DE60008350T2 - Wiederverwendbare zusatzrakete für die erste stufe einer trägerrakete - Google Patents

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Jury Leonidovich Kuznetsov
Alexandr Alexandrovich Pankevich
Gennady Fedorovich Naboischikov
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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Raketen-Raumtechnik und kann Verwendung finden bei der Schaffung von all-azimuth Raketensystemen zum Aufstieg von Raumobjekten zu Bezugsumlaufbahnen in weitem Bereich von Bahnneigungswinkeln ohne Abgabe von Land für ein Gebiet, in welches erste Stufen fallen.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Gegenwärtig sind verschiedene Projekte von wiederverwendbaren Hilfsraketen der ersten Stufen von Trägerraketen bekannt, die mit tragenden aerodynamischen Oberflächen und Landefahrwerken ausgestattet sind, um nach Abschalten der Triebwerke, Abtrennung der Hilfsrakete vom Raketenfahrzeug und Atmosphäreneintritt atmosphärisch zu fliegen und auf einem Flugplatz zu landen. Dies ermöglicht die Lösung des Problems der ökologischen Sicherheit während des Hochbringens des Raketenfahrzeugs und die Kosten des Transports von Nutzlast in den Orbit zu reduzieren.
  • Es ist insbesondere eine wiederverwendbare Hilfsrakete für das erste Stadium eines Raketenfahrzeuges für die Variante der Modernisierung eines wiederverwendbaren kosmischen Transportsystems "Space Shuttle" bekannt. Die Hilfsrakete besitzt einen Körper einschließlich Tank für das Oxidationsmittel und Treibstoff, einen Nasenabschnitt mit einer Haube, einen Zwischentankabschnitt und ein Heckteil, eine Raketenmotorinstallation im Heckteil, eine auf dem Körper angebrachte Tragfläche nach Arte eines Tiefdeckers hinter dem Zwischentankabschnitt, eine vordere horizontale Flossenanordnung auf dem Nasenabteil oberhalb der Tragfläche, eine luftgespeiste Düsentriebwerksinstallation mit sechs Turbojetmotoren, die an der Unterseite der Tragfläche und vier Turbojetmotoren, die an der Unterseite des Körpers angeordnet sind, sowie ein Dreibeinfahrwerk mit zwei Hauptstützen im Bereich der Tragflächentiefe an der Wurzel der Tragflächen konsolen und einer Frontstütze, die im Nasenabschnitt angeordnet ist (s. M. G. Benton, Reusable Flyback Liquid Rocket Booster for the Space Shuttle, Journal of Spacecraft and Rockets, VII–VIII 1989, Vol. 26, N4 p 252, 1). Die Konstruktion der Hilfsrakete sorgt für ihre Rückkehr und horizontale Landung im Bereich des Startkomplexes. Nachteile dieser Konstruktion einer wiederverwendbaren Hilfsrakete sind das große Maß (Spannweite) der Tragflächenkonsolen und dass die Verwendung dieser technischen Lösung zu substantiellen Änderungen der Konstruktion des Startkomplexes führt. Wesentliche Abmessungen der Tragflächenkonsolen führen auch zu einem Anwachsen der Windlasten auf die gesamte Konstruktion des Raketenfahrzeugs während des aktiven Abschnitts des Aufstiegs, was das Gewicht nicht nur der wiederverwendbaren Hilfsrakete selbst erhöht, sondern auch die folgenden Stufen des Raketenfahrzeugs und als Folge davon zu zusätzlichen Verlusten des Gewichts der Nutzlast. Darüber hinaus führt die Anordnung der Auftriebsoberflächen nach dem "Kreuzholz"-Schema zu Problemen bei der Aufrechterhaltung der Balance, der Stabilität und Kontrollierbarkeit während aller Flugabschnitte. Ein zusätzlicher Nachteil dieser Konstruktion ist die Anordnung der Turbojet-Motoren auf den Tragflächenkonsolen und die niedrigere Oberfläche des Körpers, was einen thermischen Schutz der Motoren selbst erfordert und ebenso das Gewicht der Hilfsrakete erhöht.
