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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Mikrowellenvorrichtungen zur Verwendung
in der medizinischen Hyperthermie und Thermotherapie (zusammenfassend
als „Wärmetherapien" bezeichnet) und in
der Diagnostik, sowie Verfahren zum Verwenden derartiger Vorrichtungen,
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 und soweit aus der
EP
0 783 903 bekannt.
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Punktuelle
Wärmetherapien,
d.h. Hyperthermie (Erwärmung
auf Temperaturen unterhalb 45°C) und
Thermotherapie (Erwärmung
auf Temperaturen über
45°C) sind
in den vergangen zwei Jahrzehnten mit Blick auf viele Krankheitsprozesse,
einschließlich benigner
Prostatahyperplasie (BPH) und Neoplasmen, intensiv untersucht worden.
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Verfahren
zum Zuführen
von Wärme,
einschließlich
Verfahrensweisen mit warmem Fluid, fokussiertem Ultraschall, Hochfrequenz
und Mikrowellen, wurden bei abnormem Gewebe jedoch nur mit begrenztem
Erfolg angewendet. Die Prostata ist ein Organ, das als Kandidat
für die
Anwendung von Wärmezufuhrtechniken
untersucht wurde. Da Mikrowellenenergie ohne Inzision angewendet
werden kann, ist dies eine gewürdigte
Vorgehensweise. Ferner kann diese Technik in vorteilhafter Weise
ambulant vorgenommen werden.
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Damit
Wärmetherapie
sicher angewendet werden kann, ist es sehr wichtig, dass die angewendete
Wärme allein
auf den Wirkungsbereich beschränkt
wird (z.B. ein BPH-Tumor), um eine Schädigung von umliegendem gesunden
Gewebe oder Organen zu vermeiden.
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Einige
Vorrichtungen zur Wärmetherapie
haben von der Mikrowellenerwärmung
Gebrauch gemacht, z.B. diejenigen, die in den U.S.-Patenten Nr. 4,700,716
und 4,776,086 offenbart sind. Mikrowellenenergie erhöht die Temperatur
durch Erhöhung
der Molekularbewegung innerhalb der Zellstrukturen. Mit der Frequenzverringerung
steigt die Gewebe-Eindringtiefe. Mikrowellenantennensonden mit kleinem Durchmesser
sind durch normale Körperpassagen
in den Körper
oder, wenn nötig,
direkt in das erkrankte Gewebe unter Verwendung eines hohlen Plastikkatheters
eingeführt
worden.
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Im
U.S.-Patent 4,204,549 ist eine Vorrichtung zur Hyperthermiebehandlung
offenbart, mit der eine Übertragung
von Mikrowellenenergie zur Strahlentherapie von Gewebe bereitgestellt
wird. Die Mikrowellenenergie wird der Behandlungsstelle mittels eines
Koaxialapplikators zugeführt,
der einen hohlen Mittelleiter und eine darauf koaxial angebrachte
Außenabschirmung
aufweist.
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In
der
EP 0 462 302 wird
ein durch die Harnröhre
eingesetzter Applikator für
die Prostatahyperthermie mit individuell steuerbaren Strahlungsantennen
gelehrt.
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In
der
EP 0 485 323 wird
eine Hyperthermievorrichtung gelehrt, mit Temperaturdetektoren zum Abtasten
der Temperatur in der Nähe
des Strahlungselementes sowie zum Bereitstellen von Signalen für die Temperatursteuerung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft medizinische Instrumente, wie in Anspruch 1 definiert,
die von Mikrowellenenergie Gebrauch machen, um Wärmebehandlung sowie eine diagnostische
Bildgebung des Gewebes bereitzustellen. Der hierin verwendete Ausdruck „Mikrowelle" bezieht sich auf
elektromagnetische Energie im Mikrowellenfrequenzspektrum von 300
MHz bis 300 GHz.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung weist ein medizinisches Behandlungssystem zum
Behandeln von Gewebe eine Antenne mit einem Strahlungselement auf,
welches zum Übertragen
elektromagnetischer Energie zu einem er wünschten Bereich des Gewebes
ausgebildet ist und ein Innenvolumen zum Aufnehmen eines Wärmeaustauschfluids aufweist,
und dadurch die Temperatur proximal zum erwünschten Bereich des Gewebes ändert.
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Die
Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Ein diese Anordnung aufweisendes
Strahlungselement ist multifunktional. Das Strahlungselement wird
insbesondere zur Übertragung
von Energie zu dem Gewebe verwendet, um dieses zu erwärmen oder
um ein Bild des Gewebes zu erhalten. Zusätzlich dient das Strahlungselement
als ein „Wärmerohr", das in dem erwünschten
Bereich als Quelle oder Senke für Wärmeenergie
wirkt und die Steuerung der Temperatur des mittels der Antenne bestrahlten
Gewebevolumens verbessert. Somit ist eine sicherere und wirksamere
Zufuhr der Mikrowellenenergie gegeben. Es ist wichtig zu erkennen,
dass, obwohl das Strahlungselement als „Wärmerohr" wirkt, es im Betrieb sowohl eine Erwärmung als
auch eine Abkühlung
bereitstellen kann, je nachdem, ob das Fluid (z.B. eine Flüssigkeit
oder Gas) heiß oder
kalt ist.
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Gemäß einem
zugehörigen
Aspekt der Erfindung umfasst ein medizinisches Wärmebehandlungssystem ein erstes
medizinisches Instrument mit einem Antennensystem, das ein Strahlungselement mit
der im zuvor erläuterten
Aspekt beschriebenen Anordnung aufweist, und ein zweites medizinisches Instrument
mit einem zweiten Antennensystem zum Empfangen der ausgestrahlten
elektromagnetischen Energie von dem ersten medizinischen Instrument.
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Das
medizinische Behandlungssystem beinhaltet eine Übertragungsleitung, welche
am Strahlungselement zum Übertragen
der elektromagnetischen Energie von einer elektromagnetischen Energiequelle
zur Strahlungsquelle angeschlossen ist. Eine Leitung bzw. Rohrleitung
erstreckt sich zum Befördern
des Wärmeaustauschfluids
(z.B. ein Kühlmittel)
von einem Wärmetauscher
(z.B. einem Kompresor) zu dem Strahlungselement durch die Übertragungsleitung.
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Ausführungsformen
dieser erfindungsgemäßen Aspekte
können
eines oder mehrere der folgenden Merkmale enthalten. In bestimmten
Ausführungsformen
ist das Innenvolumen des Strahlungselementes und die Leitung größenmäßig so zu geschnitten,
dass eine Kapillarwirkung des Fluids, welches durch diese fließt, verursacht
wird.
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In
einer Ausführungsform
ist die Übertragungsleitung
eine Koaxialübertragungsleitung,
die einen hohlen Mittelleiter und eine äußere Abschirmung beinhaltet,
welch in bezug auf den Mittelleiter koaxial angeordnet ist. Die
Koaxialübertragungsleitung
beinhaltet einen Transformator, der als ein Impedanzanpassungsnetz
zum Maximieren der Leistungsübertragung
zwischen der elektromagnetischen Energiequelle und der Antenne dient.
Der Transformator ist um eine viertel Wellenlänge bei einer vorbestimmten Betriebsfrequenz
vom Strahlungselement beabstandet und umfasst eine Metallhülse, welche
die äußere Abschirmung
der Koaxialübertragungsleitung
umgibt. Die Antenne kann eine große Vielfalt von Ausbildungen
aufweisen, einschließlich
Dipolanordnungen. Das medizinische Behandlungssystem beinhaltet
ferner einen Katheter mit einem Innenlumen, das sich zwischen einem
proximalen Ende und einem distalen Ende erstreckt und größenmäßig ausgelegt
ist, um die Antenne aufzunehmen.
