DE4445999A1 - Optoelektronisches Netzwerk in Fahrzeugen - Google Patents
Optoelektronisches Netzwerk in FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einem Crash-Sensor in
Fahrzeugen, insbesondere für das Auslösen von Airbags
mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merk
malen. Ein solcher Sensor ist aus der DE-37 16 168 A1
bekannt. Crash-Sensoren, die dazu dienen, Sicherheits
systeme zu aktivieren, z. B. Sicherheitsgurte stramm zu
ziehen oder Airbags auszulösen, müssen, um ihrer Aufgabe
gerecht zu werden, sehr kurze Reaktionszeiten haben. Die
bekannten Crash-Sensoren erfassen die bei einem Crash
auftretende Verzögerung und geben ein Signal ab, wenn
die Verzögerung einen vorgegebenen Schwellenwert über
schreitet.
Bekannt ist ferner, zur bidirektionalen Übertragung von
Informationen zwischen verschiedenen Stationen in einem
Automobil ein opto-elektronisches Netzwerk vorzusehen, in
welchem elektrische Signale durch elektro-optische Wandler
in optische Signale gewandelt und diese mittels Licht
leitfasern übertragen werden, die zwischen den ver
schiedenen Stationen im Automobil verlegt sind.
Durch die vorliegende Erfindung gemäß Anspruch 1 wird
ein optoelektronisches Netzwerk im Automobil nicht nur
als Datenbus zur Informationsübertragung zwischen ver
schiedenen Stationen des Automobils genutzt, sondern in
Kombination damit zugleich auch als Crash-Sensor, wozu
wenigstens ein Teil des Netzwerks im erwarteten Ver
formungsbereich des Automobils an einem Karosserieteil
angeordnet ist. Auf diese Weise erreicht man eine opti
male Integration von Steuerungs- und Sicherheitsfunktionen
in einem gemeinsamen Netzwerk, welches minimale Ansprech
verzögerungen mit minimalen Kosten und hoher Zuverlässig
keit verbindet.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
Lichtwellenleiter werden für die Übertragung optischer
Signale ebenso wie für Beleuchtungszwecke vielfältig
eingesetzt, wobei man vor allem den Vorteil ausnutzt,
daß man mit ihrer Hilfe Licht über krumme Wege an
schwer zugänglichen Stellen übertragen kann. Dabei wird
es häufig als nachteilig empfunden, daß Biegungen des
Lichtwellenleiters sein Lichtübertragungsverhalten ver
ändern. Diese meist unerwünschte Eigenschaft macht sich
die vorliegende Erfindung zunutze, indem sie einen
Lichtwellenleiter an einem Karosserieteil im erwarteten
Verformungsbereich der Karosserie anbringt und das ver
änderte Lichtübertragungsverhalten erfaßt und signali
siert, wenn es beim Crash zu der erwarteten Verformung
des Karosserieteils und damit des Lichtwellenleiters
kommt. Da sich der Lichtwellenleiter zugleich mit dem
Karosserieteil verformt, die Verformung des Lichtwellen
leiters ohne Verzögerung eine Änderung seines optischen
Übertragungsverhaltens zur Folge hat und das Instrument
zur Überprüfung des Übertragungsverhaltens Licht ist,
wird bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Crash-Sen
sors die beginnende Verformung eines Karosserieteils
verzögerungslos an einen optisch-elektrischen Wandler
übermittelt, der in der Lage ist, Änderungen in der
Intensität des empfangenen Lichtes festzustellen und
darauf mit einem Signal zu antworten, welches die zu
gehörige Sicherheitseinrichtung, z. B. einen Airbag,
aktiviert. Die Reaktionszeit des erfindungsgemäßen
Crash-Sensors wird deshalb im wesentlichen nur von dem
optisch-elektrischen Wandler bestimmt, bei welchem es
sich um einen schnellen lichtempfindlichen Halbleiter
baustein, z. B. eine Fotodiode oder einen Fototransistor,
handeln kann, dem eine elektronische Auswerteschaltung
nachgeordnet ist, insbesondere in Gestalt eines ASIC
oder eines Mikroprozessors. Man kommt auf diese Weise
zu Reaktionszeiten von unter 10 ms, was die Wirksam
keit herkömmlicher Sicherheitseinrichtungen wie Gurt
strammer und Airbags zum Schutz vor Frontalaufprall
verbessert; gleichzeitig bietet die Erfindung aber
auch einen Sensor, der schnell genug und hinreichend
zuverlässig ist, um zur Aktivierung von Airbags zum
Schutz gegen einen Seitenaufprall dienen zu können.