  • Eine wiederverwendbare Hilfsrakete für die erste Stufe eines Raketenfahrzeugs ist ebenfalls bekannt, welche eine Raketenanordnung und eine Flugzeugzelle umfasst, die in Form separater Monoblockeinheiten hergestellt und durch Power-Link-Einheiten miteinander verbunden sind. Die Raketenanordnung ist mit einem Triebwerk und Regelmotoren für das Strahltriebwerk ausgestattet. Der Nasenteil der Raketenanordnung ist mit einer Haube verschlossen. Die Zelle hat einen Rumpf, zwei Faltflügelkonsolen, eine ausfahrbare rückwärtige Flosse, eine ausfahrbare aerodynamische Klappe sowie ein Landefahrwerk. Die Tragflächenkonsolen weisen in einer diametralen Ebene Drehachsen auf, die in den Bereich des Schwerpunktes der Hilfsraketenkonstruktion hineinreichen. In eingefahrener Stellung liegen die Tragflächenkonsolen vorwärts längs des Rumpfes und mit Kanten innerhalb von dessen Schlitzen unter Bildung einer Dreieckstragfläche kleiner Länge und der Möglichkeit der Bildung einer Tragfläche in offener Stellung. Die Schwanzflossenanordnung weist in offener Stellung eine V-Form auf und kann mit zwei luftgespeisten Düsenmotoren für den Rückflug der Hilfsrakete zum Flughafen nahe dem Abschlusspunkt des Raketenfahrzeugs versehen sein. Das Fahrwerk besteht aus einer Hauptstütze, einem Frontbein und zusätzlichen Tragflächestützen (SU Patent No. 205,39,36, Klasse B 64 G 1/00, ¼, 10. Feb. 1996). Die Anbringung der luftgespeisten Strahltriebwerke auf den Konsolen der Heckflossenanordnung macht die Konstruktion der Heckflossenanordnung komplexer und erfordert den Wärmeschutz der Triebwerke selbst, was zu einer Gewichtserhöhung der Hilfsrakete führt. Die Anwesenheit einer Ausgleichsklappe und Drehlagern der Tragfläche macht das Stabilisieren der Hilfsrakete signifikant komplexer über alle Bereiche der Fluggeschwindigkeit.
  • Der geringe Abstand vom aerodynamischen Fokus der Flossenanordnung zum Massenschwerpunkt der Hilfsrakete resultiert in einem drastischen Anwachsen der Fläche der Flossenanordnung und folglich ihres Gewichts.
  • Die Ausführung der Raketenanordnung und der Zelle in Form von separaten Monoblocks erhöht das Gewicht der Hilfsrakete insgesamt. Darüber hinaus ändert das Ausfalten der Konsolen in der Atmosphäre signifikant die Aerodynamik der Hilfsrakete und führt zur Notwendigkeit, die Stabilisierungs- und Kontrollprobleme zu lösen.
  • Eine der beanspruchten Erfindung besonders ähnliche Hilfsrakete hinsichtlich der Kombination der Materialmerkmale ist die wiederverwendbare Hilfsrakete der ersten Stufe des Raketenfahrzeugs mit einem Rumpf mit Tanks für Oxidationsmittel und Treibstoff, ein Nasenabschnitt mit länglicher Haube zwischen Tankabschnitten und Heck, einer Raketenmotoreinrichtung mit einem insgesamt beweglichen gestreckten Flügel, der an der flachen Unterseite des Rumpfes befestigt ist mit einer Einheit, diesen zu drehen und in einer Stellung längs der Hilfsraketenachse während des Aufstiegs und in einer um 90° geschwenkten Stellung während des Rückfluges der Hilfsrakete zu fixieren, sowie vertikalen und horizontalen Flossenanordnungen, die jede aus zwei ausfahrbaren Platten bestehen, die auf den Flächenkonsolen und im Nasenabschnitt positioniert sind, einem Dreibeinfahrwerk, bestehend aus zwei Hauptstützen am Hilfsraketenrumpf im Bereich des Zwischentankabschnitts und einer Frontstütze im Nasenabschnitt, sowie aerodynamischen Kontrollorganen (s. US-Patent No. 4,834,324, Klasse 244/160, B64 G 1/14, 30. Mai 1989).
