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Diese
Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der integrierten optischen
Chips oder Vorrichtungen und insbesondere das Gebiet der multifunktionalen integrierten
optischen Chips wie etwa jener mit integrierten optischen Bauelementen,
die auf Lithiumniobat-(LiNbO3-)Substraten
ausgebildet sind. Integrierte optische Bauelemente, die auf solchen
Chips ausgebildet sind, weisen Wellenleiter auf, die so angeordnet
sein können,
daß sie
zum Beispiel als optische Koppler und Phasenmodulatoren fungieren
können. Mehrere
Funktionen können
auf einer einzigen Vorrichtung integriert sein, was Verluste und
Fehler beseitigt, die mit der Kopplung von separaten Vorrichtungen
verbunden sind.
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Multifunktionale
Integrierte Optische Chips (MIOCs) werden normalerweise in großen Stückzahlen
auf drei bis vier Zoll großen
Wafern aus Lithiumniobat (LiNbO3) unter
Verwendung von herkömmlichen
Photomasken, Vakuumabscheidung, chemischen Bädern, Protonenaustausch-, Diffusions- und Ätzmethoden
hergestellt, um große
Zahlen identischer Bauelemente zu niedrigen Kosten und mit hoher
Zuverlässigkeit
auszubilden. MIOCs, die imstande sind, viele Funktionen wie etwa
Polarisationsverteilung/kombination und Modulation durchzuführen, werden
bei der Herstellung von faseroptischen Gyroskopen (FOGs) oder Rotationssensoren
von mittlerer und hoher Genauigkeit verwendet. Das FOG nutzt den
Sagnac-Effekt, um Rotationsfrequenzen um eine Achse senkrecht zu
einer Faseroptische Spule zu messen. MIOCs können auch bei der Bildung anderer
faseroptischer Sensoren wie etwa Hydrophone oder Geophone verwendet
werden, die auf den Prinzipien des Mach-Zehnder- oder des Michelson-Interferometers
beruhen.
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Ein
faseroptisches Gyroskop weist eine Einrichtung zum Einkoppeln gegenläufiger Wellen
aus einer optischen Signalquelle in eine faseroptische Spule auf.
Durch Drehung der Spule um eine Achse senkrecht zur Ebene der Spule
entsteht über
den Sagnac-Effekt ein Phasenunterschied zwischen der im Uhrzeigersinn
und der entgegen dem Uhrzeigersinn umlaufenden Welle. Die Phasenverschiebung
tritt auf, weil Wellen, die die Spule in Richtung der Drehung durchlaufen,
eine längere
Durchgangszeit durch die faseroptische Spule haben als Wellen, die die
Spule in der entgegengesetzten Richtung durchlaufen. Die Wellen
werden nach der Ausbreitung durch die Spule kombiniert. Diese Kombination
von Wellen erzeugt ein Interferenzmuster, das verarbeitet werden
kann, um die Rotationsfrequenz zu bestimmen. Verfahren zur Bestimmung
der Rotationsfrequenz sind im Stand der Technik bekannt.
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Es
ist allgemeine Praxis, ein FOG so auszubilden, daß es einen
multifunktionalen integrierten optischen Chip (MIOC) zwischen der
optischen Signalquelle und der faseroptischen Spule aufweist, die normalerweise
aus polarisationserhaltender Faser gebildet wird. Der MIOC weist
normalerweise eine Vielzahl von optischen Wellenleitern auf, die
so angeordnet sind, daß sie
eine Y-Verzweigung bilden. Die Basis der Y-Verzweigung ist mit der
optischen Signalquelle verbunden, während die Arme der Y-Verzweigung mit den
Enden der faseroptischen Spule gekoppelt sind. In den multifunktionalen
integrierten optischen Chip eingegebene optische Signale teilen
sich an der Y-Verzweigung, um optische Signale zu bilden, die als
die gegenläufigen
Wellen in die Enden der Faseroptische Spule eingegeben werden. Nach Ausbreitung
durch die Spule treten die Wellen in die optischen Wellenleiter
ein, die die Arme der Y-Verzweigung
bilden. Die Wellen kombinieren dann in der Y-Verzweigung und werden
aus der Basis der Y-Verzweigung
in eine optische Faser ausgegeben. Die kombinierten Wellen werden
zu einem Photodetektor geleitet, der ein elektrisches Signal erzeugt,
das verarbeitet wird, um die Rotationsfrequenz zu bestimmen.