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Das
medizinische Behandlungssystem weist eine Vielzahl von Antennen
auf, welche jeweils ein Strahlungselement zum Übertragen einer elektromagnetischen
Energie zum erwünschten
Bereich aufweisen. In bestimmten Ausführungsformen sind die Antennen
als Einebenen-Yagiantenne ausgebildet. In diesem Fall ist jede der
Antennen derart konfiguriert, dass sie eine elektromagnetische Energie
mit einem ausgewählten
Amplituden- und Phasengang ausstrahlen, so dass die übertragenen
Energie im Ganzen zum erwünschten
Bereich des Gewebes geleitet wird. Ein oder mehrere Temperaturdetektoren sind
zum Abtasten der Temperatur an einer Stelle in der Nähe des Strahlungselementes
vorgesehen. In Abhängigkeit
der abgetasteten Temperatur versorgen die Detektoren den Wärmetauscher
mit Signalen zur Steuerung der Menge des Fluids, welche dem Innenvolumen
des Strahlungselementes zugeführt wird.
Jeder der Temperaturdetektoren ist vorzugsweise derart angeordnet,
dass er einem unterschiedlichen Bereich des Strahlungselementes
zugeordnet ist.
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Die
von der Quelle bereitgestellte elektromagnetische Energie weist
eine Frequenz in einem Bereich zwischen 0,3 und 10 GHz und einen
Leistungspegel in einem Bereich zwischen ca. 100 mWatt und 150 Watt
auf.
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Eerner
ist ein Verfahren zur Behandlung von Gewebe mit dem oben beschriebenen
medizinischen Behandlungssystem offenbart, welches die folgenden
Schritte beinhaltet. Das erste medizinische Instrument wird in einer
ersten Körperpassage
positioniert. Das zweite medizinische Instrument wird in einer zweiten
Körperpassage
positioniert. Daraufhin wird elektromagnetische Energie an dem ersten
medizinischen Instrument angelegt, um einen erwünschten Bereich des Gewebes
zu erwärmen,
wobei das zweite medizinische Instrument die von dem ersten medizinischen
Instrument übertragene
elektromagnetische Energie aufnimmt und durch das Gewebe führt. Bereiche
in der Nähe
des Gewebes werden mit dem ersten medizinischen Instrument gekühlt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind den Zeichnungen, der folgenden
ausführlichen Beschreibung
sowie den Ansprüchen
zu entnehmen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Seitenansicht einer Mikrowellenantennenanordnung
gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung, die in einem Ballonkatheter Verwendung findet. Übertragungsleitungen sind
als Phantomlinien dargestellt.
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2 ist
eine schematische Seitenansicht der in der Vorrichtung nach 1 verwendeten
Antennen. 2A ist eine schematische Seitenansicht der
Antennen nach 2, in der das während der Verwendung
erhaltene Strahlungsmuster gezeigt ist.
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3 ist
ein Schaltbild, in dem die in einer Mikrowellenquelle verwendete
Elektronik gezeigt ist, die für
die Verwendung in der Vorrichtung nach 1 geeignet
ist.
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4 ist
eine Seitenansicht im Querschnitt einer Antennenanordnung, die zur
Verwendung in der Vorrichtung nach 1 geeignet
ist, in welcher eine der Antennen auch als Wärmerohr dient.
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5 ist
eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform
der Antenne.
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6 ist
eine Seitenansicht im Querschnitt der in 5 gezeigten
Antenne.
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7 ist
eine Querschnittsansicht des proximalen Endes der Antenne entlang
der Linien 7-7 nach 6.
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8 ist
eine Seitenansicht des magnetischen Dipols der in 5 gezeigten
Antenne.
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9A und 9B stellen
alternative Ausführungsformen
von Erregerdipolen dar, die zur Verwendung bei der in 5 gezeigten
Antenne geeignet sind.
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10A ist eine Querschnittsansicht, teilweise in
schematischer Form, eines Messmikrowellenantennensystems.
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10B ist eine Querschnittsansicht, teilweise in
schematischer Form, des distalen Endes des Messmikrowellenantennensystems
nach 10A.
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10C ist eine schematische Seitenansichtsdarstellung
des distalen Endes des Messmikrowellenantennensystems nach 10A.
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11 ist
eine Seitenansicht im Querschnitt einer alternativen Ausführungsform
eines medizinischen Mikrowellensystems zur Gewebebehandlung und
-diagnose.
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12 ist
eine Querschnittsansicht des Prostataballonbereiches des in 11 gezeigten
Systems im unaufgeblasenen Zustand.
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13 ist
eine Querschnittsansicht des Prostataballonbereiches des in 11 gezeigten
Systems im aufgeblasenen Zustand.
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14 ist
eine Querschnittsansicht des Blasenballonbereiches des in 11 gezeigten
Systems in aufgeblasenem Zustand.
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15 ist
eine stark schematische Ansicht der männlichen Harnorgane, die die
Verwendung von zwei Mikrowellenantennenvorrichtungen gemäß der Erfindung
für die
Bildgebung und/oder Erwärmung der
Prostata darstellt.
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16A und 16B sind
jeweils Querschnitts- und Seitenansichten, die die Verwendung von
zwei Mikrowellenantennenvorrichtungen für die Bildgebung und/oder Erwärmung der
Prostata darstellt.
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Ausführliche
Beschreibung
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Das
Mikrowellenantennensystem 10 nach 1 umfasst
eine Einebenen-Yagiantenne 12, die in einem Katheter 14 angewendet
wird. Die Anordnung 12 ist so ausgebildet, dass sie die
Richtung und das Niveau der elektromagnetischen Energie, die von
der Anordnung ausgestrahlt wird, präziser fokussiert, wodurch eine
gut steuerbare Erwärmung
des Zielbereiches gegeben ist. Der Katheter 14 umfasst einen
Ballonbereich 16, der am Ende eines Rohrs 18 angebracht
ist, der ein Innenlumen 20 definiert, und zum Einführen in
einen Körperbereich,
normalerweise durch eine Körperöffnung oder
-passage ausgebildet ist. Die Antennenanordnung 12 umfasst
drei Antennen 22, 24, 26, die ausführlicher
in 2 dargestellt und im folgenden beschrieben sind.
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Die
Antennen 22, 24, 26 sind über Koaxialübertragungsleitungen 28, 30, 32 jeweils
mit einem Energieversorgungssystem S1 verbunden, welches Mikrowellenenergie
erzeugt. Ein bevorzugtes Mikrowellensystem S1 ist in der 3 gezeigt
und im folgenden beschrieben. Elektrische Signale, die die von den
Sensoren 29, 31, 33 und 35 gemessene
Temperatur darstellen, werden von einer Temperatur steuereinheit 52 empfangen
und verarbeitet, die ein Steuersignal an das Mikrowellenleistungssystem
S1 erzeugt. In Abhängigkeit
dieses Steuersignals erhöht oder
verringert das Mikrowellenleistungssystem die jeder Antenne 22, 24, 26 oder
der Anordnung 12 zugeführte
Leistung. Wie unten mit Bezug auf die 4 beschrieben,
ist in bestimmten Ausführungsformen ein
Wärmerohr
S3 mit den Antennen 22, 24, 26 verbunden,
um die genaue Temperatur an der Schnittstelle zwischen der Vorrichtung
und dem Gewebe weiter zu steuern. Ein Computer 5 ist über einen
Bus 7 mit dem Mikrowellenleistungssystem S1, der Temperatursteuereinheit
S2 und dem Wärmerohrsystem S3
verbunden. Im Computer 5 ist ein Computerprogramm gespeichert,
das in Abhängigkeit
der die Leistung und die Temperatur repräsentierenden Signale die Leistung
S1, die Temperatursteuerung S2 und das Wärmerohrsystem S3 steuert.
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Wie
in den 2 und 2A gezeigt, umfasst die Antennenanordnung 12 zusätzlich zu
den Antennen 22, 24, 26 einen RF-Reflektor 34 sowie drei
RF-Direktoren 36, 38, 40.
Der RF-Reflektor 34 und der RF-Direktor 40 sind
am Ende dielektrischer Elemente 42, 44 (dielektrische
Drähte
oder Rohre) vorgesehen, während
die anderen RF-Direktoren sich von Elementen erstrecken, die auf
derselben Koaxialleitung an distalen Enden der Antennen 24 und 26 angebracht
sind. Der RF-Reflektor
und die -Direktoren sind durch Bildung eines Metallüberzuges
auf dem dielektrischen Draht bzw. Rohr aufgebaut. Die Reflektoren
und Direktoren dienen der weiteren Verbesserung der Richtwirkung
und des Gewinns der Antennen 22, 24, 26.
