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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Biotechnologie. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf das Gebiet der Antikörper und
deren Verwendungen. Eine solche Verwendung bezieht sich auf medizinische
Verwendungen von Antikörpern.
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Die
Einwirkung einer hochgradig vielfältigen und sich kontinuierlich ändernden
Umwelt erfordert ein dynamisches Immunsystem, das sich schnell anpassen
kann, um in geeigneter Weise auf potentiell schädliche Mikroorganismen zu reagieren.
Höhere
Organismen haben spezialisierte molekulare Mechanismen entwickelt, um
die Ausführung
von klonal verteilten, hochgradig vielfältigen Repertoires von Antigen-Rezeptor-Molekülen, die
von Zellen des Immunsystems exprimiert werden, zu gewährleisten:
Immunglobulin(Ig)-Moleküle
auf B-Lymphocyten
und T-Zell-Rezeptoren auf T-Lymphocyten. Für B-Lymphocyten wird ein primäres Repertoire von
(im Allgemeinen niedrigaffinen) Ig-Rezeptoren während der B-Zell-Differenzierung
im Knochenmark als Folge der Umlagerung von keimliniencodierten
Gensegmenten etabliert. Eine weitere Verfeinerung der Ig-Rezeptor-Spezifität und -Affinität findet
in peripheren Lymphorganen statt, wo antigenstimulierte B-Lymphocyten eine
somatische Hypermutationsmaschinerie aktivieren, die spezifisch
auf die variablen (v) Bereiche der Immunglobuline abzielt. Während dieses
Verfahrens werden B-Zell-Klone mit mutanten Ig-Rezeptoren mit höherer Affinität für das anregende
Antigen zu klonaler Vermehrung und Reifung zu antikörpersezernierenden
Plasmazellen stimuliert (Übersicht
in 1).
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In
den letzten Jahren wurde DNA-Rekombinationstechnik verwendet, um
viele Aspekte der Vorgänge, die
die Erzeugung und Selektion von natürlichen humanen Antikörperrepertoires
beherrschen, nachzuahmen (Übersicht
in 2, 3). Der Aufbau von großen
Repertoires von Antikörperfragmenten,
die auf der Oberfläche
von filamentösen
Phagenpartikeln exprimiert werden, und die Selektion von Phagen
durch das Panning von Antigenen wurde als vielseitiges und schnelles
Verfahren entwickelt, um Antikörper
mit gewünschten
Spezifitäten zu
erhalten (Übersicht
in 4, 5). Eine weitere Optimierung der Affinität von individuellen Phagenantikörpern wurde
erreicht, indem man mutante Antikörperrepertoires schuf, die
auf Bakteriophagenpartikeln exprimiert und durch Selektion bezüglich der
Bindung an Antigen unter stringenten Bedingungen auf Mutanten mit
höherer Affinität durchsucht
werden (Übersicht
in 6). Verschiedene Ansätze
wurden verwendet, um mutierte Antikörperrepertoires zu schaffen,
einschließlich
Ketten-Shuffling (7, 8), fehlerbehaftete PCR (9), Verwendung von E.-coli-Mutatorstämmen (10)
oder Ansätzen,
die spezifischer auf die komplementaritätsbestimmenden Bereiche (CDRs)
des Antikörpermoleküls gerichtet
sind, wie CDR Walking und karge Mutagenese (11–13).
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Um
Mutanten höherer
Affinität
aus einer Bibliothek von mutagenisierten Antikörperfragmenten im Phagen-Display
zu selektieren, wurden Selektionen an gereinigtem immobilisiertem
Antigen oder biotinyliertem Antigen in Lösung durchgeführt, und
anschließend
wurde der an Streptavidin-Magnetkügelchen gebundene Phage abgefangen
(14–16).
Es wurde bewiesen, dass die Selektion eines einzelkettigen Fv-Antikörperfragments
mit höherer
Affinität
(scFv), das für
das Antigen c-erb-2 spezifisch ist, aus Phagenbibliotheken von Mutanten
dieses scFv von der Verfügbarkeit
von gereinigtem Antigen in Lösung
abhing. Auf einer festen Phase abgefangenes Antigen führte zur
Isolierung von falsch positiven Ergebnissen mit höherer Avidität und nicht
Affinität
aufgrund der Dimerisierung und Oligomerisierung des scFv auf dem
Phagen. Außerdem
wurde gezeigt, dass es für
die Isolierung von scFvs höherer
Affinität
entscheidend ist, sukzessive Runden von Phagenselektinen mit sorgfältig gesteuerten
und immer niedrigeren Antigenkonzentrationen in Lösung durchzuführen (14). Obwohl
mit diesen Ansätzen
scFvs mit sehr hoher Affinität
isoliert wurden, sind sie nicht leicht anwendbar, wenn das Zielantigen
als rekombinantes Molekül
schwierig zu exprimieren oder mühsam
in ausreichenden Mengen zu reinigen ist, ohne seine native Konfiguration
zu verlieren. Beispiele für
diese Typen von Molekülen sind
Proteine mit sieben Transmembrandomänen, unlösliche lipidmodifizierte Membranmoleküle und posttranslational
modifizierte proteinartige Moleküle,
die spezifisch für
besondere Zelltypen oder Krankheitszustände sind. Ein Selektionsverfahren
für mutante
Antikörperfragmente
höherer
Affinität,
ohne ein gereinigtes Antigen zu benötigen, würde also eine wichtige Erweiterung
von Affinitätsreifungsstrategien
für Antikörper im
Phagen-Display darstellen.
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Die
Erfindung beruht auf der Selektion eines Vertreters aus einer Bibliothek
von proteinartigen Molekülen,
die das Versehen von Zellen und/oder eines funktionellen Äquivalents
davon mit wenigstens einem Teil der Bibliothek unter Bedingungen,
die das Binden irgendeines Vertreters an ein Epitop in und/oder
an den Zellen und/oder dem funktionellen Äquivalent davon, das Entfernen
von ungebundenen proteinartigen Molekülen und das Selektieren des
Vertreters umfasst, wobei die Bibliothek wenigstens eine Mutante
eines proteinartigen Moleküls,
die an das Epitop binden kann, umfasst. Vorzugsweise umfasst eine
Mutante eine oder mehrere Mutationen, die die Bindungsfähigkeit
der Mutanten an das Epitop im Vergleich zu dem unmutierten proteinartigen Molekül positiv
oder negativ beeinflussen. Die Fähigkeit
kann durch eine veränderte
Bindungsaffinität
oder eine veränderte
Dissoziationskonstante oder beides beeinflusst werden.
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Ein
Vertreter der Bibliothek ist ein in der Bibliothek vorhandenes proteinartiges
Molekül
und/oder ein aus der Bibliothek selektiertes proteinartiges Molekül. Ein selektierter
Vertreter umfasst typischerweise die Fähigkeit, an das Epitop zu binden.
Sobald er selektiert und charakterisiert ist, kann ein Vertreter
auch auf andere Weise erzeugt werden, zum Beispiel künstlich,
durch molekularbiologische Techniken, wie unter anderem Peptidsynthese
oder die Expression einer Nucleinsäure, die das proteinartige
Molekül
codiert. Ein proteinartiges Molekül kann ein Peptid, ein Polypeptid
oder ein Protein sein. Peptide sind Ketten von Aminosäuren, die
durch eine Peptidbindung miteinander verknüpft sind. Der Begriff "Peptide" ist zwar nicht genau
definiert, doch enthalten Peptide typischerweise zwischen 2 und
50 Aminosäuren.
Polypeptide sind längere
Peptide, die bis zu Tausenden von über Peptidbindungen miteinander
verknüpften
Aminosäuren
enthalten können.
Die Wörter "Polypeptid" und "Protein" werden häufig in
derselben Bedeutung verwendet, um einzelne, lange Polypeptidketten
zu beschreiben. Außerdem
können
Proteine aus mehreren Polypeptidketten bestehen, die zusammen die
Basis einer komplexen dreidimensionalen Struktur bilden. Ein Peptid,
ein Polypeptid und/oder ein Protein können Modifikationen umfassen,
wie solche, die durch eine zelluläre Proteinmodifikationsmaschinerie
erzeugt werden. Eine Mutante eines proteinartigen Moleküls ist ein
proteinartiges Molekül,
das eine oder mehrere Veränderungen
im Vergleich zu dem unmutierten proteinartigen Molekül umfasst.
Eine Veränderung
kann zum Beispiel einen Austausch, eine Deletion, eine Insertion
oder eine Addition von einer oder mehreren Aminosäuren oder
eine Kombination dieser Veränderungen
umfassen. Vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, wird diese
Mutation durch eine Veränderung
in einer Nucleinsäure,
die das proteinartige Molekül
codiert, erzeugt.