Nachdem der erfindungsgemäße Sensor inhärent eine
sehr kurze Reaktionszeit hat, kommt es nur noch darauf
an, in der Karosserie die geeignetsten Stellen für
seine Anbringung auszuwählen, wobei die Regel gilt,
daß der Lichtwellenleiter dort angebracht werden
sollte, wo bei dem angenommenen Unfallhergang die
Verformung der Karosserie besonders frühzeitig und
in so erheblichem Ausmaß einsetzt, daß die sich
daraus ergebende Änderung des optischen Übertragungs
verhaltens des Lichtwellenleiters leicht detektier
bar ist.
Unter diesen Gesichtspunkten wird bevorzugt, daß
der Lichtwellenleiter an einem Karosserieteil ange
bracht wird, welches Bestandteil der äußeren Schale
der Karosserie ist, denn es ist die äußere Schale,
die bei einem Aufprall als erstes verformt wird.
Andererseits wird man den Lichtwellenleiter nicht
an Karosserieteilen anbringen, die häufiger kleinere
Verformungen erleiden, ohne daß dadurch ein Airbag
ausgelöst werden soll; insbesondere wird man den
Lichtwellenleiter nicht auf der Außenseite der
Karosserie anbringen, wo er ohne größere Beschädi
gung eines Karosserieteils beschädigt werden kann,
und man wird ihn auch nicht an einem Stoßfänger an
bringen, weil es dessen bestimmungsgemäße Aufgabe
ist, schwächere Aufpralle, z. B. beim Rangieren,
aufzufangen und sich dabei zu verformen, ohne da
bei gleich einen Airbag auszulösen. Ungefährliche
Verformungen, die relativ langsam erfolgen und die
Sicherheitseinrichtung nicht auslösen sollen, können
durch Beobachten des zeitlichen Verlaufs des Aus
gangssignals des optisch-elektrischen Wandlers er
kannt und bewertet werden, so daß es nicht zur Ab
gabe eines unerwünschten Auslösesignals kommt.
Für das Auslösen eines Seiten-Airbags bringt man den
Lichtwellenleiter vorzugsweise auf der Innenseite
der Außenschale der Seitentüren und/oder auf der
Innenseite eines den Seitentüren benachbarten Be
reichs der seitlichen Außenschale des Automobils
an. Zum Auslösen eines Airbags, welcher gegen einen
Frontalaufprall schützen soll, kann man den Licht
wellenleiter auf der Innenseite eines vorderen Ab
schlußteiles an der Fronthaube des Automobils an
bringen.
Für die Art der Anbringung gibt es unterschiedliche
Möglichkeiten. Im Hinblick darauf, daß eine Ver
formung des Lichtwellenleiters festgestellt werden
können soll, ist es jedoch anzustreben, daß der
Lichtwellenleiter so angebracht wird, daß er mög
lichst viel Gelegenheit zur Verformung hat. Es wird
deshalb bevorzugt, daß er sich über einen größeren
Bereich des im erwarteten Verformungsbereich liegen
den Karosserieteils erstreckt, insbesondere daß er
sich schleifenförmig über eine größere Fläche des
Karosserieteils erstreckt. Damit jede Verformung des
Karosserieteils eine Verformung des Lichtwellenleiters
nach sich zieht, soll die Verbindung zwischen dem
Lichtwellenleiter und dem Karosserieteil innig sein.
Das könnte man erreichen durch entsprechend dicht
gesetzte Schraubverbindungen oder Nietverbindungen.