Der Reflektor 34 ist beispielsweise hinter der Antenne 22 positioniert,
während
der Direktor 36 sich vor der Antenne befindet, um eine Dreielemente-Yagiantennenzeile
zu bilden. Die Längen
der Reflektoren 34 entsprechen im allgemeinen der Länge der
Antennen, während
die Länge
des Direktors 36 im allgemeinen kürzer ist (z.B. 75% der Antennenlänge).
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Temperatursensoren
sind an verschiedenen Punkten innerhalb der Antennenanordnung
12 vorgesehen.
Insbesondere ist der Sensor
29 am distalen Ende angebracht,
der Sensor
31 am proximalen Ende, der Sensor
33 in
der Mitte und der Sensor
35 entlang einer Wandung der Antennenanordnung,
um an der rektalen Wand gegenüber
den Urethralsensoren
29,
31,
33 positioniert
zu werden, und
35 kann in der Form von faseroptischen Sensoren
vorliegen, die von einer äußeren dielektrischen
Hülle umgeben sind.
Ein Beispiel für
einen faseroptischen Sensor dieser Art ist in der
US 4,700,716 beschrieben.
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Die
Antennenanordnung 12 sowie die in der 2 gezeigten
RF-Reflektoren und
-Direktoren werden durch Vergießen
der Anordnung in ein festes Material in einem Rohr in Position fixiert,
z.B. durch Platzieren der Anordnung in einem Rohr und Füllen des
Rohrs mit einem flüssigen,
härtbaren
TEFLON®-Polymer.
Das die Anordnung enthaltende Rohr kann dann zur Verwendung durch
einen Arzt problemlos in den Katheter 14 eingesetzt werden.
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Wie
in 2A dargestellt, stellt jede der Antennen 22, 24, 26 individuelle
Strahlungselemente dar, die in geeigneter Weise mit Bezug aufeinander entlang
einer Längsachse 43 des
Katheters 14 beabstandet sind, um die kollineare Anordnung
zu bilden. In bevorzugten Ausführungsformen
ist jede Antenne von einer angrenzenden Antenne um eine viertel Wellenlänge (λ/4) beabstandet,
etwa 1,115 cm bei 915 MHz (in Gewebe mit einem hohen Wassergehalt).
Obwohl andere Antennenausbildungen verwendet werden könnten, sind
die Antennen 22, 24, 26 gemäß dieser
Ausführungsform
Dipolantennen. Die relative Amplitude und Phase von elektrischen Signalen,
die jeder Antenne von dem Mikrowellensystem S1 bereitgestellt werden,
werden gesteuert, um ein resultierendes Strahlungsmuster zu erhalten, welches
das Produkt der Überlagerung
der Strahlungsmuster von jeder Antenne ist. Jede Antenne wird im
Wesentlichen selbständig
gesteuert, so dass sich deren jeweilige elektrische Felder innerhalb
des Zielbereiches konstruktiv addieren bzw. außerhalb desselben sich destruktiv
subtrahieren. Dadurch, dass die relative Amplitude und Phase elektronisch vom
Mikrowellensystem S1 gesteuert wird, wird die lineare Antennenanordnung 12 als
eine elektronisch abgetastete Anordnung bezeichnet. Mittels dieser Vorgehensweise
sorgt ein Strahlungsmuster mit einer gewünschten schmalen Strahlbreite
und -richtung für
eine relativ hohe Temperatur und fokussierte Erwärmung zum Zielbereich.
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Durch
Variieren der relativen Amplitude und Phase der elektrischen Signale,
die jeder Antenne 22, 24, 26 bereitgestellt
werden, kann ferner ein Strahlungsmuster über einen relativ breiten Bereich erzeugt
werden. Wie beispielsweise in der 2A dargestellt,
ist das Strahlungsmuster 41 als zwischen den Positionen 41a, 41b und 41c schwenkend
gezeigt.
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Um
die durch die Einebenen-Yagiantenne erreichte Verbesserung zu veranschaulichen,
wurden Berechnungen bei 915 MHz mit den Antennen 22, 26 durchgeführt, die
im Gegensatz zur Antenne 24 phasengleich waren. Die Leistungshalbwertsbreite
(half power beam width – HPBW)
wurde mit 20° bemessen,
im Gegensatz zu 45° bei
einem einzelnen Dipol Ein weiterer während dieser Messungen beobachtete
Vorteil war, dass Nebenkeulen des resultierenden Strahlungsmusters
in verlustbehaftetem Medium (z.B. in Gewebe mit hohem Wassergehalt)
gegenüber
dem bei einem einzigen Dipol beobachteten erheblich unterdrückt wurden.
Diese erheblich schmalere Strahlbreite ermöglicht dem Benutzer eine größere Flexibilität bei der
Lenkung des Strahls, wodurch die Erwärmung des Materials gesteuert
wird.
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Wie
in 3 dargestellt, umfasst ein bevorzugtes Mikrowellenleistungssystem
S1 vier Ausgangsanschlüsse 80, 82, 84, 86,
die mit einer Vierkanal-Mikrowellenleistungsquelle 88 gekoppelt
sind, welche in der Lage ist, ca. 12 Watt Dauerstrichleistung bei
915 MHz an einzelne der Antennen 28, 30, 32 der
Antennenanordnung 12 bereitzustellen. Es gilt zu beachten,
dass in dieser Ausführungsform,
da die Anordnung 12 nur drei Antennen umfasst, ein Extraanschluss
für den
Fall zur Verfügung
steht, dass einer der Anschlüsse
fehlerhaft ist. Jeder Anschluss ist über individuelle bidirektionale
Koppler 90 mit einem entsprechenden Ausgang der Quelle 88 gekoppelt. Ein
Bruchteil (z.B. 20dB) der Mikrowellenleistungsquelle 80 wird
von den Kopplern 90 abgegriffen und einem Vektormesser 92 über eine
Reihe von Drehschaltern 94, 96, 98 zugeführt. Ein
Schaltregler 100 wird für
die Auswahl einer der Anschlüsse 80, 82, 84, 86 verwendet,
die zu jeder gegebenen Zeit geprüft werden.
Ein 30 Db Dämpfungsglied
ist an den Ausgang des Drehschalters 98 angeschlossen,
um den Vektormesser 92 vor übermäßigen Leistungspegeln zu schützen. Wie
oben ausgeführt,
wird der Computer 5 zur Steuerung der Komponenten des Systems S1 über den
Bus 7 verwendet, das die Leistungsquelle 80, den
Vektormesser 92 sowie den Schaltregler 100 umfasst.
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Obgleich
es zum Erhalt von super-gerichteten Strahlungsmustern nicht notwendig
ist, kann in bestimmten Ausführungsformen
jede Antenne 22, 24, 26 der Anordnung 12 auch
als ein „Wärmerohr" dienen. Das Wärmerohr
dient als eine Quelle oder Senke für Wärmeenergie in einem erwünschten
Bereich, so dass eine noch bessere Temperatursteuerung an der Schnittstelle
des Wärmerohrs
und angrenzenden Materials erreicht wird. Es ist wichtig zu erkennen,
dass, obwohl die Vorrichtung als ein „Wärmerohr" bezeichnet wird, diese im Betrieb sowohl
für eine
Erwärmung
als auch eine Abkühlung
sorgen kann, je nachdem, ob das Fluid (z.B. eine Flüssigkeit oder
Gas) warm oder kalt ist.
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Mit
Bezugnahme auf die 4 wird, zum Zwecke der Veranschaulichung,
die Antenne 22 der Anordnung 12 mit dem Aufbau
gezeigt, der für
eine Temperatursteuerung des Wärmerohrs
sorgt. Das Wärmerohr 50 umfasst
einen Antennenbereich/Abkühlregion 52,
eine Wärmetauscher 56 sowie
eine flexible RF-Koaxialübertragungsleitung 58,
die den Antennenbereich 52 mit der Mikrowellenleistungsquelle
S1 verbindet. Der Antennenbereich 52 ist durch ein hohles
leitfähiges
Rohr 60 und eine dielektrische Hülle 70 gebildet, die
sich im Wesentlichen entlang der Gesamtlänge des leitfähigen Rohrs
erstreckt. Wie oben in Verbindung mit den 1, 2, 2A beschrieben,
bildet das leitfähige Rohr 60 einen
Teil der Koaxialübertragungsleitung 28 zum Übertragen
von Energie von der Quelle S1 zum Antennenbereich/Abkühlregion 52.
