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Hintergrund
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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein System zum Strukturieren einer Läppoberfläche eines
Polierwerkzeugs.
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Beschreibung
des Stands der Technik
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Stetigpoliermaschinen
(„CP"-Maschinen; CP =
continuous polishing = stetiges polieren) wurden verwendet, um Werkstücke zu polieren,
um die Werkstücke
mit äußerst flachen
Oberflächen
zu versehen. Eine typische CP-Maschine kann einen ringförmigen Läpptisch
mit einem inneren Durchmesser von etwa 16 Zoll und einem äußeren Durchmesser
von etwa 50 – 60
Zoll aufweisen. Für
das Polieren von optischen Substraten, die beispielsweise aus Borosilikatkronoptikglas
oder geschmolzenem Silika, wird Pech geschmolzen und auf die Oberfläche des
Läpptisches
gegossen. Das Pech ist eine viskose teerartige Substanz, die als
ein Träger
für ein
Poliermittel dient, wie z. B. Zirkoniumoxid oder Ceroxid. Wenn es
auf den Läpptisch
aufgetragen wird, bildet das Pech eine harte Läppoberfläche zum Polieren der Fläche des Werkstücks. Verschiedene
Formen von Beschichtungssubstanzen sind für einen Durchschnittsfachmann
auf diesem Gebiet gut bekannt, und ein beispielhaftes Pech ist Gugolz
Nr. 73 oder Nr. 82. Das Gugolz-Pech kann geschmolzen und dann über den Läpptisch
gegossen werden, während
der Tisch gedreht wird, um eine gleichmäßige Läppoberfläche zu bilden. Nach dem Abkühlen wird
das Pech fest, um eine harte Läppoberfläche zu bilden.
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Ein
Schlamm, wie z. B. eine Verbindung aus destilliertem Wasser und
Ceroxid, wird während
dem Polieren auf die Läppoberfläche aufgebracht.
Jedes Werkstück
wird durch eine Trennwand in Position gehalten, und eine Abwärtskraft
kann auf die Rückseite des
Werkstücks
ausgeübt
werden, um die Vorderfläche
gegen die drehende Läppoberfläche zu drücken. Die
Trennwand wird in einem Drehring gehalten und ermöglicht es
den Werkstücken,
sich in dem Ring über
die Läppoberfläche zu drehen.
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Um
eine gute Schlammverteilung zu ermöglichen und um Aquaplaning
des Werkstücks
zu verhindern, können
Rillen in die harte Läppoberfläche geschnitten
sein. Ein Verfahren zum Bereitstellen dieser Rillen ist das Ziehen
eines Einpunktwerkzeugs oder eines Drehbohrers entlang der Läppoberfläche in einer
radialen Richtung und/oder die Läppoberfläche zu drehen.
Das Läppwerkzeug
kann jedoch eventuell keine genaue Steuerung über die Drehung der Platte
liefern und die Bewegung des Schneidewerkzeugs kann allgemein nur
in der radialen Richtung gesteuert werden. Dieses Verfahren kann
verwendet werden, um Rillen in runden, spiralförmigen oder radialen Strukturen
auf der Läppoberfläche zu erzeugen,
aber andere Strukturtypen sind schwierig oder unmöglich herzustellen.
Außerdem
kann das Polieren von Substraten unter Verwendung einer Läppoberfläche, die
mit solchen Rillenstrukturen strukturiert ist, schlechte Ergebnisse
erzielen.
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Bei
einem anderen Verfahren zum Strukturieren der Läppoberfläche zieht ein Betreiber manuell eine
Bandsägeklinge über die
Läppoberfläche zum Erzeugen
eines ersten Satzes von parallelen Rillen in der Läppoberfläche. Dann
schneidet der Betreiber einen weiteren Satz von parallelen Rillen
in einem Winkel zu dem ersten Satz, um eine Kreuzschraffierungsrillenstruktur
auf der Läppoberfläche zu erzeugen.
