DE60006982T2 - Verfahren zum giessen von schaum auf pech basis - Google Patents

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    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C04B38/0022Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof obtained by a chemical conversion or reaction other than those relating to the setting or hardening of cement-like material or to the formation of a sol or a gel, e.g. by carbonising or pyrolysing preformed cellular materials based on polymers, organo-metallic or organo-silicon precursors

Description

  • Erklärung bezüglich der öffentlich geförderten Forschung oder Entwicklung
  • Die Regierung der Vereinigten Staaten besitzt Rechte an dieser Erfindung gemäß dem Vertrag Nr. DE-AC05-960R22464 zwischen dem Department of Energy (Energieministerium) der Vereinigten Staaten und der Lockheed Martin Energy Research Corporation.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Kohlenstoffschaum und insbesondere ein Verfahren und Gerät zum Extrudieren eines thermisch leitenden Kohlenstoffschaums.
  • Die außergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften von handelsüblichen Kohlenstofffasern (Carbonfasern) sind durch die einzigartige Graphitmorphologie der extrudierten Filamente bedingt. Siehe Edie, D. D. „Pitch and Mesophase fibers" in: Carbon Fibers, Filaments and Composites, Figueiredo (Hrsg.), Kluwer Academic Publishers, Boston, S. 43–72 (1990). Derzeit setzen moderne Strukturverbundstoffe diese Eigenschaften ein, indem sie ein loses Netzwerk aus graphitischen Filamenten schaffen, das von einer geeigneten Matrix zusammen gehalten wird. Aus einer Pechvorstufe gewonnener Kohlenstoffschaum kann als ein verbundenes Netzwerk von Bändern oder Streben betrachtet werden. Als solche verbundene Netzwerke stellen sie eine potenzielle Alternative als Verstärkung in Strukturverbundwerkstoffen dar.
  • Jüngste Entwicklungen von faserverstärkten Verbundstoffen wurden durch die Forderungen nach erhöhter Festigkeit, Steifigkeit, Kriechfes tigkeit und Zähigkeit in technischen Strukturwerkstoffen getrieben. Carbonfasern führten zu signifikanten Fortschritten bei diesen Eigenschaften in Verbundstoffen mit verschiedenen Matrixmaterialien wie Kunststoff, Metall und Keramik.
  • Derzeitige Anwendungen von Carbonfasern entstanden aus struktureller Verstärkung zur thermischen Beeinflussung (thermal management) bei Anwendungen im Bereich von hochdichten Elektronikmodulen bis Kommunikationssatelliten. Dies hat die Forschung zu neuen Verstärkungen und Verbundverarbeitungsverfahren stimuliert. Hohe Wärmeleitfähigkeit, geringes Gewicht und geringer thermischer Expansionskoeffizient sind die Hauptpunkte bei Anwendungen zur thermischen Beeinflussung. Siehe Shih, Wei, „Development of Carbon-Carbon Composites for Electronic Thermal Management Applications", IDA Workshop, 3.–5. Mai 1994, unterstützt von AF Wright Laboratory unter Contract Nummer F33615-93-C-2363 und AR Phillips Laboratory Contract Nummer F29601-93-C-0165 und Engle, G. B. "High Thermal Conductivity C/C Composites for Thermal Management" IDA Workshop, 3.–5. Mai 1994, unterstützt von AF Wright Laboratory unter Contract F33615-93-C-2363 und AR Phillips Laboratory Contract Nummer F29601-93-C-0165. Solche Anwendungen bemühen sich um einen Ansatz vom Sandwichstrukturtyp, bei dem ein strukturelles Kernmaterial mit geringer Dichte (d. h. Wabenstruktur oder Schaum) sandwichartig zwischen eine Deckschicht mit hoher thermischer Leitfähigkeit angeordnet ist.
  • Strukturelle Kerne sind auf Materialien mit geringer Dichte beschränkt, um zu gewährleisten, dass die Gewichtsbeschränkungen nicht überschritten werden. Leider sind Kohlenstoffschäume (Carbonschäume) und Kohlenstoffwabenmaterialien die einzigen verfügbaren Materialien zur Verwendung in Hochtemperaturanwendungen (> 1600°C). Kohlenstoffwabenmaterialien mit hoher thermischer Leitfähigkeit sind im Vergleich zu Wabenstrukturen mit niedriger Leitfähigkeit äußerst kostspielig herzustellen, deshalb wird für kostengünstige Materialien mit einer Leistungseinbuße bezahlt.
