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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft halbfeste Zufuhrvehikel, die einen Polyorthoester
und einen Träger
umfassen, und pharmazeutische Zusammensetzungen mit gesteuerter
Freisetzung, die das Zufuhrvehikel und einen Wirkstoff umfassen.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können in Form einer topischen,
aus einer Spritze zuführbaren
oder injizierbaren Formulierung für die lokale gesteuerte Zufuhr
des Wirkstoffs vorliegen.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Eine
große
Klasse von Wirkstoffen, wie Antibiotika, Antiseptika, Corticosteroide,
antineoplastische Mittel und Lokalanästhetika, können durch topische Aufbringung
oder Injektion an die Haut oder Schleimhaut verabreicht werden.
Der Wirkstoff kann lokal oder systemisch wirken. Die topische Zufuhr
kann durch die Verwendung von Zusammensetzungen wie Salben, Cremes,
Emulsionen, Lösungen,
Suspensionen und dergleichen bewerkstelligt werden. Injektionen
für die
Zufuhr des Wirkstoffs umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Alle diese Präparate werden seit Jahren umfangreich
für die
Zufuhr von Wirkstoffen verwendet. Jedoch leiden diese Präparate an
dem Nachteil, dass sie kurz wirkend sind und deshalb häufig mehrere
Male am Tag verabreicht werden müssen,
um einen therapeutisch wirksamen Dosisspiegel im Blutstrom an den
Stellen, an denen die Aktivität/Behandlung
erforderlich ist, aufrechtzuerhalten.
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In
den letzten Jahren ist viel Fortschritt gemacht worden, um Dosierungsformen
zu entwickeln, welche nach ihrer Verabreichung eine therapeutische
Langzeitantwort bereitstellen. Diese Produkte können durch Mikroverkapselung,
wie Liposomen, Mikrokapseln, Mikrokügelchen, Mikropartikel und
dergleichen, erzielt werden. Bei dieser Art von Dosierungsformen
werden die Wirkstoffe typisch in Mikrokapseln, Liposomen oder Mikropartikel
eingeschlossen oder eingekapselt, welche dann über Injektion oder in Form
eines Implantats in den Körper
eingeführt
werden. Die Freisetzungsgeschwindigkeit des Wirkstoffs aus dieser
Art von Dosierungsformen ist gesteuert, was das Erfordernis für eine häufige Verabreichung
beseitigt. Jedoch ist ihre Herstellung mühsam, was häufig hohe Kosten zur Folge
hat. Zusätzlich
weisen sie in vielen Fällen
eine geringere Reproduzierbarkeit und dementsprechend einen Mangel
an Zuverlässigkeit
in ihrem Freisetzungsmuster auf. Weiter könnten, wenn ein organisches
Lösungsmittel
im Herstellungsverfahren verwendet wird, organische Lösungsmittelreste
in den Zusammensetzungen vorliegen, welche hoch toxisch sein können. Die
Verwendung eines organischen Lösungsmittels
ist auch aus Umwelt- und Feuergefahrgründen unerwünscht.
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Das
Interesse an synthetischen bioabbaubaren Polymeren für die Zufuhr
von therapeutischen Mitteln begann früh in den 1970er Jahren mit
der Arbeit von Yolles et al., Polymer News, 1, 9–15 (1970), der Polymilchsäure) verwendete.
Seit jener Zeit sind zahlreiche andere Polymere als bioerodierbare
Matrizes für
die gesteuerte Freisetzung von Wirkstoffen hergestellt und untersucht
worden. Die U.S. Patente Nr. 4,079,038, 4,093,709, 4,131,648, 4,138,344,
4,180,646, 4,304,767, 4,946,931 und 5,968,543 offenbaren verschiedene Arten
von bioabbaubaren oder bioerodierbaren Polymeren, die für die gesteuerte
Zufuhr von Wirkstoffen verwendet werden können. Viele dieser Polymere
können
in Form eines Halbfeststoffs vorliegen. Jedoch sind die halbfesten
Polymaterialien häufig
zu klebrig. Als Ergebnis können
die Wirkstoffe häufig
nicht leicht und zuverlässig
aus den halbfesten Polymermaterialien freigesetzt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein
erstes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein halbfestes Zufuhrvehikel
bereitzustellen, das einen Polyorthoester und einen Träger umfasst.
Der Träger
ist leicht mit dem Polyorthoester mischbar, und das resultierende
halbfeste Zufuhrvehikel weist eine glatte und fließfähige Struktur
auf. Die für
die Erfindung geeigneten Polyorthoester werden durch die nachstehende
Formel I und Formel II dargestellt.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine halbfeste
pharmazeutische Zusammensetzung mit gesteuerter Freisetzung für die lokale
gesteuerte Zufuhr eines Wirkstoffs bereitzustellen. Die Zusammensetzung
umfasst einen Wirkstoff und das halbfeste Zufuhrvehikel.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine halbfeste,
aus einer Spritze zuführbare
oder injizierbare Zusammensetzung für die gesteuerte Zufuhr von
lokal wirkenden Wirkstoffen, insbesondere Lokalanästhetika,
bereitzustellen.
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Die
Polyorthoester können
bei Raumtemperatur ohne die Verwendung eines Lösungsmittels homogen mit dem
Träger
gemischt werden. Das resultierende halbfeste Zufuhrvehikel und die
resultierenden pharmazeutischen Zusammensetzungen mit gesteuerter
Zufuhr weisen eine nützliche
Struktur und Viskosität
auf, und die Freisetzungsgeschwindigkeit des Wirkstoffs aus den
Zusammensetzungen kann ebenfalls bequem und zuverlässig eingestellt
werden, um für
die gewünschte
therapeutische Wirkung zu sorgen.
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So
stellt diese Erfindung in einem ersten Aspekt ein halbfestes Zufuhrvehikel
bereit, umfassend:
- (a) einen Polyorthoester
der Formel I oder Formel II worin:
R
eine Bindung, -(CH2)a-
oder -(CH2)b-O-(CH2)c- ist; worin a eine ganze Zahl von 1 bis
10 ist und b und c unabhängig
ganze Zahlen von 1 bis 5 sind;
R* ein C1-4-Alkyl
ist;
n eine ganze Zahl von mindestens 5 ist; und
A für R1, R2, R3 oder
R4 steht, wobei
R1 ist: worin:
p eine ganze
Zahl von 1 bis 20 ist;
R5 Wasserstoff
oder C1-4-Alkyl ist; und
R6 ist: worin:
s
eine ganze Zahl von 0 bis 30 ist;
t eine ganze Zahl von 2 bis
200 ist; und
R7 Wasserstoff oder C1-4-Alkyl ist;
R2 ist: worin:
x
eine ganze Zahl von 0 bis 30 ist;
y eine ganze Zahl von 2 bis
200 ist;
R8 Wasserstoff oder C1-4-Alkyl ist;
R9 und
R10 unabhängig C1-12-Alkylen
sind;
R11 Wasserstoff oder C1-6-Alkyl ist und R12 C1-6-Alkyl ist; oder R11 und
R12 zusammen C3-10-Alkylen
sind; und
R4 ein Diol ist, das mindestens
eine funktionelle Gruppe enthält,
die unabhängig
aus Amid-, Imid-, Harnstoff- und Urethan-Gruppen ausgewählt ist;
worin
mindestens 0,1 Molprozent der Einheiten A die Formel R1 aufweisen
und
- (b) einen pharmazeutisch annehmbaren, mit Polyorthoester kompatiblen
flüssigen
Träger,
der ausgewählt ist
aus Polyethylenglycolether-Derivaten mit einem Molekulargewicht
zwischen 200 und 4000, Polyethylenglycol-Copolymeren mit einem Molekulargewicht
zwischen 400 und 4000, Mono-, Di- oder Triglyceriden einer aliphatischen
C2-19-Carbonsäure oder
einer Mischung derartiger Säuren,
alkoxylierten Tetrahydrofurfurylalkoholen und deren C1-4-Alkylethern
und aliphatischen C2-19-Carbonsäureestern
und biokompatiblen Ölen.