Bei Verwendung als Wärmerohr
wirkt das leitfähige
Rohr auch als ein Kapillardocht für durch dieses hindurchlaufende Flüssigkeit
oder Gas 62. Die Kapillarwirkung wird dadurch erreicht,
dass am Antennenbereich ein Bereich 66 mit einem relativ
großen
Durchmesser vorgesehen ist, um eine Evaporationskühlung bereitzustellen,
sowie ein „Docht"-Bereich 67 mit
einem relativ kleineren Durchmesser, der zwischen dem Bereich 66 und
dem Wärmetauscher 56 verläuft. Der
Bereich 66 mit dem größeren Durchmesser
weist eine Länge von
ca. λ/2
auf. An einem Übergang 71 erstreckt
sich der Dochtbereich 67 über die Übertragungsleitung 58 zum
Wärmetauscher 56 in
Form eines dielektrischen Stabes 69 hinaus.
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Bei
Verwendung in Anwendungen, die eine Abkühlung erfordern, wirkt der
Wärmetauscher 56 als
ein Kondensator mit einem Kühlmittel
(z.B. eine Kryoflüssigkeit).
Ein Druckmechanismus 57 unter der Steuerung des Computers 5 wird
zum Steuern der Menge und Geschwindigkeit verwendet, mit der das Fluid
dem Abkühlbereich 52 zugeführt wird.
Wie oben erläutert,
steuert der Computer 5 in Abhängigkeit elektrischer Signale
von der Temperatursteuereinheit S2 das Mikrowellensystem S1, um
elektrische Signale mit dem geeigneten Amplituden- und Phasengang zur
Bereitstellung eines gebündelten
Strahls in die Richtung des Wirkbereiches zu erzeugen. Bei Ausführungsformen
mit einem Wärmerohr 50 steuert
der Computer 5 auch den Wärmetauscher S3, um zur Beseitigung
von Wärme
Kühlflüssigkeit
innerhalb des Antennenbereiches/der Abkühlregion 52 zu fördern, wodurch
eine rasche und präzise
Temperatureinstellung an der Schnittstelle zwischen der Abkühlregion und
dem umgebenden Material ermöglicht
wird.
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Durch
die Ausführung
einer oder mehrerer der Antennen 22, 24, 26 als
Wärmerohr
können
die relativ hohen und fokussierten Erwärmungscharakteristika, die
von jeder Antenne der Anordnung 12 bereitgestellt werden,
mit noch größerer Präzision gesteuert
werden, indem das Kühlmittel
bzw. die Wärme
dem Wirkbereich rasch und zuverlässig
zugeführt wird,
wodurch die Temperatur im Wirkbereich jeweils verringert oder erhöht wird.
Weitere Details mit Blick auf den thermodynamischen Betrieb von
Wärmerohren,
die für
die Verwendung in der Antennenanordnung 12 geeignet sind,
sind in der U.S. 5,591,162 mit dem Titel „Treatment Method Using a
Micro Heat Pipe Catheter" beschrieben.
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In
bestimmten Anwendungen kann die Antennenanordnung 12 Transformatoren 46, 48 umfassen,
die zwischen den Antennen 22, 24 und dem Mikrowellenleistungssystem
S1 angeordnet sind. Diese Transformatoren sorgen für eine gute
Impedanzanpassung gegenüber
dem Leistungssystem S1 innerhalb eines vorbestimmten Frequenzbereiches.
Die Transformatoren 46, 48 sind von den jeweiligen
Antennen 22, 24 um eine viertel Wellenlänge beabstandet.
Der Transformator 54 besteht aus der Kombination aus dem
leitfähigen
Rohr 60, einer äußeren leitfähigen Koaxialabschirmung 64,
der dielektrischen Hülle 70 und
einem Metallzylinder 74. Die äußere leitfähige Koaxialabschirmung 64 umgibt
die dielektrische Hülle 70 und
erstreckt sich entlang der Länge des
leitfähigen
Rohrs 60, bis sie an einem Punkt direkt vor dem Bereich 66 mit
dem großen
Durchmesser endet. Die Länge
des Metallzylinders 73 beträgt etwa eine viertel Wellenlänge und
bedeckt die äußere leitfähige Koaxialabschirmung 64,
wodurch die beiden Teile am Punkt A elektrisch kurzgeschlossen werden.
Dieser elektrische Kurzschluss stellt einen wirksamen offenen Stromkreis
(hohe Impedanz) entlang der Übertragungsleitung
eine viertel Wellenlänge
von dem Kurzschluss weg dar.
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Der
Transformator 54 minimiert die von der Mikrowellenleistungsquelle
S1 gesehene reflektierte Leistung. Gleichermaßen wichtig ist es, dass der Transformator 54 auch
das Lecken von Antennenstrom entlang der Außenstruktur der Anordnung 12 verhindert.
Durch geeignete Auswahl der Betriebsparameter kann der Transformator 54 so
konzipiert werden, dass er sowohl einen minimalen Reflexionskoeffizienten
als auch ein minimales Lecken innerhalb desselben Frequenzbereiches
bereitstellt.
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Die
Verwendung der Transformatoren 46, 48 ist nicht
auf eine Antennenanordnung mit Wärmerohr beschränkt. Vielmehr
werden sämtliche
Vorteile einhergehend mit der Verwendung derartiger Transformatoren,
wie oben beschrieben, erreicht, wenn das Antennensystem 10 nach 1 kein
Wärmerohrsystem
S3 enthält.
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Zur
Verwendung des Mikrowellenantennensystems 10 würde ein
Arzt den Katheter 14 in eine erwünschte Region des Körpers des
Patienten durch eine Körperpassage,
etwa die Harnröhre,
einführen. Der
Arzt würde
dann die Mikrowellenenergiequelle S1 aktivieren, um einer Zielregion,
die an die Körperpassage
angrenzt, Energie zuzuführen.
Während des
Erwärmens überwacht
der Computer 5 die von der Temperatursteuereinheit S2 gesammelten
Informationen und stellt die Energiemenge, die mittels der Mikrowellenleistungsquelle
S1 zugeführt
wird, entsprechend ein. In Ausführungsformen,
die ein Wärmerohr
beinhalten, steuert der Computer 5 auch die Zufuhr des
Fluids zur Operationsstelle, z.B. durch Bereitstellen ge eigneter
Steuersignale an den Druckmechanismus 57. Die Menge der
zugeführten
Wärme wird
an die Wärmeleitfähigkeit
des Gewebes und den Grad der Durchströmung des Gewebes angepasst.
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Mit
Bezugnahme auf die 5 wird eine weitere Ausführungsform
einer Antenne 200 gezeigt, die zur Verwendung in der Antennenanordnung 12 geeignet
ist. Es ist wichtig zu beachten, dass, obwohl nur eine Antenne gezeigt
ist, eine Vielzahl von Antennen durch einen Katheter verlaufen können. Die
Antenne 200 umfasst ein Paar von Strahlungselementen, von
denen eines als ein bewegbarer Erregerdipol 202 dient,
und der andere als ein magnetisches Dipolelement 204. Die
Konfiguration erlaubt es dem Chirurg, die Position des Erregerdipols 202 relativ
zum magnetischen Dipolelement 204 einzustellen, so dass
beide Elemente zusammen mit einer nahezu perfekten Impedanzanpassung
abstrahlen, wodurch die Effizienz des Leistungstransfers auf das
umgebende Gewebe maximiert wird. Wie im Fall der in den 1–4 gezeigten
Ausführungsform
ist die Antenne 200 allein oder mit gleichen Antennen in
einem Katheter 205 mit einem aufblasbaren Ballonbereich 203 angeordnet.
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Mit
Bezugnahme auf die 6 und 7 umfasst
der Erregerdipol 202 eine Mikro-Koaxialübertragungsleitung 206,
welche sich vom proximalen Ende 208, das an einen entsprechenden
Anschluss der Leistungsquelle S1 angeschlossen ist, zu einem mittelpunktgespeisten
Dipolelement 207 erstreckt. Der mittelpunktgespeiste Dipol 207 ist
durch einen Spalt 209 definiert, welcher durch das Entfernen
eines Abschnitts des äußeren Leiters 210 in
einem Abstand von einem viertel Wellenlänge (bei der gewünschten
Betriebsfrequenz) von einem distalen Ende 211 der Antenne 200 gebildet
ist.
