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(a) Gebiet der Erfindung
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sDie vorliegende Erfindung betrifft
einen Wirbelschicht-Reduktionsreaktor
und insbesondere einen Wirbelschicht-Reduktionsreaktor, der es verhindert,
daß sich
das umgesetzte Feineisenerz mit dem nicht-umgesetzten Feineisenerz
rückvermischt.
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(b) Beschreibung des Standes
der Technik
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Um durch Reduktion und Schmelzen
von Eisenerz heißes
metallisches Eisen herzustellen, wurde generell häufig ein
Hochofen eingesetzt. Der Hochofen hat jedoch den Nachteil, daß die Beschickungsmaterialien
vorbehandelt werden sollten, so daß sie stückiges Material wie gesintertes
Eisenerz und Koks enthalten.
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Zur Lösung eines derartigen Problems
wurde ein Schmelzund Reduktionsverfahren zur unmittelbaren Verwendung
von Feineisenerz und Kohle ohne Vorbehandlung entwickelt.
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Das Schmelz- und Reduktionsverfahren
basiert auf dem Einsatz eines Einschmelzvergasers und eines Wirbelschicht-Reduktionsreaktors.
Der Einschmelzvergaser vergast die eingetragene Kohle unter Bildung
eines Reduktionsgases und schmilzt das aus dem Wirbelschicht-Reduktionsreaktor
zugeführte
reduzierte Eisen. Der Wirbelschicht-Reduktionsreaktor nutzt das Reduktionsgas,
das durch den Einschmelzvergaser erzeugt wird, um Eisenerz indirekt
zu reduzieren. Der Wirbelschicht-Reduktionsreaktor ist mit einem
Vorheizreaktor zum Vorheizen des in ihn eingetragenen Eisenerzes,
einem Reaktor zur Vorreduktion für
die Reduktion des aus dem Vorheizreaktor zugeführten Eisenerzes und einem
abschließenden
Reduktionsreaktor ausgestattet.
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Kohle wird kontinuierlich von oben
in den Einschmelzvergaser eingetragen und bildet darin in einer
bestimmten Höhe
ein Holzkohlebett. Wenn die Kohle in Gegenwart von Sauerstoffgas
hohen Drucks, das von unten eingeblasen wird, verbrannt wird, wird
darin Reduktionsgas hoher Temperatur erzeugt und zu dem Wirbelschicht-Reduktionsreaktor geführt. Auch
reduziertes Eisenerz wird von oben in den Einschmelzvergaser eingetragen
und während es
durch das Holzkohlebett fließt
unter Bildung von Eisenschmelze geschmolzen.
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Bei dem Wirbelschicht-Reduktionsreaktor wird
Feineisenerz bei Umgebungstemperatur in den Vorheizreaktor eingetragen
und läuft
nacheinander durch den Reaktor zur Vorreduktion und durch den abschließenden Reduktionsreaktor.
Man läßt das Eisenerz
durch Austragsrohre strömen
(Steigrohre), die die jeweiligen Reaktoren verbinden. Der Eisenerzstrom
wird vom oberen Reaktor durch sein eigenes Gewicht zum unteren Reaktor
befördert.
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Das Reduktionsgas wird nacheinander
durch Gasleitungen, die die Reaktoren verbinden, zu den jeweiligen
Reaktoren geleitet. Die Strömungsrichtung des
Reduktionsgases ist direkt entgegengesetzt zu der des Eisenerzes.
Das heißt,
daß das
Reduktionsgas nacheinander in den abschließenden Reduktionsreaktor, den
Reaktor zur Vorreduktion und den Vorheizreaktor strömt. Da der
untere Reaktor einen höheren
Druck als der obere Reaktor besitzt, strömt das Reduktionsgas vom unteren
Reaktor zum oberen Reaktor.
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Wenn das Eisenerz durch den wie oben
aufgebauten Wirbelschicht-Reduktionsreaktor fließt, wird es durch das Hochtemperatur-Reduktionsgas erhitzt
und zu bis zu 90% oder mehr reduziert.
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Ein solcher Wirbelschicht-Reduktionsreaktor weist
insoweit verschiedene Vorteile auf, als die Effizienz von Wärme- und
Materialtransfer zwischen dem Feineisenerz und dem Reduktionsgas
sehr hoch ist und die Temperatur- und Konzentrationsverteilung des
Eisenerzes innerhalb der Wirbelschicht homogen ist.