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In
einem zweiten Aspekt stellt diese Erfindung eine halbfeste pharmazeutische
Zusammensetzung mit gesteuerter Freisetzung bereit, umfassend:
- (a) einen Wirkstoff; und
- (b) als Zufuhrvehikel das oben beschriebene halbfeste Zufuhrvehikel.
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In
einem dritten Aspekt stellt diese Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
eines Krankheitszustandes bereit, der durch die lokale Verabreichung
eines Wirkstoffs mit gesteuerter Freisetzung behandelbar ist, insbesondere
die Behandlung von Schmerzen durch die Verabreichung eines Lokalästhetikums,
welches die lokale Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
des Wirkstoffs in Form der oben beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzung
umfasst.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Definitionen
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Falls
nicht anders in dieser Beschreibung definiert, werden alle technischen
und wissenschaftlichen Ausdrücke
hierin gemäß ihren
herkömmlichen
Definitionen verwendet, wie sie vom gewöhnlichen Fachmann auf dem Gebiet
der synthetischen Chemie, Pharmakologie und Kosmetik verstanden
werden.
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"Wirkstoff" umfasst irgendeine
Verbindung oder Mischung von Verbindungen, die ein vorteilhaftes
oder nützliches
Ergebnis produziert. Wirkstoffe sind von solchen Komponenten wie
Vehikeln, Trägern,
Verdünnungsmitteln,
Gleitmitteln, Bindemitteln und anderen Formulierungshilfsmitteln
und einkapselnden oder auf andere Weise schützenden Komponenten unterscheidbar.
Beispiele für
Wirkstoffe sind pharmazeutische, landwirtschaftliche oder kosmetische
Mittel. Geeignete pharmazeutische Mittel umfassen lokal oder systemisch wirkende
pharmazeutisch aktive Mittel, die einem Subjekt durch topische oder
intraläsionale
Anwendung (einschließlich
beispielsweise der Auftragung auf abgeschürfte Haut, Lazerationen, Stichwunden
etc. sowie in chirurgische Schnitte) oder durch Injektion, wie subkutane,
intradermale, intramuskuläre,
intraokulare oder intraartikuläre
Injektion, verabreicht werden können.
Beispiele für
diese Mittel umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, infektionsbekämpfende
Mittel (einschließlich
Antibiotika, Antivirus-Mitteln, Fungiziden, Antiskabiosa oder Pedikuliziden),
Antiseptika (z.B. Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid, Chlorhexidingluconat,
Mafenidacetat, Methylbenzethoniumchlorid, Nitrofurazon, Nitromersol
und dergleichen), Steroide (z.B. Estrogene, Progesterone, Androgene,
Adrenocorticoide und dergleichen), therapeutische Polypeptide (z.B.
Insulin, Erythropoietin, morphogenetische Proteine, wie morphogenetisches
Knochenprotein, und dergleichen), Analgetika und entzündungshemmende
Mittel (z.B. Aspirin, Ibuprofen, Naproxen, Ketorolac, COX-1-Inhibitoren,
COX-2-Inhibitoren
und dergleichen), Krebs-Chemotherapeutika (z.B. Mechlorethamin,
Cyclophosphamid, Fluoruracil, Thioguanin, Carmustin, Lomustin, Melphalan,
Chlorambucil, Streptozocin, Methotrexat, Vincristin, Bleomycin,
Vinblastin, Vindesin, Dactinomycin, Daunorubicin, Doxorubicin, Tamoxifen
und dergleichen), Narkotika (z.B. Morphin, Meperidin, Codein und
dergleichen), Lokalanästhetika
(z.B. Anästhetika
vom Amid- oder Anilid-Typ, wie Bupivacain, Dibucain, Mepivacain,
Procain, Lidocain, Tetracain und dergleichen), antiangiogenetische
Mittel (z.B. Combrestatin, Contortrostatin, Anti-VEGF und dergleichen),
Polysaccharide, Impfstoffe, Antigene, DNA oder andere Polynukleotide,
Antisense-Oligonukleotide
und dergleichen. Die vorliegende Erfindung kann auch auf andere
lokal wirkende Wirkstoffe angewendet werden, wie Adstringentien,
Antiperspirantien, Reizstoffe, hyperämisierende Mittel, blasentreibende
Mittel, verhärtende
Mittel, Ätzmittel,
Escharotika, keratolytische Mittel, Sonnenschutzmittel und eine
Vielfalt von Dermatologika, einschließlich hypopigmentierender und
juckreizlindernder Mittel. Der Ausdruck "Wirkstoffe" schließt weiter Biozide, wie Fungizide,
Pestizide und Herbizide, Pflanzenwachstumspromotoren oder -inhibitoren,
Konservierungsmittel, Desinfektionsmittel, Luftreinigungsmittel
und Nährstoffe
ein.
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"Alkyl" bezeichnet ein lineares
gesättigtes
Hydrocarbyl mit einem bis zu der Zahl der angegebenen Kohlenstoffatome
oder ein verzweigtes oder cyclisches gesättigtes Hydrocarbyl mit drei
bis zu der Zahl der angegebenen Kohlenstoffatome (z.B. C1-4-Alkyl). Beispiele für Alkyl umfassen Methyl, Ethyl,
n-Propyl, Isopropyl, Cyclopropyl, n-Butyl, t-Butyl, Cyclopropylmethyl
und dergleichen.
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"Bioerodierbar" und "Bioerodierbarkeit" bezeichnet den Abbau,
die Zersetzung oder die Verdauung des Polyorthoesters durch Einwirkung
einer biologischen Umgebung, einschließlich der Einwirkung von lebenden
Organismen und insbesondere bei physiologischem pH und bei physiologischer
Temperatur. Ein Hauptmechanismus für die Bioerosion der Polyorthoester
der vorliegenden Erfindung ist die Hydrolyse von Bindungen zwischen
und innerhalb der Einheiten der Polyorthoester.
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"Umfassend" ist ein einschließender Ausdruck,
der so interpretiert wird, dass er die nach dem Ausdruck angeführten Elemente
enthält,
in sich schließt,
abdeckt oder einschließt,
aber nicht andere, nicht angeführte
Elemente ausschließt.
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"Gesteuerte Freisetzung", "verzögerte Freisetzung" und ähnliche
Ausdrücke
werden verwendet, um eine Weise der Wirkstoff-Zufuhr zu bezeichnen,
die stattfindet, wenn der Wirkstoff aus dem Zufuhrvehikel mit einer
feststellbaren und steuerbaren Geschwindigkeit über eine Zeitspanne freigesetzt
wird, anstatt unmittelbar nach Auftragung oder Injektion verteilt
zu werden. Eine gesteuerte oder verzögerte Freisetzung kann sich über Stunden,
Tage oder Monate erstrecken und kann als Funktion von zahlreichen
Faktoren variieren. Bei der pharmazeutischen Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung hängt
die Freisetzungsgeschwindigkeit von der Art des gewählten Trägers und
der Konzentration des Trägers
in der Zusammensetzung ab. Eine weitere Determinante der Freisetzungsgeschwindigkeit
ist die Hydrolysegeschwindigkeit der Bindungen zwischen und innerhalb
der Einheiten des Polyorthoesters. Die Hydrolysegeschwindigkeit
wiederum kann durch die Zusammensetzung des Polyorthoesters und
die Zahl der hydrolysierbaren Bindungen im Polyorthoester gesteuert werden.
