DE537514C

DE537514C - Process for generating print images on printing plates, in particular metal plates for offset printing

Info

Publication number: DE537514C
Application number: DEST43831D
Authority: DE
Inventors: Ottheinrich Strecker
Original assignee: OTTO C STRECKER FA DR
Current assignee: OTTO C STRECKER FA DR
Priority date: 1928-02-08
Filing date: 1928-02-09
Publication date: 1931-11-04

Description

Verfahren zum Erzeugen von Druckbildern auf Druckplatten, insbesondere metallplatten für den Offsetdruck Die Schwierigkeit beim Erzeugen von Druckbildern auf photomechanischem Wege, dem sogenannten Kopierverfahren, liegt in der Eigenschaft der Druckbildträger begründet. Heutzutage druckt man meist von Zink oder Aluminium. Zur Kopierung verwendet man dabei fast ausschließlich mit Bichromat lichtempfindlich gemachte Kolloidlösungen (Eiweiß, Fischleim, Glusol usw.), deren Verarbeitung bekannt ist und daher nicht beschrieben zu werden braucht. Bei der Entwicklung zeigt es sich immer, daß die Kolloide überall und auch schon an den unbelichteten Stellen von dem Metall mit großer Kraft festgehalten werden. Wahrscheinlich hat (las Metall eine gerbende Wirkung auf die Kolloide und hält diese in dünnster Schicht in nicht oder nur schwer löslicher Form fest. Es ist klar, daß hieraus Schwierigkeiten entstehen.Method for generating print images on printing plates, in particular metal plates for offset printing The difficulty in creating printed images in the photomechanical way, the so-called copying process, lies in the property the print image carrier justifies. Nowadays people usually print from zinc or aluminum. For copying, light-sensitive bichromate is used almost exclusively made colloid solutions (egg white, isinglass, glusol, etc.), the processing of which is known and therefore does not need to be described. In the development it shows always that the colloids are everywhere and also in the unexposed areas held by the metal with great force. Probably has (read metal has a tanning effect on the colloids and does not keep them in the thinnest layer or in a form that is difficult to dissolve. It is clear that difficulties arise from this.

Bei der Verwendung des Eiweißkopierverfahrens druckt man von den belichteten Eiweißteilchen. Bei ausreichender Belichtung sitzt das Eiweiß sehr fest. Aber es sitzt auch etwas an den unbelichteten Stellen und fängt teilweise während des Auflagendruckes Farbe, wodurch die Druckbilder voller werden. Die Bekämpfung des Übelstandes durch kräftige Ätzungen oller schwächere Belichtung hilft gar nichts. Im letzteren Falle bekommt höchstens das Druckbild einen zu geringen Halt. Ferner sind schon die noch flüssigen Eiweißbichromatlösungen sehr empfindlich und nach zwei bis drei Tagen 'wesentlich schlechter geworden. Aufpräparierte und getrocknete Eiweißschichten verändern sich auch stark durch Wärmeeinwirkung und Lagerung nach dem Kopieren. Wird z. B. ein Negativ auf einer Platte mehrmals nebeneinander kopiert, so tritt das bekanntlich sehr störend in Erscheinung. Vor allem bei den zuerst gemachten Kopierungen bleibt verhältnismäßig sehr viel Eiweiß zwischen den Rasterpunkten festgebacken und macht sich beim Druck später in der beschriebenen Weise störend bemerkbar.When using the protein copying process, one prints from the exposed ones Protein particles. With sufficient exposure, the protein sits very firmly. But it there is also something in the unexposed areas and sometimes catches during the print run Color, which makes the printed images fuller. The fight against the nuisance through strong etching or weaker exposure does not help at all. In the latter case at most the print image gets too little hold. Furthermore, they are still liquid protein dichromate solutions very sensitive and after two to three days 'got much worse. Prepared and dried protein layers also change greatly due to exposure to heat and storage after copying. Is z. B. copied a negative on a plate several times next to each other, so occurs which is known to be very disturbing in appearance. Especially with the ones made first Copies, a relatively large amount of protein remains firmly baked between the grid points and later becomes noticeable during printing in the manner described.