Man könnte es auch erreichen durch Aufbringen des
Lichtwellenleiters auf einen Zwischenträger, der
seinerseits auf das Karosserieteil geschraubt oder
genietet wird und bei einer Verformung des Karosserie
teils zu Bruch geht. Vorzugsweise stellt man jedoch
eine unmittelbare stoffschlüssige Verbindung zwischen
dem Lichtwellenleiter und dem Karosserieteil über
eine größere Länge des Lichtwellenleiters her. Es
ist deshalb eine bevorzugte Befestigungsart, den
Lichtwellenleiter auf das fragliche Karosserieteil
zu kleben. Ähnlich günstig ist es, den Lichtwellen
leiter in eine Beschichtung einzubetten, die auf
das Karosserieteil aufgetragen wird. Dabei kann es
sich z. B. um eine Kunststoffbeschichtung handeln,
die als Korrosionsschutz oder zum Vermindern des
Dröhnens einer Karosserie auf Teile der Karosserie,
insbesondere auf Karosseriebleche aufgetragen wird.
Bei Karosserieteilen aus Kunststoff, z. B. aus Glas
faserverstärkten Kunstharzen, besteht auch die Möglich
keit, den Lichtwellenleiter beim Gießen des Karosserie
teils in das Karosserieteil einzubetten; er wird da
durch zu einem integralen Bestandteil des Karosserie
teils, was aufgrund der Materialähnlichkeit des Licht
wellenleiters und des Karosserieteils Fertigungsvor
teile mit sich bringt. Bei Karosserieteilen aus
thermoplastischen Kunststoffen kann man Lichtwellen
leiter auf das Karosserieteil auch aufschweißen oder
aufschmelzen. Schließlich besteht eine vorteilhafte
Möglichkeit darin, den Lichtwellenleiter auf ein
Karosserieteil aufzulegen und den Auflagebereich an
schließend mit einem Lack zu überziehen, der einer
seits den Lichtwellenleiter festlegt, ihn anderer
seits vor störenden Einflüssen schützt.
Grundsätzlich kann der Lichtwellenleiter auf alle Arten
von verformbaren Karosserieteilen aufgebracht werden,
nicht nur auf solche aus Stahlblech, sondern auch auf
solche aus Kunststoff oder Aluminium.
Grundsätzlich ist es möglich, unterschiedliche Karosserie
teile, die bei einem Crash mit hoher Wahrscheinlichkeit
Verformungen ausgesetzt sind, mit getrennten Sensoren
zu belegen, die getrennte Signale zum Aktivieren einer
Sicherheitseinrichtung abgeben. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, und darin wird ein besonderer Vorteil der
Erfindung gesehen, die Karosserieteile, an denen Ver
formungen in erster Linie erwartet werden, mit einem
gemeinsamen, entsprechend langen, Lichtwellenleiter
oder mit einer Folge von in Reihe verbundenen Licht
wellenleitern zu belegen und für den Betrieb des
Lichtwellenleiters nur eine einzige Lichtquelle und
eine einzige Auswerteschaltung vorzusehen, die die
eine oder ggfs. mehrere angeschlossene Sicherheits
einrichtungen des Automobils aktiviert, wenn an
irgendeinem der ausgewählten Karosserieteile eine
kritische Verformung auftritt. Auf diese Weise kann
man mit einem einzigen Sensor eine "Rundum"-Über
wachung des Automobils erreichen.
Den Lichtwellenleiter kann man so betreiben, daß man
die Lichtquelle, welche den Lichtwellenleiter speist,
mit dem einen ende des Lichtwellenleiters koppelt,
wohingegen man den optisch-elektrischen Wandler und
die zugehörige Auswerteschaltung mit dem anderen Ende
des Lichtwellenleiters koppelt. In diesem Fall wird
bei einem Crash das veränderte Transmissionsverhalten
des Lichtwellenleiters ausgewertet.
Das veränderte Transmissionsverhalten infolge einer
Verformung des Lichtwellenleiters zu signalisieren
ist an sich bereits bekannt, um eine Belegung eines
Sitzes, in welchem ein Lichtwellenleiter verlegt ist,
oder einer Fußmatte, in welcher ein Lichtwellenleiter
verlegt ist, anzuzeigen. Dabei spielt jedoch die
Reaktionszeit der Anzeige überhaupt keine Rolle.