  • Typische Verschäumungsprozesse wenden eine „Blastechnik" an, um einen Schaum aus einer Pechvorstufe zu erzeugen. Das Pech wird aufgeschmolzen und unter Druck gesetzt und dann wird der Druck verringert. Thermodynamisch erzeugt dies einen „Flash", wodurch die niedermolekularen Verbindungen im Pech verdampfen (das Pech siedet), was zu einem Pechschaum führt. Siehe Hagar, Joseph W. und Max L. Lake, „Novel Hybrid Composites Based on Carbon Foams" Mat. Res. Soc. Symp., Materials Research Society, 270: 29–34 (1992), Hagar, Joseph W. und Max L. Lake, „Formulation of a Mathematical Process Model Process Model for the Foaming of a Mesophase Carbon Precursor", Mat. Res. Soc. Symp., Materials Research Society, 270: 35–40 (1992), Gibson, L. J. und M. F. Ashby, Cellular Solids: Structures & Properties, Pergamon Press, New York (1988), Gibson, L. J., Mat. Sci. and Eng. A110, 1 (1989), Knippenberg und B. Lersmacher, Phillips Tech. Rev. 36(4), (1976), und Bonzom, A., P. Crepaux und E. J. Moutard, US-Patent 4,276,246 (1981). Es können Additive zugesetzt sein, um die Verschäumung zu fördern oder zu katalysieren, wie gelöste Gase (wie Kohlendioxid oder Stickstoff), Talkumpulver, Freone oder andere Standardtreibmittel, die zur Herstellung von Polymerschäumen verwendet werden.
  • Dann muss, im Gegensatz zu den Polymerschäumen, der Pechschaum oxidativ stabilisiert werden, indem er in Luft (oder Sauerstoff) über viele Stunden erhitzt wird, um dadurch die Struktur zu vernetzen und das Pech zu „härten", so dass es bei Carbonisierung nicht schmilzt und die Struktur verformt. Siehe Hagar, Joseph W. und Max L. Lake, „Formulation of a Mathematical Process Model Process Model for the Foaming of a Mesophase Carbon Precursor", Mat. Res. Soc. Symp., Materials Research Society, 270: 35–40 (1992) und White, J. L. und P. M. Shaeffer, Carbon, 27: 697 (1989). Dies ist ein zeitaufwändiger Schritt und kann in Abhängigkeit von der Partikelgröße und dem erforderlichen Gerät ein teurer Schritt sein.
  • Als nächstes wird der „gehärtete" oder oxidierte Pechschaum dann in einer inerten Atmosphäre bei Temperaturen bis zu 1100°C carbonisiert. Dann kann eine letzte Wärmebehandlung bei Temperaturen bis zu 3000°C durchgeführt werden, um die Struktur vollständig in Kohlenstoff umzuwandeln und einen Kohlenstoffschaum zu erzeugen, der für eine strukturelle Verstärkung geeignet ist. Diese eben beschriebenen Schäume zeigen geringe Wärmeleitfähigkeiten.
  • Andere Techniken können eine polymere Vorstufe, wie Phenol, Urethan oder Mischungen davon mit Pech verwenden. Siehe Hagar, Joseph W. und Max L. Lake, „Idealized Strut Geometries for Open-Celled Foams" Mat. Res. Soc. Symp. Materials Research Society, 270: 41–46 (1992), Aubert, J. W., (MRS Symposium Proceedings, 207: 117–127 (1990), Cowlard, F. C. und J. C. Lewis, J. of Mat. Sci., 2: 507–512 (1967) und Noda, T., Inagaki und S. Yamada, J. of Non-Crystalline Solids, 1: 285–302 (1969). Diese Vorstufen erzeugen jedoch einen "glasigen" oder glasartigen Kohlenstoff, der keine Graphitstruktur zeigt und daher eine sehr geringe thermische Leitfähigkeit und auch geringe Steifigkeit aufweist. Siehe Hagar, Joseph W. und Max L. Lake, „Idealized Strut Geometries for Open-Celled Foams" Mat. Res. Soc. Symp, Materials Research Society, 270: 41–46 (1992).
