Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Phenol in Form von Natriumphenolat
aus phenolhaltigen Wässern Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung
von Phenolen aus phenolhaltigen Wässern und eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete
Vorrichtung. Es ist bekannt, bei derartigen Wässern die Phenole durch Waschen mit
einem organischen Phenollösungsmittel, vorzugsweise Benzol, oder anderenTeerölfraktionen
zu entfernen. Bei diesem Verfahren müssen jedoch die Phenole von dem Lösungsmittel
erst in einem zweiten Arbeitsgang wiederum getrennt werden, und zwar entweder durch
Abdestillieren des mit Phenol angereicherten Lösungsmittels oder durch Behandeln
des Lösungsmittels mit einer alkalischen Flüssigkeit, insbesondere mit Natronlauge.
Abgesehen davon, daß für dieses Verfahren eine verhältnismäßig umfangreiche Apparatur
erforderlich ist, sind gewisse Verluste des Lösungsmittels in den zu behandelnden
phenolhaltigen Wässern nicht zu vermeiden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
phenolhaltige Wässer zu erhitzen und dadurch teilweise zu verdampfen, um einen hochphenolhaltigen
Rückstand zu erhalten. Da aber die Phenole an und für sich mit Wasserdampf sehr
flüchtig sind, ergab sich hierbei nur eine ungenügende Entphenolung des behandelten
Wassers.Process and device for the production of phenol in the form of sodium phenolate
from phenol-containing waters The invention relates to a process for the extraction
of phenols from phenol-containing waters and one suitable for carrying out the process
Contraption. It is known to wash the phenols with such waters
an organic phenol solvent, preferably benzene, or other tar oil fractions
to remove. In this process, however, the phenols must be removed from the solvent
can only be separated again in a second operation, either by
Distilling off the phenol-enriched solvent or by treating
of the solvent with an alkaline liquid, in particular with sodium hydroxide solution.
Apart from the fact that a relatively extensive apparatus is required for this process
is required, there are certain losses of the solvent in the to be treated
water containing phenol cannot be avoided. It has also been suggested
To heat water containing phenols and thereby partially evaporate them to produce a water with a high phenol content
To get residue. But since the phenols in and of themselves with water vapor very much
are volatile, this resulted in insufficient dephenolation of the treated
Water.
Bei den Abwässern einer nach dem direkten Ammoniakgewinnungsverfahren
arbeitendenAnlage zur Gewinnung der Nebenprodukte von Kohlendestillationsgas, insbesondere
bei dem bei der Schlußkühlung der Gase entstehenden Kondensate, ist bereits vorgeschlagen
worden, eine Nutzbarmachung der Phenole in der Weise vorzunehmen, daß das Abwasser
zwecks Bindung der in ihm enthaltenen geringen Phenolmengen zu Phenolnatrium mit
Natronlauge o. dgl. behandelt und dann durch Destillation in Kesselspeisewasser
und konzentrierte Phenolnatriumlauge getrennt wird. Gemäß der Erfindung wird in
ähnlicher Weise die Entphenolung von Ammoniakrohwässern vorgenommen. Das phenolhaltige
Wasser wird unter gleichzeitigem Zusatz von Natronlauge in einer indirekt beheizten
Destillationsblase verdampft. Zweckmäßig ist es, mit dem heißen Destillat das zu
behandelnde phenolhaltige Rohwasser in einem Wärmeaustauscher vorzuwärmen, um die
zur Beheizung der Destillationsgase erforderliche Wärmemenge nach Möglichkeit zu
verringern.In the case of wastewater, one after the direct ammonia production process
working plant for the recovery of the by-products of coal distillation gas, in particular
in the case of the condensates formed during the final cooling of the gases, has already been proposed
been to make a utilization of the phenols in such a way that the wastewater
for the purpose of binding the small amounts of phenol contained in it to phenol sodium with
Sodium hydroxide solution or the like. Treated and then by distillation in boiler feed water
and concentrated phenol sodium hydroxide is separated. According to the invention, in
the dephenolation of raw ammonia water was carried out in a similar manner. The phenolic one
Water is heated indirectly with the simultaneous addition of sodium hydroxide solution
Distillation pot evaporated. It is useful to do this with the hot distillate
preheating the treated phenol-containing raw water in a heat exchanger in order to achieve the
to heat the distillation gases required, if possible
to decrease.
Während des Destillationsvorganges werden die in dem Ammoniakrohwasser
enthaltenen fixen Ammoniakverbindungen durch den Zusatz der alkalischen Lösung in
Freiheit gesetzt. Das abdestillierte Wasser enthält nur noch flüchtiges Ammoniak
und wird in einem einfachen Abtreiber vom Ammoniak befreit. Der sonst bei der Ammoniakgewinnung
erforderliche Kalkmilchzusatz kann also vollkommen erspart werden.During the distillation process, the ammonia in the raw water
contained fixed ammonia compounds by adding the alkaline solution in
Freedom set. The distilled water only contains volatile ammonia
and is freed from ammonia in a simple stripper. The one else involved in ammonia production
The required addition of milk of lime can therefore be completely spared.