  • Die insgesamt bewegliche Tragfläche optimiert das Design des Raketenfahrzeugs während des Aufstiegs und die Möglichkeit, die wiederverwendbare Hilfsrakete in bestehende Einrichtungen während der Wartung zwischen den Flügen einzubringen. Jedoch hat die bekannte Hilfsrakete eine Reihe von Nachteilen:
    • – die Rückkehr dieser Hilfsrakete nach der Trennung von der zweiten Stufe des Raketenfahrzeugs ist nur im Gleitflug möglich, da ein luftgespeistes Strahltriebwerk nicht bei der Auslegung der Hilfsrakete vorgesehen ist. Daher wird die Trennung der ersten und der zweiten Stufe des Raketenfahrzeugs bei niedriger Höhe und niedriger Geschwindigkeit vorgenommen, was zu einer Gewichtszunahme der zweiten Stufe führt und entsprechend einer Reduzierung der Nutzlast;
    • – die Vorwärtsanordnung der horizontalen Flosse schafft keine akzeptable Balance der wiederverwendbaren Hilfsrakete bei einen Anstellwinkel von 40–50° nach der Trennung vom Raketenfahrzeug für den Rückflug und einem solchen von 3–10° während des Rückfluges und der Landung;
    • – die Anordnung der Vertikalflosse auf den Tragflächen schafft wegen ihrer geringen Länge keinen ausreichenden Stabilitätsgrad der Hilfsrakete während des Rückfluges in allen Geschwindigkeitsbereichen und Anstell winkeln, weswegen ihre Flächenvergrößerung notwendig ist. Darüber hinaus wird die Flügelkonstruktion komplexer und zusätzliche Antriebe müssen die vertikale Flosseneinheit öffnen;
    • – die Konstruktion der Einheit für das Schwenken des Flügels um 90° und diesen längs des Rumpfes beim Rückflug der Hilfsrakete zu bewegen ist sehr komplex und erhöht deren Gewicht;
    • – das Einziehen der Hauptstützen des Chassis in den Rumpf der Hilfsrakete erfordert einen unkonventionell großen Energieabschnitt zwischen den Tanks, was das Gewicht der Hilfsrakete signifikant erhöht;
    • – die Anwesenheit der verlängerten Nasenhaube erhöht zusätzlich das Gewicht der Hilfsrakete;
    • – die Anordnung und Konstruktion der Hilfsrakete ist nicht geeignet für ihre Verwendung in der ersten Stufe eines Tandemraketenfahrzeugs.
  • Das Ziel der Lösung der beanspruchten Erfindung ist die Schaffung einer wiederverwendbaren Hilfsrakete für die erste Stufe einer Trägerrakete auf Basis eines Standard-Raketenblocks, deren Konstruktion während des Rückfluges Längstrim während aller Flugzustände bei Atmosphärenflug sichert mit der Gewährleistung einer Minimalabweichung des Auftriebsmittelpunkts vom Schwerpunkt unter der Vorbestimmung der Konstruktion und Anordnung des Ausgangsraketenblocks und Grenzen für die Positionierung der Auftriebsflächen und den Bereich der Längszentrierung.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer wiederverwendbaren Hilfsrakete, deren Konstruktion während des Rückfluges sicherstellt:
    • – einen hochwirksamen Energieverbrauch bei Hochgeschwindigkeit und gleichzeitige Rückkehr der Hilfsrakete zum Start-Landekomplex;
    • – das erforderliche Niveau der aerodynamischen Qualität bei Unterschallgeschwindigkeit während des Fluges;
    • – Befriedigung der Stabilitäts- und Kontrollierbarkeitserfordernisse unter Sicherung der Stabilisierung gegen Einwirkung und Ausübung der notwendigen Manöver;
    • – Schaffung des notwendigen Niveaus der Trageeigenschaften während des Landemodus, für die Landung bei akzeptabler Geschwindigkeit.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaltung einer wiederverwendbaren Hilfsrakete der ersten Stufe einer Trägerrakete, deren Anordnung und Konstruktion ihre Verwendung sichert sowohl in der ersten Stufe in Tandem- oder Huckepackanordnung des Raketenfahrzeugs.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die gesetzten Ziele werden erreicht durch eine wiederverwendbare Hilfsrakete für die erste Stufe einer Trägerrakete mit Tanks für einen Oxidationsmittel und Brennstoff aufweisenden Körper, einem Nasenabschnitt mit einer Kuppelhaube, einem Zwischentankabschnitt und einem rückwärtigen Körper, einem eingebauten Raketenmotor, einem gestreckten beweglichen Flügel mit einer Einheit zu dessen Schwenken um eine senkrecht zur Längsachse der Zusatzrakete stehende Achse und zu ihrer Fixierung in einer Position entlang der Längsachse der Zusatzrakete während des Aufstiegs und in einer um 90°C geschwenkten Position während des Rückflugs, horizontalen und vertikalen Flossenanordnungen, einem Dreibeinfahrwerk bestehend aus zwei Hauptbeinen, welche an dem Körper befestigt sind und einer Bugstütze welche im Nasenabschnitt angeordnet ist, aerodynamischen Steuerorganen und Steuereinheiten zum Verbinden der Zusatzrakete mit der zweiten Stufe der Trägerrakete, welche ein luftgespeistes Düsentriebwerk besitzt mit zwei Motoren mit Lufteinlässen die sich im Nasenabschnitt befinden und einem Treibmittelsystem mit Haupttreibmitteltanks im Flügel, Arbeits- und Gewichtsausgleichtanks im Nasenabschnitt, wobei der Flügel an der oberen Oberfläche des Körpers im Bereich des Zwischentankab schnitts angeordnet ist und die horizontale Ruderanordnung und die vertikale Ruderanordnung bestehend aus einer Flosse und einem Seitenruder auf dem rückwärtigen Körper befestigt sind, wobei die horizontale Flossenanordnung die Form eines Stabilisators aufweist und aus zwei beweglichen Konsolen auf dem rückwärtigen Körper mit negativem V-Winkel bestehen und die Triebwerke des luftgespeisten Düsentriebwerks mit Abgaskrümmern und mit Düsen versehen sind, die sich über die äußeren Konturen des Nasenabschnitts hinaus erstrecken und durch aerodynamische Hauben verschlossen sind, wobei die Abgasdüsen gegenüber der Oberfläche des Oxidationsmitteltanks abgebogen sind und die Haube des Nasenabschnitts kugelförmig gestaltet ist und zwei Einlassöffnungen für die Lufteinlässe aufweist, die durch einen Drehverschluss verschlossen und mit einem Antrieb versehen sind, der im Nasenabschnitt untergebracht ist.