  • Eine vom Erfinder der vorliegenden Erfindung entwickelte Technik ist in der US-Patentanmeldung Nr. 08/921,875 vollständig offenbart. Sie überwindet diese Beschränkungen, indem keine „Treibmitteltechnik" oder „Druckablasstechnik" zur Erzeugung des Schaums erforderlich ist. Außerdem ist kein Oxidationsstabilisierungsschritt erforderlich, wie bei anderen Methoden, die zur Herstellung von Kohlenstoff ausgehend von Pech verwendet wird. Dieser Prozess ist weniger zeitaufwändig und deshalb günstiger in den Kosten und leichter herzustellen als oben beim Stand der Technik. Was noch mehr von Bedeutung ist, dieser Prozess ist einzigartig, indem er Kohlenstoffschäume mit hohen Wärmeleitfähigkeiten über 58 W/m·K erzeugt.
  • Beim in US-Patentanmeldung Nr. 08/921,875 beschriebenen Verfahren können Formauslösungsprobleme auftreten, wenn bestimmte Formen verwendet werden. Wenn zum Beispiel eine dicke Form aus Aluminium, Stahl oder Graphit verwendet wird, reißt der Schaum an Stellen, die vor dem Verschäumen mit der Form in Kontakt waren, in einer Art, die wie Zugspannungen erscheinen. Daher ist ein Formtrennmittel erforderlich, das die Endabmessungen des Formartikels verändern kann, und es können weitere Verfahren erforderlich sein, wie maschinelle Bearbeitung.
  • US-Patent 5,530,807 von Vreenegoor offenbart die Herstellung von Polymerschaum in einer langgestreckten kanalförmigen Form. Bedingt durch eine chemische Reaktion zwischen Reaktionspartnern in einer Mischung aus flüssigen Schaumreaktionskomponenten dehnt sich die Mischung in einem Gefäß nach oben aus und fließt über eine Überlaufstruktur ein Fallblech hinunter, so dass der Schaum in der Form abgesetzt wird. Das Gefäß und das Fallblech sind transportierbar angebracht und das Fallblech erstreckt sich nach unten zum Boden der Form, so dass teilweise ausgedehnter Schaum sich fortschreitend über den Boden der Form absetzt.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die hier beschriebene Erfindung stellt ein Verfahren zum Gießen von Schaum auf Pechbasis zur Verfügung. Das Verfahren umfasst Ausbilden eines viskosen Pechschaums in einem Behälter. Überführen des viskosen Pechschaums vom Behälter in eine Form und dann Härten des viskosen Pechschaums, so dass sich ein geformter Schaum auf Pechbasis bildet.
  • Die allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zum Gießen von Kohlenstoffschaum zur Verfügung zu stellen, ohne dass durch Kontakt des Pechs mit der Form vor dem Verschäumen eine Rissbildung auftritt. Dieses Ziel wird erreicht durch Überführen des viskosen Pechschaums in die Form und dann Härten des viskosen Pechschaums, so dass ein aus Pech gewonnener Schaum ausgebildet wird. Der aus Pech gewonnene Schaum härtet in der Form ohne Rissbildung, weil nur der viskose Pechschaum mit der Form in Kontakt kommt, und nicht das aufgeschmolzene Pech.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zum Gießen von Kohlenstoffschaum zur Verfügung zu stellen, das kein Formtrennmittel in der Form erfordert. Dieses Ziel wird durch Überführen des aufgeschäumten Pechs in die Form erreicht.
  • Dieses und andere Ziele werden durch ein Verfahren zum Gießen eines Schaums auf Basis von Pech erreicht, das die Schritte umfasst:
    Ausbilden eines viskosen Pechschaums in einem Behälter; Überführen des viskosen Pechschaums aus dem Behälter in eine Gießform; und Härten des viskosen Pechschaums zur Ausbildung eines Gussstücks aus Schaum auf Pechbasis.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 stellt ein Photo eines Schaums dar, der unter Verwendung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gebildet ist, der keine Risse aufweist;
  • 2 stellt eine schematische Ansicht eines Geräts zum Gießen von Kohlenstoffschaum dar, das die vorliegende Erfindung verkörpert;
  • 3 stellt ein Photo eines geformten Kohlenstoffschaums dar, der unter Verwendung des Geräts von 2 gebildet ist; und
  • 4 stellt ein Photo eines geformten Kohlenstoffschaums dar, der aus der Form entnommen ist.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Ein Schaum auf Pechbasis, wie er in der US-Patentanmeldung Nr. 08/921875 vollständig offenbart ist, deren Lehre hiermit durch Bezugnahme zum Bestandteil der Beschreibung gemacht wird, wird durch Überführen eines viskosen Pechschaums, wie er aus einem mesophasigen oder isotropen Pech (hier als Pech bezeichnet) gewonnen wird, vor dem Verkoken in eine Form gebildet. Die Schaumvorstufe bildet bei Kontakt mit der Form im verkokten Schaum keine Risse aus.