Der in der Blase verbleibende Rückstand besteht aus einer konzentrierten
Phenolatlauge, die ein wertvolles Handelsprodukt darstellt. Um eine innige Vermischung
des zu entphenolenden Wassers und der Natronlauge in der
Blase zu
erhalten, erfolgt der Zusatz von Wasser und Lauge zweckmäßig derart, daß die beiden
Flüssigkeiten bei ihrem Eintritt in die Blase durcheinandergewirbelt werden. Bei
größeren Blasen werden zu diesem Zweck die Zulaufrohre von Wasser und Lösung in
verschiedenen Höhen angeordnet, jedoch muß darauf geachtet werden, daß der Flüssigkeitsstand
in der Blase nicht unter die Höhe der Zulaufrohre sinkt, damit auf jeden Fall das
in die Blase eintretende phenolhaltige Wasser eine genügende Menge Natronlauge vorfindet
und nicht ungebundene Phenole mit abdestillieren können. Beispiel looo ccm eines
Ammoniakrohwassers mit einem Gesamtammoniakgehalt von 8,419/1 und einem Phenolgehalt
von 2,96 g/1 werden unter Zusatz von Zoo ccm -,o0/0iger Natronlauge in einer
indirekt dampfbeheizten Destillierblase abdestilliert. Das abdestillierte Wasser
weist einen Gesamtammoniakgehalt von 8,3 g/1 auf, wobei sich fixe Ammoniakverbindungen
nur noch in Spuren vorfinden. Phenol läßt sich im Destillat quantitativ nicht mehr
nachweisen. Der in der Blase verbleibende Rückstand besteht aus dickflüssiger Phenolatlauge,
in der das im Ammoniakrohwasser enthaltene Phenol quantitativ und außerdem etwa
o,o8 g Ammoniak pro Liter nachzuweisen sind. Der Rückstand enthält außerdem noch
geringe Mengen von Natriumsalzen, die aus der Einwirkung der Natronlauge auf die
im Rohwasser enthaltenen Verunreinigungen, insbesondere die fixen Ammoniakverbindungen,
entstanden sind. Der Ammoniakverlust im Rückstand beträgt daher weniger als 10/0,
während die Entphenolung vollkommen quantitativ erfolgt.The residue remaining in the bladder consists of a concentrated phenolate liquor, which is a valuable commercial product. In order to obtain an intimate mixing of the water to be dephenolized and the sodium hydroxide solution in the bladder, the addition of water and lye is expediently carried out in such a way that the two liquids are swirled around as they enter the bladder. In the case of larger bubbles, the inlet pipes for water and solution are arranged at different heights for this purpose, but care must be taken that the liquid level in the bubble does not drop below the height of the inlet pipes, so that the phenol-containing water entering the bubble is definitely a finds a sufficient amount of caustic soda and cannot distill off unbound phenols. Example, 100 cc of raw ammonia water with a total ammonia content of 8.419 / 1 and a phenol content of 2.96 g / 1 are distilled off in an indirectly steam-heated still with the addition of zoo cc. The distilled water has a total ammonia content of 8.3 g / l, with fixed ammonia compounds only being found in traces. Phenol can no longer be detected quantitatively in the distillate. The residue remaining in the bladder consists of viscous phenolate liquor, in which the phenol contained in the raw ammonia water can be detected quantitatively and also about 0.08 g ammonia per liter. The residue also contains small amounts of sodium salts, which have arisen from the action of the sodium hydroxide solution on the impurities contained in the raw water, in particular the fixed ammonia compounds. The ammonia loss in the residue is therefore less than 10/0, while the dephenolation is completely quantitative.
Eine zur Ausführung des geschilderten Verfahrens dienende Vorrichtung
ist im folgenden an Hand der Zeichnung, die eine Seitenansicht der Vorrichtung in
vereinfachter Darstellungsweise veranschaulicht, näher beschrieben. Zur Zuführung
des phenolhaltigen Wassers dient eine Leitung a, in die ein später näher erläuterter
Wärmeaustauscher b eingeschaltet ist. Die Zuführungsleitung a mündet in eine Destillierblase
c, der durch eine Leitung d Natronlauge zugeführt werden kann. Die in der üblichen
Weise indirekt beheizte Blase c ist mit einer Rektifizierkolonne cl und einem darüber
aufgesetzten Dephlegmator c2 versehen, dem das Kühlwasser durch Leitung e zugeführt
bzw. von dem es durch Leitung f abgeführt werden kann. Zur Abführung des Destillates
dient eine Leitung g, die innerhalb des Wärmeaustauschers b als Heizschlange ausgebildet
ist und in eine Vorlage k mündet. Aus dieser wird das niedergeschlagene Destillat
durch eine Leitung i abgezogen und einem Ammoniakabtreiber zugeführt. Der Zufluß
des phenolhaltigen Wassers und der phenolbindenden Lösung erfolgt kontinuierlich.
Der in der Blase c verbleibende Rückstand kann von Zeit zu Zeit durch einen am Boden
der Blase angeordneten Stutzen k in ein Lagergefäß abgezogen werden.A device used to carry out the described method
is below with reference to the drawing, which is a side view of the device in
simplified representation illustrated, described in more detail. For feeding
of the phenol-containing water is a line a, in which a later explained in more detail
Heat exchanger b is switched on. The feed line a opens into a still
c, which can be fed through a line d sodium hydroxide solution. The ones in the usual
Way indirectly heated bladder c is with a rectifying column cl and one above
attached dephlegmator c2 is provided, to which the cooling water is fed through line e
or from which it can be discharged through line f. For discharging the distillate
serves a line g, which is formed within the heat exchanger b as a heating coil
is and opens into a template k. This becomes the precipitated distillate
withdrawn through a line i and fed to an ammonia stripper. The tributary
of the phenol-containing water and the phenol-binding solution takes place continuously.
The residue remaining in the bubble c can from time to time by one on the bottom
the bladder arranged nozzle k can be withdrawn into a storage vessel.