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Der Wirbelschicht-Reduktionsreaktor
hat auch einen Nachteil, da die Vermischung des Feineisenerzes in
der Wirbelschicht so rasch erfolgt, daß die Verweilzeit des Feineisenerzes
schwankt. Wenn die Verweilzeit des Feineisenerzes in den jeweiligen Reaktoren
schwankt, mischt sich ein Teil des frisch in den jeweiligen Reaktor
eingetragenen Feineisenerzes mit dem umgesetzten Eisenerz und wird
in den nachfolgenden Reaktor ausgetragen, obwohl es noch nicht vollständig umgesetzt
wurde. Dieses Phänomen
wird als "Rückvermischung" von Feineisenerz bezeichnet.
Wenn ein solches Rückvermischungsphänomen auftritt,
wird der Gesamtreduktionsgrad des Feineisenerzes deutlich verringert.
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Es wurde vorgeschlagen, Trennbarrieren
in die jeweiligen Reaktoren einzubauen, um das Phänomen einer
Rückvermischung
zu verhindern.
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Beispielsweise (JP-A-10267546) können oberhalb
des Gasverteilers mehrere Trennbarrieren eingebaut werden, um die
Wirbelschicht in mehrere Reaktionsbereiche zu zerteilen. Jede Trennbarriere außer der
einen, die den ersten und den letzten Reaktionsbereich zerteilt,
besitzt in der Mitte ein Loch, durch das das eingetragene Eisenerz
fließen
kann. Das Feineisenerz fließt
nacheinander durch die Löcher
von der ersten bis zur letzten Trennbarriere, wobei es im aufgewirbelten
Zustand in den jeweiligen Reaktionsbereichen durch das von unten
in den Reaktor eingeblasene Reduktionsgas reduziert wird.
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Die Löcher in den Trennbarrieren
sind jedoch für
den Eisenerzstrom durch die Löcher
etwas ungünstig.
Außerdem
schwankt die Verweilzeit des Eisenerzes in den jeweiligen Reaktionsbereichen,
so daß die
Qualitätskontrolle
schwierig ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, einen Wirbelschicht-Reduktionsreaktor bereitzustellen, der
das Auftreten des Rückvermischungsphänomens verhindern
kann, wobei die Verweilzeit des eingetragenen Feineisenerzes konstant gehalten
wird.
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Diese und andere Aufgaben werden
durch einen Wirbelschicht-Reduktionsreaktor mit einer Vielzahl von
Wirbelschichtreaktoren gelöst.
Jeder Wirbelschichtreaktor weist einen Gasverteiler auf. Ein Eisenerz-Beschickungsrohr
läuft mit
einem freien Ende senkrecht durch die Oberseite des Wirbelschichtreaktors.
Das freie Ende des Eisenerz-Beschickungsrohrs
ist nahe der Mitte der Oberseite des Gasverteilers positioniert.
Eine spiralförmige
Trennbarriere ist auf dem Gasverteiler angebracht. Die Trennbarriere
umgibt das Eisenerz-Beschickungsrohr, wobei es spiralförmig vom
Eisenerz-Beschickungsrohr zu einer Innenwand des Wirbelschichtreaktors
verläuft.
Das eine Ende der Trennbarriere ist an der Innenwand des Wirbelschichtreaktors
befestigt. An einer Wand des Wirbelschichtreaktors ist ein Austragsrohr
angebracht, um das Feineisenerz aus dem Wirbelschichtreaktor auszubringen.
Das Austragsrohr ist nahe dem befestigten Ende der Trennbarriere
positioniert.
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Bei dem obigen Aufbau wird das Feineisenerz,
das durch das Eisenerz-Beschickungsrohr eingetragen wird, aufgewirbelt
und reduziert, während es
sich spiralförmig
vom Zentrum des Wirbelschichtreaktors zur Innenwand des Wirbelschichtreaktors bewegt.
Daher tritt kein Rückvermischungsphänomen auf,
bei dem sich das umgesetzte Feineisenerz mit dem nicht-umgesetzten
Feineisenerz vermischt.
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Außerdem strömt das eingetragene Feineisenerz
hintereinander durch den spiralförmig
verlaufenden Raum weiter, der von der Trennbarriere umgeben wird,
so daß die
Verweilzeit des Feineisenerzes im Reaktor konstant gehalten werden
kann.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Eine besseres Verständnis der
Erfindung und vieler der damit verbundenen Vorteile ergibt sich unter
Bezug auf die folgende ausführliche
Beschreibung in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen, in denen ähnliche
Bezugszeichen gleiche oder ähnliche
Komponenten darstellen, wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung eines Wirbelschichtreaktors für einen Wirbelschicht-Reduktionsreaktor
mit einem Element zum Verhindern der Rückvermischung ist; und
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2 eine
Aufsicht auf den in 1 gezeigten
Wirbelschichtreaktor ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜRHRUNGSFORMEN
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Bevorzugte Ausführungsformen dieser Erfindung
werden unter Bezug auf die anliegenden Zeichnungen erklärt.