  • Der viskose Pechschaum kann durch Einbringen von Pechpulver, Granulat oder Pellets in einen Behälter ausgebildet werden. Diese Pechmaterialien können, wenn es gewünscht ist, solvatisiert sein. Die Probe wird in einer im Wesentlichen sauerstofffreien Umgebung erhitzt, um Oxidation der Pechmaterialien beim Erhitzen zu vermeiden. Bevorzugt wird das Pech in einem Ofen erhitzt, der auf weniger als 1 Torr evakuiert wurde. Alternativ wird das Pech unter einer Inertgasschicht erhitzt, wie in Stickstoff, um eine Oxidation des Pechs zu vermeiden. Das Pech wird auf eine Temperatur von ungefähr 50 bis 100°C über dem Erweichungspunkt erhitzt. Wo zum Beispiel mesophasiges Pech Mitsubishi ARA24 verwendet wird, ist eine Temperatur von 300°C ausreichend.
  • Sobald das Pech geschmolzen ist, wird, wenn es in einem Vakuum erhitzt wird, das Vakuum in eine Stickstoffschicht aufgehoben. Der Druck im Ofen wird dann auf ungefähr 400 psi bis 100 psi (bevorzugt 1000 psi) erhöht, und die Temperatur des Systems wird dann erhöht, um die Entwicklung von Pyrolysegasen zu bewirken, so dass sich der viskose Pechschaum bildet. Dieser viskose Pechschaum ist noch fluid und kann fließen. Die Viskosität des Schaums hängt jedoch von der Temperatur ab und im allgemeinen wird mit steigender Temperatur die Viskosität abnehmen, so dass es leichter fließt. Die bevorzugte Betriebstemperatur hängt vom Vorstufenpech ab. Die bevorzugte Verschäumungstemperatur für mesophasiges Pech ARA24 liegt zwischen 420°C und 480°C und liegt besonders bevorzugt bei ungefähr 450°C.
  • Die Schaumvorstufe wird dann aus dem Behälter, wie durch Einschütten in eine Form überführt, die die gewünschte endgültige Gestalt des Schaums aufweist. Die Temperatur im Ofen wird dann auf eine Temperatur erhöht, die ausreicht, um das Pech zu verkoken, was ungefähr 500°C bis 1000°C sind. Dies wird bevorzugt bei einer Rate von ungefähr 2°C/min durchgeführt. Diese Aufheizrate hängt stark von der Größe und Gestalt ab, um Schäden durch thermischen Schock zu minimieren. Bevorzugt wird die Temperatur im Ofen über mindestens 15 Minuten gehalten, um eine sichere Durchdringung und ein isothermes System zu erreichen.
  • Sobald der aus Pech gewonnene Schaum in der Form gebildet (verkokt) ist, kann er auf Raumtemperatur abgekühlt werden. Bevorzugt wird der Schaum mit einer Rate von ungefähr 1,5°C/min abgekühlt und dies hängt wiederum von der Größe ab. Während des Abkühlzyklus wird allmählich der Druck auf Atmosphärenbedingungen abgelassen. Bevorzugt wird der Druck im Ofen mit einer Rate von ungefähr 2 psi/min abgelassen. Der geformte aus Pech gewonnene Schaum wird dann aus der Form entnommen.
  • Das aus Pech gewonnene Schaumgussteil kann eine Wärmenachbehandlung auf Temperaturen von über 2000°C erfahren, um es in eine Graphitstruktur zu überführen (in Abhängigkeit von der Pechvorstufe). Im allgemeinen graphitisiert mesophasiges Pech signifikant leichter als isotropes Pech (aus Kohle gewonnen oder aus Petroleum gewonnen). Je graphitischer das Material ist, umso höher ist die Wärmeleitfähigkeit des erhaltenen graphitischen Schaums.
