DE468839C - Elektrische Leistungswaage - Google Patents

Description

• Elektrische Leistungswaage Eine elektrische Leistungswaage (Abb. i und--) ist eine elektrische Maschine (Stromerzeuger oder Motor), deren Ständer i schwingend aufgehängt ist, so daß man das vom Läufer auf ihn ausgeübte Drehmoment messen kann. Es ist bekannt, zum Zweck der Drehmomentmessung an dem Ständer der Maschine Hebel 2 mit Gewichtschalen oder Laufgewichten 3 anzubringen; ferner ist auch bekannt, am Ständer ein nach unten hängendes Gewicht q. zu befestigen, das durch das Drehmoment um einen bestimmten Winkel aus der senkrechten Lage abgelenkt wird, wobei der Drehungswinkel durch einen auf einer Skala 5 spielenden Zeiger 6 gemessen wird. Die Zeigerablesung bietet den Vorteil schneller und bequemer Messung, während die Bestimmung des Drehmoments durch Gewichtauflegen genauer ist.
• Gegenstand der Erfindung ist eine Leistungswaage, die die Vorteile beider Meßmethoden dadurch vereinigt, daß sie sowohl Gewichtschalen wie Zeigerablesung besitzt. Es werden hierdurch folgende Vorteile erreichti. Man kann die laufende Prüfung von Massenerzeugnissen (z. B. Automobilmotoren) mit der bequemen Zeigerablesung, die Sonderprüfung neuer Modelle mit der genauer. Gewichtmethode vornehmen.
• 2. Man kann beide Methoden gleichzeitig anwenden: wenn z. B. Drehmomente zwischen 2o und 3o mikg gemessen werden sollen, so kann man 25 m,'kg durch Gewichtbelastung der Waagschale ausgleichen und liest dann an der Skala nur die etwaige Differenz ab, die zwischen -(- und - 5 m/kg liegt. Bei zweckmäßiger Skalenteilung wird dann die durch Ablesefehler eintretende Ungenauigkeit viel kleiner als bei reiner Zeigerablesung ohne Zusatzgewicht.
• 3. Man kann die Richtigkeit der Skalenteilung jederzeit durch Auflegen von Gewichten nachprüfen.
• Um den vollen Vorteil der doppelten Meßmöglichkeit zu erzielen, sind jedoch besondere Maßnahmen notwendig Die Empfindlichkeit einer Gewichtschalenwaage ist bekanntlich um so größer, je näher der Schwerpunkt des Waagebalkens dem Drehpunkt liegt. Durch= die Anbringung des nach unten hängenden Gewichts wird aber der Schwerpunkt weit nach unten gelegt, wodurch die Empfindlichkeit der Leistungswaage als Gewichtschalenwaage stark verringert wird. Dieser Übelstand kann erfindungsgemäß in folgender Weise beseitigt werden (Abb. i) : das nach unten hängende Gewicht q. ist nicht fest am Ständer i angebracht, sondern frei drehbar; am Ständer sind zwei Anschlagstifte 7 befestigt, die die Aufhängestange 8 des Gewichts erst berühren, wenn der Ständer um einen bestimmten kleinen Winkel ausschwingt. Bei horizontaler Stellung der Waagebalken ist das Gewicht 4 ohne Einwirkung auf das schwingende System, so daß die Empfindlichkeit der Waage bei Messung durch Gewichtauflegen nicht beeinträchtigt wird. Wie ersichtlich, erhält die Skala drei o-Punkte, von denen der mittlere nur bei Gewichtsbelastung, die beiden anderen bei Zeigerablesung gelten.
• Eine andere Form des Erfindungsgedankens ist in Abb. 2 dargestellt. Hier kommt an Stelle des nach unten hängenden Gewichts eine radial auf dem Ständer wirkende Feder zur Anwendung. Man kann leicht erreichen, daß die von der Feder auf den Ständer ausgeübte Richtkraft in der o-Stellung sehr klein ist und erst bei der durch die Drehung des Ständers bewirkten Dehnung der Feder zunimmt. Es ergibt sich dann die in Abb. 2 dargestellte Skalenteilung, wobei die Skalenintervalle für r m/kg bei kleinen Drehmomenten länger sind als bei großen Drehmomenten. Dies ist für die Ablesung vorteilhaft, weil die sonst bei kleinen Leistungen besonders ungünstige Ablesegenauigkeit hierdurch verbessert wird. Besonders aber wird hierdurch ein ungünstiger Einfluß der Federkraft auf die Empfindlichkeit der Waage bei Gewichtbelastung vermieden. Es ist vorteilhaft, den Radialzug der Feder senkrecht oder nahezu senkrecht nach oben wirken zu lassen, weil dann der Drehpunkt des Ständers teilweise von dessen Eigengewicht entlastet wird, wodurch eine weitere Steigerung der Empfindlichkeit der Waage eintritt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: t. Elektrische Leistungswaage, deren Ständer zur Anbringung von Meßgewichten dienende Hebelarme besitzt und auf deren Ständer außerdem eine Richtkraft (Pendelgewicht, Feder) einwirkt, die dem zu messenden Drehmoment entgegenwirkt, so daß als Maß für das Drehmoment entweder der Winkel dienen kann, um den der Ständer aus der Nullage abgelenkt wird, oder die Gewichtbelastung, durch die der Ständer in die Nullage zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Ständer wirkende Richtkraft erst zum Eingriff kommt, wenn der Ständer um einen gewissen Winkel aus der Nullage abgelenkt wird.
2. 2. Elektrische Leistungswaage nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Ständer wirkende Richtkraft durch eine radial angreifende Feder erzeugt wird, zum Zweck, eine mit zunehmender Ablenkung stark steigende Richtkraft zu erzielen.