  • Die Hilfsrakete kann ausgestattet sein mit einem Düsenstrahlsteuersystem für den exoatmosphärischen Abschnitt des Rückflugs und das Anfangsstadium des atmosphärischen Flugabschnitts versehen ist, wobei das Düsenstrahlsteuersystem aus zwei entfernbaren Modulen besteht, welche in der Haube der Abgasdüse des Treibwerks der luftgespeisten Düsenanordnung untergebracht sind.
  • Die Einheit zur Fixierung des Flügels befindet sich in einer Position entlang der Längsachse der Zusatzrakete während des Aufstiegs und in einer um 90°C gedrehten Position während des Rückflugstadiums und ist mit vier Verschlüssen und zwei Klammern versehen, welche die Position des Flügels entlang der Längsachse der Zusatzrakete während des Aufstiegs mit Hilfe von Passelementen festlegen, die auf den Oxidationsmittel- und Brennstofftanks angebracht sind.
  • Die Achse der Einheit zum Drehen des Flügels ist hinsichtlich der Symmetrieachse der Zusatzrakete versetzt und im vorderen Bereich des Abschnitts zwischen den Tanks angeordnet.
  • Es empfiehlt sich auf dem Zwischentankabschnitt eine Flügelverkleidung mit vorderen und hinteren Aufbauten anzuordnen, die sich auf die Mäntel der Oxidationsmittel- und Brennstofftanks jeweils erstrecken.
  • Zwei Gondeln sind auf dem Zwischentankabschnitt unter Hauptbeinen des Landefahrwerks befestigt.
  • Die Einheiten zur Verbindung mit der zweiten Stufe der Trägerrakete sind in der Ladeeinheit des Nasenabschnitts und/oder den Ladeeinheiten des Nasenabteils und des rückwärtigen Körpers angebracht.
  • Kurzbeschreibung der Figuren
  • 13 zeigen die vorgeschlagene wiederverwendbare Zusatzrakete der ersten Stufe eines Leichtklasseraketenfahrzeugs jeweils in Seitenansicht, Draufsicht und Rückansicht;
  • 4 zeigt einen Nasenabschnitt in Seitenansicht;
  • 5 zeigt den Schnitt B-B in 5;
  • 7 zeigt eine Draufsicht auf die Tragflächenverkleidung (beide Stellungen des Flügels sind punktiert und gestrichelt gezeigt);
  • 8 und 9 zeigen eine senkrechte Projektion und eine horizontale Projektion von Flugpfaden der Hilfsrakete;
  • 10 zeigt die Hilfsrakete innerhalb eines Tandemraketenfahrzeugs;
  • 11 zeigt die Hilfsrakete innerhalb einer Huckepackanordnung des Raketenfahrzeugs.
  • Die beste Ausführungsform der Erfindung
  • Eine wiederverwendbare Hilfsrakete weist einen Körper 2 auf, bestehend aus einem Nasenabschnitt 3, einer Raketenanordnung 4 und einem rückwärtigen Körper 5 sowie einem Komplex für Rückkehr und Landung.
  • Ein Raketenmodul umfasst in seinem Aufbau Tanks 6 und 7 für Oxidationsmittel und Treibstoff, einen Zwischentankabschnitt 8, einen Flüssigtreibstoffraketenmotor 9 (LPRE), ein Luftdrucksystem für die Speisung der Treibmittelkomponenten und Elemente des Kontrollsystems für den Aufstiegsabschnitt.
