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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
durch Harztransferpressen hergestellten Verbundmaterial-Bauteilen
sowie eine technische Ausrüstung
zum Ausführen
des Verfahrens.
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Der
Hauptverwendungszweck der vorliegenden Erfindung besteht in der
Produktion von Hochleistungs-Verbundmaterialkomponenten, die mit
organischen Harzen und langen Fasern hergestellt werden. Die Anwendungsfelder
sind jene, in denen die Elemente diese Eigenschaften erfordern,
vor allem das Feld der Luft- und Raumfahrt und wahrscheinlich in
absehbarer Zukunft noch weitere Transportsektoren und verwandte
Bereiche. Zu weiteren Feldern, wo diese Anwendungen Bedeutung erlangen
könnten,
gehören
die Biomedizin, insbesondere im Zusammenhang mit Prothesenimplantaten
beim Menschen, sowie Hochleistungssportwettkämpfe.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Das
Konzept der Herstellung von Verbundmaterialkomponenten mittels Harztransferpressen findet
bereits seit einigen Jahrzehnten Anwendung. Es besteht im Wesentlichen
aus einer geschlossenen Form mit der dort hineingelegten Verstärkung bzw. dem
dort hineingelegten Vorformling, die mit flüssigem Harz befüllt wird,
so dass anschließend
das Aushärten
des Harzes stattfinden kann.
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Um
das Verfahren ausführen
zu können, wenn
mit Harzen für
die Verwendung in der Luft- und Raumfahrt gearbeitet wird, ist es
notwendig, diese Harze zuvor vorzubereiten oder zu konditionieren, bevor
der Transfer erfolgt. Im Fall von Einkomponentenharzen besteht die
Harzkonditionierung aus einem Erwärmen, bis die Temperatur, die
das Fließen des
Harzes gestattet, erreicht ist, und aus einem Entgasen, bei dem
die unerwünschten
flüchtigen
Elemente oder die Feuchtigkeit, die möglicherweise während der
Lagerung des Harzes absorbiert wurde, beseitigt werden. Im Fall
von Mehrkomponentenharzen – in
der Regel Zweikomponentenharzen – ist ein zusätzlicher
Schritt des Vermischens und des Homogenisierens der unterschiedlichen
Teile im richtigen Verhältnis
zueinander erforderlich.
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Um
die zweckmäßigen Eigenschaften
der Teile zu erreichen, muss auch Wasserdichtigkeit gewährleistet
sein, um zu verhindern, dass Harz aus der Form austritt oder Luft
in das Teil hineingelangt, und all das bei den während des Verfahrens herrschenden
Arbeitsdrücken
und -temperaturen. Ein Verfahren zum Verifizieren eines Vakuums,
sobald es anliegt, besteht in der Messung der Vakuumstufe, die in
der Form erreicht ist, während
eine Vakuumpumpe arbeitet.
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Anderseits
muss die Transferausrüstung
bis zum Ende des Aushärtungszyklus' an der Form angeschlossen
bleiben, wenn zusätzliches
Harz zugeführt
werden soll, um die Volumenschwankungen auszugleichen, zu denen
es während
des Aushärtens
kommt. Diese Tatsache schränkt
die Verwendung der oben genannten technischen Ausrüstung für die Produktion
anderer Komponenten ein. Dazu kommt, dass, um dieses Zuführen von
zusätzlichem Harz
zu ermöglichen,
das in der Ausrüstung
zurückbleibende
Harz bei einer Viskosität
gehalten werden muss, die es dem Harz gestattet, durch die Verbindungsleitungen
hin zur Form und im Inneren der Form selbst zu fließen.
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Nachdem
der Transfer beendet ist, kann der übrige Teil des Harzes, der
in der Ausrüstung
zurückbleibt,
nicht für
Teile von Bauteilqualität
wiederverwendet werden. Es handelt sich um Abfall, der sich nur
umständlich
entfernen lässt,
der sich negativ auf die Prozesstaktzeit auswirkt und sogar zu einem
Umweltproblem werden kann, besonders weil er noch nicht ausgehärtet ist.
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Patent
US-A-5187001 (Gencorp, Inc., 16.02.93, Resin transfer molding apparatus)
beschreibt die Vorrichtung und das Konzept zum Pumpen des Harzes
in einen Spritzkopf. In dem Dokument ist vom Reinigen der Leitungen
mittels Lösemittel
die Rede.