Während es nicht möglich sein dürfte, bei dem sogenannten Eiweißkopierverfahren die besprochenen Mißstände zu beseitigen, soll im nachstehenden gezeigt werden, wie sich die z. Z. ebenfalls noch unbefriedigenden Kopierverfahren mit Umkehrung, bei denen die unbelichteten Stellen zur Erzeugung des Druckbildes herangezogen werden, zur Vollendung bringen lassen. Diese Verfahren unterscheiden sich von den Eiweißkopierverfahren weniger durch die Wahl des Kolloids, als dadurch, daß man durch die Kopie auf der Druckplatte zunächst ein Negativ in Kolloid erzeugt. Das eigentliche Druckbild liegt dann nach dem- Erlfwickeln ganz scharf und scheinbar blank ohne Überzug von Kolloid @ -vor. Die Kopierung erfolgt am besten mit Offsetglusol.While it should not be possible with the so-called protein copying process to remedy the abuses discussed is to be shown in the following, how the z. Z. also still unsatisfactory copying process with reversal, in which the unexposed areas are used to generate the print image, to be brought to completion. These processes differ from the protein copying processes less by the choice of the colloid, than by the fact that one is through the copy on the Printing plate first created a negative in colloid. The actual print image lies then, after winding, very sharp and apparently bright without a coating of colloid @ -before. The copying is best done with Offsetglusol.

In Wirklichkeit befindet sich jedoch, wie bereits erwähnt, auf den scheinbar blanken Stellen noch etwas Kolloid. Zur Beseitigung dieses Kolloidschleiers gibt es bereits eine große Anzahl von Verfahren. Man zerstört den Schleier z. B. durch mechanische Einwirkung mit Bimsmehl oder chemische Behandlung mit Säuren. Im letzteren Falle nimmt man etwa 2'J" Säure in Spiritus oder Glyzerin, damit die eigentliche Kopie nicht ebjnfalls zerstört wird. Es ist auch bekannt, Salzlösungen, gegebenenfalls mit Säure, zur Entwicklung und gleichzeitigen Sauberätzung des Druckplattengrundes oder zu dessen Fettimprägnierung zu verwenden. In neuerer Zeit hat man herausgefunden, daß verdünnte Salpetersäure die eigentliche Kopierschicht nur wenig angreift, so daß einfach die blankliegenden Stellen durch Tiefätzung von dem Schleier befreit werden. Dabei tritt aber stets eine starke Veränderung der Tonwerte ein. Abgesehen davon, daß alle diese Mittel entweder den Schleier nicht genügend oder nicht gleichmäßig entfernen oder bei längerer bzw. kräftigerer Einwirkung das eigentliche Kolloidbild mehr oder weniger schädigen oder in den Tonwerten verändern, haben sie den Nachteil, daß sie zum Ausgleich einer schädigenden Wirkung auf die Kolloidkopie eine verhältnismäßig dicke Kopierschicht bedingen, was infolge der beim Kopieren auftretenden Lichtbrechung dann zu ungetreuer Wiedergabe der Kopiervorlage führt.In reality, however, as already mentioned, the apparently bare spots still some colloid. To remove this colloid haze there are already a large number of procedures. You destroy the veil z. B. by mechanical action with pumice powder or chemical treatment with acids. In the latter case one takes about 2'J "acid in alcohol or glycerine, so that the the actual copy is not destroyed. It is also known to use saline solutions, if necessary with acid, for the development and simultaneous clean etching of the printing plate base or to use for its grease impregnation. More recently it has been found that dilute nitric acid only slightly attacks the actual copy layer, so that simply freed the exposed areas from the veil by deep etching will. However, there is always a strong change in the tonal values. Apart from that from the fact that all of these means either the veil is insufficient or not uniform remove or, in the case of longer or stronger exposure, the actual colloid pattern damage more or less or change the tonal values, they have the disadvantage that they compensate for a damaging effect on the colloid copy a proportionate require a thick copy layer, which is due to the refraction of light occurring during copying then leads to improper reproduction of the master copy.

Die Druckplatte wird nach den bekannten Verfahren nunmehr direkt mit Druckfarbe oder zunächst mit einer Zwischenschicht versehen. Danach wird meist mit verdünnter Salzsäure die Kolloidkopie mitsamt den sie bedeckenden Teilen der Schicht heruntergewaschen, so daß das Druckbild übrig bleibt. Verdünnte Säure kann jedoch das Kolloid keineswegs restlos entfernen, weil es durch die Belichtung und auch die Haltekraft des Metalls außerordentlich fest mit dem Metall verbunden ist. Es ist auch zu bedenken, daß bei gekörnten Druckplatten die untersten Kolloidschichten sowieso größeren Halt finden. Beim Drucken zeigen sich dann fast immer tonende Stellen, weil die Kolloidüberreste mit der Zeit Farbe fangen. Selbst sehr kräftige Ätzungen können diese Kolloidüberreste nicht entfernen.The printing plate is now directly with the known method Printing ink or initially provided with an intermediate layer. After that, usually with dilute hydrochloric acid, the colloid copy together with the parts of the layer that cover it washed down so that the printed image remains. However, dilute acid can In no way remove the colloid completely, because it was caused by the exposure and also the holding power of the metal is extremely tightly connected to the metal. It It should also be borne in mind that the lowest colloid layers of grained printing plates find a bigger hold anyway. When printing, there are almost always toning areas, because the colloid remnants will color over time. Even very strong etchings cannot remove this colloid residue.