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Eine
Bibliothek umfasst wenigstens eine Mutante eines proteinartigen
Moleküls,
das an ein Epitop binden kann. Typischerweise umfasst eine Bibliothek
mehr als 100 verschiedene Mutanten des proteinartigen Moleküls. Eine
solche Bibliothek kann für
sich allein verwendet werden, oder sie kann mit einer oder mehreren anderen
Bibliotheken kombiniert werden, die wenigstens eine Mutante eines
anderen proteinartigen Moleküls umfassen,
die an wenigstens einen Teil des Epitops binden kann. Ein Vorteil
einer solchen Kombination besteht darin, dass sie die Komplexität von Mutanten
erhöht
und dadurch die Chance erhöht,
eine besonders günstige
Mutante zu finden. Eine Bibliothek kann selbstverständlich auch
mit anderen Bibliotheken von proteinartigen Molekülen kombiniert
werden. Eine solche Kombination kann aus dem Wunsch geboren sein,
eine Bibliothek bereitzustellen, die eine Palette von Mutanten verschiedener
proteinartiger Moleküle
umfasst, die an verschiedene Epitope, die sich an einem bestimmten
Zielmolekül
befinden, binden können.
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Ein
Epitop gemäß der Erfindung
befindet sich typischerweise in und/oder an einem Protein, das von einer
Zelle produziert wird. Ein Epitop ist eine Bindungsstelle, die das
proteinartige Molekül
binden kann. Ein Epitop kann irgendeine Art von Molekül (oder
ein Teil davon) sein. Typischerweise umfasst ein Epitop ein Peptid,
ein Polypeptid, ein Protein und/oder eine Modifikation, wie sie
von einer zellulären
Proteinmodifikationsmaschinerie produziert wird.
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Bei
den Zellen, für
die wenigstens ein Teil der Bibliothek bereitgestellt wird, kann
es sich um lebende Zellen und/oder tote Zellen handeln. Typischerweise
werden Zellen aus einer Kultur erhalten. Zellen können verarbeitet
werden, bevor wenigstens ein Teil der Bibliothek bereitgestellt
wird, zum Beispiel für
Fixierungszwecke und/oder Permeabilisierungszwecke. Ein funktionelles Äquivalent
von Zellen ist ein roher Zellextrakt. In einem solchen Extrakt ist
die Struktur der Zellen gewöhnlich
so aufgelöst,
dass mit mikroskopischen Mitteln im Wesentlichen keine einzelnen
Zellen erkannt werden können.
Ein roher Extrakt kann mehrere Schritte durchlaufen haben, um eine
oder mehrere unerwünschte
Komponenten zu entfernen. Extrakte, die im Wesentlichen nur ein
proteinartiges Molekül,
das das Epitop umfasst, umfassen, werden jedoch nicht als Rohextrakte
angesehen. Die Trennlinie zwischen dem, was als Rohextrakt gelten
kann, und dem, was als gereinigter Extrakt gelten muss, ist schwierig
anzugeben. Extrakte, die mehr oder weniger intakte Organellen umfassen,
sind jedoch funktionell äquivalent
zu Zellen. Ein funktionelles Äquivalent
einer Zelle muss den größten Teil
des Epitops in einer Form umfassen, die einer Form, die das Epitop
hat, wenn es sich in und/oder an einer intakten, dieses Epitop umfassenden
Zelle befindet, im Wesentlichen ähnlich
ist.
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Die
Entfernung des Teils der Bibliothek, der nicht an die Zellen und/oder
das funktionelle Äquivalent davon
gebunden ist, kann durch Waschen der Zellen und/oder ihres funktionellen Äquivalents
mit einer geeigneten Lösung,
wie einer gepufferten isotonischen Lösung, erreicht werden. Zellen
können
leicht gewaschen werden, indem man die Zellen sedimentiert und die
Zellen in einer geeigneten Lösung
suspendiert. Für
die Entfernung des Teils der Bibliothek, der nicht an ein funktionelles Äquivalent
von Zellen, wie einen Extrakt von Zellen, gebunden ist, ist es vorteilhaft,
das funktionelle Äquivalent
davon an einen Träger
zu binden und dadurch eine leichte Manipulation des funktionellen Äquivalents
zu ermöglichen.
Zellen können
selbstverständlich ebenfalls
an einen Träger
gebunden werden. Ein bevorzugtes Verfahren zur Entfernung von ungebundenen proteinartigen
Molekülen
ist ein Verfahren mittels eines oder mehrerer Waschschritte. Es
ist vorteilhaft, für
einen oder mehrere stringente Waschschritte zu sorgen, um proteinartige
Moleküle
zu entfernen, die mit einer schließlich unerwünscht geringen Affinität binden.
Für Zellen
oder Teile davon, wie Organellen und/oder membranartige Teilchen,
ist die Bindung an einen Träger
nicht erforderlich, kann aber dennoch vorteilhaft sein. Ein Verfahren
der Erfindung umfasst gewöhnlich
mehr als 10 000 Zellen oder funktionelle Äquivalente davon. Geringere
Mengen von Zellen oder deren Äquivalenten
können
jedoch ebenfalls verwendet werden. Die Erfindung kann sogar unter
Verwendung von nur einer einzigen Zelle durchgeführt werden.
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Ein
proteinartiges Molekül
kann ein proteinartiges Molekül
sein, das an ein Epitop binden kann. Beispiele für ein solches proteinartiges
Molekül
sind ein Antikörper
(künstlich
oder natürlich),
ein FAB-Fragment (künstlich
oder natürlich),
ein einzelkettiges Fv-Fragment, ein T-Zell-Rezeptor, ein Ligand,
ein Rezeptor, ein Peptid, das vorzugsweise anhand seiner spezifischen
Epitopbindungsfähigkeit
aus einer Bibliothek selektiert ist, oder ein Matrixbindungsprotein.
Selbstverständlich
können
auch funktionelle Äquivalente
der proteinartigen Moleküle
verwendet werden. Ein solches funktionelles Äquivalent umfasst dieselbe
Art von Epitopbindungsaktivität,
wenn auch nicht notwendigerweise in demselben Ausmaß. Ein funktionelles Äquivalent
kann ein Teil, ein Derivat und/oder ein Analogon des proteinartigen
Moleküls
sein. Ein Derivat wird typischerweise durch Aminosäuresubstitution
erhalten. Ein proteinartiges Molekül gilt als fähig, an
ein Epitop zu binden, wenn sich zeigt, dass Zellen, die das Epitop
umfassen, bei Einwirkung des proteinartigen Moleküls nach
einem oder mehreren anschließenden
Waschschritten das proteinartige Molekül in wesentlich höherem Ausmaß zurückhalten
als andere Zellen, die das Epitop im Wesentlichen nicht umfassen.
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Das
proteinartige Molekül
kann ein einzelkettiges Fv-Fragment (scFv) und/oder ein Fab-Fragment oder
ein funktionelles Äquivalent
davon umfassen. Ein funktionelles Äquivalent des scFv und/oder
des Fab-Fragments ist ein Teil, Derivat und/oder Analogon des scFv
und/oder des Fab, das im Wesentlichen dieselbe Art von Bindungsaktivität umfasst
wie das scFv und/oder das Fab-Fragment,
wenn auch nicht notwendigerweise in demselben Ausmaß.
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Jede
der Mutanten eines proteinartigen Moleküls kann physikalisch an einen
Träger
gebunden sein, der eine Nucleinsäure
umfasst, die das mutante proteinartige Molekül umfasst. Dies hat den Vorteil,
dass man dann, wenn der Vertreter aus den Zellen und/oder deren
funktionellen Äquivalenten
gewonnen wird, gleichzeitig auch Nucleinsäure gewinnt, die das proteinartige
Molekül
codiert. Diese Nucleinsäure
steht dann für
die Vermehrung, Analyse, Subklonierung und/oder Expression in einer
Zelle zur Verfügung.
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Vorzugsweise
umfasst der Träger
ein virusartiges Partikel, wie ein Phagenkapsid oder ein funktionelles Äquivalent
davon. Ein virusartiges Partikel ist bevorzugt, da es Nucleinsäure zu einer
handhabbaren Form verdichten kann. Ein virusartiges Partikel ist
auch aus dem Grund bevorzugt, dass es verwendet werden kann, um
die Nucleinsäure
des selektierten Vertreters effizient in eine Zelle einzuführen. Dies
ist besonders vorteilhaft, wenn die Nucleinsäure, sobald sie in die Zelle
eingeführt
wurde, zur Vermehrung befähigt
ist und damit zum Beispiel die leichte Isolierung großer Mengen
der Nucleinsäure
ermöglicht.
