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Die
vorliegende Erfindung betrifft Reflektometermessungen von optischen
Komponenten.
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Optische
Reflektometermessungen sind ein Standardprüfverfahren zum Prüfen von
Lichtwellenleitern in modernen Lichtwellenleiternetzen und werden
vom Erfinder ausführlich
z.B. im Kapitel 11 der Monografie „Fiber Optic Test and Measurement" von Derickson Dennis,
1998, ISBN 0-13-534330, beschrieben.
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Insbesondere
muss während
der Verlegung von Lichtwellenleitern die Qualität einer Übertragungsleitung geprüft und dokumentiert
werden. Als typische Prüfausrüstung dient
ein OTDR (Optical Time Domain Reflectometer, optisches Zeitdomänen-Reflektometer), welches
das Antwortsignal eines zu prüfenden,
durch einen Prüfimpuls
angeregten Lichtwellenleiters empfängt und analysiert. Hierfür ist ein
reziproker optischer Weg erforderlich, d.h., das rückgestreute
Signal, das durch ein in einen Lichtwellenleiter eingekoppeltes
Signal erzeugt wird, kann wieder in umgekehrter Richtung zurück zum OTDR
gelangen.
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Mit
der Einführung
des Wellenlängenmultiplexverfahrens
(Wavelength Division Multiplexing, WDM) als Reaktion auf die zunehmenden
Bandbreiteanforderungen in der Datenübertragung wurden neue Komponenten
in die optischen Netze eingefügt. Hierzu
gehören
optische Zirkulatoren, mit denen einfache Einkopplungs-Auskopplungs-Multiplexer
(so genannte Add-Drop-Multiplexer) realisiert werden können. Zirkulatoren
sind nichtreziproke Komponenten, d.h., die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse sind
nicht austauschbar.
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1 zeigt
eine typische Darstellung eines Zirkulators 10 mit N Anschlüssen. Ein
am Anschluss i (mit i = 1, 2, ..., N) eintretendes Signal tritt
am nächsten
Anschluss i + 1 als Ausgangssignal aus. Das bedeutet, dass ein am
Anschluss 1 eintretendes Signal am Anschluss 2 als
Ausgangssignal austritt. Aber ein am Anschluss 2 eintretendes
Signal kommt nicht am Anschluss 1 an und umgekehrt. Es
tritt an dem in Uhrzeigerrichtung nächsten Anschluss 3 aus.
Zirkulatoren mit 3 oder 4 Anschlüssen sind
heutzutage weithin gebräuchlich.
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Zirkulatoren
sind keine idealen Bauelemente. Insbesondere weisen sie zwischen
den Anschlüssen
i und i + 1 eine Einfügungsdämpfung ILi,i+1 sowie eine begrenzte Isolation zwischen
dem Eingangsanschluss und allen anderen Anschlüssen auf.
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Heutige
Lichtwellenleiternetze, die mit Zirkulatoren (z.B. in Add-Drop-Multiplexern)
ausgestattet sind, können
mit einem OTDR nicht umfassend geprüft werden. Ein Rückwärtsweg für ein rückgestreutes
Signal, das für
einen OTDR notwendig ist, liegt nur bis dem Punkt vor, an dem das
Prüfsignal
am Zirkulator ankommt. Alle anderen über andere Anschlüsse mit
dem Zirkulator verbundenen Lichtwellenleiter können nicht geprüft werden.
Um dies jedoch zu erreichen, muss das OTDR am Eingang der(des) anderen
Lichtwellenleiter(s) angeschlossen werden, wobei man sich im Allgemeinen
mit großem Zeitaufwand
an andere Orte begeben muss.
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In
dem Artikel von Yoshiaki Sato et al.: „Optical Time Domain Reflectometry
in Optical Transmission Lines Containing In-line Er-doped Fiber
Amplifiers", Journal
of Lightwave Technology, IEEE, New York, USA, Bd. 10, Nr. 1, 1992,
S. 78 bis 83, ISSN: 0733-8724, wird die optische Zeitdomänen-Reflektometrie
in einer optischen Übertragungsleitung
untersucht, in welche Erbium-dotierte Lichtwellenleiterverstärker eingeschaltet
sind. Die Erbium-dotierten Lichtwellenleiterverstärker beruhen
auf optischen Zirkulatoren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Lösung zur Prüfung eines mit Zirkulatoren
ausgestatteten Lichtwellenleiternetzes bereitzustellen. Die Aufgabe
wird durch die Hauptansprüche
gelöst. Bevorzugte
Ausführungsarten
werden durch die Unteransprüche
dargestellt.
