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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Zusammensetzungen
für die
wirksame endozytische Präsentation
von immunsuppressiven Faktoren. Im Spezielleren betrifft die vorliegende
Erfindung Zusammensetzungen, die immunsuppressive Faktoren umfassen,
die zur Behandlung verschiedener Störungen zweckdienlich sind,
die Autoimmunstörungen
umfassen, jedoch nicht darauf beschränkt sind. In bevorzugten Ausführungsformen
können
die immunsuppressiven Faktoren T-Zellen-Rezeptorantagonisten oder -Agonisten sein.
Andere Ausführungsformen
der Erfindung sorgen für
die Toleranzausbildung bei Neugeborenen oder Säuglingen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Zusammensetzung bereitgestellt, die ein an ein
Antigen gebundenes aggregiertes Immunglobulin oder einen an ein
Antigen gebundenen Teil davon umfasst, worin das Immunglobulin oder
der Teil davon fähig
ist, an den Zelloberflächen
von Antigen-präsentierenden
Zellen vorhandene Fc-Rezeptoren zu vernetzen. Ausführungsformen
betreffen Verfahren der Erhöhung
der Spiegel von IL-10 in einem Individuum, welches dieses benötigt. Weitere
Ausführungsformen
sind bei Verfahren der Stimulierung von peripherer Toleranz und/oder „Bystander"-Suppression in einem Individuum zweckdienlich, welches
dies benötigt.
Andere Ausführungsformen
betreffen Zusammensetzungen zur Verminderung des IFNγ-Spiegels in einem
Individuum, welches dies benötigt.
In weiteren Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen bereit, die die
Präsentation
eines Autoantigens durch Antigen-präsentierende Zellen erleichtern,
denen costimulatorische Moleküle
fehlen oder die ein vermindertes Ausmaß davon aufweisen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Vertebraten
besitzen die Fähigkeit,
eine Immunreaktion als Verteidigung gegen Pathogene aus der Umgebung
sowie gegen abnormale Zellen, wie z.B. Tumorzellen, die sich intern
entwickeln, aufzubauen. Die Immunreaktion ist das Resultat komplexer
Wechselwirkungen zwischen einer Reihe von Zellen und Faktoren, umfasst
jedoch im Allgemeinen zwei Hauptaspekte. Der eine ist eine Zellkomponente,
bei der spezialisierte Zellen ein angreifendes Agens (das das Antigen
trägt)
direkt attackieren, während
der andere eine humorale Komponente ist, bei der Antikörpermoleküle spezifisch
an das Antigen binden und seine Eliminierung unterstützen. Indem
sie zusammenarbeiten, sind die einzelnen Elemente recht wirksam
bei der Begrenzung des anfänglichen
Angriffs eindringender Pathogene und deren Eliminierung aus dem
Wirt.
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Die
bei der Immunreaktion hauptbeteiligten Zellen sind Lymphozyten,
die im Allgemeinen zwei Hauptklassen umfassen. Die erste davon,
die als B-Zellen oder B-Lymphozyten
bezeichnet werden, wird typischerweise im Knochenmark erzeugt und
ist unter anderem für
die Produktion und Sekretion von Antikörpern verantwortlich. B-Zellen-Antikörperprodukte
neigen dazu, mit fremden Antigenen direkt zu reagieren und sie zu neutralisieren,
oder aktivieren andere Komponenten des Immunsystems, die dann diese
eliminieren. Insbesondere binden opsonierende Antikörper an
extrazelluläre
fremde Agenzien, wodurch sie der Phagozytose und anschließenden intrazellulären Abtötung zugänglich gemacht
werden. Andererseits sind T-Zellen oder T-Lymphozyten, die sich im Allgemeinen
im Thymus entwickeln oder dort reifen, für die Vermittlung der zellulären Immunreaktion
verantwortlich. Diese Zellen erkennen vollständige Antigene nicht, sondern
reagieren stattdessen auf kurze Peptidfragmente davon, die an spezialisierte
Proteine gebunden sind, die an der Oberfläche einer Target-Zelle auftauchen.
Im Spezielleren scheint es so zu sein, dass innerhalb einer Zelle
produzierte Proteine oder Proteine, die von einer Zelle aus dem
extrazellulären
Milieu aufgenommen werden, durch normale metabolische Stoffwechselwege
kontinuierlich abgebaut werden. Die resultierenden kurzen Fragmente
assoziieren mit intrazellulären
Haupthistokompatibilitätskomplex-
(MHC-) Molekülen,
und die MHC-Peptid-Komplexe
werden an die Oberfläche
der Zellen zur Erkennung durch T-Zellen transportiert. Folglich
beobachtet das zelluläre
Immunsystem laufend ein vollständiges
Spektrum von Proteinen, die von den Zellen produziert oder aufgenommen
werden, und ist bereit, jegliche Zellen, die fremdes Antigen oder
Tumorantigene präsentieren,
d.h. virusinfizierte Zellen oder Krebszellen, zu eliminieren.
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Die
allgemeine Struktur von Immunglobulin G (IgG), dem häufigsten
der Säugetierantikörper, ist
in 1 schematisch dargestellt. Wie
illustriert ist IgG ein tetramerer Proteinkomplex, der zwei identische Schwer-
(H-) Ketten und zwei identische Immunglobulin-Leicht- (-L-) Ketten
umfasst. Diese Ketten sind durch Disulfidbrücken miteinander verbunden,
um den Y-förmigen
Antikörperkomplex
auszubilden. In Lösung
nimmt das Molekül
jedoch eine eher globuläre
Form ein und bindet leicht an die in biologischen Flüssigkeiten
vorhandenen fremden Antigene.
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Die
Aminosäuresequenzanalyse
von Immunglobulinen hat zur Definition spezifischer Regionen mit verschiedenen
funktionellen Aktivitäten
innerhalb der Ketten geführt.
Jede Leichtkette und jede Schwerkette weist eine variable Region
auf (VL bzw. VH),
die sich innerhalb der ersten 110 aminoterminalen Reste befinden. Die
dreidimensionale Paarung der VL- und VH-Regionen begründet den Antigenerkennungsabschnitt
oder die „antigenkombinierende
Stelle" („ACS") von Immunglobulinmolekülen. Wegen
der tetrameren Natur von Immunglobulinen gibt es zwei identische
antigenkombinierende Stellen pro Molekül. Die variablen Domänen dieser
Ketten sind hinsichtlich Sequenz höchst heterogen und sorgen für die Diversität der antigenkombinierende Stellen,
um für
eine große
Vielfalt an antigenen Strukturen höchst spezifisch zu sein. Die
Heterogenität
der variablen Domänen
ist nicht gleichmäßig über die
variablen Regionen verteilt, sondern ist in drei Segmenten lokalisiert,
die komplementaritätsbestimmende
Regionen („CDRs") genannt werden,
die als CDR1, CDR2 und CDR3 bezeichnet werden. Für weitere Informationen bezüglich dieser
Strukturen siehe Watson et al., Molecular Biology of the Gene, 4.
Aufl., Benjamin/Cummings Publishing Co., Inc., Menlo Park, CA (1987).
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Jede
der Schwerketten umfasst auch eine konstante Region, die einen bestimmten
Isotyp definiert und das Immunglobulin einer der Immunglobulinklassen
und -Unterklassen zuordnet. Die konstante Region enthält Einheiten,
die Domänen
genannt werden (d.h. CH1, CH2 usw.),
die unter Antikörpern
einer einzelnen Klasse nicht signifikant variieren. Die konstante
Region nimmt nicht an der Antigenbindung teil, kann jedoch mit einer Anzahl
biologischer Aktivitäten
assoziiert sein, die als „Effektorfunktionen" bekannt sind, wie
z.B. Bindung an Fc-Rezeptoren an Zelloberflächen Antigen-präsentierender
Zellen (APCs) sowie Bindung an Komplementproteine. Antigen-präsentierende
Zellen, wie z.B. dendritische Zellen und Makrophagen, sind neben
anderen Eigenschaften durch die Gegenwart eines Fc-Rezeptors gekennzeichnet.
Daher kann er, wenn ein Antikörper
an ein Pathogen gebunden ist, über
den Fc-Abschnitt
an einen Phagozyten binden. Dies ermöglicht die Aufnahme und Zerstörung des
Pathogens durch den Phagozyten, einen als Opsonisation bekannten
Vorgang. Darüber hinaus
können
verschiedene pathogene Antigene, wie unten ausführlicher besprochen wird, durch
die APC prozessiert und präsentiert
werden, um eine Immunreaktion weiter zu stimulieren.
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Im
Gegensatz zu Schwerketten weisen die Leichtketten eine einzige konstante
Domäne
(CL) auf. Eine Leichtkette paart sich mit
einer Schwerkette über
eine Disulfidbindung, die die schwere konstante Region CH1 an CL anbindet.
Außerdem
weisen die Schwerketten eine Gelenksregion auf, die die konstanten
Regionen CH1 und CH2 vom
Rest des Moleküls
trennt. Es ist diese Gelenksregion, die hauptsächlich für die Flexibilität des Tetramers
verantwortlich ist. Die beiden Schwerketten des Moleküls paaren
sich miteinander über
Disulfidbindungen an der Verbindungsstelle zwischen der Gelenksregion
und CH2.
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Um
ein derartig breites Repertoire bereitzustellen, haben sich Immunglobulingene
so entwickelt, dass sie die Produktion einer enormen Anzahl verschiedener
Immunglobulinproteine aus einer endlichen Anzahl von Genen ermöglichen
(d.h. inhärenter
Polymorphismus). Aufgrund des inhärenten Polymorphismus sind Säugetiere
fähig,
Antikörper
gegen eine scheinbar unendliche Anzahl von Antigenen zu produzieren.
Für einen Überblick über die
Genetik und Proteinstruktur von Immunglobulinen siehe Lewin, Genes
III, John Wiley and Sons, New York (1987); und Benjamini et al.,
Immunology, Alan R. Liss, Inc., New York (1988).
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In
den letzten Jahren sind Antikörper
wegen ihrer Diversität
und Spezifität äußerst wichtig
für diagnostische
und therapeutische Anwendungen geworden. Im steigenden Ausmaß sind molekularbiologische
Techniken verwendet worden, um die Vielfalt und Verfügbarkeit
von Antikörpern
für wissenschaftliche
Anwendungen zu erweitern.
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Beispielsweise
kann eine einzelne Antikörper
produzierende B-Zelle durch Fusion mit einer Tumorzelle immortalisiert
und vermehrt werden, um eine In-vitro-Quelle von Antikörpern einer
einzigen Spezifität
bereitzustellen, die als „monoklonale
Antikörper" (mAb) bekannt sind.
Eine derartige unsterbliche B-Zelllinie wird „Hybridom" genannt.
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Bis
vor kurzem sind in vitro kultivierte murine (Maus-) Hybridome die
Quelle der meisten mAb gewesen. D.h. dass eine Maus typischerweise
mit einem ausgewählten
Antigen oder Immunogen injiziert wurde. Anschließend wurde das Tier getötet, und
aus seiner Milz entfernte Zellen wurden mit unsterblichen Myelomzellen
fusioniert. Obgleich sie ausgiebig bei diagnostischen Verfahren
verwendet worden sind, haben sich murine mAb als nicht gut geeignet
für therapeutische
Anwendungen bei den meisten Säugetieren,
einschließlich des
Menschen, erwiesen. Teilweise liegt das an der Tatsache, dass murine
Antikörper
von anderen Säugetierspezies
als fremd erkannt werden und eine Immunreaktion hervorrufen, die
selbst Krankheit oder unerwünschte
Nebenwirkungen verursachen kann.
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Um
zumindest einige dieser Probleme des Immunsystems zu überwinden,
die durch fremde mAb und das Fehlen geeigneter menschlicher mAb
erzeugt werden, ist Gentechnologie angewendet worden, um humanisierte
chimäre
Immunglobulinmoleküle
zu konstruieren, die die antigenbindenden komplementaritätsbestimmenden
Regionen der murinen Antikörper
enthalten, bei denen sich jedoch der Rest des Moleküls aus menschlichen
Antikörpersequenzen
zusammensetzt, die nicht als fremd erkannt werden. Derartige Antikörper sind
verwendet worden, um Tumoren zu behandeln, da die variable Region
der Maus das Tumorantigen erkennt und der humanisierte Abschnitt
des Moleküls
fähig ist,
eine Immunreaktion zu vermitteln, ohne vom Körper rasch eliminiert zu werden.
Siehe beispielsweise Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986).
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Andere
Verwendungen derartiger Antikörper
sind in der ebenfalls anhängigen
US-Anmeldung Nr. 08/363.276
und PCT-Anmeldung Nr. WO 94/14847 ausgeführt. In diesen Fällen werden
Epitope fremder Antigene, wie z.B. virale oder bakterielle Epitope,
auf die hypervariable Region eines Immunglobulins gepfropft, um
eine Reakti on auszulösen.
Das heißt,
dass die konstruierten Antikörper
als Vakzine verwendet werden, um eine Immunreaktion hervorzurufen
und ein Langzeit-Immungedächtnis
zu verleihen, wodurch es dem Patienten ermöglicht wird, nachfolgende Infektionen
abzuwenden.
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Diese
und herkömmlichere
Vakzinen sind insofern wirksam, als dass sie beide Arme des Immunsystems
stimulieren. Trotz der mit der humoralen Komponente der Immunreaktion
verbundenen Schwierigkeiten wäre
es an sich und aus sich selbst heraus nicht fähig, ein Tier vor den unzähligen pathogenen
Angriffen zu schützen,
denen es jeden Tag ausgesetzt ist. Stattdessen ist es einzig die
Gegenwart einer höchst
evolvierten zellulären
Reaktion, die es höheren
Organismen ermöglicht,
zu überleben
und sich zu vermehren.
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Wie
oben angedeutet, sind T-Lymphozyten oder T-Zellen, die aus Vorläufern im
Knochenmark hervorgehen, zentrale Akteure bei der Immunreaktion
gegen eindringende Viren und andere Mikroorganismen. Die Vorläuferstammzellen
wandern zum Thymus, wo sie sich als so genannte Thymozyten spezialisieren.
Insbesondere beginnen sie die Rezeptormoleküle zu präsentieren, die es reifen T-Zellen
später
ermöglichen,
eine Infektion zu detektieren. Um förderlich zu sein, müssen T-Zellen
fähig sein,
sich über
ihre Rezeptoren an mikrobielle Antigene (Proteinmarker, die die
Gegenwart eines Eindringlings signalisieren) anzuheften. Gleichzeitig
sollten sie auf vom Körper
hergestellte Substanzen blind sein, da selbstreaktive T-Zellen normale
Gewebe zerstören
können.
Typischerweise werden nur jene Thymozyten, die nützliche Rezeptoren herstellen,
vollständig
reifen und in die Blutbahn eintreten, um den Körper zu kontrollieren. Andere,
die unwirksam wären
oder das eigene Gewebe des Körpers
angreifen würden,
werden in gesunden Individuen durch Apoptose vor dem Verlassen des
Thymus eliminiert.
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Reife
T-Zellen, die schließlich
entweder als zytolytische T-Lymphozyten oder T-Helferzellen in den Kreislauf eintreten,
verbleiben im Ruhestadium außer
wenn sie Antigenen antreffen, die ihre Rezeptoren erkennen können. Nach
dem Aufeinandertreffen mit spezifischen Antigenen, für die die
Lymphozyten Affinität aufweisen,
ver mehren sie sich und führen
Effektorfunktionen aus, deren Resultat die Eliminierung fremder
Antigene ist.
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T-Zellen
sind auf Basis der von ihnen durchgeführten Aufgaben in mehrere Unterpopulationen
eingeteilt worden. Diese Unterpopulationen umfassen Helfer-T-Zellen
(Th), die zur Förderung oder Verstärkung von T-
und B-Zellenreaktionen erforderlich sind; zytotoxische (oder zytolytische)
T-Lymphozyten (CTL), die ihre Zielzellen durch Zelllyse direkt abtöten; und
Suppressor-T-Zellen (TS), die die Immunreaktion
herabregulieren. In jedem Fall erkennen T-Zellen Antigene, jedoch
nur, wenn sie an der Oberfläche
einer Zelle durch einen spezialisierten Proteinkomplex präsentiert
werden, der an der Oberfläche
Antigen-präsentierender
Zellen haftet. Im Spezielleren verwenden T-Zellen einen spezifischen
Rezeptor, der als T-Zellen-Antigenrezeptor (TCR) bezeichnet wird,
der ein Transmembranproteinkomplex ist, der zur Erkennung eines
Antigens in Verbindung mit der Gruppe von Proteinen fähig ist,
die zusammen Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) genannt werden. Tausende
identische TCRs werden an jeder Zelle exprimiert. Der TCR ist hinsichtlich
Funktion sowie Struktur mit dem Oberflächenantikörper (nicht sekretiert) verwandt,
den B-Zellen als ihre Antigenrezeptoren verwenden. Weiters exprimieren
verschiedene Unterpopulationen von T-Zellen außerdem eine Vielzahl von Zelloberflächenproteinen,
von denen manche „Markerproteine" genannt werden,
da sie für
bestimmte Unterpopulationen charakteristisch sind. Beispielsweise
exprimieren die meisten Th-Zellen das Zelloberflächen-CD4-Protein, wogegen
die meisten CTL- und TS-Zellen das Zelloberflächen-CD8-Protein
exprimieren. Diese Oberflächenproteine
sind bei der Initiation und Erhaltung von Immunreaktionen wichtig,
die von der Erkennung von und Wechselwirkung zwischen bestimmten
Proteinen oder Proteinkomplexen an der Oberfläche von APCs abhängen.
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Es
ist seit einiger Zeit bekannt, dass der Haupthistokompatibilitätskomplex
oder MHC tatsächlich
eine Reihe von glykosylierten Proteinen umfasst, die unterschiedliche
Quartärstrukturen
umfassen. Im Allgemeinen sind die Strukturen von zweierlei Art:
Klasse-I-MHC, der Peptide aus Proteinen präsentiert, die innerhalb von Zellen
hergestellt werden (wie z.B. Proteine, die im Anschluss an Virusreplikation
produziert werden), und Klasse-II-MHC, der im Allgemeinen Peptide
aus Proteinen präsentiert,
die von außen
in die Zelle eingedrungen sind (lösliche Antigene, wie z.B. bakterielle
Toxine). Die Erkennung verschiedener Antigene wird durch ererbten
Polymorphismus sichergestellt, der fortlaufend einen diversen Pool
von MHC-Molekülen
bereitstellt, die zur Bindung an jegliche mikrobielle Peptide fähig sind,
die auftreten könnten.
Im Wesentlichen produzieren und exprimieren alle kernhaltigen Zellen
Klasse-I-MHC, der
natürlich
auftretende Peptide, tumorassoziierte Peptide oder von einem viralen
Eindringling produzierte Peptide aufweisen kann. Im Gegensatz dazu
produzieren und exprimieren nur wenige spezialisierte Lymphoidzellen
Klasse-II-MHC-Proteine,
nämlich
jene, die allgemein als Antigen-präsentierende Zellen bekannt
sind. Unabhängig
vom Zelltyp führen
beide Klassen von MHC Peptide an die Zelloberfläche und präsentieren sie ruhenden T-Lymphozyten.
Für gewöhnlich erkennen
Th-Zellen Klasse-II-MHC-Antigenkomplexe,
während
CTLs dazu neigen, Klasse-I-MHC-Antigenkomplexe
zu erkennen.
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Wenn
eine ruhende T-Zelle, die einen geeigneten TCR trägt, auf
die APC trifft, die das Peptid an ihrer Oberfläche trägt, bindet der TCR an den Peptid-MHC-Komplex.
Im Spezielleren binden hunderte von TCRs an zahlreiche Peptid-MHC-Komplexe.
Wenn ausreichend TCRs kontaktiert sind, aktiviert der kumulative
Effekt die T-Zelle. Rezeptoren an T-Zellen, die für die spezifische
Erkennung von und Reaktion auf den MHC-Antigenkomplex verantwortlich
sind, sind aus einem Komplex aus mehreren integralen Plasmamembranproteinen zusammengesetzt.
Wie beim vorher erörterten
MHC-Komplex wird ein diverser Pool von TCRs durch inhärenten Polymorphismus
sichergestellt, was zu somatischer Neuordnung führt. Es sollte betont werden,
dass, obgleich der Pool von TCRs divers sein kann, jede einzelne
T-Zelle nur einen einzigen spezifischen TCR exprimiert. Jedoch weist
jede T-Zelle typischerweise tausende Kopien dieses Rezeptors, der
für nur
ein Peptid spezifisch ist, an der Oberfläche jeder Zelle auf. Außerdem sind
mehrere andere Typen von membranassoziierten Proteinen an der T-Zellenbindung
und -Aktivierung beteiligt.
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Die
Aktivierung der T-Zelle bedingt die Erzeugung einer Reihe von chemischen
Signalen (in erster Linie Cytokinen), die in der direkten Aktivierung
der Zelle oder Stimu lation anderer Zellen des Immunsystems zur Aktivität resultiert.
Im Falle der Klasse-I-MHC-Antigenaktivierung
proliferieren CTLs und zerstören
infizierte Zellen, die dasselbe Antigen präsentieren. Das Abtöten einer
infizierten Zelle entzieht einem Virus die Lebensgrundlage und macht
ihn Antikörpern
zugänglich,
die ihn schließlich
eliminieren. Im Gegensatz dazu zerstört die Aktivierung von Th-Zellen durch Klasse-II-MHC-Antigenkomplexe nicht die Antigen-präsentierende
Zelle (die Teil des Verteidigungssystem des Wirts ist), sondern
stimuliert die Th-Zelle, zu proliferieren
und Signale zu erzeugen (wiederum in erster Linie Cytokine), die
verschiedene Zellen beeinflussen. Unter anderen Konsequenzen führt die
Signalisierung zur B-Zellaktivierung, Makrophagenaktivierung, CTL-Differenzierung
und Entzündungsförderung.
Diese gemeinschaftliche Reaktion ist relativ spezifisch und richtet
sich gegen fremde Elemente, die das vom Klasse-II-MHC-System präsentierte
Peptid tragen.
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Wenn
sie richtig funktioniert, ist die Immunreaktion überraschend wirksam bei der
Eliminierung von mikroskopischen Pathogenen und, im geringeren Ausmaß, neoplastischen
Zellen. Im Allgemeinen sind die komplizierten Mechanismen für die Selbsterkennung
sehr effizient und ermöglichen,
dass sich eine starke Reaktion ausschließlich gegen fremde Antigene
richtet. Leider versagt das Immunsystem gelegentlich und richtet
sich gegen die Zellen des Wirts und entfacht dadurch eine Autoimmunreaktion.
Typischerweise tritt Autoimmunität auf,
wenn die Antigenrezeptoren auf den Immunzellen spezifische Antigene
an gesunden Zellen erkennen und das Absterben der Zellen verursachen,
die diese speziellen Substanzen tragen. In vielen Fällen sind
Autoimmunreaktionen insofern selbstlimitiert, als dass sie verschwinden,
wenn die Antigene, die sie ausgelöst haben, beseitigt sind. Jedoch überleben
in manchen Fällen
die autoreaktiven Lymphozyten länger
als sie sollten und induzieren weiterhin Apoptose oder eliminieren
auf andere Weise normale Zellen. Manche Ergebnisse bei Tieren und
Menschen weisen darauf hin, dass verlängerte Überlebenszeit autoreaktiver
Zellen mit zumindest zwei chronischen Autoimmunstörungen,
systemischem Lupus erythematodes und rheumatoider Arthritis, in
Verbindung stehen.
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Von
anderen Wirkmechanismen wird ebenfalls angenommen, dass sie zur
Entwicklung verschiedener Autoimmunstörungen beitragen. Beispielsweise
ist es über
die letzten Jahre hinweg klar geworden, dass die Avidität von T-Zellen-APC-Wechselwirkungen
Lernen und Toleranz des Thymus gegen Selbstantigene bestimmt. Demgemäß führen Wechselwirkungen
hoher Avidität
zur Eliminierung der T-Zelle, wogegen Wechselwirkungen niedriger
Avidität
Reifung und Austreten aus dem Thymus ermöglichen. Obgleich dieser Mechanismus
wirksam ist, um das Immunsystem von Autoreaktivität zu befreien,
könnten
mit Selbstreaktivität
ausgestattete T-Zellen-Vorläufer nach
wie vor erzeugt werden und zur Peripherie wandern, wenn das Autoantigen sequestriert
wird und keine wirksamen Ausmaße
der Thymuspräsentation
erreicht, der Thymustarnung unterworfen ist oder schlecht präsentiert
wird. Darüber
hinaus könnten
zur Reaktion mit bestimmten T-Zellen-Rezeptoren fähige Superantigene
und Ereignisse, die Antigenmimikry, Epitopausbreitung oder periphere
Lockerung der Peptidtarnung stimulieren, die Aktivierung dieser
selbstreaktiven T-Zellen auslösen
und Antigenexposition verursachen. Auf alle Fälle sind das anhaltende Angebot
von Autoantigen und reichliche Erzeugung von T-Zellen-Rezeptorliganden
(Peptid-MHC-Komplexen) wahrscheinliche Mechanismen der Aggressivität von T-Zellen. Beispiele
eines derartigen spontanen Ausschaltens der Selbsttoleranz umfassen
multiple Sklerose (MS), rheumatoide Arthritis (möglicherweise mehr als ein Mechanismus)
und Diabetes vom Typ I, wobei von allen diesen angenommen wird,
dass sie von T-Zellen vermittelte Autoimmunkrankheiten sind.
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Unabhängig davon,
welcher Mechanismus für
den Verfall des Immunsystems verantwortlich ist, können die
Ergebnisse für
das Individuum verheerend sein. Beispielsweise ist multiple Sklerose
eine chronische entzündliche
Störung,
die ungefähr
250.000 Individuen in den Vereinigten Staaten beeinträchtigt.
Der entzündliche
Prozess tritt in erster Linie innerhalb der weißen Substanz des Zentralnervensystems
auf und wird von T-Zellen, B-Zellen und Makrophagen vermittelt,
die für
die Demyelinisation der Axons verantwortlich sind. Obgleich der
klinische Verlauf recht unterschiedlich sein kann, manifestiert
sich die häufigste
Form durch remittierende neurologische Defizite, einschließlich Paralyse,
sensorische Defizite und Sehschwächen.
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Wenn
sich Immunzellen einmal auf die weiße Substanz des Zentralnervensystems
ausgebreitet haben, richtet sich die Immunreaktion auf mehrere verschiedene
Anti gene am Myelin. Beispielsweise gibt es eine entscheidende, gegen
Myelin gerichtete Antikörperreaktion,
die die Komplementkaskade aktiviert, wobei Membranangriffskomplexe
in der Hirn-Rückenmarksflüssigkeit
auftreten. Weiters zielen T-Zellen auf gewisse Schlüsselabschnitte
verschiedener Myelinantigene ab, wie z.B. auf jene, die am basischen
Myelinprotein (MBP) und Proteolipidprotein (PLP) präsentiert
sind. Die T-Zellen produzieren wiederum Cytokine, die dann Makrophagen
dazu bringen, das Myelin anzugreifen und große Stücke der Myelinscheide zu phagozytieren. Der
gemeinschaftliche Angriff führt
zu Bereichen der Demyelinisation, was die gesunde Leitung entlang
des Axons beeinträchtigt
und den pathophysiologischen Defekt hervorruft. Multiple Immunreaktionen
gegen mehrere Komponenten einer supramolekularen Struktur, wie z.B.
die Myelinscheide bei multipler Sklerose und der Pyruvatdehydrogenase-Komplex
bei primärer
biliärer
Zirrhose, sind bei Individuen mit Autoimmunkrankheiten, die einzelne
Organe umfassen, häufig.
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Behandlungen
für Autoimmunkrankheiten
waren bisher in unterschiedlichem Ausmaß erfolgreich. Beispielsweise
ist es häufig
möglich,
eine organspezifische Autoimmunkrankheit durch Stoffwechselregulation
zu beheben. Wo die Funktion verloren gegangen ist und nicht wiederhergestellt
werden kann, können
mechanischer Ersatz oder Gewebetransplantate geeignet sein. Jedoch
gibt es keine wirksamen Behandlungen für die meisten behindernden
Störungen,
einschließlich
MS. Während
eine Reihe von Verbindungen, einschließlich Kortikosteroide und modifiziertes
Beta-Interferon,
manche MS-Symptome vermindern können,
weisen sie nachgewiesenermaßen
schwere Nebenwirkungen auf oder erwiesen sich als alles andere als
wünschenswert für Langzeitverwendung.
Andere der Behandlungsmöglichkeiten
waren viel versprechend, jedoch muss ihre Wirksamkeit erst nachgewiesen
werden.
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In
dieser Hinsicht ist eine viel versprechende Behandlung für MS in
WO 96/16086 beschrieben worden, die die Verwendung von Peptidanaloga
des basischen Myelinproteins (MBP) offenbart. Diese Analoga umfassende
Zusammensetzungen sind laut Berichten fähig, Symptome von MS ohne übermäßige Nebenwirkungen
zu lindern. Darüber
hinaus erwiesen sich Peptidanaloga für konstitutive Myelinproteine
als ebenfalls wirksam bei der Behandlung der Symptome der experimentellen
allergi schen Enzephalomyelitis (EAE), einer organspezifischen Immunstörung, die
bei Mäusen
als Modell für
MS häufig
verwendet wird. Im Speziellen wurde eine Umkehrung von EAE mit einem
Peptidanalogon erzielt, das sich vom Proteolipid- (PLP-) Peptid
herleitet (Kuchroo et al., J. Immunol. 153, 3326-3336 (1994)). Es
wurde gezeigt, dass bei Mutation der hauptsächlichen TCR-kontaktierenden
Reste im natürlich
vorkommenden PLP-Peptid das resultierende Peptidanalogon wie das
natürliche
Peptid MHC band, PLP-spezifische T-Zellen jedoch nicht aktiviert.
Stattdessen hemmt das PLP-Analogon die In-vitro-Aktivierung der
T-Zellen.
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Obgleich
Peptidanaloga einen viel versprechenden Ansatz zur Modulation der
Effektorfunktionen aggressiver T-Zellen darstellen und Autoimmunkrankheiten
bessern, schränken
mehrere Probleme ihre Wirksamkeit ein. Beispielsweise sind nur wenige
MHC-Peptidkomplexe an der Oberfläche
einer typischen APC vorhanden, was bedeutet, dass ein einzelner
Komplex erforderlich sein könnte,
um hintereinander ungefähr
200 TCRs zu veranlassen, die T-Zelle zu aktivieren. Wo das Autoantigen
ständig
für die
normale Prozessierung und Präsentation
durch das MHC-System verfügbar
ist, scheint es so zu sein, dass normalerweise sehr wenige Oberflächen-MHC-Komplexe verfügbar sind,
um das Peptidanalogon zu binden. Da außerdem freie Peptide typischerweise
sehr kurze Halbwertszeiten aufweisen, werden sie nicht leicht vom
MHC-Antigen-präsentierenden
System inkorporiert und prozessiert, wenig wird von Natur aus auf
den APC exprimiert. Aufgrund der ineffizienten Präsentation
erfordert die direkte Tätigkeit
der tausenden TCRs auf jeder T-Zelle wahrscheinlich untragbar hohe
intrazelluläre
Ausmaße
an freiem Peptid. Der Umsatz von Zelloberflächen-MHC-Molekülen trägt außerdem zum
kurzen Verbleib von am extrazellulären Milieu gebildeten Komplexen
bei (d.h. dass MHC-Klasse-II-Moleküle sich für einige Zeit in der Zelloberfläche befunden
haben, bevor sie das extrazelluläre
Peptid binden), während
im endozytischen Kompartiment gebildete Komplexe für einen
normalen Zeitraum verbleiben werden, da sie gerade erst an die Oberfläche verlagert
worden sind. Schließlich
ist die Verabreichung derartiger synthetischer Epitope oder Analoga,
wie vorhin angedeutet worden ist, in Anbetracht der kurzen Halbwertszeit
von Peptiden im Säugetierkörper extrem
problematisch. Zwischen den kurzen Halbwertszeiten der MHC-Komplexe
und den verabreichten Peptiden ist die wirksame Exposition zu kurz,
um die Induktion einer befriedigenden Immunreaktion zu ermöglichen,
was weitere höhere
Dosen notwendig macht.
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Demgemäß ist es
ein allgemeines Ziel der vorliegenden Erfindung, Zusammensetzungen
zur wirksamen Modifizierung des Immunsystems eines Vertebraten bereitzustellen,
um eine Immunstörung
zu behandeln.
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Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
zweckdienlich sein: (i) für
die wirksame Präsentation
von T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten oder -Agonisten, um die zelluläre Immunreaktion
in einem Patienten zu modulieren, der dies benötigt; (ii) für die Behandlung
und Besserung der verschiedenen Immunstörungen; (iii) für die Induktion
von T-Zellen-Toleranz in Neugeborenen oder Säuglingen; oder (iv) für die Linderung
der mit Autoimmunstörungen,
wie z.B. multipler Sklerose, verbundenen Symptome.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem weit gefassten Aspekt stellt die Erfindung ein Fc-Rezeptor-vermitteltes,
endozytisches Abgabesystem bereit. In ausgewählten Ausführungsformen sorgt die Erfindung
für die
wirksame Präsentation
von immunsuppressiven Faktoren, die in bevorzugten Ausführungsformen
Antagonisten oder Agonisten von T-Zellen-Rezeptoren umfassen können. Andere
bevorzugte Ausführungsformen
umfassen immunsuppressive Faktoren, die ein oder mehrere autoantigene
Polypeptide oder Fragmente davon umfassen. Das heißt, dass
die vorliegende Erfindung im Allgemeinen Zusamensetzungen bereitstellt,
um immunsuppressive Faktoren für
die selektive Modifikation einer Immunreaktion in einem Vertebraten
zu präsentieren.
In insbesondere bevorzugten Ausführungsformen
sorgt die Erfindung für
eine Fc-Rezeptor-vermittelte
endozytische Präsentation
von einem oder mehreren ausgewählten
Antagonisten oder Agonisten des T-Zellen-Rezeptors, um eine gegen
ein spezifisches Antigen aufgebaute Immunreaktion zu modulieren.
Wie der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung anerkennen wird, können die
offenbarten Verfahren und Zusammensetzungen verwendet werden, um jegliche
mit der Immunreaktion eines Ver tebraten in Beziehung stehende physiologische
Störung
zu behandeln. Beispielsweise kann diese Fähigkeit zur Suppression ausgewählter Komponenten
des Immunsystems unter anderen Dingen die Behandlung von Autoimmunkrankheiten,
Erleichterung von Gewebe- oder Organtransplantationen und die Milderung
von durch Allergene hervorgerufenen Symptomen ermöglichen.
Darüber hinaus
sorgt die vorliegende Erfindung außerdem für die Induktion der Toleranz
bei Neugeborenen und Säuglingen
in Bezug auf Autoantigene.
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Gemäß der Erfindung
wird die endozytische Präsentation
des ausgewählten
immunsuppressiven Faktors durch die Verwendung eines Immunomodulators
erleichtert, der zur Bindung an den Fc-Rezeptor (FcR) von Antigen-präsentierenden
Zellen fähig
ist. Typischerweise wird der Immunomodulator zumindest einen immunsuppressiven
Faktor umfassen, der mit zumindest einem zur Bindung an einen Fc-Rezeptor
fähigen
Liganden assoziiert ist. Nach Bindung an die Antigen-präsentierende
Zelle (APC) wird der Immunomodulator vom natürlichen endozytischen Stoffwechselweg
der APC internalisiert und prozessiert. Vorzugsweise wird der internalisierte
immunsuppressive Faktor, der Teil oder die Gesamtheit eines autoantigenen
Polypeptids oder T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten oder -Agonisten
sein kann, dann mit den neu synthetisierten endogenen MHC-Klasse-II-Strukturen
assoziiert und an der Oberfläche
der APC präsentiert
sein. Der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen,
dass die immunsuppressiven Faktoren (insbesondere Antagonisten), obgleich
sie bei Bindung an MHC-Klasse-II-Strukturen mit T-Zellen-Rezeptoren
komplexieren, die Aktivierung der T-Zelle nicht fördern werden.
Gleichermaßen
ist anzuerkennen, dass die Präsentation
von autoantigenen, Polypeptid-hergeleiteten oder direkt verabreichten
TCR-Agonisten durch APCs in Abwesenheit von costimulierenden Molekülen zur
Induktion von Toleranz führen
wird. Demgemäß kann die
effiziente FcR-vermittelte Präsentation
von geeigneten TCR-Antagonisten oder -Agonisten (worin die Agonisten
von autoantigenen Polypeptiden oder Fragmenten davon stammen können) eine
vorher geprimte (d.h. gegen ein bestimmtes Autoantigen sensibilisierte)
T-Zelle daran hindern, eine Immunreaktion trotz normaler Präsentation
des natürlich vorkommenden
Autoantigens zu aktivieren und auszulösen.
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In
einem umfassenden Sinne können
die Immunomodulatoren der vorliegenden Erfindung jeglichen Liganden
(FcR-Liganden) umfassen, der fähig
ist, an den Fc-Rezeptor
einer Antigen-präsentierenden
Zelle zu binden und durch ihn internalisiert zu werden. Das heißt, dass
der FcR-Ligand jegliches Protein, Proteinfragment, Peptid oder Molekül sein kann,
das wirksam an einen Fc-Rezeptor an der Oberfläche jeglicher Antigen-präsentierenden
Zelle bindet. Vorzugsweise wird der FcR-Ligand zumindest einen Abschnitt
einer konstanten Region eines Immunglobulinmoleküls umfassen oder nachahmen
und wird im Patienten keine antigene Reaktion hervorrufen. In ausgewählten Aspekten
der Erfindung wird der FcR-Ligand einen Teil oder die gesamte Region
aus einem IgG-Molekül
umfassen. Insbesondere bevorzugte Ausführungsformen werden FcR-Liganden
einsetzen, die die gesamte konstante Region eines gewählten Immunglobulinmoleküls aus der zu
behandelnden Spezies umfassen. Selbstverständlich ist ebenfalls anzuerkennen,
dass die Bindung an den Fc-Rezeptor auch durch Liganden bewirkt
werden kann, die kleine Fragmente einer einzelnen Domäne einer konstanten
Region oder Moleküleinheiten
umfassen, die nicht auf Aminosäuren
basieren. Auf jeden Fall kann der FcR-Ligand unter Anwendung moderner
pharmazeutischer Techniken, wie z.B. gerichteter Evolution, kombinatorischer
Chemie oder rationalem Wirkstoffdesign, hergeleitet werden.
-
Wie
vorher angedeutet, umfassen die Verbindungen der vorliegenden Erfindung
außerdem
einen mit dem FcR-Liganden assoziierten immunsuppressiven Faktor,
um einen Immunomodulator bereitzustellen. Zum Zwecke der vorliegenden
Erfindung kann der immunsuppressive Faktor jegliche Moleküleinheit
sein, die in der Lage ist, von einer APC prozessiert und in Assoziation
mit Klasse-II-MHC-Molekülen
an der Zelloberfläche
präsentiert
zu werden. Wie oben erwähnt,
umfassen ausgewählte
Ausführungsformen
der Erfindung das Assoziieren von zumindest einem T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten
oder -Agonisten mit einem FcR-Liganden für die effiziente Präsentation über Fc-vermittelte
Aufnahme. Bei insbesondere bevorzugten Ausführungsformen kann der immunsuppressive
Faktor ein oder mehrere ausgewählte
autoantigene Polypeptide oder Fragmente davon umfassen, die prozessiert
(d.h. verdaut oder proteolysiert) werden können, um gewünschte TCR-Agonisten bereitzustellen.