  • Nach dieser Technik hergestellter Kohlenstoffschaum zeigt ähnliche Eigenschaften wie der in US-Patentanmeldung Nr. 08/921875 offenbarte. Wenn der verkokte Schaum jedoch aus der Form entnommen ist, zeigt das Endprodukt der vorliegenden Erfindung keine Rissbildung, wie in den folgenden Beispielen gezeigt wird. Auf diese Weise ist ein Formtrennmittel nicht notwendigerweise erforderlich, um zu verhindern, dass das Pech mit der Form in Kontakt kommt. Obwohl ein Formtrennmittel nicht notwendigerweise erforderlich ist, kann ein Formtrennmittel verwendet werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Der Schaum kann weiter verarbeitet werden, um zusätzliche Eigenschaften vorzusehen, wie durch Verdichten des Schaums. Zum Beispiel kann der geformte Schaum bei 1050°C unter einem Inertgas (Stickstoff) wärmebehandelt (karbonisiert) werden, und dann in getrennten Durchläufen bei 2500°C und 2800°C in einem Inertgas (d. h. Argon) wärmebehandelt (graphitisiert) werden, um einen Kohlenstoffschaum mit hoher thermischer Leitfähigkeit (bis zu 187 W/mK) und einer Dichte von nur 0,6 g/cc zur Verfügung zu stellen. Auch kann der graphitische Schaum thermische Leitfähigkeiten von ungefähr 50 W/m·K bei einer Dichte von ungefähr 0,2 g/cc aufweisen. Wenn die Wärmebehandlung bei weniger als 2000°C erfolgt, wird der Kohlenstoffschaum wahrscheinlich ein thermischer Isolator (< 10 W/mK) und ein schlechter Wärmeleiter. Der Betriebsdruck während des Verschäumens beeinflusst die endgültige Dichte des Schaums grundlegend. Alle Schäume werden ungeachtet einer Wärmebehandlung als Schäume auf Pechbasis betrachtet.
  • Beispiel 1
  • Ein Behälter von 250 ml wurde mit Pech Mitsubishi ARA24 in Form von Pellets gefüllt. Der Behälter wurde dann in einen Ofen gesetzt, auf 200 Millitorr evakuiert und erneut mit Stickstoff gefüllt. Das Pech wurde auf eine Temperatur von ungefähr 300°C erhitzt, um das Pech zu erweichen (schmelzen). Der Druck im Ofen wurde dann auf ungefähr 68 atm (1000 psi) erhöht, und die Temperatur im Ofen auf ungefähr 450°C erhöht. Die erhöhte Temperatur bewirkt im aufgeschmolzenen Pech die Bildung von Pyrolysegasen. Die Pyrolysegase bewirken, dass das aufgeschmolzene Pech zu einem viskosen Pechschaum verschäumt. In diesem Beispiel floss der Schaum aus dem Behälter heraus, wobei er eine Säule bildete und sich auf dem Ofenboden sammelte. Danach wurde die Temperatur im Ofen auf 630°C erhöht und der Schaum verkokt.
  • Wie in 1 gezeigt ist, war der erhaltene übergelaufene Schaum stabil und im Wesentlichen homogen mit Ausnahme der Strömungsmuster. Die Strömungsmuster können jedoch bei der Verarbeitung leicht beeinflusst werden. Der übergelaufene (gegossene) Schaum zeigte keine Risse, wie sie beim Verschäumen und Gießen der Pechvorstufe im selben Behälter gebildet wurden.
  • Beispiel II
  • In den 2 und 3 ist ein Schmelztiegel 10 mit einem Deckel 12 zum Verschäumen des Pechs und Ausbilden des viskosen Pechschaums verwendet. Pech 14 wird in den Schmelztiegel 10 eingebracht und der Deckel 12 wird am Schmelztiegeloberteil 16 befestigt. Es wird ein ringförmiges Grafoil-Dichtungsmaterial 18 unter Verwendung von Graphitklammern 20 zwischen den Deckel 12 und Schmelztiegel 10 ein geklemmt, um eine dichte Abdichtung vorzusehen. Vom Deckel 12 erstreckt sich ein Rohr 22.
  • Wie in Beispiel I wurde im Schmelztiegel 10 ein viskoser Pechschaum gebildet. Beim Verschäumen des Pechs 14 im Schmelztiegel 10 zur Ausbildung des viskosen Pechschaums, schaffte der sich ausdehnende Schaum seinen Weg durch das Rohr 22, aus dem Schmelztiegel 10 und in eine Form 24, die unter dem Rohrauslass 26 angeordnet ist.
  • Wie in 4 zu sehen ist, nahm der Schaum die Gestalt der Form 26 an, ohne Risse, wie sie beim Verschäumen und Gießen der Pechvorstufe im selben Behälter gebildet werden.