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Je
nach Typ und Anordnung der nichtreziproken optischen Einheit stellt
die Erfindung einen Vorwärtsweg
und/oder einen Rückwärtsweg bereit,
um in optischen Systemen mit nichtreziproken optischen Bauelementen
Reflektometermessungen durchführen zu
können.
Dadurch können
optische Anregungssignale für
die Reflektometermessungen in den gewünschten zu messenden optischen
Weg eingekoppelt und/oder reflektierte oder rückgestreute Signale als Reaktion
auf die optischen Anregungssignale in umgekehrter Richtung wieder
zurück
zur Quelle der optischen Anregungssignale oder einer entsprechenden
Messeinheit geleitet werden.
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Wenn
als nichtreziprokes optisches Bauelement z.B. ein optischer Zirkulator
verwendet wird, können
die optischen Anregungssignale über
den Vorwärtsweg
zu jedem gewünschten
optischen Weg gelenkt werden, der an einen bestimmten Ausgangsanschluss
des Zirkulators angeschlossen ist. Das ist natürlich nur dann erforderlich,
wenn der betreffende Ausgangsanschluss nicht unmittelbar auf den
Eingangsanschluss für
die optischen Anregungssignale folgt, da die optischen Anregungssignale
ansonsten ohnehin zu dem betreffenden Ausgangsanschluss geleitet
werden, ohne dass weitere Leitungsmittel erforderlich sind.
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Alternativ
oder zusätzlich
zur Bereitstellung des Vorwärtsweges
können
als Reaktion auf die optischen Anregungssignale die reflektierten
oder rückgestreuten
Signale von jedem Empfangsanschluss des Zirkulators zum Eingangsanschluss über den Rückwärtsweg zurückgeleitet
werden, in den die optischen Anregungssignale eingekoppelt worden
sind. Das ist natürlich
nur dann erforderlich, wenn der Eingangsanschluss nicht unmittelbar
auf den Empfangsanschluss folgt, weil ansonsten die reflektierten
oder rückgestreuten
Signale ohnehin zum Eingangsanschluss geleitet werden, ohne dass
weitere Leitungsmittel erforderlich sind. In den meisten Fällen ist
der Empfangsanschluss gleich dem betreffenden (Ausgangs-)Anschluss,
von dem die optischen Anregungssignale ausgekoppelt wurden. Wenn
die Messeinheit zur Messung der reflektierten oder rückgestreuten
Signale mit der Quelle der optischen Anregungssignale nicht identisch
und mit einem anderen Anschluss gekoppelt ist, können die reflektierten oder
rückgestreuten
Signale entsprechend auch zu diesem anderen Anschluss geleitet werden.
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Die
Erfindung erlaubt somit mit Hilfe eines OTDR die Prüfung jedes
Lichtwellenleiters, der über einen
einzelnen Anschluss mit einem Zirkulator mit N Anschlüssen verbunden
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsart
werden ein oder mehrere definierte Reflexionselemente (zum Beispiel
ein faseroptisches Bragg-Gitter, FBG) verwendet, welche optische
Signale bei einer oder mehreren bestimmten Wellenlängen reflektieren
und in die entgegengesetzte Richtung umlenken. FBGs sind für eine große Vielfalt
von Mittenwellenlängen verfügbar, die
auch an die von der ITU (International Telecommunication Union)
vorgegebenen Wellenlängen
(ITU-grid) angepasst werden können.
Vorzugsweise wird die Wellenlänge
des Prüfsignals
genau auf die Mittenwellenlänge
einer solchen Reflexionseinheit eingestellt. Das OTDR kann vorzugsweise
ein Mittel zur Einstellung der Wellenlänge des Prüfsignals bereitstellen. Somit
können
optische Prüfsignale bei
einer definierten Wellenlänge
bei der Prüfung
je nach Bedarf in beiden Richtungen gelenkt werden.