Vorzugsweise wird/werden das/die autoantigene(n) Polypeptid(e) oder
Frag mente davon nach Proteolyse während der endozytischen Prozessierung
mehr als einen Peptidagonisten (d.h. Peptide, die mehr als eine
Aminosäuresequenz
umfassen) bereitstellen. Die Präsentation
der Antagonisten oder Agonisten durch APCs in Abwesenheit geeigneter
costimulatorischer Moleküle
wird dann in der Herabregulation der Immunreaktion gegen das maßgebliche
Autoantigen resultieren.
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In
Bezug auf insbesondere bevorzugte Ausführungsformen setzt die vorliegende
Erfindung immunsuppressive Faktoren ein, die die Gesamtheit oder
einen Teil eines T-Zellen-Antagonisten
umfassen. Zum Zwecke dieser Offenbarung umfasst der Ausdruck „Antagonist" gemäß seiner
normalen Bedeutung jegliche Substanz, die die physiologische Wirkung
einer anderen durch Kombinieren mit und Blockieren seinem/s Rezeptor(s)
stört.
Im Spezielleren sind TCR-Antagonisten Moleküleinheiten, die in Kombination
mit Klasse-II-MHC-Molekülen
fähig sind,
nicht-reaktiv mit einem T-Zellen-Rezeptor zu assoziieren und eine
negative Signalisierung über
den T-Zellen-Rezeptor
auszulösen.
Vorzugsweise umfasst der TCR-Antagonist ein Peptid oder Proteinfragment,
das ein Analogon des normalen aktivierenden Antigenagonisten ist.
Bei insbesondere bevorzugten Ausführungsformen ist der TCR-Antagonist
ein Analogon eines T-Zellen-Epitops.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
kann der immunosuppressive Faktor einen T-Zellen-Agonisten umfassen,
der präsentiert
wird, der jedoch geprimte TCRs bei Bindung nicht aktiviert. In Bezug
auf diesen Aspekt der Erfindung ist überraschenderweise gefunden
worden, dass bei effizienter Präsentation
von Autoantigen-Agonisten
unter Verwendung eines FcR-Liganden diese zur Induktion von Toleranz
und nicht zur Stimulierung des Immunsystems führen können. Das heißt, dass
angenommen wird, dass die effiziente FcR-Aufnahme autoantigener
Agonisten zur Präsentation
der Agonisten durch nicht-professionelle und/oder nicht-aktivierte
professionelle APCs führt,
denen im Allgemeinen costimulatorische Moleküle fehlen. Im Gegensatz zur Ansicht
des Stands der Technik induziert dieser Typ von Präsentation
letztendlich die Inaktivierung autoreaktiver T-Zellen, Herabregulation
des Immunsystems und Besserung einer jeglichen assoziierten Autoimmunkrankheit.
Um die Aktivierung von APCs oder die Produktion costimulatorischer
Moleküle
(d.h. B-7.1, B- 7.2,
CD40 usw.) zu vermeiden, wird die Verabreichung von TCR-Agonistkonstrukten
oder Agonisten, die autoantigene Polypeptidkonstrukte produzieren,
vorzugsweise unter Verwendung eines Trägers stattfinden, denen ein
Adjuvans (wie z.B. Salzlösung)
fehlt.
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Zum
Zwecke der vorliegenden Offenbarung wird der Ausdruck „Agonist" gemäß seiner
allgemein anerkannten biochemischen Bedeutung verwendet. Diesbezüglich ist
anzuerkennen, dass, obgleich der T-Zellen-Agonist jegliches Molekül sein kann,
das das gewünschte
immunogene Resultat liefert, der gewählte Agonist vorzugsweise ein
Peptid oder Proteinfragment umfassen wird. Darüber hinaus wird der Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung anerkennen, dass Immunomodulatoren,
die einen oder mehrere T-Zellen-Rezeptor-Agonisten umfassen, mit
Immunomodulatoren kombiniert werden können, die einen oder mehrere
T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten umfassen, um pharmazeutische Formulierungen
bereitzustellen, die verwendet werden könnten, um die Immunreaktion
eines Patienten selektiv abzuschwächen.
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In
Bezug auf diesen Aspekt der Erfindung können die letztendlich präsentierten
TCR-Agonisten von einem immunsuppressiven Faktor stammen, der die
Gesamtheit oder einen Teil von einem oder mehreren autoantigenen
Polypeptiden umfasst. Das heißt,
dass die Konstrukte der vorliegenden Erfindung vorzugsweise einen
FcR-Liganden umfassen
können,
der mit einem oder mehreren autoantigenen Polypeptiden oder Fragmenten
davon assoziiert ist. Typischerweise wird/werden das/die inkorporierte(n)
autoantigene(n) Polypeptid(e) oder Fragmente die Aminosäuresequenz
der Wildform umfassen und werden bei Prozessierung (d.h. Proteolyse)
nach der FcR-vermittelten Aufnahme einen oder mehrere TCR-Agonisten
zur Präsentation
durch professionelle und nicht-professionelle APCs bereitstellen.
Die Verabreichung derartiger Konstrukte gemäß der vorliegenden Erfindung
ist besonderes vorteilhaft, da sie verwendet werden kann, um Schwierigkeiten
mit der Epitopausbreitung zu überwinden.
Im Spezielleren wird, wenn die Autoimmunität mehrere Epitope an einem
Autoantigen umfasst, die Präsentation
von jedem der entsprechenden Agonisten (hergeleitet von einem immunsuppressiven
Faktor, der das gesamte Autoantigen umfasst) zu Toleranz in Bezug
auf alle Epitope von Interesse führen.
Gleicher maßen
wird sich die Präsentation
mehrerer Agonisten wahrscheinlich als effizient erweisen, wenn sie
an Populationen verabreicht werden, wo unterschiedliche Individuen
eine Autoreaktivität
gegen verschiedene Epitope eines bestimmten Autoantigens entwickeln.
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Als
Beispiel könnte
ein Konstrukt der vorliegenden Erfindung die Form eines Fusions-
oder chimären Proteins
einnehmen, das die gesamte Fc-Region eines IgG-Moleküls, kovalent an natürliches
basisches Myelinprotein (MBP) oder natürliches Proteolipidprotein
(PLP) gebunden, umfasst. In anderen Ausführungsformen können mit
der vorliegenden Erfindung vereinbare Fusionsproteine die Fc-Region
von IgG umfassen, die kovalent an einen immunsuppressiven Faktor
gebunden ist, der die kovalent angebundenen natürlichen Formen von PLP und
MBP umfasst (d.h. IgGFc-MBP-PLP).
Derartige Konstrukte werden über
FcR internalisiert und endozytisch prozessiert (proteolysiert, wobei
die resultierenden Agonistenfragmente mit den MHC-Komplexen assoziiert
sind) und an der Oberfläche
der APCs präsentiert.
Es muss betont werden, dass aufgrund der relativ hohen Ausmaße an präsentierten
Agonisten auf Basis der effizienten Aufnahme der Konstrukte und dem
Fehlen costimulatorischer Moleküle
die Verabreichung der FcR-Liganden/Autoantigen-Konstrukte Anergie induziert anstatt
eine Immunreaktion zu stimulieren. Selbstverständlich könnten ausgewählte Fragmente oder
Abschnitte der natürlich
vorkommenden autoantigenen Polypeptide verwendet werden, um kompatible immunsuppressive
Faktoren zu bilden. Der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird
anerkennen, dass derartige Fusionsproteine oder chimäre Proteine
unter Anwendung moderner molekularbiologischer Techniken leicht
konstruiert werden können.
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In
den offenbarten Verbindungen und damit verbundenen Verfahren ist
der FcR-Ligand mit
dem immunsuppressiven Faktor assoziiert, um einen Immunomodulator
auszubilden, so dass beide von den APC im Wesentlichen zur selben
Zeit internalisiert werden. Wie oben angedeutet, kann diese Assoziation
in Form von zwei oder mehreren Molekülen vorliegen, die wie bei
einem Antikörper-Antigen-Komplex
aneinander gebunden sind, oder kann bei bevorzugten Ausführungsformen
die Bildung eines einzelnen Fusions- oder chimären Moleküls umfassen, in dem der immuno suppressive
Faktor (d.h. ein oder mehrere autoantigene Polypeptide oder Fragmente
davon oder ein TCR-Antagonist oder -Agonist) sowie ein FcR-Ligand
enthalten sind. Beispielsweise könnte
ein ausgewählter
TCR-Antagonist chemisch an eine FcR-Ligandenregion gebunden sein, die durch
proteolytische Techniken produziert wurde (d.h. ein Fc-Fragment).
Andere Ausführungsformen
können
ein normales Immunglobulin umfassen, das einen sterisch an ein antagonistisches
oder agonistisches Peptid gebundenen FcR-Liganden umfasst. Insbesondere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung umfassen chimäre
Immunglobuline, die durch gentechnische Verfahren produziert werden.
Bei diesen Verbindungen umfasst der FcR-Ligand (und üblicherweise
der Hauptteil des Moleküls)
eine oder mehrere konstante Immunglobulinregionen, während eine
oder mehrere der variablen Regionen so konstruiert sind, dass sie
einen oder mehrere gewünschte
Peptid-TCR-Antagonisten oder TCR-Agonisten
exprimieren. Der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen,
dass jegliche Kombination der oben genannten Immunomodulatoren zur
Bildung von Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zusammengestellt
werden kann, so wie es ähnliche
Immunomodulatoren werden können,
die unterschiedliche immunsuppressive Faktoren umfassen. Darüber hinaus
sind, wie vorher erörtert,
Gemische oder „Cocktails" verschiedener Immunomodulatoren
ausdrücklich
als im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung liegend vorgesehen.
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In
der vorliegenden Erfindung befindet sich der Immunomodulator in
einer Form, die fähig
ist, die an den Zelloberflächen
von Antigen-präsentierenden
Zellen vorhandenen Fc-Rezeptoren zu vernetzen. Beispielsweise kann
der Immunomodulator in mehrwertiger Form vorliegen. Das oder die
Immunomodulator(en) ist/sind aggregiert, um Konstrukte oder Strukturen
bereitzustellen, die fähig
sind, die an den Zelloberflächen
von Antigen-präsentierenden
Zellen vorhandenen Fc-Rezeptoren zu vernetzen.
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Von
der Vernetzung von FcγR
an Makrophagen ist gezeigt worden, dass sie entzündungshemmende Aktivität aufweist
(Berger et al., Eur. J. immunol. 26, 1297-1301 (1996); Berger et
al., Eur. J. Immunol. 27, 2994-3000 (1997); Sutterwala et al., J.
Exp. Med. 188, 217-222 (1998)). Gleichermaßen verleiht die Aggregation
den Igs mit Fc assoziierte Funktionen, wie z.B. Vernetzung von FcRs
und Komplementbindung (Christian, J. Immunol. 84, 112-121 (1960);
Rosenqvist et al., Mol. Immunol. 24, 495-501 (1987)).
-
Von
T-Zellen- oder Hybridomzelllinien, in denen IL-10 oder IL-4 aus
Plasmid- oder Virusvektoren produziert werden, ist gezeigt worden,
dass sie Genesung von der Krankheit induzieren, wenn sie in Tiere
mit anhaltender EAE injiziert werden (Mathisen et al., J. Exp. Med.
186, 159-164 (1997); Shaw et al., J. Exp. Med. 185, 1711-1714 (1997); Ma et
al., J. Immunol. 161, 1518-1524 (1998)).
-
Von
IL-10, das von Makrophagen nach Exposition mit Antigen-Antikörper-Komplexen
produziert wird, ist gezeigt worden, dass es antagonistische Wirkungen
auf die IL-12-Produktion
ausübt
und die entzündungsfördernden
Reaktionen umkehrt (Sutterwala et al., J. Exp. Med. 188, 217-222
(1998); Berger et al., Eur. J. Immunol. 27, 2994-3000 (1997)).
-
Außerdem kann
IL-10 „Bystander"-Suppression bereitstellen,
wodurch die sich gegen eine Vielzahl von für Autoimmunkrankheit verantwortlichen
Antigenen richtende Aktivität
von T-Zellen gehemmt wird (Falcone et al., J. Exp. Med. 185, 901-907
(1997); Stohlman et al., J. Immunol. 163, 6338-6344 (1999)). Es
ist vorgeschlagen worden, dass die „Bystander"-Suppression aus dem Antagonismus pathogener
T-Zellen durch IL-10
resultiert, das von APCs produziert wird, oder aus der Herabregulation
durch regulatorische T-Zellen resultiert, die durch die Wirkung
von IL-10 erzeugt werden (Groux et al., Nature (London) 389, 737-742
(1997)). Es ist vorgeschlagen worden, dass IL-10 naive T-Zellen
befähigt,
sich zu regulatorischen Zellen zu entwickeln, die IL-10, IL-5 oder
TGFβ produzieren
und die Funktion pathogener T-Zellen
hemmen könnten,
wodurch die Suppression aufrechterhalten wird (Groux et al., Nature
(London) 389, 737-742 (1997); Chen et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 93, 388-391 (1996); Asseman et al., J. Exp. Med. 190, 995-1003
(1999); Groux et al., Immunol. Today 20, 442-445 (1999); Seddon
et al., J. Exp. Med. 189, 877-881 (1999); Seddon et al., Immunol.
Today 21, 95-99 (2000)).
-
Folglich
kann der Immunomodulator bei manchen Ausführungsformen der Erfindung
die Produktion von entzündungshemmenden
Cytokinen, wie z.B. IL-10 und IL-6, induzieren und/oder den Spiegel
von IFNγ in
einem Individuum vermindern, wie unten ausführlicher beschrieben wird.
Die Behandlung mit aggregierten Immunomodulatoren kann außerdem zur
Hinaufregulation anderer Cytokine, wie z.B. IL-4, IL-9, IL-13, TGF-β, führen.
-
Der
Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen, dass die
gewünschten
aggregierten Immunomodulatoren unter Anwendung jeglicher einer Anzahl
wohlbekannter Techniken angefertigt werden können. Beispielsweise können die
Immunomodulatoren chemisch oder thermodynamisch gebunden oder verändert werden,
um lösliche
oder unlösliche
Aggregate zu bilden. In weiteren Ausführungsformen können aggregierte
Immunomodulatoren durch Präzipitation,
wie z.B. Ammonsulfatpräzipitation,
hergestellt werden. Diese Aggregate können dann mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
kombiniert und nach den Lehren hierin verabreicht werden.
-
Außerdem kann
der Immunomodulator den Spiegel costimulierender Moleküle vermindern,
die an den Zelloberflächen
von Antigen-präsentierenden
Zellen vorhanden sind, was zur peripheren Toleranz führt (Fowlkes
et al., Curr. Opin. Immunol. 5, 873-879 (1993); Arnold et al., Immunol.
Today 14, 12-14 (1993); Kosaka et al., J. Exp. Med. 177, 387-378
(1993); McCormack et al., J. Immunol. 150, 3785-3792 (1993); Rocha
et al., Science (Washington, D.C.) 251, 1225-1228 (1991); Webb et
al., Cell 63, 1249-1256 (1990); Jenkins et al., Curr. Opin. Immunol.
5, 361-367 (1993)). Periphere Toleranz resultiert aus der Verfügbarkeit
eines an der Autoimmunkrankheit beteiligten Antigens in der Peripherie
(d.h. außerhalb
des Thymus, wo die anfängliche
Selektion gegen auf Selbstantigen abzielende T-Zellen auftritt)
und der Präsentation
des Selbstantigens in der Peripherie durch nicht aktivierte Antigen-präsentierende
Zellen, in denen costimulatorische Moleküle fehlen oder in vermindertem
Ausmaß vorhanden
sind.
-
Im
Spezielleren können
die offenbarten Zusammensetzungen unter Anwendung herkömmlicher
pharmazeutischer Techniken und Träger formuliert werden und können über die üblichen
Wege verabreicht werden. Insbesondere bevorzugte Ausführungsformen
umfassen die Verwendung von Formulierungen oder Trägern, die
keine Adjuvantien umfassen. Die Versorgung mit Antigen in Adjuvans-freier
Form stimuliert möglicherweise
nicht die Expression von costimulatorischen Molekülen an APCs,
was in einer Antigenpräsentation resultiert,
die für
T-Zellen-Aktivierung ungeeignet ist (Fowlkes et al., Curr. Opin.
Immunol. 5, 873-879 (1993); Jacobs et al., Immunology 82, 294-300
(1994); Mueller et al., Curr. Opin. Immunol. 7, 375-381 (1995)).
Dieser Ansatz moduliert autoreaktive T-Zellen und fördert die
Genesung von der Krankheit (Elliott et al., J. Clin. Invest. 98,
1602-1612 (1996); Gaur et al., Science (Washington, D.C.) 258, 1491-1494
(1992); Liblau et al., Immunol. Today 18, 599-604 (1997); Critchfield
et al., Science (Washington, D.C.) 263, 1139-1143 (1994); Chen et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 388-391 (1996); Devaux et al.,
J. Neuroimmunol. 75, 169-173 (1997); Leadbetter et al., J. Immunol.
161, 504-512 (1998); Staykova et al., Immunol. Cell Biol. 75, 54-64
(1997)). Folglich wird der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung
anerkennen, dass derartige Präparate
die Erzeugung costimulatorischer Moleküle verhindern oder minimieren
können,
die eine Immunreaktion hervorrufen könnten.
-
Jedenfalls
vermeidet die Verwendung der FcR-vermittelten Aufnahme des Immunomodulators
viele der mit Zusammensetzungen nach dem Stand der Wissenschaft
verbundenen Probleme. Im Spezielleren überwinden die Verfahren der
vorliegenden Erfindung viele der Einschränkungen, die mit der Verabreichung der
nach dem Stand der Technik offenbarten freien Peptidantagonisten
verbunden sind. Demgemäß kann die effiziente
endozytische Präsentation
eines immunsuppressiven Faktors, wie z.B. eines TCR-Antagonisten,
signifikante Ausmaße
an MHC-antagonistischen Liganden erzeugen, um natürlich vorkommende
MHC-autoantigene Komplexe zu bekämpfen,
die bei spontanen Immunstörungen
erzeugt werden, die die andauernde Präsentation eines autoreaktiven
Antigens umfassen. Gleichermaßen
kann die effiziente Aufnahme von FcR-Ligand-Agonist- (oder autoantigenen
Polypeptid-) Konstrukten und anschließende Präsentation des/der gewünschten
Agonisten Anergie in autoreakti ven T-Zellen induzieren. An sich
kann die Erfindung angewendet werden, um jegliche Immunstörung zu
behandeln, die auf die Präsentation
von immunsuppressiven Faktoren reagiert. Dies gilt insbesondere
für T-Zellen-vermittelte
Autoimmunstörungen,
einschließlich
beispielsweise multiple Sklerose, Lupus, rheumatoide Arthritis,
Sklerodermia, Insulin-abhängigen
Diabetes und Colitis ulcerosa. Auf eine ähnliche Weise kann die vorliegende
Erfindung angewendet werden, um das Immunsystem in Bezug auf fortwährend präsentierte
Agonisten, wie z.B. Allergene, selektiv herabzuregulieren. Weiters
können
die Verbindungen und damit in Zusammenhang stehenden Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um verschiedene Komponenten
des Immunsystems selektiv zu unterdrücken, um die Wahrscheinlichkeit
von Gewebe- oder Organabstoßung
nach Transplantation zu vermindern.
-
Zusätzlich zu
den oben genannten Vorteilen ist überraschenderweise gefunden
worden, dass die Verbindungen, Zusammensetzungen und Verfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, um Toleranz gegen verschiedene
Autoantigene in Neugeborenen und Säuglingen auszulösen. Im
Spezielleren stellt die vorliegende Erfindung außerdem Zusammensetzungen und
Verfahren bereit, um Neugeborenen oder Säuglingen von Säugetieren
Resistenz gegen die Induktion einer Autoimmunkrankheit während des
adulten Lebens zu verleihen. Gemäß den Lehren
hierin ist diese Neugeborenentoleranz durch eine abweichende Reaktion
in den sekundären
lymphoiden Organen und ungewöhnliche
Gamma-Interferon-vermittelte Milz-Anergie nach Exposition mit dem passenden
Autoantigen gekennzeichnet. Wie oben erörtert, könnten bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung für
die Induktion der gewünschten
neonatalen Toleranz nach Verabreichung in einem nicht-reaktiven Träger (d.h.
jenen ohne Adjuvans) sorgen.
-
Einige
Aspekte der vorliegenden Erfindung sind unten zusammengefasst.
-
Eine
der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist eine Zusammensetzung, die ein aggregiertes
Immunglobulin oder einen Abschnitt davon, das/der an ein Antigen
gebunden ist, umfasst, worin das Immunglobulin oder der Abschnitt
davon zur Vernetzung von Fc-Rezeptoren fähig ist, die an den Zelloberflächen von
Antigenpräsentierenden
Zellen vorhanden sind. Die Zusammensetzung kann außerdem einen
pharmazeutisch annehmbaren Träger
umfassen. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung
kein Adjuvans. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform liegt das Immunglobulin
in mehrwertiger Form vor. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Immunglobulin in/an eine Matrix eingebettet oder absorbiert.
In weiteren Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Immunglobulin ein IgG-Molekül. In anderen Aspekten dieser
Ausführungsform
umfasst das Antigen ein mit einer Autoimmunkrankheit assoziiertes
Antigen. Beispielsweise kann das Antigen mit einer Autoimmunkrankheit
assoziiert sein, die aus der aus multipler Sklerose, Lupus, rheumatoider
Arthritis, Skleroderma, insulinabhängigem Diabetes und Colitis
ulcerosa bestehenden Gruppe ausgewählt ist. In manchen Aspekten
dieser Ausführungsform
ist das Antigen ein Antigen aus Proteolipidprotein. In anderen Aspekten
dieser Ausführungsform
ist das Antigen ein Antigen aus basischem Myelinprotein. In weiteren
Aspekten dieser Ausführungsform
umfasst das Immunglobulin oder der Abschnitt davon zumindest einen
Teil einer Domäne
einer konstanten Region eines Immunglobulinmoleküls. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
umfasst das Immunglobulin ein Fusionsprotein, bei dem das Antigen
kovalent an das Immunglobulin oder den Abschnitt davon gebunden
ist. Beispielsweise kann das Antigen innerhalb von zumindest einer
komplementaritätsbestimmenden
Region des Immunglobulins positioniert sein, um die komplementaritätsbestimmende
Region teilweise oder vollständig
zu ersetzen. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform ist das Antigen
innerhalb von CDR3 positioniert. In anderen Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Immunglobulin ein menschliches IgG-Molekül. In anderen Aspekten dieser
Ausführungsform
ist das Immunglobulin eine Chimäre.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zur Verwendung in einem Verfahren der Linderung
der mit einer Autoimmunkrankheit verbundenen Symptome umfasst eine
Zusammensetzung, umfassend ein aggregiertes Immunglobulin oder einen
Abschnitt davon, gebunden an ein an der Autoimmunkrankheit beteiligtes
Antigen, worin das Immunglobulin oder der Abschnitt davon zur Vernetzung
von Fc- Rezeptoren
fähig ist,
die an den Zelloberflächen
Antigen-präsentierender
Zellen vorhanden sind, sowie das Verabreichen der Zusammensetzung
an ein Individuum, das an der Autoimmunkrankheit leidet. In manchen Aspekten
dieser Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung außerdem
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung kein Adjuvans. Das Antigen ist mit einer
Autoimmunkrankheit assoziiert. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Antigen mit einer aus der aus multipler Sklerose, Lupus,
rheumatoider Arthritis, Skleroderma, insulinabhängigem Diabetes und Colitis
ulcerosa bestehenden Gruppe ausgewählten Autoimmunkrankheit assoziiert.
In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Antigen ein Antigen aus Proteolipidprotein. In manchen Aspekten
dieser Ausführungsform
ist das Antigen ein Antigen aus basischem Myelinprotein. In manchen
Aspekten dieser Ausführungsform
umfasst das Immunglobulin oder ein Abschnitt davon zumindest einen
Teil einer Domäne
einer konstanten Region eines Immunglobulinmoleküls. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
umfasst das Immunglobulin ein Fusionsprotein, in dem das Antigen
kovalent an das Immunglobulin oder den Abschnitt davon gebunden
ist. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform ist das Antigen
innerhalb von zumindest einer komplementaritätsbestimmenden Region des Immunglobulins
positioniert, um die komplementaritätsbestimmende Region teilweise
oder vollständig
zu ersetzen. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform ist das Antigen
innerhalb von CDR3 positioniert. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform ist
das Immunglobulin ein menschliches IgG-Molekül. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
ist das Immunglobulin eine Chimäre.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung in einem Verfahren
der Verminderung von Krankheitssymptomen in einem Individuum, umfassend
das Identifizieren eines Individuums, das einen erhöhten Spiegel
von IL-10 benötigt,
und Erhöhen
des Spiegels von IL-10 im Individuum durch Verabreichen einer Zusammensetzung
der Erfindung. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform leidet das Individuum
an einer Autoimmunkrankheit. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung weiters einen pharmazeutisch annehmbaren
Träger.
In manchen Aspekten dieser Ausführungs form
umfasst die Zusammensetzung kein Adjuvans. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
ist das Antigen mit einer aus der aus multipler Sklerose, Lupus,
rheumatoider Arthritis, Skleroderma, insulinabhängigem Diabetes und Colitis
ulcerosa bestehenden Gruppe ausgewählten Autoimmunkrankheit assoziiert.
In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Antigen ein Antigen aus Proteolipidprotein. In manchen Aspekten
dieser Ausführungsform
ist das Antigen ein Antigen aus basischem Myelinprotein. In manchen
Aspekten dieser Ausführungsform
umfasst das Immunglobulin oder ein Abschnitt davon zumindest einen Teil
einer Domäne
einer konstanten Region eines Immunglobulinmoleküls. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
umfasst das Immunglobulin ein Fusionsprotein, in dem das Antigen
kovalent an das Immunglobulin oder einen Abschnitt davon gebunden
ist. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform ist das Antigen innerhalb
von zumindest einer komplementaritätsbestimmenden Region des Immunglobulins
positioniert, um die komplementaritätsbestimmende Region teilweise
oder vollständig
zu ersetzen. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform ist das Antigen
innerhalb von CDR3 positioniert. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Immunglobulin ein menschliches IgG-Molekül. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
ist das Immunglobulin eine Chimäre.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung in einem Verfahren
der Verminderung von Krankheitssymptomen in einem Individuum, umfassend
das Identifizieren eines Individuums, das einen erhöhten Spiegel
von IL-10 benötigt
und die Stimulation peripherer Toleranz benötigt, und Erhöhen des
Spiegels von IL-10 und Stimulieren der peripheren Toleranz des Individuums
durch Verabreichen einer Zusammensetzung der Erfindung. In manchen
Aspekten dieser Ausführungsform
leidet das Individuum an einer Autoimmunkrankheit. In manchen Aspekten
dieser Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung weiters einen pharmazeutisch annehmbaren
Träger.
In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung kein Adjuvans. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
ist das Antigen mit einer aus der aus multipler Sklerose, Lupus,
rheumatoider Arthritis, Skleroderma, insulinabhängigem Diabetes und Colitis
ulcerosa bestehenden Gruppe ausgewählten Autoimmunkrankheit assoziiert.
In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Antigen ein Antigen aus Proteolipidprotein. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
ist das Antigen ein Antigen aus basischem Myelinprotein. In manchen
Aspekten dieser Ausführungsform
umfasst das Immunglobulin oder ein Abschnitt davon zumindest einen
Teil einer Domäne einer
konstanten Region eines Immunglobulinmoleküls. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
umfasst das Immunglobulin ein Fusionsprotein, in dem das Antigen
kovalent an das Immunglobulin oder einen Abschnitt davon gebunden
ist. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform ist das Antigen
innerhalb von zumindest einer komplementaritätsbestimmenden Region des Immunglobulins
positioniert, um die komplementaritätsbestimmende Region teilweise
oder vollständig
zu ersetzen. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform ist das Antigen
innerhalb von CDR3 positioniert. In manchen Aspekten dieser Ausführungsform
ist das Immunglobulin ein menschliches IgG-Molekül. In manchen Aspekten dieser
Ausführungsform
ist das Immunglobulin eine Chimäre.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung in einem Verfahren
der Verminderung von Krankheitssymptomen in einem Individuum, umfassend
das Identifizieren eines Individuums, das einen verminderten Spiegel
von IFNγ benötigt, und
Vermindern des Spiegels von IFNγ im Individuum
durch Verabreichen einer Zusammensetzung der Erfindung.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung in einem Verfahren
der Verminderung von Symptomen einer Autoimmunkrankheit, die aus
einer Immunreaktion auf mehrere Selbstantigene resultiert, umfassend
das Verabreichen einer Zusammensetzung der Erfindung.
-
Andere
Ziele, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
dem Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung aus der Betrachtung der
folgenden ausführlichen
Beschreibung der bevorzugten beispielhaften Ausführungsformen davon in Verbindung
mit den Figuren offensichtlich, die zunächst kurz beschrieben werden.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1A und 1B sind
schematische Darstellungen von chimären Immunglobulin-G-(IgG-) Molekülen, die
deren allgemeine Eigenschaften illustrieren sowie den Einbau fremder
Peptide innerhalb der CDR-3-Schleife der variablen Region der Schwerkette,
worin 1A (Ig-PLP1) die Insertion
eines natürlich vorkommenden,
von Proteolipidprotein stammenden Peptids PLP1 (Agonist) zeigt,
wogegen 1B (Ig-PLP-LR) einen Immunomodulator
illustriert, umfassend den Einbau eines PLP-LR genannten Peptidanalogons
(Antagonisten) gegen PLP1.
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2A und 2B sind
grafische Darstellungen, die den mittels Radioimmuntest (RIA) durchgeführten Einfang
chimärer
Antikörper
Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR illustrieren, die den in 1A bzw. 1B gezeigten entsprechen,
und zwar unter Verwendung von Antikörpern, die gegen die entsprechenden
freien Peptide gerichtet sind, worin 2A die
Einfangmengen durch gegen PLP1 gerichtete Antikörper zeigt und 2B die Einfangmengen durch gegen PLP-LR gerichtete
Antikörper
zeigt, wobei Ig-W, ein Antikörper
der Wildform, als Negativkontrolle agierte.
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3A und 3B sind
Grafiken, die die Präsentation
von Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR (sowie positive und negative Kontrollen)
gegen PLP1-spezifische T-Zellen-Hybridome 4E3 (3A) und 5B6 (3B)
illustrieren, um die relativen T-Zellen-Aktivierungspotentiale der
durch IL-2-Produktion gemessenen chimären Immunglobuline zu ermitteln.
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4 ist
eine grafische Darstellung, die die relative Wirksamkeit der Präsentation
von PLP1 unter Verwendung der chimären Antikörper der vorliegenden Erfindung
(Ig-PLP1) gegenüber
freiem Peptid PLP1 oder nativem Proteolipidprotein (PLP) illustriert,
gemessen durch Spiegel der IL-2-Produktion nach Inkubation mit Milz-SJL-Antigen-präsentierenden
Zellen und PLP1-spezifischen 4E3-T-Zellen-Hybridomen.
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5A, 5B und 5C sind
grafische Vergleiche, die den Ig-PLP-LR-Antagonismus von durch PLP1
(5A), Ig-PLP1 (5B)
und PLP (5C) vermittelter T-Zellen-Aktivierung
zeigt, gemessen durch IL-2-Produktion durch T-Zellen-Hybridom 4E3
in Gegenwart von SJL-Milz-APCs, die vorher mit dem entsprechenden
Agonisten und verschiedenen Konzentrationen Ig-PLP-LR oder Kontrollen
inkubiert wurden.
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6 ist
eine Grafik, die den relativen Antagonismus von Ig-PLP2, Ig-PLP-LR
und Ig-W zeigt, gemessen durch die Produktion von IL-2 durch T-Zellen-Hybridom
HT-2 in Gegenwart von SJL-Milz-APCs, die vorher mit nativem Proteolipidprotein
in Kombination mit einem der oben erwähnten Immunglobuline inkubiert
worden sind.
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7A und 7B sind
Grafiken, die die In-vivo-Präsentation
von PLP1 nach Inkubation mit Ig-PLP1 nachweisen, gemessen durch 3H-Thymidin-Inkorporation durch Zellen aus
dem Lymphknoten (7A) oder aus der Milz (7B),
worin die illustrierten Werte die Fähigkeit von aus einzelnen Mäusen geernteten
Zellen darstellen, eine mittels 3H-Thymidin-Inkorporation
gemessene T-Zellen-Reaktion bei Exposition mit dem Agonisten PLP1
oder dem Kontrollpeptid PLP2 zu erzeugen.
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8A und 8B sind
grafische Darstellungen, die die Fähigkeit von Ig-PLP-LR zeigen,
die Immunreaktion gegen PLP1-Peptid bei gemeinsamer Verabreichung
mit Ig-PLP1 zu vermindern, gemessen in murinen Zellen aus dem Lymphknoten
(8A) oder der Milz (8B),
worin die illustrierten Werte die Fähigkeit von aus einzelnen Mäusen geernteten
Zellen darstellen, eine mittels 3H-Thymidin-Inkorporation
gemessene T-Zellen-Reaktion
bei Exposition mit PLP1 zu erzeugen.
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9A und 9B sind
Grafiken, die nachweisen, dass mit einem Gemisch aus Ig-PLP-LR und Ig-PLP1 inokulierte
Mäuse eine
heftigere Immunreaktion gegen das Peptidanalogon PLP-LR als Peptid
PLP1 entwickeln, gemessen in Zellen aus dem Lymphknoten (9A)
oder der Milz (9B), worin die illustrierten Werte
die Fähigkeit
von aus einzelnen Individuen geernteten Zellen darstellen, eine
T-Zellen-Reaktion bei Exposition mit PLP1-Peptid oder dem Peptidanalogon
PLP-LR zu erzeugen, wie sie sich mittels 3H-Thymidin-Inkorporation
widerspiegelt.
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10A-10D sind
grafische Darstellungen von proliferativen Reaktionen von Lymphknoten
auf Immunisierung mit Ig-PLP-Chimären mit Mäusen, die einzeln in dreifacher
Ausführung
in Wells für
jeden Stimulator getestet wurden und wo die angegebenen cpm-Werte
den Mittelwert +/– SD
nach Abzug der Hintergrund-cpm-Werte darstellen.
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11 ist eine grafische Darstellung der proliferativen
Reaktion von Lymphknoten-T-Zellen
auf Coimmunisierung mit Ig-PLP1 und Ig-PLPLR mit Stimulatoren, die
5 μg/ml
PPD; 15 μg/ml
PLP 1, PLP-LR und PLP2 umfassen.
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12 ist eine grafische Darstellung der proliferativen
Reaktion von Milz-T-Zellen von Mäusen,
die mit Ig-W, Ig-PLP1, IG-PLP-LR und Kombinationen davon immunisiert
wurden, wenn sie mit PLP1 (volle Balken) und PLP-LR (schraffierte
Balken) in Wells in dreifacher Ausführung stimuliert wurden.
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13A-13C sind
grafische Darstellungen der Produktion von IL-2 (13A), IFNγ (13B) und IL-4 (13C)
durch Milzzellen von Mäusen,
die mit Ig-W, Ig-PLP1, Ig-PLP-LR und Kombinationen davon immunisiert
worden sind.
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14A-14D illustrieren
grafisch die Proliferation von Antigen-erfahrenen T-Zellen aus mit Ig-PLP1
(a und b) oder Ig-PLP-LR (c und d) in CFA immunisierten Mäusen nach
In-vitro-Stimulation mit PLP1-Peptiden, PLP-LR-Peptiden und Gemischen
davon.
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15A und 15B sind
grafische Darstellungen der Produktion von IL-2 durch mit Ig-PLP1 (15A) und Ig-PLP-LR (15B)
immunisierte, Antigen-erfahrene T-Zellen nach In-vitro-Stimulation mit PLP1-Peptid, PLP-LR-Peptid
oder Gemischen davon.
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16A und 16B illustrieren
grafisch, dass mit Ig-PLP1, nicht jedoch Ig-W injizierte neugeborene Mäuse der
Induktion von EAE widerstehen, wobei klinisch abgeleitete Kurven
für alle
Mäuse (16A) und für überlebende
Mäuse (16B) gezeigt sind.
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17A und 17B zeigen
grafisch die In-vivo-Präsentation
von Ig-PLP1 durch neugeborene Antigen-präsentierende Thymus- (17A) und Milz- (17B)
Zellen nach Injektion mit Ig-PLP1 oder Ig-W innerhalb von 24 Stunden
nach der Geburt.
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18A und 18B illustrieren
grafisch die proliferative Lymph- (18A)
und Milz- (18B) T-Zellen-Reaktion in Mäusen, injiziert
mit Ig-PLP1 oder Ig-W kurz nach der Geburt, nach Stimulation mit
freiem PLP1, PLP2 oder einem negativen Kontrollpeptid, entsprechend
der enzephalitisbewirkenden Sequenz 178-191 von PLP.
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19A-19C stellen
grafisch die Lymphknoten-T-Zellen-Abweichung dar, gemessen durch
Produktion von IL-2 (19A), IL-4 (19B) und IFNγ (19C) in Mäusen,
die kurz nach der Geburt mit Ig-PLP1 behandelt und mit freiem PLP1
und PLP2 stimuliert wurden.
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20A-20C stellen
grafisch die Milz-T-Zellen-Abweichung dar, gemessen durch Produktion
von IL-2 (20A), IL-4 (20B) und IFNγ (20C) in Mäusen,
die kurz nach der Geburt mit Ig-PLP1 behandelt und mit freiem PLP1
oder PLP2 stimuliert wurden.
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21 illustriert grafisch die durch Cytokin vermittelte
Wiederherstellung der Proliferation von Milz-T-Zellen in Mäusen, injiziert
mit Ig-PLP1 kurz nach der Geburt, immunisiert mit freiem PLP1 nach
sieben Wochen und stimuliert mit freiem PLP1, wobei die Zellen in
Kontrollmedium (NIL), Medium mit IL-12 und Medium mit IFNγ gezüchtet wurden,
wobei die angegebenen cpm-Werte für jede Maus den Mittelwert
+/– SD
von Wells in dreifacher Ausführung
darstellen.
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22 illustriert die Ergebnisse der Verabreichung
von löslichem
Ig-PLP1, löslichem
Ig-W oder freiem PLP1-Peptid an Mäuse, die zur Entwicklung von
EAE induziert wurden. Die Verabreichung von löslichem Ig-PLP1 verminderte
den Schweregrad der Lähmung
und unterdrückte
Rückfälle bei
Mäusen
mit EAE.