Es gibt zahlreiche Probleme im Zusammenhang mit diesem Verfahren.
Zuerst liefert das manuelle Schneiden der Rillen keine einheitlichen
Ergebnisse und hängt
stark von den Fähigkeiten
und der Leistungsfähigkeit
des Betreibers ab. Der Winkel, in dem die Klinge gehalten wird,
der ausgeübte Druck
und die Genauigkeit der Rillenplatzierung beeinträchtigen alle
die Endstruktur. Außerdem
ist der Prozess nicht ergonomisch sicher, weil der Betreiber bei
großen Läppoberflächen von
Hüfthöhe aus bei
Abständen von
mehr als 30 Zoll nach vorne greifen muss, während er eine wiederholende
Bewegung ausführt.
Ein weiterer Nachteil dieses Prozesses ist es, dass das Schneiden
zeitaufwendig ist, was zu wesentlichen Werkzeugausfallzeiten führt, wenn
die Läppoberfläche neu
strukturiert werden muss. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Ziehen
einer Klinge über
die Läppoberfläche Flocken
von Pechmaterial erzeugt, was klebrige Staubteilchen erzeugt. Das
Reinigen dieser Teilchen ist zeitaufwendig und kann eine Gesundheitsgefahr
darstellen, falls dieselben durch den Betreiber eingeatmet werden.
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Die
US 5,547,417 A bezieht
sich auf ein System zum Erzeugen einer Mehrzahl von Rillen in einer Polierunterlage.
Die Polierunterlage hat einen kreisförmigen inneren Durchmesser
und einen kreisförmigen äußeren Durchmesser
und ist fest an der oberen Oberfläche eines Tisches befestigt.
Ein äußerer Träger ist über den
Rand des Tisches hinaus befestigt. Ein Konditionierblock zum Bilden
einer Mehrzahl von Rillen in die Polierunterlage ist an einem radialen
Arm befestigt. Der Konditionierblock kann von dem kreisförmigen inneren
Durchmesser und dem kreisförmigen äußeren Durchmesser über die
Polierunterlage bewegt werden, durch einen oszillierenden Motor
mit variabler Geschwindigkeit, der mit dem Ende des Trägers gegenüber dem
Konditionierblock gekoppelt ist.
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Das
Dokument
US 5 574 417
A offenbart ein System zum Strukturieren einer Läppoberfläche auf einem
Läpptisch
eines Läppwerkzeugs,
wobei die Läppoberfläche einen
kreisförmigen
inneren Durchmesser und einen kreisförmigen äußeren Durchmesser aufweist,
wobei das System folgende Merkmale umfasst:
- einen äußeren Träger, der
an dem Läppwerkzeug über den
Rand des Läpptisches
hinaus befestigt ist;
- ein Schneidewerkzeug, das an einem radialen Arm für eine Bewegung
von dem inneren Durchmesser der Läppoberfläche zu dem äußeren Durchmesser der Läppoberfläche befestigt
ist; und
- einen winkelförmigen
Positioniermotor zum Drehen des radialen Arms um eine Drehachse
zum Positionieren des radialen Arms an einer Mehrzahl von Winkelpositionen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Läppoberflächenstrukturiersystem
zu schaffen, das effektiv einheitliche Strukturen auf der Läppoberfläche erzeugt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein System gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Läppoberflächenstrukturiersystems gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
eine Draufsicht einer Strukturierungsvorrichtung, die gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung über
einer Läppoberfläche befestigt
ist.
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3 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
eines Schneidewerkzeugs gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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4a und 4b stellen
die Umwandlung einer Läppoberflächenstruktur
von kartesischen Koordinaten zu Polarkoordinaten dar, gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Verwendung der gleichen Bezugszeichen in unterschiedlichen Figuren
zeigt ähnliche
oder identische Elemente an.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
ein beispielhaftes Läppoberflächenstrukturierungssystem 100 für die Verwendung mit
einem Stetigpolier- (CP-)
Werkzeug 106, das beispielsweise ein Strasbaugh 6CG Polierwerkzeug sein
kann. Das CP-Werkzeug 106 umfasst einen Läpptisch 110 mit
einer oberen Oberfläche
zum Bilden einer kreisförmigen
Läppoberfläche 108.