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Die
Kombination des optischen Zirkulators z.B. mit faseroptischen Bragg-Gittern
gestattet somit die Überwindung
des nichtreziproken Charakters des Zirkulators und die Bereitstellung
eines Rückwärtsweges
für das
Prüfsignal
zum Eingangsanschluss. Die Kombination einer Vielzahl von faseroptischen Bragg-Gittern
mit definierten Wellenlängen
und des Zirkulators gestattet ferner die Bereitstellung eines Rückwärtsweges
für ausgewählte Wellenlängen über jeden
Ausgangsanschluss des Zirkulators zurück zum Eingangsanschluss.
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Durch
geeignete Auswahl und Konstruktion der mit den jeweiligen Anschlüssen gekoppelten
Reflexionselemente können
nicht nur reziproke Lichtwellenleitersysteme, sondern außerdem auch
nichtreziproke optische Einheiten geprüft werden, die mit einem Ausgangsanschluss
der (ersten) nichtreziproken optischen Einheit gekoppelt sind.
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Durch
Auswahl geeigneter Prüfwellenlängen/-kanäle können störende Einflüsse auf
andere Datenkanäle
(z.B. zur eigentlichen Datenübertragung)
verringert oder vermieden werden. Die Wellenlängen der Prüfsignale können z.B. durch Belegen freier
Datenkanäle
oder durch Auswählen
einer Prüfwellenlänge oberhalb
oder unterhalb des Datenübertragungsbandes
oder eine Kombination dieser Optionen von den Datenübertragungskanälen getrennt werden.
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Wenn
z.B. ein optischer Isolator als nichtreziproke optische Komponente
verwendet wird, kann ein wellenlängenselektiver
Rückwärtsweg durch
die Kombination aus einem Paar Optikkoppler und einem optischen
Bandpassfilter erzeugt werden.
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Die
Reflexionselemente können
bereits in das zu messende optische System eingebaut und fest mit
dem nichtreziproken optischen Bauelement gekoppelt sein, sodass
die Messung direkt durchgeführt
werden kann, ohne dass die Reflexionselemente eingefügt werden
müssen.
Dadurch können
In-situ-Messungen durchgeführt
werden, ohne dass das optische System extra für die Messung umgestellt werden
muss. Alternativ oder zusätzlich
können
die Reflexionselemente unmittelbar vor der direkten Durchführung der
Messung zuerst mit dem nichtreziproken optischen Bauelement gekoppelt
und anschließend
wieder entfernt werden. Somit können Störungen infolge
der Reflexionselemente verringert oder vermieden werden. Bei einem
geeignet konstruierten System können
die Beeinträchtigungen
der Datenverkehrssignale jedoch vernachlässigbar gering sein.
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Es
ist klar, dass die Erfindung von einem oder mehreren geeigneten
Softwareprogrammen unterstützt
werden kann, die von einer beliebigen Art von Datenträgern gespeichert
oder auf andere Weise von diesen bereitgestellt werden und in bzw.
durch eine geeignete Datenverarbeitungseinheit ausgeführt werden
können.
Dies gilt insbesondere für
die Steuerung der optischen Anregungssignale und die Auswertung
der reflektierten oder rückgestreuten
Signale für
sich allein oder in Verbindung mit den optischen Anregungssignalen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Aufgaben und viele der mit der vorliegenden Erfindung verbundenen
Vorteile werden unter Bezug auf der folgenden detaillierten Beschreibung
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen klarer und verständlicher.
Merkmale, die in Wesen und Funktion gleich oder ähnlich sind, werden mit denselben
Bezugsnummern bezeichnet.
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1 zeigt
eine typische Darstellung eines Zirkulators 10 nach dem
Stand der Technik,
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2 veranschaulicht
die für
den Zirkulator 10 nach 1 der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegenden Prinzipien,
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3 zeigt
ein erweitertes Schema der Erfindung für das Beispiel des Zirkulators 10 mit
vier Anschlüssen,
und
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4 zeigt
einen Add-Drop-Multiplexer 400 gemäß der Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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2 zeigt
die Prinzipien gemäß der vorliegenden
Erfindung für
das Beispiel des Zirkulators 10 nach 1.