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23 illustriert die Ergebnisse der Verabreichung
von löslichem
Ig-PLP1, löslichem
Ig-PLP-LR oder löslichem
Ig-W an Mäuse,
die zur Entwicklung von EAE induziert wurden. Mit Ig-PLP1 sowie
Ig-PLP-LP behandelte Mäuse
wiesen eine verminderten klinischen Schweregrad während des
Anfangshöhepunkts
der Krankheit auf. Während
die Mäuse,
denen Ig-W verabreicht wurde, durchgehend während der 120-tägigen Beobachtung Rückfälle zeigten,
erholten sich die mit Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR behandelten von der
Paralyse bis zum Tag 31 bzw. 38 und zeigten keine Rückfälle.
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24 illustriert die Ausmaße an costimulatorischen
Molekülen
nach Verabreichung von löslichem Ig-PLP1
ohne Adjuvans an Mäuse
mit EAE. Mäuse,
die Ig-PLP1 erhielten, zeigten niedrigere Ausmaße an B7.1 und CD40 als Kontrollmäuse, die
Medium alleine erhielten.
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25 illustriert, dass die Verabreichung von aggregiertem
Ig-PLP1 EAE in Mäusen
effizient bessert, wie mittels klinischer Einstufung des Leidens über einen
breiten Zeitraum gezeigt ist.
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26A und 26B zeigen,
dass die Inkubation von aggregiertem Ig-PLP1 mit gereinigten APCs die
Produktion von entzündungshemmenden
Cytokinen IL-6 (26A) und IL-10 (26B) vorteilhaft induziert.
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27a vergleicht die Fähigkeiten von aggregiertem
Ig-PLP1 und aggregiertem Ig-W,
EAE zu lindern. Aggregiertes Ig-PLP1 erhaltende Mäuse zeigten
einen verminderten Schweregrad der Krankheit und wurden niemals
rückfällig, während mit
aggregiertem Ig-W (agg-Ig-W) behandelte Mäuse sich nie erholten und Rückfälle während des
gesamten Zeitraums der klinischen Bewertung zeigten.
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27b ist ein direkter Vergleich des Krankheitsverlaufs
von durch PLP1-Peptid induzierter EAE, gefolgt von Behandlung mit
löslichem
Ig-PLP1 (sol-Ig-PLP1) gegenüber
agg-Ig-PLP1. Die mittlere maximale klinische Bewertung von Mäusen, die
agg-Ig-PLP1 erhielten,
war wesentlich niedriger und die Genesungszeit war kürzer als
bei Mäusen,
die sol-Ig-PLP1 erhielten.
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28a ist ein Vergleich der Fähigkeiten von agg-Ig-PLP1,
sol-Ig-PLP1, agg-Ig-W, agg-Ig-PLP2 und sol-Ig-PLP2 zur Induktion
von IL-10-Produktion durch Milzzellen. Agg-Ig-PLP1-, Ig-PLP2- und
Ig-W-Chimären stimulierten
die Produktion von IL-10 durch Milzzellen auf dosisabhängige Weise,
während
die löslichen
Formen der Chimären
keine nachweisbaren Mengen an IL-10 induzierten.
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28b illustriert die Wirkungen von agg-Ig-PLP1
und IgM auf die IL-10-Produktion durch B-Zellen, dendritische Zellen
und Makrophagen. Makrophagen und dendritische Zellen, nicht jedoch
B-Zellen produzieren IL-10 nach Inkubation mit agg-Ig-PLP1. Maus-IgM war
unfähig,
IL-10-Produktion durch irgendeine der getesteten APCs zu stimulieren.
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29 illustriert die IL-10-Produktion nach Kontaktieren
von Splenozyten mit 0,1 M sol-Ig-PLP1, 0,1 M agg-Ig-PLP1, 0,1 M
agg-Ig-PLP1 + 50 g/ml 2.4G2, oder 0,1 M agg-Ig-PLP1 + 100 g/ml Maus-Ig. Agg-Ig-PLP1
induziert IL-10 durch Vernetzung der FcγR1-Rezeptoren.
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30a illustriert die proliferative Reaktion von
TCC-PLP1-1B10 auf PLP1, PLP2, agg-Ig-PLP1 und agg-Ig-PLP2. TCC-PLP1-1B10
proliferiert nach Inkubation mit Paraformaldehyd-fixierten Milz-APCs,
die vorher mit freiem PLP1-Peptid oder agg-Ig-PLP1 gepulst worden waren, zeigte jedoch
keine signifikante Proliferation, wenn die APCs mit der Negativkontrolle
PLP2 oder agg-Ig-PLP2 gepulst wurden.
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30b ist eine Messung der IL-2-Produktion durch
TCC-PLP1-1B10 nach Inkubation mit nicht-fixierten Milz-APCs und
freiem PLP1-Peptid oder agg-Ig-PLP1. TCC-PLP1-1B10 produzierte signifikante Mengen von
IL-2 bei Inkubation mit freiem PLP1-Peptid sowie agg-Ig-PLP1.
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30c ist eine Messung der IFNγ-Produktion durch TCC-PLP1-1B10
nach Inkubation mit nicht-fixierten Milz-APCs und freiem PLP1-Peptid
oder agg-Ig-PLP1. TCC- PLP1-1B10
produzierte signifikante Mengen an IFNγ bei Inkubation mit freiem PLP1-Peptid sowie agg-Ig-PLP1.
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30d ist eine Messung der IL-4-Produktion durch
TCC-PLP1-1B10 nach Inkubation mit nicht-fixierten Milz-APCs und
freiem PLP1-Peptid oder agg-Ig-PLP1. TCC-PLP1-1B10 produzierte signifikante Mengen an
IL-4 bei Inkubation mit freiem PLP1-Peptid sowie agg-Ig-PLP1.
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30e ist eine Messung der IL-10-Produktion durch
TCC-PLP1-1B10 nach Inkubation mit nicht-fixierten Milz-APCs und
freiem PLP1-Peptid oder agg-Ig-PLP1. IL-10 war in signifikanten
Ausmaßen
nachweisbar, wenn der Stimulator agg-Ig-PLP1 war, nicht jedoch freies
PLP1.
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31 ist eine Messung der IL-10-Produktion nach
Inkubation fixierter oder lebender APCs mit agg-Ig-PLP1 und anschließender Inkubation
mit TCC-PLP1-1B10. IL-10 war mit fixierten APCs nicht nachweisbar,
wurde jedoch von lebenden APCs produziert.
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32a misst die Fähigkeit von durch Splenozyten
produziertem IL-10 zur Antagonisierung der Produktion von IFNγ durch T-Zellen.
Durch Splenozyten produziertes IL-10 ist fähig, die Produktion von IFNγ durch die
T-Zellen zu antagonisieren.
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32b misst die Fähigkeit von durch dendritische
Zellen produziertem IL-10 zur Antagonisierung der Produktion von
IFNγ durch
T-Zellen. Durch dendritische Zellen produziertes IL-10 ist fähig, die
Produktion von IFNγ durch
die T-Zellen zu antagonisieren.
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32c misst die Fähigkeit von durch Makrophagen
produziertem IL-10 zur Antagonisierung der Produktion von IFNγ durch T-Zellen.
Durch Makrophagen produziertes IL-10 ist fähig, die Produktion von IFNγ durch die
T-Zellen zu antagonisieren.
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32d zeigt Ausmaße von IL-10 und IFNγ, wenn B-Zellen
mit agg-Ig-PLP1 und TCC-PLP1-1B10 inkubiert werden. B-Zellen produzieren
kein IL-10 nach Inkubation mit agg-Ig-PLP1 und hemmen nicht die
Sekretion von IFNγ durch
T-Zellen.
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33a zeigt Ausmaße von produziertem IFNγ und IL-10,
wenn TCC-PLP1-1B10 mit peritonealen Makrophagen und agg-Ig-PLP1
inkubiert wurde. Die IFNγ-Produktion
verminderte sich proportional zum Ausmaß des durch die präsentierenden
Makrophagen sekretierten IL-10.
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33b zeigt Ausmaße von produziertem IFNγ und IL-10,
wenn TCC-PLP1-1B10 mit peritonealen Makrophagen, agg-Ig-PLP1 und
Anti-IL-10-mAb 2A5 inkubiert wurde. Die Hemmung der IFNγ-Produktion durch
die T-Zellen stand in direkter Beziehung zu APC-abstammendem IL-10,
da die Neutralisierung von derartigem IL-10 durch Anti-IL-10-mAb
2A5 die IFN-Produktion wiederherstellte.
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33c zeigt Ausmaße von produziertem IFNγ und IL-10,
wenn TCC-PLP1-1B10 mit peritonealen Makrophagen, agg-Ig-PLP1 und
Ratten-IgG inkubiert wurde. Die Inkubation mit der Isotyp-Kontrolle
Ratten-Ig anstelle von Anti-IL-10 hatte keine Wirkung auf die Fähigkeit
von IL-10, die IFN-Produktion durch TCC-PLP1-1B10 zu hemmen.
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34a zeigt die Wirkungen der Behandlung mit agg-Ig-PLP1,
agg-Ig-PLP1 und Anti-IL-10, agg-Ig-PLP1 und Ratten-IgG, agg-Ig-W
oder agg-Ig-W und Anti-IL-10 auf Mäuse mit EAE. Antikörper gegen IL-10
hinderte agg-Ig-PLP1 daran, Krankheitssymptome zu lindern.
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34b zeigt die Wirkungen der Behandlung mit sol-Ig-PLP1,
agg-Ig-PLP1, sol-Ig-PLP1
und IL-10, oder agg-Ig-W auf Mäuse
mit EAE. Lösliches
Ig-PLP1, das keine nachweisbaren Ausmaße an IL-10 induziert, bessert
die Krankheit etwas, während
sol-Ig-PL1 zusammen mit exogenem IL-10 die Krankheit auf ein Ausmaß weiter
vermindert, das mit dem bei mit agg-Ig-PLP1 behandelten Mäusen beobachteten
Ausmaß vergleichbar ist.
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35 zeigt die Wirkungen der Behandlung mit agg-Ig-W,
agg-Ig-PLP1 oder agg-Ig-W
und PLP1 auf Mäuse
mit EAE. Nur die Behandlung mit agg-Ig-PLP1 verminderte Krankheitssymptome,
was beweist, dass zur Modulation der Krankheit durch endogenes IL-10
ein physikalische Brücke
von den APCs zu den T-Zellen notwendig ist.
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36 zeigt die Wirkungen der Verabreichung von agg-Ig-PLP-LR
oder agg-Ig-PLP1 an Mäuse,
die an EAE leiden. Obgleich Mäuse,
die einen dieser beiden Immunomodulatoren erhielten, sich von der
Krankheit erholten, erfolgt die Genesung mit agg-Ig-PLP1 schneller.
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37 ist eine histophatologische Analyse
von Mäusen,
die wie in 36 behandelt wurden. Mit agg-Ig-PLP1
behandelte Mäuse
hatten eine signifikant verminderte Anzahl von Entzündungsherden
in Cerebrum sowie Lendenrückenmark.
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38 zeigt die Wirkungen von agg-Ig-PLP1
auf die Ausmaße
costimulatorischer Moleküle
auf peritoneale Makrophagen. Agg-Ig-PLP1 bewirkt die Herabregulation
der Expression von B7.1, B7.2 oder CD40.
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39a zeigt die Wirkungen der Behandlung mit agg-Ig-PLP1
auf Mäuse,
bei denen EAE durch PLP1 sowie PLP2 induziert wurde. Die Behandlung
mit agg-Ig-PLP1 verminderte den Krankheitsschweregrad.
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39b zeigt die Wirkungen der Behandlung mit agg-Ig-PLP1
auf Mäuse,
bei denen EAE durch PLP2 induziert wurde. Die Behandlung mit agg-Ig-PLP1
verminderte den Krankheitsschweregrad.
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40a zeigt den Test der T-Zellen-Proliferation
als Reaktion auf PLP1, PLP2, MBP3 oder HA in mit agg-Ig-PLP1 oder
Ig-W behandelten Mäusen
nach Induktion von EAE mit ZNS-Homogenat.
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40b zeigt IL-2-Ausmaße in den Mäusen aus 40a.
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40c zeigt IFNγ-Ausmaße in den
Mäusen
aus 40a.
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40d zeigt IL-4-Ausmaße in den Mäusen aus 40a.
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40e zeigt IL-10-Ausmaße in den Mäusen aus 40a.
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40f zeigt IL-5-Ausmaße in den Mäusen aus 40a.
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40g zeigt TGF-β-Ausmaße in den
Mäusen
aus 40a.
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41 zeigt die Wirkungen der Behandlung mit agg-Ig-PLP1
auf Mäuse,
bei denen EAE mit ZNS-Homogenat induziert wurde. Die Behandlung
mit agg-Ig-PLP1 verminderte den Krankheitsschweregrad.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
-
Obgleich
die vorliegende Erfindung in zahlreichen verschiedenen Formen ausgeführt werden
kann, werden hierin spezielle illustrative Ausführungsformen davon offenbart,
die die Prinzipien der Erfindung beispielhaft darstellen. Es sollte
betont werden, dass die vorliegende Erfindung von den speziellen
illustrierten Ausführungsformen
nicht eingeschränkt
wird.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden die hierin offenbarten Immunomodulationsverbindungen zumindest
einen FcR-Liganden und zumindest einen immunsuppressiven Faktor
umfassen, der zur Herabregulation einer Immunreaktion nach endozytischer
Präsentation
fähig ist.
Insbesondere bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung umfassen einen Immunomodulator, worin der immunsuppressive
Faktor ein oder mehrere T-Zellen-Rezeptor-Agonisten oder -Antagonisten
ist, der nach endozytischer Prozessierung und Präsentation fähig ist, an einen Rezeptor
an der Oberfläche
einer geprimten T-Zelle zu binden, jedoch nicht fähig ist,
eine immunogene Reaktion zu erzeugen. In derartigen Ausführungsformen
wird der präsentierte immunsuppressive
Faktor die Aktivierung der maßgeblichen
geprimten T-Zellen verhindern und die hervorgerufene Reaktion vermindern.
Diese selektive Suppression des Immunsystems kann unter anderen
Indikationen verwendet werden, um mit Immunkrankheiten in Verbindung
stehende Symptome, einschließlich
durch T-Zellen vermittelte Autoimmunstörungen, Allergien und Gewebeabstoßung bei
Transplantationsoperationen, zu behandeln.
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Demgemäß umfasst
die vorliegende Erfindung in einer ihrer Ausführungsformen einen Immunomodulator
für die
endozytische Präsentation
eines immunsuppressiven Faktors an der Oberfläche einer Antigen-präsentierenden
Zelle eines Vertebraten, der zumindest einen Fc-Rezeptor-Liganden
und zumindest einen immunsuppressiven Faktor umfasst. Bevorzugte
Ausführungsformen
umfassen einen Fc-Rezeptor-Liganden, der
zumindest einem Teil einer konstanten Immunglobulindomänenregion
entspricht, während
der immunsuppressive Faktor zumindest einem T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten
entspricht. Andere bevorzugte Ausführungsformen enthalten einen
immunsuppressiven Faktor, der einen T-Zellen-Rezeptor-Agonisten
umfasst. Außerdem
kann der immunsuppressive Faktor, wie oben ausführlich erörtert, ein oder mehrere autoantigene
Polypeptide oder Fragmente davon umfassen, die nach endozytischer
Prozessierung und Präsentation
einen oder mehrere TCR-Agonisten bereitstellen. In insbesondere
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der Immunomodulator ein rekombinantes Polypeptid oder einen
chimären
Antikörper.
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Durch
Ausnützen
der FcR-vermittelten Aufnahme des gewählten Immunomodulators verwendet
die vorliegende Erfindung auf sehr intelligente Weise die dem Köper eigenen
Stoffwechselwege, um die schädlichen
Immunreaktionen herabzuregulieren. Im Spezielleren nützt die
vorliegende Erfindung die Tatsache, dass T-Zellen fremde Antigene
erkennen und darauf reagieren, wenn sie an der Oberfläche anderer
Zellen anhaften. Die Auswahl des/der geeigneten Immunomodulators/en
gemäß den Lehren
hierin sorgt für
die effiziente Aufnahme der verabreichten Verbindung. Nach der FcR-vermittelten
Aufnahme sorgt der natürliche
endozytische Stoffwechselweg für
die wirksame Präsentation
des gewählten,
mit den MHC-Klasse-II-Molekülen
komplexierten immunsuppressiven Faktors.
-
Wie
oben beschrieben, sind die beiden erforderlichen Eigenschaften,
die es einer Zelle ermöglichen, als
Antigen-präsentierende
Zelle für
Klasse-II-MHC-eingeschränkte
Helfer-T-Zellen-Lymphozyten zu fungieren, die Fähigkeit zur Prozessierung von
endozytisch aufgenommenen Antigenen und die Expression von Klasse-II-MHC-Genprodukten. Die
meisten Zellen, einschließlich
professionelle und nicht-professionelle APCs, scheinen zur Endozytose
und Prozessierung von Proteinantigenen fähig zu sein. Demgemäß scheint in
Hinblick auf professionelle APCs die Expression der Klasse-II-MHC-Moleküle der entscheidende
Faktor zu sein. In diesem Zusammenhang umfassen die am besten definierten
Antigen-präsentierenden
Zellen für
Helfer-T-Lymphozyten einkernige Phagozyten, B-Lymphozyten, dendritische
Zellen, Langerhans-Zellen der Haut und, in manchen Säugetieren,
Endothelzellen. Selbstverständlich
ist anzuerkennen, dass verschiedene Zellen in verschiedenen Bereichen
konzentriert sein können
und an verschiedenen Stadien der T-Zellen-vermittelten Immunreaktion beteiligt
sein können.
-
Auf
jeden Fall wird unter dem Ausdruck „professionelle Antigen-präsentierende
Zelle" oder „professionelle
APC" bei Verwendung
hierin jegliche Zelle verstanden, die zur Induktion einer durch
T-Zellen vermittelten Immunreaktion und Expression hoher Konzentrationen
an costimulatorischen Molekülen
fähig ist.
Im Gegensatz dazu exprimieren nicht-professionelle APCs typischerweise
keine hohe Konzentration an costimulatorischen Molekülen. Zum
Zwecke der vorliegenden Erfindung ist anzuerkennen, dass beide Zelltypen
verwendet werden können,
um die gewählten
immunsuppressiven Faktoren zu präsentieren
und das Immunsystem herunterzuregulieren. In diesem Zusammenhang
kann der gewählte
FcR-Ligand mit einer Anzahl von verschiedenen Fc-Rezeptoren wechselwirken,
die sich auf einer Vielzahl an Zelltypen finden, um die Endozytose des
Immunomodulators zu fördern.
Nur als Beispiel können
ausgewählte
menschliche Fc-Rezeptoren, die eingesetzt werden können, die
FcγRI-,
FcγRIIA-,
FcγRIIB-,
FcγRIIIA-,
oder FcγRIIIB-Unterfamilien
umfassen.
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Die
FcR-Liganden der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise zumindest
einen Teil einer Domäne
einer konstanten Region eines Immunglobulins umfassen. In insbesondere
bevorzugten Ausführungsformen
wird der FcR-Ligand eine oder mehrere von einer konstanten Region
eines Immunglobulins stammende Domänen umfassen. Der Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen, dass verschiedene Immunglobulin-Isotypen
und -Allotypen nach Wunsch eingesetzt werden können. Beispielsweise können kompatible
FcR-Liganden aus Aminosäuresequenzen
ausgewählt
werden, die jenen entsprechen, die sich in den konstanten Regionen
von IgG, IgE, IgA oder IgM finden. Unter anderen Faktoren kann die
Auswahl eines bestimmten Isotyps zur Verwendung als FcR-Ligand auf
biochemischen Eigenschaften basieren, wie z.B. auf Bindungskoeffizienten
oder niedriger Immunreaktivität
in der zu behandelnden Spezies. Gleichermaßen kann die Auswahl einer
einzelnen Domäne,
eines Fragments davon oder mehrerer Domänen auf Basis biochemischer
Faktoren oder letztendlich der Präsentationseffizienz ermittelt
werden.
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Wie
vorher erörtert
wurde, umfassen die Immunomodulatoren der vorliegenden Erfindung
außerdem einen
immunsuppressiven Faktor. Gemäß dem Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung kann der immunsuppressive Faktor jegliche
Verbindung sein, die bei endozytischer Prozessierung und Präsentation
an der Oberfläche
einer APC das Immunsystem herunterreguliert. An sich können immunsuppressive
Faktoren kleine Moleküle,
Peptide, Proteinfragmente, Proteinderivate, Polypeptide oder Kombinationen
davon umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen agiert der immunsuppressive
Faktor, wenn er an der Oberfläche
der APV präsentiert
wird, insofern als Antagonist, als dass er die Bindung eines ähnlich präsentierten
Agonisten an einen ausgewählten
Rezeptor stört.
In insbesondere bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der immunsuppressive Faktor einen T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten,
der mit einem T-Zellen-Rezeptor ohne Aktivierung einer Immunreaktion
assoziieren wird. Es ist anzuerkennen, dass andere Ausführungsformen
der Erfindung Immunomodulatoren umfassen, die T-Zellen-Rezeptor-Agonisten
enthalten, die die Immunreaktion auf das gegenständliche Autoantigen herabsetzen.
In Bezug auf diese Ausführungsformen
ist anzuerkennen, dass die Fc-vermittelte Präsentation natürlich vorkommender
autoantigener Polypeptide verwendet werden kann, um die gewünschten
T-Zellen-Rezeptor-Agonisten über endozytische
Prozessierung bereitzustellen. Das heißt, dass die Verabreichung
von natürlich
vorkommenden autoantigenen Polypeptiden oder Fragmenten davon in Verbindung
mit einem FcR-Liganden in der effizienten Präsentation von einem oder mehreren
T-Zellen-Rezeptor-Agonisten gemäß der Lehren
hierin resultiert.
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Obgleich
jegliches funktionell kompatible Molekül als immunsuppressiver Faktor
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, werden Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung anerkennen, dass Proteine (Polypeptide), Proteinfragmente
oder Peptide zur Verwendung bei den offenbarten Verbindungen und Verfahren
besonders zweckdienlich sind. Derartige Moleküle werden von den normalen
endozytischen Stoffwechselwegen leicht prozessiert und werden leicht
präsentiert,
beispielsweise in Übereinstimmung
mit den MHC-Klasse-II-Molekülen
an der Oberfläche
der Antigen-präsentierenden
Zelle. Darüber
hinaus sind T-Zellen-Rezeptoren, da der Großteil der eine unerwünschte Immunreaktion
hervorrufenden Verbindungen typischerweise Proteinfragmente sind, üblicherweise
auf ähnliche
Fragmente, ob sie nun Agonisten oder Antagonisten sind, höchst reaktiv.
In insbesondere bevorzugten Ausführungsformen
werden antagonistische immunsuppressive Faktoren Analoga eines gewählten Peptids
oder Proteinfragments sein, das mit einem gewählten T-Zellen-Rezeptor immunreaktiv
ist.
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„Peptidanaloga" oder „Analoga" enthalten bei Verwendung
hierin zumindest eine andere Aminosäure in den jeweiligen entsprechenden
Sequenzen zwischen dem Analogon und dem nativen Proteinfragment
oder Peptid. Wenn nicht anders angegeben, bezieht sich eine benannte
Aminosäure
auf die L-Form. Eine L-Aminosäure
aus dem nativen Peptid kann in jede andere der 20 üblicherweise
in Proteinen vorkommenden L-Aminosäuren, in jede der entsprechenden
D-Aminosäuren,
seltene Aminosäure,
wie z.B. 4-Hydroxyprolin und Hydroxylysin, oder in eine Nicht-Protein-Aminosäure, wie
z.B. B-Alanin und Homoserin, geändert
werden. Ebenfalls im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung enthalten
sind Aminosäuren,
die durch chemische Mittel, wie z.B. Methylierung (z.B. a-Methylamin),
Amidierung der C-terminalen Aminosäure durch Alkylamin, wie z.B. Ethylamin,
Ethanolamin und Ethylendiamin, und Acetylierung oder Methylierung
einer Aminosäurekettenseitenfunktion
(z.B. Acetylierung der Epsilon-Aminogruppe von Lysin) geändert worden
sind.
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Verfahren
zur Auswahl effizienter Peptidantagonisten zur Behandlung multipler
Sklerose (MS) werden in der PCT-Veröffentlichung Nr. WO 96/16086
bereitgestellt. Die offenbarten Verfahren können in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, um wirksame immunsuppressive Faktoren
zur Inkorporation in die offenbarten Immunomodulatoren bereitzustellen.
Beispielsweise können
unter Anwendung von unten ausführlich
beschriebenen Tests Kandidat-Peptidanaloga auf ihre Eignung zur
Behandlung von MS gescreent werden, indem ein Test, der die kompetitive
Bindung an MHC misst, T-Zellen-Proliferationstests oder ein Test
durchgeführt
wird, der die Induktion von experimenteller Enzephalomyelitis (EAE)
feststellt. Jene Analoga, die die Bindung der nativen autoreaktiven
Peptide hemmen, die Proliferation von mit dem nativen Peptid reaktiven
Zelllinien nicht stimulieren und die Entwicklung von EAE (einem
experimentellen Modell für
MS) durch bekannte Autoantigene hemmen, sind für Therapeutika zweckdienlich.
Der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen, dass ähnliche
Testtypen verwendet werden können,
um immunsuppressive Faktoren für
andere native Peptide (d.h. fortwährend präsentierte Autoantigene) oder
andere Immunstörungen zu
screenen. In insbesondere bevorzugten Ausführungsformen umfassen die ausgewählten immunsuppressiven
Faktoren Analoga von T-Zellen-Epitopen.
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Allgemeiner
gesprochen können
immunsuppressive Faktoren (ob Agonisten oder Antagonisten) für eine Anzahl
von Krankheiten, die eine Vielzahl von immunreaktiven Mitteln aufweisen,
ohne übermäßiges Experimentieren
hergeleitet werden. Zum Beispiel können Peptidanaloga-Antagonisten
oder -Agonisten für T-Zellen-Epitope
an Proteolipidprotein sowie basischem Myelinprotein erzeugt werden,
um multiple Sklerose zu behandeln. Alternativ dazu können natürlich vorkommende
Polypeptide (d.h. MBP oder PLP) oder Kombinationen davon mit einem
FcR-Liganden assoziiert und verabreicht werden, um die gewünschte immunsuppressive
Wirkung bereitzustellen. Gleichermaßen können natürlich vorkommende Polypeptide
oder Fragmente davon, die dem Pyruvatdehydrogenasekomplex oder T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten
oder -Agonisten entsprechen, die von T-Zellen-Epitopen derselben
Proteine stammen, zur Behandlung primärer biliärer Zirrhose verwendet werden.
In beiden Fällen
werden die natürlich
vorkommenden oder abgeleiteten immunsuppressiven Faktoren wie hierin
beschrieben in einen Immunomodulator eingebaut und einem Patienten
verabreicht, der diese benötigt.
Die wirksame Präsentation
des immunsuppressiven Faktors (einschließlich Agonisten, die aus der
Verabreichung von natürlich
vorkommenden Autoantigenen resultieren) wird die Stimulation der
autoreaktiven T-Zellen durch natives Peptid selektiv vermindern,
wodurch die Symptome der gegenständlichen
Immunstörung
gelindert werden.
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Der
ausgewählte
immunsuppressive Faktor und FcR-Ligand, zusammen mit einem Immunomodulator, kann
auf jede einer Reihe von Weisen wirksam verabreicht werden. Im Spezielleren
können
die Immunomodulatoren der vorliegenden Erfindung wie oben beschrieben
jegliche Form der jeweiligen Elemente kombinieren, die bei der selektiven
Suppression der Immunreaktion funktionell wirksam sind. Beispielsweise
kann der Immunomodulator ein rekombinantes (oder Fusions-) Polypeptid
oder Protein umfassen, das unter Anwendung molekularbiologischer
Techniken hergestellt wird, die dem Fachmann auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind. In derartigen Fällen kann der FcR-Ligand ein
Fragment einer einzelnen konstanten Region einer Immunglobulindomäne oder
vorzugsweise die gesamte konstante Region umfassen. In anderen Ausführungsformen
kann der Immunomodulator einen sterisch gebundenen Antikörper-Antigen-Komplex
umfassen, worin das Antigen einen T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten oder -Agonisten
oder ein natürlich
vorkommendes Autoantigen umfasst. Andere bevorzugte Ausführungsformen
bieten einen Immunomodulator, der einen chimären Antikörper umfasst, worin ein immunsuppressiver
Faktor auf dem Fab-Fragment exprimiert wird. Bei noch weiteren Ausführungsformen
kann der Immunomodulator zwei kovalent gebundene Moleküle umfassen,
die einen wirksamen FcR-Liganden bzw. immunsuppressiven Faktor umfassen.
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Insbesondere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden rekombinante Nucleotidkonstrukte
einsetzen, die für
Immunomodulatoren kodieren, die ein einzelnes Fusionspolypeptid
umfassen. Der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen,
dass standardmäßige Gentechnologie
Fusionsproteine oder Chimären
bereitstellen kann, die zumindest einen FcR-Liganden und zumindest
einen immunsuppressiven Faktor umfassen. Die Ausdrücke „Chimäre" oder „chimär" werden bei Verwendung
hierin im weitesten Sinne verwendet, um jegliches Polynucleotid
oder Polypeptid zu umfassen, das Sequenzfragmente aus mehr als einer
Quelle umfasst. Beispielsweise könnte
ein gentechnisch hergestelltes Polypeptid, das einen Peptid-TCR-Antagonisten
und eine einzelne Fc-Domäne
aus einem IgG-Molekül enthält, richtigerweise ein
chimäres
Protein oder Fusionsprotein genannt werden. Gleichermaßen kann
ein chimärer
Antikörper
eine rekombinante Schwerkette umfassen, die so konstruiert ist,
dass sie ein als immunsuppressiver Faktor wirkendes heterologes
Peptid und eine Leichtkette der Wildform enthält. Zum Zwecke der vorliegenden
Erfindung ist es nicht notwendig, dass die ungleichen Regionen aus
unterschiedlichen Spezies stammen. Das heißt, dass ein chimärer Antikörper menschliche
Leicht- und Schwerketten und einen konstruierten menschlichen TCR-Antagonisten, exprimiert
in einer CDR, umfassen kann. Im Gegensatz dazu können chimäre Immunomodulatoren FcR-Liganden
und immunsuppressive Faktoren umfassen, die aus anderen Spezies,
wie z.B. Mensch oder Maus, stammen.
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An
sich umfasst einer der Aspekte der vorliegenden Erfindung ein rekombinantes
Polynucleotidmolekül,
das für
ein Polypeptid kodiert, worin das Polynucleotidmolekül zumindest
eine einem Fc-Rezeptor-Liganden entsprechende Nucleotidsequenz und
zumindest eine einem immunsuppressiven Faktor entsprechende Nucleotidsequenz
umfasst. Vorzugsweise entspricht der immunsuppressive Faktor einem
oder mehreren natürlich
vorkommenden autoantigenen Polypeptiden oder Fragmenten davon oder
einem T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten oder -Agonisten, und der Fc-Rezeptor-Ligand entspricht
zumindest einer der konstanten Regionen einer Immunglobulindomäne. In einer
insbesondere bevorzugten Ausführungsform
kodiert das Polynucleotidmolekül
für eine
Nucleotidsequenz, die einer Immunglobulin-Schwerkette entspricht,
worin eine komplementaritätsbestimmende
Region zumindest teilweise deletiert und durch eine Nucleotidsequenz
ersetzt worden ist, die einem T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten oder -Agonisten
entspricht. Zusammensetzungen, die Gemische aus immunsuppressiven
Faktoren umfassen, können
ebenfalls gemäß den Lehren
hierin wirksam verwendet werden.
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Jedenfalls
können
DNA-Konstrukte, die die gewünschten
Immunomodulatoren umfassen, entweder in prokaryotischen oder in
eukaryotischen Zellen unter Anwendung von Techniken exprimiert werden,
die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind. Siehe beispielsweise
Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Laboratory, New York (1982). In bevorzugten Ausführungsformen
wird das konstruierte Plasmid in immortalisierte Zelllinien transformiert
werden, die das gewünschte
Produkt sekretieren. Wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist,
können
derartige konstruierte Organismen modifiziert werden, um relativ
hohe Mengen des gewählten
Immunomodulators zu produzieren. Alternativ dazu können die konstruierten
Moleküle
in prokaryotischen Zellen, wie z.B. E. coli, exprimiert werden.
Welche Produktionsquelle auch immer eingesetzt wird, es können Produkte
unter Anwendung herkömmlicher
biochemischer Verfahren, wie z.B. Fraktionierung, Chromatographie
oder anderer Reinigungsverfahren und herkömmlicher Formulierungstechniken,
aufgetrennt und anschließend
in zur Abgabe geeignete Zusammensetzungen formuliert werden.
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Der
immunsuppressive Faktor entspricht vorzugsweise einem oder mehreren
natürlich
vorkommenden autoantigenen Polypeptiden oder Fragmenten davon oder
einem T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten oder -Agonisten, und der Fc-Rezeptorligand
umfasst vorzugsweise zumindest einen Teil einer konstanten Region einer
Immunglobulindomäne.
Bevorzugter umfasst der Immunomodulator ein Polypeptid oder einen
chimären Antikörper, worin
zumindest eine komplementaritätsbestimmende
Region (CDR) durch einen T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten oder -Agonisten
ersetzt worden ist.
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Es
ist außerdem
anzuerkennen, dass die chimären
Antikörper,
Polypeptide und anderen Konstrukte der vorliegenden Erfindung entweder
alleine oder als pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht werden können. Zusammenfassend
können
pharmazeutische Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung einen oder
mehrere der hierin beschriebenen Immunomodulatoren in Kombination
mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Trägern, Verdünnern oder
Exzipienten umfassen. Eine derartige Zusammensetzung kann Puffer,
wie z.B. neutral gepufferte Salzlösung, phosphatgepufferte Salzlösung und
dergleichen, Kohlenhydrate, wie z.B. Glucose, Mannose, Saccharose
oder Dextrane, Mannit, Proteine, Polypeptide oder Aminosäuren, wie
z.B. Glycin, Antioxidantien, Komplexierungsmittel, wie z.B. EDTA
oder Glutathion, Adjuvantien (z.B. Aluminiumhydroxid) und Konservierungsmittel
umfassen. Trotzdem umfassen bevorzugte Ausführungsformen, wie oben dargelegt,
pharmazeutisch annehmbare Träger,
die keine Adjuvantien enthalten, die zur Induktion costimulatorischer
Moleküle
fähig sind.
Jedoch können
pharmazeutische Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung einen
oder mehrere zusätzliche
aktive Bestandteile, wie z.B. Cytokine wie B-Interferon, enthalten.
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In
dieser Beziehung umfasst die vorliegende Erfindung in einem weiteren
Aspekt pharmazeutische Zusammensetzungen für die endozytische Präsentation
eines immunsuppressiven Faktors an der Oberfläche einer Antigen-präsentierenden
Zelle eines Vertebraten, die zumindest einen Immunomodulator und
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger umfassen, wobei der zumindest
eine Immunomodulator zumindest einen Fc-Rezeptor-Liganden und zumindest
einen immunsuppressiven Faktor umfasst. Gleichermaßen umfasst
die Erfindung Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Behandlung einer Immunstörung,
das das Kombinieren von zumindest einem Immunomodulator mit einem
physiologisch annehmbaren Träger
oder Verdünner
umfasst, worin der Immunomodulator zumindest einen Fc-Rezeptor-Liganden und
zumindest einen immunsuppressiven Faktor umfasst. Bei beiden dieser
Aspekte kann der immunsuppressive Faktor ein oder mehrere natürlich vorkommende
autoantigene Polypeptide oder Fragmente davon oder einen T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten
oder -Agonisten umfassen, und der Fc-Rezeptor-Ligand kann zumindest einen
Teil einer konstanten Region einer Immunglobulindomäne umfassen.
Vorzugsweise wird der Immunomodulator in Form eines rekombinanten
Polypeptids oder eines chimären
Antikörpers
vorliegen.
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Wie
oben erwähnt,
sind Immunomodulatoren, die chimäre
Antikörper
umfassen, ein insbesondere bevorzugter Aspekt der Erfindung. Derartige
Antikörper
können
durch Substituieren von zumindest einem Abschnitt von einer oder
mehreren komplementaritätsbestimmenden
Regionen (CDR) durch einen immunsuppressiven Faktor, typi scherweise
einen Peptid-TCR-Antagonisten oder -Agonisten, gebildet werden.
Wie in den unten stehenden Beispielen ausführlicher beschrieben wird,
kann die für
die Schwerkette kodierende Nucleotidsequenz so konstruiert werden,
dass sie einen Abschnitt oder die gesamte von zumindest einer CDR durch
ein Peptid oder Peptidanalogon eines vollständigen oder eines Abschnitts
eines Autoantigens ersetzt. Nach Expression durch die geeignete
Zelllinie können
die rekombinanten Schwerketten mit Leichtketten der Wildform komplexieren,
um ein immunreaktives Tetramer zu bilden, das zwei immunsuppressive
Faktoren zeigt. Der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen,
dass die Immungobulinmoleküle
aus der zu behandelnden Spezies gewählt werden, um die Hervorrufung
einer schädlichen
Immunreaktion (d.h. einer Human-Anti-Maus-Reaktion) zu minimieren.
Da die konstante Region des gewählten
Immunglobulins im Wesentlichen unmodifiziert ist, wird diese Form
von Immunomodulator leicht durch Endozytose prozessiert, was eine
wirksame Präsentation
des assoziierten immunsuppressiven Faktors ermöglicht.
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Bei
anderen Formen können
die Immunomodulatoren der vorliegenden Erfindung einen Antigen-Antikörper-Komplex
umfassen, worin das Antigen ein immunsuppressiver Faktor ist. Es
ist anzuerkennen, dass moderne immunologische Verfahren verwendet
werden können,
um die gewünschten
Antikörper
zu erzeugen und zu reinigen, die vorzugsweise monoklonal sind. Nur
als Beispiel kann ein gewählter
Peptidantagonist (d.h. ein Analogon eines Peptidautoantigens) oder
Agonist in eine Maus injiziert werden, um immunreaktive Zellen bereitzustellen,
die dann geerntet und unter Anwendung von Standardverfahren immortalisiert
werden können. Falls
erwünscht,
kann der murine monoklonale Antikörper unter Anwendung herkömmlicher
Rekombinationsverfahren „humanisiert" werden, um eine
kleine murine variable Region zu hinterlassen, die auf einem ansonsten
menschlichen Immunglobulin exprimiert wird, das keine schädliche Immunreaktion
in einem Patienten hervorrufen wird. Auf alle Fälle wird der monoklonale Antikörper mit
dem immunsuppressiven Faktor komplexiert, um den gewünschten
Immunomodulator zu bilden, der dann wie oben beschrieben formuliert
und verabreicht werden kann. Mit der den Fc-Liganden bildenden konstanten
Region sollte die Phagozytose relativ rasch und die Präsentation
des angebundenen immunsuppressiven Faktors effizient sein.