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Wenn
der Harzaushärtungszyklus
beendet ist, in der Regel mittels der Form-Temperatursteuerung, und das Teil schon
hergestellt ist, müssen
die Verbindungen zwischen der Ausrüstung und der Form wieder hergerichtet
werden. Die übliche
Praxis bei der Produktion von Teilen von Bauteilqualität ist es,
bereits verwendete Leitungen auszutauschen. Diese Arbeit ist noch
arbeitsauf wändiger,
wenn Rohrheizsysteme verwendet werden, was in der Regel notwendig
ist, wenn die Transfertemperaturen, die dafür sorgen, dass das Harz ausreichend
flüssig
ist, über
80 °C liegen.
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Wenn
man die drei oben genannten Funktionen – Konditionieren, Transferieren
mit der Möglichkeit
einer zusätzlichen
Harzzufuhr und Dichtheitsverifizierung – in nur einer einzigen Vorrichtung
kombiniert, so leidet die Produktivität und somit die Wettbewerbsfähigkeit
des Verfahrens im Vergleich zu anderen Herstellungsvarianten.
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In
Patent US-A-5516271 (United Technologies Corp., 14.05.96, Apparatus
for resin transfer molding) steht das Konzept der Bauteilqualität in Verbindung
mit der Steuerung des Harzflusses gleichermaßen in der Rate wie auch in
der Gesamtmenge. Dafür
wird zusammen mit dem Kolben ein Verdrängungssteuerungssystem verwendet,
welches das Harz in die Form drückt
und das die grundlegende Aufgabe dieses Patents bildet. Darüber hinaus
wird in Patent US-A-5518388
(United Technologies Corp., 21.05.96, Automated apparatus and method
for resin transfer molding) das oben erwähnte Konzept zu einem automatischen
Prozess erweitert, der zusätzlich den
Druck des Harzflusses steuert.
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Andererseits
versucht Patent WO 96/22871 (McDonnell Douglas, 01.08.96, Method
of resin transfer molding) die Lunker durch Anlegen eines hohen
Drucks in zusätzlichen
Harzleitungen zu verringern.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Prozess des Harztransferpressens
aus Sicht der Qualität
der Ergebnisse, der Produktivität
und der Gesundheit am Arbeitsplatz zu verbessern, d. h. eine niedrigere
Lunkerrate und eine kürzere
Taktzeit zu erreichen und unausgehärtete Harzreste zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung
durch das Verfahren nach Anspruch 1 und durch die technische Ausrüstung nach
den Ansprüchen
4, 7 und 8 erreicht.
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Besondere
Ausführungsformen
der Erfindung sind der Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße technische
Ausrüstung
machen es einfach, ein Produktionssystem zu implementieren, dessen
grundlegende Aufgabe in der Verbesserung des Harztransferverfahrens
besteht, insofern es für
die Herstellung von Verbundmaterialkomponenten mit Bauteileigenschaften
angewendet wird.
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Das
Konzept, das diese Verbesserungen herbeiführt, basiert hauptsächlich auf
der Trennung der für
die Ausführung
des Verfahrens erforderlichen Funktionen in einzelne speziell konstruierte
Teile, Vorrichtungen oder Teilsysteme. Dies ermöglicht es einerseits, verschiedene
Funktionen zur selben Zeit in verschiedenen Formen unter Verwendung
ein und desselben Teilsystems zur Unterstützung der anderen zu verwenden,
und andererseits, das Entfernen des verbliebenen, nicht ausgehärteten Harzes
durch das Herauslösen
der ausgehärteten
Harzreste aus dem Behälter,
der zur Konditionierung und zur zusätzlichen Zufuhr von Harz verwendet
wird, zu ersetzen.
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Zu
diesem Zweck wird die technische Ausrüstung des Produktionssystems
dreifach unterteilt. Der erste Teil ist die in die Form integrierte
Harzkonditionierungsvorrichtung (DARIM); das zweite Teil ist die
Vorrichtung für
Vakuummanagement und Identifizierung (GVI) zur Dichtheitsverifizierung
und zur Unterstützung
des Transfers, und der dritte Teil ist die Wärme- und Durchflusssteuerungsvorrichtung (CTF).
