Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Torf und Abwasserklärschlamm
Es ist bereits bekannt, Klärschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen mit Torf zu mischen,
um dieses Gemisch als Düngemittel zu verwenden. Bekannt ist auch, dem Schlamm-Torf-Gemisch
Alkalien; insbesondere Kalk, zuzusetzen; - um die -Säure des Torfs, zu deren Alkalisierung
die eigene Alkalität des Klärschlammes, der mitunter auch selbst sauer sein kann,
nicht ausreicht, abzustumpfen. Hierbei ist aber bisher' -übersehen worden, daß ein
nur einmaliger Zusatz von Alkalien zu dem sauren Schlamm-Torf-Gemisch nicht ausreicht.
Setzt man nämlich nur so viel Alkali zu, daß die wünschens= werte Wasserstoffionenkonzentration,
die im PH-Bereich von etwa 7,2 bis 8,o liegt, erzielt wird, so verfällt das Schlamm-Torf-Gemisch
schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder in Säuerung, die eine Folge der bakteriellen
Tätigkeit ist. Wollte man aber dem Schlamm-Torf-GemiSCh schon von vornherein so
viel Kalk zufügen, daß das bakterielle Leben unterbunden und damit die Säuerung
ausgeschlossen wird, so würde ein solches Verfahren unzweckmäßig sein. Nämlich erst
durch die Reifung, die eine Folge der bakteriellen Tätigkeit ist-und die bei der
Lagerung des Schlamm-Torf-Gemisches in Haufen oder in Gruben stattfindet, nimmt
das Material die für die Düngung des Bodens günstigen Eigenschaften an. Diese Reifungsmöglichkeit
des Schlamm-Torf-Gemisches würde durch eine im-Anfangsstadium zu starke Alkalisierung
und Abtötung der Bakterien verhindert werden. Auch könnte ein so stark alkalisches
Material dem zu düngenden Boden schädlich sein, weil die nützlichen Bodenbakterien
durch den hohen Alkaligehalt geschädigt werden können.Process for the production of a fertilizer from peat and sewage sludge
It is already known to mix sewage sludge from sewage treatment plants with peat,
to use this mixture as fertilizer. Also known is the mixture of mud and peat
Alkalis; especially lime to add; - to the acidity of the peat, to make it alkaline
the own alkalinity of the sewage sludge, which can sometimes be acidic,
not enough to dull. Up to now, however, it has been overlooked that a
only one-time addition of alkalis to the acidic sludge-peat mixture is not sufficient.
If you only add so much alkali that the desired hydrogen ion concentration,
which is in the pH range of about 7.2 to 8.0 is achieved, the sludge-peat mixture decays
After a relatively short time again in acidification, which is a consequence of the bacterial
Activity is. But if you wanted the mud-peat mixture that way from the start
add a lot of lime that prevents bacterial life and thus acidification
is excluded, such a procedure would be inexpedient. Namely first
through the maturation, which is a consequence of bacterial activity-and which in the
Storage of the mud-peat mixture in piles or in pits takes place
the material has the properties favorable for fertilizing the soil. This possibility of maturation
the sludge-peat mixture would be excessively alkalized in the initial stage
and killing the bacteria can be prevented. It could also be so strongly alkaline
Material can be harmful to the soil to be fertilized because of the beneficial soil bacteria
can be damaged by the high alkali content.
Bei einem nur einmaligen Zusatz von Kalk oder einem anderen Alkali
bis zur Wasserstoffionenkonzentration pH =7,2 bis 8,o würde die Ausreifung des Gemisches
Schlamm-TQrf infolge des obenerwähnten Rückfalles in die Säuerung außerordentlich
lange dauern, weil bei den einschlägigen biologischen Vorgängen die Überwindung
des sauren Gärstadiums sehr lange Zeit in Anspruch nimmt. Denn nur das schließlich
alkalische Produkt, -. das keine Neigung mehr aufweist; in Säuerug zu verfallen,
kann' als ausgereift (ausgegoren, verrottet) angesehen werden und stellt erst ih
diesem Zustande ein hochwertiges Düngemittel dar.If lime or another alkali was added only once up to a hydrogen ion concentration of pH = 7.2 to 8, o the maturation of the sludge-TQrf mixture would take an extraordinarily long time as a result of the above-mentioned relapse into acidification, because the overcoming of the relevant biological processes the acidic fermentation stage takes a very long time. Because only the ultimately alkaline product -. which no longer shows any inclination; To fall into acidity can be regarded as mature (fully fermented, rotted) and it is only in this state that it represents a high-quality fertilizer.
Gegenstand der vorliegenden-Erfindung ist nun ein Verfahren, bei dem
zwecks erheblicher Abkürzung der Reifezeit des Schlamm-Torf-Gemisches diesem Gemisch
währenddes Reifungsvorganges, das heißt während es in Gruben oder in Haufen aufgestapelt
lagert, in angemessenen Zeitabständen so viel des alkalischen Stoffes, z. B. Kalk,
zugesetzt wird, daß nach jedesmaligem Rückfall in die Säuerung bzw. Rückgang der
Wasserstoffionenkonzentration. diese wieder in den erwünschten Bereich von PH -
7,2 bis 8,o gehoben wird. Die Kalk- (Alkali-) Zusätze-werden dabei so lange wiederholt,
bis ein Rückgang der
Alkalität nicht- mehr oder nicht nennenswert
mehr stattfindet, worauf die Reifung des Schlamm-Torf-Gemisches ohne weitere Alkalizusätze
in verhältnismäßig kurzer Zeit zu Ende geführt wird.The present invention is now a method in which
for the purpose of significantly shortening the maturation time of the mud-peat mixture this mixture
during the ripening process, that is, while it is piled up in pits or piles
stores so much of the alkaline substance, e.g. B. lime,
is added that after each relapse into the acidification or decrease in the
Hydrogen ion concentration. this back into the desired range of PH -
7.2 to 8, o is raised. The lime (alkali) additives are repeated as long as
until a decrease in
Alkalinity no longer or not worth mentioning
more takes place, whereupon the maturation of the sludge-peat mixture without further alkali additives
is completed in a relatively short time.