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Obgleich
Ausführungsformen
die Fc-Rezeptorliganden umfassen können, die der gesamten konstanten
Region entsprechen, muss betont werden, dass die vorliegende Erfindung
nicht erfordert, dass der verabreichte Immunomodulator eine intakte
konstante Immunglobulinregion umfasst. Stattdessen kann jeglicher FcR-Ligand,
der an FcR binden und Endozytose erfahren kann, in Verbindung mit
dem gewählten
immunsuppressiven Faktor verwendet werden. Im Speziellen können einzelne
Domänen
konstanter Regionen oder Fragmente davon mit Peptidantagonisten
kombiniert werden, um monomere Polypeptide zu bilden (die eine einzige Aminosäurekette
aufweisen), die das Immunsystem gemäß der Lehren hierin supprimieren
können.
Es können derartige
Fusionsproteine konstruiert werden die, den minimalen wirksamen
FcR-Liganden und/oder immunsuppressiven Faktor aufweisend, viel
stabiler sein könnten,
wodurch die Abgabe erleichtert und möglicherweise die Bioverfügbarkeit
erhöht
wird. Darüber
hinaus könnte
es möglich
sein, diese konstruierten Polypeptide oder Proteine über einen
Zeitraum zu verabreichen, ohne eine Immunreaktion hervorzurufen,
wie sie bei Verabreichung vollständiger
Antikörper
heterologer Spezies zu beobachten ist. An sich könnten sich relativ kleine chimäre Polypeptide
als wirksame Immunomodulatoren erweisen.
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Gleichermaßen könnten sich
auf Nicht-Peptid basierende Moleküleinheiten als wirksame immunsuppressive
Faktoren oder, in Kombination, Immunomodulatoren erweisen. Der Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen, dass Moleküleinheiten
(auf Peptid oder Nicht-Peptid basierend), die in einer ausgewählten Rolle
(z.B. als FcR-Ligand) effektiv funktionieren, unter Anwendung gegenwärtiger Verfahren,
wie z.B. kombinatorischer Chemie, gerichteter Evolution oder rationalem
Wirkstoffdesign, bereitgestellt werden können. Beispielsweise kann es
möglich
sein, rationales Wirkstoffdesign anzuwenden, um eine kleine Nicht-Peptid-Moleküleinheit
zu modellieren, die wirksam an einen vorher entdeckten Fc-Rezeptor
bindet. Der hergeleitete FcR-Ligand kann kovalent an einen immunsuppressiven
Faktor, wie z.B. einen Peptidantagonisten, gebunden (oder ansonsten
reversibel assoziiert) werden, um einen Immunomodulator bereitzustellen,
der eine besondere Stabilität
oder andere wünschenswerte
Eigenschaften zeigt.
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Wie
vorher erwähnt,
sind die Immunomodulatoren oder Fusionsproteine der vorliegenden
Erfindung aggregiert, um Konstrukte oder Strukturen bereitzustellen,
die vorteilhaft Fc-Rezeptoren vernetzen und/oder die Produktion
entzündungshemmender
Cytokine, wie z.B. IL-10 und IL-6, induzieren. Die absolute Form
der aggregierten Konstrukte ist nicht entscheidend und umfasst im
Kontext mit der vorliegenden Erfindung jegliche Konfiguration der
offenbarten Immunomodulatoren. In dieser Hinsicht können die
aggregierten Konstrukte löslich
oder unlöslich
sein und können
ausschließlich
aus dem Agens bestehen oder können
einen Träger,
eine Matrix, Struktur oder ein mit dem Agens assoziiertes Teilchen
umfassen. Beispielsweise können
die offenbarten Agenzien mit Mikroteilchenträgern assoziiert oder komplexiert
sein, die ein beliebiges biologisch kompatibles Material umfassen,
oder können
in eine relativ lange beständige
Lipid- oder Polymermatrix eingebettet oder daran absorbiert sein.
Der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen, dass
es zahlreiche im Handel erhältliche
Strukturen und diesbezügliche
Verfahren zur Assoziation biologischer Strukturen gibt. An sich
ist anzuerkennen, dass beispielhafte Mikroteilchenträger Proteine,
Saccharide, Lipide oder synthetische und natürliche Polymere umfassen können.
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In
insbesondere bevorzugten Ausführungsformen
wird das komplexierte Agens unter Anwendung von auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannten Techniken aggregiert. Unter anderen Verfahren
können
die Aggregate unter Anwendung von Hitze, chemischer Vernetzung oder
Präzipitation,
wie z.B. Ammonuimsulfatpräzipitation,
gebildet werden. Die resultierenden Aggregate können lösliche, unlösliche oder ein Gemisch davon sein.
Es ist außerdem
anzuerkennen, dass die Denaturierung von Immunglobulinen wegen ihrer β-Faltblatt-Hüllstruktur
hydrophobe Gruppen exponiert, die eher intermolekulare als intramolekulare
Wechselwirkungen begünstigen.
Diese intermolekularen Wechselwirkungen fördern die Aggregation. Beispielsweise
führt das Erhitzen
von Immunglobulinen (d.h. Immunomodulatoren) für 15 Minuten auf 63°C zur Bildung
löslicher
Aggregate, die viele biologische Eigenschaften besitzen, die Immunkomplexen ähnlich sind.
Derartige Aggregate oder Konstrukte sind besonders wirksam zur Bereitstellung
der gewünschten
Immunreaktion in einem Patienten, der dies benötigt.
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Ohne
sich auf eine bestimmte Theorie festzulegen wird angenommen, dass
die Aggregation der Immunomodulatoren es ihnen ermöglicht,
opsonierte Antigene zu imitieren. Typischerweise verdauen Zielzellen effizient
opsonierte Teilchen und sekretieren biologische Reaktionsmodifikatoren,
um die Entzündungsreaktion entsprechend
zu verstärken
oder herabzuregulieren. Im Falle aggregierter oder immobilisierter
Agenzien wird angenommen, dass die Konstrukte so agieren, dass sie
eine Immunreaktion im Spätstadium
nachahmen, wo die Entzündungsreaktion
zur anfänglichen
Infektion unterdrückt
ist. Das heißt,
dass die aggregierten oder immobilisierten Agenzien die immunreaktiven
Zellen „täuschen", zu glauben, dass
das infektiöse
Agens eliminiert worden ist und dass die schützende Immunreaktion nicht
länger
notwendig ist. Im Spezielleren sekretieren die aktivierten APCs
biologische Reaktionsmodifikatoren, wie z.B. IL-10 und IL-6, die
aktive T-Zellen herunterregulieren. Wie hierin beschrieben wird,
hemmt die IL-10-Produktion die Aktivität von T-Zellen, die für mehrere Epitope
spezifisch und an der Autoimmunkrankheit beteiligt sind (d.h. IL-10
sorgt für „Bystander"-Suppression), was
die Symptome der Autoimmunkrankheit weiter bessert. Außerdem können die
Immunomodulatoren den IFNγ-Spiegel
im Patienten vermindern, an den sie verabreicht werden. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung wird die Sekretion derartiger biologischer
Reaktionsmodifikatoren so wirken, dass sie autoreaktive T-Zellen
herabreguliert, die für
die Autoimmunstörung
des Patienten verantwortlich sind.
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Wie
angedeutet wurde, sorgen die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung für
die Induktion von biologischen Reaktionsmodifikatoren, einschließlich Cytokinen,
die an den Stoffwechselwegen der Th1/Th2-Entwicklung beteiligt sind und bekanntermaßen von
Zellen produziert werden, die dazu fähig sind, als APCs zu fungieren.
In dieser Hinsicht umfassen Cytokine, die an der Entwicklung von
Th1/Th2 beteiligt
zu sein scheinen, IL-4, IL-12 und IL-10. IL-6, das von Monozyten
produziert wird und die IL-4-Synthese zu induzieren scheint, ist
an der Entwicklung von Th2-T-Zellen betei ligt.
IL-10 kann von Monozyten produziert werden und kann die APC-abhängige T-Zellen-Aktivierung
hemmen, indem scheinbar die MHC-Klasse-II-Expression herabreguliert
und die Hinaufregulation costimulierender Moleküle gehemmt wird. Die Präsentation
von Antigen durch APCs, auf denen costimulatorische Moleküle in vermindertem
Ausmaß vorhanden
sind oder fehlen, stimuliert die periphere Toleranz. Vorteilhafterweise
ermöglicht
die vorliegende Erfindung die selektive Stimulation dieser und anderer
vorteilhafter biologischer Reaktionsmodifikatoren.
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Im
Spezielleren können,
wie in den unten stehenden Beispielen XXVII und XXVIII beschrieben,
aggregierte Immunomodulatoren verwendet werden, um Symptome bei
EAE in Mäusen
zu bessern (Beispiel XXVII) und die Produktion ausgewählter biologischer
Reaktionsmodifikatoren in aktivierten Zellen zu induzieren (Beispiel
XXVIII). In diesem Zusammenhang zeigt 25,
dass die Verabreichung von aggregierten Konstrukten die klinischen
Krankheitsanzeichen in Mäusen
mit EAE drastisch vermindert. Für
das letztere Beispiel wurden Makrophagen, dendritische Zellen und
B-Zellen gereinigt,
mit aggregiertem Ig-PLP1 inkubiert und auf Produktion von IL-6 und
IL-10 getestet. Die in 26A und 26B gezeigten Ergebnisse zeigen an, dass Makrophagen
IL-6 sowie IL-10 produzieren, während
dendritische Zellen nur IL-10 produzieren. Es scheint, dass B-Zellen
keines der Cytokine produzieren, wenn sie mit aggregierten Immunomodulatoren
stimuliert werden.
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Der
Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen, dass IL-10
ein antiproliferatives Cytokin ist und bekanntermaßen die
Produktion anderer Cytokine hemmt. APCs, die Ig-PLP1 (insbesondere
aggregiertes Ig-PLP1) binden und anschließend IL-10 produzieren, könnten die
T-Zellen-APC-Wechselwirkungen auf zumindest zwei Weisen beeinflussen.
Erstens hemmt IL-10 bekannterweise sowohl die Expression von Klasse-II-Molekülen als
auch die Hinaufregulation costimulierender Moleküle (Steinbrink et al., J. Immunol. 159,
4772-4780 (1997); Ding et al., J. Immunol. 151, 1224-1234 (1993);
Willems et al., Eur. J. Immunol. 24, 1007-1009 (1994); Moore et
al., Annu. Rev. Immunol. 19, 683-765 (2001); Peguet-Navarro et al.,
J. Immunol. 24, 884-891 (1994)). Außerdem kann IL-10 die Synthese
von Cytokinen hemmen, die für
die Aktivierung von T-Zellen erforderlich sind. Das Beispiel zeigt
außerdem,
dass behandelte APCs IL-6 produzieren konnten, ein Cytokin, das
bekanntermaßen
die Entwicklung von Zellen des Th2-Typs
begünstigt.
Es ist anzuerkennen, dass von den APCs nach Bindung der Immunomodulatoren
produziertes IL-6
die T-Zellen-APC-Wechselwirkungen vorteilhaft beeinflussen und die
Modulation der T-Zellen induzieren könnte. Falls weiters TGFβ von den
APCs produziert wird, könnte
dies ebenfalls eine Modulationswirkung auf T-Zellen haben. In diesem
Zusammenhang könnten
aggregierte oder immobilisierte Immunomodulatoren für die Induktion
entzündungshemmender
Cytokin-Produktion besonders wirksam sein.
-
In
der Tat sind aggregierte Immunomodulatoren, wie in den Beispielen
XXIX und XXXIV gezeigt ist, bei der Behandlung von EAE höchst wirksam.
Wie in den Beispielen XXX und XXXI gezeigt ist, induzieren aggregierte
Immunomodulatoren die Produktion von IL-10 durch Vernetzen von FcγR1-Rezeptoren.
Aggregierte Immunomodulatoren vermindern außerdem den Spiegel von IFNγ (Beispiel
XXXII). Außerdem
wirkt IL-10 synergistisch mit peripherer Toleranz, um die Aktivität von an
der Autoimmunreaktion beteiligten T-Zellen zu vermindern (Beispiel
XXXIII). Wie in Beispiel XXXV bewiesen wird, werden costimulatorische
Moleküle
auf Makrophagen durch in Reaktion auf aggregierte Immunomodulatoren
produziertes IL-10 herabreguliert. Aggregierte Immunglobuline sind
außerdem
fähig,
die Aktivität
von T-Zellen, die für
mehrere an der Autoimmunkrankheit beteiligte Antigene spezifisch
sind, durch „Bystander"-Suppression zu unterdrücken (Beispiele
XXXVI und XXXVII).
-
Ohne
sich auf eine bestimmte Theorie festzulegen, vernetzen immobilisierte
oder aggregierte Immunomodulatoren Fcγ-Rezeptoren und induzieren die
Produktion von IL-10. IL-10 führt
zur Verminderung der IFNγ-Produktion.
Außerdem
werden costimulatorische Moleküle
an der Oberfläche
der APCs durch IL-10 herabreguliert, was zu peripherer Toleranz
führt.
IL-10 sorgt außerdem
für „Bystander"-Suppression, wodurch
die Aktivität
von T-Zellen, die sich gegen mehrere an der Autoimmunkrankheit beteiligte
Antigene richten, herabgesetzt wird. Dies wird vom Beispiel XXXIII
direkt bestätigt,
was die Aufhebung schützender
Wirkungen durch In-vivo-Neutralisation von IL-10 beweist.
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Zusammenfassend
kann die Behandlung mit immobilisierten oder aggregierten Immunomodulatoren Folgendes
induzieren: Produktion von löslichen
Vermittlern durch APCs, einschließlich IL-10, die direkt oder indirekt
die Aktivität
von pathogenen T-Zellen
herabregulieren können;
die Funktion von APCs durch Herabregulation der Expression von MHC-Klasse-II-Molekülen und
costimulatorischen Molekülen
oder durch Vermindern des IFNγ-Spiegels
unterdrücken
kann; zur Präsentation
von therapeutischen Epitopen durch nicht-professionelle APCs führen kann,
in denen costimulatorische Moleküle
fehlen oder in einem verminderten Ausmaß vorhanden sind, was zu Antigen-aktiviertem
Zelltod oder zu Anergie führen
kann. Außerdem
können
immobilisierte oder aggregierte Immunomodulatoren die periphere
Toleranz und/oder „Bystander"-Suppression stimulieren.
Zusammen können
diese Wirkungen zu Folgendem umgesetzt werden: Verhinderung der
Erzeugung pathogener T-Zellen;
funktioneller Umschaltung von T-Zellen vom pathogenen zum nicht-pathogenen Zustand;
Erzeugung von die Krankheit unterdrückenden T-Zellen; und Eliminierung
pathogener T-Zellen. Dies kann die Prävention, Stabilisierung oder
Remission von Autoimmunstörungen
gemäß den Lehren
hierin bewirken.
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Welche
Form von Immunomodulator auch immer gewählt wird, die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
so formuliert werden, dass die gewünschte Stabilität bereitgestellt
und die gewählte Form
der Verabreichung erleichtert wird. Beispielweise können die
Zusammensetzungen unter Anwendung aller herkömmlichen Wege verabreicht werden,
einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, orale, vaginale, aurale, nasale, pulmonale, intravenöse, intrakraniale,
intraperitoneale, subkutane oder intramuskuläre Verabreichung. Im Rahmen
anderer Ausführungsformen
der Erfindung können
die hierin beschriebenen Zusammensetzungen als Teil eines Implantats
mit nachhaltiger Freisetzung verabreicht werden. Im Rahmen weiterer
anderer Ausführungsformen
können
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung als Lyophilisat oder sprühgetrocknete
Formulierung formuliert werden, wobei geeignete Exzipienten eingesetzt
werden, die für eine
erhöhte
Stabilität
sorgen. Diese bevorzugten Formulierungen können dann unter Verwendung
von Trockenpulver-Inhalatoren oder, bei Kombination mit einem Träger oder
Treibmittel, aus einem Dosieraerosol, Vernebler, Zerstäuber, Sprayflasche
oder Tropfflasche verabreicht werden.
-
Die
vorliegende Erfindung ist für
die Behandlung eines beliebigen Vertebraten zweckdienlich, der ein Immunsystem
umfasst, das der Herabregulation unterworfen ist. Die Erfindung
ist insbesondere bei jenen Vertebraten, wie z.B. Säugetieren,
zweckdienlich, die zelluläre
Immunreaktionen besitzen. In bevorzugten Ausführungsformen wird der zu behandelnde
Vertebrat sich im Neugeborenen- oder Säuglingszustand befinden.
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In
diesem Zusammenhang umfasst ein weiterer Aspekt der Erfindung ein
Verfahren zur Behandlung einer Immunstörung, umfassend das Verabreichen
einer therapeutisch wirksamen Menge einer pharmazeutischen Zusammensetzung
an einen Patienten, umfassend einen Immunomodulator in Kombination
mit einem physiologisch annehmbaren Träger oder Verdünner, worin
der Immunomodulator zumindest einen Fc-Rezeptorliganden und zumindest
einen immunsuppressiven Faktor umfasst. Für diesen Aspekt kann der immunsuppressive
Faktor einen T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten
oder -Agonisten umfassen, und der Fc-Rezeptorligand kann zumindest
einen Teil einer konstanten Region einer Immunglobulindomäne umfassen.
Wie vorher angedeutet, wird der Immunomodulator vorzugsweise in
Form eines rekombinanten Polypeptids oder chimären Antikörpers vorliegen. Die Verfahren
können
verwendet werden, um Immunstörungen
zu behandeln, die Autoimmunstörungen,
allergische Reaktionen und Transplantatabstoßung umfassen, und sind insbesondere
zweckdienlich bei der Behandlung von Autoimmunstörungen, die aus der aus multipler
Sklerose, Lupus, rheumatoider Arthritis, Skleroderma, insulinabhängigem Diabetes
und Colitis ulcerosa bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
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Wie
oben erörtert
wurde, sind die Zusammensetzungen, Verbindungen und Verfahren der
vorliegenden Erfindung insbesondere zur Induktion von Toleranz in
Säugetier-Neugeborenen
oder Säuglingen
zweckdienlich, wodurch eine zukünftige
Autoimmunität
verhindert oder vermindert wird. Der Ausdruck „Säugling" bezieht sich bei Verwendung hierin
auf ein menschliches oder nicht-menschliches Säugetier während des Lebenszeitraums nach
der Geburt, in dem das Immunsystem noch nicht vollständig gereift
ist. Beim Menschen erstreckt sich dieser Zeitraum von der Geburt
bis zu einem Alter von etwa neun Monaten, während sich dieser Zeitraum
bei Mäusen
von der Geburt bis zu einem Alter von etwa vier Wochen erstreckt.
Die Ausdrücke „neugeboren" oder „neonatal" beziehen sich auf
eine Untergruppe von Säugetier-Säuglingen,
die im Wesentlichen gerade geboren worden sind. Andere mit „Säuglingen" in Verbindung stehende
Eigenschaften gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen eine Immunreaktion, die (i) Empfänglichkeit
für Zonen
hoher Toleranz (Deletion/Anergie von T-Zellen-Vorläufern, erhöhte Neigung
zur Apoptose); (ii) eine Th2-beeinflusste
Helfer-Reaktion (phänotypische
Besonderheiten neonataler T-Zellen;
verminderte CD40L-Expression auf neonatalen T-Zellen); (iii) ein
vermindertes Ausmaß an
zellulärer
Reaktion (verminderte Anzahl an funktionstüchtigen T-Zellen; verminderte Funktion Antigen-präsentierender
Zellen); und (iv) ein vermindertes Ausmaß und eingeschränkten Typ
von humoraler Reaktion (Vorherrschen von IgMhigh,
IgDlow, B-Zellen, vermindertes Zusammenspiel
von Th- und B-Zellen) aufweisen. In speziellen, nicht einschränkenden
Ausführungsformen
der Erfindung können
die offenbarten Immunomodulatoren an einen Säugetier-Säugling verabreicht werden,
worin maternale Antikörper in
nachweisbaren Mengen vorhanden bleiben. In einer ähnlichen
Ausführungsform
kann die trächtige/schwangere
Mutter mit den offenbarten Zusammensetzungen inokuliert werden,
so dass die gewünschte
T-Zellen-Toleranz
im Fötus
hervorgerufen wird. Auf jeden Fall kann die ausgelöste T-Zellen-Toleranz Resistenz
gegen die spätere
Entwicklung einer mit dem verabreichten Immunomodulator verbundenen
Autoimmunkrankheit verleihen.
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Unabhängig davon,
ob der Patient ein Säugling
oder Erwachsener ist, können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
auf eine Weise verabreicht werden, die für die zu behandelnde (oder
zu verhindernde) Krankheit geeignet ist. Die Menge und Häufigkeit
der Verabreichung sind von solchen Faktoren wie dem Zustand des
Patienten und der Art und Schwere der Krankheit des Patienten bestimmt. Im
Rahmen von insbesondere bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
können
die hierin beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen in einer
Dosierung im Bereich von 1 mg bis 50 mg/kg verabreicht werden, obgleich
geeignete Dosierungen durch klinische Tests bestimmt werden können. Der
Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen, dass Patienten
auf therapeutische Wirksamkeit mittels MRI oder Anzeichen klinischer
Verschlimmerung überwacht
werden können.
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Es
wird angenommen, dass der Immunomodulator nach Verabreichung an
einen oder mehrere auf der Oberfläche von zumindest einem Typ
von Antigen-präsentierender
Zelle vorhandenen Fc-Rezeptoren bindet. Der Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung wird anerkennen, dass die Auswahl des FcR-Liganden
zumindest teilweise bestimmen wird, welche Klasse von Fc-Rezeptor
verwendet wird, um den Immunomodulator zu internalisieren. Das heißt, dass
ein einer konstanten IgG-Region entsprechender FcR-Ligand von einer
anderen Klasse von Fc-Rezeptor gebunden wird als ein einer konstanten
IgE-Region entsprechender FcR-Ligand. Da unterschiedliche Klassen
von Fc-Rezeptoren auf unterschiedlichen Typen von Antigenpräsentierenden Zellen
exprimiert werden, ist es darüber
hinaus möglich,
den immunsuppressiven Faktor auf ausgewählten APCs zu präsentieren.
Beispielsweise ist es wahrscheinlich, dass ein einer konstanten
IgG-Region entsprechender FcR-Ligand
von einem Makrophagen oder einem Neutrophilen endozytiert und dementsprechend präsentiert
wird. Dies ist insofern von Interesse, als dass gewisse APCs hinsichtlich
Präsentation
verschiedener Typen von Antigenen effizienter sind, die wiederum
beeinflussen können,
welche T-Zellen aktiviert werden.
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Jedenfalls
wird der gesamte Immunomodulator der rezeptorvermittelten Endozytose
durch die APC unterzogen und wird üblicherweise in Clathrin-beschichtete
Vesikel befördert.
Nach Internalisierung wird der Immunomodulator für die letztendliche Präsentation
an der Oberfläche
der APC prozessiert. Prozessierung bedingt im Allgemeinen den Vesikeltransport
des Immunomodulators zum Lysosom, einer Organelle, die einen sauren
pH aufweist und ausgewählte
Enzyme, einschließlich
Proteasen, umfasst. Hier wird der Immunomodulator verdaut, um einen
freien immunsuppressiven Faktor bereitzustellen, der zum Zwecke
der vorliegenden Erfindung in Form eines Proteins, Polypeptids oder
Peptids vorliegen kann. Wenn der freigesetzte im munsuppressive Faktor
ein autoantigenes Polypeptid oder Protein oder Fragment davon umfasst,
versteht es sich, dass der Faktor weiter verdaut wird, um einen
oder mehrere T-Zellen-Rezeptor-Agonisten bereitzustellen. Ob das
Peptid nun ein Antagonist oder Agonist ist (entweder direkt als
Teil des Immunomodulators verabreicht oder von einem verabreichten
autoantigenen Polypeptid stammend), mittlere präsentierte Peptidlängen können beispielsweise
im Bereich von 5 bis 30 Aminosäuren
liegen. Nach dem Verdau sind zumindest einige der Fragmente des
Immunomodulators, einschließlich
Fragmente des immunsuppressiven Faktors, mit MHC-Molekülen in exozytischen
Vesikeln assoziiert. Der Komplex aus immunsuppressiven Faktor und
MHC wird dann an die Oberfläche
der APC transportiert und den Helfer-T-Zellen präsentiert.
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Wie
oben aufgezeigt, verwenden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
einen TCR-Antagonisten als immunsuppressiven Faktor, der zusammen
mit den Klasse-II-MHC-Molekülen
präsentiert
wird. Demgemäß werden
derartige Antagonisten (die Peptidanaloga sein können) zum Zwecke der folgenden
Diskussion verwendet. Jedoch muss betont werden, dass die vorliegende
Erfindung für
die rezeptorvermittelte endozytische Präsentation eines beliebigen
immunsuppressiven Faktors angewendet werden kann, der eine Immunreaktion
herunterreguliert. An sich können
T-Zellen-Rezeptor-Agonisten,
die die gewünschte
Verminderung der immunogenen Reaktion bereitstellen, als immunsuppressive
Faktoren verwendet werden und liegen im Anwendungsbereich der vorliegenden
Erfindung. Darüber
hinaus kann/können
der/die präsentierte(n)
Agonist oder Agonisten direkt als immunsuppressiver Faktor verabreicht
werden oder können
von einem immunsuppressiven Mittel stammen, das ein oder mehrere
autoantigene Polypeptide oder Fragmente davon umfasst.
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Das
heißt,
dass in ausgewählten
Ausführungsformen
der verabreichte immunsuppressive Faktor ein Agonistenpeptid sein
kann, das zusammen mit MHC-Komplexen ohne wesentliche Prozessierung
nach endozytischer Trennung vom FcR-Liganden präsentiert wird. Für andere
Ausführungsformen
wird der immunsuppressive Faktor vorzugsweise zumindest ein autoantigenes
Polypeptid oder Fragmente davon umfassen. In derartigen Fällen wird
der immunsuppressive Faktor typischer weise nach Spaltung vom FcR-Liganden
prozessiert (verdaut), um einen oder mehrere Peptidagonisten bereitzustellen,
die dann zusammen mit den MHC-Klasse-II-Molekülen gemäß den Lehren hierin präsentiert
werden. In jedem Fall kann die effiziente Präsentation des geeigneten Agonisten
gegenüber
dem T-Zellen-Rezeptor verwendet werden, um die Immunreaktion herabzuregulieren.
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Ausschließlich als
Beispiel kann demgemäß eine T-Zelle
vorher gegen einen Peptidagonisten, der einem Fragment des basischen
Myelinproteins entspricht, sensibilisiert worden sein. Bei multipler
Sklerose wird dieser Autoagonist fortwährend präsentiert, wodurch eine gegen
Bestandteile der Myelinscheide gerichtete Immunreaktion aktiviert
wird. Im Spezielleren exprimieren die sensibilisierten individuellen
T-Zellen tausende Rezeptoren, die selektiv an den präsentierten
Autoagonisten binden und der Zelle signalisieren. Wenn ausreichend
Rezeptoren gebunden sind, baut die sensibilisierte T-Zelle eine
Reaktion auf, d.h. sie sekretiert Interleukin. In Fällen, wo
ein TCR-Antagonist zusammen mit MHC-Klasse-II-Molekülen präsentiert
wird, wird die T-Zelle den präsentierten
Komplex erkennen, wird jedoch nicht aktiviert.
-
Daher
hemmt die effiziente endozytische Präsentation eines immunsuppressiven
Faktors (d.h. eines Antagonisten) gemäß der vorliegenden Erfindung
die Agonist-TCR-Bindung
durch Konkurrenz um die Rezeptoren. Das heißt, dass der präsentierte
TCR-Antagonist effektiv an den TCR einer sensibilisierten T-Zelle
bindet, wodurch die Bindung eines präsentierten Autoantigens oder
Fragments davon ausgeschlossen wird. Dennoch gibt der Komplex aus
immunsuppressivem Faktor und TCR im Gegensatz zu einem Autoantigen-TCR-Komplex
der T-Zelle kein Signal, um eine Reaktion aufzubauen. Folglich kann
die Bindung des immunsuppressiven Faktors (nicht-reaktiven Agonisten
oder Antagonisten) eine T-Zelle daran hindern, ausreichend Autoantigen
zu binden, um einen Schwellenwert der Aktivierung zu erreichen,
der die Zelle veranlasst, sich zu betätigen. Daher wird eine schädliche Immunreaktion
auf das fortwährend
präsentierte,
einen natürlichen
Agonisten umfassende Autoantigen abgewendet.
-
Alternativ
dazu kann eine effiziente FcR-vermittelte Präsentation von Agonisten verwendet
werden, um die Immunreaktion eines Säugetiers gemäß den Lehren
hierin herunterzuregulieren. In dieser Hinsicht kann/können der/die
letztendlich präsentierte(n)
Agonist(en) direkt als immunsuppressiver Faktor verabreicht werden
oder kann/können
von autoantigenen immunsuppressiven Polypeptidfaktoren hergeleitet
werden, die endozytisch proteolysiert werden. Ohne sich auf eine
bestimmte Theorie festzulegen wird angenommen, dass die autoantigenen
Agonisten durch nicht-professionelle
und/oder nicht-aktivierte APCs präsentiert werden können, denen
costimulatorische Moleküle
fehlen oder die costimulatorische Moleküle in verringerten Ausmaßen aufweisen.
Wie oben erörtert,
wurde überraschenderweise
gefunden, dass dieser Präsentationstyp
letztendlich die Inaktivierung von T-Zellen induziert. Insbesondere
induzieren die Immunomodulatoren der vorliegenden Erfindung, wie
unten beschrieben wird, die Produktion von IL-10, vermindern IFNγ-Spiegel
und stimulieren die periphere Toleranz und/oder „Bystander"-Suppression. Bei derartigen Ausführungsformen
ist zu bevorzugen, dass die Immunomodulatorkonstrukte in Vehikeln
verabreicht werden, die kein Adjuvans enthalten, so dass die Aktivierung
und/oder Produktion costimulatorischer Moleküle minimiert oder eliminiert
wird. Insbesondere bevorzugte Ausführungsformen dieses Aspekts
der vorliegenden Erfindung können
immunsuppressive Faktoren umfassen, die ein oder mehrere autoantigene
Polypeptide oder Fragmente davon umfassen. Beispielsweise können Konstrukte
gemäß dieser
Ausführungsform
ein Fusions- oder chimäres
IgG umfassen, worin zumindest eine der CDR-Regionen zumindest teilweise
durch einen aus PLP stammenden Peptidagonisten ersetzt worden ist.
Derartige Konstrukte sollten, wenn sie in therapeutisch wirksamen
Mengen in einem Adjuvans-freien, pharmazeutisch wirksamen Träger verabreicht
werden, fähig
sein, zumindest einige der mit multipler Sklerose verbundenen Symptome
zu lindern. Andere wirksame Konstrukte für die Behandlung multipler
Sklerose können
Fusionspolypeptide umfassen, die die Fc-Region eines IgG umfassen, das kovalent
an einen immunsuppressiven Faktor gebunden ist, der die autoantigenen
Proteine MBP und PLP umfasst. Diese Konstrukte würde man wiederum in Adjuvans-freien
Trägern
verabreichen.
-
Es
ist anzuerkennen, dass die Verabreichung von einem oder mehreren
autoantigenen Polypeptiden oder Fragmenten davon typischerweise
in der effizienten endozytischen Präsentation von mehr als einem
Peptidagonisten an der Oberfläche
der APCs resultiert. Das heißt,
dass das/die verabreichte(n) Polypeptid(e) wahrscheinlich endozytisch
proteolysiert wird/werden, um mehrere verschiedene Peptidagonisten
bereitzustellen, die dann gleichzeitig präsentiert werden. Eine derartige
Präsentation
mehrerer Agonisten stellt eine Lösung
für jegliche
Schwierigkeiten bereit, die mit Epitop-Ausbreitung und Populationsdiversität assoziiert
sind. In dieser Hinsicht sollte anerkannt werden, dass Autoimmunstörungen das
Resultat von mehr als einem autoantigenen Epitop an einem oder mehreren
Polypeptiden sein können.
Gleichermaßen
können
verschiedene Individuen in einer Population von Patienten Autoimmunität gegen
verschiedene Epitope auf einem oder mehreren autoantigenen Polypeptiden
entwickeln. Dennoch kann die vorliegende Erfindung, wie oben dargelegt ist,
auf sehr intelligente Weise derartige Schwierigkeiten umgehen, indem
ein oder mehrere autoantigene Polypeptide oder Fragmente davon verabreicht
werden, die nach normaler endozytischer Prozessierung in der Präsentation
von mehr als einem Agonistenpeptid an der Oberfläche der APCs resultieren werden.
Das heißt, dass
ein vollständiges
Spektrum von Peptidagonisten unter Verwendung der hierin offenbarten
Zusammensetzungen und Techniken effizient präsentiert werden kann. Es sollte
betont werden, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Präsentation
derartiger Agonisten ohne die von der vorliegenden Erfindung bereitgestellte
effiziente, FcR-vermittelte
Aufnahme erzielt werden kann. Im Spezielleren ist es unwahrscheinlich,
dass man therapeutisch wirksame Ausmaße an Agonistenpräsentation
einfach durch die Verabreichung natürlich vorkommender autoantigener
Polypeptide (d.h. ohne den FcR-Liganden) oder Cocktails freier Agonistenpeptide
erzielen könnte.
Es ist zweifelhaft, dass derartige Zusammensetzungen ausreichend
effizient internalisiert werden würden, um in einer therapeutisch
wirksamen Präsentation
verabreichter Agonisten zu resultieren. Im Gegensatz dazu sorgt
die vorliegende Erfindung für
eine wirksame Präsentation
der gewünschten
Agonisten bei relativ niedriger Dosierung.
-
Außerdem stimulieren
die Immunomodulatoren der vorliegenden Erfindung, wie unten beschrieben wird,
die „Bystander"-Suppression. Ohne
sich auf eine bestimmte Theorie festzulegen wird angenommen, dass
IL-10, das von APCs sekretiert wurde, die die Immunomodulatoren
der vorliegenden Erfindung internalisiert haben, die Immunreaktion
durch benachbarte T-Zellen vermindern kann, die Spezifität für Antigene
aufweisen, die nicht jene sind, die in den Immunomodulatoren enthalten
sind.
-
Die
Präsentation
der folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele dient der Illustration der Prinzipien der vorliegenden
Erfindung. Diesbezüglich
wird eine Liste von Abkürzungen
mit entsprechender Definition bereitgestellt, die in der gesamten
folgenden Diskussion und in den Beispielen verwendet wird.
- MBP:
- basisches Myelinprotein,
ist mit der Ätiologie
von multipler Sklerose in Verbindung gebracht worden;
- PLP:
- Proteolipidprotein,
ist mit der Ätiologie
von multipler Sklerose in Verbindung gebracht worden;
- PLP1:
- ein Peptidfragment
von PLP, das die Aminosäurereste
139-151 umfasst;
- PLP-LR:
- ein Peptidanalogon
von PLP1, das gepulste PLP1-Zellen nicht aktiviert:
- PLP2:
- ein Peptidfragment
von PLP, das die Aminosäurereste
178-191 umfasst;
- Ig-W:
- ein Ig-Konstrukt (hierin
als Kontrolle verwendet), umfassend die variable Region der Schwerkette
des Anti-Arsonat-Antikörpers
91A3, gebunden an eine konstante Balb/cg2b-Region, und die elterliche
91A3-Kappa-Leichtkette;
- Ig-PLP1:
- dasselbe Konstrukt
wie Ig-W mit der Ausnahme, dass die Schwerketten-CDR3 durch die Aminosäurereste
139-151 von PLP ersetzt wurde;
- Ig-PLP-LR:
- dasselbe Konstrukt
wie Ig-W mit der Ausnahme, dass die Schwerketten-CDR3 durch ein Peptidanalogon der Aminosäurereste
139-151 von PLP ersetzt wurde;
- Ig-HA:
- (hierin als Kontrolle
verwendet) dasselbe Konstrukt wie Ig-W mit der Ausnahme, dass die Schwerketten-CDR3
durch die Aminosäuren
110-120 des Influenzavirus HA ersetzt wurde;
- PPD:
- gereinigtes Proteinderivat,
Gesamtextrakt aus Mycobacterium tuberculosis, der als Kontrollaktivator
verwendet wurde.
-
Aus
offensichtlichen praktischen und moralischen Gründen ist eine anfängliche
Arbeit beim Menschen zur Ermittlung der Wirksamkeit experimenteller
Zusammensetzungen oder Verfahren im Hinblick auf viele Krankheiten
undurchführbar.
Daher ist während
der frühen
Entwicklung jeglichen Medikaments der Einsatz geeigneter Tiermodelle
aus Gründen
der Sicherheit und Kosten das standardmäßige Verfahren. Der Erfolg
der Implementierung von Versuchstiermodellen basiert auf dem Verständnis, dass
immundominante Epitope häufig
in unterschiedlichen Wirtsspezies aktiv sind. Daher sind bei einer
Spezies, wie z.B. Nagern oder Schweinen, wirksame Verfahren der
Behandlung von Autoimmunität
in anderen Spezies, wie z.B. dem Menschen, wirksam. Erst nachdem
die geeigneten Tiermodelle ausreichend entwickelt sind, werden klinische
Versuche beim Menschen durchgeführt,
um überdies
die Sicherheit und Wirksamkeit einer Vakzine im Menschen nachzuweisen.
Demgemäß wird die
vorliegende Erfindung ausschließlich
zum Zwecke der Erläuterung
und nicht zum Zwecke der Einschränkung
in erster Linie im beispielhaften Kontext von Mäusen als Säugetierwirt demonstriert. Der
Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird anerkennen, dass die
vorliegende Erfindung mit anderen Säugetierwirten, einschließlich dem
Menschen und domestizierten Tieren, praktisch durchgeführt werden kann.
-
In
diesem Zusammenhang kann experimentelle Enzephalomyelitis (EAE),
die als Tiermodell für
MS verwendet wird, in empfänglichen
Stämmen
von Mäusen
mit Myelin-Autoantigenen, wie z.B. PLP und basischem Myelinprotein
(MBP), induziert werden. Die Enzephalitis bewirkende Aktivität dieser
Proteine korreliert mit der Gegenwart von Peptiden, die in vivo
Klasse-II-beschränkte
Enzephalitis bewirkende T-Zellen
und folglich EAE induzieren. Das den Aminosäureresten 139-151 von PLP (PLP1)
entsprechende Peptid bewirkt Enzephalitis in H-2s-SJL-Mäusen, und
für PLP1
spezifische T-Zelllinien transferieren EAE in naive Tiere. Obgleich
das/die Zielantigen(e) bei menschlicher MS nach wie vor umstritten
sind, ist die Häufigkeit
von T-Zellen, die für
Myelinproteine spezifisch sind, bei MS-Patienten höher als
bei normalen Patienten. Das „Silencing" dieser Myelin-reaktiven
T-Zellen kann ein logischer Ansatz zur Umkehrung von MS sein. Als
solches wird dieses Modell verwendet, um die Vorteile der vorliegenden
Erfindung zu beweisen.