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Das
Epitop kann ein tumorassoziiertes Epitop umfassen. Ein tumorassoziiertes
Epitop ist ein Epitop, das im Wesentlichen charakteristisch für Tumorzellen
in einem Körper
ist. Das Epitop kann auch in anderen Zellen vorhanden sein, solange
es in diesen anderen Zellen nicht in derselben Weise wie in Tumorzellen
vorhanden ist. Zum Beispiel ist ein Epitop ein tumorassoziiertes
Epitop, wenn es auf der Oberfläche
eines Tumorzelle vorhanden ist und auf der Oberfläche von
Nichttumorzellen im Wesentlichen nicht vorhanden ist, zum Beispiel
aufgrund unter anderem einer wesentlich geringeren Expression des
Epitops in Nichttumorzellen. Das Epitop kann auch auf anderen Zellen
vorhanden sein, solange diese Zellen normalerweise nicht mit Tumorzellen
in demselben Körper
coexistieren. Ein typisches Beispiel dafür ist ein tumorassoziiertes
Epitop, das auf fetalen Zellen vorhanden ist, aber auf normalen
adulten Zellen im Wesentlichen nicht vorhanden ist. Ein tumorassoziiertes
Epitop kann individuell determiniert sein, d.h., es kann sein, dass
ein tumorassoziiertes Epitop für ein
Individuum bei einem anderen Individuum derselben Spezies kein tumorassoziiertes
Epitop ist. Ein tumorassoziiertes Epitop kann auch Teil eines Proteins
sein, das auf normalen Zellen vorhanden ist, wobei sich aber die
Glycosylierung des Proteins in normalen Zellen von der Glycosylierung
des Proteins auf Tumorzellen unterscheidet.
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Die
Erfindung stellt humane monoklonale Antikörper mit höherer Affinität bereit,
die an das tumorassoziierte Antigen Ep-CAM binden und durch Aufbau
von kleinen Phagen-Display-Bibliotheken von mutanten scFv-Antikörperfragmenten,
die von dem parentalen Anti-Ep-CAM-scFv UBS-54 abgeleitet sind,
erhalten werden. Diese Bibliotheken wurden anschließend in
einem Panning intakten Ep-CAM-positiven
Tumorzellen ausgesetzt. Stringente Waschschritte während der
Phagenselektionen führten
zur Isolierung von scFv-C52, das in einen intakten humanen monoklonalen
IgG1-Antikörper
mit einer 15-fachen Affinitätsverbesserung
und einem KD = 4·10–10 M
umgewandelt wurde. Die Affinitätsverbesserung
resultierte hauptsächlich
aus einem niedrigeren koff (oder Dissoziationskonstante).
Light-Chain-Shuffling und DNA-Shuffling wurden eingesetzt, um Mutationen
in die Antikörper-V-Bereiche
einzuführen.
Die ungefähr
vierfache Erhöhung
der Affinität,
die mit jedem dieser Mutageneseansätze erreicht wurde, war vergleichbar
mit Ergebnissen, die durch Antikörperaffinitätsreifung
unter Verwendung von anderen Mutagenese- und Phagen-Display-Selektionstechniken
erreicht werden (11, 14, 33). In der vorliegenden Erfindung wird
nachgewiesen, dass eine Affinitätsselektion
mit intakten fixierten Zellen durchgeführt werden kann, so dass es
nicht notwendig ist, das Zielantigen als rekombinantes Molekül zu reinigen
oder zu exprimieren. Bei früheren
Selektionsverfahren zur Isolierung von Antikörpervarianten höherer Affinität aus Phagen-Display-Bibliotheken
wurde gereinigtes lösliches
Antigen oder auf einer festen Phase immobilisiertes Antigen als
Targets für
Phagenselektionen verwendet. Es wurde angemerkt, dass die Selektion
an festphasengebundenem Antigen aufgrund von Avidität zu einer
präferentiellen
Selektion von dimeren gegenüber
monomeren scFv führt,
was die Selektion von scFv mit wirklich höherer Affinität stört (14). Eine
Selektion in Lösung
reduziert den Aviditätseffekt,
erfordert aber die sorgfältige
und schritt weise erfolgende Reduktion der Konzentration des Zielantigens
in anschließenden
Selektionsrunden (14). Wie für
andere scFv angemerkt wurde, ist das scFv UBS-54 in Lösung ein
Gemisch von Dimeren (30%) und Monomeren (70%). Dieses Verhältnis wurde
in den Mutanten A37, B43 und C52 beibehalten, was zeigt, dass die
Selektion an intakten Zellen nicht zu einer systematisch verfälschten
Selektion von Dimeren führt
(Daten nicht gezeigt). Die Suche nach Bindemolekülen höherer Affinität aus einem
selektierten Phagenpool wurde anhand einer Rangfolge von mutanten
scFv gemäß einem
niedrigeren koff, wie es durch Oberflächenplasmonenresonanz
bestimmt wurde, durchgeführt
(6). Obwohl wir versuchten, unsere selektierten scFc nach diesem
Verfahren in eine Rangfolge zu bringen, zeigte sich, dass die experimentellen
Daten mit rohen periplasmatischen scFv-Präparaten aufgrund der Komplexität der Affinitätsauftragungen
(RU gegen die Zeit), die aus den Gemischen von Monomer, Dimeren
und Aggregaten resultierten, schwierig zu bewerten waren. Wir beschlossen
daher, Klone weiterzuverfolgen, die die Phagenpools nach drei Selektionsrunden
dominierten. Es sei angemerkt, dass die Dominanz von Phagenklonen
bei Selektionen nicht vollständig
durch die Affinität
bestimmt ist, sondern auch vom scFv-Expressionsniveau, der Faltungseffizienz
und dem Toxizitätsniveau
gegenüber
E. coli beeinflusst wird. Obwohl in unserer Analyse die Anwesenheit
von dominanten Klonen mit scFv höherer
Affinität
korrelierte, können
wir nicht ausschließen,
dass andere Klone mit höherer
Affinität,
die jedoch weniger dominant waren, in den selektierten Phagenpools
vorhanden waren.
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Light-Chain-Shuffling
führte
zum Ersatz der ursprünglichen
leichten Vk2-Kette durch eine leichte Vk3-Kette in mutantem A37.
Eine Strukturanalyse zeigte, dass die kanonische Struktur der leichten
Vk3-Kette in A37 aus einer viel kürzeren Schleife bestand, wodurch
eine breitere Wechselwirkungsoberfläche entsteht. Thermodynamisch
gesehen ist es für
Antigen-Antikörper-Wechselwirkungen
attraktiv, eine große
und enge Wechselwirkungsoberfläche
zu haben, weil dann mehr Wassermoleküle ausgeschlossen werden (Gewinn
an Lösungsmittelentropie)
und, was wichtiger ist, viele gleichzeitige Wechselwirkungen (Wasserstoffbrücken, van-der-Waals-
und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen) zwischen Epitop und Paratop auftreten
können
(was zur Bindungsenthalpie beiträgt)
(23).
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Strukturell
führt dies
zu einer breitflächigen
Bindungsstelle des Antikörpers,
die komplementär
zu einem genauso breiten Epitop auf einem großen wechselwirkenden Protein
ist. Dagegen sind Bindungsstellen, die aus tiefen Spalten bestehen,
die das Antigen eng umgeben, im Allgemeinen mit kleinen Liganden,
wie Peptiden und organischen Molekülen mit niedrigem Molekulargewicht,
assoziiert (23).
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DNA-Shuffling
des VL-Bereichs, aber nicht des VH-Bereichs, führte zur Isolierung von Antikörpern mit höherer Affinität. Die modellierte
Struktur des humanen monoklonalen Antikörpers mit hoher Affinität C52 zeigte
an, dass nur eine der sieben Mutationen innerhalb des VL-Bereichs,
AsnL30A→Ser,
höchstwahrscheinlich
die Wechselwirkung mit Ep-CAM direkt beeinflusst. Die anderen Mutationen
können
zu einer subtileren Optimierung der Antikörperbindungsstelle durch zusätzliche
Wasserstoffbrücken
und verbesserte Packungswechselwirkungen, wie es schon früher berichtet
wurde (21), und nicht durch eine spezifische verbesserte Wechselwirkung
zwischen einem der Reste des mutierten Antikörpers und dem Antigen Ep-CAM
führen.
Tatsächlich führt die
Mutation SerL31 zu einer zusätzlichen
Wasserstoffbrücke
mit ValL29, die die LCDR1-Schleife stabilisiert. Der
hauptsächliche
Affinitätsgewinn
wird anscheinend von Mutationen verursacht, die sich am Rand der
Antigenkombinationsstelle in CDR1 befinden, was der Verteilung von
Mutationen ähnelt,
die man bei in vivo somatisch mutierten V-Bereichen findet (34).