Andere Faktoren, welche die Freisetzungsgeschwindigkeit eines Wirkstoffs
aus der vorliegenden pharmazeutischen Zusammensetzung bestimmen,
umfassen die Teilchengröße, Acidität des Mediums
(entweder innerhalb oder außerhalb
der Matrix) und physikalische und chemische Eigenschaften des Wirkstoffs
in der Matrix.
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"Zufuhrvehikel" bezeichnet eine
Zusammensetzung, die Funktionen aufweist, welche den Transport eines
Wirkstoffs an einen interessierenden Ort, die Steuerung der Zugangsgeschwindigkeit
zu oder Freisetzung von dem aktiven Mittel durch Sequestration oder
andere Mittel steuert und die Anwendung des Mittels an dem Bereich,
wo dessen Aktivität
benötigt
wird, erleichtert.
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"Matrix" bezeichnet die physikalische
Struktur des Polyorthoesters oder Zufuhrvehikels, die im Wesentlichen
den Wirkstoff auf eine Weise zurückhält, welche
die Freisetzung des Wirkstoffs verhindert, bis der Polyorthoester
erodiert oder sich zersetzt.
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"Mit Polyorthoester
kompatible" bedeutet
die Eigenschaften eines Trägers,
der, wenn er mit dem Polyorthoester gemischt wird, eine einzige
Phase bildet und keinerlei physikalische oder chemische Änderungen beim
Polyorthoester verursacht.
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"Halbfest" bezeichnet den mechanophysikalischen
Zustand eines Materials, das unter mäßiger Beanspruchung fließfähig ist.
Spezieller sollte das halbfeste Material eine Viskosität zwischen
etwa 10.000 und 500.000 cPs, insbesondere zwischen etwa 50.000 uund
200.000 cPs aufweisen. Bevorzugt ist die Formulierung leicht aus
einer Spritze zuführbar
oder injizierbar, was bedeutet, das sie leicht aus einer herkömmlichen Tube
der Art, die für
topische oder ophthalmische Formulierungen wohlbekannt ist, aus
einer Spritze ohne Nadel oder aus einer Spritze mit einer 18-gauge-
oder kleineren Nadel abgegeben werden kann.
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"Sequestration" ist der Einschluss
oder die Zurückhaltung
eines Wirkstoffs in den inneren Räumen einer Polyorthoester-Matrix.
Die Sequestration eines Wirkstoffs innerhalb einer Matrix kann die
toxische Wirkung des Mittels begrenzen, die Wirkungszeit des Mittels
auf gesteuerte Weise verlängern,
die Freisetzung des Mittels an einem genau definierten Ort in einem
Organismus ermöglichen
und instabile Mittel gegen die Einwirkung der Umgebung schützen.
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Eine "therapeutisch wirksame
Menge" bedeutet
die Menge, die, wenn sie einem Lebewesen zur Behandlung einer Krankheit
verabreicht wird, ausreicht, um eine Behandlung für diese
Krankheit zu bewirken.
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"Behandeln" oder "Behandlung" einer Krankheit
umfasst das Verhindern, dass die Krankheit in einem Lebewesen auftritt,
welches für
die Krankheit empfänglich
sein kann, aber noch nicht Symptome der Krankheit erfährt oder
zeigt (prophylaktische Behandlung), das Hemmen der Krankheit (die
Verlangsamung oder das Anhalten ihrer Entwicklung), die Bereitstellung
einer Milderung der Symptome oder Nebenwirkungen der Krankheit (einschließlich palliativer
Behandlung) und das Mildern der Krankheit (Verursachen des Rückgangs
der Krankheit). Für
die Zwecke dieser Erfindung schließt eine "Krankheit" Schmerzen ein.
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Eine "Einheit" bezeichnet ein einzelnes
Segment einer Polyorthoester-Kette, welches aus dem Rest eines Diketenacetal-Moleküls und dem
Rest eines Polyols besteht.
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Eine "α-Hydroxysäure enthaltende" Einheit bezeichnet
eine Einheit, in der A für
R1 steht, d.h. in der das Polyol aus einer α-Hydroxysäure oder
einem cyclischen Diester derselben und einem Diol der Formel HO-R5-OH hergestellt ist. Der Bruchteil des Polyesters,
bei dem es sich um α-Hydroxysäure enthaltende
Einheiten handelt, beeinflusst die Hydrolysegeschwindigkeit (oder
Bioerodierbarkeit) des Polyorthoesters und wiederum die Freisetzungsgeschwindigkeit
des Wirkstoffs.
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Polyorthoester
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Die
Polyorthoester weisen die Formel I oder Formel II auf
worin:
R
eine Bindung, -(CH
2)
a-
oder -(CH
2)
b-O-(CH
2)
c- ist; worin a
eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist und b und c unabhängig ganze
Zahlen von 1 bis 5 sind;
R* ein C
1-4-Alkyl
ist;
n eine ganze Zahl von mindestens 5 ist; und
A für R
1, R
2, R
3 oder
R
4 steht, wobei
R
1 ist:
worin:
p eine ganze
Zahl von 1 bis 20 ist;
R
5 Wasserstoff
oder C
1-4-Alkyl ist; und
R
6 ist:
worin:
s
eine ganze Zahl von 0 bis 30 ist;
t eine ganze Zahl von 2 bis
200 ist; und
R
7 Wasserstoff oder C
1-4-Alkyl ist;
R
2 ist:
R
3 ist:
worin:
x
eine ganze Zahl von 0 bis 30 ist;
y eine ganze Zahl von 2 bis
200 ist;
R
8 Wasserstoff oder C
1-4-Alkyl ist;
R
9 und
R
10 unabhängig C
1-12-Alkylen
sind;
R
11 Wasserstoff oder C
1-6-Alkyl ist und R
12 C
1-6-Alkyl ist; oder R
11 und
R
12 zusammen C
3-10-Alkylen
sind; und
R
4 der Rest eines Diols ist,
das mindestens eine funktionelle Gruppe enthält, die unabhängig aus
Amid-, Imid-, Harnstoff- und Urethan-Gruppen ausgewählt ist;
worin
mindestens 0,1 Molprozent der Einheiten A die Formel R
1 aufweisen.
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Die
Struktur des für
die vorliegende Erfindung nützlichen
Polyorthoesters, wie in Formel I und Formel II gezeigt, ist eine
mit alternierenden Resten eines Diketenacetals und eine Diols, wobei
jedes benachbarte Paar von Diketenacetal-Resten durch den Rest eines
Polyols, bevorzugt eines Diols, getrennt ist.
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In
Anwesenheit von Wasser werden die α-Hydroxysäure enthaltenden Einheiten
leicht bei einer Körpertemperatur
von 37°C
und einem physiologischen pH hydrolysiert, was die entsprechenden
Hydroxysäuren erzeugt.
Diese Hydroxysäuren
wirken dann als saure Katalysatoren zur Steuerung der Hydrolysegeschwindigkeit
des Polyorthoesters ohne Zusatz von exogenen Säuren. Wenn der Polyorthoester
als Zufuhrvehikel oder Matrix verwendet wird, das bzw. die einen
Wirkstoff einschließt,
verursacht die Hydrolyse des Polyorthoesters die Freisetzung des
Wirkstoffs.
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Polyorthoester
mit einem höheren
Molprozentsatz der "α-Hydroxysäure enthaltenden" Einheiten weisen
eine höhere
Geschwindigkeit der Bioerodierbarkeit auf. Bevorzugte Polyorthoester
sind jene, in denen der Molprozentsatz der "α-Hydroxysäure enthaltenden" Einheiten im Bereich
von etwa 1 bis etwa 50 Molprozent, bevorzugter etwa 2 bis etwa 30
Molprozent, zum Beispiel etwa 5 bis etwa 30 Molprozent, insbesondere
etwa 10 bis etwa 30 Molprozent liegt.
