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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein Adjuvans, umfassend eine oberflächenaktive
Substanz und den gesamten Lipidextrakt des BCG-Mycobacteriums sowie
die apolare Fraktion davon, und einen Impfstoff, umfassend dieses
Adjuvans und eine antigene Substanz.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
ersten Impfstoffe bestanden aus lebenden, abgeschwächten Pathogenen.
Die abgeschwächten Formen
waren entweder natürlich
vorkommende, eng verwandte Organismen oder wurden durch serielle
Passagen in Kultur erhalten. Zum Beispiel ist Tuberkulose (TB) im
Menschen für
viele Jahre durch Impfung mit einem abgeschwächten Stamm von Mycobacterium
bovis bekämpft
worden, dem M. bovis-BCG-Impfstoff,
der vor mehr als 80 Jahren entwickelt wurde. Obwohl jedoch mehr
als 3 Milliarden Dosierungen an BOG verabreicht worden sind (mehr
als von jedem anderen Impfstoff) (Bloom und Fine, 1994) führt er nicht
immer in jeder Bevölkerung
zu befriedigender Resistenz gegen menschliche TB.
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Heutzutage
ist es ein fortschrittlicherer Ansatz, hoch gereinigte Substanzen
zu verwenden, z. B. gereinigte rekombinante Proteine. Diese Impfstoffe
sind gut definiert und Nebenreaktionen werden vermindert. Leider
sind viele hochgereinigte Substanzen nicht sehr immunogen und induzieren
keine ausreichende Immunantwort, um Schutz zu verleihen. Um das
zu tun, brauchen die Antigene Hilfe aus Immunantwort-verstärkenden
Mitteln, die Adjuvantien genannt werden. Abhängig vom Pathogen kann Schutz
erfordern, dass entweder eine humorale oder ein Zellvermittelte
Reaktion vorherrscht. Die Entwicklung von einer spezifischen Art
an Immunreaktion (humoral oder Zell-vermittelt) kann durch die Wahl
des Adjuvans bestimmt werden.
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Schützende Immunität gegen
ein intrazelluläres
Pathogen wie M. tuberculosis benötigt
eine Zell-vermittelte Immunantwort und ein geeignetes Adjuvans für einen
Untereiheiten-Impfstoff, der gegen TB gerichtet ist, sollte eine
Th1-Antwort verstärken
(Lindblad et al, 1997). Es wird allgemein angenommen, dass Antikörper in
der Immunität
gegen TB keine wichtige Rolle spielen, wohingegen die Zell-vermittelte
Freisetzung von IFN-gamma (Interferon gamma) das wichtigste, am
Schutz beteiligte Cytokin ist (Collins & Kaufmann, 2001).
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Es
existiert eine große
Zahl an Adjuvantien, aber die meisten davon weisen zahlreiche Probleme
auf, die ihre Verwendung in Menschen ausschließen. Die einzigen, für den Menschen
akzeptierten Adjuvantien sind auf Aluminium basierende Adjuvantien
(AlOH-Salze) und MF-59, aber beide induzieren auf Th2 gerichtete Reaktionen,
die sie für
einen TB-Impfstoff ungeeignet machen (Lindblad et al., 1997).
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Während der
letzten 20-30 Jahre sind etliche neue Adjuvans-Systeme identifiziert
worden. Ein Beispiel ist QS-21, das eine hochgereinigte Verbindung
ist, die aus der Rinde des Südamerikanischen
Baumes Quillaja saponaria isoliert wurde. QS-21 ist ein wirksames
Adjuvans mit niedriger Toxizität
(Kensil et al, 1991). Die Ermangelung einer einfachen Herstellung
und ein hoher Preis können
ein wichtiger Punkt für
QS-21 und andere neue,
viel versprechende Adjuvans-Verbindungen sein. Trotz der Tatsache,
dass viele Adjuvans-Systeme entwickelt worden sind, wird ein Bedarf
für neue
Adjuvans-Systeme noch immer erkannt (Moingeon et al, 2001) und ist
am Mangel an Auswahlmöglichkeiten,
die für
die klinische Verwendung vorhanden sind, erkennbar.
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Es
ist von verschiedenen Verbindungen aus Mycobakterien berichtet worden,
dass sie immunverstärkend
sind. Wenn Lipide, die aus M. bovis-BCG extrahiert wurden, als Adjuvans
verwendet wurden, wurde eine Hauttestreaktion auf Ovalbumin in Meerschweinchen
erhalten (Hiu, 1975). Liposomen, die bei erhöhten Temperaturen aus dem gesamten
polaren Lipid von M. bovis BCG gebildet wurden, sind im Stande, eine
humorale Reaktion auf Ovalbumin zu erzeugen und ein Impfstoff, der
aus diesen polaren Lipiden erzeugt wurde, vermittelte in Mäusen nach
Herausforderung mit Tumorzellen Schutz (
WO 03/011336 ). Die Wirkung der gesamten Lipide
aus M. tuberculosis H37Rv als ein Antigen in einem experimentellen
TB-Impfstoff für
Meerschweinchen wurde von Dascher et al (2003) untersucht. In dieser
Studie wurden Liposomen, basierend auf Cholesterin und 1,2-Distearoyl-sn-glycero-3- phospcholine (DSPC)
mit einem gesamten Lipidextrakt aus M. tuberculosis H37Rv gemischt.
Nach Entfernen des Lösungsmittels
wurden die Lipide mit DDA als ein Adjuvans in PBS-Puffer rekonstruiert.
Meerschweinchen, die mit diesem Impfstoff immunisiert wurden, zeigten
keine wesentliche Reduktion in Bakterien, was darauf hindeutet,
dass dieser Rezeptur an Liposomen gemischt mit DDA ein starkes Antigen
fehlt oder dass die Rezeptur an mycobakteriellen Lipiden mit Cholesterin:DSPC
den helfenden Effekt von DDA verhindert.
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Verschiedene
gereinigte Komponenten aus Mycobakterien sind auch auf ihre Adjuvans-Aktivität untersucht
worden. Gereinigte Proteinderivate (PPD) haben alleine keine Hypersensitivitätsreaktion
des verzögerten
Typs induziert, aber wenn Wax D (ein mycobakterieller Zellwand-Peptidoglycanfragment-Arabionoglalactan-Mycolsäure-Komplex)
als ein Adjuvans hinzugefügt
wurde, wurde eine starke Reaktion beobachtet. (Yamazaki, 1969).
Der Immunmodulator SSM oder Z-100, ein Lipid-Arabinomannan, das
aus M. tuberculosis extrahiert wurde, hat anti-Tumor-Aktivität (Suzuki
et al, 1986). Eine andere aus mycobakteriellen Zellen stammende
Verbindung ist Trehalose-6,6'-dimycolat
(„Cord-Faktor"; ein Glycolipid,
das Mycolsäure
enthält)(Saito et
al, 1976). Außerdem
weist Trehalose-6,6'-dimycolat
(oder synthetische Analoge) immunstimulatorische Effekte auf und
ist in verschiedenen Adjuvans-Rezepturen einbezogen worden (McBride
et al, 1998; Koike et al, 1998). Zusammenfassend sind verschiedene
immunstimulierende Lipidkomponenten aus Mycobakterien isoliert worden,
aber die benötigten
arbeitsaufwändigen
und dadurch teuren Reinigungsschemata machen es unwahrscheinlich,
dass sie in einem zukünftigen
TB-Impfstoff einbezogen werden.
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Adjuvantien
bestehen in vielen unterschiedlichen Formen, manche davon sind ähnlich oberflächenaktiven
Substanzen und bilden Liposomen, die Vesikel aufgebaut aus Lipiddoppelschichten
darstellen. Die Liposomen wirken als Träger des Antigens (entweder
innerhalb der Vesikel oder angehaftet an die Oberfläche) und können an
der Inokulationsstelle ein Depot bilden, das langsame kontinuierliche
Freisetzung des Antigens ermöglicht.
Die liposomale Präsentation
gewährleistet
für einige
Zeit nach der Injektion und Phagocytose, dass eine spezifische Menge
an Antigen einzelnen Antigen-präsentierenden
Zellen zur Verfügung
gestellt wird (Glück,
1995). Die Adjuvans-Aktivität
von Liposomen gilt für
eine große
Vielfalt an Pathogenen (Gregoriadis et al., 2000) und vor Kürzerem wurden
markante anti-Tumor-Reaktionen,
die durch cytotoxische CD8 T-Zellantworten charakterisiert sind,
mit therapeutischen Impfstoffen hervorgerufen, die zusätzlich kationische
Lipide als Adjuvantien enthalten (Siders et al, 2002).
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Dimethyldioctadecylammonium-bromid,
-chlorid, -phosphat, -acetat oder andere organische oder anorganische
Salze (DDA) sind eine lipophile quaternäre Ammoniumverbindung, die
in wässriger
Lösung
bei Temperaturen über
40°C kationische
Liposomen bildet. Sie fördert
Zell-vermittelte Immunität
(Nilgers & Snippe,
1992). Kombinationen von DDA und anderen immunmodulierenden Mitteln
sind beschrieben worden. Die Verabreichung von Arquad 2HT an Menschen,
das DDA umfasst, war vielversprechend und hat keine offensichtlichen
Nebeneffekte induziert (Stanfield, 1973). Ein experimenteller Impfstoff,
basierend auf Kulturfiltrat-Proteinen von M. tuberculosis und DDA,
erzeugte eine schützende
Immunantwort gegen TB in Mäusen (Andersen,
1994). Impfung von Mäusen
mit einem Fusionsprotein der M. tuberculosis-Proteine ESAT-6 und Ag85B
und DDA/MPL als einem Adjuvans stellt ähnlichen Schutz wie der bereit,
der durch die BCG-Impfung erhalten wurde (Olsen et al, 2001). Diese
Studien zeigen, dass im Gegensatz zu z.B. Alaun, DDA-basierende Adjuvantien
in der Lage sind, eine schützende
Immunantwort gegen TB in Mäusen
zu induzieren. Darüber
hinaus ist DDA als ein Adjuvans für einen DNA-Impfstoff gegen das Pseudorabies-Virus
verwendet worden, was zu verstärkten
T-Zell-Reaktionen
und antiviraler Immunität
führte
(van Rooij et al, 2002). DDA ist daher eine vielversprechende Auswahl
für die
Entwicklung eines Adjuvans-Systems für einen Impfstoff gegen TB
und andere intrazelluläre
Pathogene.
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Wie
vorstehend angedeutet, werden eindeutig neue Adjuvans-Systeme benötigt. Das
ideale Adjuvans-System, das der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist, ist preiswert und leicht herzustellen, es erzeugt eine lang
anhaltende schützende
Immunantwort der richtigen Art (Th1 oder Th2, abhängig von
dem Pathogen), es ruft keine inakzeptablen örtlichen Reaktionen hervor,
es bietet stabile Langzeit-Präsentation
des Antigens (Depoteffekt) und es hilft dabei, Immunzellen anzugehen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
der vorliegenden Erfindung wird gezeigt, dass eine überraschend
hohe schützende
Immunantwort erhalten wird, wenn Lipide, die aus M. bovis-BCG extrahiert
wurden, gemeinsam mit der kationischen oberflächenaktiven Substanz als ein
Adjuvans verwendet werden. Eine stark erhöhte Immunantwort wird erhalten, wenn
DDA zu einem Gesamt-Lipidextrakt von M. bovis-BCG hinzugefügt wird,
verglichen mit der, die unter Verwendung von einer der Komponenten
alleine erhalten wird, was einen synergistischen Adjuvans-Effekt
von DDA und des Gesamt-Lipidextrakts
zeigt. Die Kombination von DDA und Gesamt-Lipiden, die aus M. bovis BCG
extrahiert wurden, ergibt eine noch höhere schützende Immunantwort als DDA/TDB,
eine andere Kombination, von welcher vor Kurzem gezeigt wurde, dass
sie unerwartet hohe Wirksamkeit zeigt (Holten-Andersen et al, 2004).
Darüber
hinaus benötigt
der Gesamt-Lipidextrakt keine umfangreiche Reinigung, was es preiswert
in der Herstellung und daher geeignet für die Einbeziehung in zukünftige Impfstoffe
macht, die für
die Verwendung überall
in der Welt geeignet sind. Es wird ferner gezeigt, dass die apolare
Fraktion des Gesamt-Lipidextraktes einen stärkeren Adjuvans-Effekt hat
als die polare Fraktion, wenn sie mit DDA gemischt wird.