Günstiger als das Transmissionsverhalten auszuwerten
ist es, das Rückstreuverhalten (Raleigh-Streuung) des
Lichtwellenleiters auszuwerten, denn dabei erhält man
eine empfindlichere Aussage über die Verformung des
Lichtwellenleiters und das Verlegen des Lichtwellen
leiters unterliegt weniger Einschränkungen, weil man
für das Einspeisen des Lichtes und das Empfangen des
rückgestreuten Lichtes nur ein und dasselbe Ende des
Lichtwellenleiters benötigt, wohingegen das andere
Ende irgendwo versteckt in der Karosserie liegen kann.
Der Lichtwellenleiter übernimmt neben seiner Aufgabe
als Crashsensorelement weitere Aufgaben, indem er
als Teil eines größeren optoelektronischen Netzwerks
verwendet wird, welches verschiedene Fahrzeugkomponen
ten wie Steuerschaltungen für die Motorsteuerung
("Motormanagement"), ein Autoradio, Diebstahlwarnan
lage, Antiblockiersysteme, CD-Wiedergabegerät, Bord
computer, Navigationssysteme, Zielführungssysteme,
Mobiltelefon, Mautgebührenerfassungssysteme usw. mit
einander verbindet. Dabei wird der Lichtwellenleiter
als Datenbus zur Datenübertragung verwendet. Diese
Fahrzeugkomponenten, nachfolgend auch als Kommuni
kationspartner bezeichnet, können auf unterschied
liche Weise miteinander vernetzt sein, z. B. mittels
einer Ringleitung, in welcher auch ein Zentralrechner
liegt; sie können aber auch einzeln direkt mit einem
zentralen Rechner und über den Zentralrechner unter
einander verbunden sein; schließlich sind auch Kombi
nationen beider Verbindungsarten möglich. Für die
reine Datenkommunikation würde man die Lichtwellen
leiter des Netzwerks nicht gerade im erwarteten Ver
formungsbereich eines Automobils anordnen. Erfindungs
gemäß wird aber gerade das getan, um das Netzwerk nicht
nur für die reine Datenkommunikation verwenden zu können,
sondern auch zur Erzeugung eines Crashsignals, mit wel
chem sich ein Rückhaltesystem (Airbag, Gurtstraffer)
für die Automobilinsassen aktivieren läßt. Für die Aus
wertung eines Crashsignals kann ein im Netzwerk vorge
sehener Zentralrechner verwendet werden, es ist aber
auch möglich, eine gesonderte Auswerteschaltung dafür
einzusetzen, wie sie bei Airbags und Gurtstraffern be
kannte sind. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkei
ten, wie man zwischen den Lichtsignalen für die Daten
übermittlung und den Lichtsignalen für die Erzeugung
eines Crashsignals unterscheiden kann. Eine Möglichkeit
besteht darin, daß man für die Datenübermittlung
Lichtimpulse mit anderer Wellenlänge verwendet als für
die Crash-Ermittlung. In diesem Fall sieht man zwei
Lichtquellen vor, von denen z. B. eine grünes Licht für
die Datenkommunikation und die andere infrarotes Licht
für die Crash-Ermittlung aussendet. Für die Datenüber
mittlung kann man dann einen optisch-elektrischen Wand
ler vorsehen, der selektiv für grünes Licht empfindlich
ist, während man für die Crash-Ermittlung einen weiteren
optisch-elektrischen Wandler vorsehen kann, welcher
selektiv für infrarotes Licht empfindlich ist. Es ist
aber auch möglich, nur den für die Crash-Ermittlung vor
gesehenen optisch-elektrischen Wandler selektiv empfind
lich auszubilden, damit er nur die für die Ermittlung des
Crashsignals verwendete Lichtart detektiert. Der für die
Datenübermittlung vorgesehene optisch-elektrische Wand
ler kann hingegen in einem breiten Wellenlängenbereich
empfindlich sein; die Unterscheidung zwischen Daten und
Crashsignal ist z. B. dadurch möglich, daß man für die
Erzeugung des Crashsignals nicht impulsförmiges Licht,
sondern Dauerlicht oder Lichtimpulse mit wesentlich
anderer Dauer als für die Datenübermittlung verwendet.