  • Der Komplex der Mittel für Rückkehr und Landung erlaubt die Durchführung des Fluges der Hilfsrakete nach der Trennung von der zweiten Stufe des Raketenfahrzeuges und Landung auf einer Standardlandebahn. Dieser Komplex schließt das folgende ein:
    • – einen mechanisch insgesamt drehbaren Flügel;
    • – eine Schwanzflossenanordnung;
    • – eine luftgespeiste Strahltriebwerksinstallation (AJEI);
    • – ein Düsenregelsystem (JCS);
    • – ein Landefahrwerk mit Dreipunktstützrahmen und einer Fallschirmbremsanordnung;
    • – einen Mechanismus zum Drehen und Fixieren des Flügels;
    • – einen Mechanismus zum Drehen von Stopfen für Lufteinlässe;
    • – einen Komplex eines Ruderservosystems;
    • – einen Fluglageregelkomplex.
  • Ein insgesamt beweglicher Flügel 10 ist auf dem oberen Teil des Zwischentankabschnitts 8 montiert und hat zwei Positionen: eine für den Start, bei welchem sie längs zur Hilfsrakete (gezeigt in 1 und 2 gestrichelt) positioniert ist und eine Arbeitsstellung ("Flugzeug") um 90° gedreht. Die Änderung des Flügels aus der Start- in die Arbeitsstellung wird während des extraatmosphärischen Flugs durchgeführt. Um dies zu erreichen ist auf der Konstruktion des Zwischentankabschnitts eine Einheit 11 zum Schwenken des Flügels mit einem pneumatischen Antrieb 12 und vier Verschlüssen 13 zum Fixieren des Flügels in der vorgenannten Stellung angebracht. Die Tragflächenkonsolen sind mit Verschluss-Begrenzern 14 für die Stellung des Flügels längs der Achse der Hilfsrakete während des Aufstiegs versehen. Ausgleichselemente der Fixierungen sind auf den Oxidationsmittel- und Brennstofftanks 6 und 7 des Raketenblocks angebracht. Der Flügel hat eine trapezoide Form in der Ebene mit kleiner Pfeilung in der Vorderkante. Die Achse der Einheit zum Schwenken des Flügels ist bezüglich der Symmetrieachse der Hilfsrakete um einen Abstand Δ versetzt und befindet sich im Frontbereicht des Zwischentankabschnitts. An der äußeren Kontur des Raketenblocks im Bereich der Verbindung mit dem Flügel ist eine aerodynamische Verkleidung 15 vorgesehen, mit vorderen und hinteren Aufbauten, die sich zu den Mänteln der Oxidationsmittel- und Brennstofftanks hin erstrecken. Der Flügel ist mit Querrudern 16, Klappen 17 und Störklappen 18 versehen.
  • Die Schwanzflossenanordnung ist auf der Konstruktion des rückwärtigen Körpers 5 montiert und besteht aus einer Flosse 19 mit einem Steuerruder 20 und einer horizontalen Flossenanordnung in der Form einer Stabilisierung mit beweglichen Trägern 21. Die Stabilisierungsträger sind in der Ebene trapezoid mit rückgepfeilten Frontkanten und mit negativem V-Winkel angebracht. In den Wurzelabschnitten der Stabilisatorträger befinden sich Rücksprünge für die Installation von Feststoffraketenmotoren 22 (SPRE) um eine "kalte" Trennung der ersten und zweiten Stufe des Raketenfahrzeugs zu sichern.
  • Das AJEI dient zur Erzeugung des für den Rückflug der Hilfsrakete zur Landezone des Flugplatzes notwendigen Schubs, zur Ausführung von Landemanövern und die Landung. Das AJEI umfasst:
    • – zwei luftgespeiste Strahltriebwerke 23 (AJE)
    • – zwei Lufteinlässe 24 und zwei Abgaskrümmer mit Abgasdüsen 26;
    • – ein Treibstoffsystem mit Treibstofftanks, Leitungen und Aggregaten;
    • – Elementen des Systems für die Regelung der Triebwerksinstallation.