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Lipidextrakte,
welche gesamte apolare und polare Lipide von M. bovis BCG umfassen,
wurden durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln erhalten. Die
Lipidfraktionen wurden durch Dünnschicht-Chromatographie
charakterisiert. Der Lipidextrakt wurde in wässrige Suspension eingebracht
und mit Liposomen von einer oberflächenaktiven Substanz, z.B.
DDA, und einem Antigen gemischt. Es wurde gezeigt, dass die Mehrheit
an Antigen an die Adjuvans-Fraktion gebunden war. Mäuse, die
mit einem Fusionsprotein von ESAT-6 und Ag85B von M. tuberculosis
gemeinsam mit DDA/BCG-Lipiden immunisiert wurden, erzeugten eine
starke Immunantwort und, wenn als ein Impfstoff verwendet, wurde
eine schützende
Immunantwort gegen M. tuberculosis erhalten.
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Genaue Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein Adjuvans, umfassend eine kationische
oberflächenaktive
Substanz und einen Lipidextrakt, der die apolare Fraktion oder Teile
der apolaren Fraktion des gesamten Lipidextrakts eines Mycobakteriums,
z.B. BCG, Mycobacterium microti, M. tuberculosis oder M. vaccae,
umfasst. Die Teile der apolaren Fraktion des Lipidextrakts können Phthiocerol-Dimycocerosate,
Trehalose-Mycolipenate, glycosylierte
Phenol-Phthiocerole (einschließlich
phenolische Glycolipide, PGL's),
Trehalose-Mycolate, Sulfolipide, Triacylglycerole oder Menaquinone
sein.
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Die
oberflächenaktive
Substanz ist vorzugsweise Dimethyldioctadecylammoniumbromid, -chlorid, -phosphat
oder -actetat (DDA), Dimethyldioctadecenylammoniumbromid, -chlorid,
-phosphat oder -acetat (DODA), N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammonium-chlorid
(DOTAP), Cholesteryl-3b-N-(dimethylaminoethyi)carbamat-Hydrochlorid
(DC-Chol), 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin und L-Phosphatidylcholin
(DOPE/PC) oder DOPE/PC/PG (PG ist L-alpha-Phosphatidyl-DL-glycerin-Natiumsalz).
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Die
oberflächenaktive
Substanz ist am stärksten
bevorzugt Dimethyldioctadecylammonium-bromid oder -chlorid (DDA).
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Die
vorliegende Erfindung offenbart auch einen Impfstoff gegen infektiöse Krankheiten,
z.B. intrazelluläre
Pathogene wie TB, umfassend das vorstehend erwähnte Adjuvans und eine antigene
Substanz, die aus dem infektiösen
Erreger stammt, gegen welchen immunisiert werden soll, z.B. ein
Peptid, Protein oder Lysat.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist ein Impfstoff, der das Adjuvans der Erfindung
gemeinsam mit einem Peptid aus
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virulenten Mycobakterium, z.B. Mycobacterium tuberculosis, M. bovis
oder M. africanum enthält, wobei
das am meisten bevorzugte Antigen das ESAT6-Ag85B-Hybrid oder ein
Fragment davon darstellt.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Impfstoff, umfassend das Adjuvans der Erfindung zur
Behandlung von Krebs.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verabreichungssystem, das das Adjuvans umfasst.
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Ein
allgemeines Verfahren zur Extraktion von Gesamt-Lipiden ist die
Extraktion mit Chloroform/Methanol (2:1) gemäß Folch (Folch, 1957). In der
vorliegenden Offenbarung wurde dieses Verfahren zur Gesamt-Lipidextraktion
verwendet. Polare und apolare Lipide wurden durch die früher zur
Analyse von mycobakteriellen Lipiden beschriebenen Verfahren erhalten
(Dobson et al, 1985). Ein Gesamt-Lipid, ein apolares Lipid und ein polarer
Lipidextrakt von M. bovis BCG wurden erzeugt und durch Dünnschicht-Chromatographie
charakterisiert. Die Lipidextrakte wurden in Wasser suspendiert
und eine homogene Präparation
durch Sonden-Ultraschallbehandlung
hergestellt. Danach wird das Antigen der Wahl hinzugefügt und schließlich mit
einer oberflächenaktiven
Substanz, z.B. DDA, kombiniert.
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Die
Adjuvans-Aktivität
der Lipidfraktionen wurde gemeinsam mit DDA als einem TB-Impfstoff in Mäusen getestet.
Die apolare Fraktion zeigte, wenn sie mit der oberflächenaktiven
Substanz DDA kombiniert wurde, einen stärkeren Adjuvans-Effekt als die polare
Fraktion.
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Andere
Liposomen-bildende Verbindungen umfassen z.B. Dimethyldioctadecenylammonium-bromid, -chlorid,
-phosphat oder acetat (DODA), N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammonium-chlorid
(DOTAP), Cholesteryl-3b-N-(dimethylaminoethyl)carbamat-Hydrochlorid
(DC-Chol), 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin
und L-Phosphatidylcholin (DOPE/PC) oder DOPE/PC/PG (PG ist L-alpha-Phosphatidyl-DL-glycerin).
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Das
Adjuvans wird zu der antigenen Substanz hinzugefügt und als ein Impfstoff verwendet.
Im Prinzip kann die antigene Substanz irgendeine reine chemische
Spezies sein, wie zum Beispiel ein Protein oder ein Fragment davon
oder künstliche
Gemische, die aus solchen Spezies erzeugt werden. Es kann aber auch
irgendein natürlich
vorkommendes Gemisch von chemischen Spezies sein, wie zum Beispiel
ein Zellhomogenisat oder Fraktionen davon, ein Kulturfiltrat aus
Mikroorganismen oder Zellgewebe aus multizellulären Organismen, z.B. höheren Tieren.
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Insbesondere
kann die antigene Substanz aus einer Kultur von metabolisierenden
Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium bovis und anderen Mycobakterien
aus der Umwelt sein, wie zum Beispiel Mycobacterium avium. Eine
besonders interessante Substanz aus dem Filtrat von solchen Mycobakterien
ist das ESAT-6-Protein
(„Early
Secretory Antigenic Target"),
das ein dominantes Ziel für
Zellvermittelte Immunität
in der frühen
Phase von TB in TB-Patienten ist und in unterschiedlichen Tiermodellen
darstellt. Es enthält
95 Aminosäurenreste
und hat eine abgeleitete molekulare Masse von ungefähr 10 kDa.
Seine Immunogenität
als solches ist niedrig, aber in Kombination mit den Adjuvans-Kombinationen
der vorliegenden Erfindung hat sich herausgestellt, dass es ein
wirksamer Kandidat zum Hervorrufen von hoher, bleibender Immunität gegen
TB ist, wie im folgenden genauen Teil dieser Beschreibung gezeigt
wird.
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ESAT-6
sowie viele andere Antigene, die in Kombination mit den Adjuvans-Kombinationen der
vorliegenden Erfindung anwendbar sind, können heute künstlich
erzeugt werden, z.B. synthetisch oder durch genetische rekombinante
Techniken. Ein bevorzugtes Antigen gegen TB ist das ESAT6-Ag85B-Fusionsprotein.
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Das
Adjuvans der vorliegenden Erfindung und daher der Impfstoff, umfassend
dieses Adjuvans, weist alle Charakteristika auf, die von einem idealen
Adjuvans gewünscht
werden:
- – es
ist preisgünstig
und leicht herzustellen
- – es
erzeugt eine lang anhaltende schützende,
Zell-vermittelte Immunantwort
- – es
ruft keine unakzeptablen örtlichen
Reaktionen hervor, z.B. Granulome
- – es
hilft, Immunzellen anzugehen
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Darüber hinaus
wurde überraschenderweise
entdeckt, dass nur das Adjuvans, umfassend DDA und den gesamten
Lipidextrakt aus Mycobakterien im Stande war, eine dominante Th1-Immunantwort
in einem zu Th2 geneigten Mausstamm zu induzieren, in welchem eine
Th1-Antwort nicht leicht erzeugt wird.
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Auch
die Gedächtnis-Immunität war außergewöhnlich verlängert, wenn
ein Impfstoff verwendet wurde, der DDA und den gesamten Lipidextrakt
gemeinsam mit einem mycobakteriellen Antigen umfasste. Die Immunität war in
Mäusen
für mehr
als 6 Monate effektiv (in manchen Mäusen für 14 Monate).
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Definitionen
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Ein
Adjuvans wird als eine Substanz definiert, welche die Immunantwort
auf ein Antigen erhöht.
Abhängig
von der Natur des Adjuvans kann es entweder eine Zellvermittelte
Immunantwort, eine humorale Immunantwort oder ein Gemisch der beiden
begünstigen.
Da die Verstärkung
der Immunantwort unspezifisch ist, ist im Fachgebiet offensichtlich,
dass das gleiche Adjuvans mit unterschiedlichen Antigenen verwendet
werden kann, um Antworten gegen unterschiedliche Ziele zu fördern, z.B.
mit einem Antigen von M. tuberculosis, um Immunität gegen
M. tuberculosis zu begünstigen,
oder mit einem Antigen, das aus einem Tumor stammt, um Immunität gegen
Tumoren von dieser speziellen Art zu fördern.
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Ein
gesamter mycobakterieller Lipidextrakt ist eine Gemisch von Lipiden,
das aus einem Mycobakterium z.B. BCG, M. microti, M. tuberculosis
und M. vaccae, durch einen chemischen oder physikalischen Prozess
erhalten wurde. In der vorliegenden Arbeit ist das für die Extraktion
verwendete Verfahren die Wirkung von anorganischen Lösungsmitteln
(wie nachstehend beschrieben), aber andere Möglichkeiten, die Fachleuten
bekannt sind, sind möglich.
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Die
apolare Lipidfraktion wird als nicht-polare Lipide definiert. Die
apolare Lipidfraktion wird durch Behandlung der Mycobakterien mit
einem biphasischen Gemisch von Methanol/Salzlösung und Petroleumether erhalten.
Der Petroleumether-Extrakt besteht aus apolaren (nicht-polaren)
Lipiden. Nachstehend wird die polare Lipidfraktion durch Hinzufügen von
Chloroform zu Mycobakterien und der verbleibenden wässrigen
Phase erhalten. Der Chloroformextrakt enthält die verbleibenden polaren
Lipide. Die Hauptkomponenten in der apolaren Lipidfraktion sind
Phthiocerol-Dimycocerosate, Triacylglycerole, Trehalose-Mycolipenate
und Menaquinone. Die Hauptkomponenten der polaren Lipidfraktion
sind Phospholipide wie zum Beispiel Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylglycerin
und Phosphatidylinosit (einschließlich mannosylierten Spezies).
Lipide von dazwischenliegender Polarität stellen Suipholipide, Trehalose-Mycolate,
glycosylierte Phenolphthiocerole (einschließlich phenolischer Glycolipide,
PGL's) und acylierte
Trehalosen dar und sie werden normalerweise in der apolaren Lipidfraktion
gefunden (Dobson et al, 1985).
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Eine
oberflächenaktive
Substanz (ein oberflächenaktives
Mittel) ist eine Verbindung wie zum Beispiel ein Detergens, das
die Oberflächenspannung
einer Flüssigkeit
vermindern kann und es ihr ermöglichen
kann, z.B. Lipiddoppelschichtmembranen zu durchdringen. Oberflächenaktive
Substanzen sind amphiphile Substanzen, die in ihrem Molekül gleichzeitig
ein oder mehrere hydrophile Gruppen und ein oder mehrere hydrophobe Gruppen
umfassen. Kationische oberflächenaktive
Substanzen sind oft quaternäre
Ammoniumsalze und der aktive Teil des Moleküls ist ein positives Ion (Kation).
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Liposomen
(oder Lipid-Vesikel) sind wässrige
Kompartimente, die von einem Lipiddoppelschicht umschlossen sind.