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Der
erwünschte
Zustand in einem faseroptischen Rotationssensor ist, daß sich die
transversale elektrische (TE) Mode in der faseroptischen Spule und
in den optischen Wellenleitern ohne hinzugefügte Weglängen ausbreitet. Die Ausbreitung
von transversalen magnetischen (TM) Moden und TE-Moden mit hinzugefügten Weglängen sind
unerwünschte
Zustände.
Fehlerquellen wie etwa Polarisations-Kreuzkopplung, die eine Phasenverschiebung
hinzufügt (oder
Polarisations-Nichtreziprozität,
PNR, die damit zusammenhängt,
daß in
der Faser jederzeit zwei Polarisationskomponenten möglich sind),
erscheinen als zusätzliche
optische Wegunterschiede in direkter Konkurrenz mit dem Sagnac-Effekt.
Diese Fehlerquellen verursachen systematische Fehler der Phase und
der Amplitude, wenn sie mit der Frequenz moduliert werden, die von
den Phasenmodulatoren im MIOC verwendet wird. Die systematische
Fehlerkomponente im faseroptischen Rotationssensor aufgrund von
Polarisations-Kreuzkopplung ist umgekehrt proportional zur Quadratwurzel
des absoluten Betrags des Polarisations-Extinktionsverhältnisses. Das Extinktionsverhältnis ist
definiert als das Zehnfache des Logarithmus des Verhältnisses
zwischen der unerwünschten
Leistung (die Leistung der unerwünschten
Mode) und der erwünschten
Leistung (die Leistung der erwünschten
Mode) der Polarisationsmoden, ausgedrückt in Dezibel. Das Minimieren
der Kreuzkopplung (Maximieren des absoluten Betrags des Extinktionsverhältnisses)
im MIOC verringert diese Art von systematischem Fehler.
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Als
weiterer Hintergrund können
integrierte optische Chips wie etwa jene, die hier offenbart werden,
unter Verwendung von Prozessen und Schritten ausgebildet sein können, die
einigen von denjenigen ähnlich
sind, die offenbart sind im US-Patent Nr. 5193136, das Chin L. Chang
et al. am 9. März
1993 für
PROCESS FOR MAKING MULTIFUNCTION INTEGRATED OPTICS CHIPS HAVING
HIGH ELECTRO-OPTIC COEFFICIENTS erteilt wurde; US-Patent Nr. 5046808,
das Chin L. Chang am 10. September 1991 für INTEGRATED OPTICS CHIP AND
METHOD OF CONNECTING OPTICAL FIBER THERETO; US-Patent Nr. 5393371,
das Chin L. Chang et al. am 28. Februar 1995 für INTEGRATED OPTICS CHIPS AND
LASER ABLATION METHODS FOR ATTACHMENT OF OPTICAL FIBERS THERETO
FOR LiNbO3 SUBSTRATES erteilt wurde; US-Patent
Nr. 5442719, das Chin L. Chang et al. am 15. August 1995 für ELECTRO-OPTIC
WAVEGUIDES AND PHASE MODULATORS AND METHODS FOR MAKING THEM erteilt
wurde; sowie US-Patent Nr. 4976506, das George A. Pavlath am 11.
Dezember 1990 für
METHODS FOR RUGGED ATTACHMENT OF FIBERS TO INTEGRATED OPTICS CHIPS
AND PRODUCT THEREOF erteilt wurde.
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Weitere
Hintergründe
zum Stand der Technik sind im US-Patent Nr. 5321779 offenbart, das
Karl M. Kissa am 14. Juni 1994 für
OPTICAL SUBSTRATE WITH LIGHT ABSORBING SEGMENTS erteilt wurde.
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Diese
Erfindung betrifft insbesondere Verfahren und Vorrichtungen zur
Verringerung der Polarisations-Nichtreziprozitätsfehler im MIOC infolge dessen,
daß sowohl
TM-Moden als auch TE-Moden unerwünschte
optische Wege durchlaufen haben und dann in einen auf dem MIOC ausgebildeten
optischen Wellenleiter gekoppelt wurden.