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Die Übertragungsleitung 206 umfasst
einen Mittelleiter 208, der von einem Außenleiter 210 durch ein
Dielektrikum 212 beabstandet ist, um eine Übertragungsleitung
mit einem Wellenwiderstand von 50Ω bereitzustellen. Der Erregerdipol 202 umfasst ebenfalls
einen gegabelten Impedanztransformator 214, der durch eine
leitfähige
Abschirmung 216 definiert ist, die sich entlang eines Bereiches
der Übertragungsleitung 206 erstreckt.
Die leitfähige
Abschirmung 216, die umflochten sein oder in Form eines massiven
Gliedes vorliegen kann, ist um den Außenleiter 210 der Übertragungsleitung 206 herum
und von diesem durch eine dielektrische Schicht 218 beabstandet
angebracht. Der Impedanztransformator 214 gewährleistet
eine gute Impedanzanpassung zwischen dem mittelpunktgespeisten Dipolelement 207 des
Erregerdipols 202 und der Übertragungsleitung 206 (50Ω). Eine
ausführlichere
Beschreibung des Aufbaus und des theoretischen Betriebes eines ähnlichen
Impedanztransformators und dessen Anwendung in einem medizinischen
Instrument ist in der U.S. 4,776,086 mit dem Titel „Method
and Apparatus for Hyperthermia Treatment" zu finden.
-
Mit
Bezugnahme auf die 8 ist ein magnetischer Dipol 204 in
Form einer spiralförmigen Wicklung 213 vorgesehen,
die in dieser Ausführungsform 21 Windungen
aufweist, die um eine Längsachse 220 des
Elementes 204 gewickelt sind, und die einen Innendurchmesser
aufweist, welcher etwas größer als
der Außendurchmesser
des mittelpunktgespeisten Dipolelementes 207 ist. Spiralförmige Antennenstrukturen ähnlich der
spiralförmigen Wicklung 213 sind
in Kapitel 7 „The
Helical Antenna" of
Antennas von J.D. Kraus McGraw Hill Publishing Co. (1988) beschrieben.
Die Auswirkungen der Impedanzbelastung auf spiralförmig gewickelte
Antennen sind in Kapitel 2 „Wire
Antennas" of Small
Antennas von K. Fujimoto et al., Research Studies Press Ltd. (1987)
beschrieben. Die U.S. 5,755,754 mit dem Titel "Device and Method for Asymmetrical Thermal
Therapy with Helical Dipole Microwave Antenna" beschreibt eine Vorgehensweise für die Verwendung
einer spiralförmigen
Antenne zur Wärmebehandlung von
Gewebe.
-
Die
Kondensatoren 222 sind zwischen vorbestimmten der Windungen
der spiralförmigen
Wicklung 213 elektrisch angeschlossen. Obwohl der spiralförmige Langdraht 213 eine
Länge (L)
aufweist, die erheblich weniger ist als eine halbe Wellenlänge, sorgt
die richtige Positionierung der Kondensatoren 222 entlang
der Länge
der spiralförmigen
Wicklung 213 für
eine Stromverteilung, die einer Strahlungsstruktur von einer halben
Wellenlänge ähnelt. Ohne eine
Impedanzbelastung wäre
für die
Resonanz und eine effiziente Strahlung bei der erwünschten
Betriebsfrequenz eine spiralförmige
Wicklung einer viel größeren Länge erforderlich.
-
Wie
oben ausgeführt,
kann der Chirurg, dadurch dass der Erregerdipol 202 innerhalb
des magnetischen Dipols 204 bewegbar ist, den Erregerdipol 202 zur
Optimierung der Impedanzanpassung zwischen den Elementen axial positionieren,
wodurch die Mikrowellenenergieübertragung
auf den magnetischen Dipol und wiederum auf die Operationsstelle, deren
Erwärmung
gewünscht
wird, maximiert wird. Die Axialbewegung ist kritisch, da sich die
dielektrischen Eigenschaften des Gewebes selbst während dessen
Erwärmung
verändern,
so dass eine Veränderung
in dessen Impedanzkurven verursacht wird. Deshalb wird sich die
optimale Position des Erregerdipols 202 relativ zum magnetischen
Dipol 204 bei der Temperaturveränderung des Gewebes verändern. Im
Gebrauch stellt der Chirurg die axiale Position des Erregerdipols
ein, indem er einen präzisen mechanischen
Steuermechanismus verwendet, z.B. ein Mikrometer 224 (5),
während
er einen Anzeiger 226 (5) überwacht,
der die Qualität
der Impedanzanpassung (z.B. Reflexionskoeffizientenanzeiger) anzeigt.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bewegung des Erregerdipols 202 innerhalb
des magnetischen Dipols 204 die Größenordnung der Reaktanz relativ
zur Impedanz (z.B. 50Ω)
des mittelpunktgespeisten Dipols 207 dramatisch ändern kann.
Unabhängig
von der Position und der relativen Reaktanzgrößenordnung sollte die Stromverteilung
und das resultierende Strahlungsmuster jedoch im Wesentlichen die-
bzw. dasselbe sein.
-
In
den 9A und 9B sind
alternative Konstruktionen eines Erregerdipols 202a, 202b gezeigt.
Der Erregerdipol 202a ist insbesondere in Form einer einwindigen
Faradaykäfig-Rahmenantenne vorgesehen,
während
der Erregerdipol 202b als Mehrwindungsrahmenantenne ausgebildet
ist. Der Erregerdipol 202b kann zusätzliche kapazitive Ladeelemente
aufweisen, die zwischen einer oder mehreren Rahmenantennen angeschlossen
sind.
-
Vom
Standpunkt der elektromagnetischen Welle aus ist der magnetische
Dipol 204 schwebend (d.h. er hat kein Gegengewicht) und
wird im T0-Modus von dem Erregerdipol 202 erregt.
Erregung auf diese Weise ist ähnlich
der Erregung eines Rechteckwellenleiters im TE10-Modus
mit einem elektrischen Monopol, der entlang der Mittellinie einer
breiten Wand des Wellenleiters angeordnet ist.
-
Im
Gebrauch wird die Antenne 200 durch einen Katheter 205 zur
Operationsstelle eingeführt. Elektrische
Leistung wird von der Leistungsquelle S1 an den Erregerdipol 202 angelegt.
Durch Beobachten der Menge der reflektierten Leistung am Anzeiger 126 stellt
der Chirurg die Position des Erregerdipols 202 innerhalb
des magnetischen Dipols 204 mittels Verwendung eines Mikrometers 224 ein.
Ist der Pegel der reflektierten Leistung an einem Minimum, so ist sich
der Chirurg sicher, dass er die optimale Position gefunden hat.
-
In
den 10A–10C wird
eine Empfangsantenne 250 zum Detektieren von Energie, die beispielsweise
von der Antenne 200 abgestrahlt wird, gezeigt. Die Empfangsantenne 250 umfasst
eine Diodenanordnung 252, die am distalen Ende der Empfangsantenne 250 positioniert
ist. Die Diodenanordnung 252 umfasst Gleichrichterelemente
in Form der Dioden 254, deren Kathoden 256 an
einem gemeinsamen distalen Knoten 258 angeschlossen sind.
Die Anoden 260 der Dioden 254 sind mit einer der
Zuleitungen 262 verbunden, die als Elemente zum Empfangen
und Befördern
der elektromagnetischen Wellenenergie zu den Dioden dienen. Die
gegenüberliegenden
Enden der Zuleitungen 262 sind über eine leitfähige Scheibe 270 mit
einem Außenleiter 268 einer
Mikro-Koaxialübertragungsleitung 266 verbunden.
Jede Kathode der Dioden 254 ist mit einem Mittelleiter 264 der
Mikro-Koaxialübertragungsleitung 266 verbunden.
Die Übertragungsleitung 266 hat
den gleichen Aufbau wie die Übertragungsleitung 206 der Antenne 200 (s. 6).
