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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine auf einen Anruf- bzw.
Verbindungsvorgang bezogene Anordnung, wobei der Empfänger des
Anrufs für
den Anruf belastet werden sollte und nicht der Anrufer, insbesondere
im Zusammenhang mit Benutzern/Endpunkten, die in einem Adresscontroller
bzw. Gatekeeper als Teilnehmer für
diesen Dienst registriert worden sind, um dadurch dem Gatekeeper
zu ermöglichen,
zwischen diesen H.323 Anrufe bzw. Verbindungen aufzubauen.
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Mit
anderen Worten handelt die Erfindung von Anrufen von Nummern in
einer H.323 Umgebung, wobei der Empfänger des Anrufs bzw. der Verbindung
für die
Verbindung belastet werden soll und nicht der Anrufer.
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Technischer Hintergrund
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Das Problemgebiet
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Nach
dem H.323 Standard muss man sich in einem Adresscontroller bzw.
Gatekeeper registrieren, bevor ein Anruf durch den Gatekeeper aufgebaut werden
kann. Der Gatekeeper entscheidet, wem es erlaubt ist, sich zu registrieren.
Dies wird typischerweise jeder sein, der eine Subskription für diesen Dienst
aufweist. Dann wird es den Benutzern/Endpunkten mit Subskription
ermöglicht,
sich zu registrieren und untereinander H.323 Anrufe aufzubauen. Normalerweise
ist der Anrufer derjenige, der für
den Anruf belastet wird. Ein normaler Anruf wäre ähnlich dem in 1 gezeigten.
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Es
besteht ein Bedarf für
eine einfache Art und Weise, jemanden anzurufen, wobei der Empfänger für den Anruf
be lastet wird. Und der Anrufer sollte nicht notwendigerweise ein
Teilnehmer für
den Dienst sein müssen,
um diese gebührenfreien
Nummern anzurufen.
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EP-A-0
928 005 beschreibt ein Verfahren zum Aufbauen einer speziellen Dienst-Anrufverbindung über das
Internet, in dem eine gewählte
spezielle Dienst-Nummer auf eine Zielnummer und eine IP Adresse
eines die Zielnummer bedienenden, abschließenden ITS (Internet-Telefonie-Server),
abgebildet wird und der Anruf von einer verursachenden ITS zu der
abschließenden
ITS geleitet wird, um den Anruf zu beenden. Jedoch erklärt EP-A-0
928 095 nicht explizit, wie ein nicht registrierter Teilnehmer in die
Lage versetzt wird, einen umgekehrt-belasteten Anruf auszuführen.
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WO
98/26543 offenbart ein Adresscontroller- bzw. Gateway-System zum Anbinden
eines Telefonnetzwerks an das Internet. Jedoch enthält diese Druckschrift
nichts über
umgekehrtbelastete Anrufe oder das Ausführen von Anrufen, ohne ein
Teilnehmer zu sein.
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Aufgabe der
Erfindung
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Eine
erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anordnung
bereitzustellen, bei der ein Anrufer kein Teilnehmer des Dienstes
sein muss, um derartige gebührenfreie
Nummern anzurufen.
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Ein
anderes Ziel bzw. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Anordnung bereitzustellen, wobei vermieden wird, dass der Gatekeeper
alle Signalisierungen selbst ausführen sollte, d.h. einige geschützte bzw.
proprietäre
Verfahren zum Verifizieren aufweisen sollte.
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Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anordnung
bereitzustellen, wobei dieser Dienstleistungstyp in einer sehr benutzerfreundlichen
Art und Weise ausgeführt
werden könnte
und in erster Linie durch die Verwendung von bestehender Hardware.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
obigen Aufgaben werden gelöst
durch eine im Oberbegriff beschriebene Anordnung, die nach der vorliegenden
Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, dass die Anordnung einen Proxy
bzw. Proxyserver und Mittel zur Datenübertragung bzw. zur Kommunikation
mit dem Proxy umfasst, wobei der Proxy mit Anpassungsmittel zum
Registrieren von Anrufern, die keine Teilnehmer des Dienstes sind,
und zum Verbinden der Anrufer für
einen gebührenfreien
Anruf ausgestattet ist.
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In
zweckmäßigster
Weise kann das Mittel zur Datenübertragung
mit einem Proxy durch einen Klick auf einer Web-Seite initiiert
werden.
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Mit
anderen Worten bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Tatsache,
dass ein einfacher Klick auf einer Web-Seite eine Verbindung mit einem Proxy,
der eine Registrierung für
sich sendet und versichert, dass tatsächlich eine gebührenfreie
Nummer angerufen wurde, herstellt.
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Wenn
der Benutzer eine nicht gebührenfreie Nummer
anruft, wird der Anruf nicht aufgebaut.
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Des
Weiteren wird die Erfindung vermeiden, dass der Gatekeeper alle
die Signalisierung selbst ausführen
sollte, was möglicherweise
die Verwendung einiger eigener geschützter bzw. proprietärer Verfahren
zum Verifizieren enthalten würde.