Der Zirkulator 10 ist so mit Reflexionselementen 100 ausgestattet,
dass jeder Anschluss k (mit k = 2, ..., N) und der (die) daran angeschlossene(n)
Lichtwellenleiter durch das Eingangssignal über den Anschluss 1 geprüft werden
können.
Zu diesem Zweck sind an alle Anschlüsse des Zirkulators 10 außer Anschluss 1 und
Anschluss k Gitter 100-k mit der Mittenwellenlänge λk angeschlossen.
Ohne Einschränkung
der Allgemeingültigkeit
soll im Folgenden der Anschluss 1 als Eingangsanschluss
verwendet werden. Aus der folgenden Beschreibung wird jedoch klar,
dass diese gewählte
Vereinbarung nur zum besseren Verständnis gewählt wurde.
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Ein
(in der Figur nicht gezeigtes) OTDR zur Messung des Zirkulators 10 und
der angeschlossenen Lichtwellenleiter soll bei der Wellenlänge λk arbeiten.
Zur einfacheren Darstellung sind die mit den Anschlüssen gekoppelten
Lichtwellenleiter in der Zeichnung nicht dargestellt. Das OTDR sendet
einen Prüfimpuls
mit der Wellenlänge λk zum
Anschluss 1. Der Zirkulator 10 leitet den Prüfimpuls
gemäß 1 weiter
zum Anschluss 2. Dort wird der Prüfimpuls an dem angeschlossenen
Gitter 100-k mit der Mittenwellenlänge λk reflektiert
und vom Anschluss 2 zum Anschluss 3 weitergeleitet.
Vom Anschluss 3 zum Anschluss k – 1 geschieht mit dem Prüfimpuls
genau dasselbe, d.h., er wird am entsprechenden angeschlossenen
Gitter 100-k mit der Mittenwellenlänge λk reflektiert
und zum nächsten
Anschluss weitergeleitet. Somit bewegt sich der Prüfimpuls
durch den Zirkulator 10 bis zum Anschluss k.
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Wenn
der Prüfimpuls
beim Anschluss k eintrifft, wandert er durch den (die) mit dem Anschluss
k gekoppelten Lichtwellenleiter, weil sich dort kein Reflexionselement 100-k wie
an allen anderen Anschlüssen
befindet. Deshalb gelangt ein erzeugtes Rückstreusignal (ebenfalls bei
der Wellenlänge λk) von
dem(den) mit dem Anschluss k gekoppelten Lichtwellenleiter(n) wieder
zurück
zum Anschluss k, wird wie ein Eingangssignal am Anschluss k zum
Anschluss k + 1 weitergeleitet und anschließend (mittels der Reflexionselemente 100-k an
den Anschlüssen
k + 1 bis N) zum Eingangsanschluss 1 geleitet. Da mit dem
Anschluss 1 auch kein Reflexionselement gekoppelt ist,
empfängt
das mit dem Anschluss 1 gekoppelte OTDR das erzeugte Rückstreusignal
(Reaktion des Lichtwellenleiters) von dem(den) mit dem Anschluss
k gekoppelten Lichtwellenleiter(n). Das Rückstreusignal wird jedoch um
die Summe der Einfügungsdämpfungen
Ii,k+1, i = 1, ..., N verringert (wenn i
= N + 1 ist, gilt i = 1 für
die Einfügungsdämpfung zwischen
dem letzten Anschluss N und dem ersten Anschluss 1).
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Da
jeder Anschluss (außer
dem Eingangsanschluss 1 gemäß der Vereinbarung von 2)
als Anschluss k fungieren kann, zeigt die Anordnung in 2 das
allgemeine Schema, wie für
ein Prüfsignal mit
der Wellenlänge λk ein
Vorwärtsweg
vom Anschluss 1 zum Anschluss k und ein Rückwärtsweg vom
Anschluss k zum Anschluss 1 über den Zirkulator 10 bereitgestellt
werden kann.