Die Übertragungsleitung 266 umfasst
insbesondere einen Außenleiter 268,
der von dem Mittelleiter 264 durch ein (nicht dargestelltes)
Dielektrikum beabstandet ist, um einen 50Ω-Wellenwiderstand bereitzustellen. Ein
gegabelter Impedanztransformator 272, der durch eine leitfähige Abschirmung 274 definiert
ist, erstreckt sich entlang eines Bereiches der Übertragungsleitung 266. Die
leitfähige
Abschirmung 274, die umflochten sein oder in Form eines
massiven Gliedes vorliegen kann, ist um den Außenleiter 268 der Übertragungsleitung 266 herum
und von diesem durch eine dielektrische Schicht 278 beabstandet
angebracht. Der Impedanztransformator 272 gewährleistet
eine gute Impedanzanpassung zwischen der Diodenanordnung 252 und
der Übertragungsleitung 266.
-
Jede
Diode 254 nimmt eine Gleichrichtung der entlang ihrer zugeordneten
Zuleitungen 262 empfangenen elektromagnetischen Wellen
vor und erzeugt ein direktes (Gleich-) Stromsignal. Der von jeder
Diode 254 erzeugte Strom wird am Knoten 258 aufsummiert
und über
eine Koaxialübertragungsleitung 266 einem
(nicht dargestellten) Messsystem zugeführt. Die Dioden 254 können eingekapselt
oder vergossen sein, um der Anordnung 252 mechanische Stabilität zu verleihen.
-
In
den 11-14 ist ein medizinisches Mikrowellensystem 300 gezeigt,
das besonders gut für
die Verwendung mit der Antenne 200 geeignet ist. Das System 300 umfasst
einen Katheter 302 mit einem aufblasbaren Yagi-Ballon 304 und
einem aufblasbaren Fixierballon 306. Wie unten ausführlicher erörtert, wird
der Fixierballon 306 im Betrieb zur mechanischen Fixierung
der Position des Katheters in einer Körperpassage, z.B. der Harnröhre, verwendet. Bei
Positionierung im Rektum kann ein Rektalkatheter durch externe Mittel
in Position gebracht werden. Andererseits wird der Yagi-Ballon 304 zum
Steuern der Zufuhr von Energie, die von der Antenne 200 ausgestrahlt
wird, auf das umliegende Gewebe verwendet. Durch Variieren der Fluidmenge
(z.B. Wasser), und somit der Menge des dielektrischen Materials
zwischen der Strahlungsantenne und dem Gewebe, wird das Strahlungsmuster
der Energie von der Antenne gesteuert. Das Fluid kann auch als ein
wärmeableitendes
Medium zum Abziehen der Wärme von
der Antenne dienen. Tatsächlich
kann die Zugabe von Zusatzstoffen zum Fluid oder die Verwendung eines
unterschiedlichen Fluids (z.B. Kochsalzlösung) den wärmeabführenden Effekt erhöhen.
-
In
bestimmten Anwendungen kann die Temperatur des Fluids oder die Dielektrizitätskonstante des
Fluids so gesteuert werden, dass die Wirksamkeit der Behandlung
gesteigert wird. Beispielsweise kann durch Verändern des Salzgehaltes von
Wasser, das zum Aufblasen des Yagi-Ballons 304 verwendet wird,
die Dielektrizitätskonstante
moduliert werden.
-
In
dieser Ausführungsform
dehnt sich der Yagi-Ballon 304 symmetrisch aus. In bestimmten
Anwendungen kann der Ballon jedoch so konstruiert sein, dass er
sich asymmetrisch ausdehnt, z.B. mit einem Zwischenraum zwischen
der Antenne 200 und dem Direktor 330, der größer ist,
als der zwischen der Antenne und dem Reflektor 328.
-
Der
Katheter 302 umfasst einen mittigen Kanal 308,
der von der Größe her derart
ausgelegt ist, dass es der Antenne 200 möglich ist,
sich zu dem Yagi-Ballon 304 hin
zu erstrecken. In bestimmten Anwendungen kann der mittige Kanal 308 auch
zum Führen
des Katheters 302 über
eine Positioniersonde (nicht dargestellt) verwendet werden. Ein
Arretiermechanismus 310 zum Fixieren der Position der Antenne 200 gegenüber dem
Yagi-Ballon 304 ist am proximalen Ende des Katheters 302 vorgesehen. Eine
Fluidzufuhrkammer 312 und eine Fluidextraktionskammer 314 umgeben
den mittigen Kanal 308, damit während des Betriebes der Antenne 200 Kühlfluid
jeweils vom Katheter 302 in den Bereich des Yagi-Ballons 306 eingeführt bzw.
entnommen werden kann.
-
Ein
Lumen 316 erstreckt sich durch den Katheter 302 vom
Yagi-Ballon 304 zu einem Spritzenventil 318, das
mit einer Fluidquelle (z.B. einer Spritze) verbunden ist, um den
Yagi-Ballon aufzublasen. Ein zweites Lumen 320 erstreckt
sich in ähnlicher Weise
durch den Katheter 302 vom Fixierballon 306 zu
einem Spritzenventil 322, das mit einer separaten Fluidquelle
(z.B. einer Spritze) verbunden ist, um den Fixierballon aufzublasen.
Temperatursensoren 324 sind an der Außenfläche des Katheters 302 befestigt und
sind elektrisch mit der Temperatursteuereinheit S2 ( 1) über faseroptische
Leitungen (nicht dargestellt) verbunden, die durch sich durch den
Katheter erstreckende Lumen 326 angeordnet sind, um Signale
bereitzustellen, die die Temperatur des Gewebes anzeigen.
-
Wie
im Fall der Ausführungsform
der in den 1–4 gezeigten
Anordnung 12 können
Reflektor- und Direktorelemente verwendet werden, um die Fokussierung
der von der Antenne 200 auf einen bestimmten Bereich des
Gewebes abgestrahlten Energie zu verbessern.
-
Mit
Bezugnahme insbesondere auf die 12 können in
einer Ausführungsform
ein oder mehrere Reflektoren 328 entlang der Innenfläche 329 des
Yagi- Ballons 304 ausgebildet
sein, um abgestrahlte Energie, die auf den Reflektor trifft, zurück zum erwünschten
Gewebebereich zu lenken. In dieser Ausführungsform liegt der Reflektor 328 in
der Form einer dünnen
leitfähigen
Platte vor, die einen rechtwinkligen Bereich von ca. 60° bedeckt.
Zusätzlich
zum Reflektor 328 ist ein Direktor 330 in Form
einer leitfähigen
Platte auf einem Bereich der Innenfläche 329 diametrisch
der des Reflektors 328 gegenüberliegend ausgebildet. Der
Direktor 330 bedeckt einen Bereich von 30°. In alternativen
Ausführungsformen
können
der Reflektor 328 und der Direktor 330 in Form
eines leitfähigen
Netzes oder einer Anordnung von Drähten vorliegen. Das Verändern des
Fluidvolumens innerhalb des Yagi-Ballons 304 verändert den
Durchmesser des Ballons sowie den relativen Abstand zwischen der
Antenne 200 und dem Reflektor 328 und dem Direktor 330.
-
Diese
Anordnung der Positionierung des aktiven Antennenelementes 200 zwischen
einem Reflektor 328 und einem Direktor 330 stellt
im Wesentlichen eine Antenne mit einer erhöhten Richtwirkung und einem
höheren
Antennengewinn bereit, die üblicherweise
Yagi-Antennen zugeordnet sind. Der vergrößerte Verstärkungsverlauf, der so viel
wie 6 dB betragen kann, ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine Reduzierung der für die Antenne 200 erforderlichen Leistung
um einen Faktor von vier. Der Betrieb bei reduzierter Leistung erlaubt
eine niedrigere Leistung, die Verwendung von preiswerteren Leistungsquellen, erhöht die Zuverlässigkeit
der Quelle und sorgt für
ein erheblich sichereres medizinisches Verfahren. Wo eine höhere Leistung
von der Quelle zur Verfügung steht
und für
die Erwärmung
gewünscht
wird, ermöglicht
der erhöhte
Verstärkungsverlauf
der Antenne 200 ferner einer tiefere Wärmedurchdringung des Gewebes
(d.h. der Prostata).