Die Lipid-Komponenten stellen üblicherweise
Phospholipide oder andere amphiphile Verbindungen wie zum Beispiel
oberflächenaktive
Substanzen dar, die oft mit Cholesterin und anderen geladenen Lipiden
ergänzt
sind. Liposomen sind im Stande, Wasser- und Lipid-lösliche Verbindungen
einzuschließen
und dem Liposom so zu ermöglichen,
als ein Träger
zu wirken. Liposomen sind als Verabreichungssysteme in der Pharmakologie
und der Medizin verwendet worden, wie zum Beispiel Immunadjuvatien,
Behandlung von infektiösen
Erkrankungen und Entzündungen,
Krebstherapie und Gentherapie (Gregoriadis, 1995). Faktoren, die
einen Einfluss auf den Adjuvans-Effekt der Liposomen haben können, sind
von liposomaler Größe, Lipidzusammensetzung
und Oberflächenladung.
Darüber
hinaus kann die Antigenposition (z.B. ob es adsorbiert oder kovalent
mit der Liposomen-Oberfläche
verbunden ist oder in liposomale wässrige Kompartimente eingekapselt
ist) auch wichtig sein.
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Eine
antigene Komponente oder Substanz ist ein Molekül, das mit einem vorher gebildeten
Antikörper und/oder
den spezifischen Rezeptoren auf T- und B-Zellen reagiert. Im Zusammenhang
mit der Impfung kann ein Molekül,
das die Entwicklung von spezifischen T- oder B-Zellen stimuliert,
zur Bildung von einer Gedächtnis-Population an Immunzellen
führen,
die eine schnellere „Gedächtnis"-Antwort begünstigen
werden, wenn das Antigen ein zweites Mal von Immunzellen angetroffen
wird. Nachdem Gedächtnis-Populationen
selten clonal sind, bedeutet das in der Praxis, dass ein Antigen
jedes Molekül
oder jede Sammlung von Molekülen
ist, das/die eine Zunahme der Immunantworten stimulieren kann, wenn
es von Immunzellen aus einer Person noch einmal angetroffen wird,
die ihm früher
ausgesetzt war.
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Die
antigene Komponente oder Substanz kann ein Polypeptid oder einen
Teil des Polypeptids, das/der eine Immunantwort in einem Tier oder
einem Menschen hervorruft, und/oder in einer biologischen Probe
sein, die durch irgendeinen der hierin beschriebenen biologischen
Tests bestimmt wird. Der immunogene Teil eines Polypeptids kann
ein T-Zellepitop oder ein B-Zellepitop sein. Um die relevanten T-Zellepitope zu identifizieren, die
während
einer Immunantwort erkannt werden, ist es möglich, ein „Brachialgewalt"-Verfahren zu verwenden:
Da T-Zellepitope linear sind, werden Deletionsmutanten der Polypeptide,
wenn sie systematisch konstruiert werden, offenbaren, welche Regionen
des Polypeptids für
die Immunerkennung wesentlich sind, z.B. indem diese Deletionsmutanten
z.B. dem hierin beschriebenen IFN-Gammatest unterzogen werden. Ein
anderes Verfahren nützt überlappende
Oligopeptide (vorzugsweise synthetische, welche eine Länge von
z.B. 20 Aminosäureresten
aufweisen), die von dem Polypeptid abgeleitet wurden. Diese Peptide
können
in biologischen Tests untersucht werden (z.B. wie in dem hierin
beschriebenen IFN-Gamma-Test) und manche davon werden als Beweis
für die
Anwesenheit eines T-Zell-Epitops in dem Peptid eine positive Reaktion
ergeben (und dadurch immunogen sein). B-Zell-Epitope können durch
Analysieren der B-Zell- Erkennung
von überlappenden Peptiden
bestimmt werden, welche die Polypeptide von Interesse abdecken,
z.B. wie beschrieben in Harboe et al, 1998.
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Obwohl
gezeigt wurde, dass die Mindestlänge
von einem T-Zellepitop mindestens 6 Aminosäuren lang ist, ist es normal,
dass sich solche Epitope aus längeren
Abschnitten von Aminosäuren
zusammensetzen. Es wird daher bevorzugt, dass das Polypeptidfragment
der Erfindung eine Länge
von mindestens 7 Aminosäureresten
aufweist, wie zum Beispiel mindestens 8, mindestens 9, mindestens
10, mindestens 12, mindestens 14 mindestens 16, mindestens 18, mindestens
20, mindestens 22, mindestens 24 und mindestens 30 Aminosäurereste.
In den wichtigen Ausführungsformen
des erfinderischen Verfahrens wird daher bevorzugt, dass das Polypeptidfragment
eine Länge
von höchstens
50 Aminosäureresten
aufweist, wie zum Beispiel höchstens
40, 35, 30, 25 und 20 Aminosäurereste.
Es wird erwartet, dass sich die Peptide, die eine Länge von
zwischen 10 und 20 Aminosäureresten
aufweisen, als die effizientesten diagnostischen Werkzeuge herausstellen
werden und daher stellen besonders bevorzugte Längen in dem Polypeptidfragment,
das in dem erfinderischen Verfahren verwendet wird, 18, wie zum
Beispiel 15, 14, 13, 12 oder sogar 11 Aminosäuren dar.
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Ein
Impfstoff wird definiert als eine Suspension von toten, abgeschwächten oder
anders modifizierten Mikroorganismen (Bakterien, Viren oder Rickettsien)
oder Teilen davon, für
die Inokulation, um Immunität
gegen eine Krankheit zu erzeugen. Der Impfstoff kann entweder prophylaktisch,
um eine Krankheit zu verhindern, oder als ein therapeutischer Impfstoff,
um schon bestehende Krankheiten wie zum Beispiel Krebs oder latente infektiöse Erkrankungen
zu bekämpfen,
aber auch im Zusammenhang mit Allergie und Autoimmunerkrankungen
verabreicht werden. Der Impfstoff kann in einem geeigneten Adjuvans
zur Erhöhung
der Immunantwort emulgiert werden.
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Die
Impfstoffe werden in einer Art und Weise verabreicht, die mit der
Dosierungsrezeptur kompatibel ist und in einer solchen Menge, wie
sie therapeutisch effektiv und immunogen sein wird. Die Quantität, die verabreicht
werden soll, hängt
von der zu behandelnden Testperson, einschließlich z.B. der Kapazität des Immunsystems
der Person ab, eine Immunantwort sowie den erwünschten Schutzgrad aufzubauen.
Geeignete Dosierungsbereiche liegen in der Größenordnung von mehreren hundert
Mikrogramm an aktivem Inhaltstoff pro Impfung mit einem bevorzugten
Bereich von etwa 0,1 μg
bis 1000 μg
wie zum Beispiel in dem Bereich von etwa 1 μg bis 300 μg und insbesondere dem Bereich
von etwa 10 μg
bis 50 μg.
Geeignete Schemata für
die anfängliche
Verabreichung und Booster-Impfungen sind auch variabel, werden aber
durch eine anfängliche
Verabreichung, gefolgt von anschließenden Inokulationen oder anderen
Verabreichungen verkörpert.
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Die
Art und Weise der Anwendung kann stark variieren. Jedes der herkömmlichen
Verfahren zur Verabreichung von einem Impfstoff ist anwendbar. Von
diesen wird angenommen, dass sie orale oder mucosale Anwendung auf
einer festen physiologisch akzeptablen Basis oder in einer physiologisch
verträglichen
Dispersion, parenteral, durch Injektion oder ähnliches umfassen. Die Dosierung
des Impfstoffs wird vom Verabreichungsweg abhängen und wird gemäß dem Alter
der Person, die geimpft werden soll, und zu einem geringeren Ausmaß von der
Größe der Person,
die geimpft werden soll, variieren.
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Die
Impfstoffe werden auf herkömmliche
Weise parenteral durch Injektion verabreicht, z.B. entweder subkutan
oder intramuskulär.
Zusätzliche
Rezepturen, die für
andere Arten der Verabreichung geeignet sind, umfassen Zäpfchen und
in manchen Fällen
orale oder mucosale Rezepturen. Für Zäpfchen können traditionelle Bindemittel
und Träger
zum Beispiel Polyalkalenglykole oder Triglyceride umfassen; solche
Zäpfchen können aus
Gemischen geformt werden, welche die aktive Komponente in dem Bereich
von 0,5% bis 10%, vorzugsweise 1-2%, enthalten. Orale Rezepturen
umfassen solche normal angewendeten Excipienten wie zum Beispiel
pharmazeutische Grade von Mannit, Lactose, Stärke, Magnesium-Stearat, Natrium-Saccharin, Cellulose,
Magnesiumcarbonat und ähnlichem.
Diese Zusammensetzungen nehmen die Form von Lösungen, Suspensionen, Tabletten,
Pillen, Kapseln, Rezepturen für
anhaltende Abgabe oder Pulvern an und enthalten vorteilhafterweise
10-95% des aktiven Bestandteils, vorzugsweise 25-70%.
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Der
Impfstoff der Wahl kann zum Beispiel sein:
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Proteinimpfstoff
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Eine
Impfstoffzusammensetzung, umfassend ein Polypeptid (oder mindestens
einen immunogenen Teil davon) oder ein Fusions-Polypeptid.
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DNA-Impfstoff
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Die
Nucleinsäurefragmente
der Erfindung können
zur Erzeugung der in vivo-Expression
von Antigenen verwendet werden, d.h. die Nucleinsäurefragmente
können
in so genannten DNA-Impfstoffen verwendet werden.
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Lebende rekombinante Impfstoffe
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Expression
des relevanten Antigens in einem Impfstoff in einem nicht pathogenen
Mikroorganismus oder Virus. Gut bekannte Beispiele von solchen Mikroorganismen
sind Mycobacterium bovis BCG, Salmonella und Pseudomonas und Beispiele
von Viren sind Vaccinavirus und Adenovirus.
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Dentritische Zellen als Antigen-Verabreichungsvehikel
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Das
Beladen von Antigen auf Antigen-präsentierende Zellen wie zum
Beispiel dentritische Zellen hat sich als ein effektives Verfahren
zur Erzeugung von aktiven T-Zellen
mit einer Rolle in der Antitumor-Immunität herausgestellt.
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Für alle diese
Impfstoffkonstrukte hat das Hinzufügen eines geeigneten Adjuvans
zu erhöhten
Impfstoffwirksamkeiten geführt
(Brandt, 2000; van Rooij, 2001; Wang, 2002; Eriksson, 2003).
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Beispiele
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Materialien und Verfahren:
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EXTRAKTION DER GESAMTEN LIPIDE AUS M.
BOVIS BCG
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BCG-Gesamtlipide
wurden aus 12,7 g (Nassgewicht) M. bovis BCG Dänisch 1331 extrahiert und bei 60°C für 1,5 Stunden
hitzeinaktiviert. Die Bakterien wurden mit 30 ml Chloroform/Methanol
(2:1) für
15 Minuten bei 55°C
extrahiert, gefolgt von Zentrifugation (2.000 g, 10 min). Die wässrige Phase
wurde entfernt und die organische Phase wurde gesammelt. Die Extraktion
der Bakterien wurde wiederholt und die organische Phase wurde gesammelt.
Die organischen Phasen aus beiden Extraktionen wurden mit 5 ml Milli-Q-Wasser
gewaschen, gefolgt durch Zentrifugation (2.000 g, 10 min). Das Waschen
der organischen Phase wurde einmal wiederholt. Nach Verdampfen des
Lösungsmittels
wurde die Menge an trockenem Material gewogen (ungefähr 300 mg),
wieder in Chloroform:Methanol (2:1) aufgelöst und in Fläschchen
aliquotiert und nach dem Verdampfen des Lösungsmittels wurde das trockene
Material in jedem Fläschchen
gewogen und bei –20°C gelagert.
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EXTRAKTION VON POLAREN UND APOLAREN LIPIDEN
AUS M. BOVIS BCG
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12,5
g (Nassgewicht) M. bovis BCG Dänisch
1331 wurde bei 60°C
für 1,5
Stunden hitzeinaktiviert und 80 ml an Methanol:0,3% NaCl (10:1)
+ 40 ml Petroleumether wurden hinzugefügt. Nach starkem Schütteln für 15 Minuten
wurde eine Phasentrennung erhalten und die obere organische Phase
wurde entfernt. Die untere wässrige
Phase wurde mit 30 ml Petroleumether extrahiert und nach der Phasentrennung
wurde die obere Phase gesammelt und mit der vorherigen oberen Phase
vereinigt. Die vereinigten oberen organischen Phasen enthielten
die apolaren Lipide.