Eine Mittelregion 109 definiert den inneren Durchmesser der
Läppoberfläche 108 und
der äußere Rand
des Läpptisches 110 definiert
einen äußeren Durchmesser
der Läppoberfläche 108.
Der Läpptisch 110 wird durch
einen Motor gedreht, der in dem Körper 114 des CP-Werkzeugs 106 enthalten
ist. Das Steuersystem 118 liefert eine Schnittstelle und
einen Verarbeitungsmechanismus zum Betreiben des CP-Werkzeugs 106.
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Das
Strukturierungssystem 100 umfasst eine Strukturierungsvorrichtung 102 und
ein Steuersystem 104, das über Steuer/Leistungsleitungen 123, 124,
eine Spülwasserröhre 125 und
eine Druckluftröhre 126 mit
der Strukturierungsvorrichtung 102 verbunden ist. Das Steuersystem 104 kann
auf einem tragbaren Gestell 120 mit Rädern 122 befestigt
sein. Wenn das Strukturierungssystem 100 nicht verwendet
wird, kann die Strukturierungsvorrichtung 102 auf das Gestell 120 geladen
werden und das gesamte Strukturierungssystem 100 kann ohne
weiteres bewegt und irgendwo anders gelagert werden, um dadurch
Bodenfläche
benachbart zu dem CP-Werkzeug 106 freizumachen.
Das Steuersystem 104 umfasst eine Bewegungssteuerung 105 und
eine Benutzerschnittstelle 130 zum Steuern des Betriebs
der Strukturierungsvorrichtung 102. Außerdem umfasst das Steuersystem 104 eine
Druckluftquelle 128 zum Liefern von Druckluft durch die
Druckluft röhre 126b und
eine Spülwasserquelle 127 zum
Liefern von Spülwasser
durch die Spülwasserröhre 125b.
Das Steuersystem 104 umfasst auch Schnittstellen (nicht gezeigt)
zum Verbinden der Druckluftquelle 128 und der Spülwasserquelle 127 mit
externen Druckluft- und Spülwasservorräten.
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Bei
der Verwendung sind die äußeren beiden Ecken
der Strukturierungsvorrichtung 102 auf äußere Träger 116a – 116b auf
dem CP-Werkzeug 106 über den
Rand des Läpptisches 110 hinaus
befestigt. Die Strukturierungsvorrichtung 102 umfasst auch
einen Mittelabschnitt 202, der auf einem Mittelträger (nicht gezeigt)
in der Mittelregion 109 des Läpptisches 110 befestigt
ist. Durch Bereitstellen fester Bezugspunkte für die Strukturierungsvorrichtung 102 können diese Träger es ermöglichen,
dass die Strukturierungsvorrichtung 102 wiederholt entfernt
und wieder exakt an dem CP-Werkzeug 106 befestigt wird.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist 2 eine Draufsicht der
Strukturierungsvorrichtung 102, die auf dem CP-Werkzeug 106 befestigt
ist. Ein radialer Arm 206 weist ein inneres Ende 207a auf,
das drehbar durch den Mittelabschnitt 202 getragen wird,
für eine
Drehung um eine Rotationsachse 204, und ein äußeres Ende 207b,
das durch den Wagen 208 getragen wird. Der Wagen 208 ist
für eine
lineare Bewegung entlang einem äußeren Träger 210 befestigt.
Die Enden 211a, 211b des äußeren Trägers 210 sind mit
einem Rahmen 212 verbunden und werden durch äußere Träger 116a, 116b getragen.