-
Wie
in 15 gezeigt, ist das Mikrowellenantennensystem 300 besonders
für die
Verwendung bei der Behandlung und Diagnose von Prostatakrebs sowie
benigner Prostatahyperplasie (BPH) attraktiv. Der Krebs einer Prostata 101 beispielsweise
entsteht häufig
an einem hinteren Bereich der Prostata nahe der Rektumwand 102.
Somit ist das System 300 für diese Behandlung hilfreich,
weil der Zugriff auf die Prostata 101 durch das Rektum 104 und/oder
die Harnröhre 106 erreicht
werden kann. Der Arzt kann beispielsweise das Mikrowellenantennensystem 300 in
die Harnröhre 106 einführen, während die
Empfangsantenne 50, wie gezeigt, durch den Anus 108 und
im Rektum 104 positioniert wird. Bei dieser Anwendung wird
das Mikrowellenantennensystem 300 zum Erreichen eines hohen
Grades an einheitlicher Wärme
durch die Prostata 101 genutzt, während die Empfangsantenne 250 das
von dem Antennensystem 300 abgestrahlte Energieniveau überwacht.
-
Eine
Vorgehensweise zum Behandeln oder Diagnostizieren der Prostata mittels
Verwendung dieser Vorrichtungen folgt. Der Katheter 302 wird
zunächst
in die Harnröhre
eingeführt
und unter Verwendung bekannter Positioniertechniken wie Ultraschall oder
mehrere röntgensichtbare
Marker auf dem Katheter 302 richtig positioniert, so dass
der Yagi-Ballon 304 angrenzend an die Prostata 101 positioniert
wird. Nach der Positionierung führt
der Therapeut oder Chirurg ein Fluid durch das Ventil 322 zu,
um den Fixierballon 306 aufzublasen, wodurch die Position
des Katheters 302 in der Passage fixiert wird.
-
Die
Antenne 200 wird dann durch den zentralen Lumen 308 eingeführt, bis
der magnetische Dipol 204 und der mittelpunktgespeiste
Dipol 207 beide innerhalb des Yagi-Ballons 304 positioniert
sind. Ein relativ niedriger Leistungspegel (z.B. 100 mWatt) wird
dann von der Leistungsquelle S1 an der Antenne angelegt. Während des
Beobachtens des Anzeigers 226 für den Reflexionskoeffizienten
(5) wird die axiale Position des Erregerdipols 202 relativ
zum magnetischen Dipol 204 eingestellt, bis ein minimaler Reflexionskoeffizient
erreicht ist, wodurch eine maximale Übertragungsleistung in die
Prostata gewährleistet
ist. Die angelegte Leistung von der Leistungsquelle wird erhöht (z.B.
1 bis 2 Watt), und das Fluid wird dann in den Yagi-Ballon 304 über das
Ventil 318 zugeführt,
so dass sich der Yagi-Ballon aufbläst.
-
Die
Empfangsantenne 250 wird an einer Position nahe der Prostata
in das Rektum eingeführt, um
Energie zu detektieren, die von der in der Harnröhre 104 positionierten
Antenne 200 ausgestrahlt wird. Dadurch können jegliche Änderungen
im Strahlungsmuster der Antenne 200, die von Änderungen im
Fluidvolumen in dem Yagi-Ballon 304 verursacht werden,
von der Empfangsantenne 250 erkannt und bei spielsweise
auf einem Bildschirmmonitor 5a beobachtet werden. Hierdurch
kann das Strahlungsmuster der Antenne 200 vom Therapeuten
verändert
oder moduliert werden. In anderen Anwendungen kann der Leistungspegel,
der von der Quelle an der Antenne 200 angelegt wird, so
moduliert werden, dass die Erwärmung
des Gewebes gesteuert wird.
-
Wie
oben dargelegt ändert
sich die Dielektrizitätskonstante
des bestrahlten Gewebes aufgrund der Erwärmung in erster Linie deshalb,
weit sich die Menge des Fluids im Gewebe verändert. Deshalb kann es für den Therapeuten
während
des Vorganges wünschenswert
sein, die axiale Position des Erregerdipols 202 relativ
zum magnetischen Dipol 204 nochmals erneut einzustellen,
um einen minimalen Reflexionskoeffizienten zu erhalten.
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In
den 16A und 16B ist
eine diagnostische Vorgehensweise für die Verwendung des Mikrowellenantennensystems 300 zur
Behandlung der Prostata 101 gezeigt. Bei diesem Lösungsweg wird
das Antennensystem 300 in einem diagnostischen Verfahren
zur Lokalisierung der Gewebegrenzen verwendet, die durch den inhärenten dielektrischen
Kontrast zwischen abnormen und normalen Geweben aufgrund ihres relativen
Wassergehaltes entstehen.
-
Bei
diesem diagnostischen Verfahren wird das Mikrowellenantennensystem 300 des
in 11 gezeigten Typs durch die Harnröhre 106 geführt, während die
Empfangsantenne 250 in das Rektum 104 eingeführt wird.
Die Empfangsantenne 250 wird zum Empfangen von Signalen
verwendet, die vom Antennensystem 300 übertragen werden. Die vom Antennensystem 300 übertragenen
Signale werden von den elektrischen Eigenschaften des Gewebemediums
gedämpft.
Durch Messen bestimmter Eigenschaften der Signale während deren
Durchlaufen durch das Gewebe können
somit Materialeigenschaften des Gewebes, wie die elektrische Dämpfungskonstante
(a), in Neper/Länge
bestimmt werden. Die Dämpfungseigenschaften
der durch das Gewebe hindurchlaufenden Signale sorgen für eine Angabe
hinsichtlich des Typs (z.B. Knochen, Muskel, Tumor) und der relativen
Normalität
dieses Gewebes. Beispielsweise weist gesundes Muskelgewebe normalerweise
einen geringeren Wassergehalt auf als karzinomatöses Gewebe. Wird die vom Antennensystem 300 übertragene
Energie mit schmaler Strahlbreite durch einen Bereich des gesunden
Gewebes gelenkt und in das neoplastische Gewebe hinein sowie durch
erwärmtes
und nicht erwärmtes
Gewebe, so kann eine Veränderung
im Wert der Dämpfungskonstante
beobachtet werden.
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Im
oben beschriebenen Verfahren wurde die Empfangsantenne 250 innerhalb
des Rektums angeordnet, um die vom Mikrowellenantennensystem 300 ausgestrahlte
Energie zu erkennen. In anderen Verfahren kann ein Mikrowellenantennensystem 300 sowohl
im Rektum 104 als auch in der Harnröhre 106 eingesetzt
werden, so dass die Prostata 101 von zwei unterschiedlichen
Positionen aus bestrahlt wird.
-
Der
Computer 5 würde
im allgemeinen einen Computerbildschirmmonitor 5a (1)
zum Anzeigen kontinuierlicher Werte von Temperaturänderungen
an den Grenzen einer Abbildung eines simulierten Zielorgans (z.B.
der Prostata) oder eines Ultraschallbildes umfassen. Ein schematisches
Modell des Zielorgans, das die Anatomie wiedergibt, würde mit
unterschiedlichen überlagerten
Farben abgebildet sein, welche die unterschiedlichen Temperaturbereiche
in verschiedenen Bereichen des Organs wiedergeben. Hierdurch ist
der Therapeut oder Chirurg in der Lage, die Zielstelle und die Effektivität durch
die Anwendung von Wärme
von dem System in Echtzeit zu bestimmen. Der Monitor kann die von jedem
der Sensoren detektierte Temperatur in Abhängigkeit der Zeit abbilden
und Start- und Endpunkte für
die Behandlung bereitstellen.
-
Aufgrund
der von den Sensoren empfangenen Signale ist der Computer 5 in
der Lage, Warnmeldungen auszugeben, die auf dem Monitor angezeigt
werden, wenn die Temperaturen vorbestimmte Schwellenwerte übersteigen.
Der Computer 5 kann die Leistungsquelle S1 auch automatisch
abschalten, wenn beispielsweise die Temperaturen für eine inakzeptable
Zeitdauer hoch bleiben oder wenn ein Fehler im System erkannt wird.
Der Computer 5 enthält auch
einen Speicher zum Speichern statistischer Daten, einschließlich Patienteninformationen,
aktuelle Labordaten sowie Daten, die während des Verfahrens gesammelt
werden.