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Das
oben dargestellte Prüfschema
für den(die)
mit einem Anschluss k gekoppelten Lichtwellenleiter kann demzufolge
auch für
die gleichzeitige Prüfung
von mehreren Anschlüssen
angewendet werden. Durch Hintereinanderschalten von zwei oder mehr
Reflexionselementen 100 (z.B. faseroptischen Bragg-Gittern)
kann das in 2 dargestellte Schema so erweitert
werden, dass man jeden Lichtwellenleiter von einem einzigen Eingangsanschluss
aus prüfen
kann. Wenn vom Anschluss 1 aus ein Lichtwellenleiter mit
j ≠ k bei
der Wellenlänge λj geprüft werden
soll, werden zusätzlich
Reflexionselemente 100-j mit einer Mittenwellenlänge λj mit
jedem Anschluss außer
dem Eingangsanschluss 1 und dem Anschluss j verbunden.
Zum Prüfen
des Lichtwellenleiters bei einer Wellenlänge λi am
Anschluss I ≠ j ≠ k müssen zusätzliche
Reflexionselemente 100-1 mit einer Mittenwellenlänge λi mit
jedem Anschluss außer dem
Eingangsanschluss 1 und dem Anschluss I verbunden werden.
Dies kann so lange fortgeführt werden,
bis alle Anschlüsse
mit N – 2
Reflexionselementen ausgerüstet
sind.
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Da
alle Reflexionselemente 100-i, 100-j, 100-k und
so weiter jeweils unterschiedliche Mittenwellenlängen λi (mit
i = 2 ... N) haben, erzeugt der Prüfimpuls mit einer Wellenlänge zu einem
bestimmten Zeitpunkt jeweils nur ein Rückstreusignal von einem Lichtwellenleiter.
Somit kann jeder Lichtwellenleiter einzeln geprüft werden.
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3 zeigt
ein erweitertes Schema für
das Beispiel des Zirkulators 10 mit vier Anschlüssen. Um den
Anschluss 2 mit der Wellenlänge λ2 zu
prüfen, werden
die Anschlüsse 3 und 4 jeweils
mit einem Reflexionselement 100-2 mit einer Mittenwellenlänge λ2 ausgestattet.
Zum Prüfen
des Anschlusses 3 mit der Wellenlänge λ3 werden
die Anschlüsse 2 und 4 jeweils
mit einem Reflexionselement 100-3 mit einer Mittenwellenlänge λ3 ausgestattet.
Folglich werden zum Prüfen
von Anschluss 4 mit der Wellenlänge λ4 die
Anschlüsse 2 und 3 jeweils
mit einem Reflexionselement 100-4 mit einer Mittenwellenlänge λ4 ausgestattet.
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Daraus
lässt sich
leicht eine Regel ableiten. Um alle an einen Zirkulator mit N Anschlüssen angeschlossene
N Lichtwellenleiter (einschließlich
des Eingangs-Lichtwellenleiters)
prüfen
zu können,
ist ein OTDR mit N – 1
verschiedenen Prüfwellenlängen erforderlich.
Jeder Anschluss k (mit k = 2 ... N) weist (N – 2) an diesen angeschlossene
Reflexionselemente 100 mit verschiedenen Wellenlängen λi (mit
i ≠ k, i
= 2, ..., N) auf. Somit sind zur vollständigen Prüfung aller an die N Anschlüsse angeschlossenen Lichtwellenleiter
insgesamt (N – 2)·(N – 1) Reflexionselemente
erforderlich.
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Wenn
ein Lichtweg mehrere Zirkulatoren enthält, trifft dieselbe Regel zu.
Es muss jedoch sichergestellt werden, dass eine Wellenlänge immer
richtig ausgewählt
wird, damit die Zuordnung von Lichtwellenleitern und Wellenlängen eindeutig
ist.
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Es
ist klar, dass ein Zirkulator mit N Anschlüssen allgemein dadurch aufgebaut
werden kann, dass N – 2
Zirkulatoren mit je 3 Anschlüssen
in Reihe geschaltet werden. In diesem Fall dient der erste Anschluss
des ersten Zirkulators mit 3 Anschlüssen als Eingangsanschluss,
während
der zweite Anschluss des ersten Zirkulators mit dem ersten Anschluss
des zweiten Zirkulators und der zweite Anschluss des Zirkulators
k (mit k = 1, ..., N – 3)
mit dem ersten Anschluss des Zirkulators k + 1 verbunden ist. Die
Prinzipien der Erfindung können
entsprechend angewendet werden.