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Wenn
der systematische Fehler des Gyroskops erheblich verringert wird,
besteht die Möglichkeit,
die Faserkosten zu verringern, indem die polarisationserhaltende
Faser durch weniger teure Monomodefaser ersetzt wird oder eine geringere
Länge an polarisationserhaltender
Faser verwendet wird, als zur Zeit verwendet wird. Es besteht auch
die Möglichkeit,
eine erhöhte
Gyroskopgenauigkeit zu unterstützen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist ein integrierter optischer Chip nach Anspruch 1. Der
integrierte optische Chip umfaßt
ein aus einem elektrooptisch aktiven Material bestehendes Substrat
und ein auf einer ersten oberen Fläche des Substrats ausgebildetes
optisches Wellenleiternetzwerk. Das optische Wellenleiternetzwerk
hat eine Eingangsfacette, wo ein optisches Signal in das optische
Wellenleiternetzwerk eingegeben werden kann, sowie eine Ausgangsfacette,
wo optische Signale vom optischen Wellenleiternetzwerk ausgegeben
werden können.
Der integrierte optische Chip umfaßt auch einen Graben, der in
der Bodenfläche
ausgebildet ist und sich in Richtung des optischen Wellenleiternetzwerks
bis zu einer Tiefe von mindestens 70% der Dicke in das Substrat
erstreckt. Der Graben ist angeordnet, um zu verhindern, daß Lichtstrahlen,
die aus dem Inneren des Substrats auf ihn einfallen, sich zur Ausgangsfacette
ausbreiten. Insbesondere verhindert der Graben, daß an der
Eingangsfacette durch Streuung abgelenktes Licht von der Bodenfläche des
Substrats zur Ausgangsfacette reflektiert wird. Der integrierte
optische Chip weist ferner eine auf der oberen Fläche des
Substrats angeordnete Abdeckung und eine in einer Seitenfläche des
Substrats und der Abdeckung ausgebildete Nut auf.
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Die
Abdeckung erstreckt sich vorzugsweise im wesentlichen über die
gesamte Lände
des Substrats.
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Der
integrierte optische Chip kann eine Vielzahl von Gräben aufweisen,
die in der Bodenfläche ausgebildet
sind und sich in Richtung des optischen Wellenleiternetzwerks bis
zu einer Tiefe von mindestens 70% der Dicke in das Substrat erstrecken.
Die Gräben
können
sich in das Substrat bis zu ungefähr 95% der Substratdicke erstrecken.
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Der
integrierte optische Chip gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ferner ein lichtabsorbierendes Material im Graben
und in den Nuten aufweisen.
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Der
integrierte optische Chip gemäß der vorliegenden
Erfindung kann weiterhin eine Elektrodenanordnung aufweisen, die
auf der oberen Fläche
des Substrats angrenzend an das optische Wellenleiternetzwerk ausgebildet
ist, und eine Vielzahl von Zugangselektroden, die auf den Seitenflächen des
Substrats und der Abdeckung ausgebildet sind, um den Elektroden
elektrische Signale zuzuführen.
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Eine
Anerkennung der Aufgaben der vorliegenden Erfindung und ein umfassenderes
Verständnis
ihrer Struktur und Arbeitsweise sind möglich, wenn man die folgende
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform studiert und sich
auf die beigefügten
Zeichnungen bezieht.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A ist
eine perspektivische Ansicht eines MIOC nach Stand der Technik;
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1B ist
eine Unteransicht des MIOC aus 1A;
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1C ist
eine Seitenansicht des MIOC aus 1A und 1B;
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2A–2C sind
Seitenrißansichten,
die MIOCs nach Stand der Technik darstellen, die dafür ausgelegt
sind, einfache Reflexionen zu blockieren;
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3 ist
eine Seitenansicht eines MIOC gemäß der vorliegenden Erfindung,
der dafür
ausgelegt ist, Strahlenwege mehrmaliger Reflexionen zu blockieren.