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Bei
der DARIM handelt es sich um einen Behälter oder ein Hauptgehäuse mit
konischem Innenraum, dessen Oberfläche mit einem Trennmittel beschichtet
ist. Das Befüllen
mit Harz erfolgt über
den oberen Teil. Der Auslass besteht aus einem eingeführten Rohr
mit einer leicht konisch geformten Innenseite, das an der Unterseite
des Behälters
angeschraubt ist. Ein weiteres Element mit den gleichen Merkmalen,
das in der zylindrischen Außenwand nahe
seiner Oberseite angeordnet ist, dient dazu, das Harz mit Über- oder
Unterdruck zu beaufschlagen. Die Verbindung zu diesen Elementen
erfolgt mittels flexibler Leitungen. An der Außenseite ist ein Heizsystem
für die
Baugruppe angeordnet, während sich
an ihrer Unterseite Temperatursensoren für die notwendige Aufzeichnung
und Steuerung der Wärmezyklen
befinden.
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Die
DARIM wird mittels eines oberseitigen Deckels verschlossen, der
am Hauptgehäuse
mittels Schrauben oder Schnellverriegelungsvorrichtungen befestigt
ist, und wird mittels Dichtungsfugen aus einem elastomerischen Material
abgedichtet. In diesem Deckel befindet sich ein Fenster aus Sicherheitsglas,
durch das man das Harz während
des Konditionierens und während
des Transfer- und Aushärtungszyklus' beobachten kann.
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Der
Auslass der DARIM ist mit der Form über elastomerische Leitungen
verbunden, über
die eine Pressvorrichtung als Ventil wirkt, das den Harzfluss gestattet
oder sperrt. Da sich die DARIM nahe der Form befindet, hat eine
zunehmende Harzviskosität infolge
des Abkühlens
des Harzes in den Leitungen nur wenig Auswirkungen, weshalb ein
Beheizen der Leitungen nicht erforderlich ist. Die DARIM kann als Zusatzteil
oder als Bestandteil der eigentlichen Form verwendet werden, das
heißt,
sie wird mit der Form kombiniert oder in die Form integriert und
kann während
des Aushärtens
des Harzes in der Form einen konstanten Druck aufrecht erhalten.
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Das
Herauslösen
von nicht für
das Teil verwendeten Harzresten aus dem konischen Innenraum der
DARIM in Form von festem ausgehärtetem
Harz ermöglicht
ein Verkürzen
der Taktzeit, wodurch sowohl die Produktivität als auch die gesundheitlichen Bedingungen
des Arbeitsumfeldes verbessert werden.
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Die
Wärme-
und Durchflusssteuerungsvorrichtung (CTF) regelt gleichzeitig und
unabhängig
die Temperaturen sowohl in der DARIM als auch in der Form, regelt
das Über-
und Unterdruckniveau im Inneren der DARIM und zeigt außerdem den Überdruck
für den
Transfer und die Zufuhr an. Außerdem verwaltet
die CTF den Status der Harzdurchflussventile zwischen der Harzkonditionierungsvorrichtung und
der Form sowie den Formauslässen,
wodurch sie ferngesteuert betätigt
werden können.
Die CTF steuert die Temperaturen der Konditionierungsphase und der
Aushärtungsphase
für die
Form und die DARIM separat. Dabei führt sie gleichzeitig und unabhängig voneinander
die Aushärtung
sowohl des Harzes im Inneren der Form als auch der Harzreste durch,
wobei sie zuerst das Harz in der Form und anschließend die
Harzreste aushärtet.
Diese Vorrichtung ist während
des gesamten Herstellungsprozesses für eine Komponente mit der Form
verbunden.
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Die
Harzdurchflussventile ferngesteuert und weit weg von beheizten Komponenten
betätigen
zu können,
verbessert ebenfalls die gesundheitlichen Bedingungen des Arbeitsumfeldes.
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Die
Vakuumstufe, die während
des Transfers in der Form erreicht und aufrecht erhalten wird, ist
ein fundamentaler Aspekt für
die Qualität
der Ergebnisse. Darum ist es gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wichtig, Dichtheitsprüfungen durchzuführen. Dies
geschieht mit Hilfe von Vakuummessgeräten, mit denen die Veränderung
(Zunahme von einem Mindestdruck aus) der Vakuumdruckstufe über einen
bestimmten Zeitraum in der Form bei stillstehender Vakuumpumpe gemessen
wird.