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1 veranschaulicht
einen Wirbelschichtreaktor für
einen Wirbelschicht-Reduktionsreaktor mit einem Element zum Verhindern
der Rückvermischung
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung und 2 veranschaulicht
den Strom des eingetragenen Feineisenerzes in dem in 1 gezeigten Wirbelschichtreaktor.
Da alle Wirbelschichtreaktoren den gleichen Aufbau besitzen, wird
in den Zeichnungen nur ein Wirbelschichtreaktor dargestellt.
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Wie in den Zeichnungen gezeigt, wird
in den Wirbelschichtreaktor 10 ein Eisenerz-Beschickungsrohr 12 mit
einem freien Ende eingesetzt, das an seinem entgegengesetzten Ende
mit einem Behälter
zur Beschickung mit Eisenerz (nicht gezeigt) verbunden ist.
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Das Eisenerz-Beschickungsrohr 12 kann durch
die Mitte der Oberseite oder das Seitenteil des Wirbelschichtreaktors 10 laufen.
Das freie Ende des Eisenerz-Beschickungsrohrs 12 ist unmittelbar
oberhalb des Zentrums eines Gasverteilers 19 positioniert.
Bevorzugt sollte das Eisenerz-Beschickungsrohr 12 gerade
(nicht gekrümmt)
auf der Linie der Vertikalachse des Wirbelschichtreaktors 10 positioniert
sein.
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Der Gasverteiler 19 wird
im Inneren des Wirbelschichtreaktors 10 am unteren Ende
plaziert und besitzt zahlreiche Düsen. Der Gasverteiler 19 verteilt das
Hochtemperatur-Reduktionsgas, das durch einen Einschmelzvergaser
(nicht gezeigt) erzeugt wird, gleichmäßig auf den Innenraum des Wirbelschichtreaktors 10.
Eine Gaszufuhrleitung 16 ist unter dem Gasverteiler 19 mit
dem Wirbelschichtreaktor 10 verbunden, um ihm das Reduktionsgas
zuzuführen.
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Auf dem Gasverteiler 19 ist
eine spiralförmige
Trennbarriere 13 angebracht. Die Trennbarriere 13 umgibt
das Eisenerz-Beschickungsrohr 12 und verläuft vom
Eisenerz-Beschickungsrohr 12 zur
Innenwand des Wirbelschichtreaktors 10.
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Das freie Ende der Trennbarriere 13 ist
nahe dem Eisenerz-Beschickungsrohr 12 positioniert und ihr
entgegengesetztes Ende ist an der Innenwand des Wirbelschichtreaktors 10 über eine
senkrechte Platte 14 befestigt. Dementsprechend wird durch
die spiralförmige
Trennbarriere 13 im Wirbelschichtreaktor 10 ein ununterbrochener
spiralförmig
verlaufender Kanal gebildet.
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Die Trennbarriere 13 kann
vom Eisenerz-Beschickungsrohr 12 entweder spiralförmig im
Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn verlaufen. Außerdem kann
die Breite des spiralförmigen
Kanals konstant sein oder ausgehend vom Eisenerz-Beschickungsrohr 12 allmählich zunehmen.
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Vorzugsweise sollte die Höhe H der
Trennbarriere 13 größer sein
als die Wirbelschicht aus Eisenerz, die im Wirbelschichtreaktor 10 gebildet
wird.
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An der Wand des Wirbelschichtreaktors 10 ist
ein Austragsrohr 15 angebracht, um umgesetztes Eisenerz
auszubringen. Das Austragsrohr 15 ist zwischen dem oberen
Ende der Trennbarriere 13 und dem Gasverteiler 19 positioniert
und befindet sich neben der vertikalen Platte 14, wo der
Eisenerzestrom im Reaktor 10 endet.
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Bei Betrieb wird das im Einschmelzvergaser erzeugte
Reduktionsgas durch die Gaszufuhrleitung 16 zum Boden des
Wirbelschichtreaktors 10 geführt und das aus dem Behälter mit
Eisenerz zugeführte Feineisenerz
wird durch das Eisenerz-Beschickungsrohr 12 oberhalb des
Gasverteilers 19 eingetragen.