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Das
bis dahin beschriebene Verfahren stellt für jeden Ausgangsanschluss nur
eine Wellenlänge zur
Verfügung.
Wenn auch ein nachfolgender Zirkulator und sein(e) angeschlossener(en)
Lichtwellenleiter geprüft
werden sollen, müssen
ihr über
einen Ausgang k des ersten Zirkulators mehrere Wellenlängen zugeführt werden.
Das lässt
sich z.B. dadurch erreichen, dass ein Reflexionselement 100 mit
einer Mittenwellenlänge λk durch
einen Satz in Reihe geschalteter Reflexionselemente 100 mit
verschiedenen Wellenlängen
ersetzt wird.
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4 zeigt
einen Add-Drop-Multiplexer 400 als Beispiel für die Prüfung mehrerer
in Reihe geschalteter Einheiten. Die Hauptfunktionen des Add-Drop-Multiplexers 400 bestehen
in Folgendem: Auskoppeln aller an einem Eingang EINGABE (IN) mit
einer Mittenwellenlänge λ0 empfangenen
Signale über
einen Ausgang AUSKOPPLUNG (DROP) λo; Ausgeben der an einem Eingang EINKOPPLUNG (ADD)
mit der Wellenlänge λ0 empfangenen
Signale über
einen Ausgang DURCHLEITUNG (THROUGH); und Weiterleiten aller anderen
am Eingang N empfangenen Signale mit der Mittenwellenlänge λi über den
Ausgang DURCHLEITUNG. Der Add-Drop-Multiplexer 400 setzt sich
aus zwei Zirkulatoren 10A und 10B und einem faseroptischen
Bragg-Gitter 100-0 mit einer Mittenwellenlänge λ0 zusammen.
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Normalerweise
setzt sich das am Eingang EINGABE ankommende Signal aus einer Vielzahl von
einzelnen Wellenlängen λi zusammen.
Das Signal mit der Wellenlänge λ0 vom
Eingang EINGABE wird durch das faseroptische Bragg-Gitter 100-0 mit der
Mittenwellenlänge λ0 reflektiert,
erscheint dann am Anschluss AUSKOPPLUNG λ0 und
wird somit nicht zum Anschluss DURCHLEITUNG weitergeleitet. Wenn
ein Datensignal mit der Wellenlänge λ0 am Anschluss
AUSKOPPLUNG λ0 eingegeben wird, erscheint es weder am
Eingang EINGABE noch am Anschluss AUSKOPPLUNG λ0, sondern
nur am Anschluss DURCHLEITUNG.
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Zur
Prüfung
der mit dem Add-Drop-Multiplexer 400 gekoppelten Lichtwellenleiter
umfasst der Add-Drop-Multiplexer 400 ferner zusätzliche
faseroptische Gitter 100. Zur Prüfung der mit dem Ausgang DURCHLEITUNG
gekoppelten Lichtwellenleiter sind an die Anschlüsse EINKOPPLUNG λ0 und
AUSKOPPLUNG λ0 faseroptische Gitter 100-1 mit
der Mittenwellenlänge λ1 angeschlossen.
Somit läuft
ein vom OTDR in den Eingangsanschluss EINGABE eingegebener Prüfimpuls
mit der Wellenlänge λi durch die
beiden Zirkulatoren 10A und 10B bis zu den an den
Anschluss DURCHLEITUNG angeschlossenen Lichtwellenleitern. Die von
den am Anschluss DURCHLEITUNG angeschlossenen Lichtwellenleitern
rückgestreuten
Signale kehren zum Anschluss DURCHLEITUNG zurück, werden von den beiden faseroptischen
Gittern 100-1 mit der Mittenwellenlänge λ1 reflektiert,
kehren zum Eingangsanschluss EINGABE zurück und werden durch das dort
angeschlossene OTDR gemessen. Zur Prüfung von Lichtwellenleitern,
die mit dem Anschluss AUSKOPPLUNG λ0 verbunden
sind, wird zwischen die beiden Zirkulatoren 10A und 10B ein
Fasergitter 100-2 mit der Mittenwellenlänge λ2 geschaltet.