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Weil
der Gatekeeper eine entscheidende Ressource in einer H.323 Umgebung
ist, ermöglicht die
vorliegende Erfindung, dass keine wesentlichen Änderungen darin vorgesehen
sind.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen
sowie aus den beigefügten
Patentansprüchen
erkennbar.
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Kurze Beschreibung bzw.
Offenbarung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Skizze, die veranschaulicht, wie ein normaler
Anruf in Bezug auf einen Gatekeeper aufgebaut wird.
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2 ist
eine schematische Skizze, enthaltend die Hauptelemente, die zum
Umsetzen der vorliegenden Erfindung in die Praxis notwendig sind,
wobei die vorliegende Ausführungsform
einen Proxy enthält,
der dazu angepasst ist, RAS Signalisierungen zum Gatekeeper auszuführen.
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Ausführliche
Beschreibung der Ausführungsformen
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1 veranschaulicht,
wie ein normaler Anruf aus dem Stand der Technik in einer H.323
Umgebung aufgebaut wird, wobei eine Registrierung in einem Gatekeeper
notwendig ist, bevor ein Anrufaufbau durch den Gatekeeper möglich ist.
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In 2 wird
veranschaulicht, wie die Erfindung es in einer einfachen Art einem
Benutzer ermöglicht,
jemanden anzurufen, wobei der Empfänger für den Anruf belastet wird und
wobei der Anrufer kein Teilnehmer des Dienstes sein muss, um diese gebührenfreien
Nummern anzurufen.
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Die
grundlegende Idee besteht darin, einen RAS Proxy zum Ausführen der
RAS Signalisierung zu dem Gatekeeper zu verwenden. Jedoch kann dies darauf
erweitert werden, dass der Proxy auch die Q931 und H245 Signalisierungen
verrichtet, wie in 2 gezeigt.
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Ein
Hauptproblem bei dieser Lösung
ist, dass es nicht der Endbenutzer ist, der verifiziert wird, sondern
dass es die Anwendung selbst ist. Das bedeutet, dass es die Aufgabe
des Gatekeepersystems ist, zu verifizieren, dass der Verursacher
des Anrufs von aus einer bestimmten Anwendung heraus ausgeführt wird
und nicht von einem bestimmten Benutzer. Dies ist bedeutsam, wenn
die Sicherheit und die Abrechnung für den Anruf betrachtet werden.
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Auf
der Client-Seite kann ein signiertes Applet oder ein äquivalenter
Anwendungstyp, auf einer Web-Seite oder einer ähnlichen Anwendungsumgebung
eingesetzt werden. Dies wird dem End-Benutzer Information darüber zusichern,
wer diesen Dienst bereitstellt (der Dienstanbieter), und dass niemand unerlaubte Änderungen
an den Applets vorgenommen hat, weil es durch den Dienstanbieter
signiert wurde.
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Das
Applet wird eine Http-Anfrage an den Proxy schicken mit Information
darüber,
welche Nummer ein bestimmter Benutzer anrufen möchte. Zum Überprüfen, dass dies eine gebührenfreie
Nummer ist, hat der Proxy zwei Alternativen.
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Ein
Weg ist es, eine lokale Liste über
alle gebührenfreien
Nummern zu führen
und die angerufene Nummer mit dieser Liste abzugleichen.
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Der
andere Weg ist es, das Applet die Nachricht mit einem eigenen Schlüssel verschlüsseln zu lassen,
und dann wird der Proxy den allgemein bekannten Schlüssel des
Applets benutzen, um es zu entschlüsseln. Es sollte verstanden
werden, dass auch weiter entwickelte allgemein bekannte/eigenen Schlüssel) verwendet
werden können.
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Die
Verschlüsselung
sollte vor der Zusammenstellung bzw. Kompilierung des Applets ausgeführt werden,
weil nur die Nummer, die man anrufen möchte, verschlüsselt werden
muss, und diese Nummer dem Dienstanbieter vor dem Kompilieren des Applets
wohlbekannt ist. Dies stellt sicher, dass selbst wenn jemand versucht,
das Applet zum Einbrechen in die Sicherheit des Systems bzw. zum
Eindringen in das System zu dekompilieren, sie nur eine verschlüsselte Nachricht
erhalten werden, die für
ihn nutzlos ist. Weil die Verschlüsselung nicht in dem Applet
selbst ausgeführt
wird, wäre
es für
Personen nutzlos, zu versuchen, diesen Dienst zu missbrauchen. Für den Proxy
wird dies bestätigen,
dass das Applet eine Nummer anruft, die der Dienstanbieter als eine
gebührenfreie
Nummer deklariert hat.
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Für weitere
Sicherheitsfragen kann man eine SSL-Verbindung zwischen dem Applet
und Proxy verwenden. Anstelle von Applets ist es auch möglich, Servlets
oder einfache HTML Web-Seiten zu verwenden, jedoch wird der End-Benutzer
dann keine sichere Information darüber erhalten, wer diesen Dienst angeboten
hat.