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Die
untere Phase wurde zu 56 ml Chloroform:Methanol:0,3% NaCl (9:10:3)
hinzugefügt
und durch starkes Schütteln
für eine
Stunde extrahiert, gefolgt von Zentrifugation (750 g, 15 Minuten),
und der Überstand wurde
gesammelt. Das Pellet wurde in 5,6 ml Chloroform:Methanol:0,3% NaCl
(5:10:4) resuspendiert, für
30 Minuten geschüttelt,
gefolgt von Zentrifugation (750 g, 15 min), und der Überstand
wurde mit dem vorhergehenden Überstand
vereinigt. 19,5 ml Chloroform:0,3% NaCl (50:50) wurden zu den vereinigten Überständen hinzugefügt, gefolgt
von Mischen für
5 Minuten und Zentrifugation (750 g, 10 Minuten). Die untere Phase,
welche die polaren Lipide enthielt, wurde gesammelt.
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Nach
Verdampfung des Lösungsmittels
aus den Extrakten, die die apolaren bzw. polaren Lipide enthielten,
wurde die Menge an trockenem Lipidmaterial gewogen und bei –20°C gelagert.
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DÜNNSCHICHTCHROMATOGRAPHIE
VON LIPIDEN AUS M. BOVIS BCG
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BCG-Gesamt-Lipidextrakt
wurde in Chloroform:Methanol (2:1) aufgelöst und auf 2D-Dünnschicht-Chromatographie (DC)-Platten
aufgetupft (0,7 mg Lipid pro Platte für nicht-polare Lipide und 1,4
mg pro Platte für
polare Lipide und Lipide von dazwischenliegender Polarität).
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Nicht-polare
Lipide wurden in dem folgenden System analysiert: 1. Richtung Petroleumether
(S.P. 40-60°C):Ethylacetat
(98:2, 3 Entwicklungen). 2. Richtung Petroleumether (S.P. 40-60°C):Aceton
(98:2). Nicht-polare Lipide wurden mit 20% Molybdophosphorsäure in Ethanol
nachgewiesen und bei 120°C
erhitzt.
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Polare
Lipide wurden in dem folgenden System analysiert: 1. Richtung Chloroform:Methanol:Wasser (60:30:6).
2. Richtung Chloroform-Aceton-Methanol-Wasser (47:25:3:5). Polare Lipide wurden
mit 20% Molybdophosphorsäure
in Ethanol nachgewiesen und bei 120°C erhitzt, Nihydrin-Reagens
wurde verwendet, um die Lipide mit freien Aminogruppen nachzuweisen,
und Phospray (Supelco) wurde verwendet, um Phospholipide nachzuweisen.
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Glykolipide
von dazwischenliegender Polarität
wurden in dem folgenden System analysiert: 1. Richtung Chloroform:Methanol:Wasser
(100:14:0,8). 2. Richtung Chloroform:Aceton:Methanol:Wasser (50:60:2,5:3).
Glycolipide wurden durch alpha-Naphtolreagens
nachgewiesen und Erhitzen bei 110°C
für 5 Minuten.
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TIERE
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Weibliche
BALG/C oder C57BL/6-Mäuse,
8 bis 12 Wochen alt, wurden aus Bomholtgaard (Ry, Dänemark)
erhalten. Infizierte Mäuse
wurden in Käfigen
gehalten, die in einem BL-3 Sicherheitsgehege mit laminarer Strömung eingeschlossen
waren.
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BAKTERIEN
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M.
tuberculosis Erdman wurde bei 37°C
in einem modifizierten Sauton-Medium gezüchtet, das mit 0,5% Natrium-Pyruvat
und 0,5% Glucose ergänzt
war. BCG-Dänisch 1331
wurde als ein gefriergetrockneter Impfstoff von dem SSI, Kopenhagen,
Dänemark
erhalten und wurde mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS)
rehydratisiert. M. tuberculosis H37Rv, M. bovis BCG Russland und
BCG Pasteur wurden aus der mycobakteriellen Stammsammlung am Statens
Serum Institut erhalten.
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ADJUVANTIEN UND IMPFSTOFFE
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Gesamte
Lipide, polare und apolare Lipide von M. bovis BCG als Adjuvantien:
Gesamte Lipide, gereinigte polare oder apolare Lipide wurden durch
nochmaliges Auflösen
des trockenen Lipidmaterials mit Milli-Q-Wasser bei 1 oder 5 mg/ml,
gefolgt durch Sonden-Ultraschallbehandlung (2 Impulse von 30 sec)
erzeugt.
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24
Stunden vor der Immunisierung wurde das Antigen mit 0,9% Kochsalzlösung gemischt
und zu den gesamten Lipiden, den gereinigten polaren oder apolaren
Lipiden hinzugefügt.
In manchen Fällen
wurde auch Dimethyldioctadecylammoniumbromid hinzugefügt und die
endgültige
Suspension in einem Vortex-Mischgerät gemischt. Der Impfstoff wurde über Nacht
zum Einbau des Antigens stehen gelassen.
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Dimethyldioctadecylammonium-Bromid (im
Folgenden als DDA abgekürzt,
Eastman Kodak, Inc., Rochester, N.Y.):
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DDA
wurde zu sterilem Wasser hinzugefügt (2,5 mg/ml) und auf 80°C erhitzt,
während
fortwährend
auf einer Heizplatte mit magnetischem Rührer für 20 Minuten gerührt wurde,
und man ließ es
vor der Verwendung abkühlen.
Nur frisch gemachtes DDA wurde für
die Immunisierung verwendet. Impfstoffe mit DDA sowie mit gesamten
Lipiden, gereinigten polaren oder apolaren Lipiden wurden, wie vorstehend
beschrieben, erzeugt. Impfstoffe mit DDA alleine wurden eine Stunde
vor der Immunisierung, wie früher
beschrieben (Brandt et al, 2000), erzeugt.
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Alternativ
kann das Antigen der Wahl und die gesamten Lipide, polaren oder
apolaren Lipide vor der Erzeugung von DDA-Liposomen mit 0,9% Salzlösung gemischt
werden. In diesem Fall wird das Gemisch aus Antigen, gesamten Lipiden
und DDA nur auf 40°C
erhitzt, um die Denaturierung des Antigens zu vermeiden.
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N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammonium-chlorid
(im Folgenden als DOTAP abgekürzt, Sigma
Aldrich) wurde in Chloroform aufgelöst, 10 mg/ml, 1250 μg wurden
getrocknet und mit 500 μl
Wasser von Infektionsgrad hydratisiert und in einem Ultraschallgerät des Bad-Typus
für 30
Minuten behandelt. 10 μg des
Antigens in 100 μl
50 mM Ammoniumbicarbonatpuffer und 500 μg an Gesamt-Lipiden in 500 μl Wasser von
Infektionsgrad wurden hinzugefügt,
gefolgt von Lyophilisierung. Das Lipid-Antigengemisch wurde durch Hinzufügen von
1000 μl
Salzlösung
rehydratisiert. Zur Immunisierung erhielt jede Maus 2 μg Antigen,
das in 250 μg
an Liposom eingekapselt war.
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Cholesteryl-3b-N-(dimethylaminoethyl)carbamat-Hydrochlorid
(im Folgenden zu DC-Chol
abgekürzt, Sigma
Aldrich) wurde in 10 mg/ml Chloroform aufgelöst. 1250 μg wurden getrocknet und mit
500 μl Wasser von
Infektionsgrad hydratisiert und in einem Ultraschallgerät des Bad-Typus
für 30
Minuten behandelt. Das Antigen wurde, wie vorstehend für DOTAP
beschrieben, eingekapselt.
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Neutrale
Liposomen wurden durch Mischen von L-Phosphatidylcholin (im Folgenden
zu PC abgekürzt, Sigma
Aldrich), mit 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin (im Folgenden
zu DOPE abgekürzt,
Sigma Aldrich) im molaren Verhältnis
von 1:0,5 hergestellt. PC und DOPE wurden in Chloroform aufgelöst (10 mg/ml). 1250 μg des gesamten
Lipids wurden getrocknet und mit 500 μl Wasser von Infektionsgrad
hydratisiert und in einem Ultraschallgerät des Bad-Typus für 30 Minuten
behandelt. Das Antigen wurde, wie vorstehend für DOTAP beschrieben, eingekapselt.
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Kationische
Liposomen wurden durch Mischen von PC, DOPE und Phosphatidylglycerin
(im Folgenden zu PG abgekürzt,
Sigma Aldrich) in dem molaren Verhältnis von 1:0,5:0,25 hergestellt.
PC, DOPE und PG wurden in Chloroform aufgelöst (10 mg/ml). 1250 μg des gesamten
Lipids wurden getrocknet und mit 500 μl Wasser von Infektionsgrad
hydratisiert und in einem Ultraschallgerät des Bad-Typus für 30 Minuten
behandelt. Das Antigen wurde, wie vorstehend für DOTAP beschrieben, eingekapselt.
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D-(+)-Trehalose-6,6'-di-Behenat (im Folgenden zu TDB, Sigma
Biochemicals, US abgekürzt):
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TDB
wurde durch wiederholte Passage durch eine Pipette mit feiner Spitze,
gefolgt von 30 Sekunden Vortexbehandlung, in sterilem destilliertem
Wasser, das 2% Dimethyl-sulfoxid enthielt, bei einer Konzentration von
5 mg/ml suspendiert. Die Lösung
wurde bis zu Verwendung bei –20°C gehalten.
Eine Stunde vor der Immunisierung wurde das Antigen mit der Salzlösung gemischt
und TDB hinzugefügt.
Schließlich
wurde DDA hinzugefügt
und die endgültige
Suspension wurde unter Verwendung eines Vortex-Mischgeräts gemischt.
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Alhydrogel 2% (Statens Serum Institut,
Kopenhagen, Dänemark):
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Unmittelbar
vor der Immunisierung wurde das Antigen mit Salzlösung gemischt
und zu Alhydrogel hinzugefügt.
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Montanid ISA720 (Seppic, France):
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Unmittelbar
vor der Immunisierung wird das Antigen mit Salzlösung gemischt und anschließend mit 70%
Montanid ISA720 unter Verwendung einer mikroemulgierenden Nadel
(Fischer Scientific) gemischt, um eine homogene Erzeugung herzustellen.
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Das
Adenoviruskonstrukt, das Ag85B-ESAT6 exprimierte, wurde durch Amplifizieren
des Fusionsproteins durch PCR von einem Expressionsplasmid (pMCT6)
als ein 1322 bp-Fragment exprimiert, welches den His-Marker beibehielt.
Die Primer (vorwärts:5'-caggatc_ctaGCgaggtttaaatATGg;
revers: 5'-catcacagtatcgtgat_CTagaggcaggg)
führten
NheI- und XbaI-Restriktionsstellen ein.
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Rekombinantes,
replikationsdefektes Adenovirus wurde in vitro unter Verwendung
des Adeno-X-Kits (Clontech) erzeugt. Kurz gesagt wurden PCR-Amplifikate
unter der Kontrolle des CMV-Promotors gerichtet in die entsprechenden
Stellen im Transfervektor, pShuttle (Clonetech), cloniert. Clone
wurden vollständig DNA-sequenziert. Eine
Expressionskassette, die das Antigen enthielt, wurde herausgeschnitten
und mit dem genomischen adenoviralen Plasmid, pAdeno-X (E1 und E3
deletierter Serotyp Ad5) ligiert. Durchmusterung der Rekombinanten
von E. coli wurde durch Restriktionsanalyse und PCR durchgeführt. Korrekte
Clone wurden dann unter Verwendung von LipofectAmine Plus-Reagens
(Life Technologies) in 293-Zellen (ATCC) transfiziert. Die Expression
wurde durch SDS-PAGE auf infizierten Zelllysaten unter Verwendung
eines anti-His-Ak bestätigt.
Virus wurde isoliert und Stammlösungen
mit hohen Titern wurden, wie vorstehend beschrieben, hergestellt
[Spector, 1995].
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ANTIGENE
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Das
Fusionsprotein von Ag85B und ESAT-6 (im Folgenden abgekürzt zu Ag85B-ESAT6) und Ag85B wurden
rekombinant, wie vorstehend beschrieben (Olsen et al, 2001), hergestellt.
