigt
einen Ablaufplan zur Veranschaulichung eines Verfahren zum Betreiben
eines Messgeräts
zum Durchführen
einer Messung gemäß einer
beispielhaften Ausführungsart
der Erfindung.
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Die
Darstellung in der Zeichnung ist schematisch.
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Im
Folgenden wird unter Bezug auf 1 wird ein
Datennetzsystem 100 gemäß einer
beispielhaften Ausführungsart
der Erfindung beschrieben.
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Das
Datennetzsystem 100 weist ein biochemisches Messgerät 101,
eine lokale Steuereinrichtung 102 und eine ferne Steuereinrichtung 103 auf.
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Das
biochemische Messgerät 101 ist
in der Lage, eine Messung in einer Messumgebung 104 durchzuführen. Die
Messumgebung 104 weist eine Vielzahl biochemischer Substanzen
auf, die gemischt, miteinander zur Reaktion gebracht, gereinigt, getrennt
usw. werden. Eine in der Messumgebung 104 durchgeführte Messung
liefert Messparameter wie die Konzentrationen von Komponenten, das
Vorliegen oder Fehlen verschiedener Fraktionen von Substanzen in
einem Analyten, Messdaten zur Aktivität oder Ähnliches. Solche Messdaten
aus der in der Messumgebung 104 durchgeführten Messung werden
an einen Ringpuffer 105 als Speichereinheit des biochemischen
Messgeräts 101 weitergeleitet.
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Der
Ringpuffer 105 speichert gewonnene Messdaten so, dass eine
zeitliche Reihenfolge zurückverfolgt
werden kann, in der die Messdaten im Ringpuffer 105 gespeichert
wurden. Der Ringpuffer 105 erlaubt das kontinuierliche
zyklische Speichern und Überschreiben
der gewonnenen Messdaten nach dem FIFO-Prinzip, d.h. früher im Ringpuffer 105 gespeicherte
Daten werden eher überschrieben
als später
gespeicherte Daten.
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Die
verschiedenen Messdaten werden in der Messumgebung 104 während der
Messprozedur gewonnen, die einige Minuten dauern kann. Von der Messumgebung 104 wird
eine Folge von Signalen an den Ringpuffer 105 übertragen. Über eine
Datenübertragungsschnittstelle 106 des
biochemischen Messgeräts 101 können die
im Messdaten Ringpuffer 105 gespeicherten Messdaten von
diesem kontinuierlich an eine der Steuereinrichtungen 102, 103 übertragen
werden.
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Ferner
weist das biochemische Messgerät 105 einen
Mikroprozessor 107 zum Zugreifen auf den Ringpuffer 105 und
zum Datenaustausch mit einer der Steuereinrichtungen 102, 103 über die
Datenübertragungsschnittstelle 106 auf.
Der Prozessor 107 (Zentraleinheit, CPU) kann nach dem Empfangen
einer Verfügbarkeitsanforderung
von einer der Steuereinrichtungen 102, 103 die
entsprechende Steuereinrichtung 102, 103 mit Informationen über die
aktuell im Ringpuffer 105 gespeicherten Messdaten versorgen,
die daher noch für
die Übertragung
zur Verfügung
stehen. Zu diesem Zweck kann der Prozessor 107 die im Ringpuffer 105 gespeicherten
Daten und die Verfügbarkeitsanforderung überprüfen.
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Der
Ringpuffer 105 weist eine bestimmte Speicherkapazität auf. Der
Ringpuffer speichert kontinuierlich Messdaten, die von der Messumgebung 104 kommen.
Wenn jedoch die Speicherkapazität des
Ringpuffers 105 erschöpft
ist, werden „alte" Messdaten durch „neu" gewonnene Messdaten überschrieben.
Nach dem Empfangen einer Messdaten-Übertragungsanforderung von
einer der Steuereinrichtungen 102, 103 kann der
Mikroprozessor 107 den angeforderten Teil der gespeicherten
Messdaten an die entsprechenden Steuereinrichtungen 102, 103,
sofern der angeforderte Teil noch im Ringpuffer 105 gespeichert
ist. Wenn die angeforderten Messdaten bereits überschrieben worden sind, kann
der Prozessor 107 eine Nachricht an die entsprechende Steuereinrichtung 102, 103 senden,
um anzuzeigen, dass die angeforderten Messdaten nicht mehr verfügbar sind.