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Beispiel I
-
Herstellung von Peptiden
-
Zum
Zwecke dieser Anmeldung werden die Aminosäuren durch ihren standardmäßigen Dreibuchstaben-
oder Einbuchstabencode bezeichnet. Wenn nicht anders angegeben,
ist die L-Form der Aminosäure
gemeint. Wenn der Einbuchstabecode verwendet wird, kennzeichnet
ein Großbuchstabe
die L-Form und ein Kleinbuchstabe die D-Form. Der Einbuchstabencode
ist der folgende: A, Alanin; C, Cystein; D, Asparaginsäure; E,
Glutaminsäure;
F, Phenylalanin; G, Glycin; H, Histidin; I, Isoleucin; K, Lysin;
L, Leucin; M, Methionin; N, Asparagin; P, Prolin; Q, Glutamin; R,
Arginin; S, Serin; T, Threonin; V, Valin; W, Tryptophan; und Y,
Tyrosin.
-
Alle
in den folgenden Beispielen verwendeten Peptide wurden von Research
Genetic, Inc. (Huntsville, Alabama) unter Anwendung von Festphasenverfahren
hergestellt und an HPLC-Säulen
auf > 90% Reinheit unter
Anwendung herkömmlicher
Verfahren gereinigt. PLP1-Peptid (HSLGKWLGHPNKF: Seq.-ID Nr. 1)
umfasst eine Enzephalitis bewirkende Sequenz, die den Aminosäuren 139-151
des natürlich
vorkommenden Proteolipidproteins entspricht. PLP-LR (HSLGKLLGRPNKF: Seq.-ID Nr. 2) ist ein Analogon
von PLP1, bei dem Trp144 und His147 durch Leu bzw. Arg (unterstrichen)
ersetzt wurden. PLP1 und PLP-LR binden gut an I-AS-Klasse-II-Moleküle (d.h.
an eine MHC-Klasse-II-Struktur, die von einem speziellen Mausstamm
produziert wird). PLP2-Peptid (NTWTTCQSIAFPSK: Seq.-ID Nr. 3) umfasst
eine Enzephalitis bewirkende Sequenz, die den Aminosäureresten
178-191 von PLP entspricht. Dieses Peptid bindet auch an I-AS-Klasse-II-Moleküle und induziert EAE in SJL-Mäusen. HA-Peptid (Sequenz nicht
dargestellt) entspricht den Aminosäureresten 110-120 des Hämagglutinins
des Influenzavirus. HA bindet an I-ED-Klasse-II-Moleküle und wird
hier als Kontrollpeptid verwendet.
-
Beispiel II
-
Herstellung von murinen
chimären
Immunglobulinen, die exogene Peptide umfassen
-
Zwei
Immunglobulin-Peptid-Chimären,
die als Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR bezeichnet werden und schematisch
in 1 gezeigt sind, wurden konstruiert,
um die Peptide PLP1 und PLP-LR wie in Beispiel 1 beschrieben zu
exprimieren. In beiden Fällen
wurde die Schwerketten-CDR-3-Schleife deletiert und durch für das gewählte Peptid
kodierende Nucleotidsequenzen ersetzt. Die herkömmliche DNA-Sequenzierungsanalyse
zeigte die Insertion von Peptidnucleotidsequenzen im korrekten Leseraster
an.
-
Die
zur Konstruktion dieser Chimären
verwendeten Gene umfassen das für
die konstante BALBK-IgG2b-Region kodierende
Gen, wie beschrieben von Gillian et al., Cell 33, 717 (1983), das
für die
variable Schwerkettenregion von 91A3 kodierende Gen, wie beschrieben
von Ruthban et al., J. Mol. Bio. 202, 383-398 (1988), und das für die gesamte
91A3-Kappa-Leichtkette kodierende Gen, wie beschrieben von Gary et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84, 1085-1089 (1987). Die Verfahren
zur Deletion der Schwerketten-CDR3-Region und Ersatz durch Nucleotidsequenzen,
die für
PLP1 und PLP-LR kodieren, sind ähnlich
denen, die von Zaghouani et al., J. Immunol. 148, 3604-3609 (1992),
zur Erzeugung von Ig-NP beschrieben werden, einer Chimäre, die
ein CTL-Epitop trägt,
das den Aminosäureresten
X47-161 des Nucleoproteins von PR8-Influenza-A-Virus entspricht.
Dieselbe Literaturstelle berichtet, dass die CDR3 von 91A3-IgG für Peptidexpression
kompatibel ist und dass Klasse-I- sowie Klasse-II-beschränkte Epitope
effizient prozessiert und T-Zellen präsentiert worden sind, wenn
sie anstelle des natürlich
vorkommenden Segments aufgepfropft worden sind.
-
Zusammenfassend
wurde das 91A3VH-Gen in die EcoRI-Stelle
von Plasmid pUC19 subkloniert und als Templat-DNA in PCR-Mutagenesereaktionen
verwendet, um 91A3VH-Fragmente zu erzeugen,
die PLP1- (91A3VH-PLP1) und PLP-LR- (91A3VH- PLP-LR)
Sequenzen anstelle von CDR3 tragen. Die Nucleotidsequenzierungsanalyse
zeigte an, dass vollständige
PLP1- und PLP-LR-Sequenzen ins korrekte Leseraster insertiert wurden
(nicht gezeigt). Die 91A3VH-PLP1- und 91A3VH-PLP-LR-Fragmente
wurden dann in die EcoRI-Stelle von pSV2-gpt-Cg2b vor den für die konstante
Region eines Balb/cg2b kodierenden Exons subkloniert, was die Plasmide
pSV2-gpt-91A3VH-PLP1-Cg2b bzw. pSV2-gpt-91A3VH-PLP1-LR-Cg2b erzeugte. Diese Plasmide wurden
dann gesondert in Nicht-Ig-produzierende SP2/0-B-Myelomzellen mit einem Expressionsvektor
cotransfiziert, der die elterliche 91A3-Leichtkette pSV2-neo-91A3L trägt. Ig-Cimären produzierende
Transfektanten wurden in Gegenwart von Geneticin und Mycophenolsäure selektiert.
Transfektanten wurden durch Grenzverdünnung kloniert, und endgültige Klone
sekretierten 1 bis 4 mg/ml Ig-PLP1 oder Ig-PLP-LR (zusammen Ig-PLP-Chimären genannt).
Die selektierten Zelllinien, die als Ig-PLP1-9B11 und Ig-PLP-LR-21A10
bezeichnet werden, werden in Dauerlagerung im Labor des Erfinders
gehalten.
-
Chimäre Antikörper und
Antikörper
der Wildform wurden auch als Kontrollen verwendet. Beispielsweise
Ig-HA, einem IgG-Molekül,
das anstelle des D-Segments das T-Helfer-Epitop HA110-120 aus dem
HA des Influenzavirus trägt,
das sich von Ig-PLP1
und Ig-PLP-LR nur durch das in CDR3 insertierte Peptid unterscheidet.
Ig-W ist das Produkt von unmodifiziertem (Wildform-) 91A3VH-Gen, Balb/cg2b-Konstantregion und 91A3-Kappa-Leichtkette.
Daher unterscheidet es sich von Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR in der CDR3-Region,
die das elterliche D-Segment umfasst. Schließlich ist Ig-PLP2 ein chimärer Antikörper, der
innerhalb der Schwerketten-CDR3-Schleife die Aminosäurereste
178-191 von PLP trägt.
Herkömmliche
Klonierungs-, Sequenzierungs- und Reinigungsverfahren wurden verwendet,
um die geeigneten Zelllinien zu erzeugen, und sind ähnlich denen,
die von Zaghouani et al. (vorher zitiert) beschrieben werden, und
jenen, die vorher zur Erzeugung von Ig-HA verwendet wurden, Zaghouani
et al., Science 259, 224-227 (1993).
-
Kultivierungen
von Transfektanten im Großmaßstab wurden
in 10% eisenangereichertes Kälberserum (Intergen,
New York) enthaltendem DMEM-Medium durchgeführt. Ig-PLP-Chimären wurden
aus Kulturüberständen an
Säulen
gereinigt, herge stellt aus Ratten-Anti-Maus-Kappaketten-mAb, und
an CNBr-aktivierte Sepharose 4B (Pharmacia) gekoppelt. Ratten-Anti-Maus-Kappaketten-mAb
(RAM 187.1 oder ATCC-Bezeichnung HB-58) und Maus-Anti-Ratten-Kappaleichtketten-mAb
(MAR 18.5 oder ATCC-Bezeichnung TIB 216) wurden von ATCC erhalten.
Diese Hybridome wurden auf einen großen Maßstab gezüchtet und aus Kulturüberständen aufeinander
gereinigt. Der Ratten-Anti-Maus-Kappa-mAb wurde verwendet, um die
Säulen
herzustellen, an denen die Ig-PLP-Chimären aus Kulturüberstand
gereinigt wurden. Um eine gegenseitige Verunreinigung zu vermeiden,
wurden gesonderte Säulen
verwendet, um die einzelnen Chimären
zu reinigen.
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Beispiel III
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Reinigung
von Proteolipidprotein
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Natives
Proteolipidprotein oder PLP wurde aus Rattenhirn gemäß dem früher beschriebenen
Verfahren von Lees et al., in: Preparation of Proteolipids, Research
Methods in Neurochemistry, N. Marks und R. Rodnicht (Hrsg.), Plunemum
Press, New York (1978), gereinigt.
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Zusammenfassend
wurde Hirngewebe in Chloroform/Methanol 2/1 (Vol./Vol.) homogenisiert
und der lösliche
Rohlipidextrakt mittels Filtration durch einen gesinterten Glastrichter
getrennt. PLP wurde dann mit Aceton präzipitiert, und das Pellet wurde
in einem Gemisch aus Chloroform/Methanol/Essigsäure aufgelöst und durch eine Säule aus
LH-20-100-Sephadex (Sigma) geschickt, um restliche Lipide zu entfernen.
Die Entfernung von Chloroform aus den Eluaten und die Umsetzung
von PLP in seine Apoprotein-Form wurden simultan durch schrittweise
Zugabe von Wasser unter einem leichten Stickstoffstrom durchgeführt. Anschließend wurde
eine intensive Dialyse gegen Wasser durchgeführt, um restliche Essigsäure und
Methanol zu entfernen.
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Beispiel IV
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Herstellung
von Kaninchen-Anti-Peptid-Antikörpern
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In
Beispiel 1 hergestellte PLP1- und PLP-LR-Peptide wurden an KLH und
BSA gekoppelt, wie in Zaghouani et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
88, 5645-5649 (1991), beschrieben wird und hierin durch Verweis
aufgenommen ist. New-Zealand-White-Kaninchen wurden von „Myrtle's Rabbitry" (Thompson Station,
TN) bezogen. Die Kaninchen wurden mit 1 mg Peptid-KLH-Konjugaten
in komplettem Freundschen Adjuvans (CFA) immunisiert und monatlich
mit 1 mg Adjuvans in inkomplettem Freundschem (IFA) exponiert, bis
ein hoher Antikörpertiter
erreicht war. Die Peptid-BSA-Konjugate
wurden an Sepharose gekoppelt und verwendet, um Anti-Peptid-Antikörper aus
dem Kaninchen-Antiserum zu reinigen.
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Beispiel V
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Charakterisierung
von Kaninchen-Anti-Peptid-Antikörpern
-
Einfang-Radioimmuntests
(RIA) wurden verwendet, um die Expression von PLP1- und PLP-LR-Peptiden
an einem IgG-Molekül
unter Verwendung von wie im Beispiel II beschrieben hergestelltem
Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR festzustellen.
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96-Well-Mikrotiterplatten
wurden mit den in Beispiel IV hergestellten Kaninchen-Anti-Peptid-Antikörpern (5
mg/ml) über
Nacht bei 4°C
beschichtet und mit 2% BSA in PBS 1 Stunde lang bei Raumtemperatur geblockt.
Die Platten wurden dann 3-mal mit PBS gewaschen, und es wurden abgestufte
Mengen Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR zugegeben und 2 Stunden lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Nach 3 Waschungen mit PBS wurden eingefangenes Ig-PLP1
und Ig-PLP-LR durch 2-stündiges
Inkubieren der Platten mit mit 100 × 103 cpm 125I markiertem Ratten-Anti-Maus-Kappa-mAb
bei 37°C
detektiert. Die Platten wurden dann 5-mal mit PBS gewaschen und
unter Verwendung eines LKB-Gammazählers gezählt. Gezeigt sind die Mittelwerte
+/– SD
von Dreifachbestimmungen, die mit 27 mg/ml der Chimären erlangt
wurden.
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Wie
in 2 gezeigt ist, erkannten die gegen
synthetische PLP1- und PLP-LR-Peptide
gerichteten Kaninchenantikörper
die in Beispiel II hergestellten chimären Antikörper Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR.
Im Spezielleren wurden Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR, wenn sie an mit Kaninchen-Anti-PLP1
beschichteten Platten inkubiert wurden, in signifikanter Menge eingefangen
und banden markierten Ratten-Anti-Maus-Kappakette-mAb (2A). Gleichermaßen wurden sowohl Ig-PLP1 als
auch Ig-PLP-LR durch Kaninchen-Anti-PLP-LR eingefangen (2B). Im Gegensatz dazu zeigten Ig-W, der murine Wildform-91A3-Antikörper ohne
exogenes Peptid und ein IgM-Kontrollantikörper (nicht
gezeigt) keine signifikante Bindung an Kaninchen-Antikörper. Ig-PLP1 banden
an Anti-PLP1 sowie Anti-PLP-LR besser als Ig-PLP-LR, was darauf
hinweist, dass strukturelle Unterschiede die Zugänglichkeit der Peptide zu den
Kaninchenantikörpern
beeinflussten. Weiters weisen die in 2 gezeigten
Ergebnisse darauf hin, dass die Peptidexpression an den Chimären die
Schwer- und Leichtkettenpaarung nicht verändert, da die Kaninchenantikörper an
das PLP-Peptid an der Schwerkette und der markierte Ratten-Anti-Maus-Kappa
an die Leichtkette binden.
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Beispiel VI
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Antigenspezifische T-Zelllinien-Proliferationstests
-
PLP1-spezifische
T-Zellen-Hybridome 5B6 und 4E3 und die IL-2-abhängigen HT-2-T-Helferzellen wurden vom The Eunice
Kennedy Shriver Center, Waltham, MA, erhalten. Die 5B6- und 4E3-T-Zellen
erkennen das Peptid PLP1 in Assoziation mit I-AS-Klasse-II-MHC
und produzieren IL-2, wenn sie damit inkubiert werden, wie beschrieben
von Kuchroo et al., J. Immunol. 153, 3326-3336 (1994), hierin durch
Verweis aufgenommen. Im Gegensatz dazu berichten Kuchroo et al.,
dass bei Stimulation mit PLP1 und anschließend mit PLP-LR sowohl 5B6-Zellen
als auch 4E3-Zellen kein IL-2 mehr produzieren. Gleichermaßen hemmt
die Stimulation von T-Zellen-Hybridomen
mit PLP1 in Gegenwart von PLP-LR scheinbar die Produktion von IL-2.
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Unter
Anwendung einer Technik, die im Wesentlichen dieselbe wie die von
Kuchroo et al. ist, wurde die Aktivierung der T-Zellen-Hybridome
für verschiedene
Agonisten wie folgt durchgeführt.
Bestrahlte (3.000 Rad) Splenozyten aus SJL-Mäusen wurden als Antigen-präsentierende
Zellen (APCs) in diesem Beispiel verwendet. Die bestrahlten Splenozyten
wurden in 96-Well-Platten mit rundem Boden (5 × 105 Zellen/Well/50
ml) mit abgestuften Konzentrationen von Antigenen (100 ml/Well)
inkubiert. Nach einer Stunde wurden T-Zellen-Hybridome, d.h. 5B6
oder 4E3 (5 × 104 Zellen/Well/50 ml), zugegeben und die Kultivierung über Nacht
fortgesetzt. Die Aktivierung (oder Proliferation) der T-Zellen wurde
durch Messen der Produktion von IL-2 im Kulturüberstand festgestellt. Dies
wurde mittels 3H-Thymidin-Inkorporation
unter Verwendung der IL-2-abhängigen
HT-2-Zellen durchgeführt.
Das heißt,
dass die HT-2-Zellen
proliferieren, wenn IL-2 vorhanden ist (d.h. von aktivierten T-Zellen
sekretiert wird), wobei markiertes Thymidin aus dem umgebenden Medium
inkorporiert wird.
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Das
zur Durchführung
dieser Tests verwendete Kulturmedium war DMEM, das mit 10% FBS,
0,05 mM 2-Mercaptoethanol, 2 mM Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat und
50 mg/ml Gentamycinsulfat ergänzt
war. Zusammenfassend wurden Kulturüberstände (100 ml/Well) mit HT-2-Zellen
(1 × 104 Zellen/Well/100 ml) in 96-Well-Platten
mit flachem Boden 24 Stunden lang inkubiert. Anschließend wurde
der Kultur 1 mCi 3H-Thymidin pro Well zugegeben und die
Kultivierung für
weitere 12-14 Stunden fortgesetzt. Die Zellen wurden dann auf Glasfaserfiltern
geerntet und das nicht inkorporierte 3H-Thymidin
ausgewaschen. Inkorporiertes Thymidin wurde dann unter Verwendung
des „Trace-96"-Programms und eines
Inotech-b-Counters gezählt.
Es ist anzuerkennen, dass jene Wells, die höhere Konzentrationen an (von
den aktivierten T-Zellen-Hybridomlinien
sekretiertem) IL-2 enthalten, höhere
Ausmaße
an HT-2-Zellproliferation
induzieren und höhere
Ausmaße
an 3H-Thymidin-Inkorporation zeigen werden.
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Die
Ergebnisse des oben genannten Tests unter Verwendung von zwei verschiedenen
T-Zelllinien sind in 3 gezeigt. Im
Speziellen produzierten die T-Zellen-Hybridome 4E3 (3A)
und 5B6 (3B) substantielle Mengen an
IL-2 nach Stimulation durch APCs, die vorher mit Ig-PLP1, PLP1 und
nativem PLP inkubiert worden waren. Die Negativkontrollen Ig-W,
Ig-HA und PLP2-Peptid induzierten nicht die Produktion von IL-2 durch
die T-Zellen. Gleichermaßen
wurden 5B6 und 4E3 durch Ig-PLP-LR- sowie PLP-LR-Peptide nicht stimuliert,
signifikante Ausmaße
an IL-2 zu produzieren. Diese letzteren Ergebnisse sind nicht unerwartet,
da das PLP-LP-Peptid
bekanntermaßen
die IL-2-Produktion eher aufhebt als stimuliert. Die Konzentration
an Antigen war 0,1 mM für
Ig-PLP1, Ig-PLP-LR, Ig-HA und Ig-W; 1 mM für PLP1- und PLP2-Peptide; und
1,7 mM für
PLP. Jeder Wert stellt den Mittelwert +/– SD von dreifach ausgeführten Wells
dar.
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Diese
Ergebnisse zeigen an, dass Ig-PLP1 den T-Zellen-Hybridomen in einer
Weise präsentiert
wurde, die der Aktivierung förderlich
war. Sterische Hinderung scheint das gleichzeitige direkte Binden
des ganzen Antikörpers
an die MHC-Struktur und TCR auszuschließen. Da T-Zellen an löslichen
Proteinen nicht reagieren werden, scheint es so zu sein, dass PLP1-Peptid
vom Ig durch endozytische Prozessierung freigesetzt wurde und MHC-Klasse-II-I-AS-Moleküle
band. Demgemäß scheinen
die das PLP1-Peptid flankierenden Regionen die endozytische Prozessierung
von Ig-PLP1 oder
die Bindung des PLP1-Peptids an die MHC-Klasse-II-Struktur nicht
zu stören.
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Beispiel VII
-
Präsentation von PLP1-Peptid an
T-Zellen über
Ig-PLP1
-
Bei
spontanen Immunstörungen
kann die Exposition und kontinuierliche endozytische Präsentation
eines Autoantigens signifikante Spiegel von MHC-Autoantigenkomplexen
erzeugen. Gegenwärtig
fehlt für
viele Immunkrankheiten ein einsatzfähiges In-vitro-Modell für die Replikation
dieser kontinuierlichen Präsentation, was
ein ernsthaftes Hindernis für
die Entwicklung wirksamer Behandlungen darstellt. Aufgrund der relativ
ineffizienten Internalisierungsmechanismen oder der vorher erörterten
Einschränkungen
in Bezug auf freie Peptide sind relativ hohe Spiegel an natürlichen
Antigenen erforderlich, um die gewünschte Stimulation bereitzustellen.
Demgemäß ist einer
der Aspekte der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung eines
In-vitro-Modells für die kontinuierliche
endozytische Präsentation
von Agonistenliganden.
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In
Spezielleren stellt die vorliegende Erfindung Verfahren für die wirksame
endozytische In-vitro-Präsentation
eines T-Zellen-Antagonisten bereit, die die folgenden Schritte umfassen:
- a. Bereitstellen eines Mediums, das mehrere
Antigen-präsentierende
Zeilen umfasst, die Fc-Rezeptoren exprimieren; und
- b. Kombinieren des Mediums mit einer einen Immunomodulator umfassenden
Zusammensetzung, worin die Zusammensetzung einen Immunomodulator,
der zumindest einen Fc-Rezeptorliganden und zumindest einen immunsuppressiven
Faktor aufweist, sowie einen kompatiblen Träger umfasst.
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Vorzugsweise
wird der immunsuppressive Faktor zumindest ein T-Zellen-Rezeptor-Antagonist sein, und
der Fc-Rezeptorligand wird zumindest ein Teil einer konstanten Region
einer Immunglobulindomäne
sein. Weiters wird der Immunomoduiator in bevorzugten Aspekten der
Erfindung ein rekombinantes Polypeptid oder einen chimären Antikörper umfassen.
-
In
dieser Hinsicht kann Ig-PLP1 (oder jeglicher Immunglobulin-assoziierte
Agonist) zum Zwecke der Etablierung eines Peptidabgabesystems verwendet
werden, das über
den endozytischen Stoffwechselweg effizient funktionieren und hohe
Spiegel an Agonistenliganden erzeugen könnte, so dass es ein In-vitro-System bereitstellt,
um das Immunsystem zu untersuchen. Insbesondere kann das offenbarte
System ver wendet werden, um Antagonismus in Situationen zu untersuchen,
die ähnlich
der In-vivo-Präsentation
von Autoantigenen sind.
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Um
nachzuweisen, dass mit Immunglobulin assoziierte Agonisten verwendet
werden können,
um die kontinuierliche endozytische Präsentation von Antigenen nachzuahmen,
wurden T-Zellen-Aktivierungstests mit freiem PLP1-Peptid, nativem
PLP und Ig-PLP1 durchgeführt.
Die Ergebnisse der Tests sind in 4 gezeigt.
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Im
Speziellen wurden verschiedene Konzentrationen der drei Antigene
(d.h. Agonisten) mit bestrahlten SJL/J-Splenozyten inkubiert, die
anschließend
mit 4E3-T-Zellen-Hybridomen
assoziiert wurden. IL-2-Produktion wurde mittels 3H-Thymidin-Inkorporation unter
Verwendung der IL-2-abhängigen
HT-2-Zellen wie in Beispiel VI beschrieben gemessen. Jeder Punkt
stellt den Mittelwert von Dreifachbestimmungen dar. Die Standardabweichung überschritt
nicht 10% des Mittelwerts.
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4 zeigt,
dass die zur Stimulation der T-Zellen erforderlichen Spiegel, obgleich
die maximalen Aktivierungsspiegel unter den drei unterschiedlichen
Agonisten variierten, für
Ig-PLP1 viel niedriger waren als für entweder freies PLP1 oder
PLP. Das heißt,
dass vom Ig-PLP1 wesentlich weniger benötigt wurde, um die Zelllinie
zu stimulieren, als vom nativen PLP oder freien Peptid (in der Größenordnung
von 1/100). Im Speziellen erforderte die Stimulation auf das halbmaximale
Ausmaß weniger
Ig-PLP1 (0,005 mM) als PLP (0,5 mM) oder PLP1-Peptid (0,6 mM). Diese
Ergebnisse zeigen an, dass das PLP1-T-Zellen-Epitop durch Ig-PLP1
besser präsentiert
wird als durch natives PLP oder durch synthetisches PLP1-Peptid.
Obgleich das Plateau der IL-2-Produktion
höher war,
wenn der T-Zellen-Aktivator freies synthetisches PLP1-Peptid ist,
erfordert es wesentlich höhere
Agonistenspiegel, die in vivo über
einen längeren
Zeitraum schwer zu erlangen sein werden.
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Ohne
die Erfindung in irgendeiner Weise einzuschränken scheint es so zu sein,
dass die Wirksamkeit von Ig-PLP1 bei der Peptidabgabe mit der FcR-vermittelten
Internalisierung und dem Zugang zu neu synthetisierten MHC-Molekülen in Verbindung
steht. Im Spezielleren scheint natives PLP durch einfache Flüssigphasen-Pinozytose eher
ineffizient zu internalisieren, während freies PLP-1-Peptid einfach
an leere MHC-Klasse-II-Moleküle
an der Zelloberfläche
zu binden scheint. Die ineffektive Präsentation dieser Formen von
Autoantigen wird durch 4 eindeutig illustriert, die
unzweifelhaft zeigt, dass Ig-PLP1 hinsichtlich Präsentation von
PLP1-Peptid in Kombination mit MHC-Klasse-II-Molekülen effizienter
als entweder freies Peptid oder natives Protein ist.
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Beispiel VIII
-
Hemmung von
T-Zellen-Aktivierung in vitro
-
Antagonismus
von PLP1-, PLP- und Ig-PLP1-T-Zellen-Aktivierung durch Ig-PLP-LR
wurde unter Verwendung eines vorgepulsten Proliferationstests nachgewiesen.
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Bestrahlte
(3.000 Rad) SJL-Splenozyten (als APCs verwendet) wurden in 96-Well-Platten mit rundem Boden
(5 × 105 Zellen/Well/50 ml) mit dem gewählten Agonisten
(1 mM PLP1-Peptid, 0,05 mM Ig-PLP1 oder 7 mM PLP) und verschiedenen
Konzentrationen von Antagonist (100 ml/Well) 1 Stunde lang inkubiert.
Anschließend
wurden 4E3-T-Zellen-Hybridome (5 × 104 Zellen/Well/50
ml) zugegeben und die Kultivierung über Nacht fortgesetzt. IL-2-Produktion
im Überstand,
wie in Beispiel VI unter Verwendung von HT-2-Zellen bestimmt, wurde
als Maß für die T-Zellen-Aktivierung
verwendet. Die Ergebnisse dieses Tests sind in 5 gezeigt.
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Im
Spezielleren zeigen 5A, 5B und 5C den
Antagonismus von freiem PLP1-Peptid (5A),
chimärem
Immunglobulin Ig-PLP1 (5B) bzw. nativem PLP (5C).
Die Antagonisten waren Ig-PLP-LR (Quadrate) und PLP-LR (Kreise)
mit Kontrollen von Ig-W
(Rauten) und PLP2 (Dreiecke).
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Bei
Inkubation der APCs mit dem Agonisten, jedoch ohne Antagonist erhaltene
cpm-Werte wurden
als Kontroll-Thymidin-Inkorporation verwendet. Dieser Wert betrug
7.503 +/– 1.302
für Ig-PLP1;
31.089 +/– 3.860 für PLP1-Peptid;
und 8.268 +/– 915
für PLP.
Der cpm-Wert, der bei Inkubation der APCs ohne Agonist oder Antagonist
erlangt wurde, wurde als Hintergrund (BG) verwendet. Dieser Wert
betrug 1.560 +/– 323
für Ig-PLP1;
2.574 +/– 290
für PLP1-Peptid;
und 2.127 +/– 177
für PLP.
Die prozentuelle Kontroll-Thymidin-Inkorporation wurde wie folgt
berechnet: [(in Gegenwart von Testantagonist erlangte cpm) – (BG)]/[(cpm-Wert
der Kontroll-Thymidin-Inkorporation) – (BG)]. Jeder Punkt stellt
den Mittelwert von Dreifachbestimmungen dar.
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Wie
vorhin erörtert
wurde, könnte
die Potenz von Ig-PLP1-Chimären
bei der Peptidbeladung auf MHC-Klasse-II-Moleküle den Verhältnissen der In-vivo-Autoimmunität ähneln, wo
eine anhaltende Versorgung mit Antigen häufig eine reichliche Erzeugung
von Selbst-Peptiden ermöglicht,
was die T-Zellen aggressiv triggern kann. 5A (PLP1-Agonist)
zeigt, dass mit Erhöhung
der Konzentration von Ig-PLP-LR eine wesentliche Verminderung der
II-2-Produktion auftrat, wenn T-Zellen mit APCs in Gegenwart von
PLP1 sowie Ig-PLP-LR inkubiert wurden. Eine ähnliche Abnahme der IL-2-Produktion
war offensichtlich, wenn das synthetische PLP-LR-Peptid während der
T-Zellen-Aktivierung mit PLP1-Peptid verwendet wurde. Im Gegensatz dazu
wurden antagonistische Wirkungen mit dem Kontroll-Ig-W-Immunglobulin
und dem PLP2-Peptid nicht beobachtet. Die Hemmung der IL-2-Produktion
auf die Hälfte
des Maximalausmaßes
(60% Kontroll-Thymidin-Inkorporation) erforderte nur 0,4 mM Ig-PLP-LR gegenüber 9 mM
PLP-LR-Peptid, was auf eine effizientere Präsentation von und T-Zellen-Antagonismus
durch Ig-PLP-LR hinweist.
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Weitere
Belege dafür,
dass das chimäre
Immunglobulin effizienter als das freie Peptid beim T-Zellen-Antagonismus
ist, sind in 5B und 5C gezeigt.
Im Speziellen zeigt 5B, dass Ig-PLP-LR die durch
Ig-PLP1 vermittelte T-Zellen-Aktivierung hemmte, während freies
PLP-LR wie das PLP2-Peptid als Negativkontrolle keinen signifikanten
Antagonismus zeigte. Bezeichnenderweise zeigt 5B außerdem,
dass Ig-W, das 91A3-Immunglobulin der Wildform, ohne jegliches exogene
Peptid eine partiell hemmende Aktivität bei der Ig-PLP1-vermittelten
T-Zellen-Aktivierung zeigt. Es wird angenommen, dass dies das Resultat
der Konkurrenz um Bindung an FcR an den APCs sein könnte, da
Ig-PLP1 und Ig-W identische konstante IgG2b-Regionen aufweisen. Ein Maximum von
50% Hemmung der IL-2-Produktion wurde beobachtet, wenn die Aktivierung
von T-Zellen durch Ig-PLP1 in Gegenwart von Ig-W durchgeführt wurde. Folglich würde Ig-W
mit Ig-PLP1 um FcR-Bindung und Internalisierung konkurrieren und
dadurch die Aktivierung von T-Zellen vermindern. Das heißt, dass
mit der Erhöhung
der Konzentration von Ig-W weniger Ig-PLP1 an FcR binden und durch
die APCs internalisiert wird, was in einer verminderten Präsentation
und entsprechenden IL-2-Produktion resultiert. Es ist wichtig anzumerken,
dass diese durch Ig-W vermittelte Herabsetzung der Reaktion nicht
das Resultat antagonistischer Effekte ist, sondern einfach ein Resultat
der Konkurrenz um FcR-Bindung. Das heißt, dass die präsentierten
Ig-W-Epitope nicht TCR-Antagonisten für PLP1 sind und nicht mit den
für PLP1
spezifischen TCRs wechselwirken.
-
Im
Gegensatz zu 5B zeigt 5C, dass Ig-PLP-LR, nicht jedoch Ig-W die Aktivierung
von T-Zellen durch natives PLP signifikant vermindert. Da es wahrscheinlich
ist, dass Ig-W auf eine andere Weise als natives PLP internalisiert
wird (Fc-Rezeptor gegenüber
einfacher Flüssigphasen-Pinozytose),
sollte es keinerlei direkte Konkurrenz für die Aufnahme und Prozessierung
und daher keine Hemmung geben.
-
Der
Einfachheit halber sind die in 5 gezeigten
Resultate in der unten stehenden Tabelle 1 zusammengefasst. Wenn
APCs mit PLP1-Peptid in Gegenwart von Ig-PLP-LR inkubiert wurden, gab es keine
Aktivierung der PLP1-spezifischen T-Zellen-Hybridome (5a).
Darüber
hinaus nahm die IL-2-Produktion (d.h. T-Zellen-Aktivierung) mit Erhöhung von Ig-PLP-LR ab, wenn
die Aktivierung von T-Zellen durch natives PLP und Ig-PLP1 in Gegenwart
verschiedener Konzentrationen von Ig-PLP-LR durchgeführt wurde. Jedoch war freies
PLP-LR-Peptid nicht fähig,
die durch natives PLP oder Ig-PLP1 vermittelte Aktivierung von T-Zellen
zu hemmen. Diese beiden Beweisführungen
weisen darauf hin, dass der Hauptmechanismus für die durch Ig-PLP-LR vermittelte
Inaktivierung von T-Zellen wahrscheinlich endozytische Präsentation
und TCR-Antagonismus ist und nicht die direkte Blockade von MHC-Klasse-II-Molekülen auf
der Zelloberfläche.
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In
der unten stehenden Tabelle bezeichnet ein Pluszeichen Hemmung von
IL-2-Produktion
und daher Antagonismus, während
ein Minuszeichen wenig oder keine Hemmung von IL-2-Produktion und
daher wenig oder keinen Antagonismus bezeichnet. Tabelle
1. Ig-PLP-LR-
und PLP-LR-vermittelter T-Zellen-Antagonismus.
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Die
Ergebnisse des vorangehenden Beispiels zeigen an, dass die durch
FcR vermittelte Aufnahme und anschließende Prozessierung eines Peptidantagonisten
mit der effizienten Präsentation
durch die Antigen-präsentierende
Zellen kompatibel ist. Dies ist in Anbetracht des Stands der Wissenschaft äußerst unerwartet,
der annimmt, dass die Abgabe von freien Peptidanaloga für einen
effizienten Antagonismus durch direkte Konkurrenz um MHC- oder TCR-Bindungsstellen
sorgt.
-
Beispiel IX
-
Charakterisierung des
Mechanismus für
den Antagonismus durch Ig-PLP-LR
-
Unter
Anwendung eines Tests, der dem in Beispiel VIII ähnlich ist, wurde nachgewiesen,
dass die Konkurrenz um direkte Bindung an den Fc-Rezeptor an sich
und selbst kein wahrscheinlicher Mechanismus für den durch Ig-PLP-LR vermittelten
Antagonismus ist.
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SJL-Milz-APCs
wurden mit nativem PLP (6,8 mM) in Gegenwart von 2 mM Ig-PLP2, Ig-PLP-LR
oder Ig-W inkubiert und auf IL-2-Produktion durch 3H-Thymidin- Inkorporation unter
Verwendung von HT-2-Zellen wie in den vorhergehenden Beispielen
beschrieben getestet. Ig-PLP2 wurde wie in Beispiel II unter Verwendung
der in Beispiel I ausführlich
beschriebenen Sequenz hergestellt. Die prozentuelle Kontroll-Thymidin-Inkorporation
wurde wie in Beispiel VIII berechnet. Ergebnisse des Tests sind
in 6 gezeigt, worin jede Spalte den Mittelwert +/– SD von
Dreifachbestimmungen darstellt.
-
Wie
bei den in 5B gezeigten Ergebnissen unterstützt das
vorliegende Beispiel die Auffassung, dass beides, die effiziente
Präsentation
an der MHC-Klasse-II-Struktur
sowie ein wirksames Peptidanalogon, die signifikantesten Ergebnisse
liefert. Das heißt,
dass trotz Aufnahme und Prozessierung des chimären Ig-PLP2-Antikörpers die effiziente Präsentation
des PLP2-Peptids durch I-AS die Aktivierung
der T-Zellen nicht ausschließt,
da es kein Analogon des nativen PLP-Agonisten ist. Demgemäß ist es
unwahrscheinlich, dass eine einfache Konkurrenzbindung an MHC-Klasse-II-Moleküle auf den
Antigen-präsentierenden
Zellen den gewünschten
Antagonismus hervorruft.
-
Beispiel X
-
In-vivo-Induktion einer
T-Zellen-Reaktion gegen PLP1
-
Durch
dieses Beispiel ist bewiesen worden, dass zusätzlich zur Erzeugung einer
T-Zellen-Reaktion
in vitro (Beispiel VII) die chimären
Antikörper
der vorliegenden Erfindung verwendet werden könnten, um eine zelluläre Reaktion
in vivo zu erzeugen. Im Speziellen beweist das folgende Beispiel
das In-vivo-Priming von PLP1-spezifischen T-Zellen durch Ig-PLP1.
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Sechs
bis acht Wochen alte SJL-Mäuse
(H-2S) wurden von Harlan Sprague Dawley
(Frederick, MD) erworben und in einer Tierhaltungsanlage für die Dauer
der Experimente gehalten.
-
Die
Mäuse wurden
subkutan in die Fußballen
und an der Basis von Gliedmaßen
und Schwanz immunisiert, und zwar mit 50 mg Ig-PLP1, das in 200.
ml eines 1:1-Gemischs
(Vol./Vol.) von PBS/CFA emulgiert war. Zehn Tage später wurden
die Mäuse
durch Halswirbeldislokation getötet,
die Milzen und Lymphknoten (axillär, inguinal, popliteal und
sakral) entfernt, Einzelzellsuspensionen hergestellt und die T-Zellen-Reaktionen
gemessen. Die in 7 gezeigten Ergebnisse
sind jene, die mit 4 × 105 Lymphknotenzellen/Well (7A)
und 10 × 105 Milzzellen/Well (7B)
erhalten wurden. Die Aktivatoren PLP1 und PLP2 wurden mit 15 mg/ml
verwendet, und PPD wurde mit 5 mg/ml verwendet.
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Wie
bei den vorhergehenden Beispielen wurde die Aktivierung von T-Zellen
unter Anwendung eines Proliferationstests festgestellt, der 3H-Thymidin-Inkorporation umfasst. Hier wurden
Lymphknoten- und Milzzellen drei Tage lang in 96-Well-Platten mit
rundem Boden gemeinsam mit 100 ml eines einzelnen ausgewählten Aktivators
mit 4 bzw. 10 × 105 Zellen/100 ml/Well inkubiert. Anschließend wurde
1 mCi 3H-Thymidin
pro Well zugegeben und die Kultivierung für weitere 12-24 Stunden fortgesetzt.
Die Zellen wurden dann auf Glasfaserfiltern geerntet, und inkorporiertes 3H-Thymidin
wurde unter Verwendung des „Trace-96"-Programms an einem Inotech-b-Counter gezählt. Ein
Kontrollmedium ohne Stimulator war für jede Maus inbegriffen und
als wurde als Hintergrund verwendet.
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Jeder
in 7 gezeigte Wert wurde wie in Beispiel
VIII beschrieben berechnet und stellt den Mittelwert +/– SD von
Dreifachbestimmungen nach Abzug von Hintergrundcpm-Werten dar, die
ohne Aktivator in Medium erhalten wurden. Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten,
wenn Mäuse
mit 150 mg Ig-PLP pro Maus immunisiert wurden (nicht gezeigt).
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7A und 7B zeigen
eindeutig, dass bei subkutaner Injektion von Ig-PLP1 in die Fußballen
und an der Basis von Gliedmaßen
und Schwanz eine starke spezifische T-Zellen-Reaktion auf das PLP1-Peptid ausgelöst wurde.