Der LPS-Gehalt wurde durch den Limulus amoebocyte-Lysattest gemessen
und es wurde gezeigt, dass er unter 0,125 EE/ml lag – eine Konzentration,
die keinen Einfluss auf die zelluläre Aktivität hat. Synthese der Peptide,
die die ersten 20 Aminosäuren
von ESAT-6 abdeckten (im Folgenden abgekürzt zu ESAT61-20),
wurde, wie vorstehend beschrieben (Chang et al, 1978), in einem
Teflonfilter durch Festphasen-Peptidsynthese durchgeführt.
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Das
Fusionsprotein des Glutamat-reichen Proteins von Plasmodium falciparum
und des Merozoiten-Oberflächenproteins
(im Folgenden zu GLURP-MSP3 abgekürzt) wurde, wie vorstehend
beschrieben, hergestellt (Theisenet al, 2004).
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Ovalbumin
(im Folgenden abgekürzt
zu OVA) wurde bei Sigma Aldrich bezogen.
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Tetanus-Toxoid
und Diphtherie-Toxoid wurden vom Statens Serum Institut, Kopenhagen
bezogen.
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Rekombinantes äußeres Haupt-Membranprotein
von Chlamydia muridarum (im Folgende abgekürzt zu MOMP) wurde im pDest17-System
(Gateway, Invitrogen) exprimiert.
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IMMUNISIERUNG
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Mäuse wurden
subkutan (sc) an der Schwanzwurzel dreimal mit zweiwöchigem Intervall
zwischen jeder Immunisierung immunisiert. Die Impfstoffe (0,2 ml/Maus)
bestanden aus 1-2 μg
des Fusionsproteins Ag85B-ESAT6, emulgiert in 250 μg DDA und
entweder 100 μg
gesamten Lipiden oder 0,1-100 μg
gereinigten polaren oder apolaren Lipiden. Alternativ wurde zu den
Impfstoffen, die Fusionsprotein enthielten, Adjuvans in Form von
gesamten Lipiden alleine, 500 μg
Alhydrogel oder 250 μg
DDA hinzugefügt.
Als eine positive Kontrolle wurde eine einzelne Dosis an BCG Dänisch 1331
sc an der Schwanzwurzel injiziert. Darüber hinaus wurde Fusionsprotein,
das in 250 μg
DDA und 100 μg
TDB verabreicht wurde, in manchen Experimenten zum Vergleich einbezogen.
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Zum
Untersuchen von nachteiligen Effekten wurden 2 μg des Fusionsprotein-Antigens 85B und ESAT-6,
die in 250 μg
DDA emulgiert waren, intramuskulär
(i.m.) ohne oder mit zwei unterschiedlichen Dosierungen an Gesamt-Lipiden
(einer hohen Dosis von 250 μg
sowie einer niedrigen Dosis von 20 μg) injiziert. Zum Vergleich
wurde eine Gruppe einbezogen, die Fusionsprotein in 70% Montanid
ISA720 erhielt, sowie eine Kontrollgruppe, die keine Immunisierung
erhielt. Alle Impfstoffe wurden dreimal in einem Volumen von 50 μl in den rechten
und linken Oberschenkelmuskel jedes Beines injiziert. Gewebeschnitte
wurden hergestellt und mit Hämatoxylin-Eosin
durch IN-Lab Medic A/S gefärbt,
das gemäß GLP-Standard
durchgeführt
wurde. Alle Gewebeschnitte wurden von einem Pathologen untersucht,
der nichts über
die Natur der Proben wusste.
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EXPERIMENTELLE INFEKTIONEN
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Zur
Beurteilung der Impfstoffwirksamkeit wurden Mäuse 10-25 Wochen nach der ersten
Immunisierung über
den Aerosolweg in einem Glas-Col-Inhalations-Expositionssystem einer Challenge unterworfen,
das so kalibriert war, dass es ungefähr 25 KbE an virulentem M.
tuberculosis Erdman in den Lungen ablagerte. Die bakterielle Last
in der Milz und den Lungen wurde sechs Wochen später durch Ausplattieren von
seriellen Verdünnungen
auf Middlebrook 7H11-Agar bestimmt, der mit 2 μl 2-Thiphencarbonsäurehydrazid
pro ml ergänzt war,
um das Wachstum von BCG zu hemmen. Kolonien wurden nach 2-3 Wochen
der Inkubation bei 37°C
gezählt.
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LYMPHOCYTENKULTUREN
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Blutproben
wurden von Mäusen
sieben Tage nach der letzten Immunisierung entnommen, von 5-6 Mäusen in
jeder Gruppe vereinigt und die Blut-Lymphocyten auf einem Dichtegradienten
gereinigt. Milz-Lymphocyten wurden, wie vorstehend beschrieben (Andersen
et al, 1991), erhalten. Zellkulturen wurden in dreifacher Ausführung in
Mikrotitervertiefungen mit rundem Boden durchgeführt, die 2 × 106 Zellen
in einem Volumen von 200 μl
RPMI enthielten, das mit 2-Mercaptoethanol, Glutamin, Penicillin-Streptomycin,
Hepes und 10 % fötalem
Kälberserum
ergänzt
war. Mycobakterielle Antigene (Ag85B-ESAT6, Ag85B, ESAT61-20) wurden in Konzentrationen verwendet,
die sich von 5 bis 0,08 μg/ml
bewegten. Vertiefungen, die nur Medium und 5 μg/ml ConA enthielten, wurden
in allen Experimenten als negative bzw. positive Kontrollen einbezogen.
Kulturüberstände wurden
aus parallelen Kulturen nach 72 Stunden Inkubation in der Anwesenheit
des Antigens geerntet und die Menge an IFN-gamma wurde durch Enzym-gekoppelten
Immunadsoptionstest (ELISA) bestimmt (Brandt et al, 2000).
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FUSIONSPROTEIN-SPEZIFISCHER IqG-ELISA
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ELISA-Platten
(Nunc, Maxisorp) wurden mit Ag85B-ESAT6, Glurp-MSP3 oder OVA (0,05 μg/Vertiefung) über Nacht
bei 4°C
beschichtet. Freie Bindungsstellen wurden mit PBS blockiert, das
2% Magermilch enthielt. Vereinigte Mausseren aus 18 Mäusen/Gruppe
wurden in zweifacher Ausführung
in fünffachen
Verdünnungen,
mindestens 10-mal in PBS mit 1% Rinderserumalbumin analysiert. Gesamt-IgG-(61-6520, 1/1000 verdünnt, Zymed),
IgG1-() oder IgG2a-Antikörper
wurde durch TMB-Substrat,
wie vom Hersteller beschrieben (Kem-en-tec), nachgewiesen. Antikörpertiter
werden als die Mittelwert-Titer ausgedrückt.
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STATISTISCHE VERFAHREN
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Unterschiede
in der Koloniezahl zwischen infizierten Mäusen und Kontrollmäusen wurden
durch Analyse der Varianz getestet. Wenn erhebliche Effekte angezeigt
wurden, wurden die Unterschiede zwischen den Mitteln durch den Dunnett-Test
bewertet.
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BEISPIEL 1
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DLC VON GESAMTEN, POLAREN UND APOLAREN
LIPIDEN AUS M. BOV/S BCG
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Die
apolaren Lipide, die im Gesamtextrakt identifiziert wurden, waren
Phthiocerol-A-Dimycocerosat (A),
Phthiocerol-C-Dimycocerosat (C) und kleine Mengen an Phthiocerol-B-Dimycocerosat
(B). Große
Mengen an Triacylglycerin (TG) wurden auch nachgewiesen. Diese Lipide
wurden, wie erwartet, auch im apolaren Extrakt nachgewiesen. Im
polaren Extrakt wurden nur Spuren an TG und ein Punkt nachgewiesen,
der wahrscheinlich freie Fettsäuren
(FFA) darstellt (1).
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Der
gesamte und polare Extrakt enthielt die folgenden polaren Lipide:
Phosphatidylinositmannoside, wahrscheinlich triacylierte (1) und
tetraacylierte (2) Pentamannoside und triacylierte (3) und tetraacylierte
(4) Dimannoside. Phosphatidylinosit (PI), Phosphatidylethanolamin
(PE) und Diphosphatidylglycerin (Cardiolipid, DPG) waren Haupt-Phospholipide.
Kleine Mengen an L-alpha-Phosphatidyl-DL-giycerin-Natiumsalz
(PG) und einem anderen Phospholipid (7) waren auch vorhanden. Ein
Glycolipid (8) wurde im polaren Extrakt auch beobachtet. Nur die
häufigeren
Lipide konnten in kleinen Mengen in dem apolaren Extrakt nachgewiesen
werden (2).
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Neun
geringfügigere
Glycolipide von dazwischenliegender Polarität wurden in dem Gesamtextrakt (markiert
1-9) nachgewiesen, von einem wird angenommen, dass es den „Cord-Faktor" Trehalosedimycolat darstellt,
die Identität
der anderen Lipide ist nicht bekannt. Zwei zusätzliche Glycolipide (10 und
11) wurden in dem polaren Extrakt identifiziert. Relativ kleine
Mengen an Glycolipiden wurden im apolaren bzw. polaren Extrakt nachgewiesen
(3).
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ADSORPTION VON RINDERSERUMALBUMIN UND
DEM REKOMBINANTEN AG85B-ESAT6-FUSIONSPROTEIN AN DDA UND GESAMT-LIPID-ADJUVANS
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Zwei
identische Röhrchen
wurden durch Mischen von 0,5 ml der gesamten Lipidlösung (1
mg/ml) mit Antigen: 100 μg
Rinderserumalbumin (BSA) oder 50 μg
an Ag85B-ESAT6 erzeugt. Danach wurden 0,5 ml der DDA-Lösung zu
dem Lipid/Antigengemisch hinzugefügt. Der Adsorption wurde ermöglicht, über Nacht
fortzufahren. Um die Menge an Antigen zu untersuchen, die an DDA/Lipid
gebunden war, wurden die Impfstofferzeugungen ultrazentrifugiert
(100.000 g, 1 Stunde). Aus dem ersten Röhrchen wurde der Überstand
gesammelt und das Pellet wurde im ursprünglichen Volumen (1 ml) resuspendiert
und durch SDS-PAGE (4) analysiert. Aus dem zweiten
Röhrchen
wurde der Überstand
entfernt und das Pellet wurde mit 2 ml destilliertem Wasser gewaschen,
gefolgt von Ultrazentrifugation (100.000 g, 1 Stunde). Der Überstand
und das in 1 ml resuspendierte Pellet wurden durch SDS-PAGE (4)
analysiert. Das Meiste des BSA und des Ag85B-ESAT6-Antigens wird in
dem Adjuvanspellet (Spur 3, 6) gefunden, wohingegen nur eingeschränkte Mengen
in den Überständen beobachtet
wurden (Spur 2, 5), was darauf hindeutet, dass die Mehrheit des
Antigens an der Adjuvans-Fraktion adsorbiert ist.
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BEISPIEL 2
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VERWENDUNG VON GESAMTEN LIPIDEN AUS M.
BOV/S BCG ZUR IMMUNISIERUNG VON MÄUSEN
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In
diesem Beispiel der Untersuchung der Adjuvans-Aktivität von M.
bovis BCG- Gesamt-Lipiden
wurden Mäuse
mit experimentellen Impfstoffen immunisiert, die aus 1 μg Fusionsprotein
Ag85B-ESAT6 bestanden, emulgiert in DDA, zu dem 100 μg an Gesamt-Lipiden
als Adjuvans hinzugefügt
wurden. Gruppen von Mäusen
erhielten das Ag85B-ESAT6 alleine, das Ag85B-ESAT6 und DDA alleine,
das Ag85B-ESAT6 in Kombination mit den Gesamt-Lipiden und es wurde
eine Gruppe von naiven Mäusen
als negative Kontrolle einbezogen, während Ag85B-ESAT6/DDA/TDB und
ein Standard-BCG-Impfstoff als positive Kontrollen hinzugefügt wurden.