Somit wird ein vom OTDR in den Anschluss EINGABE eingegebener Prüfimpuls
mit der Wellenlänge λ2 von
den faseroptischen Gittern mit der Mittenwellenlänge λ2 reflektiert,
von den am Anschluss AUSKOPPLUNG λ0 angeschlossenen Lichtwellenleitern rückgestreut,
und die rückgestreuten
Signale kehren zum Anschluss EINGABE zurück und werden durch das dort
angeschlossene OTDR gemessen. Entsprechend werden zur Prüfung der
mit dem Anschluss EINKOPPLUNG λ0 verbundenen Lichtwellenleiter faseroptischen
Gitter 100-3 mit der Mittenwellenlänge λ3 an
die Anschlüsse
DURCHLEITUNG und AUSKOPPLUNG λ0 angeschlossen. Ein vom OTDR in den Anschluss EINGABE
eingegebener Prüfimpuls
mit der Wellenlänge λ3 läuft dann
durch die beiden Zirkulatoren 10A und 10B zu den
am Anschluss EINKOPPLUNG angeschlossenen Lichtwellenleitern. Das
von den mit dem Anschluss EINKOPPLUNG λ0 gekoppelten Lichtwellenleitern
rückgestreute
Signal kehrt dann zum Anschluss EINKOPPLUNG λ0 zurück, läuft durch
die beiden Zirkulatoren zurück,
wird am Anschluss AUSKOPPLUNG λ0 durch das faseroptische Gitter 100-1 reflektiert,
kehrt somit zum Anschluss EINGABE zurück und wird durch das dort
angeschlossene OTDR gemessen.
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Somit
gelangen alle Prüfsignale
außer λ0, λ2 und λ3 zum
Anschluss DURCHLEITUNG und erzeugen an dem(den) dort angeschlossenen
Lichtwellenleiter(n) ein Rückstreusignal.
Aber nur das Rückstreusignal
mit der Wellenlänge λ1 kehrt
wieder zum Eingangsanschluss EINGABE zurück. Auf diese Weise kann der
Lichtwellenleiter (und alle nachfolgenden Netzeinheiten) mit der
Wellenlänge λ1 geprüft werden.
Entsprechend können
der mit dem Anschluss AUSKOPPLUNG λ0 verbundene
Auskopplungslichtweg und die daran angeschlossenen Lichtwellenleiter
bei der Wellenlänge λ2 oder λ0 und
der mit dem Anschluss EINKOPPLUNG λ0 verbundene
Einkopplungslichtweg sowie der(die) daran angeschlossene(n) Lichtwellenleiter
bei der Wellenlänge λ3 geprüft werden.
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Es
ist klar, dass das zur Prüfung
des Add-Drop-Multiplexers 400 verwendete OTDR über Mittel
zum Abstimmen der Wellenlänge
oder über
geeignete Lichtquellen mit fest eingestellter Wellenlänge verfügen sollte.
Somit können
alle Anschlüsse
des Add-Drop-Multiplexers 400 mit einem abstimmbaren OTDR
geprüft
werden.
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Als
Prüfwellenlänge für den(die)
Lichtwellenleiter am Anschluss AUSKOPPLUNG λ0 kann
entweder die Wellenlänge λ0 oder λ2 verwendet
werden. Wenn die Wellenlänge
des Datenverkehrs als Prüfwellenlänge zugelassen
wird, kann das Gitter 100-2 mit der Wellenlänge λ2 weggelassen
werden. Das wäre
von Vorteil, wenn in die Struktur des Add-Drop-Multiplexers 400 nicht
eingegriffen werden könnte.
In diesem Fall brauchten alle zusätzlichen Gitter nur an den äußeren Anschlüssen angebracht werden.
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Die
Prüfwellenlängen λ1, λ2 und λ3 werden vorzugsweise
so gewählt,
dass sie keine Datenkanäle
belegen oder beeinträchtigen
und die Lichtwellenleiter auch bei laufendem System geprüft werden können. Je
nach den Eigenschaften des Systems kann es von Vorteil sein, die
Prüfwellenlängen so
zu wählen,
dass sie oberhalb oder unterhalb des Wellenlängenbereichs des Datenverkehrs
liegen.