  • Die Treibwerke und Hauptaggregate der AJEI sind im Nasenabschnitt 3 untergebracht. Der Aufbau des Treibstoffsystems des AJEI schließt die in der Tragfläche 27 untergebrachten Haupttanks ein und ebenso einen Arbeitstank 28 und einen Ausgleichstank 29, die im Nasenabschnitt untergebracht sind. Der Ausgleichstank dient zur Verlagerung des Schwerpunktes der Hilfsrakete in Abhängigkeit von der Longitudinalbalance bei unterschiedlichen Fluggeschwindigkeiten. Luft wird den Motoren autonom für jedes Triebwerk über Nasenlufteinlässe 24 zugeführt. Die Lufteinlässe werden bei passiven Abschnitten der Flugbahn durch mit einem Antrieb 31 versehene Drehschieber verschlossen, die vor dem Start das luftgespeiste Triebwerk öffnen. Die Abgasdüsen 26 des AJE erstrecken sich über das Profil der externen Kontur des Nasenabschnitts 3 hinaus und werden mit Hilfe von aerodynamischen Hauben 32 geschlossen. Um eine thermische Einwirkung der AJE Abgasströme auf den Mantel des Oxidationsmitteltanks 6 zu unterbinden, sind die Abgasdüsen 26 von der Oberfläche des Körpers 2 der Hilfsrakete versetzt und ihre Achsen sind von der Oberfläche des Oxidationsmitteltanks abgebogen. Dies stellt sicher, dass der Mantel des Tanks für das Oxidationsmittel nicht über eine vorgegebene Temperatur hinaus erhitzt wird.
  • Das JCS dient zur Sicherung eines kontrollierten Fluges der wieder verwendbaren Hilfsrakete von dem Moment an, wenn sie sich von der zweiten Stufe 33 im exoatmosphärischen Abschnitt trennt, um in die dichten Schichten der Atmosphäre einzutreten und beim anfänglichen Stadium des atmosphärischen Fluges. Das JCS ist in Modularbauweise ausgeführt, was für Autonomität des Zusammenbaus, dem Rund-um-Service, sowie dem Beladen mit Treibmittelkomponenten sorgt. Alle Aggregate des JCS sind in zwei abnehmbaren Modulen untergebracht, die auf dem Nasenabschnitt 3 befestigt sind. Die aerodynamische Haube 32 der Abgasdüse 26 des AJE ist der Hauptrahmen des JCS-Moduls. Um die erforderliche Stabilisierung der Hilfsrakete 1 nach dem Abtrennen der Stufen zu verwirklichen und die notwendigen Kontrollmomente unter den Bedingungen des exo atmosphärischen Fluges zu schaffen, ist eine Gruppe von Triebwerken 35 mit Treibmittelsystemen und Systemen die ihre Funktion sichern, in jedem Modul angeordnet.
  • Das Landefahrwerk der wiederverwendbaren Hilfsrakete umfasst drei Stützen und ein Bremsschirmsystem. Eine Bugstütze 36 ist einer Ausnehmung 37 des Nasenabschnitts 3 positioniert, Hauptstützen 38 in Gondeln 39 im Bereich des Zwischentankabschnitts 8. Das Fallschirmbremssystem dient zur Reduzierung der Landestrecke auf der Landebahn. Es ist in einem Container 40 untergebracht, welcher sich im rückwärtigen oberen Teil des rückwärtigen Rumpfes 5 befindet.
  • Der Komplex der Ruder-Servosysteme der Hilfsrakete dient zur Bewegung des Flügels der beiden Querruder 16, der vier Abschnitte der Klappen 17, der vier Abschnitte der Störklappen 18, der Konsolen 21 der horizontalen Flossenanordnung, der Steuerruder 20 und der Bugstütze des Landefahrwerks.
  • Der Nasenabschnitt 3 schließt an den Oxidationsmitteltank 6 des Raketenblocks an. Einheiten 41 zur Verhinderung der ersten und zweiten Stufe des Raketenfahrzeugs in Tandemausführung und Einheiten 42 für ein Huckepack-Raketenfahrzeug (10 und 11) und ebenso eine Tafel 43 für trennbare Anbordverbindungen von Leitungen und Anschlüssen die für eine Verbindung zwischen den Systemen der vorgenannten Stufen sorgen, sind in der Lastaufnahme des Nasenabschnitts angeordnet.
  • Der rückwärtige Körper 5 ist ein Trageelement der Trägerrakete beim Zusammenbau auf der Abschussbasis. Um den aerodynamischen Widerstand während des Rückfluges zu reduzieren, ist der rückwärtige Rumpfteil spitzbogenförmig ausgebildet. Einheiten 44 zur Verbindung der ersten und der zweiten Stufe des Huckepack-Raketenfahrzeugs (11) sind befestigt und Regelantriebe für die Steuerruder und Stabilisierungen des Aufbaus des Komplexes und Mittel für Rückkehr und Landung sind auf dem rückwärtigen Körper untergebracht.
  • Um Leitungen und Anschlüsse des Hilfsraketensystems zu verlegen und ebenso die Arbeitsleitung für das Oxidationsmittel, sind außerhalb des Körpers zwei Mittelrümpfe 45 angeordnet, die sich längs der Oxidationsmittel- und Brennstofftanks erstrecken und in Form von aerodynamisch stromlinienförmigen Kanälen ausgeführt sind.