Dieses Experiment wurde unter Verwendung von zu Th2 geneigten Balb/C-Mäusen durchgeführt (Peltoniemi
et al, 2002), da nur bemerkenswert wirksame Th1-induzierende Adjuvantien im Stande sind,
die Immunantwort in diesem Mäusstamm zu
Gunsten einer Reaktion zu ändern,
die durch die Produktion von Th1-Cytokinen wie zum Beispiel IFN-gamma
gekennzeichnet ist.
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Fünf Wochen
nach der ersten Immunisierung wurde die IFN-gamma-Freisetzung nach
neuerlicher in vitro-Stimulation von Blut-Lymphocyten mit unterschiedlichen
Konzentrationen an Ag85B-ESAT6, Ag85B und dem dominanten ESAT6-Peptid
(ESAT61-20), das die ersten 20 Aminosäuren des
ESAT6-Proteins abdeckt (Brandt et al, 2000), bewertet. Nur die Gruppe
an Mäusen,
die mit dem Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden geimpft
wurde, ergab eine starke Reaktion auf Ag85B-ESAT6, Ag85B und ESAT61-20 in
Balb/C-Mäusen (5).
Es wurde nach der Impfung mit Ag85B-ESAT6 in DDA alleine oder in
DDA/TDB in diesem Mausstamm im Gegensatz zu der merklichen IFN-gamma-Sekretion,
die in den zu Th1 geneigten C57BI/6-Mäusen (Brandt et al, 2000, Holten-Andersen
et al, 2004) beobachtet wurde, keine IFN-gamma Freisetzung beobachtet.
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Um
den Schutzgrad zu bewerten, wurden Mäuse 10 Wochen nach der ersten
Immunisierung über
den Aerosolweg einer Challenge unterworfen. Schützende Wirksamkeiten werden
als die log
10-Reduktion in Bakterienzahlen
in immunisierten Mäusen
im Vergleich mit einer Gruppe von nicht immunisierten naiven Tieren (Tabelle
1) ausgedrückt.
Die in Tabelle 1 präsentierten
Ergebnisse demonstrieren, dass Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipide der
einzige Untereinheiten-Impfstoff war, der einen mit BCG vergleichbaren
Schutzgrad induzierte. Die Kombination von DDA/Gesamt-Lipiden führte, verglichen
mit den Gesamt-Lipiden allein (p < 0,001),
zu erheblich besserem Schutz in der Milz. Darüber hinaus war der mit DDA/Gesamt-Lipiden als eine
Adjuvans-Rezeptur erhaltene Schutz bemerkenswert besser als DDA
(p < 0,05), obwohl
von diesem Adjuvans früher
gezeigt wurde, dass es im C57B1-Mausstamm
(Brandt et al, 2000) Schutz auf dem Niveau von BCG bereitstellte. Tabelle 1. Impfstoff-induzierter Schutz
im Maus-Modella.
IMPFSTOFFB | LUNGEN | MILZ |
Log10-Resistenz±SEM | Log10-Resistenz±SEM |
Ag85B-ESAT6 | 0.01 ± 0.08 | 0.14 ± 0.08 |
Ag85B-ESAT6/DDA | 0.09 ± 0.15 | 0.28 ± 0.10 |
Ag85B-ESAT6/DDNTDB | 0.53 ± 0.17 | 0.36 ± 0.19 |
Gesamt-Lipide | 0.32 ± 0.07 | 0.29 ± 0.10 |
Ag85B-ESAT6/
Gesamt-Lipide | 0.48 ± 0.08 | 0.47 ± 0.16 |
Ag85B-ESAT6/DDN
Gesamt-Lipide | 1.19 ± 0.13 | 0.97 ± 0.18 |
BCG | 1.10 ± 0.17 | 1.30 ± 0.25 |
- a Die schützenden
Wirksamkeiten der Impfstoffe werden als die log10-Reduktion
der bakteriellen Belastung ausgedrückt (log10-Resistenz).
- B Mäusen
(n = 6) wurde eine BCG-Impfung verabreicht oder sie wurden mit den
angezeigten experimentellen Impfstoffen sc. immunisiert.
-
Zum
Vergleich wurden C57BI/6-Mäuse
mit Ag85B-ESAT6 in DDA/Gesamt-Lipiden sowie auch DDA/TDB immunisiert
und Blut-Lymphocyten nochmals in vitro wie vorstehend (6)
stimuliert. In diesem Mausstamm haben die beiden Adjuvans-Rezepturen zu vergleichbaren
Graden von Immunreaktionen geführt. Gemeinsam
zeigen diese Ergebnisse, dass, obwohl beide Adjuvans-Rezepturen
zu starken Th1-Reaktionen führen, die
durch das Ausscheiden von großen
Mengen an IFN-gamma in den zu Th1-geneigten C57BI-Mäusen gekennzeichnet
sind, nur das bemerkenswerteste Th1-Adjuvans, die Kombination von
DDA/Gesamt-Lipiden, im Stande ist, in zu Th2 geneigten Balb/C-Mäusen eine
IFN-gamma-Reaktion hervorzurufen.
-
DIE LANGLEBIGKEIT DER DURCH M. BOVIS BCG-LIPIDEXTRAKT
INDUZIERTEN IMMUNITÄT
-
Eine
abnehmende Immunantwort, die durch mit Adjuvans versetzte Untereinheits-Impfstoffe erzeugt wird,
ist als ein Hauptnachteil dieser Impfstofftechnologie erwähnt worden.
Im die Langlebigkeit der Immunität zu
untersuchen, die durch DDA/Gesamt- Lipide bereitgestellt wird, wurden C57BI/6-Mäuse dreimal
mit Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden
immunisiert und die Immunantworten wurden zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten
nach der ersten Immunisierung gemessen. Milzen wurden 6 und 13 Monate
nach der ersten Immunisierung isoliert und Lymphocyten in vitro
mit verschiedenen Konzentrationen an Ag85B-ESAT6 sowie Ag85B und
ESAT61-20 nochmals stimuliert. Zum Vergleich
wurden Mäuse,
die mit Ag85B-ESAT6 in DDA/TDB immunisiert wurden, sowie ein Impfstoff
einbezogen, basierend auf einer Sensibilisierung mit Ag85B-ESAT6
in DDA/TDB, gefolgt von zwei Immunisierungen mit einem nicht-replizierenden
Adenovirus-Impfstoff, der Ag85B-ESAT6 exprimiert. Wie in 7 gezeigt
wird, führten
insbesondere Mäuse,
die mit DDA Gesamt-Lipiden
immunisiert wurden, zu anhaltenden Immunantworten. Sechs Monate
nach der ersten Immunisierung zeigte die Gruppe, die DDA/Gesamt-Lipide
erhielt, IFN-gamma-Antworten,
die dreimal höher
waren als bei Mäusen,
welche die zwei anderen Impfstoff-Konstrukte erhielten, und sogar
so lange wie 13 Monate nach der Immunisierung sind die IFN-gamma-Mengen
zweimal so hoch in der DDA/Gesamt-Lipidgruppe.
-
Schützende Wirksamkeit
von Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden nach einer Aerosol-Challenge
wurde 3 und 6 Monate nach der ersten Immunisierung untersucht und
mit zwei unterschiedlichen Dosierungen des Standard-BCG-Impfstoffes
verglichen. Zu einem frühen
Zeitpunkt (3 Monate) führten
die hohe Dosierung an BCG und der Untereinheiten-Impfstoff zu signifikanten
Schutzgraden in beiden Organen (8, Feld
A). Obwohl der Standard-BCG-Impfstoff ein Lebend-Impfstoff ist,
der ausgezeichneten Langzeitschutz bereitstellen sollte, resultierte
die Impfung mit Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden in anhaltenden Immunantworten,
die zu schützenden
Mengen führten,
die zu diesem späten
Zeitpunkt mit der hohen Dosis von BCG vergleichbar waren (8,
Feld B). Verglichen mit der niedrigen Dosis von BCG ergibt Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipide
erheblich höhere
Schutzgrade in den Lungen (p < 0,05).
Diese Daten zeigen, dass Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipide ein stabiles
immunolgisches Gedächtnis
induziert, das besser ist als das, welches durch die niedrige Dosis
des derzeitigen menschlichen Impfstoffes induziert wird.
-
INDUKTION VON HUMORALER AKTIVITÄT MIT M.
BOV/S BCG-GESAMTLIPIDEN
-
Obwohl
von Antikörpern
nicht bekannt ist, dass sie in der Immunität gegen M. tuberculosis eine
wichtig Rolle spielen, können
sie dennoch als ein nützlicher
Marker für
Immungenität
dienen. Die Fähigkeit
von DDA/Gesamt-Lipiden, humorale Aktivität zu erzeugen, wurde daher
durch Beobachten der Ag85B-ESAT6-spezifischen IgG-Antikörperantwort
fünf Wochen
nach der ersten Immunisierung untersucht. Zum Vergleich wurde ein
auf Aluminium basierendes Adjuvans (Alhydrogel) und DDA alleine
einbezogen. Wie in Tabelle 2 gezeigt wird, waren hohe Titer an spezifischem
IgG in Seren aus Mäusen
vorhanden, die mit Ag85B-ESAT6 in DDA/Gesamt-Lipiden geimpft wurden.
Verglichen mit Titern, die nach der Immunisierung mit Ag85B-ESAT6/DDA oder Ag85B-ESAT6/Alhydrogel
erhalten wurden, induzierte die optimierte Adjuvans-Rezeptur, die
Gesamtlipide umfasste, höhere
Mengen an spezifischen Antikörpern. Tabelle 2. Antigen-spezifische Mittelwert
Antikörper-Titer
im Serum aus mit Ag85B-ESAT6 immunisierten Balb/c-Mäusen
| Gesamt
IgGa |
natürliche Kontrolle | < 100 |
BCG | < 100 |
Ag856-ESAT6/Alhyarogel | 1100 |
Ag85B-ESAT6/DDA | 1540 |
Ag856-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipide | 2200 |
- a Ag85B-ESAT6-spezfische IgG-Mengen 5 Wochen
nach der ersten Immunisierung, wie gemessen durch ELISA
-
NACHTEILIGE EFFEKTE DER IMPFUNG
MIT BCG-GESAMTLIPIDEN IN DDA
-
Zwei
unterschiedliche Dosierungen von Lipiden (eine hohe Dosis von 250 μg sowie eine
niedrige Dosis von 20 μg)
wurden dreimal mit zweiwöchigen
Intervallen zwischen jeder Immunisierung in Kombination mit 250 μg an DDA
im. in Balb/C- Mäuse verabreicht.
Zum Vergleich wurde auch eine Gruppe einbezogen, die keine Immunisierung,
250 μg DDA
alleine oder 70% Montanid erhielt. Montanid ist schon für klinische
Versuche in Menschen bewilligt und ist in klinischen Studien seit
den späten
1990igern weitreichend verwendet worden.