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Das
biochemische Messgerät 101 ist über eine
Datenübertragungsschnittstelle 106 und über das
Internet 116 mit einer entsprechenden Schnittstelle 108, 109 der
entsprechenden Steuereinrichtung 102, 103 verbunden.
Die Datenübertragungsschnittstelle 106 des
biochemischen Messgeräts 101 ist
eine Mehrfachschnittstelle, die eine Verbindung zur Steuereinrichtung 102 und
auch zur Steuereinrichtung 103 ermöglicht. Wenn eine Datenübertragungsnachricht
zum Beispiel gemäß dem TCP/IP-Standard
von einer der Steuereinrichtungen 102, 103 gesendet
wird, kann der Mikroprozessor 107 die Kennung der entsprechenden
Steuereinrichtung 102, 103 ermitteln, die als
Urheber dieser Nachricht infrage kommt. Somit kann der Mikroprozessor 107 ermitteln,
welche der Steuereinrichtungen 102, 103 eine Datenübertragung
ausgelöst
oder ein Datenpaket angefordert hat.
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Die
Steuereinrichtung 103 befindet sich vom biochemischen Messgerät 101 (das
sich an einem Kundenstandort befindet) entfernt, nämlich am Standort
des Herstellers. Mit anderen Worten, während sich das biochemische
Messgerät 101 an
einem Kundenstandort befindet, kann es von einer Steuereinrichtung 103 bei
einem Hersteller aus der Distanz gesteuert werden. Durch diese Maßnahme ist
es möglich,
dass der Hersteller die Funktionalität des biochemischen Messgeräts 101 überwacht,
um eine ordnungsgemäß Funktion
sicherzustellen.
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Im
Gegensatz hierzu ist die Steuereinrichtung 102 lokal angeordnet,
das heißt
in der unmittelbaren Nähe
des biochemischen Messgeräts 101 am Standort
des Benutzers.
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Im
Folgenden wird die Steuereinrichtung 102 ausführlicher
beschrieben.
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Die
Steuereinrichtung 102 steuert das angeschlossene biochemische
Messgerät 101 während der
Messung und weist eine Empfangseinheit 110 zum Empfangen
der vom Ringpuffer 105 des biochemischen Messgeräts 101 über die
Datenübertragungsschnittstelle 106 und
das Internet 107 übertragenen
Messdaten auf. Zusammen mit dem Datenstrom vom Internet 107 wird
eine Übertragungsunterbrechungs-Erkennungseinheit 111 bereitgestellt,
die eine Unterbrechung während
der Übertragung
der Messdaten vom biochemischen Messgerät 101 an die Steuereinrichtung 102 erkennen
kann. Wenn eine solche Unterbrechung der Datenübertragung über das Internet 107 durch
die Übertragungsunterbrechungs-Erkennungseinheit 111 festgestellt
wird, wird an eine Verfügbarkeitsanforderungseinheit 112 eine Nachricht
geschickt, in der das Eintreten dieses Ereignisses codiert ist.
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Folglich überträgt die Verfügbarkeitsanforderungseinheit 112 eine
Verfügbarkeitsanforderung
an das biochemische Messgerät 101,
in der sie Informationen über
die zur Übertragung
zur Verfügung
stehenden Messdaten anfordert. Mit anderen Worten, wenn festgestellt
wird, dass ein Teil der Daten nicht ordnungsgemäß übertragen wurde, zum Beispiel aufgrund
einer Unterbrechung des Datenübertragungspfades
zwischen dem Messgerät 101 und
der Steuereinrichtung 102, beauftragt die Erkennungseinheit 111 die
Verfügbarkeitsanforderungseinheit 112,
eine Verfügbarkeitsanforderung
an den Prozessor 107 zu senden.
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Wenn
der Prozessor 107 die Verfügbarkeitsanforderung empfängt, setzt
er sich mit dem Ringpuffer 105 in Verbindung, um zu prüfen, ob
die angeforderten Daten noch in der Speichereinheit 105 gespeichert
sind. Diese Prüfung
erfolgt entsprechend der zeitlichen Reihenfolge, in welcher die
Messdaten im Ringpuffer 105 gespeichert sind.