  • Die Operationsabfolge der Mittel für Rückkehr und Landung der wiederverwendbaren Hilfsrakete 1 vom Abschuss in Form des Raketenfahrzeugs in Tandem- oder Huckepackausführung bis zum Begin der Landeoperation, wie in 8 und 9 gezeigt, umfasst:
    • – zünden der Hilfsrakete im Aufbau der Trägerrakete und Bewegung im aktiven Abschnitt bis zum Verbrauch des Vorrats an Treibstoffkomponenten (Bezugszeichen 46);
    • – Abtrennung der Hilfsrakete von der zweiten Stufe des Raketenfahrzeugs (Bezugszeichen 47);
    • – ballistischer Flug der Hilfsrakete außerhalb der Atmosphäre (Bezugszeichen 48);
    • – Eintritt der Hilfsrakete in die dichten Atmosphärenschichten (Bezugszeichen 49);
    • – Wenden durch Neigung (Bezugszeichen 50);
    • – Zünden der AEJI (Bezugszeichen 51);
    • – motorisierter Rückflug (Bezugszeichen 52);
    • – Landevorbereitungsmanöver und Endteil (Bezugszeichen 53);
    • – Landung auf der Landebahn des Start-Landekomplexes (Bezugszeichen 54).
  • Nachdem die Trägerrakete zum berechneten Punkt für die Trennung der Stufen (Bezugszeichen 47) aufgestiegen ist und dem Stoppen der Stütz LJE der Raketenmotorinstallation 9 findet die Trennung der Stufen nach einem "kalten" Schema statt mit Hilfe der SPRE 22, die auf dem hinteren Körper 5 der Hilfsrakete 1 angebracht ist. Während des Stadiums des ballistischen Fluges (Bezugszeichen 48) und vor dem Beginn des effektiven Operationsmodus der Organe der aerodynamischen Steuerung, wird die Stabilisierung und die Kontrolle der Hilfsrakete durch das JCS vorgenommen. Während desselben Stadiums wird der Flügel 10 in die Arbeitsstellung, d. h. in die "Flugzeugstellung" durch Drehung um 90° geschwenkt unter Zuhilfenahme des pneumatischen Antriebs 12 und die Operationen des Entladens von Teilen der Treibstoffkomponentenresten aus den Tanks 6 und 7 des Raketenblocks und das Freiblasen von Leitungen und Kavitäten des Midflightmotors LJE werden durchgeführt. Am Ende des Gleitfluges findet ein Neigen statt (Bezugszeichen 50) und die Schritte des Öffnens der Lufteinlässe 24 des AJE 23 durch Drehen des Drehstopfens 30 mit Hilfe des Antriebs 31, das Vorbereiten der Luftzündung aus dem Autorotationsmodus und die weitere Zündung des AJE im Bereich der Höhen von 6–4 km (Bezugszeichen 51) finden statt. Während des Atmosphärenfluges (Bezugszeichen 52) werden der Gewichtsausgleich und die Einstellung des Neigungswinkels mit Hilfe der beweglichen Konsolen 21 des Stabilisators durchgeführt. Gierstabilität wird mit Hilfe der Flosse 19 mit dem Manöverruder 20 erreicht. Neigungskontrolle wird durch differentielles Abwinkeln der Stabilisierungskonsolen 21 und der Querruder 16 des Flügels 10 verwirklicht.
  • Die Regelung der Bewegung der Hilfsrakete während aller Stadien des Fluges wird durch einen Navigations-Pilotierungskomplex durchgeführt, der im Aufbau des bordeigenen Steuerkomplexes enthalten ist, welches den Empfang und die Verarbeitung von Informationen von Navigationslisten sichert und entsprechende Steuersignale produziert. Der Flug endet mit der Landung auf der Landebahn des Start-Landekomplexes (Bezugszeichen 54) und Abschalten des AJE 23. Nach Beendigung des Fluges werden Maßnahmen bezüglich der Rundumwartung der Hilfsrakete und die Vorbereitung für die anschließende Verwendung ergriffen.
  • Industrielle Anwendbarkeit
  • Aggregate und Konstruktionselemente der vorgeschlagenen, wiederverwendbaren Rakete werden weithin in der Raketen Raum- und Luftfahrttechnik verwendet. Daher kann die beanspruchte Erfindung in Luft- und Raumfahrtbetrieben unter Verwendung moderner Materialien und Technologien verwendet werden.