Wie es in 2 gezeigt ist, umfassen die äußeren Träger 116a, 116b Schlitze,
die es ermöglichen,
dass die Positionierung der Enden 211a, 211b des äußeren Trägers 210 eingestellt
wird. Wenn die Drehung des Läpptisches 110 nicht
genau gesteuert werden kann, ermöglicht
diese Einstellbarkeit, dass die Strukturierungsvorrichtung 102 relativ
zu der Drehposition des Läpptisches 110 genau
positioniert wird.
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Der
Rahmen 212 liefert eine Strukturfestigkeit für die Strukturierungsvorrichtung 102 und
umfasst Seitenbalken 214a, 214b. Bei alternativen
Ausführungsbeispielen
liefern der radiale Arm 206 und der äußere Träger 210 ausreichend
Strukturunterstützung
für die
Strukturierungsvorrichtung 102, daher werden die Seitenbalken 214a, 214b nicht
verwendet.
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Der äußere Träger 210 und
der Wagen 208 können
beispielsweise durch eine stablose lineare Schneckenantriebsbetätigungsvorrichtung
geliefert werden, die durch die Parker Hannifin Corporation in Wadsworth,
Ohio hergestellt wird. Geeignete lineare Betätigungsvorrichtungen sind beschrieben
in „ER Series
Stepper and Servo Driven Rodless Actuators", Katalog 1893/USA, von der Parker Hannifin
Corporation, der hierin durch Bezugnahme aufgenommen ist. Bei diesem
Ausführungsbeispiel
wird der Wagen 208 durch ein intern befestigtes Rechteckschienenlager in
dem äußeren Träger 210 getragen.
Ein Schrittmotor 218 ist mit einem Kugelgewinde verbunden,
das in dem äußeren Träger 218 vorgesehen
ist, um den Wagen 208 entlang der Länge des äußeren Trägers 210 zu bewegen.
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Der
radiale Arm 206 umfasst einen Schienenabschnitt 220,
der über
eine Kupplung 224 mit einem frei beweglichen Gleitabschnitt 222 verbunden ist.
Die Mittelachse des Schienenabschnitts 220 ist parallel
zu der Mittelachse des frei beweglichen Gleitabschnitts 222.
Der frei bewegliche Gleitabschnitt 222 umfasst ein äußeres Ende 207b,
das an einem äußeren Träger 210 an
dem Wagen 208 befestigt ist. Wenn der radiale Arm 206 in
der in 2 gezeigten Position ist, ist die Länge des
radialen Arms 206 bei einem Minimum. Während sich der Wagen 208 zu dem
Ende 211a oder dem Ende 211b des äußeren Trägers 210 bewegt,
erhöht
sich der Abstand zwischen dem inneren Ende 207a und dem äußeren Ende 207b.
Um diese Abstandzunahme unterzubringen, ermöglicht es der frei bewegliche
Gleitabschnitt 222 dem Schienenabschnitt 220,
sich relativ zu dem frei beweglichen Gleitabschnitt 222 in
der Richtung ihrer Mittelachsen zu bewegen und ermöglicht es
dadurch, die Gesamtlänge
des radialen Arms 206 einzustellen, abhängig von der Position des Wagens 208 entlang
dem äußeren Träger 210.
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Ein
Schneidewerkzeug 216 ist auf einem Schneidewerkzeugwagen 226 befestigt,
für eine
Bewegung entlang dem radialen Arm 206. Der Schienenabschnitt 220 und
der Schneidewerkzeugwagen 226 sind durch eine lineare Kugelgewindestufe
vorgesehen, ähnlich
derjenigen, die für
den äußeren Träger 210 und
den Wagen 208 verwendet wird. Ein Motor 228 ist
an dem äußeren Ende 207b vorgesehen,
um die lineare Bewegung des Schneidewerkzeugwagens 226 zu
treiben.