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Bevorzugte
Polyorthoester sind jene, in denen:
n eine ganze Zahl von 5
bis 1000 ist;
der Polyorthoester ein Molekulargewicht von 1.000
bis 20.000, bevorzugt 1.000 bis 10.000, bevorzugter 1.000 bis 8.000
aufweist;
R
5 Wasserstoff oder Methyl
ist;
R
6 für:
steht, worin x eine ganze
Zahl von 0 bis 10, insbesondere 1 bis 4 ist; y eine ganze Zahl von
2 bis 30, insbesondere 2 bis 10 ist; und R
8 Wasserstoff
oder Methyl ist;
R
3 für:
steht, worin x eine ganze
Zahl von 0 bis 10, insbesondere 1 bis 4 ist; y eine ganze Zahl von
2 bis 30, insbesondere 2 bis 10 ist; und R
8 Wasserstoff
oder Methyl ist;
R
4 aus dem Rest eines
aliphatischen Diols mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 2
bis 10 Kohlenstoffatomen ausgewählt
ist, die durch ein bis zwei Amid-, Imid-, Harnstoff- oder Urethangruppen
unterbrochen sind; der Anteil von Einheiten, in denen A für R
1 steht, 1–50 Mol%, bevorzugt 2–30 Mol%,
bevorzugter 5–30
Mol% beträgt;
der
Anteil von Einheiten, in denen A für R
2 steht,
weniger als 20 %, bevorzugt weniger als 10 %, insbesondere weniger
als 5 % beträgt
und
der Anteil an Einheiten, in denen A für R
4 steht,
weniger als 20 %, bevorzugt weniger als 10 %, insbesondere weniger
als 5 % beträgt.
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Während die
Anwesenheit irgendeiner dieser Präferenzen einen Polyorthoester
zum Ergebnis hat, der bevorzugter ist als der gleiche Polyorthoester,
in dem die Präferenz
nicht erfüllt
ist, sind die Präferenzen
im Allgemeinen unabhängig,
und Polyorthoester, in denen eine größere Zahl von Präferenzen
erfüllt
ist, haben im Allgemeinen einen Polyorthoester zum Ergebnis, der
bevorzugter ist als einer, in dem eine geringere Zahl von Präferenzen
erfüllt
ist.
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Herstellung der Polyorthoester
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Die
Polyorthoester werden gemäß den Verfahren
hergestellt, die in den US-Patenten Nr. 4,549,019 und 5,968,543
beschrieben sind. Speziell werden die Polyorthoester durch die Umsetzung
eines Diketenacetals der Formel III oder Formel IV:
worin
L Wasserstoff oder ein C
1-3-Alkyl ist,
mit
einem Diol der Formel NO-R
1-OH und mindestens
einem Diol der Formeln HO-R
2-OH, HO-R
3-OH und HO-R
4-OH
hergestellt.
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Um
den Polyorthoester unter Verwendung einer Mischung der zwei Arten
der Diole zu bilden, wird die Mischung mit ausgewählten Verhältnissen
auf der Grundlage der gewünschten
Eigenschaften des Polyorthoesters gebildet. Die Verwendung von zunehmenden
Menge an Diolen, in denen A für
R1 steht, erhöht die Bioerodierbarkeit des
Polyorthoesters, und die Verwendung derartiger Diole, in denen R6 eine Polyethylenoxid-Einheit oder ein Alkan
ist, erhöht
die Weichheit des Polymers; die Verwendung von zunehmenden Mengen an
Diolen, in denen A für
R2 steht, erhöht die Härte des Polyorthoesters (und
ist deshalb im Allgemeinen nicht wünschenswert, obwohl dies manchmal
unter gewissen Umständen
nützlich
sein kann); und die Verwendung von Diolen, in denen A für R3 steht, erhöht die Weichheit des Polyorthoesters,
insbesondere, wenn diese Diole Polyethylenglycole oder aliphatische
Diole mit niedrigem Molekulargewicht sind. Die Verwendung von Diolen, in
denen A für
R4 steht, erhöht im Allgemeinen wegen der
Wasserstoffbrückenbindung
zwischen benachbarten Ketten des Polyorthoesters ebenfalls die Härte des
Polyorthoesters und kann, abhängig
von den anderen verwendeten Diolen, wünschenswert sein oder nicht.
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Die
Herstellung der Diketenacetale der Arten der Formel III und Formel
IV ist in den U.S. Patenten Nr. 4,304,767, 4,532,335 und 5,968,543
offenbart und ist dem gewöhnlichen
Fachmann bekannt. Ein typisches Verfahren ist die Kondensation eines
Bis(diols) der Formel V (d.h. Pentaerythrit) oder Formel VI:
mit zwei Äquivalenten
eines 2-Halogencarboxaldehyddialkylacetals, wie 2-Bromacetaldehyddiethylacetal,
gefolgt von einer Dehydrohalogenierung, was das Diketenacetal ergibt.
Die Kondensation eines Glycols mit Diethylbromacetalen ist in Roberts
et al., J. Am. Chem. Soc., 80, 1247–1254 (1958), beschrieben,
und eine Dehydrohalogenierung ist in Beyerstedt et al., J. Am. Chem.
Soc., 58, 529–553
(1936), beschrieben.
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Die
Diketenacetale können
auch durch Isomerisierung von Divinylacetalen hergestellt werden.
So kann zum Beispiel 3,9-Di(ethyliden)-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan
(DETOSU) durch Isomerisierung von 3,9-Divinyl-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan
unter Verwendung von n-Butyllithium in Ethylendiamin hergestellt
werden. Die Isomerisierung der Doppelbindung ist in Corey et al.,
J. Org. Chem, 38, 3224 (1973) beschrieben. Die Divinylacetale können durch
die Kondensation des Bis(diols) der Formel V oder Formel VI mit zwei Äquivalenten
eines Vinylaldehyds, wie Acrolein oder Crotonaldehyd, oder ihrer Dialkylacetale,
wie Acroleindimethylacetal, hergestellt werden, und derartige Kondensationsreaktionen
sind wohlbekannt.
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Das
Bis(diol) der Formel VI, in der R eine Bindung ist, ist Erythrit.
Das Bis(diol) der Formel VI, in der R für -(CH2)a- steht, kann durch die Oxidation eines α,ω-Diens,
wie 1,3-Butadien oder 1,5-Hexadien, mit einem Oxidationsmittel wie
Osmiumtetroxid/Wasserstoffperoxid oder durch andere in der Technik
bekannte Verfahren hergestellt werden, was das Bis(diol) ergibt.
Das Bis(diol) der Formel VI, in der R für -(CH2)b-O-(CH2)c- steht, kann durch die Umsetzung eines ω-Hydroxy-α-olefins,
wie Allylalkohol, mit einem ω-Halogenalkyloxiran,
wie Epichlorhydrin, hergestellt werden, um ein ω-Epoxy-α-olefin zu bilden, dessen Hauptkette
durch ein Sauerstoffatom unterbrochen ist, wie 2-Allyloxymethyloxiran,
welches dann mit einem Oxidationsmittel wie Osmiumtetroxid/Wasserstoffperoxid
oder durch andere in der Technik bekannte Verfahren oxidiert wird,
was das Bis(diol) ergibt.
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Die
Diole der Formeln HO-R
1-OH, HO-R
2-OH, HO-R
3-OH und
HO-R
4-OH werden gemäß in der Technik bekannten
Verfahren hergestellt, wie es zum Beispiel in den US-Patenten Nr.