-
Ein
Artikel von McCorkie et al. mit dem Titel „Monitoring a Chemical Plume
Remediation via the Radio Imaging Method" stellt eine mathematische Analyse zum
Bestimmen der elektrischen Dämpfungskonstante
zur Verfügung.
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Die
oben beschriebenen Antennensysteme sind für diese Anwendung sehr gut
geeignet, da sowohl die Antennensysteme 10 und 300 als
auch die Empfangsantenne 250 mit der Richtung des durch verschiedene
Positionen 110–114 elektrisch
geschwenkten Energiestrahls ortsfest verbleiben können, indem
die Amplitudenphase und die Eigenschaften der Mikrowellenleistungsquelle
S1 variiert werden. Ein Netzanalysator 115 (15),
z.B. ein HP 8510 Vektor-Netzanalysator (ein Produkt der Hewlett
Packard Company, Palo Alto, CA) wird mit dem Antennensystem 250 verbunden,
um die Impedanz am distalen Ende des Antennensystems 250 zu messen.
Die Impedanz wird zur Ableitung der Dämpfungs- und Phasenkonstantenwerte
für jede
Messung benutzt.
-
Es
gilt jedoch auch zu würdigen,
dass eine Übertragungsmikrowellenantenne
physikalisch bewegbar ist, z.B. durch den Arzt, um eine Reihe von Dämpfungskennwerten
bereitzustellen, die zur Charakterisierung des Gewebes im Wirkbereich
verwendet werden können.
Die Übertragungsantenne
kann ebenfalls um ihre Achse gedreht werden, um eine weitere Richtungssteuerung
des übertragenen
Energiestrahls zu bewirken.
-
Weitere
Ausführungsformen
sind im Umfang der Ansprüche
enthalten.
-
Es
ist wichtig zu würdigen,
dass die Katheter 14 und 302 jegliche aus einer
großen
Vielfalt von Kathetern unterschiedlicher Konfigurationen und Größen sein
können.
Die bestimmte Anwendung, in der das Mikrowellenantennensystem verwendet
wird, gibt im allgemeinen die Auswahl des Zufuhrkatheters, der Sonde
sowie die Anzahl und bestimmte Konfiguration der Antennen vor. Bei
Verwendung in der Harnröhre
können
beispielsweise flexible Katheter des Foley-Typs im Größenbereich
zwischen 18–28
F verwendet werden. Beim Einführen
in das Rektum können
andererseits größere Katheter
von 22 bis 32 F geeigneter sein. Der Rektalkatheter kann von einem
Ultraschallabbildungswandler begleitet sein, die beide in eine Halteummantelung
eingesetzt sind. Die Katheter können
kleine Vorsprünge
entlang der Länge
der Katheter zur Vereinfachung ihrer Positionierung während der
Zufuhr aufweisen. Die Antennen selbst sind strahlenundurchlässig und
tragen zur Feststellung ihrer Position bei.
-
Obgleich
die obigen Ausführungsformen
geschlossene Katheter beschreiben, kann für alternative Anwendungen die
Verwendung von offenen Kathetern für Längsstrahlkonfigurationen erforderlich sein.
Zusätzliche
Lumen zur Zufuhr von Spülfluids oder
therapeutischen Wirkstoffen (z.B. chemotherapeutische Wirkstoffe,
Hypothermie- und/oder thermische Sensibilisatoren) können auch
gleichzeitig oder nacheinander eingebracht werden, um die von den Antennen
bereitgestellte Wärmetherapie
zu verbessern.
-
In
der oben beschriebenen Vorgehensweise wurde die elektrische Dämpfungskonstante
zum Charakterisieren des Gewebes verwendet. Es können jedoch auch andere Parameter
aus den Impedanzmessungen zur Charakterisierung des Gewebes abgeleitet
werden. Beispielsweise die Permittivität oder komplexe Dielektrizitätskonstante
(ε* = ε' – jε'')
als ein Indikator des Wassergehalts in Gewebe, der – wie oben
beschrieben – zur
Bestimmung des Gewebetyps verwendet werden kann. Bei dieser Vorgehensweise
ist im allgemeinen ein Kalibrierungsvorgang erforderlich, um Impedanzreferenzwerte
für verschiedenen
bekannte Materialien zu ermitteln, die beispielsweise von destilliertem
Wasser bis hin zu einer Probe ohne Wasser reichen. Zwischen diesen beiden
Extremen können
mit dem Antennensystem verschiedene Typen von Geweben und Neoplasmen gemessen
werden, um eine Datenbank mit Impedanzwerten für unterschiedliches Gewebe
zu errichten.
-
Die
Fähigkeit,
das Mikrowellenantennensystem 10 in einem Diagnoseverfahren
zu verwenden, stellt ein bedeutendes Werkzeug dar, insbesondere wenn das
Antennensystem auch zur Bereitstellung einer Hyperthermie-Behandlung
(d.h. in einem Erwärmungsmodus)
benutzt wird. Im Wesentlichen wird das Diagnoseverfahren zum Identifizieren
und Isolieren von Bereichen verwendet, die eine Behandlung im Erwärmungsmodus
erfordern. Das Antennensystem 10 stellt somit eine dynamische
Lösung mit
Doppelfunktion für
die Behandlung von Gewebe bereit. Die Verwendung des Antennensystems 10 auf diese
Weise ist besonders wichtig, wenn man erkennt, dass sich die dielektrischen
Eigenschaften des Gewebes mit der Temperatur verändern. Durch abwechselnden
Erwärmungs-
und Diagnosebetrieb kann die präzise
Steuerung des Niveaus und der Richtung der Wärme, die von der Mikrowellenquelle angelegt
wird, ausgeführt
werden. Während
des Erwärmens
nimmt beispielsweise der Wassergehalt des Gewebes ab, so dass sich
deshalb der Grad, mit dem Wärme
von dem Gewebe absorbiert wird, vermindert. Ferner verursacht der
abnehmende Wassergehalt eine Verkleinerung des Organs. Im diagnostischen
Betrieb wird die Änderung
der Größe und des Wassergehalts
in einer Änderung
der Impedanz sowie der Dielektrizitätskonstante reflektiert. Aufgrund dieser
Veränderung
kann der Amplituden- und Phasengang der Signale, die an jeder Antenne
der Anordnung angelegt werden, verändert werden, um so die Richtung
und das Niveau der auf den Tumor angewendeten Energie präziser zu
steuern.
-
Wie
oben dargelegt, kann sich die Impedanz des behandelten Gewebes während der
Behandlung erheblich verändern.
Ist dies der Fall, so kann der Arzt den Katheter entfernen und eine
zweite Mikrowellenantennenvorrichtung 300 oder 10 mit
unterschiedlichen Merkmalen einführen.
Beispielsweise kann ein Mikrowellenantennensystem mit geringfügig unterschiedlichen
Abständen
zwischen angrenzenden Antennen eingesetzt werden.
-
Obgleich
in den 6A und 6B nur
ein einzelnes Strahlungsmikrowellensystem 10 gezeigt ist, gilt
zu würdigen,
dass ein separates Empfangsantennensystem 250 die Verwendung
von zwei oder mehreren Strahlungsmikrowellenantennensystemen 300 ermöglicht,
um eine größere Vielfalt
unterschiedlicher Erwärmungsmusterformen
zur Verfügung
zu stellen.
-
Während z.B.
das Wärmerohr
S3 in 4 als Bestandteil der Antennenanordnung gezeigt
und oben erläutert
wurde, könnte
das Wärmerohr
als separate Vorrichtung bereitgestellt werden. Ferner kann das
Wärmerohr
derart betrieben werden, dass das Gewebe, das an die Antenne angrenzt,
iterativ abgekühlt
und erwärmt
wird.
-
Während in
der 5 ferner die Verwendung einer Vielzahl von Mikrowellenantennenvorrichtungen
gezeigt ist, die zur Behandlung der Prostata durch die Harnblase
und das Rektum eingeführt
werden, können ähnlich Methoden
in anderen Körperbereichen
angewendet werden, z.B. an der Leber oder Niere.
-
Noch
weitere Ausführungsformen
sind im Umfang der Ansprüche
enthalten.