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3 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
des Schneidewerkzeugs 216. Das Schneidewerkzeug 216 umfasst
eine Karbidgratschneidespitze 302 und eine pneumatische
Hochgeschwindigkeitsspindel 306, wie z. B. eine Luftspindel
Modell 230JS von Air Turbine Technology, Inc., aus Boca
Raton, Florida. Die Spindel 306 kann verwendet werden,
um große Rillen
in der Läppoberfläche 108 zu
bilden. Ein Einstellknopf 308 kann verwendet werden, um
die vertikale Position der Schneidespitze 302 einzustellen, und
ein Verlaufsindikator 310 kann verwendet werden, um die
Schneidetiefe zu überwachen.
Die Druckluftröhre 126a liefert
Druckluft von der Druckluftquelle 128 (1)
an die Spindel 306 zum Treiben der Drehung der Schneidespitze 302.
Die Spülwasserröhre 125a liefert
Spülwasser
von der Spülwasserquelle 127 (1)
an eine Düse 304 benachbart
zu der Schneidespitze 302 zum Fluten der Region der Läppoberfläche 108 um
die Schneidespitze 302. Die Spülwasserröhre 125a und die Druckluftröhre 126a sind
mit einem Verteiler 230 verbunden, der wiederum mit der
Spülwasserröhre 125b und
der Druckluftröhre 126b verbunden
ist. Die Verwendung von gewundenen Röhren 125a, 126a und
des Verteilers 230 trägt
dazu bei, zu verhindern, dass die Druckluftröhre 125a und die Spülwasserröhre 126a ineinandergeraten,
wenn das Schneidewerkzeug 216 die gewünschte Läppoberflächenstruktur schreibt.
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Der
Betrieb dieses Ausführungsbeispiels
der Erfindung ist wie folgt. Wie es oben beschrieben wurde, kann
die Läppoberfläche 108 verwendet
werden, um Glasoberflächen
zu einem hohen Grad an Flachheit zu polieren. Ein großer flacher
drehender Konditionierer wird gegen die Läppoberfläche 108 gedrückt, um
die Flachheit der Läppoberfläche 108 während der
Verwendung beizubehalten. Während der
Verwendung wird die Läppoberfläche 108 abgenutzt
und fließt
und trägt
dadurch die strukturierten Rillen auf der Läppoberfläche 108 ab. Die Geschwindigkeit
der Verschlechterung kann von Tagen zu Wochen oder länger variieren,
abhängig
von der Dauer der Verwendung, dem verwendeten Pech und dem Werkstück, das
poliert wird. Regelmäßig muss
ein neuer Satz von strukturierten Rillen in der Läppoberfläche 108 gebildet
werden, um die Rillen zu ersetzen, die abgetragen wurden. Außerdem,
während
die Läppoberfläche 108 abgenutzt
und neu strukturiert wird, verringert sich die Dicke des Pechs,
das die Läppoberfläche 108 bildet.
Bevor das Pech vollständig
bis zu dem Läpptisch 110 abgetragen
ist, wird eine neue Schicht Pech auf die Läppoberfläche 108 aufgebracht.
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Somit
muss die Struktur auf der Läppoberfläche 108 regelmäßig neu
gebildet werden, nachdem die Rillen von der Verwendung abgetragen
sind, und nachdem frische Schichten Pech aufgebracht wurden. Zu
diesem Zeitpunkt wird das tragbare Gestell 120, das die
Strukturierungsvorrichtung 102 hält, zu der Stelle des CP-Werkzeugs 106 gebracht.
Die Strukturierungsvorrichtung 102 wird dann auf dem CP-Werkzeug 106 befestigt,
wie es in 2 gezeigt ist. Die äußeren Träger 116a – 116b und
der mittlere Träger
(bedeckt durch den Mittelabschnitt 202 in 2)
werden verwendet, um die Strukturierungsvorrichtung 102 genau über der
Läppoberfläche 108 zu
positionieren. In vielen Fällen
gibt es verschiedene Mechanismen oder andere intrusive Strukturen
in dem Bereich, der die Läppoberfläche 108 auf
dem CP-Werkzeug 106 unmittelbar umgibt. Diese Strukturen
umfassen beispielsweise den Konditionierer, die Trennwände, die
verwen det werden, um die Werkstücke
zu halten, Riemenscheiben zum Führen
der Trennwände,
Spritzschutzvorrichtungen und überhängende Versteifungen.