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Der
Proxy wird die in Http empfangene Anfrage in tatsächliche
RAS (oder Q931/H245) Nachrichten umwandeln und mit dem Gatekeeper
kommunizieren. Diese Kommunikation wird es dem Endpunkt ermöglichen,
den Anruf durch den Gatekeeper aufzubauen. Wenn der Gatekeeper eine
Benutzerbestätigung
verlangt über
das hinaus, was durch den H323 Standard bereitgestellt wird, sollte
der Proxy dies ebenfalls bereitstellen. Dies bedeutet, dass es in dem
Gatekeeper keine Veränderungen
gibt, um diesen Dienst zu ermöglichen.
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Vorteile
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Es
besteht keine Notwendigkeit für
Veränderungen
in dem Gatekeeper, was dazu führt,
dass diese Erfindung in einer vollständig H.323 kompatiblen Umgebung
ausgeführt
werden kann, was keine geschützte
bzw. proprietäre
Signalisierung erfordert.
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Erweiterung
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Der
Gatekeeper könnte
all die Signalisierungen und Überprüfungen selbst
ausführen.
Das bedeutet, dass die in dieser Patentanmeldung beschriebene Lösung ebenso
innerhalb des Gatekeepers angeordnet werden könnte. Der Vorteil davon ist,
dass es nur ein System wäre,
das all die Signalisierungen und Verarbeitungen ausführt. Weil
die Echtzeitanforderungen an den Gatekeeper sehr hoch sind, ist
der Nachteil, dass das System verlangsamt werden würde, wenn
die gesamte Funktionalität
zusammengelegt würde.
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Definitionen
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- H.323 Standard
- – Stellt eine Grundlage für Audio,
Video und Datenkommunikationen über
Internetprotokoll (IP)-basierte Netzwerke, einschließlich des
Internets, bereit.
- RAS
- – Registrierung, Zulassung
und Status (Englisch: Registration, Admission, Status). RAS-Signalisierung
führt Registrierungs-,
Zulassungs-, Bandbreitenveränderungs-,
Status- und Verbindungsabbruch-Vorgänge zwischen Endpunkten und Gatekeepern
bereit.
- Q.931
- – Anrufsignalisierungsprotokoll zum
Aufbauen und Beenden von Anrufen.
- H.245
- – Steuerungsprotokoll für Multimediakommunikation.
- Gatekeeper bzw. Adresscontroller
- – Ein Server, der Benutzernamen
in physi kalische Adressen für
H.323 Konferenzschaltungen übersetzt.
Er kann auch zum Bereitstellen von Anrufautorisierung und Abrechnungsinformation
verwendet werden.
- Applet
- – Ein Programm, dazu entworfen,
von innerhalb einer anderen Anwendung ausgeführt zu werden. Im Unterschied
zu einer Anwendung kann ein Applet nicht direkt vom Betriebssystem ausgeführt werden.
- Servlet
- – Ein Applet, das auf einem
Server läuft.
Der Ausdruck bezieht sich normalerweise auf ein Java Applet, das
innerhalb einer Web-Server-Umgebung läuft. Dies ist analog zu einem
Java Applet, das innerhalb einer Web-Browserumgebung läuft.
- World Wide Web
- Eine Interneteinrichtung,
die Dokumente lokal und entfernt miteinander verbindet. Das Web-Dokument
wird eine Web-Seite
genannt und verbindet in die Seite, um Benutzern das Springen von
Seite zu Seite (Hypertext) zu ermöglichen, unabhängig davon,
ob die Seiten auf demselben Server oder auf Servern rund um die
Welt gespeichert sind. Die Seiten werden über einen Web-Browser, wie
Netscape Navigator oder Internet Explorer, angesteuert und gelesen.
- Http
- – HyperText Transport Protokoll.
Das Kommunikationsprotokoll, das verwendet wird zum Verbinden mit
Servern in dem World Wide Web.
- Webseite
- Eine Seite in einem
World Wide Web Dokument.
- SSL
- – (Englisch: Secure Sockets Layer)
Das führende
Sicherheitsprotokoll im Internet.
- Proxy Server
- – Auch Proxy- oder Anwendungslevel-Gateway
genannt, ist eine Anwendung, die die Verbindung zwischen dem Sender
und Empfänger
unterbricht. Alle Eingaben werden aus einem anderen Anschluss weitergeleitet,
wobei ein geradliniger Weg zwischen zwei Netzwerken geschlossen
wird und ein Hacker davon abgehalten wird, interne Adressen und
Einzelheiten eines nicht öffentlichen Netzwerks
zu erhalten.
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Referenzen
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- [1] ITU-T Empfehlungen H.323 (1998), "Packet-based multimedia communication
systems" (paketvermittelte
Multimediakommunikationssysteme).