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Die
Vorrichtung für
Vakuummanagement und Identifizierung (GVI) enthält Vakuumsensoren mit einer
Auflösung
von mindestens einem Millibar sowie Detektoren, mit denen die augenblicklich
vorhandenen Arbeitselemente für
Aufzeichnungs-, Rückverfolgbarkeits-
und Qualitätssicherungszwecke
erkannt werden. Die GVI wird über
eine Leitung mit einem Vakuumstutzen an die oben erwähnte CTF angeschlossen
und nimmt die Vorrichtungen zur Identifizierung sowohl der CTF selbst
als auch der augenblicklich arbeitenden Form auf. Auf diese Weise
ist es möglich,
die Vakuumstufe der Form und der DARIM während der Harzkonditionierung
und während
des Transfers anzuzeigen, und es werden die Elemente, mit denen
gearbeitet wird, erkannt. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, Test
auszuführen,
um das Schließen
und die Dichtheit von Formen zu verifizieren, bevor mit dem Transfer
fortgefahren wird. Dies gestattet die Durchführung eines Dichtheitsverifizierungsverfahrens
im Rahmen der Prozesssteuerungs- und Qualitätssicherungsaktivitäten, indem
die Veränderung
(Zunahme von einem Mindestdruck aus) der Vakuumstufe über einen
bestimmten Zeitraum in der Form bei stillstehender Vakuumpumpe gemessen wird.
Sobald diese Schritte ausgeführt
sind – oder
sogar dazwischen -, kann die GVI von dieser CTF abgetrennt und an
eine andere CTF mit ihrer zugehörigen
Form und ihrer zugehörigen
DARIM angeschlossen werden. Das heißt, sie kann nacheinander an verschiedenen
Wärme-
und Durchflusssteuerungsvorrichtungen vermittels des Anschließens und
Abtrennens eines Rohres verwendet werden, ohne dass man warten muss,
bis der Aushärtungszyklus beendet
ist. Somit dient die GVI nacheinander verschiedenen CTF-DARIM-Form-Gruppen und
führt an ihnen
die genannten Aktivitäten
aus, so dass gleichzeitig mehrere Komponenten – mit Hilfe der CTFs für das Management
der Aushärtungszyklen – hergestellt
werden können.
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BETRIEBSMODUS (DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG)
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Das
erfindungsgemäße Verfahren,
das unter Verwendung der oben beschriebenen technischen Ausrüstung auszuführen ist,
beginnt damit, dass die flexiblen Leitungen, die von der DARIM kommen,
an den Einlass der Form angeschlossen werden, und dass die flexiblen
Leitungen, die von der CTF kommen, an den Auslass der Form angeschlossen
werden, und zwar beide mit ihren jeweiligen Steuerventilen. Der
Sensor für
die Wärmesteuerung
der Form und der DARIM ist ebenfalls anzuschließen. Wenn es nicht bereits
geschehen ist, wird die DARIM nun mit der für einen Transfer nötige Harzmenge
beschickt, und im Fall eines Mehrkomponentenharzes muss überdies
die genaue Mischung hergestellt werden. An diesem Punkt beginnt
der CTF-Konditionierungszyklus,
mit dem die Form und die DARIM aufgeheizt wird. Sobald das Harz
die richtige Temperatur erreicht hat, liest die angeschlossene GVI
die Form- und Ausrüstungsidentifikationen.
Wenn die entsprechenden Schalter an der CTF betätigt werden, findet das Entgasen
statt. Auf die Entgasungsphase und das Schließen der DARIM-Verbindung zum
Vakuum muss die Dichtheitsprüfung
an der Form folgen. Es ist das Stabilisieren des Vakuum-Messwertes abzuwarten.