Alle diese Schwierigkeiten und Hindernisse lassen sich nun folgendermaßen beheben. Nach der Erfindung wird zunächst die Verwendung der für die naturgetreue Wiedergabe der Kopiervorlage notwendigen dünnen Kopierschicht dadurch ermöglicht, daß man die nach der Belichtung bereits entwickelte und wieder getrocknete Kopie mit einer Salzlösung behandelt, die, obwohl sie einerseits die Kolloidschicht während einer Einwirkung von etwa 2 bis io Minuten nicht oder nicht wesentlich aufquellt, dennoch anderseits eine, und zwar im Verhältnis zur bereits schon dünnen aufkopierten Schicht, ganz unbedeutende Kolloidschicht und somit auch den auf den scheinbar blankliegenden Stellen befindlichen. Schleier ohne jegliche Gefährdung der Kopie und ohne drucktechnische Veränderung der Druckplatte selbst auflöst oder zu entfernen gestattet.All of these difficulties and obstacles can now be summarized as follows remedy. According to the invention, first of all, the use of the for the lifelike Reproduction of the copy template enables the necessary thin copy layer thereby, that the copy already developed and dried again after exposure treated with a saline solution, which, although on the one hand, the colloid layer during does not swell or does not swell significantly after an exposure of about 2 to 10 minutes, but on the other hand one, in relation to the already thin one Layer, very insignificant colloid layer and thus also the one on the apparently bare Places located. Veil without endangering the copy and without printing Alteration of the printing plate itself dissolves or is allowed to be removed.

Vermutlich besteht die Wirkung solcher Salzlösungen je nach ihrer Natur darin, daß die Salze zum Teil eine Lösung des Kolloids unter Umständen schon ohne mechanische, chemische oder thermische Mithilfe bewirken, so z. B. Bromkalium oder Ammoniumnitrat. Aber es sind auch solche Salze. brauchbar, die ohne Mithilfe Kolloide nicht lösen, z. B. Eisen- oder Natronsulfat. Infolgedessen ist die Behandlung unter Reiben mit Wattebausch o. dgl. offenbar auch dadurch wirksam, daß infolge der Reibung und geringen Erweichung des Kolloidbildes der Schleier auf mechanische Weise gelockert und entfernt wird.Presumably, the effect of such salt solutions depends on theirs Nature in the fact that the salts in some cases already dissolve the colloid without mechanical, chemical or thermal assistance, e.g. B. Potassium bromide or ammonium nitrate. But there are also such salts. useful, those without assistance Do not dissolve colloids, e.g. B. iron or sodium sulfate. As a result, the treatment when rubbing with a cotton ball o. The like. Apparently also effective in that as a result the friction and slight softening of the colloid image of the veil on mechanical Way is loosened and removed.

Man kann auch mehrere Verbindungen zusammen in einer Lösung verwenden. Ferner lassen sich verschiedene Lösungen nacheinander anwenden, wobei sich jeweils eine Zwischenspülung und erneute Trocknung empfiehlt. Die Lösungen können kalt oder nach Umständen auch warm gebraucht werden. Schließlich kann man in den Lösungen einen Teil des Wassers, z. B. durch Glyzerin oder Spiritus, ersetzen.You can also use several compounds together in one solution. Furthermore, different solutions can be applied one after the other, with each recommends intermediate rinsing and renewed drying. The solutions can be cold or Depending on the circumstances, they can also be used warm. Finally, you can get into the solutions part of the water, e.g. B. with glycerine or alcohol, replace.

Ungünstig wirken solche Salze, die das Metall der Druckplatte angreifen oder durch Niederschlagsbildung nachteilig beeinflussen, so z. B. bei Zink, Bromkupfer und Eisenchlorid Man kann die Lösungen ungefähr io- bis 30 °1Qig anwenden, jedoch genügt oft eine bedeutend geringere Konzentration. In der Regel sind diejenigen Mittel vorzuziehen, die das Metall der Druckplatte schön hell herauskommen lassen und eine sehr lange Behandlung gestatten, z. B. Kochsalz, Kaliumcarbonat, Natronnitrat mit Natriumcarbonat, denn es muß bei der Schleierentfernung jede Beschädigung der Kolloidkopie und jede Veränderung der Tonwerte vermieden werden.Salts that attack the metal of the printing plate have an unfavorable effect or have a detrimental effect on the formation of precipitates, e.g. B. with zinc, bromine copper and ferric chloride. The solutions can be used approximately 10 to 30 ° C, however A significantly lower concentration is often sufficient. Usually those are Preferable means that let the metal of the printing plate come out nice and bright and allow a very long treatment, e.g. B. table salt, potassium carbonate, sodium nitrate with sodium carbonate, because any damage to the haze must be removed Colloid copies and any change in tonal values are avoided.