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Das
antikörpervermittelte
Abtöten
von festen Tumoren in vivo ist ein komplexer Vorgang, der Fc-Rezeptor-tragende
Effektorzellen des Immunsystems, Komplementfaktoren und Signalereignisse,
die aus der Wechselwirkung zwischen dem Antikörper und seinem Angriffspunkt
resultieren, beinhaltet. Die relative Wichtigkeit und der relative
Beitrag zu diesem Vorgang durch Merkmale, die mit dem Antikörper zusammenhängen, wie
Affinität
und Isotyp, geraten in den Brennpunkt der Antikörperforschung, was durch die
neueren Erfolge von gezielt entworfenen Antikörpern in der Klinik angespornt
ist. Wir verwerteten die gezielt entworfenen humanen monoklonalen
Anti-Ep-CAM-Antikörper
mit hoher und niedrigerer Affinität, um zwei Aspekte von antikörperaffinitätsabhängigen Vor gängen zu
untersuchen: das Abtöten
von Tumorzellen und das Eindringen von Antikörpern in Haufen von Tumorzellen
als Nachbildung von Mikrometastasen.
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Wir
fanden heraus, dass die UBS-54 mit niedrigerer Affinität schneller
in den Mittelpunkt des mehrzelligen Sphäroids eindrangen, was zu einer
homogenen Verteilung der humanen monoklonalen Antikörper führt. Diese
Beobachtung unterstützt
andere Studien, die zeigten, dass sehr hohe Affinitäten von
Antikörpern
(> 109 M–1)
zum Abfangen des Antikörpers
am Tumorrand führen
und das Eindringen in das Innere des Tumors verlangsamen (31, 32,
35, 36).
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Zu
unserer Überraschung
vermittelte der humane monoklonale Antikörper UBS-54 mit geringerer Affinität eine durchweg
höhere
spezifische Tumorzellenlyse mit PBMC als Effektorquelle als die
mutante C52 mit höherer
Affinität.
Dieselben Ergebnisse wurden mit Zielzellen erhalten, die mit einem
Ep-CAM-cDNA-Konstrukt,
dem ein cytoplasmatischer Schwanz fehlt, transfiziert wurden, was
vermuten lässt,
dass die Signalgebung über
Ep-CAM beim Abtöten
der Tumorzellen keine Rolle spielte. Obwohl viele FcγR in der
Lage sind, ADCC auszulösen,
scheint FcγRI
mit hoher Affinität
das effektivste Auslösermolekül zu sein
(37, 38). Wir schlagen vor, dass quantitative Unterschiede in der
Aktivierung von Effektorzellen, die über die Bindung von Antikörpern an
FcγRI mit
hoher Affinität
vermittelt wird, deren Tötungsfähigkeit
bei der ADCC beeinflussen können.
Obwohl der Mechanismus für
FcγRI nicht
aufgeklärt
wurde, haben neuere Experimente mit FcεR, einem anderen Vertreter der
Multiketten-Immunerkennungs-Rezeptorfamilie
hoher Affinität,
gezeigt, dass die Aggregation dieses Rezeptors durch einen Überschuss
an Ligand niedriger Affinität
zur Sequestrierung der rezeptorassoziierten Kinase Lyn führt (39).
In der Folge erfährt
eine kleinere Zahl von Aggregaten, die gleichzeitig von einem Liganden
höherer
Affinität
induziert werden, einen Mangel an Lyn und ist daher nicht in der
Lage, die Signalkaskade einzuleiten (38). In diesem Modell verhindert
die Knappheit einer rezeptorassoziierten Kinase, dass Wechselwirkungen
niedriger Affinität
die vollständige
Signalkaskade aktivieren (40, 41). Auf der Grundlage unserer in-vitro-Tumorzell-Abtötungsdaten
stellen wir die Hypothese auf, dass eine extensive FcγRI-Rezeptorauslösung durch
Antikörper
mit sehr hoher Affinität
auch zur Sequestrierung von rezeptorassoziierten Kinasen führen kann
und in der Folge zu einer weniger effizienten FcγRI-vermittelten Induktion der
Kaskade von Ereignissen führt,
die zur Aktivierung von Effektorzellen führen.
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Die
CDCC-Experimente zeigten mit dem humanen molekularen Antikörper C52
eine signifikant höhere spezifische
Tumorzelllyse als mit dem humanen molekularen Antikörper UBS-54,
was auf einen Vorteil von Antikörpern
mit höherer
Affinität
bei der Aktivierung des Komplementsystems hinweist. Obwohl die verbesserte Kapazität der Mutante
mit höherer
Affinität
bei der Aktivierung des Komplementsystems in vitro offensichtlich ist,
weisen mehrere Studien darauf hin, dass CDCC bei der Abtötung von
Tumorzellen in vivo möglicherweise nur
eine Nebenrolle spielt. Die meisten Tumorzellen exprimieren komplementhemmende
Regulatoren, die die Zellen durch autologes Komplement schützen (42–46). Weiterhin
zeigte sich, dass tumorzellspezifische monoklonale Antikörper bei
der Ausrottung von Tumoren bei Mäusen,
die defizient in Bezug auf den Komplementfaktor C5 sind, gleichermaßen effektiv
sind wie bei Kontrollmäusen
(47). Die ADCC kann also der dominante immunologische Mechanismus
zur Abtötung
von Tumorzellen sein, was vermuten lässt, dass UBS-54 mit der niedrigeren
Affinität
und der höheren
Abtötungskapazität in ADCC
für die
passive Immuntherapie günstig
sein können.
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Beispiele
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Materialien und Verfahren
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Mutagenese und Affinitätsreifung:
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Das
scFv UBS-54, das aus einer halbsynthetischen Phagenantikörper-Display-Bibliothek isoliert
wurde, wird von Vertretern der Genfamilien VH1 und Vk2 des variablen
Bereichs der schweren und leichten Kette codiert (17, 48). Für das Light-Chain-Shuffling
wurde Gesamt-RNA aus B-Zellen des peripheren Bluts aus einem Pool
von 15 Spendern isoliert, durch Oligo(dT)-Priming in cDNA umgewandelt
und durch PCR amplifiziert, wobei spezifische Primer der Vk2-Genfamilie mit
NcoI- und XhoI-Restriktionsstellen verwendet wurden: Vk2-NCO-I (5'-GCCTCCACCTCCATGGGATATTGTGATGACTCAGTCT-3') (SEQ ID Nr. 1)
und Vk2-XHO-I (5'-GCCTCCACCTCTCGAGCTGCTGACAGTAATAAGTTGCAAAATC-3') (SEQ ID Nr. 2).
Amplifizierte Produkte wurden gereinigt, mit geeigneten Restriktionsenzymen
verdaut, in den Vektor pPV, der die ursprüngliche schwere Kette von UBS-54
enthält,
kloniert, in XL-1blue-Bakterien transformiert und auf ampicillinhaltigen 2TY-Platten
ausgestrichen, wie es beschrieben ist (48). Die resultierende Shuffled-Bibliothek
enthielt 2·107 individuelle Klone.
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Für Phagenselektionen
wurden LS174T-Kolonkarzinomzellen in PBS gewaschen und 15 min lang
bei 4°C
in 1% Paraformaldehyd fixiert. Für
die Selektion von Mutanten mit höherer
Affinität
wurden 106 fixierte Zellen und die Shuffled-Bibliothek 2 Stunden
lang bei 4°C
inkubiert, und die Zellen wurden dreimal in 50 ml eiskaltem Medium
gewaschen. Das stringente Waschverfahren bestand aus einer Inkubation
von fixierten Zellen in 1% BSA/PBS, das 0,5% Tween 80 enthielt,
bei 37°C.
Alle 15 Minuten wurden Zellen gewaschen und in ein neues Eppendorf-Röhrchen übergeführt, und
dieses Verfahren wurde 16-mal wiederholt. Schließlich wurden die Zellen zweimal
in PBS gewaschen, und Phagen wurden eluiert, indem man das endgültige Zellsediment
5 Minuten lang in 500 μl
100 mM HCl resuspendierte und anschließend mit 250 μl 1 M Tris/HCl,
pH 7,4, neutralisierte. Die Phagen wurden vermehrt, und 2 zusätzliche
Selektionsrunden wurden durchgeführt,
wobei man dasselbe Verfahren verwendete, außer dass die Zahl der Waschzyklen
in jeder anschließenden
Runde um 3 zunahm. Nach der letzten Selektionsrunde wurden 70 Kolonien
zufällig
herausgesucht und für
die Nucleotidsequenzanalyse verwendet.
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Ein
DNA-Shuffling des VH-Gens wurde nach einem Verfahren durchgeführt, das
an anderer Stelle ausführlich
beschrieben ist (18, 19). Kurz gesagt, cDNA aus B-Zellen des peripheren
Bluts wurde amplifiziert, wobei Primer verwendet wurden, die spezifisch
für die
VH1-Genfamilie waren: NCO-I-VH1: 5'-GCCTCCACCTCCATGGCCCAGGTGCAGCTGGTGCAGTCTGG-3' (SEQ ID Nr. 3) und
pan VH XHO-I: 5'-GCCTCCACCTCTCGAGTCTCGCACAGTAATACACGGCCG-3' (SEQ ID Nr. 4).