Nun wird die Strömung
von der Vakuumpumpe mittels des GVI-Sperrventils abgeriegelt. Anschließend werden
die Veränderungen
des Vakuumniveaus über
einen bestimmten Zeitraum hinweg beobachtet und diese Veränderungen
mit den in der Verfahrensvorschrift angegebenen verglichen. Wenn
die Veränderungen
innerhalb der in der Verfahrensvorschrift genannten Grenzen liegen,
kann der Transferprozess fortgesetzt werden. Wenn hingegen die Grenzen überschritten
werden, so wird der Prozess gestoppt, um die Form zu reparieren,
bis das richtige Vakuum erreicht ist. Sobald die Dichtheitsprüfung bestanden
ist, wird erneut ein Vakuum von der GVI angelegt, um den Transfer
fortzusetzen, und sobald das richtige Vakuum erreicht ist, wird
das Ventil am DARIM-Auslass geöffnet.
Bei diesem Teil des Verfahrens kann es zu Druckschwankungen kommen,
weil das Ventil am Form-Auslass geschlossen wird, bevor das Ventil
am Form-Einlass geöffnet
wird, oder während
man warten muss, bis das Harz durch die Auslassleitungen herausfließt, bevor
sie geschlossen werden. Der Transfer kann auch durchgeführt werden,
während
die DARIM unter atmosphärischem Druck
belassen wird, wobei das Harz lediglich mittels des Vakuums in der
Form herangesaugt wird, oder mit einer Unterstützung des Harzflusses durch
Druckerhöhung
im Inneren der DARIM.
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Wenn
dieser Vorgang beendet ist, wird der Aushärtungszyklus an der momentan
verwendeten CTF eingeleitet, und die GVI kann abgetrennt werden,
so dass sie an einer anderen CTF verwendet werden kann, die an eine
andere Form angeschlossen ist. Eines der hervorstechendsten Merkmale
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Verzögerung des
Aushärtungszyklus' des Harzes in der
DARIM relativ zum Harz im Inneren der Form durch Synchronisieren
der Temperatursteuerung an den Temperatursteuerungsgeräten. Somit
beginnt das Harz in der Form als erstes mit dem Aushärten, und
ein mögliches
Zusammenziehen oder ein zusätzlicher
Harzbedarf kann durch das verbliebene Harz in der DARIM ausgeglichen
werden. Anschließend
härtet
das Harz in der DARIM so aus, dass sich am Ende des Prozesses, der
bei Standardharzen in der Regel mehrere Stunden dauert, kein flüssiges Harz
mehr in der DARIM befindet. Somit enthält die DARIM keine unausgehärteten Harzreste
von einem Produktionslauf zum nächsten.
Darum besteht die Reinigung der Ausrüstung lediglich im Austausch
der Teile, die an ihren äußeren Enden
verfestigtes Harz aufweisen, und im Herausnehmen des ausgehärteten Harzblocks
aus dem Inneren der DARIM.
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REALISIERUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Möglichkeit
der Herstellung einer DARIM besteht darin, das Hauptgehäuse und
die beiden Stücke
des Deckels separat durch maschinelle Bearbeitung der entsprechenden
metallischen Vorformlinge zu fertigen. Die Einlass- und Auslassstutzen
können
zwar speziell für
die DARIM angefertigt werden, doch es können auch andere handelsübliche industrielle
Designs verwendet werden. Das Sicherheitsglas ist ebenfalls ein
handelsübliches
Produkt, und die Dichtungsfugen lassen sich aus ebenfalls handelsüblichem,
für den
Hochtemperaturbetrieb geeigneten Elastomermaterial herstellen.
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Um
eine CTF herzustellen, kann man verschiedene einfache Bauteile kaufen,
wie beispielsweise Temperatursteuerungen, Sensoren, elektro-pneumatische
Ventile, elektrische und pneumatische Verbinder, Schalter, Anzeigeleuchten,
Manometer und Zubehör
für Unter-
und Überdruckanschlüsse, die
auch in einem handelsüblichen
Regal oder Gestell montiert werden können.