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Eine
zweidimensionale Struktur für
die Läppoberfläche
108 wird
beispielsweise unter Verwendung von einem CAD-Programm (CAD = Computer-aided
design = computergestütztes
Entwickeln) vorbereitet, und das CAD-Programm kann verwendet werden,
um eine Abbildung der gewünschten
Struktur
400 zu erzeugen, unter Verwendung von x-y-Koordinaten
mit einem Ursprung bei O
xy, wie es in
4a gezeigt
ist. Die x-y-Koordinatenabbildung wird
dann unter Verwendung von Standardtrigonometrieberechnungen umgewandelt,
um eine Abbildung der gewünschten
Struktur zu erhalten, unter Verwendung eines Polar-(r-θ)-Koordinatensystems mit
einem Ursprung bei O
θ, wie es in
4b gezeigt ist.
Die Koordinatenumwandlung kann wie folgt durchgeführt werden:
wobei r
i die
Position des Schneidewerkzeugwagens
226 entlang dem radialen
Arm
206 ist, d der Abstand von der Drehachse
204 zu
dem Mittelpunkt P
1 auf dem äußeren Träger
210 ist,
und a
i die Position des Winkelarmwagens
208 entlang
dem äußeren Träger
210 relativ
zu P
1 ist. Bei dem in
2 gezeigten
Ausführungsbeispiel,
das für
eine Läppoberfläche mit
einem äußeren Durchmesser
verwendet wird, der von 50 -60
Zoll reicht, ist d gleich 34,8 Zoll.
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Die
r-θ-Polarkoordinatenabbildung
wird dann in die Bewegungssteuerung 105 geladen. Die Bewegungssteuerung 105 kann
beispielsweise ein 6K Controller von der Parker Hannifin Corporation
sein. Diese Bewegungssteuerung 105 ist mit einer Schnittstelle
versehen, die eine Verbindung zwischen der Bewegungssteuerung 105 und
einem Personalcomputer ermöglicht,
der das Windows®-Betriebssystem der
Microsoft Corporation aus Redmond, Washington, zusammen mit der
Parker Hannifin Motion PlannerTM Software
verwendet. Der 6K-Controller und die Motion PlannerTM Software
sind beschrieben in „6K Controller:
Universal Motion Controller",
Katalog 8180/USA, der hierin durch Bezugnahme vollständig aufgenommen
ist. Die Motion PlannerTM Software empfängt die
r-θ-Polarkoordinatenabbildung
in Textformat und formatiert die Koordinatenabbildung um für den Empfang
durch die Bewegungssteuerung 105. Die Motion PlannerTM Software kann auch verwendet werden, um
die Struktur zu bearbeiten und andere Kommunikation an die Bewegungssteuerung 105 zu
liefern. Die Bewegungssteuerung 105 empfängt die
neu formatierte r-θ-Koordinatenabbildung und
speichert die Abbildung in dem Speicher.
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Wenn
das Läppoberflächenstrukturierungssystem 100 verwendet
wird, überträgt die Bewegungssteuerung 105 Steuersignale
entlang Steuerungs-/Leistungsleitungen 123, 124 an
den radialen Arm 206 und den äußeren Träger 210. Diese Steuersignale
treiben die Motoren 218 und 228 zum Positionieren
des Winkelarmwagens 208 und des Schneidewerkzeugwagens 226 und
richten dadurch das Schneidewerkzeug 216 entlang der gewünschten Struktur.
Die Benutzerschnittstelle 130 ermöglicht es einem Benutzer, die
Bewegungssteuerung 105 zu betreiben, um die Wagen 222 und 208 manuell
zu bewegen, Parameter, wie z. B. Zuführgeschwindigkeit, einzustellen
und Strukturprogramme auszuwählen und
zu betreiben. Die Spülwasserquelle 127 und
die Druckluftquelle 128 können manuell betrieben werden
oder können
automatisch durch die Bewegungssteuerung 105 gesteuert
werden.