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Das Reduktionsgas und das Feineisenerz werden
kontinuierlich in den Wirbelschichtreaktor 10 geführt.
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Das eingetragene Eisenerz bewegt
sich durch den durch die spiralförmige
Trennbarriere 13 gebildeten spiralförmig verlaufenden Kanal, wobei
es sich vom Zentrum des Wirbelschichtreaktors 10 weiter
zu dessen Innenwand bewegt. Hierbei bildet das Feineisenerz eine
Wirbelschicht mit dem durch den Gasverteiler 19 eingeblasenen
Reduktionsgas, wobei es reduziert wird.
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Die eingetragenen Eisenerzpartikel
werden aufgewirbelt und nacheinander umgesetzt, so daß kein Rückvermischungsphänomen auftritt.
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Der Strom aus umgesetztem Eisenerz
wird durch die senkrechte Barriere 14 gestoppt und durch das
Austragsrohr 15, das nahe der senkrechten Barriere 14 positioniert
ist, ausgebracht.
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Die Verweilzeit des Feineisenerzes
in dem Wirbelschichtreaktor 10 kann durch Verlängerung oder
Verkürzung
der Länge
der spiralförmigen
Trennbarriere 13 reguliert werden. Das heißt, der
Zwischenraum der Spirale aus der Trennbarriere 13 kann
verbreitert oder verengt werden.
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Das folgende Beispiel veranschaulicht
die vorliegende Erfindung genauer.
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Beispiel 1
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Bau und Versuchsbedingungen für den Wirbelschicht-Reduktionsreaktor
waren wie folgt.
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(a) Bau des Wirbelschichtreaktors
(des Vorheizreaktors, des Reaktors zur Vorreduktion und des abschließenden Reduktionsreaktors)
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- – Radius
des Gasverteilers: 0,74 m
- – Höhe des Wirbelschichtreaktors über der
Oberfläche
des Gasverteilers: 6,0 m
- – Abstand
zwischen dem Einlaß des
Austragsrohrs und der Oberfläche
des Gasverteilers: 1,5 m
- – Abstand
zwischen dem Auslaß des
Eisenerz-Beschickungsrohrs
und der Oberfläche
des Gasverteilers: 0,5 m
- – Höhe der Trennbarriere:
2,5 m
- – Länge der
Trennbarriere: 7 m
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(b) Feineisenerz
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- – Teilchengröße (Korngröße) des
Feineisenerzes: unter 8 mm
- – Teilchengrößenverteilung:
unter 0,05 mm: 4,6%, 0,05-0,15 mm: 5,4%, 0,15-0,5 mm: 16,8%, 0,5-4,75
mm: 59,4%, 4,75-8 mm: 13,8%
- – Chemische
Zusammensetzung des Feineisenerzes: T.Fe: 62,17, FeO: 0,51, SiO2: 5,5%, TiO2: 0,11%,
Mn: 0,05%, S: 0,012, P: 0,65, Kristallwasser: 2,32%
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(c) Reduktionsgas
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- – Chemische
Zusammensetzung CO: 55%, H2: 20%, CO2: 5%, N2: 20%
- – Temperatur
im Wirbelschichtreaktor: 830°C
- – Oberflächen-Gasgeschwindigkeit
an der Oberfläche
des Gasverteilers: 1,6 m/s
- – Druck
im Wirbelschichtreaktor: 2,0 kgf/cm2
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Es wurden mehrere Versuche mit dem
Wirbelschichtreaktor durchgeführt,
um das Reduktionsverhalten des eingetragenen Feineisenerzes in der Wirbelschicht
zu untersuchen.
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Die Versuchsergebnisse zeigten, daß Eintrag
und Ausbringen des Feineisenerzes über einen langen Zeitraum kontinuierlich
und gleichmäßig erfolgen.
Daraus folgt, daß das
eingetragene Feineisenerz gleichmäßig verzögerungsfrei strömt und stabil eine
Wirbelschicht bildet.
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Wenn der Reduktionsgrad des durch
das Austragsrohr 15 ausgebrachten Feineisenerzes untersucht
wurde, stellte sich außerdem
heraus, daß das
Feineisenerz vollständig
reduziert war und sein Reduktionsgrad 90% oder mehr betrug. Daraus
folgt, daß sich
das eingetragene Feineisenerz nicht rückvermischt, wobei seine Verweilzeit
konstant gehalten wird.