-
Der
Entzündungsgrad
oder die Reaktion im Muskelgewebe und dem umliegenden Fettgewebe
wurden quantifiziert und die Anzahl der Plasmazellen, Lymphocyten,
Makrophagen und neutrophilen Granulocyten wurde bestimmt (Tabelle
3). Die folgenden Parameter sind verwendet worden:
- 1. Entzündung
im Muskelgewebe (Grad 0 bedeutet keine Entzündung, Grad 1 bedeutet schwache
Entzündung,
Grad 2 bedeutet mittelmäßige Entzündung, Grad
3 bedeutet schwere Entzündung)
- 2. Entzündung
im Fettgewebe (Grad 0 bedeutet keine Entzündung, Grad 1 bedeutet schwache
Entzündung,
Grad 2 bedeutet mittelmäßige Entzündung, Grad
3 bedeutet schwere Entzündung)
- 3. Die Menge an nekrotischem Fettgewebe (Grad 0 bedeutet keine
Nekrose, Grad 1 bedeutet kleine nekrotische Gebiete, Grad 2 bedeutet
etwas Nekrose, Grad 3 bedeutet große Gebiete mit Nekrose)
- 4. Die Anzahl der Plasmazellen (Grad 0 bedeutet keine Plasmazellen,
Grad 1 bedeutet wenige Plasmazellen, Grad 2 bedeutet eine mittelmäßige Zahl
an Plasmazellen, Grad 3 bedeutet eine hohe Zahl an Plasmazellen)
- 5. Die Anzahl der Lymphocyten (Grad 0 bedeutet keine Lymphocyten,
Grad 1 bedeutet wenige Lymphocyten, Grad 2 bedeutet eine mittelmäßige Zahl
an Lymphocyten, Grad 3 bedeutet eine hohe Zahl an Lymphocyten)
- 6. Die Anzahl der Makrophagen (Grad 0 bedeutet keine Makrophagen,
Grad 1 bedeutet wenige Makrophagen, Grad 2 bedeutet eine mittelmäßige Zahl
an Makrophagen, Grad 3 bedeutet eine hohe Zahl an Makrophagen)
- 7. Die Anzahl an neutrophilen Granulocyten (Grad 0 bedeutet
keine Granulocyten, Grad 1 bedeutet wenige Granulocyten, Grad 2
bedeutet eine mittelmäßige Zahl
an Granulocyten, Grad 3 bedeutet eine hohe Zahl an Granulocyten)
Tabelle 3. Effekte im Gewebe nach Immunisierung
mit unterschiedlichen Adjuvantien | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
Kontrolle | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
250 μg DDA | 0 | 3 | 0 | 1-1.5 | 1-1.5 | 3 | 1-1.5 |
250 μg DDA/20 μg gesamte Lipide | 0 | 2-2.5 | 0 | 1-1.5 | 14.5 | 3 | 1-1.5 |
250 μg DDA/250 μg gesamte
Lipide | 0 | 3 | 0 | 1-1.5. | 1-1.5 | 3 | 1-1.5 |
Montanid ISA
720 | 2-2.5 | 3 | 3 | 2-2.5 | 1-1.5 | 3 | 2-2.5 |
-
In
Impfstoffen, die DDA enthielten, wurden im Fettgewebe ein oder mehrere
Herde mit entzündlicher Aktivität beobachtet.
Diese Entzündung
war durch eine große
Erhöhung
in der Zahl der Makrophagen gekennzeichnet, insbesondere in der
Nähe der
Lymphknoten. Es gab keinen Effekt durch das Hinzufügen von
Gesamt-Lipiden, was zeigt, dass die Gesamtlipide trotz starker Adjuvans-Aktivität keinen
zusätzlichen
Effekt auf nachteilige Reaktionen hatten.
-
Im
Gegensatz dazu resultierte die Injektion mit Montanid ISA720 auch
in den Muskeln in schwerer Entzündung
und großen
Gebieten mit Nekrose im Fettgewebe.
-
Dieser
relative höhere
Grad an nachteiligen Effekten spiegelt sich auch in der erhöhten Zahl
von Plasmazellen und neutrophilen Granulocyten wider.
-
Der Dosierungsbereich von
BCG-Gesamt-Lipiden und DDA
-
Verschiedene
Dosierungen an Gesamt-Lipiden (siehe Tabelle 4 und 5) wurden dreimal,
wie vorher beschrieben, mit 250 μg
an DDA sc. in Balb/C sowie in C57BI-Mäuse
verabreicht, um das optimale Verhältnis der Gesamt-Lipide zu
bestimmen. Immunantworten wurden im Blut 5 und 7 Wochen nach der
letzten Immunisierung durch nochmalige Stimulation in vitro mit
5 μg/ml
an Ag85B-ESAT6 beobachtet. Tabelle 4. Dosis-Reaktion von Gesamt-Lipiden/DDA
in Balb/C-Mäusen
Emulsion | Gesamt-Lipide (μg) | DDA
(μg) | Immun-Antworta | Immun-Antwortb |
1 | 250 | 250 | 469 ± 164 | 288 ± 265 |
2 | 100 | 250 | 1328 ± 216 | 1194 ± 15 |
3 | 20 | 250 | 6319 ± 317 | 217 ± 156 |
4 | 5 | 250 | 181 ± 113 | 101 ± 102 |
5 | 1 | 250 | 254 ± 191 | 163 ± 6 |
6 | 0 | 250 | 128 ± 17 | 0 ± 0 |
- a Freisetzung von
IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten, isoliert 5 Wochen nach der ersten
Immunisierung
- b Freisetzung von IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten,
isoliert 7 Wochen nach der ersten Immunisierung
Tabelle 5. Dosis-Reaktion von Gesamt-Lipiden/DDA
in C57BL/6 Mäusen Emulsion | Gesamt-Lipide (μg) | DDA
(μg) | Immun-Reaktiona |
1 | 250 | 250 | 57436 ± 3703 |
2 | 100 | 250 | 48403 ± 5069 |
3 | 20 | 250 | 1421 ± 197 |
4 | 5 | 250 | 2206 ± 256 |
5 | 1 | 250 | 2376 ± 967 |
6 | 0 | 250 | 881 ± 257 |
- a Freisetzung von
IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten, isoliert 5 Wochen nach der ersten
Immunisierung
-
Die
stärkste
Immunantwort wurde im Bereich von 20-100 μg an Gesamt-Lipiden beobachtet
und 100 μg
Gesamt-Lipide wurden danach in Kombination mit der Standarddosis
von 250 μg
DDA verwendet.
-
Bewertung von Gesamt-Lipiden/DDA als ein
Adjuvans für
unterschiedliche Antigene
-
Dass
Gesamt-Lipide/DDA nicht nur Immunreaktionen auf TB-Antigen, sondern
auch auf Antigene von anderen Quellen verstärken können, wurde durch Immunisieren
von 5 μg
der Ag85B-ESAT6-Fusion sowie eines Hybridmoleküls, das aus dem GLURP und MSP-3
von Plasmodium falciparum besteht, und von 5 μg Ovalbumin getestet. Zusätzlich wurden
auch MOMP, Tetanus-Toxoid und Diphtherie-Toxoid für die Immunisierung einbezogen.
Alle Antigene wurden in 100 μg
an Gesamt-Lipiden/250 μg DDA emulgiert
und dreimal über
den sc. Weg verabreicht.
-
Immunantworten
wurden 5 Wochen nach der ersten Immunisierung überwacht (Tabelle 6 und 6A). Tabelle 6. Die Fähigkeit von Gesamt-Lipiden/DDA,
die Immunantworten von Antigenen aus verschiedenen Quellen zu verstärken, Auszug
1
Antigen | IgG1B | IgG2ab | Immun-Reaktionc |
Ag85B-ESAT6 | 6670 | 250 | 10116 ± 109 |
Glurp-MSP3 | 670 | < 100 | 1112 ± 365 |
OVA | 2500 | < 100 | 793 ± 81 |
kein
Antigend | | | 119 ± 16 |
- a Antigen-spezifische
IgG1-Mengen (Mittelwert-Titer) 5 Wochen nach der ersten Immunisierung,
wie gemessen durch ELISA. b Antigen-spezifische
IgG2a-Mengen (Mittelwert-Titer) 5 Wochen nach der ersten Immunisierung,
wie gemessen durch ELISA. c Freisetzung
von IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten, isoliert 5 Wochen nach der ersten
Immunisierung und nochmals in vitro mit dem relevanten Antigen in
einer Dosis von 5 μg/ml stimuliert. d Blut-Lymphocyten aus nicht immunisierten
Mäusen,
die mit keinem Antigen stimuliert sind.
Tabelle 6A. Die Fähigkeit der Gesamt-Lipide/DDA,
Immunantworten von Antigenen aus verschiedenen Quellen zu induzieren,
Auszug 2 Antigen | Immun-Antworta |
Ag85B-ESAT6 | 72600 ± 12600 |
MOMP | 168000 ± 6230 |
Tetanus-Toxoid | 52500 ± 13500 |
Diphterie-Toxoid | 29000 ± 6600 |
kein
Antigen | 460 ± 300 |
- a Freisetzung von
IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten, isoliert 5 Wochen nach der ersten
Immunisierung und in vitro nochmals in einer Dosis von 5 μg/ml mit
dem relevanten Antigen stimuliert.
- b Blut-Lymphocyten aus nicht immunisierten
Mäusen,
die mit keinem Antigen stimuliert wurden.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass Gesamt-Lipide/DDA im Stande sind, eine Immunantwort
zu induzieren, die als erhöhte
Mengen an Antigen-spezifischen Antikörpern und/oder IFN-gamma gemessen
wird, wenn sie, wie in den Tabelle 6 und 6A gezeigt, in Kombination
mit Antigenen von unterschiedlichen Quellen verwendet werden. Das
unterstreicht, dass Gesamt-Lipide/DDA nicht nur als eine Adjuvans-Rezeptur für TB-Impfstoffe, sondern
auch für
andere infektiöse
Erkrankungen, Allergie, Autoimmunkrankheiten oder Krebs verwendet
werden können.
-
Bewertung der unterschiedlichen Liposomen-bildenden
Verbindungen
-
Die
Fähigkeit
von unterschiedlichen kationischen Reagenzien, die Immunantworten
von Gesamt-Lipiden zu verstärken,
wurde in Balb/C-Mäusen überwacht.
Außerdem
wurde eine neutrale Liposomen-Präparation
(bestehend aus PC und DOPE), anionische Liposomen (PC, DOPE und
PG) und eine Gruppe an naiven, nicht-immunisierten Mäusen zum Vergleich einbezogen.
Alle Impfstoffe enthielten 250 μg
an Liposomen und wurden sc. in Kombination mit 100 μg an Gesamt-Lipiden
verabreicht und als ein Impfstoffantigen wurden 2 μg des Fusionsproteins
Ag85B-ESAT6 verwendet.
Wie vorstehend wurden die Immunantworten 5 Wochen nach der ersten
Immunisierung durch neuerliche Stimulation von Blut-Lymphocyten
in vitro mit unterschiedlichen Konzentrationen an Ag85B-ESAT6 überwacht.
-
Wie
in 9 gezeigt, führten
die Gesamt-Lipide, die mit einer kationischen oberflächenaktiven
Substanz wie zum Beispiel DDA, DOTAP und DC-Chol verabreicht wurden,
zu großen
Mengen von IFN-gamma. Insbesondere induzierte die Kombination von
Gesamt-Lipiden/DDA erhebliche IFN-gamma-Produktion.
-
IMMUNOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN VON APOLAREN
UND POLAREN LIPIDEN, DIE VON M. BOVIS BCG-GESAMTLIPIDEXTRAKT GEREINIGT
WURDEN
-
Um
eine genauere Charakterisierung der stimulatorischen Lipide durchzuführen, die
für die
ausgeprägten
Immunantworten verantwortlich sind, die nach der Impfung mit DDA/Gesamt-Lipiden
beobachtet werden, wurden die apolaren und polaren Lipide aus dem
BCG-Gesamt-Lipidextrakt gereinigt und in mehreren unterschiedlichen
Konzentrationen gemeinsam mit 250 μg DDA als ein Impfstoff-Adjuvans
getestet.
-
Mäuse wurden
mit dem Adjuvans in Kombination mit 2 μg an Ag85B-ESAT6 immunisiert.
Wie in 10 gezeigt, resultierte die
Immunisierung mit Ag85B-ESAT6/DDA/apolaren
Lipiden sogar mit einer so niedrigen Dosis wie 0,1 μg an apolaren
Lipiden zu erheblicher Reduktion der Bakterienzahl in den Lungen.
Obwohl die hohe Dosis an polaren Lipiden in Kombination mit DDA
zu einem erheblichen Schutz in den Lungen führte, wurden unter Verwendung
des Impfstoffes basierend auf den polaren Lipid im Allgemeinen niedrigere Schutzgrade
erreicht, was darauf hindeutet, dass die Mehrzahl der Komponenten
mit Adjuvans-Aktivität
in der apolaren Lipidfraktion liegt.
-
Von
einer Präparation
an extrahierbaren gesamten polaren Lipiden von Mycobacterium bovis
BCG wurde früher
festgestellt, dass sie die Immunantworten auf Antigen in Mäusen fördert (Sprott
WO 03/011336 ). Um diese
Präparation
mit den in dieser Studie beschriebenen Gesamt-Lipiden, polaren und
apolaren Lipiden zu vergleichen, wurde eine Präparation von Chloroform-löslichen,
Extrahierbaren gesamten polaren Lipiden gemäß dem Protokoll von Sprott
et al., durchgeführt.