4,549,010 und 5,968,543 beschrieben ist. Einige der Diole sind im
Handel erhältlich.
Das Diol der Formel HO-R
1-OH, das eine Polyester-Einheit
umfasst, kann durch Umsetzung eines Diols der Formel HO-R
6-OH mit zwischen 0,5 und 10 Moläquivalenten
eines cyclischen Diesters einer α-Hydroxysäure, wie
Lactid oder Glycolid, und Stattfindenlassen der Reaktion bei 100–200°C über etwa
12 Stunden bis etwa 48 Stunden hergestellt werden. Obwohl für diese Reaktion
keine speziellen Lösungsmittel
erforderlich sind, können
organische Lösungsmittel
wie Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Acetonitril,
Pyrrolidon, Tetrahydrofuran und Methylbutylether verwendet werden.
Die Herstellung von Diolen, speziell des Diols der Formel HO-R
3-OH, ist allgemein in Heller et al., J.
Polymer Sci., Polymer Letters Ed. 18:293–297 (1980) offenbart, indem
man einen geeigneten Divinylether mit einem Überschuss eines geeigneten
Diols umsetzt. Diole der Formel HO-R
4-OH
umfassen Diole, in denen R
4 für R'CONR''R' (Amid),
R'CONR''COR' (Imid),
R'NR''CONR''R' (Harnstoff) und R'OCONR''R' (Urethan) steht,
worin jedes R' unabhängig ein
aliphatisches, aromatisches oder aromatisch/aliphatisch gerad- oder
verzweigtkettiges Hydrocarbyl ist, insbesondere ein gerad- oder
verzweigtkettiges Alkyl mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell
2 bis 10 Kohlenstoffatomen und spezieller 2 bis 5 Kohlenstoffatomen,
und R" Wasserstoff
oder C
1-6-Alkyl ist, insbesondere Wasserstoff
oder Methyl, spezieller Wasserstoff. Einige repräsentative Diole der Formel
HO-R
4-OH umfassen N,N'-Bis(2-hydroxyethyl)terephthalamid,
N,N'-Bis(2-hydroxyethyl)pyromellitdiimid,
1,1'-Methylendi(p-phenylen)bis[3-(2-hydroxyethyl)harnstoff],
N,N'-Bis(2-hydroxyethyl)oxamid, 1,3-Bis(2-hydroxyethyl)harnstoff,
3-Hydroxy-N-(2-hydroxyethyl)propionamid, 4-Hydroxy-N-(3-hydroxypropyl)butyramid
und Bis(2-hydroxyethyl)ethylendicarbamat. Diese Diole sind in der
Technik in mitgeteilten Synthesen bekannt und können im Handel erhältlich sein.
Repräsentative
Diole der Formel HO-(CH
2)
n-NHCO-(CH
2)
m-OH, worin n eine ganze Zahl von 2 bis 6
ist und m eine ganze Zahl von 2 bis 5 ist, werden durch Umsetzung
von 2-Aminoethanol, 3-Aminopropanol, 4-Aminobutanol, 5-Aminopentanol
oder 6-Aminohexanol mit β-Propiolacton, γ-Butyrolacton, δ-Valerolacton
oder ε-Caprolacton
hergestellt. Repräsentative
Diole der Formel HO-(CH
2)
n-NHCOO-(CH
2)
m-OH, worin n und
m jeweils ganze Zahlen von 2 bis 6 sind, werden durch Umsetzung
der eben erwähnten
gleichen Aminoalkohole mit cyclischen Carbonaten der Formel
wie Ethylencarbonat, hergestellt.
Bisamiddiole der Formel HO-A-NHCO-B-CONH-A-OH werden durch die Umsetzung
einer Disäure,
gegebenenfalls in aktivierter Form, wie dem Diacyldihalogenid, mit
zwei Äquivalenten eines
Hydroxyamins hergestellt. Andere Verfahren zur Herstellung der Diole
der Formel HO-R
4-OH sind in der Technik bekannt.
-
Wenn
sie hergestellt sind, werden das Diol der Formel HO-R1-OH
und das oder die Diol(e) der Formeln HO-R2-OH,
HO-R3-OH und HO-R4-OH
in den gewünschten
Verhältnissen
mit dem Diketenacetal der Formel III oder Formel IV in etwas weniger
als einem Verhältnis
von 1:1 (z.B. 0,5:1–0,9:1)
der Gesamtzahl der Mole des Diketenacetals zur Gesamtzahl der Mole
der Diole in einem geeigneten Lösungsmittel
bei Umgebungstemperatur gemischt. Die Kondensationsreaktion zwischen
dem Diketenacetal und den Diolen wird unter Bedingungen durchgeführt, die
zum Beispiel in den US-Patenten Nr. 4,304,767, 4,549,010 und 5,968,543
beschrieben sind und dem Fachmann wohlbekannt sind und auch leicht
aus den Strukturen der Reaktanten selbst ersichtlich sind. Geeignete
Lösungsmittel
sind aprotische Lösungsmittel,
wie Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Acetonitril,
Aceton, Ethylacetat, Pyrrolidon, Tetrahydrofuran und Methylbutylether
und dergleichen. Katalysatoren sind für diese Reaktion nicht erforderlich,
aber wenn sie verwendet werden, sind geeignete Katalysatoren Iod
in Pyridin, p-Toluolsulfonsäure,
Salicylsäure,
Lewis-Säuren
(wie Bortrichlorid, Bortrifluorid, Bortrichloridetherat, Bortrifluoridetherat,
Zinn(IV)-oxychlorid, Phosphor(III)-oxychlorid, Zinkchlorid, Phosphorpentachlorid,
Antimonpentafluorid, Zinn(II)-octoat, Zinn(IV)-chlorid, Diethylzink
und deren Mischungen) und Brönsted-Katalysatoren
(wie Polyphosphorsäure,
vernetzte Polystyrolsulfonsäure,
saures Kieselgel und deren Mischungen). Eine typische verwendete
Katalysatormenge beträgt
etwa 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Diketenacetal. Kleinere oder größere Mengen
können
ebenfalls verwendet werden, wie 0,005 bis etwa 2,0 Gew.-%, bezogen
auf Diketenacetal. Wenn die Reaktion beendet ist, wird die Reaktionsmischung abkühlen gelassen
und durch Rotationsverdampfung unter Vakuum konzentriert. Die konzentrierte
Mischung kann weiter unter Vakuum bei erhöhter Temperatur getrocknet
werden.
-
Die
Polyorthoester können
auch durch Umsetzung des Diketenacetals mit dem oder den gewählten Diol(en)
unter ähnlichen
Reaktionsbedingungen, aber in Anwesenheit eines "Kettenstoppers" (eines Reagens, welches die Polyorthoester-Kettenbildung
beendet) hergestellt werden. Geeignete Kettenstopper sind C5-20-Alkanole, insbesondere C10-20-Alkanole.
Der Kettenstopper liegt bevorzugt zu 1–20 Molprozent, bezogen auf
das Diketenacetal, vor. Die so hergestellten Polyorthoester weisen
niedrige Molekulargewichte mit einer niedrigeren Molekulargewichtsdispersion
als jene auf, die durch Umsetzung der Diketenacetale mit lediglich
Diolen hergestellt werden, und sind deshalb für diese Erfindung besonders
geeignet.
-
Die Träger
-
Die
für die
vorliegende Erfindung geeigneten Träger sind pharmazeutisch annehmbare
und mit Polyorthoester kompatible Materialien. Sie sind bei Raumtemperatur
flüssig
und leicht mit den Polyorthoestern mischbar.