Nach der Reinigung wurden 2 μg
PCR-Produkt mit DNase I (Sigma, St. Louis, MO) behandelt, um DNA-Fragmente
im Größenbereich zwischen
50 und 100 Basenpaaren zu erzeugen. Diese Fragmente wurden in einem
Volumen von 100 μl
mit 800 μM
nNTPs, 0,2 Einheiten Taq-Polymerase (Supertaq, HT Biotechnology
Ltd. Cambridge, UK) in dem vom Hersteller empfohlenen Puffer in
Abwesenheit von Primern wieder zusammengesetzt. Die Wiederzusammensetzungs-PCR
bestand aus 40 Zyklen von 30 s bei 94°C, 30 s bei 50°C und 2 min
bei 72°C.
Das wiederzusammengesetzte PCR-Produkt wurde in einer anschließenden PCR
(20 Zyklen) in einer Verdünnung
von 1/30 mit dem Primer NCO-VH1 und einem Spiked-Primer XHO-HCDR3-UBS-54:5' GCCTCCACCTCTCGAGACGGTGACCAGGGTACCTTGGCCCCA[ATA(CAT/AGG/ACC)][GTG(AAA/CTT/GGC)][AAG(CTA/AGT/ACC)][AAA(CTT/AGG/ACC)][CGG(AAA/CTT/CCC)][GTA(AAT/CGG/GCC)]TCTTGCACAGTAATACACGGCCGTGTC3' (SEQ ID Nr. 5) verwendet.
Die Nucleotide in runden Klammern umfassen 10% des Gemischs. Der Spiked-Oligoprimer
von HCDR3 führte
eine mittlere Ersetzung von 2 der 6 Aminosäuren im ursprünglichen HCDR3
von UBS-54 ein. Das PCR-Produkt wurde mit NcoI und XhoI verdaut
und in pPV-Vektor, der die leichte Kette von A37 enthielt, kloniert.
Dies führte
zu einer Bibliothek von 4·107 Klonen. Die Bibliothek wurde 2 Stunden
lang bei Raumtemperatur mit fixierten LS174T-Zellen inkubiert und
dem stringenten Waschverfahren unterzogen. Nach 3 Selektionsrunden
wurde die Nucleotidsequenz von 64 Konen analysiert. Für das DNA-Shuffling
der leichten Kette wurden die folgenden Primer verwendet: NCO Vk2
und Vk2-XHO. Nach DNase-I-Behandlung
und Wiederzusammensetzungs-PCR wurde das wieder zusammengesetzte
Produkt unter Verwendung derselben Primer amplifiziert, mit SacI
und NotI verdaut und in den pPV-Vektor, der das VH-Gen des Klons
B43 enthielt, kloniert. Außer
einer erhöhten
Zahl von Waschzyklen waren die Phagenselektionen bei dieser Bibliothek
von 1·107 Klonen mit den oben beschriebenen identisch.
Nach 3 Selektionsrunden wurden 70 Klone für die Nucleotidsequenzanalyse
herausgesucht, was zur Identifizierung eines einzigen dominanten Klons
(31/70 Klonen) führte,
der Klon C52 genannt wurde.
-
Konstruktion
und Bewertung von intakten humanen monoklonalen Antikörpern Die
VH- und VL-Bereiche, die die scFv A37, B43 und C52 codierten, wurden
herausgeschnitten und für
die Synthese von vollständigen
humanen IgG1/K-Molekülen in Expressionsvektoren
rekloniert, wie es an anderer Stelle ausführlich beschrieben ist (17,
49). In einem zweistufigen Klonierungsverfahren wurden die VH- und
VL-Bereiche, die die scFvs codieren, zuerst in den Vektor pLEADER
eingesetzt, so dass die T-Zell-Rezeptor-α-Kette-HAVT-Leaderpeptidsequenz
und eine Spleißdonorstelle
angehängt
wurden. Im zweiten Klonierungsschritt wurden die VH- und VL-Bereiche,
die Leader- und Spleißdonorstellen
enthalten, in die pNUT-Cγ1-
oder pNUT-Ck-Expressionsvektoren subkloniert, wobei geeignete Restriktionsstellen
verwendet wurden. Anschließend
wurden die Konstrukte stabil in BHK-Zellen transfiziert. Kurz gesagt,
die Zellen wurden bei 37°C
in einem feuchtgehaltenen Inkubator mit 5% CO2 in
Iscoves modifiziertem Dulbecco-Medium, das 10% FCS, 2 mM Glutamin
und 10 μg/ml Gentamicin
enthielt (vollständiges
Medium), aufrechterhalten. Zellen wurden in einer Dichte von 70–80% Konfluenz
transfiziert, wobei man Calciumphosphat-Plasmid-DNA-Fällung während 4
h bei 37°C
verwendete, die von einem Schock in 15% Glycerin während 1
min gefolgt wurde. Die Selektion wurde eingeleitet, indem man 80 μM Methotrexat
(Sigma, St. Louis, MO) hinzufügte.
Nach 2 Wochen wurden Kolonien von resistenten Zellen herausgesucht
und in methotrexathaltigem Medium kultiviert. Die Produktion von
humanen monoklonalen Antikörpern
im Überstand
wurde durch quantitatives ELISA bestimmt. Die Integrität von Protein-A-gereinigten
rekombinanten humanen monoklonalen Antikörpern wurde durch SDS/PAGE
und durch Coomassie-Brillantblau-Färbung der Gele bestimmt. Die
Konzentration der gereinigten humanen monoklonalen Antikörper wurden
durch Spektrophotometrie bei 1280 nm bestimmt. Für die Immunfluoreszenzfärbung wurden
10 μl gereinigter
humaner monoklonaler Antikörper
IgG1 in einer Konzentration von 10 μl/ml verwendet. Humane monoklonale
Antikörper
wurden durch FITC-konjugierte Ziegen-Anti-Human-IgG (Southern Biotechnology
Associates, Birmingham, AL) nachgewiesen. Die L929-Fibroblastenzelllinie
und L929-Zellen,
die mit humaner Ep-CAM-cDNA transfiziert waren (LME-6), waren eine
freundliche Spende von Dr. S. Litvinov (Universiteit Leiden, Niederlande)
(50).
-
Affinitätsmessungen
-
In
getrennten BIAcore-Durchflusszellen wurden ungefähr 160, 1565 und 4154 Resonanzeinheiten
von gereinigtem rekombinantem Ep-CAM, das in Insektenzellen produziert
wurde (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Dr. D. Herlyn,
Wistar Institute, Philadelphia, PA) (25 μg/ml), in 10 mM Acetatpuffer
(pH 4,0) mit Hilfe von NHS/EDC-Kopplungschemie mit einem CM5-Sensor-Chip
gekoppelt. Assoziation und Dissoziation wurden unter kontinuierlichem
Durchfluss von 30 ml/min unter Verwendung eines Konzentrationsbereichs von
100 bis 1 nM gemessen.
-
Strukturanalyse
-
Nach
anfänglicher
Sequenz- und Strukturausrichtung unter Verwendung der von Martin
und Thornton beschriebenen automatischen Klassifikation (51) wurde
die Struktur 1GC1 (52), die bei der Protein Data Bank hinterlegt
wurde (53), als Gerüst
für die
schwere Kette aller Modelle ausgewählt. Um ein Gerüst für das nichtkanonische
CDR H3 zu schaffen, wurde eine Loop-Recherche mit dem Programm SYBYL
v. 6.5 (Tripos Inc., St. Louis, Missouri, USA) zwischen den Resten
Gly94 und Phe100y von
1GC1 durchgeführt.
Diese Positionen, die in den Torsionswinkeln relativ wenig abweichen
(26), liegen vor einem variableren Teil des CDR H3. Außerdem zeigen
die Bereiche 92–94
und 100y–104
eine hohe Sequenzähnlichkeit
mit 1GC1. Die Struktur 1NQB (54) mit der CDR-L3-Schleife von 1JRH
(55) wurde als Gerüst
für die
leichte Kette des Antikörpers
UBS-54 verwendet. Die Struktur 1FIG (56) wurde als Gerüst für die leichten
Ketten der Modelle A37 und C52 verwendet. Die tatsächliche
Modellierung wurde mit dem BLDPIR-Modul von WHAT IF v. 19970813-1517
durchgeführt
(57). Die Qualität
wurde mit PROCHECK v. 3.3 (58) und dem WHATCHECK-Modul von WHAT
IF überprüft. Die
Atomkoordinaten der Modelle sind zu finden auf http://wwwcmc.pharm.uu.nl/moret/pub/.