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4 ist
eine Seitenrißansicht
eines MIOC nach Stand der Technik;
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5 ist
eine Seitenrißansicht,
die Vergleiche der Dicken eines MIOC gemäß der vorliegenden Erfindung
und des MIOC nach Stand der Technik aus 4 darstellt;
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6A ist
eine Seitenansicht, die Probe-Strahlengänge für reflektierte Strahlen in
einem MIOC gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt;
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6B ist
eine Draufsicht des MIOC aus 6A;
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7 ist
eine Draufsicht, die seitliche Gräben in einem MIOC gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt;
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8 ist
eine Draufsicht, die eine Anordnung von Elektroden darstellt, die
auf dem MIOC gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet sein kann;
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9 ist
eine Seitenansicht, die Elektroden auf einem MIOC gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt, die durch den Klebfilm zwischen dem MIOC und
einer Abdeckung ansprechbar sind;
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10 stellt
die Auswirkungen eines 950-μm-Grabens
auf das Extinktionsverhältnis
eines MIOC grafisch dar;
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11 stellt
die Auswirkungen der Grabentiefe auf das Extinktionsverhältnis eines
MIOC grafisch dar; und
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12 stellt
die Auswirkungen eines einzelnen und mehrerer eingeschnittener Gräben in einer Tiefe
von 750 μm
grafisch dar.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Keine
der Zeichnungen der in dieser Offenbarung beschriebenen Vorrichtung
ist maßstäblich. Einige
der Abmessungen von in den Zeichnungen enthaltenen Bestandteilen
sind so klein, daß sie
in einem vergrößerten Maßstab relativ
zu anderen Bestandteilen dargestellt werden müssen.
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1A stellt
einen ersten MIOC 10 nach Stand der Technik dar, der ein
optisches Wellenleiternetzwerk 11 aufweist, das drei auf
einem Substrat 16 ausgebildete optische Wellenleiter 12–14 aufweist. Das
Substrat 16 besteht aus einem elektrooptisch aktiven Material
wie etwa Lithiumniobat LiNbO3, das gewöhnlich zur
Ausbildung solcher Bauelemente verwendet wird. Die optischen Wellenleiter 12–14 werden
durch Dotierung von Abschnitten des Substrats 16 unter
Verwendung von Prozessen ausgebildet, die dem Fachmann bekannt sind.
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Der
optische Wellenleiter 12 erstreckt sich von einer Kante 18 des
Substrats 16 bis zu einer Y-Verzweigung 20, wo sich die
optischen Wellenleiter 12–14 teilen. Die optischen
Wellenleiter 13 und 14 haben abgewinkelte Abschnitte 22 bzw. 24,
die sich zwischen der Y-Verzweigung 20 und parallelen Abschnitten 26 und 28 erstrecken.
Die optischen Wellenleiter 13 und 14 erstrecken
sich zwischen der Y-Verzweigung 20 und
einer Kante 30 des Substrats 16, wobei die Endflächen 18 und 30 im
allgemeinen parallel sind.
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Die
optischen Wellenleiter 12–14 sind so ausgebildet,
daß optische
Fasern 32–34 jeweils
mit ihnen muffengekoppelt sein können,
um den MIOC 10 mit anderen Bauelementen (nicht dargestellt)
zu verbinden. Um die Beschreibung sowohl des Standes der Technik
als auch der Erfindung zu unterstützen, wird die optische Faser 32 nachfolgend
als Eingangs-Anschlußfaser 32 bezeichnet,
und die optischen Fasern 33 und 34 werden als
Ausgangs-Anschlußfasern 33 und 34 bezeichnet.
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Ein
Paar Füße 36 und 38 ist
auf der oberen Fläche 40 des
Substrats 16 in der Nähe
der Enden 18 bzw. 30 angeordnet.
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Der
MIOC 10 ist dafür
ausgelegt, einfache Reflexionen von der unteren Fläche 42 des
Substrats 16 zu blockieren. Wenn zum Beispiel ein optisches Signal
von der Eingangs-Anschlußfaser 32 in
den MIOC 10 eingegeben wird, breitet sich der größte Teil des
eingegebenen Signals in den optischen Wellenleiter 12 zur
Y-Verzweigung 20 aus und wird in die optischen Wellenleiter 13 und 14 eingekoppelt,
die wiederum über
die Ausgangs-Anschlußfaser 33 und 34 auskoppeln.