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Dann
kann der Prozessor 107 nach dem Empfangen eines Messdaten-Übertragungsanforderung von
der Steuereinrichtung 102 einen angeforderten Teil der
gespeicherten Messdaten an diese liefern. Diese Daten werden über die
Datenübertragungsschnittstelle 106 und
das Internet 107 an die Empfangseinheit 110 gesendet.
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Die
Steuereinrichtung 102 weist ferner einen Prozessor 113 auf,
der von der Empfangseinheit 110 mit den Messdaten versorgt
wird und diese Daten weiter verarbeiten kann. Ein Ergebnis dieser
Verarbeitung kann als Messergebnis auf dem Bildschirm 114 der
Steuereinrichtung 102 dargestellt werden. Ferner ist ein
Benutzer in der Lage, sich über
eine Tastatur 115 mit der Steuereinrichtung 102 und über das
Internet 107 mit dem Messgerät 101 in Verbindung
zu setzen.
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Im
Folgenden wird unter Bezug auf 2 ein Ablaufplan 200 zur
Veranschaulichung eines Verfahrens zum Betreiben eines Messgeräts gemäß einer beispielhaften
Ausführungsart
der Erfindung beschrieben, das in der Lage ist, eine Messung durchzuführen.
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In
Schritt 210 speichert das Messgerät Messdaten, die durch das
Messgerät
gewonnen wurden. Diese Messdaten können dann in einem Schritt 220 vom
Messgerät
an eine Steuereinrichtung übertragen
werden.
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Während dieser Übertragung
eines kontinuierlichen Datenstrom vom Messgerät an die Steuereinrichtung
kann jedoch ein Fehler auftreten. Ein solcher Fehler kann auf Datennetzprobleme
oder ein Problem im Messgerät
und/oder in der Steuereinrichtung zurückzuführen sein. Wenn ein solcher
Fehler im Übertragungskanal
zwischen dem Messgerät
und der Steuereinrichtung auftritt, kann dieser Fehler in einem
Schritt 230, insbesondere durch die Steuereinrichtung,
erkannt werden.
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Nach
dem Erkennen eines solchen Fehlers wird in einem Schritt 240 von
der Steuereinrichtung eine Verfügbarkeitsanforderung
an das Messgerät gesendet,
die eine Abfrage darüber
beinhaltet, welche (während
der Messung gewonnenen oder gespeicherten) Daten noch zur Übertragung
vom Messgerät
an die Steuereinrichtung zur Verfügung stehen.
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Dann
prüft das
Messgerät
in einem Schritt 250, ob und welche Daten noch in einer
Cachespeichereinheit oder einem Puffer verfügbar sind, und liefert die
Information über
die verfügbaren
Daten an die Steuereinrichtung.
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Genauer
gesagt, wenn keine der durch die Verfügbarkeitsanforderung angeforderten
Daten mehr im Messgerät
verfügbar
sind, wird in Schritt 255 eine entsprechende Nachricht
an die Steuereinrichtung gesendet, und das Verfahren ist beendet.
Ansonsten wird eine Nachricht an die Steuereinrichtung gesendet,
welche besagt, dass und welche Daten noch für die Übertragung zur Verfügung stehen,
und das Verfahren geht weiter zu Schritt 260.
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In
einem Schritt 260 kann von der Steuereinrichtung eine Datenanforderung
an das Messgerät übertragen
werden, in welcher ein bestimmter Teil der im Messgerät noch zur Übertragung
verfügbaren Daten
angefordert wird. In Schritt 270 werden diese angeforderten
Daten vom Messgerät
an die Speichereinheit gesendet, um die fehlenden Daten aufzufüllen.
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Folglich
kann die Steuereinrichtung über
einen kompletten Datensatz verfügen
und diesen kompletten Datensatz in einem Schritt 280 verarbeiten um
ein Messergebnis zu erzeugen.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass der Begriff „aufweisen" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und die
Begriffe „ein" oder „eine" auch eine Mehrzahl
bedeuten können.
Ferner können
Elemente, die in Verbindung mit verschiedenen Ausführungsarten
beschrieben wurden, miteinander kombiniert werden. Es wird darauf
hingewiesen, dass Bezugsnummern in den Ansprüchen nicht als Einschränkung des
Geltungsbereichs der Ansprüche
zu verstehen sind.