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Während der
Drehbohrer 302 in dem Schneidewerkzeug 216 durch
die Wagen 208 und 226 positioniert wird, erzeugt
das Schneidewerkzeug 216 Rillen in der Läppoberfläche 108 in
der gewünschten Struktur.
Die Tiefe der Rillen kann eingestellt werden durch Erhöhen oder
Absenken des Schneidewerkzeugs 216 unter Verwendung des
Einstellknopfes 308. Die Form der Rillen kann eingestellt
werden durch Verwenden unterschiedlicher Schneidestücke. Die
Spülröhre 125 kann
ein Spülfluid,
wie z. B. destilliertes Wasser, über
eine Düse 304 an
die Stelle des Schneidewerkzeugs 216 liefern. Diese Spülaktion kann
dazu dienen, das Schneidestück 302 an
dem Schneidewerkzeug 216 abzukühlen, Pechteilchen wegzuspülen, die
während
dem Strukturierungsprozess erzeugt werden, und die Läppoberfläche 108 zu kühlen, um
zu verhindern, dass das Pech schmilzt.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
werden mehrere Schneidespitzen verwendet, um Rillen unterschiedlicher
Größen in der
Läppoberfläche 108 zu
erzeugen. Eine kleine Schneidespitze wird zuerst verwendet, um kleine
Rillen (z. B. 0,06 Zoll breit und 0,03 Zoll tief) in die Läppoberfläche 108 zu
schneiden, und eine große
Schneidespitze wird dann verwendet, um größere Rillen (z. B. 0,5 Zoll
breit und 0,3 Zoll tief) zu schneiden. Wenn eine große Schneidespitze
verwendet wird, kann es wünschenswert
sein, einen leistungsfähigeren
Motor für
das Schneidewerkzeug 216 zu verwenden, um ein ausreichendes Drehmoment
zum Drehen des Schneidestücks 302 zu
liefern. Die kleinen Rillen ermöglichen
es dem Schlamm, zu fließen,
was verhindert, dass das Werkstück
poliert wird, aufgrund von Aquaplaning über der Läppoberfläche 108. Die großen Rillen
ermöglichen es
dem Schlamm ebenfalls, zu fließen,
aber liefern zusätzlich
einen Abstand, so dass das Pech, das die Läppoberfläche 108 bildet, während der
Verwendung fließen
kann. Bei einem Ausführungsbeispiel
kann das Schneidewerkzeug 216 von dem Schneidewerkzeugwagen 226 entfernt
werden, um einen schnellen Austausch des Schneidewerkzeugs 216 zu
ermöglichen,
z. B. wenn von dem Strukturierungsprozess mit der kleinen Rille zu
dem Strukturierungsprozess mit der großen Rillen gewechselt wird.
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Die
dreieckige Strukturierungsvorrichtung 102, die in 2 gezeigt
ist, kann verwendet werden, um einen 45°-Abschnitt der Läppoberfläche 108 zu strukturieren.
Nachdem dieser 45°-Abschnitt
vollständig
strukturiert ist, wird der Läpptisch 110 um
45° gedreht,
um einen weitern 45°-Abschnitt der nicht strukturierten
Läppoberfläche 108 freizulegen.
Der oben beschriebene Strukturierungsprozess wird wiederholt, bis
die gesamte Läppoberfläche 108 strukturiert
ist.