Beispielsweise wird i cbm Klärschlamm mit Zoo kg Torf vermischt und
dieses Gemisch durch Zusatz von 21 io°1oiger Kalkmilch (io°ioCa(OH)2). auf die Wasserstoffionenkonzentration
PR - 7,a, bis 8,o' gebracht. Das Gemisch wird sodann in einer Erdgrube gelagert
und im Winter gegen Kälte mittels einer geeigneten Abdeckung geschützt. Geht- die
Alkalität z. B. nach 2 Wochen auf px- 6,5 zurück, so wird durch Zusatz von weiteren
il/, 1 io°/oiger Kalkmilch und gründliches Durchmischen des Inhalts der Grube die
erforderliche Wasserstoffionenkonzentration wieder hergestellt. Nach weiteren 3
bis q. Wochen ist dann -nur noch etwa 11 io°/oiger Kalkmilch zur Regulierung
der Wassersteffionenkonzentratiön und: nach abermals q. Wochen nur noch 1%21 Kalkmilch
als - letzte Gabe grforderlich. Das Schlamm-Torf-Gemisch reift nun weiter ohne in
Säuerung zu verfallen und ist vom Ansatztage gerechnet nach insgesamt .etwa 3 Monaten
zur Düngung des Bodens verwendungsfähig. Man kann auch, wenn der pg-Wert nicht mehr
zurückgeht, die Masse aus der Grube herausheben und den Rest der Reifungszeit in
Komposthaufen geschichtet durchmachen lassen, oder man kann von, vornherein statt
in einer Grube das Schlamm-Torf-Gemisch in Haufen lagern und die erforderliche stufenweise
Alkalisierung desselben durch Besprengen mit der Kalkmilch vornehmen. Nicht genügend
konsistenter Grubeninhalt kann durch Zusatz eines neutralen wasseraufnehmenden Materials,
z. B. Asche, konsistent gemacht,werden. Außer Klärschlamm können auch geeignete
Flüssigkeiten aus dem Kläranlagenbetriebe, z. B. Faulraumwasser aus Schlammfaulbehäl=
tern, -in analoger Weise mit Torf zu einem leicht alkalischen Mischdünger verarbeitet
werden. Man wird in solchem Falle der betreffenden Flüssigkeit zuerst so viel Alkali
zusetzen, wie erforderlich ist, um im Hinblick auf die Acidität der in Betracht
kommenden Torfmengen in den pH-Bereich 7,2 bis 8,o zu' gelangen und wird die alkalisierte
Flüssigkeit. durch Torf aufsaugen lassen. Weiterhin wird man bei Rückgang des pH-Wertes
noch weitere Kalkmilch, Kalkwasser usw. in der erforderlichen Menge urrd Konzentration
durch den Torf aufsaugen lassen bzw. mit diesem vermischen, so lange, bis der pH
Wert endgültig' in den oben angeführten Grenzen verbleibt.For example, 1 cbm of sewage sludge is mixed with zoo kg of peat and this mixture is mixed by adding 21 10% lime milk (10 ° 10Ca (OH) 2). brought to the hydrogen ion concentration PR - 7, a, to 8, o '. The mixture is then stored in a pit and protected against the cold in winter by means of a suitable cover. Is the alkalinity z. If, for example, after 2 weeks back to px-6.5, the necessary hydrogen ion concentration is restored by adding a further 1/10/100% milk of lime and thoroughly mixing the contents of the pit. After another 3 to q. Weeks are then - only about 1 1 10% milk of lime to regulate the water stiffness concentration and: after again q. Weeks only 1% 21 milk of lime as - last dose necessary. The sludge-peat mixture now continues to mature without becoming acidic and can be used to fertilize the soil after a total of about 3 months from the date of application. If the pg value does not decrease any more, you can lift the mass out of the pit and let it go through the rest of the ripening period in layers in compost heaps, or you can store the sludge-peat mixture in heaps instead of in a pit from the start make the necessary gradual alkalization of the same by sprinkling it with the milk of lime. Insufficiently consistent pit contents can be prevented by adding a neutral water-absorbing material, e.g. B. Ash made consistent. In addition to sewage sludge, suitable liquids from sewage treatment plants, e.g. B. Digestion water from Schlammfaulbehäl = tern, - processed in an analogous manner with peat to a slightly alkaline mixed fertilizer. In such a case, the liquid in question will first be added as much alkali as is necessary to get into the pH range 7.2 to 8, o 'with regard to the acidity of the peat quantities in question, and the alkaline liquid is used. soak up through peat. Furthermore, when the pH value drops, more milk of lime, lime water, etc. in the required amount and concentration will be soaked up through the peat or mixed with it until the pH value finally remains within the above-mentioned limits.