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Geeignete
Träger
umfassen Poly(ethylenglycol)ether-Derivate mit einem Molekulargewicht
zwischen 200 und 4.000, wie Poly(ethylenglycol)mono- oder -dialkylether,
bevorzugt Poly(ethylenglycol)monomethylether 550 oder Poly(ethylenglycol)dimethylether
250; Poly(ethylenglycol)-Copolymere mit einem Molekulargewicht zwischen
400 und 4.000, wie Poly(ethylenglycol-co-polypropylenglycol); Propylenglycolmono-
oder -diester einer aliphatischen C2-19-Carbonsäure oder
einer Mischung derartiger Säuren,
wie Propylenglycoldicaprylat oder -dicaprat; Mono-, Di- oder Triglyceride
einer aliphatischen C2-19-Carbonsäure oder
einer Mischung derartiger Säuren,
wie Glycerylcaprylat, Glycerylcaprat, Glycerylcaprylat/caprat, Glycerylcaprylat/caprat/laurat,
Glycofurol und ähnliche
ethoxylierte Tetrahydrofurfurylalkohole und deren C1-4-Alkylether
und aliphatische C2-19-Carbonsäureester;
und biokompatible Öle,
wie Sonnenblumenöl,
Sesamöl
und andere nicht oder partiell hydrierte Pflanzenöle.
-
Viele
dieser Materialien sind im Handel erhältlich, zum Beispiel von Aldrich
Chemical Company (Milwaukee, WI) und von Abitec Corporation (Columbus,
OH), LIPO Chemicals Inc. (Paterson, NJ) und Jarchem Industries,
Inc. (Newark, NJ).
-
Das Zufuhrvehikel
-
Das
Zufuhrvehikel umfasst einen Polyorthoester und einen Träger, der
aus den in den vorangehenden Abschnitten beschriebenen ausgewählt ist.
-
Die
Konzentrationen des Polyorthoesters und des Trägers in dem Zufuhrvehikel können variieren. Zum
Beispiel kann die Konzentration des Trägers in dem Vehikel im Bereich
von 1–99
Gew.-%, bevorzugt 5–80 Gew.-%,
insbesondere 25–60
Gew.-% des Vehikels liegen.
-
Während die
Singularform verwendet wird, um den Polyorthoester und Träger in dieser
Anmeldung zu beschreiben, versteht es sich, dass mehr als ein Polyorthoester
und Träger,
die aus den oben beschriebenen Gruppen ausgewählt sind, in dem Zufuhrvehikel
verwendet werden kann.
-
Das
Zufuhrvehikel wird durch Mischen oder Vermengen des Polyorthoesters
und des Trägers
hergestellt. Das Mischen oder Vermengen kann durch irgendwelche
Verfahren bei einer Temperatur von weniger als 50°C, zum Beispiel
Raumtemperatur, in Abwesenheit von Lösungsmitteln unter Verwendung
aller geeigneten Vorrichtungen zur Erzielung einer homogenen, fließfähigen und
nicht-klebrigen halbfesten Mischung bei Raumtemperatur durchgeführt werden.
-
Halbfeste
pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Wenn
der Wirkstoff selbst eine Flüssigkeit
oder ein halbfester Körper
ist, kann er mit dem Zufuhrvehikel in der gleichen Weise gemischt
werden, in der das Zufuhrvehikel gebildet wurde, d.h. herkömmliches
Mischen von halbfesten Formulierungen. Jedoch ist der Wirkstoff
typisch ein Festkörper.
Es ist wünschenswert,
dass die Teilchengröße des Wirkstoffs
ausreichend klein (zum Beispiel 1–100 μm, insbesondere 5–50 μm) ist, damit die
resultierende Zusammensetzung glatt ist. Deshalb wird, falls der
Wirkstoff nicht bereits in Pulverform von Mikrometer-Größe vorliegt,
dieser zuerst vor dem Mischen mit den anderen Bestandteilen zu feinen
Teilchen vorzugsweise von weniger als 100 μm gemahlen und gesiebt. Das
mechanische Mischverfahren wird bei Raumtemperatur durchgeführt, bevorzugt
unter Vakuum, um Luftblasen zu vermeiden. Eine weitere Größenverringerung
der Größe der Teilchen
des Wirkstoffs kann durchgeführt
werden, indem man die halbfeste Mischung durch eine Kugelmühle oder
Walzenmühle
leitet, um eine homogene und gleichförmige pharmazeutische Zusammensetzung
zu erzielen.
-
Der
Wirkstoff kann mit dem bereits gebildeten Zufuhrvehikel gemischt
oder direkt zusammen mit dem Polyorthoester und dem Träger gemischt
werden.
-
Der
Wirkstoff liegt in der Zusammensetzung in einer Menge vor, die wirksam
ist, um für
eine gewünschte
biologisch oder therapeutische Wirkung zu sorgen. Wegen der Natur
der anhaltenden Freisetzung der Zusammensetzungen liegt der Wirkstoff
gewöhnlich
in einer Menge vor, die größer ist
als die herkömmliche
Einzeldosis. Die Konzentration des Wirkstoffs in der halbfesten
Polyorthoester-Zusammensetzung
kann über
einen großen
Bereich (z.B. 0,1–80
Gew.-%, bevorzugt 1–60
Gew.-%, bevorzugter 2–40
Gew.-%, wie 5–30 Gew.-%,
bezogen auf die Zusammensetzung als ganze) vorliegen, abhängig von
einer Anzahl von Faktoren, wie dem Freisetzungsprofil der Zusammensetzung,
der therapeutischen wirksamen Dosis des Wirkstoffs und der gewünschten
Länge der
Zeitspanne, während
welcher der Wirkstoff freigesetzt wird.
-
Die
Konzentration des Polyorthoesters kann 1–99 Gew.-%, bevorzugt 5–40 Gew.-%
der Zusammensetzung ausmachen. Die Gesamtkonzentration des Trägers beträgt 1–90 Gew.-%,
bevorzugt 5–60
Gew.-%, bevorzugter 10–50
Gew.-% der Zusammensetzung.
-
Es
versteht sich auch, dass, obwohl es nicht erforderlich ist, andere
pharmazeutisch annehmbare inerte Mittel, wie Färbermittel und Konservierungsmittel,
ebenfalls der Zusammensetzung einverleibt werden können.
-
Die
halbfeste pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
weist eine verbesserte Struktur auf, die nicht-klebrig und fließfähig ist.
Die Zusammensetzung kann deshalb bequem in der Weise einer herkömmlichen
Creme oder eines herkömmlichen
Gels auf die Haut oder Schleimhaut aufgetragen werden. Bevorzugt
ist die Formulierung leicht aus einer Spritze zuführbar oder
injizierbar, was bedeutet, dass sie leicht aus einer herkömmlichen
Tube der Art, die für
topische oder ophthalmische Formulierungen wohlbekannt ist, aus
einer Spritze ohne Nadel oder aus einer Spritze mit einer 18-gauge- oder kleineren Nadel
abgegeben und subkutan, intradermal oder intramuskulär injiziert
werden kann.
-
Nach
der topischen Auftragung oder Verabreichung durch Injektion wird
der Wirkstoff auf anhaltende und gesteuerte Weise aus der Zusammensetzung
freigesetzt. Die Freisetzungsgeschwindigkeit kann auf eine Anzahl
von Weisen reguliert oder gesteuert werden, um für die gewünschte therapeutische Wirkung
zu sorgen. Die Geschwindigkeit kann durch Änderung des Molprozentsatzes
der α-Hydroxysäure enthaltenden
Einheiten in dem Polyorthoester oder durch Auswahl eines speziellen
Trägers
oder durch Änderung
der Menge des ausgewählten
Trägers
oder eine Kombination derselben erhöht oder verringert werden.