Eine Wissensdatenbank wurde durch die Analyse der folgenden Antigen-Antikörper-Komplexe
geschaffen, die aus der Protein Data Bank ausgewählt wurden: 1BAF, 1CBV, 2GCR,
1CLZ, 1DBB, 1EAP, 1FIG, 1FLR, 1GAF, 1HYX, 1IBG, 1IGJ, 1IND, 1KEL,
1KNO, 2MCP, 1MFA, 1MRD, 1MPA (Hapten-Klasse), 1ACY, 1TET, 1FPT,
1FRG, 1GGI, 2IGF (Peptid-Klasse), 1AFV, 1DVF, 1FBI, 1VFB, 3HFL,
3HFM, 1LAI, 1IKF, 1JEL, 1JHL, 1MLC, 1NCD, 1NMB, 10SP (Protein-Klasse).
Die für
die Analyse verwendeten Programme sind: HBPLUS (59) "AS INTEGRATED IN
LIGPLOT" v. 3.0
(60), NACCESS v. 2.1.1 (Hubbard, S. J. und Thornton, J. M. 1993. "NACCES", Computer Program,
Department of Biochemistry and Molecular Biology, University College
London), DISCOVER v. 97.0 (Molecular Simulations Inc., San Diego,
CA, USA) und SYBYL. Die Proteinsequenzanalyse wurde mit dem Programm
BLAST v. 2.0 durchgeführt
(61).
-
Antikörper- und
komplementabhängige
zelluläre
Cytotoxizität
-
Die
cytolytische Aktivität
von humanen polymorphonukleären
Zellen (PMN) und mononukleären
Zellen (PBMC) des peripheren Bluts wurde in einem Standard-51Cr-Freisetzungsassay
bewertet (62). Kurz gesagt, Zieltumorzellen wurden 2 h lang bei
37°C mit
150 μCi 51Cr (Amersham, Buckinghamshire, UK) markiert.
Nach extensivem Waschen wurden Zielzellen in einer Konzentration
von 5103 Zellen/Napf in U-Boden-Mikrotiterplatten ausgestrichen.
Isolierte humane PMN und PBMC wurden in einem Effektor:Target-Verhältnis von
80:1 in jeden Napf gegeben. Die Zellen wurden bei 37°C in Gegenwart
von verschiedenen Konzentrationen von gereinigten Antikörpern in
einem endgültigen
Volumen von 200 μl
inkubiert. Für
Vollblut-ADCC-Assays wurden 50 μl/Napf
heparinisiertes peripheres Blut als Quelle von Effektorzellen hinzugefügt. Eine
komplementvermittelte Lyse wurde mit 50 μl Serum durchgeführt. Nach
4 h wurde die 51Cr-Freisetzung in dreifachen
Parallelversuchen bestimmt. Der Prozentsatz der zellulären Cytotoxizität wurde
gemäß der folgenden
Formel berechnet: % spezifische Lyse = ([experimentelle cpm – basale
cpm]/[maximale cpm – basale
cpm])·100%,
wobei die maximale 51Cr-Freisetzung nach
dem Lysieren von Zielzellen mit 10% Zapoglobin (Coulter, Pittsburgh,
PA) bestimmt wurde, und die basale Freisetzung nach dem Inkubieren
der Zielzellen mit Medium allein gemessen wurde. Heparinisiertes
peripheres Blut wurde von gesunden Freiwilligen gesammelt. PMN und
PBMC wurden durch diskontinuierliche Ficoll-Histopaque-Gradienten-Zentrifugation
isoliert, wie es schon früher
beschrieben wurde (63). Kontaminierende Erythrocyten wurden durch
hypotonischen Schock mit 0,2% NaCl entfernt. Die Effektorzellen
waren zu mehr als 95% rein, was durch Cytospin-Präparate bestimmt
wurde, und zu mehr als 95% lebensfähig, was durch Trypanblau-Ausschluss bewertet
wurde. Für
ADCC- und CDCC-Experimente wurden LS174T-Tumorzellen und HCA-Zellen, die mit
humanem Ep-CAM (HCE) oder mit humanem Ep-CAM mit deletiertem cytoplasmatischem
Schwanz (HCM) transfiziert waren, beide unter der Transcriptionskontrolle eines
Metallothionin-Promotors, als Zielzellen verwendet (64). HCE- und
HCM-Zellen wurden freundlicherweise von Dr. S. Litvinov (Abteilung
für Pathologie,
Universiteit Leiden, Niederlande) zur Verfügung gestellt.
-
Eindringen
von Antikörpern
in mehrzellige Sphäroide
-
Gereinigte
Antikörper
UBS-54 und mutante C52 wurden nach Standardverfahren mit FITC markiert. Natürlich vorkommende
mehrzellige Sphäroide
der Ep-CAM+GLC-8-Karzinomzelllinie
wurden unterschiedlich lange mit FITC-markierten humanen monoklonalen
Antikörpern
inkubiert und unter Verwendung eines BioRad MRC-1000 CLSM (BioRad,
Hercules, CA) analysiert. Die konfokalen Bilder wurden nach 10–15 Minuten
Inkubation im Mittelpunkt des mehrzelligen Sphäroids aufgenommen, wie es beschrieben
ist (65).
-
Ergebnisse
-
Erzeugung und Selektion
von mutanten Bibliotheken
-
Vor
kurzem haben wir die Isolierung eines scFv, der gegen das tumorassoziierte
Ep-CAM-Molekül
gerichtet ist, und seine Umwandlung in einen intakten, funktionellen
humanen IgG1-Antikörper
mit einer Affinität von
5 nM beschrieben (19). Die leichte Keimlinien-Vk2-Kette dieses Antikörpers wurde
durch leichte Vk-Ketten ersetzt,
die durch PCR-Amplifikation von cDNA erhalten wurden, die aus gepoolten
Blutlymphocyten von 15 gesunden Individuen extrahiert wurde. Eine
Phagen-Display-Bibliothek von 2 × 107 Klonen
wurde erzeugt und anschließend
einem Panning mit Paraformaldehyd-fixierten Ep-CAM-positiven LS174T-Kolon karzinomzellen unterzogen.
Es sei angemerkt, dass 24 zufällig
herausgesuchte Klone aus der unselektierten Bibliothek bei der durchflusscytometrischen
Analyse alle an die Ep-CAM-transfizierte LME-6-Zelllinie, aber nicht
an die parentale L929-Zelllinie banden, was die dominante Rolle
des VH-Gens bei der Bestimmung der Ep-CAM-Spezifität zeigt.
Die Zellen mit gebundenen Phagen wurden bei 37°C inkubiert und über 16 Zyklen
alle 15 Minuten mit PBS/Tween (0,5%) gewaschen. In vorbereitenden
Experimenten wurde bestimmt, dass Phagen, die das scFv UBS-54 exprimieren,
bei der Durchflusscytometrie an LS174-Kolonkarzinomzellen nach diesen
stringenten Waschverfahren nicht nachgewiesen werden konnten. Nach
der ersten, zweiten und dritten Selektionsrunde konnten ungefähr 107 Phagen gewonnen werden, während die
Zahl der Waschzyklen in jeder anschließenden Runde um 3 zunahm. Eine
Nucleotidsequenzanalyse von zufällig
herausgesuchten Klonen ab der dritten Selektionsrunde zeigte bei
ungefähr
50% der Klone eine identische Vk-Sequenz. Dieser Klon wurde A37
genannt.
-
Kristallographische
Studien und CDR-Pfropfstudien haben überzeugend gezeigt, dass beide
Mutationen im CDR und Gerüstbereich
von V-Bereichen zu einer Affinitätsverbesserung
von Antikörpern
beitragen können
(20, 21). Wir wählten
daher DNA-Shuffling als zweite Mutagenesestrategie, da es zur Einführung von Mutationen
sowohl in CDR als auch in Gerüstbereiche
führt.
Beim DNA-Shuffling werden Punktmutationen und ein Austausch von
DNA-Sequenzen zwischen homologen Genen eingeführt, wodurch die natürliche Proteinevolution
nachgeahmt wird (18, 19). Außerdem
werden bei dieser Mutationsstrategie potentiell CDR-Blöcke eingeführt, die
bereits in Bezug auf günstige
Aminosäuren
wie Tyr, Trp, Ser und Asp selektiert wurden. Die Aminosäuren Tyr,
Trp, Ser und Asp sind für
die Antigenbindung günstig,
da sie einen geringen Konformationsfreiheitsgrad haben (weniger
Entropie zu verlieren) und sie an einer Vielzahl von molekularen
Wechselwirkungen, wie Wasserstoffbrücken, van-der-Waals-Wechselwirkungen,
Dipol-Dipol-Wechselwirkungen und aromatischer π-Stapelung (Tyr und Trp), beteiligt
sind (22, 23). Das VH1-Gen, das das scFv UBS-54 codiert, wurde mit
amplifizierten VH1-Gensegmenten aus dem Pool von gesunden Spendern
gemischt. Fragmente mit 50–100
Basenpaaren, die nach Verdau mit DNase I erhalten wurden, wurden
in einer Wiederzusammensetzungs-PCR verwendet und anschließend mit
einem VH1-spezifischen 5'-Primer
und einem "Spiked"-CDR3-Primer amplifiziert.