Jedoch breitet sich ein kleiner Anteil des Signals von der Eingangs-Anschlußfaser 32 im
Substrat 16 aus. Es gibt einen Einfallswinkel für Licht,
das von der unteren Fläche 42 des
Substrats 16 reflektiert wird, für den sich der reflektierte
Strahl zur Kante 30 ausbreitet, wo sich das Licht zu den
Ausgangs-Anschlußfasern 33 und 34 ausbreitet,
die mit den optischen Wellenleitern 13 und 14 gekoppelt sind.
Der Winkel hängt
von den Abmessungen des MIOC 10 ab und läßt sich
leicht berechnen, sobald die Länge
und Dicke des MIOC bekannt sind. Typische MIOCs sind ungefähr 26 bis
28 mm lang, 2 mm breit und 1 mm dick.
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Strahlenwege
mit einer einfachen Reflexion von der unteren Oberfläche 42 werden
durch drei im MIOC 10 ausgebildete flache Gräben oder
Nuten 44–46 blockiert.
Diese Gräben 44–46 befinden
sich im zentralen Bereich des Substrats 16, wo ein Strahl reflektiert
werden müßte, um
den Ausgang des MIOC 10 zu erreichen. Wie in 1A–1C dargestellt, sind
die Gräben 44–46 parallel,
und sie erstrecken sich über
das Substrat 16 in einer Richtung, die ungefähr senkrecht
zum durch die optischen Wellenleiter 12–14 definierten optischen
Weg verläuft.
Normalerweise weichen die Gräben 44–46 0°–15° von der Senkrechten
zum durch die optischen Wellenleiter 12–14 definierten optischen
Weg ab. Die Gräben 44–46 erstrecken
sich normalerweise ungefähr
50 bis 300 μm
von der unteren Kante 42 in das Substrat 16. Normalerweise
haben die Gräben 44–46 Tiefen, die
erheblich geringer sind als die Hälfte der Höhe der Substrats 16.
Die Gräben
können
mit einer Substanz wie etwa Tusche gefüllt sein, um die Unterdrückung unerwünschter
Lichtstrahlen zu verbessern.
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Ein
Lichtstrahl, der auf eine Seite des Grabens 44 einfällt, wird
in einem Winkel reflektiert, der es nicht zuläßt, daß der Strahl die Eingangs-
oder Ausgangs-Anschlußfaser
des MIOC 10 erreicht. Ein Teil des Lichts kann auch absorbiert
werden. Der MIOC 10 hat ein Extinktionsverhältnis im
Bereich von ungefähr –55 bis –65 dB.
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2A stellt
einen MIOC 60 mit drei gleichmäßig voneinander beabstandeten
Gräben 62–64 an den
Punkten 1/4, 1/2 und 3/4 in bezug auf die Länge des MIOC dar. 2B stellt
noch einen anderen Typ von MIOC 65 nach Stand der Technik
mit einem einzelnen Graben 66 im zentralen unteren Bereich
dar. Diese beiden Ausführungen
können
mit oder ohne Füße 59, 61 hergestellt
werden.
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2C stellt
Strahlen 68A und 68B dar, die sich von einer Eingangsfacette 67 des
MIOC 60 zur Bodenfläche 69 ausbreiten.
Der Graben 62 blockiert den Strahl 68B, und der
Graben 63 blockiert den Strahl 68A. Auch diese
Ausführung
kann wiederum mit oder ohne Füße 59, 61 hergestellt
werden.
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Nach
dem Stand der Technik wird nichts unternommen gegen Reflexionen
von den Seitenflächen
oder Reflexionen, an denen sowohl die Seitenflächen als auch der Boden des
Chips beteiligt sind, und es bestehen Einschränkungen durch die strukturelle
Integrität
des Chips. Der Stand der Technik berücksichtigt nur die beiden einfachsten
optischen Wege für
Streulicht, die an einer Anschlußfaser-Schnittstelle beginnen
und an einer gegenüberliegenden
Anschlußfaser
enden.
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Es
ist festgestellt worden, daß eine
weitere Verbesserung des MIOC-Extinktionsverhältnisses erfordert, daß auch andere
Strahlen als diese beiden einfachsten Strahlenwege, die einfache
und dreimalige Reflexionen von der Oberfläche 40 und der Bodenfläche 42 des
Substrats 16 haben, blockiert werden.