-
Die
Zusammensetzungen sind auch stabil. Die Freisetzungsgeschwindigkeiten
des Wirkstoffs werden durch eine Bestrahlung zur Sterilisation nicht
beeinflusst.
-
Spezielle
Zusammensetzungen und deren Verwendungen
-
Beispielhafte
Zusammensetzungen dieser Erfindung und deren Verwendungen umfassen:
- (1) Zusammensetzungen, die Lokalanästhetika,
gegebenenfalls in Kombination mit Glucocorticosteroiden, wie Dexamethason,
Cortison, Hydrocortison, Prednison, Prednisolon, Beclomethason,
Betamethason, Flunisolid, Fluocinolonacetonid, Fluocinonid, Triamcinolon
und dergleichen, enthalten, für
eine längere
Linderung lokaler Schmerzen oder eine längere Nervenblockade. Diese
Verwendung wird nachstehend weiter erörtert;
- (2) Zusammensetzungen, die chemotherapeutische Krebsmittel enthalten,
wie jene, die oben unter "Wirkstoffe" aufgeführt sind,
für die
Abgabe mittels Spritze oder durch Injektion in Tumoren oder Operationsorte, aus
denen ein Tumor ablatiert worden ist, für die Tumorbekämpfung oder
-behandlung und/oder die Unterdrückung
eines anhaltenden Wachstums des Tumors aus verbleibenden Tumorzellen
nach der Ablation des Tumors;
- (3) Zusammensetzungen, die Progestogene enthalten, wie Flurogeston,
Medroxyprogesteron, Norgestrel, Norgestimat, Norethindron und dergleichen,
für die Östrus-Synchronisation
oder Kontrazeption;
- (4) Zusammensetzungen, die Antimetaboliten enthalten, wie Fluoruracil
und dergleichen, als Hilfsmittel für eine Glaukomfiltrations-Operation;
Zusammensetzungen, die antiangiogenetische Mittel enthalten, wie Combrestatin,
für die
Behandlung einer Makuladegeneration und Retinaangiogenese; und andere
Zusammensetzungen für
die gesteuerte Abgabe von ophthalmischen Arzneistoffen an das Auge;
- (5) Zusammensetzungen, die therapeutische Polypeptide (Proteine)
enthalten, wie Insulin, LHRH-Antagonisten und dergleichen, für die gesteuerte
Zufuhr dieser Polypeptide, wodurch das Erfordernis für eine tägliche oder
andere häufige
Injektion vermieden wird;
- (6) Zusammensetzungen, die entzündungshemmende Mittel, wie
NSAR, z.B. Ibuprofen, Naproxen, COX-1- oder COX-2-Inhibitoren und
dergleichen, oder Glucocorticosteroide enthalten, für eine intraartikuläre Injektion;
- (7) Zusammensetzungen, die Antibiotika enthalten, für die Verhütung oder
Behandlung einer Infektion, insbesondere für die Abscheidung an chirurgischen
Orten, um eine nachoperative Infektion zu unterdrücken, und
in oder auf Wunden für
die Unterdrückung
einer Infektion (z.B. aus Fremdkörpern
in der Wunde);
- (8) Zusammensetzungen, die morphogenetische Proteine enthalten,
wie morphogenetisches Knochen-Protein; und
- (9) Zusammensetzungen, die DNA oder Polynukleotide enthalten,
wie Antisense-Oligonukleotide.
-
Zufuhr von
Lokalanästhetika
mit gesteuerter Freisetzung durch Injektion
-
Lokalanästhetika
induzieren eine vorübergehende
Nervenleitungsblockade und sorgen für Schmerzlosigkeit, die von
wenigen Minuten bis zu wenigen Stunden anhält. Sie werden häufig verwendet,
um Schmerzen bei chirurgischen Verfahren, Zahnbehandlungen oder
Verletzungen zu verhüten.
-
Die
synthetischen Lokalanästhetika
können
in zwei Gruppen eingeteilt werden: die schwerlöslichen Verbindungen und die
löslichen
Verbindungen. Herkömmlich
können
die löslichen
Lokalanästhetika
topisch und durch Injektion verabreicht werden, und die schwerlöslichen
Lokalanästhetika
werden lediglich für
Oberflächenanwendungen
verwendet. Die Lokalanästhetika,
die herkömmlich
durch Injektion verabreicht werden können, können ebenfalls in zwei Gruppen
eingeteilt werden, Ester und Nicht-Ester. Die Ester umfassen (1) Benzoesäureester
(Piperocain, Meprylcain und Isobucain); (2) para-Aminobenzoesäureester (Procain, Tetracain,
Butethamin, Propoxycain, Chloroprocain); (3) meta-Aminobenzoesäureester
(Metabutethamin, Primacain); und (4) para-Ethoxybenzoesäureester
(Parethoxycain). Die Nicht-Ester sind Anilide (Amide oder Nicht-Ester),
die Bupivacain, Lidocain, Mepivacain, Pyrrocain und Prilocain einschließen.
-
Viele
der Lokalanästhetika
werden herkömmlich
in Form ihrer Säureadditionssalze
verwendet, da dies für
Löslichkeit
in wässrigen
Injektionsmedien sorgt. Jedoch ist es wegen der Anwesenheit der
großen
Menge an Säure
innerhalb eines derartigen Lokalanästhetikum-Säureadditionssalzes, die einen
rascheren Abbau der Polyorthoester und eine raschere Freisetzung
des Lokalanästhetikums
zur Folge hat, im Allgemeinen wünschenswert,
die Lokalanästhetika
in Form der freien Base oder nur in Anwesenheit eines geringen Anteils
des Säureadditionssalzes
(der Zusatz geringer Mengen des Säureadditionssalzes kann für eine schnellere
Freisetzung sorgen, falls gewünscht)
zu verwenden.
-
Die
halbfeste injizierbare Form eines Lokalanästhetikums der vorliegenden
Erfindung wird durch Einverleibung des Lokalanästhetikums in das Zufuhrvehikel
auf eine wie oben beschriebene Weise hergestellt. Die Konzentration
des Lokalanästhetikums
kann von 1–60
Gew.-%, bevorzugt 5–30
Gew.-%, zum Beispiel etwa 10 Gew.-%, variieren. Die halbfeste Zusammensetzung
wird dann in eine Spritze mit einer 18-25-gauge-Nadel gefüllt und
in die Stellen gespritzt, die schmerzhaft sind oder chirurgischen
Verfahren unterzogen werden sollen. Die halbfeste injizierbare Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung kann zur gesteuerten Zufuhr sowohl von
schwerlöslichen
als auch löslichen
Lokalanästhetika
verwendet werden.
-
Da
die Wirkungsdauer eines Lokalanästhetikums
proportional zur Zeit ist, während
der ein tatsächlicher
Kontakt mit Nervengeweben besteht, kann das vorliegende injizierbare
Zufuhrsystem eine Lokalisation des Anästhetikums am Nerv über eine
längere
Zeitspanne aufrechterhalten, was die Wirkung des Anästhetikums
in großem
Maß verlängert.
-
Eine
Anzahl von Autoren, einschließlich
Berde et al., US-Patent Nr. 6,046,187 und verwandte Patente, haben
vorgeschlagen, dass die Mitverabreichung eines Glucocorticosteroids
die Wirkung von Lokalanästhetika
verlängern
oder auf andere Weise verstärken
kann, insbesondere der Lokalanästhetika
mit gesteuerter Freisetzung; und Formulierungen, die ein Lokalanästhetikum
und ein Glucocorticosteroid enthalten, und deren Verwendungen für eine Lokalanästhesie
mit gesteuerter Freisetzung liegen innerhalb des Bereichs dieser
Erfindung.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Herstellung von Polyorthoestern
-
Die
folgenden Synthesen erläutern
die Herstellung von repräsentativen
Polyorthoestern. Die Ausgangsmaterialien sind entweder im Handel
erhältlich
oder können
hergestellt werden, wie es in den vorangehenden Abschnitten und
in den US-Patenten Nr. 4,549,010 und 5,968,543 beschrieben ist.