Obgleich eine gewisse Variation hinsichtlich der Stärke der
Reaktion unter einzelnen Mäusen bestand,
produzierten die Lymphknoten- und Milzzellen jeder Maus eine signifikante
Reaktion nach Exposition mit dem PLP1-Peptid. Interessanterweise
gibt es eine signifikante PLP1-spezifische
Reaktion, die in der Milz nachgewiesen wurde, einem Organ, das hauptsächlich systemische
Antigene filtriert und darauf reagiert. Eine der Möglichkeiten,
die eingebracht werden kann, um diese Ergebnisse zu erklären, ist,
dass Ig-PLP1 aufgrund seiner langen Halbwertszeit fähig war,
zu zirkulieren und den Lymph- und Blutkreislauf zu erreichen und
folglich an systemischen sowie lymphatischen Stellen präsentiert
wurde. Dies ist für
die Implementierung therapeutischer Regime für Autoimmunstörungen möglicherweise
sehr vorteilhaft. Es war außerdem
interessant, dass manche Mäuse
Proliferation zeigen, wenn die Zellen mit PLP2-Peptid in vitro stimuliert
werden. Die Tatsache, dass dieses Peptid durch I-AS wie
PLP1 präsentiert
wird, ermöglicht
es vielleicht Zellen, mit niedriger Affinität zu binden und eine Reaktion
zu erzeugen. Jedenfalls stehen die Ergebnisse im Einklang mit jenen,
die durch die früheren
Beispiele bereitgestellt werden, wo gezeigt worden ist, dass Ig-PLP1
darin effizient war, das Peptid den T-Zellen in vitro zu präsentieren.
-
Beispiel XI
-
In-vivo-Hemmung einer
T-Zellen-Reaktion auf PLP1
-
Wie
im vorhergehenden Beispiel zu sehen war, ist Ig-PLP1 fähig, T-Zellen
in vivo zu primen, und erzeugt bei Exposition mit dem Agonistenpeptid
PLP1 eine potente Immunreaktion. Dieses Beispiel beweist, dass die
Verabreichung eines Peptidantagonisten in Form eines chimären Antikörper-Immunomodulators
die durch die endozytische Präsentation
eines Agonistenliganden erzeugte Immunreaktion wesentlich vermindert. Im
Speziellen beweist dieses Beispiel, dass die gemeinsame Verabreichung
von Ig-PLP-LR mit Ig-PLP1 die Immunreaktion auf PLP1-Peptid signifikant
vermindert.
-
Mäuse wurden
mit Gemischen von entweder 50 mg Ig-PLP1 und 150 mg Ig-PLP-LR oder
50 mg Ig-PLP1 kombiniert mit 150 mg Ig-W coimmunisiert. Insbesondere
wurden einzelne Mäuse
aus drei Gruppen (4 Mäuse
pro Gruppe) subkutan wie in Bei spiel X mit 200 ml Gemisch (PBS/CFA,
1:1 Vol./Vol.) injiziert, das eines der folgenden Gemische enthielt:
50 mg Ig-PLP1 und 150 mg Ig-PLP-LR; 50 mg Ig-PLP1 und 150 mg Ig-W;
oder Ig-PLP1 und 100 mg PLP-LR-Peptid. Milz- und Lymphknoten-T-Zellen-Reaktionen
wurden am Tag 10 nach der Immunisierung unter Anwendung des in Beispiel
X dargelegten Protokolls analysiert. Die Lymphknotenzellen wurden
mit 4 × 105 Zellen/Well getestet und die Milzzellen
bei 10 × 105 Zellen/Well. Der Agonistenligand war PLP1
mit 15 mg/ml. Ergebnisse für
die Lymphknoten- und Milzzellen, gezeigt in 8A bzw. 8B und
zusammengefasst in unten stehender Tabelle 2, stellen den Mittelwert
+/– SD
aus Dreifachbestimmungen nach Abzug der ohne Agonist im Medium erhaltenen
Hintergrund-cpm-Werte dar.
-
8A und 8B zeigen,
dass es, obgleich Ig-PLP1 effizient präsentiert wurde und eine starke In-vivo-T-Zellen-Reaktion
induzierte (Beispiel X), möglich
war, eine derartige Reaktion durch Aufnehmen von Ig-PLP-LR in das
an Mäuse
verabreichte Gemisch zu antagonisieren. In der Tat war bei gemeinsamer
Verabreichung von Ig-PLP1
mit Ig-PLP-LR an Mäuse
die anschließende
Immunreaktion auf freies PLP1-Peptid
deutlich vermindert, wie in der rechten Hälfte der 8A und 8B gezeigt
ist. Es scheint so zu sein, dass die niedrige PLP1-Reaktion für das Milz-
sowie Lymphknotengewebe ein Resultat des PLP-LR-Antagonismus war, da
die gemeinsame Verabreichung mit Ig-PLP1 des Antikörpers der
Wildform, Ig-W, die T-Zellen-Reaktion nicht
signifikant vermindert. Diese Ergebnisse sind ein starker Hinweis
darauf, dass es die effiziente In-vivo-Präsentation von PLP-LR über die
FcR-Bindung und endozytische Prozessierung von Ig-PLP-LR ist, die
für die
verminderte zelluläre
Reaktion verantwortlich ist.
-
Wie
in der unten stehenden Tabelle 2 zu erkennen ist, gab es darüber hinaus
keine Anzeichen einer Verminderung der PLP1-Reaktion, wenn freies
PLP-LR-Peptid zusammen mit Ig-PLP1 verabreicht wurde. Die in der
Tabelle bereitgestellten Zahlen stellen die Prozentwerte von PLP1-spezifischer
Proliferation relativ zur PPD-spezifischen
Proliferation bereit und wurden wie folgt hergeleitet: (mittlere
cpm-Werte aus Dreifachbestimmungen, die mit PLP1-Stimulation erlangt
wurden – mittlere
cpm- Werte Dreifachbestimmungen
BG)/(mittlere cpm-Werte aus Dreifachbestimmungen, die mit PPD erlangt
wurden – mittlere
cpm-Werte Dreifachbestimmungen BG) × 100. Tabelle
2. Ig-PLP-LR,
nicht jedoch freies PLP-LR-Peptid, vermittelt T-Zellen-Antagonismus
in vitro.
-
Die
obigen Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die gemeinsame Verabreichung
des freien Antagonistenpeptids oder der Kontrolle Ig-W, dem ein
Antagonistenpeptid fehlt, kaum eine Wirkung auf die erzeugte Immunreaktion
aufweist. Das Fehlen von Antagonistenwirkung durch freies PLP-IR-Peptid
war nicht auf eine niedrigere Nettomenge des injizierten Peptids
zurückzuführen, da
den Mäusen
ungefähr
um das 34fache mehr PLP-LR in der freien Peptidform als in der Ig-PLPLR-Form
verabreicht wurde (auf Basis eines Molekulargewichts von 150.000
D entsprechen die 150 μg
des den Mäusen
verabreichten Ig-PLP-LR 1 nmol Ig, das 2 nmol PLP-LR-Peptid enthält, während die
100 μg freies
PLP-LR-Peptid mit einem Molekulargewicht von 1.468 Dalton 68 nmol
Peptid entsprechen). Die Unfähigkeit
des PLP-LR-Peptids, die durch Ig-PLP1 vermittelte T-Zellen-Aktivierung
zu hemmen, zusammen mit der Leistungsfähigkeit von Ig-PLP-LR, die
T-Zellen-Stimulation durch Ig-PLP1 zu antagonisieren, unterstützt die
Annahme, dass der durch Ig-PLP-LR vermittelte In-vivo-Antagonismus wahrscheinlich
mit effizienter Präsentation
in Beziehung steht.
-
Beispiel XII
-
Induktion
einer T-Zellen-Reaktion auf einen endozytisch präsentierten Antagonisten
-
Vorhergehende
Beispiele haben gezeigt, dass die Verabreichung von chimären Antikörpern, die
einen Agonistenliganden umfassen, Immunzellen in vivo primen können. Es
ist außerdem
gezeigt worden, dass die Verabreichung eines chimären Antikörpers, der
einen Antagonisten umfasst, eine anschließende Reaktion auf Exposition
durch einen Agonistenliganden vermindern kann. Dieses Beispiel beweist,
dass die effiziente Präsentation
eines Antagonisten Immunzellen in vivo primen und eine starke Reaktion
aufbauen kann, die die Reaktion der T-Zellen auf ein Agonistenpeptid
bewirken könnte.
Im Speziellen entwickeln Mäuse,
denen Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR gemeinsam verabreicht wurde, eine relativ
hohe proliferative Reaktion auf PLP-LR und praktisch keine Reaktion
auf PLP1-Peptid.
-
Lymphknoten-
und Milzzellen wurden in derselben Weise wie in Beispiel X dargelegt
nach gemeinsamer Verabreichung von Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR erlangt.
Proliferative Reaktionen in einzelnen Mäusen wurden ebenfalls unter
Anwendung der im vorhergehenden Beispiel dargelegten Verfahren nach
In-vitro-Stimulation mit entweder freiem PLP1-Peptid oder PLP-LR-Peptid
bei 15 μg/ml
gemessen. Die Ergebnisse der Tests unter Verwendung von Lymphknoten-
und Milzzellen sind in 9A bzw. 9B ausführlich dargestellt.
-
Wie
aus 9 ersichtlich ist, entwickelten
Milz sowie Lymphknoten Reaktionen auf den Antagonisten PLP-LR, nicht
jedoch auf den PLP-Agonisten PLP1. Im Wissen, dass Ig-PLP-LR PLP-LR-spezifische
T-Zellen induzierte, wenn es zusammen mit Ig-PLP1 verabreicht wurde, kann gemutmaßt werden,
dass diese PLP-LR-spezifischen T-Zellen PLP1-spezifische T-Zellen
herabregulieren. Obgleich eine Induktion von PLP-LR-spezifischer
Reaktion auftrat, wenn freies PLP-LR-Peptid mit Ig-PLP1 verabreicht
wurde (nicht gezeigt), trat keine offensichtliche Verminderung der
proliferativen Reaktion auf PLP1 auf. Demgemäß beweist der im vorliegenden
Beispiel dargelegte Datensatz, dass die Verwendung von chimären Antikörpern, die
einen Antagonisten umfassen, zur Modulation der Immunreaktion auf
einen Antigenagonisten viel wirksamer sind als der freie Peptidantagonist.
-
Im
Spezielleren scheint es in Anbetracht der vorangehenden Beispiele
so zu sein, dass die TCR-Beteiligung an PLP-LR-I-AS-Komplexen
(d.h. MHC-PLP-LR-Komplexen)
auf der Oberfläche
von APCs T-Zellen eher antagonisiert als stimuliert. Demgemäß könnte Antagonismus
durch Ig-PLPLR auftreten, weil die effiziente Präsentation von Ig-PLP-LR in
endozytischen Vakuolen gewährleistet,
dass signifikante Ausmaße
an PLP-LR-I-AS-Komplexen (Antagonistenkomplexen)
erzeugt werden. Die Menge an Komplexen auf der Zelloberfläche ist
proportional der Menge des den APCs angebotenen Ig-PLP-LR. Wenn
PLP1-Stimulation in Gegenwart von Ig-PLP-LR durchgeführt wird, sind PLP-LR-I-AS und PLP1-I-AS auf
der Oberfläche
einer gegebenen APC vorhanden, wobei eine Erhöhung der Konzentration von
Ig-PLP-LR zu einer höheren
Anzahl an PLP-LR-I-AS-Komplexen führt. Es
ist anzuerkennen, dass ungefähr
3.500 TCR betätigt
werden müssen,
um eine T-Zelle zu aktivieren, und dass ein vorhandener Komplex
von MHC-Klasse-II-Peptidkomplex hintereinander ungefähr 200 TCRs
betätigt.
An sich scheint es so zu sein, dass eine T-Zelle antagonisiert wird,
wenn die TCR-Betätigung
mit PLP-LR-I-AS-Komplexen die Betätigung mit
dem Agonisten PLP1-I-AS aufhebt. Insgesamt wird
T-Zellen-Antagonismus wegen der effizienten Beladung von PLP-LR
durch Ig-PLP-LR durch eine höhere Häufigkeit
des fortlaufenden Triggerns von TCR durch PLP-LR-I-AS-Komplexe
erzielt. Das heißt,
dass die effiziente Aufnahme und Prozessierung von Ig-PLP-LR einfach
bedeutet, dass zu viele der Oberflächen-MHC-Komplexe den PLP-LR-Antagonisten
präsentieren,
um es den verbleibenden, den PLP1-Agonistenliganden präsentierenden
Oberflächenkomplexen
zu ermöglichen,
die Anzahl der TCRs zur Aktivierung der T-Zellen zu betätigen. Daher
werden die T-Zellen nicht aktiviert, solange der Antagonist in einer
Rate präsentiert
wird, die gewährleistet,
dass die Aktivierungskonzentration von MHC-Klasse-II-Agonistenkomplexen
auf der APC nicht erreicht wird.
-
Beispiel XIII
-
Proliferative Reaktionen
von Lymphknoten auf Immunisierung mit Ig-PLP-Chimären
-
Proliferative
Reaktionen wurden in mit einzelnen Ig-PLP-Chimären oder variierenden Gemischen
von Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR immunisierten Mäusen gemessen. Es wurde beobachtet,
dass die alleinige Verabreichung von Ig-PLP-LR an Mäuse T-Zellen
induzierte, die wie jene durch Ig-PLP1 induzierten mit PLP1- sowie PLP-LR-Peptiden
kreuzreagierten. Überraschenderweise
zeigten die Chimären
jedoch trotz der Kreuzreaktivität
der Reaktionen bei gemeinsamer Verabreichung einen dosisabhängigen Antagonismus
zueinander, die in der Herabregulation beider T-Zellen-Reaktionen
resultierte. Schließlich
waren antigenspezifische T-Zellen, die entweder durch Ig-PLP-1 oder IG-PLP-LR
induziert wurden, unempfänglich
für Herabregulation
durch Peptidgemische und proliferierten signifikant, wenn sie gleichzeitig
mit PLP1 und PLP-LR in vitro stimuliert wurden. Diese Befunde zeigen
an, dass Agonisten- sowie Antagonistenpeptide ungünstige Reaktionen
aufeinander ausüben,
und offenbaren einen antiparallelen Antagonismus und eine stringente
Kontrolle der TCR-Triggerung auf dem Niveau naiver T-Zellen.
-
Beschaffung
von Materialien und Immunisierung von Mäusen erfolgten wie oben beschrieben.
Proliferative Reaktionen wurden durch Thymidin-Inkorporation wie
im obigen Beispiel VI dargelegt gemessen. Lymphknoten- und Milzzellen
wurden in derselben Weise wie im Beispiel X dargelegt nach gemeinsamer
Verabreichung von Ig-PLP1
und Ig-PLP-LR erlangt. Mäuse
wurden mit 50 μg
Ig-PLP1 (10A), 50 μg Ig-PLP-LR (10B),
100 μg PLP1
(10C) oder 100 μg
PLP-LR (10D) in CFA injiziert, und
10 Tage später
wurden die Lymphknotenzellen in vitro mit den angegebenen freien
Pepiden stimuliert. Die Stimulatoren PLP1, PLP-LR und PLP2 wurden
bei der definierten optimalen Konzentration von 15 μg/ml verwendet.
-
Die
in 10A-10D illustrierten
Daten zeigen an, dass Ig-PLP1 wie PLP1-Peptid eine spezifische T-Zellen-Reaktion
auf PLP1-Peptid induzierte. Gleichermaßen indu zierte Ig-PLP-LR wie
PLP-LR-Peptid eine spezifische T-Zellen-Reaktion auf PLP-LR-Peptid. Weder die
Ig-Chimären
noch die freien Peptide induzierten T-Zellen, die signifikant mit
der Negativkontrolle PLP2 reagierten, einem Peptid, das auch durch
I-AS-Klasse-II-Moleküle präsentiert
wird. Überraschenderweise
kreuzreagierte die durch Ig-PLP1 induzierte Reaktion mit PLP-LR-Peptid,
während
die durch Ig-PLP-LR induzierte Reaktion mit PLP1 kreuzreagierte.
Die mit freiem PLP1 oder freiem PLP-LR induzierten Reaktionen waren
nicht kreuzreaktiv.
-
Beispiel XIV
-
Proliferative Reaktion
von Lymghknoten-T-Zellen auf Coimmunisierung mit Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR
-
Mäuse wurden
mit den angegebenen Chimären
immunisiert, und 10 Tage später
wurden die Lymphknoten in vitro mit freien Peptiden stimuliert und
auf Proliferation mittels [3H]-Thymidin-Inkorporation
wie oben beschrieben getestet. Die Ergebnisse sind in 11 gezeigt.
-
Die
Zahl, die der Ig-Chimären-Bezeichnung
vorangeht, bezeichnet die pro Maus injizierte Menge in μg. Die Stimulatoren
waren PPD, 5 μg/ml;
PLP 1, PLP-LR und PLP2 mit 15 μg/ml.
Ohne Stimulatoren inkubierte Zellen wurden als Hintergrund (BG)
verwendet. Die Mäuse
wurden einzeln getestet, und es wurden Wells in dreifacher Ausführung für jeden
Stimulator getestet. Um die Ergebnisse zu standardisieren und die
innewohnende individuelle Variabilität zu eliminieren, drückten die
Erfinder die Ergebnisse als relative Proliferation aus, die wie
folgt abgeschätzt
wurde: (Mittlerer cpm-Wert des Testpeptids – mittlerer cpm-Wert BG)/(mittlerer cpm-Wert
PPD – mittlerer
cpm-Wert BG). Die angegebene relative Proliferation stellt der Mittelwert
+/– SD
von 5 einzeln getesteten Mäusen
dar. Die mittleren cpm-Werte +/– SD,
die mit PPD-Stimulation
für die
verschiedenen Gruppen von Mäusen
erlangt wurden, waren die folgenden: 50 μg Ig-PLP1: 16.413 +/– 1.330;
50 μg Ig-PLP-LR:
11.224 +/– 3.481;
50 μg Ig-W:
11.513 +/– 1.572;
50 μg Ig-PLP1
+ 50 μg
Ig-PLP-LR: 16.817 +/– 2.869;
50 μg Ig-PLP1
+ 150 μg
Ig-PLP-LR: 16.156 +/– 2.006;
50 μg Ig-PLP1
+ 150 μg
Ig-W: 11.699 +/– 1.142; 50 μg Ig-PLP-LR
+ 150 μg
Ig-W: 13.435 +/– 1.650;
50 μg Ig-PLP1
+ 50 μg
Ig-PLP2: 10.056 +/– 1.407;
und 50 μg
Ig-PLP-LR + 50 μg
Ig-PLP2: 10.877 +/– 563.
Volle und schraffierte Balken bezeichnen Proliferation auf PLP1
bzw. PLP-LR. Die
Proliferation auf PLP2-Peptid entsprach Hintergrundausmaßen, außer wo Ig-PLP2 im Immunisierungsgemisch
verwendet wurde.
-
Wie
in 11 zu erkennen ist, proliferierten Lymphknoten-T-Zellen
aus einer Gruppe von Mäusen,
die mit Ig-PLP1 immunisiert wurden, gleich gut auf PLP1 und auf
PLP-LR, wogegen
Ig-W-Kontrolle kaum eine Reaktion bewirkte. Überraschenderweise befand sich
die PLP-LR-Reaktion auf dem Niveau des Hintergrunds. Demgemäß bewirkte
das Gemisch eine Herabregulation und keine additiven Reaktionen,
obgleich die Reaktionen auf die Ig-Chimären Kreuzreaktivität zwischen
PLP1- und PLP-LR-Peptiden
aufweisen. In der Tat legen die Daten eine antiparallele Herabregulation
zwischen Ig-PLP1 (Agonist) und Ig-PLP-LR (Antagonist) nahe. Diese
Herabregulation schien dosisabhängig
zu sein, da Mäuse,
die mit einem Gemisch aus 50 μg
Ig-PLP1 und 150 μg Ig-PLP-LR
injiziert wurden, keine Reaktion auf PLP1 zeigten und Reaktionen
gegen PLP-LR aufbauten, die auf Ausmaße vermindert war, die bei
mit Ig-PLP1 alleine injizierten Mäusen beobachtet wurde.
-
Eine
der möglichen
Erklärungen
für die
beobachtete entgegengesetzte Herabregulation zwischen IG-PLP1 und
Ig-PLP-LR ist, dass klonale Expansion ein optimales fortlaufendes
Triggern mit einem homogenen Peptid erfordert (d.h. dass alle oder
die meisten Rezeptoren auf einer einzelnen naiven T-Zelle einen
Typ von Protein betätigen
müssen,
um zu expandieren). Die simultane Stimulation naiver T-Zellen mit
Peptiden, die geringfügige
Unterschiede an den TCR-Kontaktresten umfassen, die während der
Gemische aus Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR umfassenden Immunisierungen auftreten
kann, bewirkt keine T-Zellen-Expansion und In-vitro-Proliferation.
-
Beispiel XV
-
Proliferative Milz-T-Zellen-Reaktionen
von Mäusen,
die mit Ig-PLP1 und IG-PLP-LR co-immunisiert wurden
-
Wie
in 12 gezeigt ist, wurden Milzellen aus den in Beispiel
XIV beschriebenen Mäusen
mit PLP1 (volle Balken) und PLP-LR (schraffierte Balken) in Wells
in dreifacher Ausführung
stimuliert, und die Proliferation wurde wie oben gemessen. Die Ergebnisse
wurden wie oben unter Verwendung der mit Lymphknoten-T-Zellen erlangten
PPD-cpm standardisiert, da die Proliferation von Milzzellen nach
Stimulation mit PPD minimal war. Die angegebene relative Proliferation
stellt den Mittelwert +/– SD
von 5 einzeln getesteten Mäusen
dar.
-
Milz-T-Zellen
aus diesen Mäusen
reagierten nicht auf PLP-LR-Stimulation. Wenn jedoch eine zusätzliche
Gruppe von Mäusen
mit Ig-PLP-LR immunisiert wurde, proliferierten Lymphknoten- und
Milzzellen auf PLP1 sowie auf PLP-LR-Peptid. In der Milz wurden
additive Reaktionen nach wie vor nicht beobachtet, obgleich die
proliferativen Reaktionen viel niedriger als in den Lymphknoten
waren. Stattdessen wurde eine gegensätzliche herabregulierende Wirkung
zwischen Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR beobachtet. Obgleich die Co-Injektion
von Ig-W mit entweder Ig-PLP1 oder Ig-PLP-LR keine der Reaktionen
beeinflusste, erhöhte
die Coinjektion von Ig-PLP2 mit Ig-PLP1 die Reaktivität auf PLP-LR
unter den durch Ig-PLP1 induzierten Zellen.
-
Beispiel XVI
-
IL-2-Produktion durch
Milzzellen von mit Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR coimmunisierten Mäusen
-
Um
die gegensätzliche
Herabregulation zwischen Ig-PLP-1 und Ig-PLP-LR weiter zu untersuchen, wurden
Milzantigen-induzierte Cytokin-Reaktionen in Tieren gemessen, die
entweder mit einer einzelnen oder mit beiden Ig-Chimären immunisiert
waren.
-
Wie
in 13 gezeigt ist, wurden Milzzellen
(1 × 106 pro Well) aus den in Beispiel XIV beschriebenen Mäusen mit
PLP1 (volle Balken) und PLP-LR (schraffierte Balken) 24 Stunden
lang stimuliert. Die Produktion von IL-2 (13A),
IFNγ (13B) und IL-4 (13C)
wurde wie unten dargelegt gemessen.
-
Zellen
wurden in 96-Well-Platten mit rundem Boden mit 10 × 105 Zellen/100 μl/Well mit 100 μl Stimulator
wie oben 24 Stunden lang inkubiert. Cytokin-Produktion wurde mittels
ELISA nach den Anweisungen von Pharmingen unter Verwendung von 100 μl Kulturüberstand
gemessen. Einfang-Antikörper
waren Ratten-Anti-Maus-IL-2, JES6-IAI2; Ratten-Anti-Maus-IL-4, 11 B11;
Ratten-Anti-Maus-IFNγ,
R4-6A2; und Ratten-Anti-Maus-IL10,
JES5-2A5. Biotinylierte Anti-Cytokin-Antikörper waren Ratten-Anti-Maus-IL-2, JES6-5H4;
Ratten-Anti-Maus-IL-4, BVD6-24G2; Ratten-Anti-Maus-IFNγ, XMG 12;
und Ratten-Anti-Maus-IL-10, JES5-16E3. Die OD405 wurde an einem
Spec-340-Zählgerät (Molecular
Devices) unter Verwendung der Software SOH MAX PRO, Version 1.2.0,
gemessen. Abgestufte Mengen von rekombinantem IL-2, IL-4, IFNγ und IL-10
aus der Maus waren in allen Experimenten mit inbegriffen, um Standardkurven
zu erstellen. Die Konzentration von Cytokinen in Kulturüberständen wurde
durch Extrapolation aus dem linearen Abschnitt der Standardkurve
abgeschätzt.
Ohne Stimulator inkubierte Zellen wurden als Hintergrund (BG) verwendet.
Jede Maus wurde einzeln in Wells in dreifacher Ausführung für jeden
Stimulator getestet, und die angegebenen cpm-Werte stellen den Mittelwert
+/– SD
nach Abzug der BG-cpm dar. Produktion von IL-10 wurde ebenfalls
gemessen, jedoch lagen die Resultate auf Hintergrundniveau (nicht
gezeigt).
-
Nach
In-vitro-Stimulation mit PLP1-Peptid produzierten T-Zellen aus Ig-PLP1-immunisierten Mäusen IL-2,
IFNγ und
kleine Mengen IL-4. Jedoch lieferte die Stimulation derselben Zellen
mit PLP-LR minimales IL-2 und nicht nachweisbares IFNγ oder IL-4.
Milzzellen aus Ig-PLP-LR-immunisierten Mäusen erzeugten IL-2, nicht
jedoch IFNγ oder
IL-4 nach Stimulation mit PLP1-Peptid. Darüber hinaus produzierte die
PLP-LR-Stimulation eine nur minimale IL-2-Reaktion. In Mäusen, die
mit gleichen Mengen Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR immunisiert worden waren,
war die gesamte Cyto kin-Produktion nach Stimulation mit irgendeinem
der Peptide auf minimale oder Hintergrundausmaße herabgesetzt. Die Coimmunisierung
von Ig-W mit irgendeiner der Chimären hatte keine messbare Wirkung
auf das Cytokin-Produktionsmuster. Wenn den Tieren ein 3:1-Verhältnis von Ig-PLP-LR:Ig-PLP1
verabreicht wurde, waren signifikante Mengen an IL-4 und IFNγ nach Stimulation
mit PLP-LR-Peptid offenkundig, obwohl die proliferativen Milz-Reaktionen
und IL-2-Produktion auf Hintergrundniveau lagen. Folglich könnten der Überschuss
von Ig-PLP-LR zu einem gemischten, jedoch PLP-LR-dominanten TCR-Triggering
führen,
das Zellen induziert, die zur Produktion von Cytokin fähig sind,
die jedoch keine proliferative Reaktion zeigen. Diese Daten weisen
darauf hin, dass Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR ungünstige Reaktionen aufeinander
ausübten,
was zur Herabregulation beider T-Zellen-Reaktionen führt.
-
Beispiel XVII
-
Proliferation von Antigen-erfahrenen
T-Zellen nach In-vitro-Stimulation mit Gemischen aus PLP1- und PLP-LR-Peptiden
-
Um
zu untersuchen, ob Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR ungünstige Reaktionen aufeinander
auf der Ebene Antigen-erfahrener, kreuzreaktiver T-Zellen zeigen
könnten,
wurden Mäuse
mit Ig-PLP1 oder Ig-PLP-LR alleine immunisiert und auf proliferative
T-Zellen-Reaktionen
nach In-vitro-Stimulation mit variierenden Gemischen aus freien
PLP1- und PLP-LR-Peptiden
bewertet.
-
Im
Spezielleren wurden Mäuse
(4 pro Gruppe) mit 50 μg
Ig-PLP1 (14A und 14B)
oder 50 μg Ig-PLP-LR
(14C und 14D)
in CFA immunisiert, und 10 Tage später wurden die Lymphknoten- (14A und 14C)
und Milz- (14B und 14D)
Zellen mit den angegebenen Peptiden stimuliert und auf [3H]Thymidin-Inkorporation wie oben getestet.
Die der Peptidbezeichnung vorangehende Zahl bezeichnet die zur In-vitro-Stimulation
verwendete Menge in μg/ml.
Die spezifische Proliferation wurde durch Abziehen des mittleren
BG-cpm-Werts (erhalten durch Inkubieren von Zellen ohne Stimulator)
vom cpm-Wert der Testprobe erhalten. Die angegebenen cpm-Werte stellen
den Mittelwert +/– SD
von 4 einzeln getesteten Mäusen
dar. ND, nicht ermittelt.
-
Wie
in 14A-14D zu
sehen ist, proliferierten Lymphknoten- sowie Milzzellen aus mit
Ig-PLP1 oder Ig-PLP-LR immunisierten Mäusen gleich gut auf Stimulation
mit einem einzelnen Peptid wie auf ein Gemisch von PLP1 und PLP-LR.
Die proliferative Reaktion auf das Gemisch war in den meisten Fällen sogar
höher als
die Reaktion auf Stimulation mit einem einzelnen Peptid.
-
Beispiel XVIII
-
IL-2-Produktion durch
Antigen-erfahrene T-Zellen nach In-vitro-Stimulation mit PLP1/PLP-LR-Peptidgemischen
-
Um
zu untersuchen, ob Ig-PLP1 und Ig-PLP-LR ungünstige Reaktionen aufeinander
auf der Ebene Antigen-erfahrener, kreuzreaktiver T-Zellen zeigen
könnten,
wurden Mäuse
mit Ig-PLP1 oder Ig-PLP-LR alleine immunisiert und auf Cytokin-Reaktionen
nach In-vitro-Stimulation mit variierenden Gemischen aus freien PLP1-
und PLP-LR-Peptiden
bewertet. Die Ergebnisse sind in 15A und 15B gezeigt.
-
Milzzellen
aus mit Ig-PLP1 (15A) und Ig-PLP-LR (15B) immunisierten Mäusen wurden mit den angegebenen
Peptiden stimuliert und auf IL-2-Produktion mittels ELISA wie in
Beispiel XVI getestet. Die in diesen Experimenten verwendeten Milzzellen
waren aus den in Beispiel XVII beschriebenen Mäusen. Die dem Namen des Peptids
vorangehende Zahl stellt die zur Stimulation verwendete Menge in μg/ml dar.
Die angegebenen μg/ml-IL-2-Werte
stellen den Mittelwert +/– SD
von 4 einzeln getesteten Mäusen
dar.
-
Wie
Beispiel XVII anzeigte, war die Produktion von IL-2 nach Stimulation
von Milzzellen mit variierenden Gemischen aus PLP1 und PLP-LR nicht
vermindert. Im Gegenteil war in den meisten Fällen der Stimulation mit Peptidgemisch
die IL-2-Produktion höher
als bei Stimulation mit einem einzigen Peptid. Wiederum weisen diese
Befunde darauf hin, dass Agonisten- sowie Antagonistenpeptide ungünstige Reaktionen
aufeinander ausüben,
und offenbaren einen antiparallelen Antagonismus und eine stringente
Kontrolle der TCR-Triggerung auf dem Niveau naiver T-Zellen.
-
Zusätzlich zur
Verwendung von Immunomodulatoren, die T-Zellen-Rezeptor-Antagonisten und
-Agonisten für
die Abschwächung
adulter Immunreaktionen umfassen, könnten dieselben Zusammensetzungen vorteilhaft
zur Induktion von Toleranz in Neugeborenen und Säuglingen verwendet werden,
wie in den folgenden Beispielen bewiesen wird.
-
Beispiel XIX
-
SJL/J-Mäuse, denen
bei der Geburt Ig-PLP1 injiziert wurde, widerstehen der Induktion
von EAE während
des adulten Lebens
-
Um
die Vorteile der Inokulation von Neugeborenen oder Säuglingen
mit den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung nachzuweisen,
wurden neugeborenen Mäusen
die hierin beschriebenen Immunomodulatoren verabreicht, worauf sie
Mitteln zur Induktion eines Autoimmunleidens ausgesetzt wurden.
-
Im
Spezielleren wurden neugeborenen Mäusen (10 Mäuse pro Gruppe) 100 μl affinitätschromatographisch
gereinigtes Ig-PLP1 oder Ig-W innerhalb von 24 Stunden nach der
Geburt injiziert, und sie wurden im Alter von 7 Wochen mit freiem
PLP1-Peptid auf
EAE induziert. Die Mäuse
wurden täglich
auf klinische Anzeichen wir folgt bewertet: 0, keine klinischen
Anzeichen; 1, Verlust des Schwanztonus; 2, Hinterextremitätenschwäche; 3,
Hinterextremitätenparalyse;
4, Vorderextremitätenparalyse;
5, sterbend oder Tod. Tafel A zeigt die mittlere klinische Bewertung
aller Mäuse,
und Tafel B zeigt nur die mittlere Bewertung der überlebenden Tiere.
EAE wurde durch subkutane Injektion in die Fußballen und an der Basis von
Extremitäten
und Schwanz mit 200 μl
einer IFA/PBS- (1 Vol./1 Vol.) Lösung
induziert, die 100 μg
frei es PLP1-Peptid und 200 μg
M. tuberculosis H37Ra enthielt. Sechs Stunden später wurden 5 × 109 inaktivierter B. pertussis intravenös verabreicht. Nach
48 Stunden wurde den Mäusen
weitere 5 × 109 inaktivierter B. pertussis verabreicht.
-
Wie
aus 16A und 16B ersichtlich
ist, widerstanden Mäuse,
die Ig-PLP1 in Salzlösung
bei der Geburt erhielten, der Induktion von EAE durch freies PLP1-Peptid.
In der Tat waren die klinischen Bewertungen bei diesen Mäusen viel
weniger schwerwiegend als bei Tieren, die Ig-W, das elterliche Ig
der Wildform ohne jegliches PLP-Peptid,
erhielten. Außerdem
zeigten Mäuse,
denen Ig-PLP1 injiziert wurde, im Gegensatz zu jenen Mäusen, die
Ig-W erhielten, keine Rückfälle (16B).
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Beispiel XX
-
In-vivo-Präsentation
von Ig-PLP1 durch neonatale Antigen-präsentierende Thymus- und Milzzellen
-
Um
die in Beispiel XIX beobachteten klinischen Ergebnisse zu bestätigen, wurden
Cytokin-Reaktionen in neugeborenen Mäusen gemessen. Die erhaltenen
Daten sind in 17 gezeigt.
-
Im
Speziellen wurden neugeborenen Mäusen
(5 Mäuse
pro Gruppe) 100 μg
Ig-PLP1 oder Ig-W innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt injiziert.
Zwei Tage später
wurde die Mäuse
getötet,
und gepoolte Thymus- (17A)
und Milz- (17B) Zellen wurden bestrahlt
und als APCs für
die Stimulation des PLP1-spezifischen T-Zellen-Hybridoms 4E3 wie oben beschrieben verwendet.
Die Produktion von IL-2 im Überstand,
die als Maß der
T-Zellen-Aktivierung verwendet wurde, wurde unter Verwendung der
IL-2-abhängigen
HT-2-Zelllinie wie von Kuchroo et al., J. Immunol. 153, 3326 (1994),
beschrieben ermittelt. Die angegebenen cpm-Werte stellen den Mittelwert
+/– SD
von Dreifachbestimmungen dar.
-
Das
verabreichte Ig-PLP1 wurde von neonatalen APCs wirksam präsentiert.
Sowohl Thymus- (17A) als auch Milz- (17B) APCs aus neonatalen Empfängern von IG-PLP1 aktivierten
ein für PLP1-Peptid
spezifisches T-Zellen-Hybridom ohne Zusatz von exogenem Antigen.
APCs aus neonatalen Empfängern
von Ig-W waren nicht in der Lage, T-Zellen-Hybridome zu aktivieren.
-
Beispiel XXI
-
Verminderte proliferative
Milz-T-Zellen-Reaktion in Mäusen,
die bei der Geburt Ig-PLP1
erhielten
-
Um
die in den vorhergehenden beiden Beispielen beobachteten Resultate
weiter zu bestätigen,
wurden proliferative Reaktionen in bei der Geburt mit einem Immunomodulator
inokulierten Mäusen
gemessen. Die Ergebnisse sind in 18A und 18B gezeigt.
-
Neugeborenen
wurden intraperitoneal (i.p.) innerhalb von 24 Stunden nach der
Geburt 100 μg
Ig-PLP1 oder Ig-W in Salzlösung
injiziert. Nachdem die Mäuse
ein Alter von 7 Wochen erreicht hatten, wurden sie mit 100 μg freiem
PLP1-Peptid in 200 μl
CFA/PBS (1 Vol./1 Vol.) s.c. in die Fußballen und an der Basis von
Extremitäten
und Schwanz immunisiert. Zehn Tage später wurden die Mäuse getötet, und
(18A) die Lymphknoten- (0,4 × 106 Zellen/Well)
und (18B) die Milz- (1 × 106 Zellen/Well) Zellen wurden in vitro stimuliert,
und zwar für
vier Tage mit 15 μg/ml
freiem PLP1 oder PLP2, einem Negativkontrollpeptid, das der Enzephalitis
bewirkenden Sequenz 178-191
von PLP (13) entspricht. Ein μCi/Well [3H]Thymidin wurde während der letzten 14,5 Stunden
der Stimulation zugegeben, und die Proliferation wurde unter Verwendung
eines Inotech-γ-Zählers und
des „Trace-96"-Inotech-Programms
gemessen. Die angegebenen cpm-Werte stellen den Mittelwert +/– SD von
Wells in dreifacher Ausführung
für einzeln
getestete Mäuse
dar. Die mittleren cpm-Werte +/– SD der
proliferativen Lymphknotenreaktion aller Mäuse, die Ig-PLP1 und Ig-W erhielten,
betrug 34.812 +/– 7.508 bzw.
37.026 +/– 10.133.
Die mittlere proliferative Milzreaktion betrug 3.300 +/– 3.400
für die
Gruppe, die Ig-PLP1 erhielt, und 14.892 +/– 4.769 für die Gruppe, die Ig-W erhielt.
-
Mäuse, die
Ig-PLP1 am Tag der Geburt erhielten, entwickelten wie jene, denen
Ig-W injiziert wurde, gleichwertige proliferative Reaktionen adulter
Lymphknoten-T-Zellen auf PLP1, wenn sie mit freiem PLP1-Peptid in
CFA immunisiert wurden (18A).
Jedoch war die proliferative Milzreaktion bei Mäusen deutlich vermindert, die
Ig-PLP1 erhielten (18B), was auf die Induktion
von Toleranz hinweist. Keine der Gruppen von Mäusen zeigte eine signifikante
proliferative Reaktion auf PLP2, einem Negativkontrollpeptid, das
von I-AS-Klasse-II-Molekülen wie PLP1 präsentiert
wird.
-
Beispiel XXII
-
Lymphknoten-T-Zellen-Abweichung
in Mäusen,
die bei der Geburt mit Ig-PLP1 behandelt wurden
-
Um
die Induktion von Toleranz in Säuglingen
und Neugeborenen weiter zu beweisen, wurden Cytokin-Reaktionen in
bei der Geburt mit einem Immunomodulator inokulierten Mäusen gemessen.