In diesem zuletzt genannten Fall genügt es sogar, nur
eine Lichtquelle vorzusehen, wenn man diese so ausbildet
oder ansteuert, daß sie für die Erzeugung eines Crash
signales Lichtimpulse von wesentlich anderer Dauer aus
sendet als für die Datenübermittlung und diese Impulse
zeitlich versetzt aussendet, insbesondre in der Weise,
daß in Pausen der Datenübermittlung Lichtimpulse für
die Erzeugung eines Crashsignales ausgesandt werden,
welche deutlich kürzer sind als die für die Datenüber
mittlung verwendeten Lichtimpulse. Arbeitet das Netz
werk für die Datenübermittlung z. B. mit einer Übertra
gungsgeschwindigkeit von ca. 5 MBit/s, dann gibt es ge
nügend häufig zumindest kurze Pausen in der Daten
kommunikation, die dafür genutzt werden können, um
sehr kurze Lichtimpulse auszusenden, die so beschaffen
sind, daß der optisch-elektrische Wandler für die
Crash-Erkennung die Rückstreuleistung entlang des Licht
wellenleiters (die Rückstreumeßkurve) aufnehmen kann.
Der Empfänger für die Datenkommunikation darf auf die
kurzen Lichtimpulse zur Crash-Erkennung natürlich nicht
reagieren; das kann man z. B. dadurch gewährleisten, daß
man im Empfänger für die Datenkommunikation ein Tiefpaß
filter vorsieht, welches die sehr kurzen Signale für die
Crash-Erkennung unterdrückt.
Will man für die Crash-Erkennung rückgestreutes Licht
auswerten, dann ordnet man die dafür vorgesehene Licht
quelle und den dafür vorgesehenen optisch-elektrischen
Wandler an demselben Ende des Lichtwellenleiters an; ein
für die Datenkommunikation vorgesehener optisch-elektri
scher Wandler liegt dann zweckmäßigerweise am entgegen
gesetzten Ende des Lichtwellenleiters, so daß die Daten
kommunikation nicht mit rückgestreutem Licht, sondern mit
durchgehendem Licht erfolgt.
Es ist aber auch möglich, beiden Enden des Lichtwellen
leiters eine eigene Lichtquelle zuzuordnen und nur an
einem der beiden Enden des Lichtwellenleiters einen
optisch-elektrischen Wandler vorzusehen. Auch in diesem
Fall kann man für die Datenübermittlung Durchlicht und
für die Crash-Erkennung rückgestreutes Licht verwenden,
welche beide von demselben optisch-elektrischen Wandler
empfangen werden. Eine geeignete Auswerteschaltung kann
ermitteln, welches Licht rückgestreut wurde, weil die
für die Crash-Erkennung verwendete Lichtquelle am gleichen
Ende des Lichtwellenleiters liegt wie der optisch
elektrische Wandler.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den bei
gefügten Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines erfindungs
gemäßen Crash-Sensors,
Fig. 2 zeigt ein erstes Beispiel für eine Ver
legung eines Lichtwellenleiters in einer
Tür,
Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für
eine Verlegung eines Lichtwellenleiters in
einer Tür,
Fig. 4 zeigt einen Lichtwellenleiter mit optisch
elektrischen Wandlern an beiden Enden und
einer Lichtquelle an nur einem Ende,
Fig. 5 zeigt einen Lichtwellenleiter mit zwei unter
schiedlichen Lichtquellen an einem Ende und
je einem optisch-elektrischen Wandler an
jedem der beiden Enden des Lichtwellenleiters,
und
Fig. 6 zeigt einen Lichtwellenleiter mit je einer
Lichtquelle an den beiden Enden des Licht
wellenleiters und mit nur einem optisch
elektrischen Wandler an einem Ende des Licht
wellenleiters.