Der "Spiked"-Oligonucleotidprimer
wurde so gestaltet, dass eine niedrige Mutationsrate in den CDR3-Bereich
der VH1-Gensegmente
eingeführt
wurde. Eine kleine Bibliothek von 4·107 mutagenisierten VH1-Klonen
wurde aufgebaut, indem man PCR-amplifiziertes Material in dem Konstrukt,
das die leichte Kette A37 enthielt, ligierte. Diese Bibliothek wurde
anschließend
an intakten fixierten Zellen selektiert. Eine Sequenzanalyse von
24 Klonen, die zufällig
aus der unselektierten DNA-Shuffling-Bibliothek herausgesucht wurden, zeigte
im Durchschnitt ungefähr
18 Mutationen im gesamten VH-Gen
mit im Durchschnitt 2,6 Mutationen im CDR3-Bereich. Diese Zahl von
Mutationen fiel nach drei Selektionsrunden auf ungefähr 4 Mutationen
in jedem VH-Gen. Es sei angemerkt, dass alle Klone, die nach drei
Selektionsrunden analysiert wurden, den ursprünglichen UBS-54-CDR3-Bereich
enthielten. Da nach drei Selektionsrunden in Bezug auf die Bindung
an LST174-Karzinomzellen kein einziger dominanter Klon nachgewiesen
werden konnte, wurde der Klon B43 zufällig für die weitere Analyse ausgewählt. Diese
Wahl beruhte auf der Beobachtung, dass er mehrere Mutationen enthielt,
die häufig
in anderen Klonen in dieser Sammlung beobachtet wurden. Anschließend wurde
ein DNA-Shuffling mit der leichten Kette durchgeführt, wobei
die Sammlung von Vk-Gensegmenten verwendet wurde, die auch für den Aufbau
der Shuffling-Bibliothek der leichten Ketten verwendet wurde. Die
resultierende Bibliothek umfasste 1·107 Klone
und wurde in Bezug auf die Bindung der intakten Zellen unter stringenten
Bedingungen selektiert. Nach drei Selektionsrunden wurde eine Sequenzanalyse
durchgeführt
und zeigte einen einzigen dominanten Klon (31 von 70 Sequenzen),
nämlich
den Klon C52.
-
Rekonstruktion
von intakten humane monoklonalen Antikörpern
-
Die
V-Bereiche der mutanten scFv A37, B43 und C52 wurden in eukaryontischen
Expressionsvektoren für
die Produktion von humanen monoklonalen IgG1-Antikörpern in BHK-Zellen rekloniert
(17). Immunglobulin wurde aus dem Überstand von stabil transfizierten
Zelllinien gereinigt, wobei Protein-A-Affinitäts chromatographie verwendet
wurde, wie es beschrieben ist (17). Obwohl intakte und funktionelle
humane monoklonale Antikörper
aus dem Überstand
von Klon B43 isoliert werden konnten (Daten nicht gezeigt), zeigten
sie in der BiaCore-Analyse
keine signifikante Verbesserung der Affinität zu rekombinantem Ep-CAM (siehe
nächsten
Abschnitt). Daher konzentrierten wir uns auf das ursprüngliche
UBS-54 und die A37- und C52-Mutanten. Die Integrität der humanen
monoklonalen IgG1/K-Antikörper
A37 und C52 wurde durch Coomassie-Färbung von SDS/PAGE-Gelen bestätigt, die
unter denaturierenden und nichtdenaturierenden Bedingungen laufen
gelassen wurden (1). Gereinigte humane monoklonale
Antikörper
A37 und C52 behielten ihre Spezifität bei, was bestimmt wurde,
da sie an die Ep-CAM-transfizierte LME-6-Zelllinie, aber nicht an
die untransfizierte L929-Parentalzelllinie banden (1).
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Biacore-Analyse
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Die
kinetischen Assoziations- und Dissoziationsgeschwindigkeiten der
ursprünglichen
humanen monoklonalen Antikörper
UBS-54 und der mutanten humanen monoklonalen Antikörper A37
und C52 wurden durch Oberflächenplasmonenresonanz
bestimmt (Tabelle 1). Der ursprüngliche
humane monoklonale Antikörper
UBS-54 und der murine Anti-Ep-CAM-Antikörper 323/A3 wurden als Kontrollen
verwendet und zeigten ein mittleres KD von 6 nM bzw. 0,5 nM. Der
humane monoklonale Antikörper
A37 mit der leichten Shuffled-Vk-Kette zeigte eine Affinität von 1,6
nM (ca. vierfache Erhöhung).
Die Bindungsaffinität
des humanen monoklonalen Antikörpers
C52, der die leichte DNA-Shuffled-Vk-Kette enthält, war im Vergleich zu dem
ursprünglichen
humanen monoklonalen Antikörper
UBS-54 15-fach verbessert, was einen humanen monoklonalen Antikörper mit
einem KD = 4·10–10 nM
ergab. Die Verbesserung war hauptsächlich das Ergebnis einer niedrigeren
Dissoziationskonstante.
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Strukturanalyse
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Eine
Sequenzanalyse zeigt, dass die in mutantem A37 selektierte leichte
Kette nur 54% Sequenzhomologie mit der ursprünglichen leichten Kette in
UBS-54 aufweist und eine kürzere
CDR1-Sequenz besitzt (2). Die leichte A37-Kette ist
ein Vertreter der Vk3-genfamilie mit dem höchsten Grad der Homologie mit dem
DPK22/A27-Keimliniengensegment (24). Obwohl der Vk-Primer vorzugsweise
an Vk2-Gene assoziiert, stellten wir fest, dass Vk3-Gene auch in
unserer Shuffling-Bibliothek vorhanden sind. Die kürzere CDR1-Schleife
in C52 scheint in geringerem Ausmaß in die Antigenbindungsstelle
vorzuragen, was bei Anti-Protein-Antikörpern eine
flache Kontaktfläche
schafft, die energetisch günstig
ist (23; 3).
-
Die
affinitätsgereifte
Mutante C52 unterscheidet sich von A37 durch drei Aminosäureänderungen
in der schweren Kette (die Mutationen des VH B43, die durch DNA-Shuffling
von VH eingeführt
wurden) und durch acht zusätzliche
Mutationen in der leichten Kette (die Mutationen des VL C52, die
durch DNA-Shuffling von VL eingeführt wurden) (2 und 3).
Die Mutationen SerH16→Ala, ArgH19→Lys, ArgL40→Pro,
SerL65→Thr und
GluL105→Asp
befinden sich innerhalb des Gerüsts,
weit weg von der Kombinationsstelle, und sind wahrscheinlich nicht
an der Stabilisierung der Konformation der CDR-Schleifen beteiligt.
Die Mutation IleH52→Val im CDR H2 kann zu einer
Beseitigung einer abstoßenden
sterischen Wechselwirkung des Cd-Atoms von IleH52 führen. Da
das mutante B43 mit denselben Mutationen jedoch keine signifikante
Erhöhung
der Antigenbindungsaffinität
zeigt (Daten nicht gezeigt), scheint die Gesamtwirkung dieser Mutation
gering zu sein. Der Rest L50 (Mutation AlaL50→Gly) ist
gemäß der Wissensdatenbank
häufig
am Antigenkontakt beteiligt. Eine Änderung der Gerüstkonformation
des CDR L2 aufgrund der höheren
Konformationsfreiheit von Gly ist nicht wahrscheinlich, da der CDR
L2 eine konservierte kanonische Struktur hat (25). Vermutlich wegen
des relativ großen
Abstands zwischen der Oberseite des CDR L2 und der Oberfläche des
Antikörpers,
die die Antigenbindungsstelle beinhaltet, scheinen die energiereichen
Wechselwirkungen für
Aminosäuren
mit großen
Seitenketten reserviert zu sein.
-
Vier
Mutationen befinden sich im CDR L1, ThrL28→Ser, IleL29→Val,
AsnL30A→Ser
und AsnL31→Ser (2 und 3).
Die Wissensdatenbank zeigt, dass die Antikörperpositionen L28, L29 und
L31 in Protein-Antikörper-Komplexen
sehr selten wechselwirken, im Gegensatz zur Position L30A. Im Falle
der Position L28 (Mutation ThrL28→Ser) ist
dies wahrscheinlich auf ihre periphere Lokalisierung zurückzuführen. Die
Seitenkette von A37 IleL29 ist innerhalb
des CDR L1 vergraben, was die Schleife durch Packungswechselwirkungen,
die von C52 ValL29 nachgeahmt werden, stabilisiert.