  • Es ist auf diese Weise zu sehen, dass die vorliegende Erfindung die Herstellung von gegossenem Schaum auf Pechbasis oder Kohlenstoffschaum auf Pechbasis zur Verfügung stellt, ohne dass sich Risse zeigen. Der Prozess beinhaltet die Herstellung eines Graphitschaums aus einem mesophasigen oder isotropen Pech, das synthetisch, auf Basis von Petroleum oder Kohlenteer sein kann. Es kann auch eine Mischung dieser Peche eingesetzt werden. Der Schaum wird geformt, indem der in einem Behälter gebildete viskose Pechschaum in eine Form mit einer gewünschten Gestalt überführt wird, um durch Gießen des Kohlenstoffschaums im selben Behälter, in dem der viskose Pechschaum gebildet wurde, bewirkte Rissbildung zu vermeiden.
  • Bevorzugt kann der Schaum eine relativ gleichmäßige Verteilung von Porengrößen (im Durchschnitt zwischen 50 und 500 Mikrometern), sehr wenig geschlossene Porosität und eine Dichte im Bereich von ungefähr 0,20 g/cm3 bis 0,7 g/cm3 aufweisen. Es sind jedoch durch Veränderung der Betriebsbedingungen und der Pechvorstufe Abweichungen von diesen bevorzugten Eigenschaften möglich. Wenn ein mesophasiges Pech verwendet wird, sind die Domänen entlang der Stege (oder Zellwände) der Schaumstruktur gestreckt und erzeugen dadurch eine in hohem Maß ausgerichtete Graphitstruktur parallel zu den Zellwänden (oder Stegen). Nach dem Graphitisieren zeigen diese Stege ähnliche thermische Leitfähigkeiten wie die sehr teuren Hochleistungscarbonfasern (wie P-120 und K1100). Auf diese Weise zeigt der Schaum hohe thermische Leitfähigkeit bei einer sehr geringen Dichte (>> 0,5 g/cc). Durch Verwendung eines isotropen Pechs kann der erhaltene Schaum leicht zur Herstellung einer Aktivkohle mit hoher Oberflächenausdehnung aktiviert werden. Auch führen isotrope Peche typischerweise zu stärkeren Materialien, speziell wenn sie aus Kohlen gewonnen sind.
  • Während hier eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung gezeigt und beschrieben wurde, ist es für die Fachleute ersichtlich, dass verschiedene Veränderungen und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert ist.

Claims (13)

  1. Verfahren zum Gießen von Schaum auf Pechbasis umfassend die Schritte: Ausbilden eines fluiden Pechschaums durch Erhitzen eines Pechmaterials in einem Behälter; Überführen des fluiden Pechschaums aus dem Behälter in eine Gießform; und Härten des fluiden Pechschaums zur Ausbildung eines Gussstücks aus Schaum auf Pechbasis.
  2. Verfahren nach Anspruch 1 umfassend den Schritt zum Trennen des Gussstücks aus Schaum auf Pechbasis von der Gießform.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Schritt zum Ausbilden eines fluiden Pechschaums die Schritte umfasst: Vorlegen eines Pechs in den Behälter; Schmelzen des Pechs in einer im Wesentlichen sauerstofffreien Umgebung; Druckbeaufschlagung der Pechschmelze; Erwärmen der unter Druck gesetzten Pechschmelze, um eine Freisetzung von Gasen zu bewirken.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die im Wesentlichen sauerstofffreie Umgebung durch einen Vakuumschritt erreicht wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem das Vakuum bei weniger als 1 Torr angewendet wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die im Wesentlichen sauerstofffreie Umgebung durch Bedecken des Pechs mit einem inerten Fluid vorgesehen wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem Stickstoff als inertes Fluid eingeführt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der fluide Schaum einer Temperatur ausgesetzt wird, die zur Ausbildung eines Kohlenstoffschaums ausreichend ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der fluide Pechschaum einer Temperatur ausgesetzt wird, die zur Ausbildung eines Graphitschaums ausreichend ist.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der fluide Pechschaum in der Gießform auf eine Temperatur im Bereich von ungefähr 500°C bis ungefähr 1000°C erhitzt wird, so dass der viskose Pechschaum härtet.
  11. Verfahren nach Anspruch 1 ferner umfassend den Schritt zum Verdichten des Schaums.
  12. Gussstück aus thermisch leitfähigem Kohlenstoffschaum auf Pechbasis hergestellt nach dem Verfahren von Anspruch 1.
  13. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Pechmaterial mindestens eines ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus isotropem und mesophasigem Pech ist.
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