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Um
eine GVI herzustellen, kann man ebenfalls verschiedene einfache
Bauteile kaufen. In diesem Fall handelt es sich um Vakuumsensoren
und Ableseinstrumente, elektro-pneumatische Ventile, elektrische
und pneumatische Verbinder, Schalter, Anzeigeleuchten und Zubehör für Unter-
und Überdruckanschlüsse, die
auch in einem handelsüblichen Regal
oder Gestell montiert werden können.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
erste Zeichnung, 1, zeigt eine Skizze einer DARIM
im Schnitt. Es ist die Konusform des Harzgehäuses 1 und des Hauptgehäuses 4 zu
erkennen. Aufgrund dieser Form kann das verbliebene Harz nach dem
Verfestigen herausgelöst
werden, indem es von der inneren Öffnung der Auslassschleuse 2 aus
herausgestoßen
wird. Die innere Öffnung dieser
Auslassschleuse 2 ist ebenfalls konisch, um das oben erwähnte Herauslösen zu vereinfachen, auch
wenn die Konusform in der Zeichnung nicht zu sehen ist, weil der
Konuswinkel sehr klein ist. Das Element 3 ist der Einlassstutzen
für die
Unter- und Überdruckverbindung
zur Wärme-
und Durchflusssteuerungsvorrichtung (CTF). Die DARIM wird so mit Harz
befüllt,
dass der Füllstand
nicht an die Einlassschleuse 3 heranreicht. Das Hauptgehäuse 4 besitzt eine
zylindrische Außenfläche, wo
ein Heizsystem 5 angeordnet ist, wodurch die Temperatur
für die
Harzkonditionierung vor dem Transfer und auch die Temperatur für die abschließende Aushärtung eingestellt werden
kann. Löcher 9 an
der Unterseite des Hauptgehäuses
beherbergen die Temperatursensoren für das Steuerungssystem. Die
Teile 7 bilden den Schließdeckel, in dem sich das Sicherheitsglas 8 befindet,
das als Sichtfenster dient; und dieser Deckel bildet zusammen mit
Dichtungsfugen 6, die in dem Gehäuse angeordnet sind, eine Abdichtung.
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In
diesem Schaubild sind weder die flexiblen Leitungen noch das Schließventil
an der Auslassleitung noch die Teile, mit denen der Deckel und die
Lager der Baugruppe am Hauptgehäuse
befestigt sind, gezeigt.
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2 ist
eine Skizze der Positionen der einzelnen Teile der Ausrüstung. Die
Vorrichtung für
Vakuummanagement und Identifizierung (GVI)(21) verbindet
das Vakuum mittels einer flexiblen Leitung 22 mit der Wärme- und
Durchflusssteuerungsvorrichtung (CTF) 25. In der GVI 21 befinden
sich der Vakuum sensor und die Ableseinstrumente 23 sowie
das über
den Schalter 24 betätigte
Ventil, das die Verbindung von der Vakuumpumpe zum System absperrt. Die
CTF 25 enthält
die Temperatursteuerung 26 für die DARIM, das Temperatursteuerungssystem 27 für die Form,
das in diesem Fall nur durch ein einziges Element dargestellt ist,
und das Manometer 28 der DARIM 29. Die Verbindungen
von der CTF 25 zur DARIM 29 sind die Über- und
Unterdruckleitung 10, der Temperatursensor und das Stromkabel
für die Heizung 11.
Die Schalter 12 sind das Managementsystem, über das
die DARIM 29 Überdruck
oder Vakuum erhält
oder bei atmosphärischem
Druck bleibt. Die Auslassleitung der DARIM 29 verläuft durch
das Ventil 14, das über
den Schalter 15 ferngesteuert werden kann. Das Heizsystem
der Form 13 wird ebenfalls durch die CTF 25 über die
Verbindungen 19 mit ihren entsprechenden Sensoren mit Strom
versorgt. Die Vakuumverbindung zur Form wird über die Leitung 16 hergestellt,
und der Durchfluss durch diese Leitung kann über das Ventil 17 gesteuert
werden, das auch über
den Schalter 18 ferngesteuert werden kann. Das System,
mit dessen Hilfe die GVI die Form und die momentan arbeitenden Ausrüstungsteile
erkennen kann, ist durch die Linien 20 dargestellt.
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Industrielle
Anwendung
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Die
beschriebene technische Ausrüstung und
das beschriebene Verfahren werden in der Industrie für die Produktion
von Hochleistungs-Verbundmaterialkomponenten mit langen Fasern und
organischen Harzen verwendet. Insbesondere ist es dann nützlich,
wenn Wiederholbarkeit gefordert ist, um die Produktleistung des
Teils durch Prozesssteuerung zu garantieren, um den Produktionsausstoß zu erhöhen, um
den Produktionsprozess zu zertifizieren, um die Zahl der benötigten Arbeitskräfte zu verringern
und auch, um die Gesundheits- und Umweltnormen zu erfüllen.