Der in Fig. 1 dargestellte Crash-Sensor besteht aus
einer Lichtquelle 1, einem Strahlteiler 2, bei dem es
sich um einen halbdurchlässigen Spiegel oder um ein
Prisma handeln kann, einer Linse 3, einem Lichtwellen
leiter 4, einer Linse 13, einem optisch-elektrischen
Wandler 5 und aus einer Auswerteschaltung 6. Ein von
der Lichtquelle 1 ausgesandtes Lichtstrahlenbündel
tritt teilweise durch den Strahlteiler 2 hindurch und
trifft auf die Linse 3, welche das Licht auf das eine
Ende des Lichtwellenleiters 4 fokussiert. Das in den
Lichtwellenleiter 4 eintretende Licht wird teilweise
zurückgestreut, tritt aus dem Lichtwellenleiter wieder
aus, wird durch die Linse 3 kollimiert und trifft auf
den Strahlteiler 2, welcher einen Teil des zurückge
streuten Lichtes auf die Linse 13 wirft, welche es
auf den optisch-elektrischen Wandler 5 fokussiert,
welcher daraufhin ein elektrisches Signal abgibt, wel
ches ein Maß für die Intensität des rückgestreuten
Lichtes ist. Dieses Signal wird an die Auswerteschal
tung 6 weitergeleitet, welche das Signal mit dem im
Normalfall empfangenen Signal vergleicht und bei
einer wesentlichen Abweichung ein Signal abgibt, welches
eine Sicherheitseinrichtung des Automobils aktiviert.
Wie groß die Abweichung der Intensität des rückge
streuten Lichtes von der Intensität sein darf, die
im Normalfall empfangen wird, kann nach Erfahrungs
werten festgelegt werden. Grundsätzlich beeinflussen
alle Arten von Verformungen des Lichtwellenleiters
(Biegung, Torsion, Dehnung und natürlich auch der
Bruch) das Rückstreuverhalten.
Fig. 2 zeigt eine demontierte Fahrzeugtür mit Tür
rahmen 7, Fensteröffnung 8, Scharnieren 9 und einem
Außenblech 10, dessen Innenseite durch Entfernen
der üblicherweise vorgesehenen Türinnenverkleidung
freigelegt ist. Auf die Innenseite des Außenblechs
10 ist annähernd spiralförmig ein Lichtwellenleiter
4 aufgeklebt, welcher den weitaus größten Teil der
Fläche des Außenblechs 10 überstreicht. Das eine
Ende 4b des Lichtwellenleiters endet blind im
mittleren Bereich des Außenblechs 10. Das andere
Ende 4a des Lichtwellenleiters ist durch eine Art
Kabeldurchführung 11, welche zwischen den Scharnieren
9 der Tür liegt, aus der Tür herausgeführt und dient
zum Ein- und Auskoppeln des Lichts in der in Fig. 1
dargestellten Weise. Bei der in Fig. 2 dargestellten
Art der Verlegung des Lichtwellenleiters wird das
Rückstreuverhalten des Lichtwellenleiters ausgewertet.
Im Unterschied dazu wird bei der in Fig. 3 darge
stellten Art und Weise der Verlegung das Transmissions
verhalten des Lichtwellenleiters ausgewertet. Gleiche
oder einander entsprechende Teile sind in Fig. 3 mit
denselben Bezugszahlen wie in Fig. 2 bezeichnet. Der
Lichtwellenleiter ist in diesem Fall zick-zack- bzw.
mäanderförmig verlegt und beide Enden 4a und 4b des
Lichtwellenleiters sind aus der Fahrzeugtür herausge
führt, wobei das eine Ende 4a dazu dient, von einer
Lichtquelle kommendes Licht einzukoppeln, und das aus
dem Ende 4b aus tretende Licht einer Anordnung aus op
tisch-elektrischem Wandler und Auswerteschaltung zu
geführt wird. Das Ende 4b des Lichtwellenleiters könn
te aber auch zunächst mit einem weiteren Lichtwellen
leiter verbunden werden, z. B. mit jenem, der in der
gegenüberliegenden Tür angeordnet ist, welchen das
Licht erst durchlaufen muß, bevor es zum optisch
elektrischen Wandler gelangt.