Grundsätzlich sind indessen auch Salze mit gegen Lackmus alkalischer oder saurer Reaktion anwendbar, z. B. Bora:, Ammoniumbiphosphat, ferner angesäuerte oder mit sonstigen Zusätzen versehene Lösungen, z. h. Ammoniumnitrat mit Salpetersäure. Nach der Schleierentfernung ist die Kopie reichlich und kräftig mit Wasser zu spülen und in gewohnter Weise fertigzustellen.Basically, however, salts with anti-litmus are also more alkaline or acidic reaction applicable, e.g. B. Bora :, ammonium biphosphate, further acidified or solutions provided with other additives, e.g. H. Ammonium nitrate with nitric acid. To After removing the veil, the copy must be rinsed abundantly and vigorously with water and to finish in the usual way.

Besonders vorteilhaft und von größter Bedeutung ist. nun die Verbindung der geschilderten Schleierentfernung mit der Fertigstellung unter Benutzung von starken Alkalien, z. B. Natronlauge. Nach Schleierentfernung, Spülung und Trocknung wird die soweit hergerichtete Platte gleichmäßig dünn mit einem geeigneten alkalibeständigen überzug, z. B. aus Aphalt, versehen. Hierauf wird Natronlauge aufgegeben und das Kolloidbild unter Reiben mit einem Wattebausch o. dgl. entfernt. Im Gegensatz zu der Behandlung mit irgendwelchen Säuren oder Ammoniak kann das starke Alkali das Kolloid wirklich restlos entfernen. Die Druckbilder bleiben infolgedessen bei der Auflage völlig sauber, was sonst nicht der Fall ist.Is particularly beneficial and of paramount importance. now the connection the described haze removal with the completion using strong alkalis, e.g. B. caustic soda. After removing the veil, rinsing and drying the plate prepared so far is evenly thin with a suitable alkali-resistant coating, e.g. B. from Aphalt, provided. Then caustic soda is added and that Colloid image removed by rubbing with a cotton ball or the like. In contrast to treatment with any acids or ammonia the strong alkali can do that Really remove all of the colloid. As a result, the print images remain with the Edition completely clean, which is otherwise not the case.

Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, bei der Ausführung von Umkehrkopierverfahren Eisenchlorid zum Anätzen bzw. Alaun zum Entsäuern zu verwenden. Beide Körper können jedoch für sich, d. h. ohne Mithilfe, den Kolloidschleier nicht entfernen, so daß die entsäuernde Wirkung dieser Salze der Farbe oder der Zwischenschicht das Festhaften an dem Metall nur ungenügend gestattet. Eisenchlorid vermag ohne Reiben eine Schleierentfernung nur mittelbar herbeizuführen, indem es das Metall unter dem Schleier fortätzt.While it has been suggested in the practice of reverse copying processes Use ferric chloride for etching or alum for deacidification. Both bodies can but for itself, d. H. without assistance, do not remove the colloid veil, so that the deacidifying effect of these salts makes the paint or the intermediate layer stick only insufficiently permitted on the metal. Ferric chloride can remove haze without rubbing can only be brought about indirectly by etching the metal under the veil.

Claims

PATENT CLAIMS: --i. A method for producing printed images on printing plates, in particular metal plates for offset printing, on the basis of photomechanically produced copies, characterized in that the fog remaining on the apparently bare areas after the first development of the exposed colloid layer is removed from the printing plate by treatment with a salt solution, which swells the copy less or more slowly than water and does not change its tonal values, removes it, then covers the printing plate with a protective layer and finally removes the colloid copy together with the parts of the protective layer that cover it.

2. The method according to claim r, characterized by the use of a Solution of one or more of the following salts to remove the haze: Potassium bromide, sodium iodate, ammonium nitrate, sodium nitrate, table salt, sodium carbonate, Potassium carbonate, sodium sulfate, iron sulfate, iron chloride sulfate.

3. Procedure according to Claim i, characterized in that the protective layer consists of an alkali-resistant Prepares means and for the eventual removal of the colloid copy a strong alkali used.