Die Ergebnisse sind in 19A-19C gezeigt.
-
Im
Speziellen wurden Lymphknotenzellen (4 × 105 Zellen/Well)
aus in Beispiel XXI beschriebenen Mäusen in vitro mit freiem PLP1
oder PLP2 (15 μg/ml)
24 Stunden lang stimuliert, und die Produktion von IL-2 (19A), IL-4 (19B)
und IFNγ (19C) wurde mittels ELISPOT wie in Beispiel XVI
beschrieben unter Verwendung von Anti-Cytokin-Antikörper-Paaren von Pharmingen
gemessen. Die angegebenen Werte (Spot-bildenden Einheiten) stellen
den Mittelwert +/– SD
von 8 einzeln getesteten Mäusen
dar.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Cytokin-Produktionsmuster von der Inokulation
der neugeborenen Mäuse
beeinflusst wurden. Lymphknotenzellen aus Mäusen, die bei der Geburt Ig-W
erhielten, produzierten nach Stimulation mit PLP1 IL-2, nicht jedoch IFNγ oder IL-4.
Zellen aus Mäusen,
die Ig-PLP1 erhielten, wichen im Gegensatz dazu ab und produzierten
stattdessen IL-4. Keine Cytokin-Produktion wurde nach Stimulation mit
PLP2-Peptid beobachtet.
-
Beispiel XXIII
-
Verminderte IFNγ-Produktion
durch Milz-T-Zellen aus Mäusen,
denen am Tag der Geburt Ig-PLP1 injiziert wurde
-
Um
die in Beispiel XXII erhaltenden Ergebnisse zu bestätigen, wurden
Milzzellen aus denselben Mäusen
auf Cytokin-Reaktionen getestet. Die Ergebnisse sind in 20A und 20B gezeigt.
-
Im
Spezielleren wurden Milzzellen (1 × 106 Zellen/Well)
aus den Mäusen
in vitro mit freiem PLP1 oder PLP2 (15 μg/ml) 24 Stunden lang stimuliert,
und die Produktion von IL-2 (20A),
IL-4 (20B) und IFNμ (20C) im Überstand
wurde mittels ELISA unter Verwendung von Paaren von Anti-Cytokin-Antikörpern von Pharmingen
gemäß den Anweisungen
des Herstellers gemessen (Beispiel XVI). Die angegebenen Cytokin-Mengen Stellen den
Mittelwert +/– SD
von 8 einzeln getesteten Mäusen
dar.
-
In
der Milz, obgleich Zellen aus mit Ig-W inokulierten Mäusen IL-2
und IFNγ produzierten.
Im Gegensatz dazu produzierten Zellen aus Mäusen, denen Ig-PLP1 injiziert
wurde, IL-2, produzierten jedoch keine nachweisbaren Mengen an IFNγ. Die Negativkontrolle
PLP2-Peptid induzierte keine Cytokin-Produktion.
-
Beispiel XXIV
-
Cytokin-vermittelte Wiederherstellung
von Milz-T-Zellen-Proliferation in Mäusen, denen bei der Geburt Ig-PLP1
injiziert wurde
-
Um
zu beweisen, dass proliferative Reaktionen wiederhergestellt werden
können,
wurden Zellen aus inokulierten neugeborenen Mäusen exogenem IFNγ ausgesetzt.
Die Ergebnisse sind in 21 gezeigt.
-
Im
Speziellen wurde eine i.p. mit 100 μg Ig-PLP1 injizierte Gruppe
von Neugeborenen mit 100 μg PLP1-Peptid
in CFA wie in Beispiel XXI immunisiert, und die In-vitro-Stimulation von Milzzellen
(1 × 106 Zellen/Well) mit freiem PLP1-Peptid (15 μg/ml) wurde
wie in Beispiel XXI beschrieben durchgeführt, jedoch in Gegenwart von
100 Units IFNγ oder
IL-12. Die angegebenen cpm-Werte für jede Maus stellen den Mittelwert
+/– SD
von dreifach ausgeführten
Wells dar.
-
Überraschenderweise
stellte die Zugabe von endogenem IFNγ zu Milzzellen aus Mäusen, die
zum Zeitpunkt der Geburt Ig-PLP1 erhielten, die proliferative Reaktion
wieder her. IL-12, ein Induktor von IFNγ (14) stellte
die proliferative Milzreaktion ebenfalls wieder her.
-
Alles
in allem entwickeln Mäuse,
denen bei der Geburt Ig-PLP1 injiziert wird, eine Lymphknoten-T-Zellen-Abweichung
und eine ungewöhnliche
IFNγ-vermittelte
Milzanergie. Interessanterweise entwickelten diese Mäuse, wenn
sie mit freiem PLP1-Peptid
für EAE
induziert wurden, eine leichte monophasische Krankheit ohne Rückfälle. Da
Igs lange Halbwertszeiten aufweisen, kann ein auf Ig basierender
Immunomodulator einen längeren
Zeitraum überstehen,
was in einer anhaltenden und langsamen Freisetzung des immunsuppressiven Faktors
resultiert, wie sie bei den üblichen
neonatalen Toleranzausbildungsverfahren unter Verwendung von inkomplettem
Freundschen Adjuvans mit einem herkömmlichen Antigen auftreten
kann. Folglich könnte
die Abgabe von Igs einem ermöglichen,
die Verwendung von Adjuvans zur Induktion neonataler Toleranz zu
umgehen. Weiters gewährleistet
die Internalisierung eines immunsuppressiven Faktors über FcR
und die anschließende
Prozessierung im endozytischen Stoffwechselweg den Zugang zu neu
synthetisierten MHC-Klasse-II-Molekülen, was
signifikante Mengen an Komplexen aus MHC und immunsuppressivem Faktor
erzeugt. Diese vorteilhaften Parameter (d.h. FcR-vermittelte Aktivierung
von APCs, langsame Peptidfreisetzung und effiziente Peptidpräsentation)
könnten
zur Induktion von Lymphknotenabweichung und Milzanergie beitragen. Wie
bei der Verabreichung der offenbarten Zusammensetzungen an Erwachsene
könnte
die Adjuvans-freie Toleranzausbildungsstrategie angewendet werden,
um „Silencing" autoreaktiver T-Zellen
zu bewirken und Autoimmunität
zu verhindern.
-
Beispiel XXV
-
Lösliches Ig-PLP1 vermindert
den Paralyseschweregrad und unterdrückt klinische Rückfälle in Mäusen mit
bestehender EAE
-
SJL/J-Mäuse wurden
mit freiem PLP1-Peptid für
EAE induziert, und wenn die klinischen Krankheitsanzeichen offensichtlich
waren, wurden den Tieren 3 Injektionen von löslichem Ig-PLP1 (sol-Ig-PLP1)
in Salzlösung
in 4-tägigen
Intervallen verabreicht und die Tiere auf Verminderung des Schweregrads
der Krankheit beurteilt. Kontrollmäusen wurde lösliches
Ig-W (sol-Ig-W), das elterliche Ig ohne jegliches PLP1-Peptid, verabreicht.
Gruppen von 6-8 Wochen alten SJL/J-Mäusen wurden mit 100 μg PLP1-Peptid
für EAE
induziert und dann i.p. mit 500 μg
sol-Ig-PLP1, 500 μg
sol-Ig-W oder 100 μg
freiem PLP1-Peptid in PBS an den Tagen 9, 13 und 17 nach Krankheitsinduktion
behandelt. Auf Basis eines Molekulargewichts von 150 kD für Ig-PLP1 und 1,5 kD für freies
PLP1 entsprechen die 300 μg
des während
der drei Injektionen verabreichten freien PLP1 200 nmol PLP1-Peptid,
und die 1.500 μg
sol-Ig-PLP1 umfassen
~20 nmol PLP1-Peptid. Daher wurde den Mäusen bei Verwendung von freiem
PLP1 für
die Behandlung ~10-mal mehr Peptid verabreicht als für die Behandlung mit
sol-Ig-PLP1.
-
Die
Ergebnisse sind in 22 illustriert. Jeder Punkt
stellt die mittlere klinische Bewertung von 8 Mäusen dar. Die in 22 dargestellten Ergebnisse repräsentieren
2 unabhängige
Experimente.
-
Wie
in 22 gezeigt ist, hatten mit sol-Ig-W behandelte
Mäuse eine
anfängliche
schwere Paralysephase mit mittlerer maximaler Bewertung von 3,7
+/– 0,5
und zeigten Rückfälle während des
gesamten 120-tägigen
Untersuchungszeitraums. Die mit sol-Ig-PLP1 behandelten Mäuse jedoch
wiesen einen verminderten Schweregrad der Paralyse in der anfänglichen
Krankheitsphase mit einer mittleren maximalen Bewertung von 2,5
+/– 0,3
(p < 0,005) auf
und gesundeten vollständig
bis zum Tag 42. Mit einem 10fachen Überschuss von freiem PLP1-Peptid
behandelte Mäuse
wiesen eine leichte Verminderung des Schweregrads der Paralyse in der
Anfangsphase der Krankheit auf (mittlere maximale klinische Bewertung
3,0 +/– 0,2),
gesundeten jedoch nie und erlitten Rückfälle über den gesamten 120-tägigen Beobachtungszeitraum
(22)
-
Wie
in 22 illustriert ist, scheint sich die Wirksamkeit
der Peptidabgabe durch Ig auf periphere APC zu erstrecken, die fast
keine oder keine costimulatorischen Moleküle exprimieren, da die Injektion
der Ig-PLP1-Chimäre
ohne Adjuvans in erkrankte Mäuse
PLP1-spezifische pathogene T-Zellen moduliert und EAE bessert (22). Diese Schlussfolgerung wird durch den Befund
unterstützt,
dass 200 nmol PLP1 in Form des freien Peptids die Schwere der Krankheit
nur leicht verminderte und die Tiere niemals gesundeten, jedoch
20 nmol Peptid in Form von sol-Ig-PLP1 die Schwere der Anfangsphase
der Krankheit verminderte und die meisten der Tiere bis zum Tag
42 völlig
gesundeten (22).
-
Beispiel XXVI
-
Verabreichung von löslichen
Immunglobulinen die Agonisten und Antagonisten ohne Adiuvans umfassen
vermindert den Krankheitsschweregrad und sorgt für Peptidpräsentation ohne Costimulation
-
Gruppen
von SJL-Mäusen
wurden mit PLP1-Peptid für
EAE induziert, und wenn die Krankheit klinisch offensichtlich war,
wurden den Tieren 3 Injektionen von löslichem Ig-PLP1 oder löslichem
Ig-PLP-LR in Salzlösung
in 4-tägigen
Intervallen verabreicht und die Tiere auf Verminderung des Krankheitsschweregrads
beurteilt. Zu Kontrollzwecken war bei einer Gruppe von Mäusen, denen
Ig-W verabreicht wurde, das elterliche Ig, das keinerlei Myelinpeptid
enthält,
mit enthalten.
-
Gruppen
von SJL/J-Mäusen
wurden durch subkutane Injektion von 100 g PLP1-Peptid in PBS/IFA (Vol./Vol.), das 200
g Mycobacterium tuberculosis H37Ra enthielt, für EAE induziert. Sechs und
48 Stunden nach Injektion wurden 5 × 109 Bordetella
pertussis intravenös
verabreicht und die Mäuse
täglich
auf Anzeichen von Paralyse wie folgt bewertet: 0, keine klinischen
Anzeichen; 1, Verlust von Schwanztonus; 2, Hinterextremitätenschwäche; 3,
Hinterextremitätenparalyse;
4, Vorderextremitätenparalyse;
und 5, sterbend oder Tod. An den Tagen 9, 13 und 17 nach der Krankheitsinduktion
wurden die Mäuse
intraperitoneal mit 500 g sol-Ig-PLP1, Ig-PLP-LR oder Ig-W in 500
l PBS behandelt.
-
Die
in
23 dargestellten Ergebnisse zeigen, dass sowohl
mit Ig-PLP1 als auch mit Ig-PLP-LR behandelte Mäuse einen verminderten klinischen
Schweregrad während
des anfänglichen
Krankheitsmaximums aufwiesen und einen Abfall der mittleren maximalen
Bewertung von 3,7 +/– 0,5
für Ig-W-behandelte
Mäuse auf 2,9
+/– 0,2
bzw. 2,4 +/– 0,3
für Ig-PLP-LR-
bzw. Ig-PLP1-behandelte Mäuse
zeigten (Tabelle 3). Interessanterweise erholten sich mit Ig-PLP1
und Ig-PLP-LR behandelte Mäuse
von der Paralyse bis zum Tag 31 bzw. 38 und zeigten keine Rückfälle, während jene,
denen Ig-W verabreicht wurde, Rückfälle über den
gesamten 120-tägigen
Beobachtungs zeitraum zeigten. Mäuse,
die mit einem 10fachen Überschuss
an freien PLP1- oder PLP-LR-Peptiden behandelt wurden, zeigten eine
geringe Verminderung des klinischen Schweregrads und wurden während des
gesamten 120-tägigen
Beobachtungszeitraums fortlaufend rückfällig (Daten nicht gezeigt). Tabelle
3. Merkmale klinisch-manifester Krankheit nach Behandlung mit löslichen
Ig-Chimären
![Figure 01000001](https://patentimages.storage.googleapis.com/ac/81/57/e58c80c2b42f93/01000001.png)
- *Mittelwert +/– SD des Tages des Krankheitsausbruchs
- **Mittelwert +/– SD
der maximalen klinischen Bewertungen
- ***Mäuse
wurden als gesundet betrachtet, wenn ihre klinische Bewertung für die letzten
5 Tage < 0,5 war
-
Da
die Ig-Cimären
den Mäusen
ohne Adjuvans verabreicht wurden, ist die Hinaufregulation von costimulatorischen
Molekülen
auf den peripheren APCs möglicherweise
nicht aufgetreten, was zur Peptidpräsentation durch Zellen führt, denen
costimulatorische Moleküle
fehlen oder die ein vermindertes Ausmaß davon aufweisen, was die
Toleranzausbildung der autoreaktiven T-Zellen bewirkt.
-
Um
diese Frage zu untersuchen, wurde die Expression von costimulatorischen
Schlüsselmolekülen an der
Oberfläche
von APCs nach Inkubation mit löslichen
Ig-Chimären beurteilt.
Makrophagen wurden aus Peritonealzellen von Mäusen fünf Tage nach Injektion mit
2 ml Thioglykolat-Bouillon durch Waschen der Peritonealhöhle mit
8 ml HBSS 40 M EDTA geerntet. Makrophagen (1,0 × 10
6 Zellen/ml)
wurden anschließend
mit 0,3
löslicher
Ig-PLP-Chimäre
(schwarze Linie) oder Medium allei ne (NIL, grau) inkubiert. Nach
24 Stunden wurden die Zellen geerntet und mit Anti-F4/80 (HB-198, ATCC)
und entweder Anti-B7.1 (1G10; CRL-2223, ATCC), Anti-B7.2 (2D10;
CRL-2226, ATCC) oder Anti-CD40 gefärbt. Histogramme stellen F4/80
+-kontrollierte Zellen
dar und zeigen die Intensität
von entweder B7.1, B7.2 oder CD40.
-
Die
in 24 dargestellten Ergebnisse zeigen,
dass peritoneale Makrophagen, die in Gegenwart von löslichen
Ig-Chimären
24 Stunden lang kultiviert wurden, ähnliche Ausmaße an B7.2
wie jene aufwiesen, die ohne Ig-Chimären kultiviert wurden. Jedoch
waren B7.1- und CD40-Expression im Vergleich zum Basisexpressionsausmaß vermindert,
das mit Zellen beobachtet wurde, die in Medium ohne sol-Ig-Chimären gezüchtet wurden.
Folglich treibt die Behandlung mit löslichen Immunglobulinen, die
Agonisten oder Antagonisten enthalten, die Peptidpräsentation
ohne Costimulation an, wodurch die natürliche periphere Toleranz zur
Modulation autoreaktiver T-Zellen simuliert wird.
-
Beispiel XXVII
-
Besserung von EAE durch
aggregiertes Ig-PLP1
-
Um
die mit den Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
verbundenen klinischen Vorteile ausführlicher darzustellen, wurden
EAE-Mäuse
mit aggregiertem Ig-PLP1 inokuliert. Die Ergebnisse sind in 25 gezeigt.
-
EAE
wurde in einer Gruppe von 10 Mäusen
mit 100 μg
freiem PLP1-Peptid wie oben beschrieben induziert. Lösliches
aggregiertes Ig-PLP1 wurde durch 15-minütiges Erhitzen einer Lösung von
Ig-PLP1 auf 63°C
und anschließendes
Zentrifugieren und Filtrieren des resultierenden Präparats,
um jegliche unlöslichen Aggregate
zu entfernen, die sich während
des Vorgangs gebildet haben, hergestellt Die Konzentration von solubilisierten
Aggregaten wurde dann unter Anwendung standardmäßiger biochemischer Techniken
quantifiziert.
-
Wenn
die klinischen Anzeichen von EAE sich am Tag 10 nach der Induktion
der Krankheit zu entwickeln begannen, wurde den Mäusen eine
Salzlösung
injiziert, die 300 μg
des hitzeaggregierten Ig-PLP1 enthielt. Eine zweite und dritte Injektion
von 300 μg
von aggregiertem Ig-PLP1 wurde am Tag 14 bzw. 17 verabreicht. Kontrollbehandlungen
unter Verwendung von aggregiertem Ig-W und löslichem (nicht aggregiertem) Ig-PLP1
wurden parallel durchgeführt.
Die Einstufung des klinischen Zustands wurde wie in Beispiel XIX
beschrieben durchgeführt.
In 25 sind die mit aggregiertem Ig-PLP1 behandelten
Mäuse durch
dunkle Kreise dargestellt, während
die Kontrollen durch helle Kreise (lösliches Ig-PLP1) und Dreiecke
(aggregiertes Ig-W) dargestellt
sind.
-
Die
Ergebnisse zeigen eindeutig, dass aggregierte Anordnungen der offenbarten
Immunomodulatoren verwendet werden können, um die mit Immunstörungen verbundenen
Symptome wirksam zu vermindern.
-
Beispiel XXVIII
-
Inkubation von aggregiertem
Ig-PLP1 mit gereinigten APCs induziert die Produktion von IL-6 und
IL-10
-
Um
nachzuweisen, dass die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
vorteilhaft entzündungshemmende
Cytokine induzieren, wurden Antigen-präsentierende Zellen aggregiertem
Ig-PLP1 ausgesetzt. Die Ergebnisse sind in 26A und 26B gezeigt.
-
Drei
Typen von Zellen wurden auf Produktion von Cytokinen nach Inkubation
mit aggregierten Konstrukten getestet. Diese umfassen B-Zellen,
Makrophagen/Monozyten und dendritische Zellen. Um Makrophagen zu
erlangen, wurde adulten SJL/J-Mäusen Thioglykolat
injiziert, und am Tag 5 nach der Injektion wurden die Zellen aus
der Peritonealhöhle
durch ausgiebiges Waschen mit eiskalter Saccharose (0,34 M) geerntet
und an Kunststoffkulturflaschen 4 Stunden lang anhaften gelassen.
Nicht- anhaftende
Zellen wurden durch kräftiges
Pipettieren entfernt. Nach einer zusätzlichen Kultivierung über Nacht
wurden anhaftende Zellen mit einem Zellschaber gesammelt. Dendritische
Zellen wurden aus der Milz gereinigt und unter Anwendung standardmäßiger biochemischer
Techniken angereichert. B-Zellen wurden aus der Milz durch Panning
mit einem monoklonalen Ratten-Anti-Kappa-Antikörper gereinigt. Zur Anreicherung
von ruhenden B-Zellen wurden Makrophagen, dendritischen Zellen und
große
(aktivierte) B-Zellen unter Verwendung einer Sephadex-G10-Säule entfernt.
Anschließend
wurden die eluierten Zellen durch Behandlung mit einem Anti-Thy-1.2-Antikörper und Komplement
an T-Lymphozyten verarmt. Eine FACS-Analyse wird dann durchgeführt, um
zu gewährleisten, dass
nur Präparate
mit den aggregierten Konstrukten stimuliert werden, die zu 90% oder
darüber
angereichert sind.
-
Die
angereicherten Makrophagen wurden auf Produktion von IL-6 und IL-10
mittels ELISA unter Verwendung von Anti-Cytokin-Antikörperpaaren
von Pharmingen (San Diego, CA) getestet. Die Makrophagen wurden
bei 100 × 103 Zellen/Well verwendet und die B-Zellen
und dendritischen Zellen bei 50 × 103 Zellen/Well. Die
Zellen (Wells in dreifacher Ausführung)
wurden mit abgestuften Mengen von aggregiertem Ig-PLP1 oder einem Maus-Myelom-IgM
24 Stunden lang inkubiert und zur Messung der Cytokin-Produktion
verwendet. Die Menge an Cytokin im Überstand wurde durch Extrapolation
an einer mit bekannten Mengen an Cytokin erstellten Standardkurve
abgeschätzt.
-
26A und 26B zeigen,
dass die Verabreichung von aggregiertem Ig-PLP1 die Produktion von entzündungshemmenden
Cytokinen, wie z.B. IL-6 und IL-10, verstärkt. Im Spezielleren zeigt 26A, dass die Exposition mit aggregierten Konstrukten
relativ hohe Ausmaße
an IL-6 in Makrophagen induziert (Quadrate), während 26B zeigt,
dass dieselben Konstrukte die Produktion von IL-10 in Makrophagen
(Quadrate) und dendritischen Zellen (Dreiecke) verstärken. Es
ist anzuerkennen, dass die Produktion derartiger Cytokine die Expression
von MHC-Klasse-II-Molekülen
und die Hinaufregulation von costimulatorischen Molekülen hemmen
kann, während
die Entwicklung von Zellen vom Th2-Typ begünstigt wird.
-
Beispiel XXIX
-
Aggregiertes Ig-PLP1 zeigt
höhere
Wirksamkeit als lösliches
Ig-PLP1 bei der Umkehrung von aktiver EAE
-
Obgleich
lösliche
Immunomodulatoren fähig
sind, die Symptome einer Autoimmunkrankheit zu lindern, und im Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung liegen, wurde die Fähigkeit von Immunomodulatoren,
die zur Vernetzung von Fc-Rezeptoren auf Target-Zellen zur weiteren
Besserung einer Immunkrankheit in der Lage sind, wie folgt untersucht.
-
Die
Fähigkeit
von aggregiertem Ig-PLP1, FcRs zu vernetzen und IL-10-Produktion
zu induzieren und dadurch eine stärkere Linderung der Autoimmunkrankheit
als lösliches
Ig-PLP1 bereitzustellen, wurde wie folgt untersucht. Kultivierungen
von Ig-W-, Ig-PLP1- und Ig-PLP2-Transfektanten im größeren Maßstab wurden
in 10% Serum Supreme (BioWhittaker, Walkersville, MD) enthaltendem
DMEM durchgeführt
und an getrennten Ratten-Anti-Maus-κ-Kette-Sepharosesäulen gereinigt,
um Kreuzkontamination zu vermeiden. Anschließend wurden die Ig-Chimären gegen
PBS dialysiert und auf Collodiummembranen (Schleicher und Schuall,
Keene, NH) konzentriert. Die Chimären wurden durch Präzipitation
mit zu 50% gesättigtem
(NH4)2SO4 wie beschrieben aggregiert (Chase et al.,
Chemical Analyses, in: Methods in Immunology and Immunochemistry,
Williams et al. (Hrsg.), Academic Press, New York, 2, 249-341 (1968)). Zusammenfassend
wurde filtriertes, zu 100% gesättigtes
(NH4)2SO4 bei gleichem Volumen dem sol-Ig-Chimären-Präparat zugegeben.
Das Gemisch wurde bei 24°C
1 Stunde lang unter vorsichtigem Rühren alle 20 Minuten inkubiert.
Anschließend
wurden die Proben bei 10.000 U/min zentrifugiert und das Pellet
mit 1 mg/ml in PBS resuspendiert. Die Elektrophorese an einem 10%igen
Acrylamidgel zeigte an, dass die sol-Ig-Chimären in das Gel eindrangen und
bei etwa 160 kD wanderten. Jedoch drang die agg-Ig-Chimäre nicht
in das Gel ein. Im Wissen, dass die Erfinder eine 2 g entsprechende
Menge agg-Ig-Chimäre
aufgetragen haben und dass die Empfindlichkeit der Technologie 0,1
g beträgt, zogen
die Erfinder den Schluss, dass zumindest 95% des agg-Ig-Chimäre-Präparats sich
in Aggregatform befinden.
-
Gruppen
von Mäusen
(8 pro Gruppe) wurden mit 100 μg
PLP1 für
EAE induziert und dann mit 300 μg agg-Ig-PLP1
oder agg-Ig-W in PBS an den Tagen 9, 13 und 17 nach Induktion der
Krankheit behandelt. Die Ergebnisse sind in 27a und 27b gezeigt.
-
Wie
in 27a zu erkennen ist, wurde
die Anfangsphase des paralytischen Krankheitsschweregrads von einer
mittleren maximalen Bewertung von 3,3 +/– 0,3 bei agg-Ig-W-behandelten
Tieren auf 1,1 +/– 0,5
(p < 0,001) bei
den agg-Ig-PLP1-behandelten Mäusen
vermindert. Außerdem
erholten sich die Tiere innerhalb von 9 Tagen nach Beendigung der
Behandlung vollständig
und erlitten niemals Rückfälle während des
120-tägigen
Beobachtungszeitraums, während
mit agg-Ig-W behandelte Mäuse
sich nie erholten und Rückfälle über den
gesamten Zeitraum der klinischen Bewertung zeigten.
-
27b ist ein direkter Vergleich des Krankheitsverlaufs
von durch PLP1-Peptid induzierter EAE nach Behandlung mit sol-Ig-PLP1
(aus 22) gegenüber agg-Ig-PLP1 (aus 27a).
Jeder Punkt stellt die mittlere klinische Bewertung von 8 Mäusen dar.
Diese Ergebnisse stellen 3 unabhängige
Experimente dar. Wie in 27b illustriert
ist, war die Modulation der Krankheit durch aggregiertes Ig-PLP1
viel wirksamer, obgleich die 900 μg
des den Mäusen
verabreichten agg-Ig-PLP1 ~12 nmol PLP1 enthalten und ~17-mal weniger
ist als die als freies PLP1 verabreichten 200 nmol. Die Wirksamkeit
von agg-Ig-PLP1 wird auch offensichtlich, wenn die klinischen Paralyseanzeichen
von agg-PLP1-behandelten Tieren mit jenen von Tieren verglichen
wurden, denen sol-Ig-PLP1 injiziert wurde (p < 0,001) (27b).
In der Tat war die mittlere klinische Bewertung viel niedriger und
die Genesung schneller.
-
Eine
histologische Untersuchung von mit agg-Ig-PLP1 oder agg-Ig-W behandelten
Mäusen
wurde ebenfalls durchgeführt.
Mit agg-Ig-PLP1 oder agg-Ig-W behandelte Mäuse wurden am Höhepunkt
der Anfangsphase der Krankheit (Tag 28 nach Induk tion der Krankheit)
getötet
und Gehirn und Rückenmark
entfernt, mit Formalin fixiert und in Paraffin eingebettet. Serienquerschnitte
(6 μm) von
Cerebellum, Cerebrum und Lendenrückenmark
wurden angefertigt und mit Hämatoxylin-Eosin
(H&E) gefärbt. Perivaskuläre Cluster,
die zumindest 20 einkernige Zellen enthielten, wurden als Entzündungsherde
gewertet.
-
Die
histologische Untersuchung des Cerebellums am Höhepunkt der Krankheit zeigte
eine niedrigere Anzahl von Herden und eine verminderte Anzahl von
infiltrierenden einkernigen Zellen pro Herd in den mit agg-Ig-PLP1
behandelten Mäusen
gegenüber
jenen an, denen agg-Ig-W verabreicht wurde (nicht gezeigt). Darüber hinaus
trat eine zwei- bis dreifache Verminderung der Anzahl von Herden
in agg-Ig-PLP1-behandelten Mäusen
gegenüber
Mäusen
auf, die agg-Ig-W erhielten (Tabelle 4), wenn histologische Serienquerschnitte
aus Hirn sowie Rückenmark
präpariert
und die mittleren Herde pro Querschnitt abgeschätzt wurden. Darüber hinaus
wiesen die Herde in mit agg-Ig-PLP1 behandelten Mäusen weniger
infiltrierende einkernige Zellen als jene von agg-Ig-W-behandelten
Mäusen
auf (agg-Ig-W: 73 +/– 39,
agg-Ig-PLP1: 32 +/– 14,
p < 0,005). Tabelle
4. Behandlung mit agg-Ig-PLP1 beseitigt klinische und histologische
EAE
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6-8
Wochen alte Mäuse
wurden mit PLP1 für
EAE induziert und dann anschließend
mit 300 μg agg-Ig-PLP1
oder agg-Ig-W an den Tagen 9, 13 und 17 nach Induktion der Krankheit
behandelt und täglich
auf klinisch-manifeste Krankheit bewertet. Der mittlere maximale
Schweregrad wurde durch Mitteln der von jeder Maus innerhalb einer
Gruppe erlangten maximalen klinischen Bewertung bestimmt. Um die
histologische Krankheit zu bestimmen, wurden Gehirn und Rückenmark
aus den Mäusen
am Tag 28 nach Induktion der Krankheit (Höhepunkt der Krankheit) entfernt,
in Formalin fixiert, in Paraffin eingebettet, und es wurden Serienquerschnitte
mit 6 μm
angefertigt und dann mit Hämotoxylin-Eosin
(H&E) gefärbt. Ein
Entzündungsherd
entspricht einem Minimum von 20 einkernigen Zellen/perivaskulärem Cluster.
-
Beispiel XXX
-
Aggregiertes Ig-PLP1 induziert
die Produktion von IL-10 durch APCs
-
Um
den Mechanismus darzustellen, der der wirksamen Modulation von EAE
durch agg-Ig-PLP1 zugrunde liegt, wurde die Fähigkeit von agg-Ig-PLP1 untersucht,
die Produktion von IL-10 durch APCs zu stimulieren, sowie die Fähigkeit
von IL-10, T-Zellen
zu hemmen, die an der Erkennung des durch IL-10 produzierende APCs
präsentierten
PLP1-Peptids beteiligt sind. Zu diesem Zweck wurden naive Splenozyten
mit sol- oder agg-Ig-Chimären
inkubiert und die Überstände zum
Nachweis von IL-10 verwendet.
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Bestrahlte
(3.000 Rad) SJL/J-Splenozyten (5 × 105 Zellen/Well)
wurden mit abgestuften Mengen sol-Ig-PLP1, agg-Ig-PLP1, agg-Ig-W,
sol-Ig-PLP2 oder agg-Ig-PLP2 24 Stunden lang inkubiert, und die Überstände wurden
verwendet, um die Produktion von IL-10 mittels ELISA wie folgt zu
quantifizieren.
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ELISA
wurde nach dem Standardprotokoll von PharMingen durchgeführt, Der
Einfang-Antikörper
war Ratten-Anti-Maus-IL-10, und der biotinylierte Anti-Cytokin-Antikörper war
Ratten-Anti-Maus-IL-10. Gebundener Ligand wurde unter Verwendung
des TMB-Mikrowell-Peroxidasesubstratsystems festgestellt (Kirkegaard & Perry Laboratories,
Gaitherburg, MA). Die Testergebnisse wurden an einem SpectraMAX-340-Counter abgelesen.
Abgestufte Mengen von rekombinantem Maus-IL-10 waren in allen Experimenten
zur Erstellung von Standardkurven mit inbegriffen. Die Cyto kin-Konzentration
in Kulturüberständen wurde
durch Extrapolation aus dem linearen Teil der Standardkurve abgeschätzt. Jeder
Punkt stellt den Mittelwert von Wells in dreifacher Ausführung dar,
und die Daten steilen 4 unabhängige
Experimente dar.
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Wie
in 28a angegeben, stimulierten
agg-Ig-PLP1-, Ig-PLP2- und Ig-W-Chimären die Produktion von IL-10
durch Milzzellen auf dosisabhängige
Weise. Die löslichen
Formen der Chimären
induzierten keine nachweisbaren Ausmaße an IL-10.
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Um
zu untersuchen, ob Zellen, die bekanntermaßen als professionelle APCs
fungieren, zur Produktion von IL-10 nach Inkubation mit agg-Ig-Chimären fähig sind,
wurden die folgenden Experimente durchgeführt. Mit Thioglykolat induzierte
peritoneale Makrophagen und Milz-B- und dendritische Zellen wurden
isoliert und auf IL-10-Produktion
nach Inkubation mit agg-Ig-PLP1 wie folgt getestet.
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Makrophagen
wurden aus den Peritonealzellen von Mäusen erlangt, denen wie früher beschrieben Thioglykolat-Bouillon
injiziert wurde (Doyle et al., Murine macrophages: Isolation, cultivation,
and characterization, in: Weirs Handbook of Experimental Immunology,
Herzenberg et al. (Hrsg.), Blackwell Science, Cambridge, MA, 154.1-154.8 (1996)). Zusammenfassend
wurden 2 ml Thioglykolat-Bouillon i.p injiziert, und nach 5 Tagen
wurden die Makrophagen durch Waschen der Peritonealhöhle mit
8 ml HBSS 4 μM
EDTA entfernt. Die Reinheit der Makrophagen betrug ≥ 93%, wie
mittels FACS®-Analyse
unter Verwendung von Antikörpern gegen
den F4/80-Marker ermittelt wurde.
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Dendritische
Zellen wurden aus SJL/J-Milz gemäß dem Standardverfahren
Collagenase/differenzielle Anhaftung gereinigt (Romani et al., Dendritic
cells, in: Weirs Handbook of Experimental Immunology, Herzenberg
et al. (Hrsg.), Blackwell Science, Cambridge, MA, 156.1-156.14 (1996)).
Die Zellreinheit betrug ≥ 94%, wie
mittels FACS®-Analyse
unter Verwendung von Antikörpern
gegen den 33D1-Marker ermittelt wurde.
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SJL/J-Splenozyten
wurden an mit Ratten-Anti-Maus-κ (1
mg/ml) beschichteten Platten 15 Minuten lang bei 25°C dem Panning
unterzogen. Nicht-anhaftende Zellen wurden mit PBS ausgewaschen.
B-Zellen wurden dann von der Platte durch Inkubation mit Lidocain-HCl
(0,8 mg/ml) gefolgt von kräftigem
Pipettieren abgelöst.
Die Zellreinheit betrug ≥ 90%,
wie mittels FACS®-Analyse für Expression
des B220-Markers ermittelt wurde.
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Bestrahlte
(3.000 Rad) B-Zellen (2 × 105 Zellen/Well), Makrophagen (0,2 × 105 Zellen/Well) und dendritische Zellen (0,2 × 105 Zellen/Well) wurden mit abgestuften Mengen
agg-Ig-PLP1 (offene Symbole) oder Maus-IgM (geschlossene Symbole)
für 24
Stunden inkubiert, und der Zellkulturüberstand wurde verwendet, um
die Produktion von IL-10 zu messen. Jeder Punkt stellt den Mittelwert
aus dreifach ausgeführten
Wells dar. Diese Daten stellen 4 unabhängige Experimente dar.
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28b zeigt, dass Makrophagen und dendritische Zellen,
nicht jedoch B-Zellen nach Inkubation mit agg-Ig-PLP1 IL-10 produzieren.
Maus-IgM war unfähig,
die Produktion von IL-10 durch irgendwelche der getesteten APCs
zu stimulieren. Diese Ergebnisse zeigen an, dass agg-Ig-PLP1 FcγR vernetzt
und die Produktion von IL-10 durch APCs induziert. Darüber hinaus
hemmte die Vorinkubation von APCs mit löslichem Maus-IgG die durch
agg-Ig-PLP1 induzierte Produktion von IL-10 (Daten nicht gezeigt).
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Diese
Ergebnisse zeigen an, dass das von den APCs produzierte IL-10 auf
die Vernetzung von FcγR und
nicht auf die Verunreinigung mit Endotoxin zurückzuführen war.
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Beispiel XXXI
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Agqregiertes Ig-PLP1 induziert
IL-10 durch Vernetzung von FcγR1-Rezeptoren
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Die
Fähigkeit
von agg-Ig-PLP1, Fc-Rezeptoren zu vernetzen, wurde wie folgt untersucht.
Ig-PLP1 wurde unter Verwendung von Ammoniumsulfat aggregiert und
auf Induktion von IL-10 getestet. SJL/J-Splenozyten (0,5 × 106 Zellen/Well) wurden mit 0,1 M sol-Ig-PLP1,
0,1 M agg-Ig-PLP1, 0,1 M agg-Ig-PLP1 + 50 mg/ml 2.4G2 oder 0,1 M
agg-Ig-PLP1 + 100 g/ml Maus-Ig inkubiert. Nach 24 Stunden wurden
die Zellen pelletiert, und 100 ml Kulturüberstand wurden verwendet,
um die Produktion von IL-10 mittels ELISA gemäß dem Standardprotokoll von
PharMingen festzustellen.
-
Wie
in 29 zu sehen ist, führte die Inkubation von Splenozyten
mit agg-Ig-Chimären, nicht
jedoch mit sol-Ig-Chimären
zur Induktion von IL-10 durch die APCs. IL-10-Produktion schien
FcR1-abhängig
zu sein, da die Blockade von Fc-R2 und Fc-R3 mit 2.4G2-mAb die Produktion von
IL-10 nicht hemmte, während
die Blockade aller drei Fc-Rs durch Inkubation mit Maus-Ig das durch
die agg-Ig-Chimäre
induzierte IL-10 sehr wohl signifikant verminderte. Insgesamt legen
diese Ergebnisse nahe, dass die Aggregation der Ig-Chimären bewirkte,
dass die APCs IL-10 auf eine von Fc-R1 abhängige Weise produzierten.
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Beispiel XXXII
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Agqregiertes Ig-PLP1 bewirkt
die Herabregulation der Sekretion von IFNγ durch spezifische T-Zellen
in vitro
-
Um
die Wirkung zu untersuchen, die von APC stammendes IL-10 auf T-Zellen
haben könnte,
die sich spezifisch mit den APCs über Antigen-Präsentation
betätigen,
wurde ein PLP1-spezifischer Th0-Klon verwendet, der fähig ist,
nach Peptidstimulation Cytokine vom Typ I sowie Typ II zu produzieren.
Dieser als TCC-PLP1-1B10 bezeichnete Klon wurde wie folgt hergestellt.
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Adulte
SJL-Mäuse
wurden subkutan mit 100 μg
PLP1-Peptid in CFA immunisiert, und 10 Tage später wurden die ableitenden
Lymphknoten entfernt und die Zellen (5 × 106 Zellen/Well)
mit PLP1 (15 μg/ml)
stimuliert. Nach 5 Tagen wurden die Blasten an einem Histopaque-Gradienten
(Sigma, St. Louis, MO) getrennt und dann wieder mit Peptid und frisch
bestrahlten (3.000 Rad) syngenetischen APCs stimuliert. Zehn Tage
später wurden
die Zellen gewaschen, in 10% T-Stim (Collaborative Research, Boston,
MA) enthaltendem Medium resuspendiert und 7 Tage lang ruhen gelassen.