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3 ist
eine Seitenrißansicht
eines MIOC 70 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Der MIOC 70 ist in einem Substrat 72 auf
die oben beschriebene Weise ausgebildet und hat ebenfalls ein optisches Wellenleiternetzwerk 11,
das optische Wellenleiter 12–14 aufweist, die
auf einer ersten Oberfläche 73 ausgebildet
sind, wie oben beschrieben und in 1A dargestellt.
Das Substrat 72 hat vorzugsweise eine Dicke von ungefähr 1000 μm. Der MIOC 70 hat
einen einzelnen Graben 74, der im zentralen Bodenabschnitt 76 des
Substrats 72 ausgebildet ist. Der Graben 74 hat
vorzugsweise eine Tiefe im Bereich von ungefähr 700 bis 950 μm und eine
Breite von ungefähr
0,003 Zoll bis 0,012 Zoll. Deshalb beträgt die Tiefe des Grabens 74 vorzugsweise
circa 70% bis 95% der Dicke des Substrats 72. Der Graben 74 kann
mit einem lichtabsorbierenden Material 75, wie etwa Tusche,
gefüllt
werden.
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Der
MIOC 70 weist ferner eine Abdeckung 78 auf, die
auf einer oberen Fläche 79 des
Substrats 72 angeordnet ist. Die Abdeckung 78 besteht
vorzugsweise auch aus LiNbO3. Die Abdeckung 78 ist vorzugsweise
ein Block mit rechtwinkligen Außenflächen und
einer Dicke von ungefähr
1000 μm
oder derselben Dicke wie das Substrat 72. Die Abdeckung 78 sorgt
für eine
zusätzliche
strukturelle Integrität,
um zu verhindern, daß der
MIOC 72 dort bricht, wo der Graben 74 ausgebildet
ist. Andere Ausführungsformen
weisen die Verwendung einer 500 μm
dicken Abdeckung 78 auf.
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Der
Graben 74 im MIOC 70 blockiert Lichtstrahlen mit
einfachen oder dreimaligen Reflexionen an der Bodenfläche 80 und
der oberen Fläche 106 und
blockiert auch Licht von Streuquellen innerhalb des MIOC 70,
einschließlich
der optischen Wellenleiter 12–14. In 3 stellen
die aus durchgezogenen Linien gebildeten Pfeile Strahlen von Streulicht
im MIOC 70 dar. Die gestrichelten Pfeile stellen die Wege
dar, denen auf die Seitenfläche 82 des
Grabens 74 einfallenden Strahlen gefolgt wären, wenn sie
nicht durch den Graben 74 blockiert worden wäre.
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Die
Pfeile 84 und 85 stellen Licht dar, das an der
Eingangsfacette 86 durch Streuung in den MIOC 70 abgelenkt
wird. Der Strahl 84 folgt einem Weg, auf dem er die Ausgangsfacette 88 nach
einer einfachen Reflexion an der Bodenfläche 80 erreichen würde, wenn
der Strahl nicht durch den Graben 74 blockiert würde. Der
Pfeil 85 stellt einen Weg mit dreimaliger Reflexion dar,
der zur Ausgangsfacette 88 führen würde, gäbe es nicht die blockierende
Wirkung des Grabens 74.
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Die
Pfeile 90 und 92 stellen Lichtstrahlen dar, die
von einer Streuquelle 94 in den optischen Wellenleitern 12, 13, 14 oder
der Y-Verzweigung 20 in den MIOC 70 eintreten.
Diese Stahlen werden durch den Graben 74 blockiert, würden aber
nicht durch die Gräben
in den oben beschriebenen Vorrichtungen nach Stand der Technik blockiert
werden.
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Die
Pfeile 100–102 stellen
noch andere Lichtstrahlen dar, die von einer anderen Streuquelle 104 kommend
in den MIOC 70 eintreten. Nur Strahlen, die über dem
inneren Ende 108 des Grabens 74 laufen, können die
Ausgänge
des MIOC 70 erreichen.