50 μg dieser
Präparation
wurden zur Immunisierung von Balb/C-Mäusen mit oder ohne Zugabe von
250 μg an
DDA verwendet. Das Fusionsprotein von Ag85B-ESAT6 wurde als ein
Impfstoff-Antigen in einer Dosierung von 2 μg verwendet. Immunantworten,
die als IFN-γ-Freisetzung
gemessen wurden, wurden im Blut fünf Wochen nach der ersten Immunisierung
durch nochmalige Stimulation ausschließlich mit Medium (Kontrolle)
oder 5 μg/ml
an Ag85B-ESAT6 (Tabelle 7) bewertet. Es wurden auch die Fusionsprotein-spezifischen
mittleren Antikörper-Titer
im Serum von Mäusen
bestimmt, die 5 Wochen vorher geimpft worden waren (Tabelle 8). Tabelle 7. Immunogenität von verschiedenen polaren,
apolaren und Gesamt-Lipidextrakten
IMPFSTOFF | IFN-γ-Freisetzung
(pg/ml)± SEMa | IFN-γ-Freisetz.
(pg/ml) ± SEMa |
Kontrolle | Ag85B-ESAT6
(5 μg/ml) |
DDA/Gesamt-Lipide | 19 ± 5 | 1194 ± 26* |
Apolare
Lipide | 6 ± 2 | 26 ± 11 |
DDA/apolare
Lipide | 37 ± 9 | 4516 ± 33* |
Polare
Lipide | 0 ± 0 | 96 ± 43 |
Polare
Lipide/DDA | 19 ± 5 | 745 ± 137* |
Polare
Lipide ( WO 03/011336 ) | 21 ± 3 | 145 ± 20 |
Polare
Lipide ( WO 03/011336 )DDA | 7 ± 3 | 28 ± 3 |
Naiv | 30 ± 10 | 36 ± 13 |
- a IFN-gamma wurde
nach nochmaliger Stimulation nur mit Medium (Kontrolle) oder Ag856-ESAT6
durch ELISA gemessen.
- * Wesentlich unterschiedlich von naiven, nicht immunisierten
Mäusen,
wie bestimmt durch das Dunnett-Verfahren
(p < 0,05)
Tabelle 8. Antigen-spezifischer Mittelwert
Antikörper-Titer
im Serum von Balb/C-Mäusen,
immunisiert mit verschiedenen polaren, apolaren und Gesamt-Lipidextrakten | igG1a | IgG2ab |
DDA/Gesamt-Lipide | 1,000 | 286 |
Apolare
Lipide | < 100 | < 100 |
DDA/apolare
Lipide | 1,250 | 250 |
Polare
Lipide | 155 | < 100 |
Polare
Lipide/DDA | 20,000 | 500 |
Polare
Lipide ( WO 03/011336 ) | < 100 | < 100 |
Polare
Lipide ( WO 03/011336 )/DDA | 4,000 | 333 |
Natürlich | < 100 | < 100 |
- a Antigen-spezifische
IgG1-Mengen (Mittelwert-Titer) 5 Wochen nach der ersten Immunisierung,
wie gemesen durch ELISA.
- b Antigen-spezifische IgG2a-Mengen (Mittelwert-Titer)
5 Wochen nach der ersten Immunisierung, wie gemessen durch ELISA.
-
Wie
in Tabelle 7 gezeigt, führt
die Kombination von DDA/apolaren Lipiden zur markantesten Immunantwort
mit hohen Mengen an IFN-γ-Freisetzung.
Außerdem
resultiert die Immunisierung mit DDA/Gesamt-Lipiden sowie mit DDA/polaren
Lipiden in erheblicher IFN-γ-Produktion.
Im Gegensatz dazu konnten die polaren Lipide, die gemäß dem Protokoll
von Sprott et al. hergestellt wurden, kein IFN-γ über die Kontrollmengen hinaus
hervorrufen und es wird mit der Zugabe von DDA keine Erhöhung der
Immunantwort beobachtet. Im Gegensatz dazu führten die polaren Lipide im
Kombination mit DDA zu hohen Mengen an Antikörpertitern (Tabelle 8), was
darauf hindeutet, dass diese Präparationen
zu unterschiedlichen immunologischen Antworten führen, die durch erhöhte Antikörpermengen,
aber mit limitierter Fähigkeit,
IFN-gamma-Freisetzung zu induzieren, gekennzeichnet sind. Diese
ausgeprägte
Antikörperproduktion
wurde insbesondere in der Gruppe von Mäusen beobachtet, die mit DDA
und mit den polaren Lipiden immunisiert wurden, die, wie in dieser
Studie beschrieben, erzeugt wurden. Gemeinsam zeigen diese Ergebnisse
die einzigartige stimulatorische Wirkung der Kombination von DDA,
das mit Gesamt-Lipiden, apolaren und polaren Lipiden verabreicht
wird, die in dieser Studie beschrieben werden.
-
Optimierung des Verfahrens zur Herstellung
des DDA/Gesamt-Lipid-Adjuvans
-
Die
BCG-Gesamt-Lipide, die DDA-Vesikel enthalten, wurden unter Verwendung
des Lipiddünnfilm-Verfahrens
(Bangham et al, 1965) hergestellt. DDA und Gesamt-Lipide wurden
getrennt in Chloroform-Methanol (9:1) zu einer Konzentration von
10 mg/ml aufgelöst.
Festgelegte Volumina von jeder einzelnen Verbindung wurden entsprechend
den Verhältnissen
von 250 μg
DDA und 50 μg
Gesamt-Lipiden oder 250 μg
DDA und 100 μg
Gesamt-Lipiden in Teströhrchen
aus Glas gemischt. Das Lösungsmittel
wurde unter Verwendung eines sanften Stroms an N2 verdampft
und die Lipidfilme wurden über
Nacht unter niedrigem Druck getrocknet, um Spuren von Lösungsmittel
zu entfernen. Die getrockneten Lipidfilme wurden in Tris-Puffer
(10 mM, pH-Wert = 7,4) hydratisiert und für 20 Minuten auf ein 70°C-Wasserbad
gestellt, die Proben wurden alle 5 Minuten energisch geschüttelt. Die
erzeugten DDA/Gesamt-Lipid-Liposomen waren homogen und konnten bei
4°C ohne Änderung
im Aussehen gelagert werden.
-
Die Immunantwort nach Immunisierung mit
DDA/Gesamt-Lipiden aus unterschiedlichen mycobakteriellen Spezies
-
Gesamt-Lipide,
extrahiert aus M. bovis BCG Russland, BCG Pasteur, M. tuberculosis
H37RV, und BCG 1331, wurden dreimal, wie vorstehend beschrieben,
mit 250 μg
an DDA und 2 μg
an Ag85B-ESAT6 sc. an Balb/C verabreicht. Immunantworten wurden
in den Milz-Lymphocyten 5 Wochen nach der letzten Immunisierung
durch nochmalige Stimulation in vitro mit 5 μg/ml an Ag85B-ESAT6 (11) überwacht.
Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass die einzigartige stimulatorische
Wirkung der Kombination von DDA, das mit Gesamt-Lipiden verabreicht
wird, nicht auf BCG 1331 begrenzt ist, sondern auch in anderen BCG-Stämmen sowie
im virulenten Stamm M. tuberculosis H37Rv beobachtet wird.
-
Figurenlegenden
-
1.
2-D-DC-Analysen von apolaren Lipiden von apolaren, polaren und Gesamt-Lipidextrakten von M.
bovis BCG.
-
2.
2-D-DC-Analysen von polaren Lipiden von apolaren, polaren und Gesamt-Lipidextrakten von M.
bovis BCG.
-
3.
2-D-DC-Analysen von Glycolipiden mit dazwischenliegender Polarität von apolaren,
polaren und Gesamt-Lipidextrakten von M. bovis BCG.
-
4.
Antigenadsorption. Sibergefärbtes
SDS-PAGE-Gel von M: Markerproteine. 1:5 μl BSA, 100 μg/ml. 2: 5 μl BSA/DDA/Gesamt-Lipidüberstand.
3: 5 μl
nochmals aufgelöstes
BSA/DDA/Gesamt-Lipidpellet. 4: 5 μl
AG85B-ESAT6, 50 μg/ml.
5: 5 μl
AG85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipidüberstand.
6: 5 μl
nochmals aufgelöstes
AG85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipidpellet.
-
5.
Freisetzung von IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten, die aus naiven Balb/C-Mäusen oder Balb/C-Mäusen isoliert
wurden, die mit Ag85B-ESAT6, Ag85B-ESAT6/DDA, Ag85B-ESAT6/DDA/TDB, Ag85B-ESAT6/Gesamt-Lipiden
oder Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden
immunisiert waren. Blutproben wurden 5 Wochen nach der ersten Immunisierung
entnommen und die Lymphocyten wurden mit keinem Antigen (Kontrolle),
Ag85B-ESAT6 (5, 2,5, 1,25, oder 0,63 μg/ml), Ag85B (10 und 2,5 μg/ml) und
ESAT61-20 (10 und 2,5 μg/ml) stimuliert.
-
6.
Freisetzung von IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten, die aus C57BL-Mäusen isoliert
wurden, die mit Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden und Ag85B-ESAT6/DDA/TDB immunisiert
waren. Blutproben wurden 5 Wochen nach der ersten Immunisierung
entnommen und die Lymphocyten wurden mit keinem Antigen (Kontrolle),
Ag85B-ESAT6 (5 μg/ml),
Ag85B (5 μg/ml)
und ESAT61-20 (5 μg/ml) stimuliert.
-
7.
Freisetzung von IFN-gamma aus Splenocyten, die aus Mäusen gewonnen
wurden, die mit Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden, Ag85B-ESAT6/DDA/TDB
immunisiert waren oder eine Immunisierung mit Ag85B-ESAT6/DDA/TDB
gefolgt von zwei Immunisierungen mit Ag85B-ESAT6 in einem Adenoviruskonstrukt
erhielten. Splenocyten wurden 6 Monate (Feld A) und 13 Monate (Feld
B) nach der ersten Immunisierung isoliert und in vitro mit keinem
Antigen (Kontrolle), Ag85B-ESAT6 (5, 1,25, 0,31 μg/ml), Ag85B (5 μg/ml) und ESAT61-20 (5 μg/ml)
nochmals stimuliert.
-
8.
Log10-Resistenz in den Lungen und der Milz
von Mäusen
(n = 5-6), die 3 Monate (Feld A) oder 6 Monate (Feld B) vorher mit
Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden
oder zwei unterschiedlichen Dosierungen an BCG immunisiert worden
waren. * Impfstoffe, die verglichen mit naiven nicht-immunisierten
Mäusen
(p < 0,05) erheblichen
Schutz induzieren.
-
9.
Freisetzung von IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten, die aus Mäusen isoliert
wurden, die mit 2 μg
an Ag85B-ESAT6 in DDA/Gesamt-Lipiden, DOTAP/Gesamt-Lipiden, DC-Chol/Gesamt-Lipiden,
neutralen Liposomen/Gesamt-Lipiden, anionischen Liposomen/Gesamt-Lipiden
immunisiert wurden, oder aus nichtimmunisierten, naiven Mäusen. Blut-Lymphocyten
wurden 5 Wochen nach der ersten Immunisierung isoliert und in vitro
nochmals mit keinem Antigen (Kontrolle), Ag85B-ESAT (5, 0,5, 0,05 μg/ml) stimuliert.
-
10.
Log10-Resistenz in den Lungen und der Milz
von Mäusen
(n = 6), die 3 Monate vorher mit Ag85B-ESAT6/DDA/gereinigten apolaren
Lipiden (100, 10, 1 oder 0,1 μg)
oder Ag85B-ESAT6/DDA/gereinigten polaren Lipiden (100, 10, oder
1 μg) immunisiert
worden waren. * Impfstoffe, die verglichen mit naiven, nicht-immunisierten Mäusen (p < 0,05) erheblichen
Schutz induzieren.
-
11.
Freisetzung von IFN-gamma aus Blut-Lymphocyten, die aus naiven Balb/C-Mäusen oder
aus Balb/C-Mäusen
isoliert wurden, die mit Ag85B-ESAT6/DDA/Gesamt-Lipiden
aus M. bovis BCG Russland, BCG Pasteur, M. tuberculosis H37Rv oder
BCG1331 immunisiert worden waren. Splenocyten wurden 5 Wochen nach
der ersten Immunisierung isoliert und die Lymphocyten wurden mit
Ag85B-ESAT6 (5 μg/ml)
stimuliert.
-
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