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Die
Geschwindigkeit der Bewegung des Schneidewerkzeugs 216,
die Drehgeschwindigkeit des Schneidestücks und die Rillentiefe und
Größe sind
bei verschiedenen Ausführungsbeispielen
variabel, abhängig
von dem Typ des verwendeten Pechs und der gewünschten Läppoberflächenstruktur. Gute Ergebnisse
beim Erzeugen kleiner Rillen wurden erhalten unter Verwendung eines „L"-förmigen Karbidgrats
mit einem 1/8-Zoll-Durchmesser,
der bei einer 0,040 maximalen Schneidetiefe eingestellt ist, sich bei
65.000 RPM dreht und sich entlang der gewünschten Läppoberflächenstruktur bei einer Geschwindigkeit
von 200 Zoll pro Minute bewegt. Große Rillen wurden erzeugt unter
Verwendung eines „C"-förmigen Karbidgrats
mit einem 1/4-Zoll-Schaft, 1/2 Zoll Durchmesser, eingestellt bei
0,050 Zoll – 0,100
Zoll Schneidetiefe, der sich bei 40.000 RPM dreht und entlang der
gewünschten
Struktur bei einer Geschwindigkeit von 50 Zoll pro Minute bewegt.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung liefern zahlreiche Vorteile. Zunächst ermöglichen
die genaue Positionierung, die durch die Strukturierungsvorrichtung 102 geliefert
wird, die Genauigkeit der pneumatisch betriebenen Karbidschneidespitze 302 und
das automatische Computersteuersystem 104 zusammen, dass
Strukturen wiederholt übereinstimmend
auf einer Läppoberfläche gebildet werden.
Die Verwendung eines programmierbaren Steuersystems 104 ermöglicht es,
dass jede Rillenstruktur erzeugt wird. Außerdem liefert die motorgetriebene
Schneidespitze 302 eine schnellere Strukturierung als herkömmliche
manuelle Prozesse. Das System ist ergonomisch vernünftig, weil
es nicht erfordert, dass ein menschlicher Betreiber wiederholte Bewegungen
in einer unsicheren Arbeitszone durchführt. Die Verwendung einer Spülung mit
deionisiertem Wasser erfasst Pechteilchen und reduziert dadurch
die Freigabe von Teilchen in die Luft und kühlt gleichzeitig das Pech,
was Schmelzen verhindert und eine schärfere klarere Kante an den
Rillen in der Struktur liefert.
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Der
Entwurf von Ausführungsbeispielen
der Strukturierungsvorrichtung 102 liefert auch zahlreiche
Arbeitsplatzvorteile. Wie es oben mit Bezugnahme auf 1 und 2 beschrieben
wurde, kann die Strukturierungsvorrichtung 102 entfernbar
sein und kann nach Bedarf ohne weiteres zu der Position des CP-Werkzeugs 106 gebracht
werden. Diese Tragbarkeit ermöglicht
es, dass ein einziges Strukturierungssystem 100 verwendet
werden kann, um eine große
Anzahl von Vielzahl von CP-Werkzeugen an entfernten Positionen an
einer Herstellungsstätte zu
strukturieren.
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Verschiedene
alternative Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung sind möglich, wie es für einen
Durchschnittsfachmann auf diesem Gebiet klar ist. Bei dem oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel
hat das Strukturierungssystem 102 eine Winkelspanne von
45°. Das
keilförmige
Profil des Strukturierungssystems 102 ermöglicht es,
dass das System 102 verwendet wird, selbst wenn es zahlreiche
andere mechanische Komponenten gibt, die die Läppoberfläche 108 überragen
oder anderweitig den verfügbaren
Platz über
und um die Läppoberfläche 108 herum
begrenzen. Abhängig
von den Platzbeschränkungen
für die
spezielle Anwendung können
andere Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung Winkelspannen von mehr oder weniger als der
gezeigten 45°-Spanne aufweisen.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist die Beschreibung nur ein Beispiel der Anwendung der Erfindung
und sollte nicht als Begrenzung angesehen werden. Obwohl sich ein
Großteil
der vorhergehenden Erörterung
auf mit Pech beschichtete Läppoberflächen bezog,
können
insbesondere alternative Ausführungsbeispiele
dieser Erfindung verwendet werden, um verschiedene andere Polieroberflächen zu
strukturieren. Verschiedene andere Anpassungen und Kombinationen
von Merkmalen der offenbarten Ausführungsbeispiele liegen innerhalb
des Schutzbereichs der folgenden Ansprüche.