- 1(a) Der Polyorthoester in diesem Beispiel
wurde aus 3,9-Di(ethyliden)-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan (DETOSU),
Triethylenglycol (TEG) und Triethylenglycolmonoglycolid (TEG-mGL)
hergestellt. Das Molverhältnis
der drei Komponenten (DETOSU:TEG:TEG-mGL) betrug 65:95:5. Unter
streng wasserfreien Bedingungen wurden DETOSU (6,898 g, 32,5 mMol),
TEG (7,133 g, 47,5 mMol) und TEG-mGL (0,521 g, 2,5 mMol) in einen
250 ml-Rundkolben eingewogen, und die Mischung wurde in wasserfreiem
Ethylacetat (16 ml) gelöst.
Zu dieser Lösung
wurde eine Salicylsäure-Lösung in Ethylacetat (12 Tropfen,
10 mg/ml) gegeben, um die Polymerisation zu initiieren. Die Lösung kam
innerhalb weniger Minuten zum Sieden. Man ließ die Lösung auf Raumtemperatur abkühlen, konzentrierte
sie dann durch Rotationsverdampfung bei 40–50°C. Der Kolben wurde in einen
Vakuumofen überführt und
2 Stunden bei 40°C
getrocknet, gefolgt vom Trocknen bei 70°C für zusätzliche 3 Stunden. Das Material
war halbfest mit einem Molekulargewicht von etwa 4.000.
- 1(b) Der Polyorthoester in diesem Beispiel wurde aus DETOSU,
TEG und Triethylenglycoldiglycolid (TEG-diGL) hergestellt. Das Molverhältnis der
drei Komponenten (DETOSU:TEG:TEG-diGL) betrug 65:80:20. Unter Befolgen
des Verfahrens von Beispiel 1(a) ließ man DETOSU (6,898 g, 32,5
mMol), TEG (6,007 g, 40 mMol) und TEG-diGL (2,662 g, 10 mMol) reagieren.
Die Reaktion lieferte ein halbfestes Material mit einem Molekulargewicht
von etwa 2.000.
- 1(c) Der Polyorthoester in diesem Beispiel wurde aus DETOSU,
TEG und TEG-diGL hergestellt. Das Molverhältnis der drei Komponenten
(DETOSU:TEG:TEG-diGL) betrug 60:70:30. Unter Befolgen des Verfahrens
von Beispiel 1(a) ließ man
DETOSU (25,470 g, 120 mMol), TEG (21,024 g, 140 mMol) und TEG-diGL (15,973
g, 60 mMol) reagieren. Die Reaktion lieferte ein halbfestes Material
mit einem Molekulargewicht von etwa 2.000.
-
Andere
Polyorthoester, zum Beispiel jene, die Diketenacetale der Formel
IV enthalten, und/oder jene, die andere Diole der Formeln HO-R1-OH, HO-R2-OH, HO-R3-OH und HO-R4-OH
enthalten, werden durch ähnliche
Verfahren hergestellt.
-
Beispiel 2
-
Herstellung von pharmazeutischen
Zusammensetzungen
-
Halbfeste
pharmazeutische Zusammensetzungen mit Bupivacain als Wirkstoff wurden
hergestellt, indem man zuerst das Bupivacain zu feinen Teilchen
mahlte und siebte, bevor es mit den gewählten Mengen an Polyorthoester
und einem Träger
gemischt wurde. Das Mischverfahren wurde bei Raumtemperatur unter
Vakuum durchgeführt.
Eine weitere Größenverringerung
der Bupivacain-Teilchen wurde durchgeführt, indem man die halbfeste
Zusammensetzung durch eine Kugelmühle leitete.
- A.
60 Gew.-% Polyorthoester (DETOSU/TEG/TEG-mGL 60:95:5)
40 Gew.-%
Bupivacain (Kontrolle)
- B. 40 Gew.-% Polyorthoester (DETOSU/TEG/TEG-mGL 60:95:5)
40
Gew.-% Bupivacain
20 Gew.-% Polyethylenglycolmonomethylether
550
- C. 60 Gew.-% Polyorthoester (DETOSU/TEG/TEG-diGL 60:80:20)
40
Gew.-% Bupivacain (Kontrolle)
- D. 40 Gew.-% Polyorthoester (DETOSU/TEG/TEG-diGl 60:80:20)
40
Gew.-% Bupivacain
20 Gew.-% Polyethylenglycolmonomethylether
550
- E. 20 Gew.-% Polyorthoester (DETOSU/TEG/TEG-diGL 60:70:30)
40
Gew.-% Bupivacain
40 Gew.-% Polyethylenglycolmonomethylether.
-
Die
Zusammensetzungen B, D und E wiesen eine nicht-klebrige fließfähige Struktur
auf. Die Zusammensetzungen A und C hatten eine sehr klebrige Struktur,
waren schwierig zu handhaben und zeigten eine schlechtes Abagbeverhalten
aus einer Spritze.
-
Andere
Zusammensetzungen, die andere Polyorthoester enthalten, z.B. jene,
welche Diketenacetale der Formel IV enthalten, und jene, welche
andere Diole der Formeln NO-R1-OH, HO-R2-OH,
HO-R3-OH und HO-R4-OH
und verschiedene Wirkstoffe und/oder in verschiedenen Verhältnissen
enthalten, werden auf ähnliche
Weise hergestellt.
-
Beispiel 3
-
Freisetzungsprofile der
pharmazeutischen Zusammensetzungen
-
Die
halbfesten Zusammensetzungen von Beispiel 2 wurden gewogen, in Flaschen
mit Schraubdeckeln gegeben. 100 ml 50 mM PBS (pH 7,4) wurden in
jede Flasche gegeben. Die Testflaschen wurden in einen Inkubator
bei 37°C überführt und
auf eine Umlaufschüttelmaschine
(36 U/min) gegeben. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Flaschen
aus dem Inkubator entfernt, und Proben von etwa 5 ml wurden entfernt
und mittels HPLC bei 263 nm auf Bupivacain analysiert. Das verbleibende
Puffervolumen wurde entfernt und durch 100 ml frischen Puffer ersetzt.
-
Die
Zusammensetzung B wies eine erhöhte
Freisetzungsgeschwindigkeit gegenüber der Kontroll-Zusammensetzung A
auf.
-
Die
Zusammensetzung D wies eine ähnliche
Freisetzungsgeschwindigkeit wie die Kontroll-Zusammensetzung C auf.
-
Diese
Testergebnisse demonstrierten, dass die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung den Vorteil aufweisen, dass die Freisetzungsgeschwindigkeiten
der Zusammensetzung auf vielfältige
Weise eingestellt und gesteuert werden können. Die Freisetzungsgeschwindigkeiten
können
so eingestellt werden, dass sie für eine gewünschte therapeutische Wirkung
sorgen, indem man entweder den Molprozentsatz der α-Hydroxysäure enthaltenden
Einheiten in dem Polyorthoester ändert,
wie im US-Patent Nr. 5,968,543 offenbart, oder indem man einen speziellen
Träger
wählt oder
indem man die Konzentration des Trägers in der Zusammensetzung ändert oder
durch eine Kombination aller dieser Faktoren.
-
Die
Zusammensetzungen können
bestrahlt werden, und die Freisetzungsgeschwindigkeit der Zusammensetzung
E vor und nach Bestrahlung zeigte unter Verwendung des oben beschriebenen
Tests über
zwölf Tage
keinen signifikanten Unterschied.