Die Seitenkette von A37 AsnL31 scheint von
der Bindungsstelle weggewandt zu sein. Die Mutation C52 Ser L31
erlaubt eine zusätzliche
Wasserstoffbrücke
zwischen der Hydroxygruppe und der Hauptkettencarbonylgruppe von
ValL29, die die CDR-L1-Schleife weiter stabilisiert.
Die Hotspot-Mutation AsnL30A→Ser beeinflusst
höchstwahrscheinlich
die Wechselwirkung mit Ep-CAM direkt.
-
Funktionelle
Analyse
-
Die
Verfügbarkeit
von zwei humane monoklonalen Anti-Tumor-Antikörpern mit derselben Epitopspezifität, aber
unterschiedlichen Affinitäten
erlaubte es uns, den Einfluss der Affinität auf die in-vitro-Tumorzellen-Abtötungskapazität in Assays
der antikörper-
und komplementabhängigen
zellulären
Cytotoxizität
(ADCC bzw. CDCC) zu bewerten. ADCC mit LS174T-Tumorzielzellen und
PBMC als Quelle für
Effektorzellen führten durchweg
zu einer ca. 10% niedrigeren Tumorzelllyse bei dem humanen monoklonalen
Antikörper
mit hoher Affinität
C52 im Vergleich zu dem ursprünglichen
humanen monoklonalen Antikörper
UBS54 (4). Die fortwährend
niedrigere Tumorzelllyse, die über
den humanen monoklonalen Antikörper
C52 vermittelt wird, erfolgt mit sättigenden Antikörperkonzentrationen,
was durch die Plateauform in der Kurve angezeigt wird (4). Auf
der Basis von Tierversuchen und der verbesserten Leistungsfähigkeit
von chimärischen
monoklonalen Human/Maus-Antikörpern
bei Patienten wird ADCC als wichtiger immunologischer Mechanismus
beider Abtötung von
Tumorzellen angesehen (26, 28). Eine direkte inhibitorische Wirkung
von therapeutischen Antikörpern
auf das Tumorzellwachstum oder die Induktion der Tumorzellapoptose,
die über
die Bindung von Antikörpern
an ihren Zielrezeptor vermittelt wird, kann ebenfalls zu klinischer
Effizienz beitragen (29, 30). Um zu bewerten, ob die weniger effiziente
Tumorzelllyse, die über
C52 vermittelt wird, von der Signaltransduktion über Ep-CAM unabhängig ist,
wurde eine ADCC mit HMA-Zelllinien, die mit Ep-CAM-cDNA der vollen
Länge transfiziert
waren, oder mit einer mutanten Ep-CAM-cDNA, der der cytoplasmatische
Schwanz fehlt, durchgeführt.
Bei beiden Transfektanten beobachteten wir reproduzierbar dieselbe
geringere Effizient des Abtötens
von Tumorzellen bei dem mutanten humanen monoklonalen Antikörper mit
hoher Affinität
C52, was vermuten lässt,
dass der beobachtete Unterschied in der Abtötungskapazität zwischen
UBS54 und C52 nicht durch Variationen in der Signaltransduktion über Ep-CAM
beeinflusst wird (Daten nicht gezeigt).
-
Dieselben
Experimente, die mit Vollblut anstelle von gereinigten PBMC als
Quelle von Effektorzellen durchgeführt wurden, zeigten mit dem
mutanten humanen monoklonalen Antikörper hoher Affinität C52 eine signifikant
effizientere Tumorzelllyse (4). Wir
stellten wir die Hypothese auf, dass die verbesserte Leistungsfähigkeit
des humanen monoklonalen Antikörpers
hoher Affinität
C52 durch eine effizientere CDCC verursacht war. Tatsächlich vermittelte
der humane monoklonale Antikörper
C52 das Abtöten
von Tumorzellen in Abwesenheit von Effektorzellen und mit Serum
als Komplementquelle effizienter (4). Anscheinend
führt die
geringere Dissoziationsgeschwindigkeit von mutantem humanem monoklonalem
Antikörper
C52 zu einer effizienteren Vernetzung des Komplementfragments Clq.
-
Einfluss der Antikörperaffinität auf das
Eindringen in mehrzellige Sphäroide
von Tumorzellen
-
Die
tiefe Perkolation und gleichmäßige Verteilung über den
Tumor bei monoklonalen Antikörpern,
die in der Immuntherapie von festen Tumoren angewendet werden, gilt
als wichtig für
eine optimale therapeutische Wirkung. In-vitro- und in-vivo-Studien
ließen
vermuten, dass der Transport von Antikörpern durch das Tumorinterstitium
durch die spezifische Bindung an das Tumorantigen verzögert wird.
Diese sogenannte Bindungsstellenbarriere ist eine Funktion der Bindungsaffinität, der Antigenkonzentration
und der Antikörpertransportkoeffizienten
(31, 32). Um die relative Bindungsstellenbarrierenwirkung der humanen
monoklonalen Anti-Tumor-Antikörper
mit hoher und niedrigerer Affinität zu bestimmen, verwendeten
wir ein in-vitro-Modellsystem eines mehrzelligen Sphäroids. Die
kleinzellige Lungenkarzinom-Zelllinie Glc-8, die große Mengen
an Ep-CAM exprimiert und in mehrzelligen Sphäroiden von etwa 100 Zellen
wächst,
wurde mit 10 mg FITC-konjugiertem UBS54 oder C52 inkubiert. Konfokale
Laser-Scanning-Mikroskopie
der Sphäroide
nach 10–15
Minuten Inkubation zeigte eine Bindungsstellenbarriere bei dem humanen
monoklonalen Antikörper
mit höherer
Affinität.
Zu diesem Zeitpunkt wurde eine gleichmäßige Bindung des humanen monoklonalen
Antikörpers
UBS-54 an Zellen in den Sphäroiden
beobachtet, während
die Bindung der Mutante C52 mit höherer Affinität fast auf
die äußere Zellschicht
beschränkt
war (5). Nach einer Stunde Inkubation wurde eine gleichmäßige Bindung
an alle Zellen in dem Sphäroid
für beide
Antikörper
beobachtet (Daten nicht gezeigt).
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1:
SDS/PAGE-Analyse von gereinigten humanen monoklonalen Antikörpern unter
reduzierenden (A) und nichtreduzierenden (B) Bedingungen (UBS-54,
Spur 1 und 4; A37, Spur 2 und 5; C52, Spur 3 und 6). MW: Molekulargewichtmarker
in Kilodalton. Bild C: Anfärbung
der Ep-CAM-negativen parentalen L929-Zelllinie (dünne Linie)
und der stabil transfizierten Ep-CAM-positiven Zellen (dicke Linie)
mit den humanen monoklonalen Antikörpern UBS-54, A37 und C52.
-
2:
Sequenzvergleich des ursprünglichen
UBS-54 und der mutanten höherer
Affinität
A37 und C52. Man beachte die kürzere
CDR1-Sequenz in der leichten Shuffled-Vk3-Kette. Die Nummerierung
erfolgt gemäß Chothia
(25).
-
3:
Modellierung des ursprünglichen
UBS-54 (A) und der mutagenisierten Antikörper-V-Bereiche von C52 (B)
zeigt die kürzere
kanonische Struktur von LCDR1 (Pfeil). Die Vergrößerung (C) zeigt die Positionen
der mutierten Reste in LCDR1 (ThrL28→Ser, IleL29→Val,
AsnL30A→Ser
und AsnL31→Ser). Die Position SerL30 beeinflusst höchstwahrscheinlich direkt die
Wechselwirkung mit Ep-CAM. Eine Wasserstoffbrücke zwischen SerL31 und
ValL29 führt
zu einer Stabilisierung der LCDR1-Schleife.
-
4:
Antikörperabhängige zelluläre Cytotoxizität (ADCC)
und komplementabhängige
zelluläre
Cytotoxizität
(CDCC) unter Verwendung der humanen monoklonalen Antikörper UBS-54
und
C52 (☐). Die gezeigten Experimente sind repräsentativ
für wenigstens
6 Experimente, die mit Effektorzellen verschiedener Spender durchgeführt wurden.
-
5:
Konfokale Scanning-Laser-Mikroskop-Bilder, die innerhalb des Zentrums
von mehrzelligen Glc-8-Sphäroiden
mit FITC-markiertem humanem monoklonalem Antikörper UBS54 (A) und FITC-markiertem humanem
monoklonalem Antikörper
C52 (B) aufgezeichnet wurden.
-
Tabelle
1: Affinitäten
und Bindungskinetik der humanen monoklonalen Antikörper UBS-54,
A37 und C52. Der Standardfehler des Mittelwerts ist in Klammern
angegeben.
-
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