Nach drei Zyklen von Stimulation/Ruhe wurden die Zellen durch Grenzverdünnung (1
Zelle/3 Wells) kloniert, und positive Klone wurden einem zweiten
Umlauf von Grenzverdünnungsklonierung
unterzogen. Anschließend
wurde einer der Klone, TCC-PLP1-1B10,
wie folgt weiter charakterisiert.
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Die
proliferative Reaktion von TCC-PLP1-1B10 auf PLP1, PLP2, agg-Ig-PLP1
und agg-Ig-PLP2 wurde wie folgt untersucht. SJL/-Splenozyten (10 × 105 Zellen/Well/100 μl) wurden mit abgestuften Mengen
von Antigen auf 96-Well-Platten mit rundem Boden 4 Stunden lang
gepulst, pelletiert, mit 1% Paraformaldehyd 15 Minuten lang fixiert,
gewaschen und auf eine frische 96-Well-Platte übertragen. TCC-PLP1-1B10-Zellen
(0,5 × 105 Zellen/Well/100 μl) wurden dann zugegeben und
3 Tage lang inkubiert. Anschließend
wurde 1 μCi
[3H]Thymidin pro Well zugegeben und die
Inkubation weitere 14,5 Stunden lang fortgesetzt. Die Zellen wurden
dann auf Glasfasertiltern geerntet und inkorporiertes [3H]Thymidin
unter Verwendung eines Inotech-β-Counters (Wohlen,
Schweiz) gezählt.
Die Ergebnisse sind in 30a gezeigt.
-
Wie
in 30a illustriert ist, proliferiert
TCC-PLP1-1B10 nach Inkubation mit Paraformaldehyd-fixierten Milz-APCs,
die vorher mit freiem PLP1-Peptid oder agg-Ig-PLP1 gepulst worden waren. TCC-PLP1-1B10 zeigte
keine signifikante Proliferation, wenn die APCs mit der Negativkontrolle
PLP2 oder agg-Ig-PLP2 gepulst wurden.
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Die
von TCC-PLP1-1B10 nach Stimulation mit freiem PLP1 oder agg-Ig-PLP1
produzierten Cytokine wurden wie folgt untersucht. Bestrahlte (3.000
Rad) SJL/J- Splenozyten
(5 × 105 Zellen/Well) wurden mit abgestuften Mengen
an PLP1-Peptid (geschlossene Kreise) oder agg-Ig-PLP1 (offene Kreise)
1 Stunde lang inkubiert, worauf TCC-PLP1-1B10-Zellen (0,5 × 105 Zellen/Well) zugegeben und die Inkubation
für weitere
24 Stunden fortgesetzt wurde. Die Cytokin-Produktion wurde mittels
ELISA aus 100 μl
Kulturüberstand
wie folgt gemessen. Jeder Punkt stellt den Mittelwert aus dreifach
ausgeführten
Wells dar. ELISA wurde nach dem Standardprotokoll von PharMingen
durchgeführt.
Die Einfang-Antikörper
waren Ratten-Anti-Maus-IL-2, JES6-1A12; Ratten-Anti-Maus-IL-4, 11B11;
Ratten-Anti-Maus-IFNγ,
R4-6A2; Ratten-Anti-Maus-IL-10, JES5-2A5;
und Ratten-Anti-Maus-IL-5, TRFK5. Die biotinylierten Anti-Cytokin-Antikörper waren
Ratten-Anti-Maus-IL-2, JES6-5H4; Ratten-Anti-Maus-IL-4, BVD6-24G2;
Ratten-Anti-Maus-IFNγ,
XMG1.2; Ratten-Anti-Maus-IL-10, JES5-16E3; und Ratten-Anti-Maus-IL-5, TRFK4.
ELISA für
die Detektion von aktivem TGF wurde unter Verwendung des menschlichen
TGF-DuoSet-Sets (Genzyme, Cambridge, MA) nach den Anweisungen des
Herstellers durchgeführt.
Gebundener Ligand wurde unter Verwendung des TMB-Mikrowell-Peroxidasesubstratsystems
(Kirkegaard & Perry
Laboratories, Gaitherburg, MA) festgestellt. Die Tests wurden an
einem SpectraMAX-340-Counter abgelesen. Abgestufte Mengen an rekombinantem
IL-10, IL-4, IFNγ,
IL-10, IL-5 und TGF aus der Maus waren in allen Experimenten zur
Erstellung von Standardkurven mit inbegriffen. Die Cytokin-Konzentration
in Kulturüberständen wurde
durch Extrapolation aus dem linearen Abschnitt der Standardkurve
abgeschätzt.
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Wenn
es auf Cytokin-Produktion nach Inkubation mit unfixierten Milz-APCs
und freiem PLP1-Peptid getestet wurde, produzierte TCC-PLP1-1B10
signifikante Mengen an IL-2, IL-4 und IFNγ (30b, 30c und 30d).
Alle drei Cytokine wurden auch nachgewiesen, wenn agg-Ig-PLP1 zur
Stimulation verwendet wurde (30b, 30c und 30d).
Jedoch war IL-10 in signifikanten Ausmaßen nachweisbar, wenn der Stimulator
agg-PLP1, nicht jedoch freies PLP1 war (30e).
-
Da
agg-Ig-PLP1 die Produktion von IL-10 durch Makrophagen und dendritische
Zellen induziert, ist es wahrscheinlich, dass das beim T-Zellen-Cytokin-Bewertungstest beobachtete
IL-10 das Produkt von Milz-APCs und nicht von TCC-PLP1-1B10 war.
Um dies zu bestätigen,
wurden die folgenden Experimente durchgeführt. Fixierte und lebende APCs
wurden verwendet, um die Quellen von IL-10 bei T-Zellen-Aktivierung durch
agg-Ig-PLP1 zu identifizieren. Im Test mit fixierten APCs wurden
SJL/J-Splenozyten
(10 × 105 Zellen/Well) mit abgestuften Mengen agg-Ig-PLP1
4 Stunden lang gepulst, ausgiebig gewaschen und mit Paraformaldehyd
fixiert. Beim Test mit lebenden APCs wurden bestrahlte (3.000 Rad)
SJL/J-Splenozyten (5 × 105 Zellen/Well) mit abgestuften Mengen agg-Ig-PLP1
vermischt und 1 Stunde lang inkubiert. Anschließend wurden TCC-PLP1-1B10-Zellen
(0,5 × 105 Zellen/Well) beiden Tests zugegeben und
die Inkubation für
weitere 24 Stunden fortgesetzt. IL-10-Produktion wurde mittels ELISA aus 100 μl Kulturüberstand
gemessen. Jeder Punkt stellt den Mittelwert von Wells in dreifacher
Ausführung
dar.
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Die
Ergebnisse sind in 31 gezeigt. Wie in 31 illustriert ist, war IL-10 nicht nachweisbar,
wenn mit agg-Ig-PLP1 gepulste APCs vor Inkubation mit TCC-PLP1-1B10 gewaschen und
mit Paraformaldehyd fixiert wurden, was beweist, dass Milz-APCs und nicht TCC-PLP1-1B10
die Quellen von IL-10 waren.
-
Die
andere auffällige
Beobachtung aus dem T-Zellen-Cytokin-Bewertungstest war, dass die
Produktion von IFNγ abzunehmen
schien, wenn die IL-10-Produktion durch APCs anstieg (30c und 30e).
Um die Frage weiter zu untersuchen, wurde ein erweiterter Bereich
von Ig-PLP1-Konzentrationen zur Stimulation von rohen und gereinigten
APCs verwendet, und IL-10- und IFNγ-Produktion wurden gleichzeitig
aus demselben Gewebe wie folgt festgestellt.
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Bestrahlte
(3.000 Rad) SJL/J-Splenozyten (5 × 105 Zellen/Well),
dendritische Zellen (0,2 × 105 Zellen/Well), Makrophagen (0,2 × 105 Zellen/Well) oder B-Zellen (2 × 105 Zellen/Well) wurden mit abgestuften Mengen
an agg-Ig-PLP1 inkubiert, und nach 1 Stunde wurden TCC-PLP1-1B10-Zellen
(0,5 × 105 Zellen/Well) zugegeben, und die Inkubation
wurde für
weitere 24 Stunden fortgesetzt. Die Produktion von IFNγ und IL-10 im selben Kultivierungs-Well
wurde mittels ELISA gemessen. Jeder Punkt stellt den Mittelwert
von dreifach ausgeführten
Wells dar. Die Ergebnisse sind in 32 gezeigt.
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Wie
in 32 illustriert ist, antagonisiert
das von den APCs sekretierte IL-10 die Produktion von IFNγ durch die
T-Zellen. In der Tat war es so, dass bei Durchführung des Stimulationstests
unter Verwendung von Splenozyten, gereinigten DCs oder angereicherten
peritonealen Makrophagen als APCs (alle davon produzieren IL-10
nach Inkubation mit agg-Ig-PLP1, 28)
die Produktion von IFNγ durch
T-Zellen mit dem Anstieg der Produktion von IL-10 durch APCs sich
drastisch verminderte oder nicht mehr nachweisbar war (32a, 32b und 32c). Wenn jedoch B-Zellen als APCs verwendet
wurden, die nach Inkubation mit agg-Ig-PLP1 kein IL-10 produzieren
(28b), blieb die Sekretion von IFNγ durch T-Zellen
unbeeinflusst (32d). Insgesamt weisen die
Ergebnisse darauf hin, dass agg-Ig-PLP1 die Produktion von IL-10
durch die präsentierenden
APCs (dendritische Zellen und Makrophagen) triggert und dass derartiges
IL-10 die Produktion von IFNγ durch
die T-Zellen antagonisiert.
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Um
weiter zu bestätigen,
dass die IL-10-Produktion die Produktion von IFNγ durch T-Zellen antagonisiert, wurde das folgende
Experiment durchgeführt.
Bestrahlte (3.000 Rad) peritoneale SJL/J-Makrophagen (0,2 × 105 Zellen/Well) (gereinigt wie oben beschrieben)
wurden mit abgestuften Mengen an agg-Ig-PLP1 eine Stunde lang inkubiert,
und dann wurde TCC-PLP1-1B10 (0,5 × 105 Zellen/Well)
zugegeben und die Inkubation für
weitere 24 Stunden fortgesetzt. Die Produktion von IFN und IL-10
im selben Well wurde aus 100 l eines Kulturüberstands wie oben beschrieben
festgestellt. Außerdem
waren Anti-IL-10-mAb 2A5 oder Ratten-IgG in manchen Kulturen enthalten,
um ihre Wirkungen auf die IFNγ-Produktion
zu ermitteln.
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Die
Ergebnisse sind in 33 gezeigt. Wenn
TCC-PLP1-1B10 mit peritonealen Makrophagen und agg-Ig-PLP1 inkubiert
wurde, erfolgte eine Abnahme der IFNγ-Produktion proportional zum Ausmaß des von den
präsentierenden
Makrophagen sekretierten IL-10 (33a).
Darüber
hinaus stand die Hemmung der IFNγ-Produk tion
durch die T-Zellen in direktem Zusammenhang mit dem von den APCs
stammenden IL-10, da die Neutralisation von derartigem IL-10 durch
Anti-IL-10-mAb 2A5 die IFN-Produktion wiederherstellte (33b). Die Inkubation mit der Isotyp-Kontrolle
Ratten-IgG anstelle von Anti-IL-10 hatte keine Wirkung auf die Fähigkeit
von IL-10, die IFN-Produktion durch TCC-PLP1-1B10 zu hemmen (33c).
-
Beispiel XXXIII
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Synergie zwischen endogenem
IL-10 und peripherer Toleranz für
die In-vivo-Modulation
aggressiver T-Zellen
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An
Tiere verabreichtes systemisches Antigen ohne Adjuvans treibt üblicherweise
die Toleranz an, die über
Antigenpräsentation
durch periphere APCs wirkt, die minimale oder keine costimulatorischen
Moleküle exprimieren.
Die Inkubation von gereinigten Makrophagen oder dendritischen Zellen
mit sol- oder agg-Ig-PLP1, was eine effiziente Aufladung von Peptid
auf MHC-Klasse-II-Molekülen
ermöglicht,
führt zu
keiner Hinaufregulation von B7-1, B7-2 oder CD40 (Daten nicht gezeigt).
Da agg-Ig-PLP1 die Produktion von IL-10 durch APCs bewirkt (28), ist es darüber hinaus wahrscheinlich,
dass IL-10 die Hinaufregulation costimulatorischer Moleküle auf APCs
hemmt.
-
Da
von IL-10 gezeigt worden ist, dass es Th1-Cytokine antagonisiert
(Fiorentino et al., J. Immunol. 146, 3444-51 (1991)) und möglicherweise
Entzündungsfunktionen
stört,
wurde die Wirksamkeit von agg-Ig-PLP1 bei der T-Zellen-Modulation
und Krankheitsumkehrung über
inadäquate
Peptidpräsentation durch
minimale costimulatorische Moleküle
exprimierende APCs und die Hemmfunktion von durch derartige APCs
produziertem IL-10 wie folgt untersucht.
-
Mäuse wurden
mit PLP1-Peptid für
EAE induziert, und wenn Anzeichen von Paralyse offensichtlich wurden,
erhielten die Mäuse
agg-Ig-PLP1 zusammen mit Anti-IL-10-Antikörper und wurden auf Verminderung des
Krankheitsschweregrads wie folgt be wertet. SJL/J-Mäuse (8 pro
Gruppe) wurden mit 100 μg
PLP1 für
EAE induziert und erhielten an den Tagen 9, 13 und 17 i.p. in PBS
300 μg agg-Ig-PLP1
(agg-Ig-PLP1); 300 μg agg-Ig-PLP1
+ 500 μg
Ratten-Anti-Maus-IL-10-Antikörper
2A5 (agg-Ig-PLP1 + Anti-IL-10); 300 μg agg-Ig-PLP1 + 500 μg Ratten-IgG
(agg-Ig-PLP1 + Ratten-IgG); 300 μg
agg-Ig-W (agg-Ig-W); oder 300 g agg-Ig-W + 500 g Ratten-Anti-Maus-IL-10-Antikörper 2A5
(agg-Ig-W + Anti-IL-10). Alle Injektionen wurden i.p in PBS durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in 34a gezeigt.
-
Wie
in 34a gezeigt ist, wurde der
Schweregrad der Paralyse wiederhergestellt, wenn IL-10 in vivo durch
den Anti-IL-10-Antikörper
neutralisiert wurde. In der Tat hatten mit agg-Ig-PLP1 alleine behandelte
Mäuse eine
mittlere maximale klinische Bewertung von 1,1 +/– 0,5, während die mit agg-Ig-PLP1 und
Anti-IL-10-Antikörper
injizierten Mäuse
eine Bewertung von 3,0 +/– 0,3
aufwiesen, die mit der Bewertung von 3,3 +/– 0,3 (p < 0,23) vergleichbar ist, die bei mit
agg-Ig-W behandelten Mäusen
beobachtet wurde. Darüber
hinaus war bei Kontrollmäusen,
denen agg-Ig-PLP1 zusammen mit Ratten-IgG anstelle von Anti-IL-10-Antikörper verabreicht
wurde, keine Wiederherstellung des Krankheitsschweregrads festzustellen,
und sie wiesen eine mittlere maximale Bewertung von 1,6 +/– 0,2 auf.
Durch Injektion von Anti-IL-10-Antikörper zusammen mit agg-Ig-W
wurde der Krankheitsschweregrad weder vermindert noch verschlimmert.
Diese Ergebnisse beweisen, dass durch agg-Ig-PLP1 induziertes IL-10 eine signifikante
Rolle bei der Steuerung des Krankheitsschweregrads spielt und dass
für das
Auftreten der Wirkungen von IL-10 eine spezifische Wechselwirkung
zwischen APCs und den Ziel-T-Zellen erforderlich ist.
-
Ein
weiterer Hinweis, der diesen Mechanismus unterstützt, ergibt sich aus der Tatsache,
dass die Behandlung mit sol-Ig-PLP1 plus exogenem IL-10 den Schweregrad
der Paralyse im selben Ausmaß vermindert wie
agg-Ig-PLP1. Gruppen von Mäusen
(8 pro Gruppe) wurden mit 100 μg
PLP1 für
EAE induziert und erhielten an den Tagen 9, 13 und 17 i.p. in PBS
300 μg sol-Ig-PLP1
(sol-Ig-PLP1); 300 μg
agg-Ig-PLP1 (agg-Ig-PLP1); 300 μg
sol-Ig-PLP1 + 400 U rIL-10 (sol-Ig-PLP1 + IL-10); oder 300 μg agg-Ig-W
(agg-Ig-W). Wie in 34b gezeigt ist, bessert lösliches
Ig-PLP1, das keine nachweisbaren Ausmaße IL-10 induziert, die Krankheit
etwas mit einer mittleren maximalen Bewertung von 2,5 +/– 0,3, während sol-Ig-PLP1
zusammen mit exogenem IL-10 die Krankheit auf eine mittlere klinische
Bewertung von 1,1 +/– 0,3
weiter vermindert, was mit der Bewertung von 1,1 +/– 0,5 vergleichbar
ist, die bei mit agg-Ig-PLP1
behandelten Mäusen
erlangt wurde.
-
Damit
endogenes IL-10 die Krankheit modulieren kann, scheint eine physikalische
Brückenbildung
der APCs zu den T-Zellen erforderlich zu sein. Um diesen Mechanismus
zu bestätigen,
wurden die folgenden Experimente durchgeführt. Gruppen von Mäusen (8
pro Gruppe) wurden mit 100 μg
PLP1 für
EAE induziert und dann mit 300 μg
agg-Ig-PLP1 (agg-Ig-PLP1), 300 μg
agg-Ig-W (agg-Ig-W) oder 300 μg
agg-Ig-W + 100 μg PLP1
(agg-Ig-W + PLP1) in PBS an den Tagen 9, 13 und 17 nach Induktion
der Krankheit behandelt. Die Ergebnisse sind in 35 gezeigt.
-
Wie
in 35 gezeigt ist, fand der Ausbruch der Krankheit
bei diesen experimentellen Gruppen am Tag 7 statt. Die Behandlung
der erkrankten Mäuse
mit einem Gemisch aus agg-Ig-W und freiem PLP1-Peptid anstelle von
agg-Ig-PLP1 verminderte nicht den Schweregrad der Krankheit. Insgesamt
erfordert eine wirksame T-Zellen-Herabregulation
die physikalische Wechselwirkung zwischen IL-10 produzierenden APCs
und der pathogenen Ziel-T-Zelle. Die wahrscheinliche Erklärung für dieses
Erfordernis ist, dass sich IL-10 als ein parakrines Cytokin in unmittelbarer
Nachbarschaft zu T-Zellen befinden muss, um einen Antagonismus zu
erzielen.
-
Beispiel XXXIV
-
Agg-Ig-PLP1 sorgt für die rasche
Besserung von Autoimmunkrankheiten
-
Obgleich
sowohl agg-Ig-PLP-LR als auch agg-Ig-PLP1 die Symptome der Autoimmunkrankheit
bessern, sorgt agg-Ig-PLP1 für
eine raschere Linderung. Gruppen von SJL-Mäusen wurden mit PLP1-Peptid
für die
Krankheit induziert und i.p. mit 300 μg agg-Ig-PLP1, agg-Ig-PLP-LR
oder agg-Ig-W in 300 μl
PBS an den Tagen 9, 13 und 17 behandelt. Die Ergebnisse sind in 36 und Tabelle 5 gezeigt.
-
Wie
in 36 und Tabelle 5 zu sehen ist, verminderte die
Behandlung mit agg-Ig-PLP1
drastisch den Schweregrad der Krankheit. Obgleich agg-Ig-PLP-LR-
sowie agg-Ig-PLP1-Behandlung in der Genesung von EAE resultierten,
gesundeten Mäuse,
die agg-Ig-PLP1 erhielten, rascher als Mäuse, die agg-Ig-PLP-LR erhielten.
Der Mittelwert der maximalen klinischen Bewertung wurde von 3,3
+/– 0,3
für die
mit agg-Ig-W behandelte Gruppe
auf 1,1 +/– 0,5
bei der agg-Ig-PLP1-Gruppe vermindert (siehe Tabelle 5). Darüber hinaus
erfolgte die vollständige
Genesung nach Behandlung mit agg-Ig-PLP1 schneller (Tag 24,4 +/– 2,2),
und Rückfälle traten während des
120-tägigen Zeitraums
der klinischen Bewertung nicht auf.
-
Es
ist bemerkenswert, dass agg-Ig-PLP1 bei der Krankheitsmodulation
wirksamer ist als sol-Ig-PLP1. Während
agg-Ig-PLP1 die maximale klinische Bewertung auf 1,1 +/– 0,5 verminderte,
verminderte die lösliche Form
von Ig-PLP1 den Schweregrad der Paralyse nur auf 2,4 +/– 0,3 (vergleiche
Tabelle 3 und Tabelle 5). Zusätzlich
erfolgte die Genesung viel schneller für die mit agg-Ig-PLP1 behandelte
Gruppe als für
Mäuse,
denen sol-Ig-PLP1 verabreicht wurde (siehe Tabelle 3 und Tabelle
5). Tabelle
5. Merkmale klinisch-manifester Krankheit nach Behandlung mit agg-Ig-Chimären
- *Mittelwert +/– SD des Tages des Krankheitsausbruchs
- **Mittelwert +/– SD
der maximalen klinischen Bewertungen
- ***Mäuse
wurden als gesundet betrachtet, wenn ihre klinische Bewertung für die letzten
5 Tage < 0,5 war
-
Histopathologische
Analysen wurden ebenfalls durchgeführt. Gruppen von für EAE induzierten
und mit agg-Ig-Chimären
wie in 36 behandelten Mäusen wurden
am Tag 28 nach der Induktion der Krankheit getötet. Gehirn und Rückenmark
wurden entfernt, in Formalin fixiert und in Paraffin eingebettet.
60 μm dicke
Serienquerschnitte aus Cerebrum und Lendenrückenmark wurden angefertigt
und mit Hämatoxylin-Eosin (H&E) gefärbt. Perivaskuläre Cluster,
die zumindest 20 einkernige Zellen enthielten, wurden als Entzündungsherd
gezählt.
-
Die
Ergebnisse sind in 37 gezeigt. Wie
in 37 gezeigt ist, wiesen mit agg-Ig-PLP1 behandelte Mäuse eine
signifikant verminderte Anzahl an Entzündungsherden in Cerebrum sowie
im Lendenrückenmark auf.
-
Es
ist bemerkenswert, dass die Wirksamkeit von agg-Ig-PLP1 bei der
Besserung von EAE bei einer viel niedrigeren Dosis (300 μg/Injektion)
als mit löslichem
Ig-PLP1 auftritt, das mit 500 vg pro Injektion verabreicht wurde.
Dies ist höchstwahrscheinlich
auf die In-vivo-Produktion von IL-10 nach Behandlung mit der aggregierten,
nicht jedoch löslichen
Form von Ig-PLP1 zurückzuführen.
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Ohne
sich auf eine bestimmte Theorie festzulegen, könnten die folgenden Mechanismen
die mit agg-Ig-PLP1 im Vergleich zu agg-PLP1-LR erlangten schnelleren
Ergebnisse erklären.
Da PLP-LR ein T-Zellen-Antagonistenpeptid ist, das durch Veränderung
von PLP1 erzeugt wurde, könnte
erwartet werden, dass die Affinität der Wechselwirkung zwischen
T-Zellen, die dieses veränderte
Peptid präsentieren,
und APCs niedriger ist als die Affinität zwischen T-Zellen, die unverändertes
PLP1 präsentieren,
und APCs. Als Resultat dieser niedrigeren Affinität würden T-Zellen
nicht mit APCs wechselwirken, die PLP-LR präsentieren, solange sie mit APCs
wechselwirken, die PLP1 präsentieren,
wodurch ihre Zeitdauer der Exposition mit durch aggregierte Immunglobuline
induziertem IL-10 vermindert wird.
-
Alternativ
dazu könnten
die mit agg-Ig-PLP1 erlangten schnelleren Ergebnisse eine Folge
der Diversität
des autoreaktiven Repertoires von T-Zellen sein. Wenn die Häufigkeit
der mit PLP1 reaktiven T-Zellen höher ist als die Häufigkeit
der mit PLP-LR reaktiven T-Zellen, könnte eine differenzielle Modulation
der Krankheit durch die beiden Chimären auftreten, die zum beobachteten
Muster passt. In diesem Fall würden
die löslichen Chimären in Abwesenheit
von IL-10 eine gemeinsame Population von T-Zellen beeinflussen,
jedoch würden die
aggregierten Formen Ig-PLP1 bevorzugen, da hochaffine T-Zellen einer
wirksamen IL-10-Exposition ausgesetzt wären.
-
Beispiel XXXV
-
In Reaktion auf agg-Ig-PLP1
produziertes IL-10 bewirkt die Herabregulation von costimulatorischen
Molekülen
-
Von
IL-10 ist berichtet worden, dass es die Expression costimulatorischer
Moleküle
auf APCs herabreguliert. Um zu ermitteln, ob in Reaktion auf agg-Ig-PLP1
produziertes IL-10 costimulatorische Moleküle auf APCs herabreguliert,
wurde das folgende Experiment durchgeführt.
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Peritoneale
Makrophagen wurden mit agg-Ig-PLP-Chimären 24 Stunden lang inkubiert
und dann auf Zelloberflächenexpression
costimulatorischer Moleküle
beurteilt. Makrophagen wurden aus Peritonealzellen von Mäusen gewonnen,
denen Thioglykolat-Bouillon wie oben beschrieben injiziert worden
ist. Gereinigte Makrophagen (1,0 × 108 Zellen/ml)
wurden anschließend
mit 0,3 μM
agg-Ig-PLP-Chimäre
(schwarze Linie) oder Medium alleine (NIL, grau) inkubiert. Nach
24 Stunden wurden die Zellen geerntet und mit Anti-F4/80 und entweder
Anti-B7.1, Anti-B7.2 oder Anti-CD40 gefärbt. Histogramme stellen F480+-kontrollierte Zellen dar und zeigen die
Intensität
von entweder B7.1, B7.2 oder CD40.
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Die
Ergebnisse sind in 38 gezeigt. Wie
in 38 gezeigt ist, bestand keine Hinaufregulation
der Expression von B7.1, B7.2 oder CD40. Es bestand im Gegenteil
eine signifikante Herabregulation dieser Moleküle relativ zum in Kulturen
in Abwesenheit von agg-Ig-PLP-Chimären beobachteten Basisniveau.
Daher bewirkt in Re aktion auf agg-Ig-PLP1 produziertes IL-10 die
Herabregulation costimulatorischer Moleküle.
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Beispiel XXXVI
-
Behandlung mit aggregiertem
Ig-PLP1 vermindert den klinischen Schweregrad aktiver durch mehrere
Epitope induzierter EAE
-
IL-10,
dass durch APCs als Resultat von agg-Ig-PLP1-vermittelter FcR-Vernetzung
produziert wird, könnte
spezifische T-Zellen antagonisieren, die mit den PLP1-MHC-Liganden auf den
APCs verbunden sind, sowie benachbarte T-Zellen mit verschiedenartiger
Spezifität.
Dieses als „Bystander"-Suppression bekannte Phänomen hat
sich im Milieu von IL-4 und IL-10 als wirksam erwiesen.
-
Um
zu ermitteln, ob „Bystander"-Suppression aus
IL-10 resultiert, das in Reaktion auf aggregierte Immunglobuline
produziert wird, die ein an Autoimmunkrankheiten beteiligtes Antigen
umfassen, wurde EAE mit einem Gemisch aus Epitopen induziert und
die Fähigkeit
von agg-Ig-PLP1 gemessen, damit nicht in Beziehung stehende autoreaktive
T-Zellen zu modulieren und die Krankheit zu bessern. Gruppen von
SJL/J-Mäusen
(8 pro Gruppe) wurden mit einem Gemisch von 100 μg PLP1 und 100 μg PLP2 für EAE induziert
und an den Tagen 9, 13 und 17 mit 300 μg agg-Ig-PLP1 oder agg-Ig-W
pro Injektion behandelt. Alle Behandlungen erfolgten i.p. in PBS.
Der Ausbruch der Krankheit erfolgte bei diesen experimentellen Gruppen
am Tag 7. Jeder Punkt stellt die mittlere klinische Bewertung von
8 Mäusen
dar.
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Die
Ergebnisse sind in 39a gezeigt. Wie in 39a gezeigt ist, manifestierten Mäuse mit
bestehender, durch ein Gemisch von PLP1- und PLP2-Peptiden induzierter
EAE einen verminderten Paralyseschweregrad und gesundeten vollständig bis
zum Tag 33 nach der Induktion der Krankheit nach Behandlung mit
agg-Ig-PLP1, während
mit agg-Ig-W behandelte Tiere eine schwere Paralyse aufwiesen und
sich von der Krankheit während
des 50-tägigen
Zeitraums der klinischen Bewertung nicht erholten. Daher scheint
endogenes IL-10 die Wirkungen auf PLP2-spzifische T-Zellen herabreguliert
zu haben.
-
Krankheitsinduktion
mit PLP2-Peptid sollte Gesamt-PLP exponieren und die Ausbreitung
und Aktivierung von PLP1-spezifischen T-Zellen antreiben (McRae
et al., J. Exp. Med. 182, 75-85 (1998); Tuohy et al., Immunol. Rev.
164, 93-100 (1998)). In diesem Fall sollte die Injektion von agg-Ig-PLP1
eine Brücke
von IL-10 produzierenden APCs zu PLP1-spezifischen T-Zellen ausbilden
und die „Bystander"-Suppression dieser
Zellen sowie benachbarter PLP2-spezifischer T-Zellen fördern. Um
zu ermitteln, ob die Verabreichung von agg-Ig-PLP1 an Mäuse, bei
denen EAE mit PLP2 induziert wurde, für die „Bystander"-Suppression von PLP2-spezifischen T-Zellen sorgt, wurde
das folgende Experiment durchgeführt.
-
Mäuse wurden
mit PLP2-Peptid für
EAE induziert und bei offensichtlichen Anzeichen von Paralyse mit agg-Ig-PLP1
wie folgt behandelt. Gruppen von SJL/J-Mäusen (8 pro Gruppe) wurden
mit 100 μg
PLP2 für
EAE induziert und an den Tagen 9, 13 und 17 i.p. mit 300 μg agg-Ig-PLP1
pro Injektion behandelt. Eine Gruppe unbehandelter Mäuse (NIL)
wurde zu Vergleichszwecken mit aufgenommen. Die Ergebnisse sind
in 39b gezeigt.
-
Wie
in 39b gezeigt ist, gesundeten
die Tiere rasch bis zum Tag 26 und wurden im Gegensatz zu unbehandelten
Mäusen
für den
verbleibenden Zeitraum der klinischen Bewertung nicht rückfällig, obwohl
die Anfangsphase der Paralyse bei mit agg-Ig-PLP1 behandelten Mäusen nur
wenig milder als bei unbehandelte Mäusen war. Diese Ergebnisse
unterstützen
die „Bystander"-Suppression und
beweisen, dass die Epitop-Verbreitung eine Gelegenheit bietet, eine
Krankheit in späteren
Stadien der Paralyse zu modulieren.
-
Um
die Fähigkeit
von agg-Ig-PLP1 weiter zu erforschen, um die „Bystander"-Suppression
von T-Zellen bereitzustellen, die für Antigene spezifisch sind,
die nicht PLP1 sind, wurde das folgende Experiment durchgeführt. Es
wurde die Fähigkeit
von agg-Ig-PLP1 zur Modulation der Krankheit gemessen, die mit ZNS-Homogenisat
in duzierte wurde, das eine vollständige Palette von Myelin-Autoantigenen
umfasst. ZNS-Homogenisat wurde wie folgt hergestellt. Fünfzig gefrorene
ungestrippte Rattengehirne (Pelfreez Biologicals, Rodgers, AK) wurden
in PBS unter Verwendung eines Waring-Mixers homogenisiert und mit
PBS auf 300 mg/ml eingestellt. ZNS-Homogenisat wurde bei –20°C gelagert.
Gruppen von SJL/J-Mäusen
(9 pro Gruppe) wurden mit 6 mg ZNS-Homogenisat für EAE induziert und an den
Tagen 9, 13 und 17 i.p. mit 300 μg
agg-Ig-PLP1 oder agg-Ig-W pro Injektion behandelt. Eine Gruppe unbehandelter
Mäuse (NIL)
wurde zu Vergleichszwecken mit aufgenommen. Die Ergebnisse sind
in 35 gezeigt.
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Wie
in 35 gezeigt ist, wiesen Mäuse, denen agg-Ig-PLP1 injiziert
wurde, leichte Anzeichen von Paralyse in der Anfangsphase der Paralyse
auf und gesundeten völlig
bis zum Tag 24 nach Induktion der Krankheit ohne jegliche Rückfälle für den 60-tägigen Zeitraum der klinischen
Bewertung. Mit agg-Ig-W anstelle von agg-Ig-PLP1 behandelte Kontrollmäuse wiesen
ein Krankheitsmuster auf, das dem unbehandelter Mäuse ähnlich war.
Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die herabregulierende Funktion
von agg-Ig-PLP1 sich auf intra- sowie intermolekulare Epitope erstreckt
und diverse T-Zellen-Spezifitäten
supprimiert.
-
Beispiel XXXVII
-
Agg-Ig-PLP1 sorgt für Bystander"-Suppression durch
Induzieren von APCs zur Produktion von IL-10
-
Exposition
mit IL-10 scheint ein wahrscheinlicher Mechanismus zu sein, der
der Herabregulation und Suppression von pathogenen Myelin-spezifischen
T-Zellen zugrunde liegt. Die Quelle von IL-10 sind APCs, wie in 28 und 34 gezeigt
ist, wie z.B. dendritische Zellen und Makrophagen. Jedoch warf die
erweiterte Wirksamkeit und die Dauerhaftigkeit der T-Zellen-Modulation
in dieser Situation die Frage auf, ob die „Bystander"-Suppression auf den Antagonismus der
pathogenen T-Zellen durch IL-10 aus APCs oder auf die Herabregulation
durch regulatorische T-Zellen zurückzuführen war, die unter der Wirkung
von derartigem IL-10 erzeugt worden sind.
-
Um
zu ermitteln, ob agg-Ig-PLP1 über
eine Suppression der T-Zellen-Proliferation oder durch regulatorische
T-Zellen agiert, wurden die folgenden Experimente durchgeführt. Lymphknoten-T-Zellen
aus Mäusen, die
sich von ZNS-induzierter Paralyse nach der Behandlung mit agg-Ig-PLP1
erholten, wurden mit Antigen stimuliert und auf Proliferation und
Produktion von Cytokinen (Marker regulatorischer T-Zellen) getestet.
Mäuse (6
pro Gruppe) wurden mit ZNS-Homogenisat für EAE induziert und dann mit
agg-Ig-W (schraffierte Balken) oder agg-Ig-PLP1 (volle Balken) an
den Tagen 9, 13 und 17 wie oben beschrieben behandelt. Zwei Tage
nach Beendigung der Behandlungsregime wurden die Lymphknoten (axillär, lateral
axillär
und popliteal) geerntet und die Zellen (4 × 105 Zellen/100 μl/Well) mit
100 μl/Well
Antigen (PLP1, PLP2, MBP3 oder HA (Kontrolle)) stimuliert. Zellproliferation
wurde drei Tage später
unter Anwendung des [3H]Thymidin-Inkorporationstests
festgestellt (40a). Zusätzlich wurden Cytokin-Reaktionen
nach 24 Stunden Inkubation mit Antigen mittels ELISPOT unter Verwendung
von 5 × 105 Zellen pro Well analysiert (40b-g). ELISPOT-Tests wurden verwendet, um die
durch Lymphknoten-T-Zellen nach Stimulation mit Antigen produzierten
Cytokine wie in Min et al., J. Exp. Med. 188, 2007-2017 (1998), beschrieben
zu messen. Zusammenfassend wurden Lymphknotenzellen (5 × 105 Zellen/100 μl/Well) und das Antigen (100 μl/well) in
mit Einfang-Antikörper beschichteten HA-Multiscreen-Platten
(Millipore, Bedford, MA) 24 Stunden lang inkubiert. Gebundene Cytokine
wurden mit Peroxidase und Anti-Cytokin-Antikörpern sichtbar gemacht. Die
verwendeten Anti-Cytokin-Antikörper-Paare waren
jene, die für
die ELISA-Technik beschrieben wurden. Spots wurden unter einem Präpariermikroskop
gezählt.
-
Die
Antigene wurden bei den definierten optimalen Konzentrationen von
15 μg/ml
für PLP1,
PLP2 und HA und 30 μg/ml
für MBP3
verwendet. Kontroll-Wells von Medium ohne Zusatz von Antigen waren
mit enthalten und wurden als Hintergrund verwendet. Jeder Balken
stellt den Mittelwert +/– Standardabweichung
von 6 einzeln getesteten Mäusen
dar. Die in 41 dargestellten Ergebnisse
zeigen, dass 2 Tage nach der letzten Injektion von agg-Ig-Chimären die
Proliferation auf Myelin-Peptide bei den mit Kontroll-Ig-W behandelten
Mäusen
signifikant war, jedoch auf Hintergrundniveau für jene lag, die agg-Ig-PLP1
erhielten. Gleichermaßen
wiesen Mäuse,
die mit agg-Ig-PLP1
behandelt wurden, weder Th1- noch Th2-Typ-Cytokine auf und produzierten kein
IL-10, IL-5 oder TGFβ,
während
jene, denen agg-Ig-W injiziert wurde, signifikante Mengen an IL-2
und IFNγ aufwiesen. Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, wenn die Mäuse am Tag 9 nach Beendigung
der Behandlungsregime getestet wurden (Daten nicht gezeigt). Darüber hinaus
zeigten Milz-T-Zellen und aus dem Peritoneum gewonnene Zellen ein ähnliches
Reaktionsmuster (Daten nicht gezeigt). Insgesamt legen diese Ergebnisse
nahe, dass die typischen proliferativen Reaktionen und Cytokinreaktionen
als Markenzeichen regulatorischer T-Zellen in dieser speziellen
Situation von systemischer Behandlung aktiver Autoimmunität nicht nachweisbar
sind. Folglich ist die aus der Verabreichung von agg-Ig-PLP1 resultierende „Bystander"-Suppression auf Antagonismus der pathogenen
T-Zellen durch von APCs produziertes IL-10 zurückzuführen.
-
Der
Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung wird außerdem anerkennen, dass die
vorliegende Erfindung in anderen speziellen Formen ausgeführt werden
kann, ohne von deren beabsichtigten oder zentralen Merkmalen abzuweichen.
Da die vorangehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung lediglich
beispielhafte Ausführungsformen
davon offenbart, versteht es sich, dass andere Varianten als im
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung liegend vorgesehen sind.
Demgemäß ist die
vorliegende Erfindung nicht auf die jeweiligen Ausführungsformen
beschränkt,
die hierin ausführlich
beschrieben worden sind. Stattdessen sollte auf die beiliegenden
Ansprüche
als anzeigend für
den Schutzumfang und Inhalt der Erfindung Bezug genommen werden.