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4 und 5 stellen
einen Vergleich zwischen den Dicken des typischen MIOC 10 mit
Gräben
nach Stand der Technik und des MIOC 70 an den dünnsten Abschnitten
dar. Wegen der Abdeckschicht 78 beträgt die Dicke t1 des
MIOC 70 dort, wo der Graben 74 ausgebildet ist,
ungefähr
1050 bis 1300 μm. Im
Gegensatz dazu ist die Dicke t2 des MIOC 10 nach Stand
der Technik normalerweise ungefähr
700–950 μm. Die größere Dicke
des MIOC 70 macht ihn mechanisch stabiler als die Vorrichtung
nach Stand der Technik.
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6A ist
eine Seitenrißansicht
eines MIOC 120, der gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist. Wie in 3 weist
auch der MIOC 120 in 6A einen
zentralen Graben 122 im Substrat 72 des MIOC 120 unter
den optischen Wellenleitern 12–14 auf, wie oben
mit Bezug auf 1A beschrieben. Wie in 6A und 6B dargestellt, weist
der MIOC 120 auch eine Nut 126 auf, die in einer
Seitenfläche 128 des
MIOC 120 ausgebildet ist. Die Seitennut 126 erstreckt
sich sowohl über
das Substrat 72 als auch die Seitenfläche der Abdeckung 78.
Der Bodengraben 122 hat eine Tiefe von ungefähr 700 bis
950 μm.
Die Seitennut 126 erstreckt sich ungefähr 50–500 μm in das Substrat 72,
wobei sie die gesamte Höhe
des MIOC 120 durchquert.
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7 ist
eine Draufsicht, die einen MIOC 140 gemäß der vorliegenden Erfindung
darstellt, der einen zentralen Bodengraben 142 und eine
Vielzahl von in einer Seitenfläche 141 ausgebildeten
Nuten 143-144 hat.
Der Graben 142 ist ähnlich
dem in 6 dargestellten Graben 122. Die Seitennuten blockieren
Strahlen, die von den Seitenflächen
des MIOC 140 reflektiert werden. Zum Beispiel wird ein Strahl 145 von
der Eingangs-Anschlußfaser 32 durch die
Seitennut 143 blockiert. Ein Strahl 147, der die Seitennut 143 verfehlt,
wird durch die Seitennut 144 blockiert. Ein Strahl 149 wird
durch die Schräge 148 blockiert.
Der MIOC 140 kann auch eine oder mehrere Schrägen 148 aufweisen.
Die Schrägen 148 werden
ausgebildet, indem eine Nut mit "V"-förmigem Querschnitt
in den Oberflächen
des MIOC 140 ausgebildet wird. Die seitlichen Abschrägungen oder Gräben und
die Bodengräben
können
auf der gleichen Ebene liegen oder auch nicht. Verschiedene Positionen
erfordern verschiedene Breite und Tiefen der Seiten- und Bodengräben. Die
bevorzugten Positionen für
Seiten- und Bodengräben
hängen
von der Länge,
Breite und Dicke des IOC-Aufbaus ab.
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8 ist
eine Draufsicht des Substrats 72, auf dem die optischen
Wellenleiter 12–14 (in 8 nicht
dargestellt) ausgebildet sind. 8 stellt
eine Elektrodenanordnung 150 dar, die für die Verwendung mit einem
gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgebauten MIOC geeignet ist. Elektrodenflächen 152 und 154 erstrecken
sich zu einer Kante 156 des Substrats. 9 ist
eine Seitenansicht, die elektrische Kontakte 158 und 160 darstellt,
die so angeordnet sind, daß die
Elektrodenanordnung 150 durch den Klebfilm 162 zwischen
dem Substrat 72 und der Abdeckung 78 ansprechbar
sind.
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Es
ist nachgewiesen worden, daß elektrische
Ansprechbarkeit der Vorrichtung durch die mit Einschnitten versehene
Seite des Chips möglich
ist, wenn er zurechtgeschnitten wird, nachdem die Chiptrennung erfolgt,
nachdem die volle Abdeckung 78 angefügt worden ist. Dies ergibt
den zusätzlichen Vorteil,
daß Oberflächenkontamination
des integrierten optischen Chips verhindert wird, und es verhindert
elektrische Entladungen über
seine Oberfläche, wenn
das nichtleitende Epoxidharz an der Schnittstelle verwendet wird,
wie es derzeit mit den Füßen getan
wird. Dieses Verfahren kann bei anderen integrierten optischen Vorrichtungen
genutzt werden, wo Polarisations-Kreuzkopplung, PNR, Kontamination oder
die Festigkeit der Vorrichtung von Belang sind.