Claims (7)

  1. Wiederverwendbare Zusatzrakete (1) für die erste Stufe einer Trägerrakete mit Tanks (6, 7) für einen Oxidationsmittel und Brennstoff aufweisenden Körper (2), einem Nasenabschnitt (3) mit einer Kuppelhaube, einem Zwischentankabschnitt (8) und einem rückwärtigen Körper (5), einem eingebauten Raketenmotor (9), einem gestreckten beweglichen Flügel (10) mit einer Einheit (11) zu dessen Schwenken um eine senkrecht zur Längsachse der Zusatzrakete (1) stehende Achse und zu ihrer Fixierung in einer Position entlang der Längsachse der Zusatzrakete (1) während des Aufstiegs und in einer um 90°C geschwenkten Position während des Rückflugs, horizontalen und vertikalen Flossenanordnungen, einem Dreibeinfahrwerk bestehend aus zwei Hauptbeinen (38), welche an dem Körper (2) befestigt sind und einer Bugstütze (36) welche im Nasenabschnitt (3) angeordnet ist, aerodynamischen Steuerorganen und Steuereinheiten (42, 44) zum Verbinden der Zusatzrakete (1) mit der zweiten Stufe der Trägerrakete, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein luftgespeistes Düsentriebwerk besitzt mit zwei Motoren (23) mit Lufteinlässen (24) die sich im Nasenabschnitt (3) befinden und einem Treibmittelsystem mit Haupttreibmitteltanks (27) im Flügel, Arbeits- und Gewichtsausgleichtanks (28, 29) im Nasenabschnitt (3), wobei der Flügel (10) an der oberen Oberfläche des Körpers (2) im Bereich des Zwischentankabschnitts (8) angeordnet ist und die horizontale Ruderanordnung und die vertikale Ruderanordnung bestehend aus einer Flosse (19) und einem Seitenruder (20) auf dem rückwärtigen Körper (5) befestigt sind, wobei die horizontale Flossenanordnung die Form eines Stabilisators aufweist und aus zwei beweglichen Konsolen (2A) auf dem rückwärtigen Körper mit negativem V-Winkel bestehen und die Triebwerke (23) des luftgespeisten Düsentriebwerks mit Abgaskrümmern (25) und mit Düsen (26) versehen sind, die sich über die äußeren Konturen des Nasenabschnitts hinaus erstrecken und durch aero dynamische Hauben (32) verschlossen sind, wobei die Abgasdüsen (26) gegenüber der Oberfläche des Oxidationsmitteltanks (6) abgebogen sind und die Haube des Nasenabschnitts (3) kugelförmig gestaltet ist und zwei Einlassöffnungen für die Lufteinlässe (24) aufweist, die durch einen Drehverschluss (30) verschlossen und mit einem Antrieb (31) versehen sind, der im Nasenabschnitt (3) untergebracht ist.
  2. Zusatzrakete (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einem Düsenstrahlsteuersystem für den exoatmosphärischen Abschnitt des Rückflugs und das Anfangsstadium des atmosphärischen Flugabschnitts versehen ist, wobei das Düsenstrahlsteuersystem aus zwei entfernbaren Modulen (34) besteht, welche in der Haube (32) der Abgasdüse (26) des Treibwerks (23) der luftgespeisten Düsenanordnung untergebracht sind.
  3. Zusatzrakete nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit (11) zur Befestigung des Flügels (10) sich in einer Position entlang der Längsachse der Zusatzrakete während des Aufstiegs befindet und in einer um 90°C gedrehten Position während des Rückflugstadiums und mit vier Verschlüssen (13) und zwei Klammern versehen ist, die die Position des Flügels entlang der Längsachse der Zusatzrakete (1) während des Aufstiegs mit Hilfe von Passelementen festlegen, die auf den Oxidationsmittel- und Brennstofftanks angebracht sind.
  4. Zusatzrakete nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Achse der Einheit (11) zum Drehen des Flügels (10) hinsichtlich der Symmetrieachse der Zusatzrakete (1) versetzt und im vorderen Bereich des Abschnitts (8) zwischen den Tanks angeordnet ist.
  5. Zusatzrakete (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass sich auf dem Zwischentankabschnitt (8) eine Flügelverkleidung (15) mit vorderen und hinteren Aufbauten befindet, die sich auf die Mäntel der Oxidationsmittel- und Brennstofftanks (6, 7) jeweils erstrecken.
  6. Zusatzrakete (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass zwei Gondeln (39) auf dem Zwischentankabschnitt (8) unter Hauptbeinen (38) des Landefahrwerks befestigt sind.
  7. Zusatzrakete (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Einheiten (42, 44) zur Verbindung mit der zweiten Stufe der Trägerrakete in der Ladeeinheit des Nasenabschnitts (3) und/oder den Ladeeinheiten des Nasenabteils (3) und des rückwärtigen Körpers (5) angebracht sind.
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