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Ein
wichtiges Merkmal der Ausführung
gemäß dieser
Erfindung ist die extreme Tiefe des Grabens. Die Gräben in den
MIOCs gemäß der vorliegenden
Erfindung sind ungefähr
700–950 μm tief, was
der Struktur der optischen Wellenleiter nahekommt. Die Gesamttiefe
der Vorrichtung ohne die Abdeckung ist 1000 μm. Diese Ausführung mit
tiefem Graben blockiert viel mehr Reflexionen als die typischen 50–300 μm tiefen
Gräben,
die derzeit in Verwendung sind. Würde der Fuß nicht die gesamte Länge des
Chips einnehmen, wäre
diese Ausführung nicht
möglich,
da der entstehende Chip so zerbrechlich wäre, daß er den Handhabungs-, Temperatur-, mechanischen
Erschütterungs-
oder Vibrationsanforderungen nicht standhalten würde.
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10 stellt
die Auswirkung eines 950 μm tiefen
Grabens auf das Extinktionsverhältnis
des MIOC 70 aus 3 grafisch dar. Das obere Diagramm
stellt das Basislinien-Extinktionsverhältnis eines herkömmlichen
MIOC dar, der keinen Graben hat. Das Basislinien-Extinktionsverhältnis ist,
wie man sieht, ungefähr –58 dB.
Von den beiden unteren Linien stellt der dunkellinige Graph das
Extinktionsverhältnis
des MIOC 70 dar, wobei der Graben 74 mit Tusche
gefüllt
ist. Die hellere Linie stellt das Extinktionsverhältnis des
MIOC 70 dar, wobei dem Graben 74 keinerlei absorbierendes
Material hinzugefügt wurde.
Das Extinktionsverhältnis
verbessert sich auf ungefähr –74 dB für den mit
Tusche gefüllten
950 μm tiefen
Graben 74 und auf ungefähr –73 dB für den Graben 74 allein.
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11 stellt
die Auswirkung zunehmender Grabentiefe auf das Extinktionsverhältnis grafisch dar.
Das Basislinien-Extinktionsverhältnis
beträgt
ungefähr –57 dB für einen
einzelnen Graben mit einer Tiefe von 200 μm. Das Extinktionsverhältnis verbessert
sich auf ungefähr
-58 dB, wenn die Grabentiefe auf 700 μm erhöht wird. Die Erhöhung der
Grabentiefe auf 800 um führte
zu einer weiteren kleinen Verbesserung auf ungefähr –59 dB. Bei einer Grabentiefe
von 950 μm
gibt es eine dramatische Verbesserung des Extinktionsverhältnisses
auf ungefähr –76 dB.
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12 stellt
die Auswirkung eines einzelnen gegenüber mehreren Gräben mit
einer Tiefe von 750 μm
grafisch dar. Der Chip hat anfangs ein Polarisations-Extinktionsverhältnis von
-58 dB. Das Hinzufügen
eines einzelnen zentralen Grabens von 750 μm Tiefe verbesserte das Polarisations-Extinktionsverhältnis auf –74 dB.
Zwei zusätzliche
Gräben
setzten das Polarisations-Extinktionsverhältnis auf –62 dB herab.
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Die
hier offenbarten Strukturen und Verfahren stellen die Prinzipien
der vorliegenden Erfindung dar. Die Erfindung kann in anderen spezifischen
Formen ausgeführt
werden, ohne von ihren wesentlichen Merkmalen abzuweichen. Die beschriebenen Ausführungsformen
haben in jeder Hinsicht exemplarischen und darstellenden und keinen
einschränkenden
Charakter. Deshalb definieren die beigefügten Ansprüche und nicht die vorstehende
Beschreibung den Schutzbereich der Erfindung. Alle Modifikationen der
hier beschriebenen Ausführungsformen,
die im Bedeutungs- und Äquivalenzbereich
der Ansprüche liegen,
sind in den Schutzbereich der Erfindung eingeschlossen.