Um über einen Lichtwellenleiter, der in einem er
warteten Verformungsbereich des Automobils angeordnet
ist, auch Daten übermitteln zu können, wird dieser
Lichtwellenleiter in ein der Datenkommunikation dienen
des Netzwerk integriert. Unterschiedliche Möglichkeiten
dafür zeigen die Fig. 4 bis 6.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist am einen
Ende 4a eines Lichtwellenleiters 4 eine Lichtquelle
1 vorgesehen, welche sowohl der Datenübermittlung als
auch der Erzeugung eines Crashsignals dient. Für die
Datenübermittlung wird der Lichtwellenleiter 4 mit
Durchlicht betrieben, wozu am gegenüberliegenden Ende
4b ein optisch-elektrischer Wandler 12 für den Empfang
der Durchlichtsignale vorgesehen ist, wohingegen am
anderen Ende 4a, wo sich auch die Lichtquelle 1 befindet,
ein optisch-elektrischer Wandler 5 vorgesehen ist, welcher
das vom Lichtwellenleiter 4 rückgestreute Licht empfängt
und einer Auswerteschaltung, z. B. der Auswerteschaltung 6
in Fig. 1, zuführt.
Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel unter
scheidet sich von dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungs
beispiel darin, daß an dem einen Ende 4a des Lichtwellen
leiters 2 verschiedene Lichtquellen 1 und 13 vorgesehen
sind, von denen die Lichtquelle 1 dazu dient, Lichtsignale
für die Crash-Erkennung auszusenden, deren rückgestreutes
Licht vom optisch-elektrischen Wandler 5 aufgefangen wird,
wohingegen die Lichtquelle 13, welche Lichtimpulse von
anderer Farbe aussendet als die Lichtquelle 1, der Daten
übermittlung dient, deren Impulse vom optisch-elektrischen
Wandler 12 am anderen Ende des Lichtwellenleiters 4 empfan
gen und ihrer weiteren Verarbeitung zugeführt werden. Der
zum Crash-Sensor gehörende optisch-elektrische Wandler 5
sollte auf Licht derart, wie es von der Lichtquelle 13 aus
gesendet wird, nicht empfindlich sein, damit die Erzeugung
eines Crashsignals nicht durch die Datenübermittlung ge
stört wird.
Das in Fig. 6 dargestellte Ausführungsbeispiel unter
scheidet sich von dem in Fig. 4 dargestellten darin, daß anstelle
des optisch-elektrischen Wandlers 12 am Ende 4b des Licht
wellenleiters eine weitere Lichtquelle 13 vorgesehen ist,
welche Lichtimpulse für die Datenkommunikation aussendet.
Am gegenüberliegenden Ende 4a des Lichtwellenleiters be
findet sich der einzige vorgesehene optisch-elektrische
Wandler, welcher zur Bildung eines Crashsignals die von
der Lichtquelle 1 ausgesendeten und durch den Lichtwellen
leiter 4 rückgestreuten Signale und zur Datenübermittlung
die von der Lichtquelle 13 ausgesendeten Durchlichtsignale
empfängt und der weiteren Verarbeitung zuführt.
Claims (22)
1. Optoelektronisches Netzwerk in Fahrzeugen, insbe
sondere in Automobilen, welches verschiedene Fahr
zeugkomponenten wie z. B. Steuerschaltungen für die Motor
steuerung, ein Autoradio, eine Diebstahlwarnanlage und
Antiblockiersysteme als Datenbus miteinander verbindet
und zu diesem Zweck elektrisch-optische Wandler (5, 12)
sowie mindestens einen Lichtwellenleiter (4) enthält,
der im Fahrzeug verlegt ist und die verschiedenen Fahr
zeugkomponenten miteinander verbindet, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens ein Lichtwellenleiter (4) des
Netzwerks wenigstens mit einem Teil seiner Länge im
erwarteten Verformungsbereich des Fahrzeugs an einem
Karosserieteil (10) angeordnet ist,
mit wenigstens einer Lichtquelle (1, 13), die ihr Licht in ein Ende (4a, 4b) des Lichtwellenleiters (4) ein strahlt, und mit wenigstens einem optisch-elektronischen Wandler (5), welcher das aus einem Ende des Lichtwellen leiters (4) austretende Licht empfängt und ein elektri sches Signal abgibt, welches ein Maß für die Intensität des empfangenen Lichtes ist.
mit wenigstens einer Lichtquelle (1, 13), die ihr Licht in ein Ende (4a, 4b) des Lichtwellenleiters (4) ein strahlt, und mit wenigstens einem optisch-elektronischen Wandler (5), welcher das aus einem Ende des Lichtwellen leiters (4) austretende Licht empfängt und ein elektri sches Signal abgibt, welches ein Maß für die Intensität des empfangenen Lichtes ist.
2. Netzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Karosserieteil (10) Bestandteil der
äußeren Schale der Karosserie ist.
3. Netzwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtwellenleiter (4) stoffschlüssig an der
Innenseite des Karosserieteils (10) angebracht ist.
4. Netzwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellen
leiter (4) auf das Karosserieteil (10) geklebt ist.
5. Netzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenlei
ter (4) in eine auf das Karosserieteil aufgetragene
Beschichtung eingebettet ist.
6. Netzwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Karosserieteil aus Kunst
stoff besteht und der Lichtwellenleiter (4) in den
Kunststoff eingebettet ist.
7. Netzwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Licht
wellenleiter (4) über eine größere Fläche des
Karosserieteils (10) erstreckt.
8. Netzwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Lichtwellenleiter (4) schleifen
förmig über das Karosserieteil (10) erstreckt.
9. Netzwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellen
leiter (4) auf der Innenseite der Außenschale (10)
einer Seitentür (Fig. 2, Fig. 3) angebracht ist.
10. Netzwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellen
leiter (4) auf der Innenseite einer seitlichen
Außenschale des Automobils angebracht ist.
11. Netzwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellen
leiter (4) auf der Innenseite eines vorderen Ab
schlußteiles an der Fronthaube des Automobils ange
bracht ist.
12. Netzwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellen
leiter (4) oder mehrere in Reihe miteinander ver
bundene Lichtwellenleiter sich auf unterschiedliche
Karosserieteile des Automobils erstreckt bzw. er
strecken.
13. Netzwerk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß der Lichtwellenleiter (4) bzw. mehrere
in Reihe miteinander verbundene Lichtwellenleiter
sich rund um das Automobil erstrecken.
14. Netzwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle
(1) und der optisch/elektrische Wandler (5) demselben
Ende (4a) des Lichtwellenleiters (4) zugeordnet sind.
15. Netzwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen
(1, 13) bauartbedingt ihr Licht impulsartig abgeben.
16. Netzwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß zwei Lichtquellen (1, 13) vorgesehen
sind, die sich in der Wellenlänge des von ihnen aus
gesandten Lichtes unterscheiden und von denen eine zur
Datenübermittlung zwischen miteinander kommunizierenden
Fahrzeugkomponenten (Kommunikationspartnern) und eine
zur Crash-Ermittlung dient.
17. Netzwerk nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens der für die Crash-Ermitt
lung vorgesehene optisch-elektrische Wandler (5) nur in
einem begrenzten Wellenlängenbereich empfindlich ist,
welcher verschieden ist von dem Wellenlängenbereich,
in welchem die Datenkommunikation stattfindet, so daß
er von der für die Datenkommunikation vorgesehenen
Lichtquelle (12) unbeeinflußt bleibt.
18. Netzwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß für das Aussenden von Lichtimpulsen,
die der Datenkommunikation dienen, und für das Aus
senden von Lichtimpulsen, die der Crash-Erkennung
dienen, eine gemeinsame Lichtquelle (1) vorgesehen ist,
welche die Lichtimpulse, welche der Crash-Erkennung
dienen, mit anderer Impulsdauer und zeitlich versetzt
zu den Lichtimpulsen aussendet, welche der Daten
kommunikation dienen (Fig. 4).
19. Netzwerk nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Crash-Erkennung dienenden Lichtimpulse
kürzer sind als die der Datenkommunikation dienenden Licht
impulse und daß für die Datenkommunikation ein Empfänger
(12) vorgesehen ist, welcher die kürzeren, der Daten
kommunikation dienenden Impulse z. B. mittels eines Tief
paßfilters unterdrückt.
20. Netzwerk nach Anspruch 15, 18 oder 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß für die Crash-Erkennung vor
gesehene optisch-elektrische Wandler (5) und die Licht
quelle (1) demselben Ende (4a) des Lichtwellenleiters
(4) zugeordnet sind, wohingegen ein optisch-elektrischer
Wandler (12) für die Datenkommunikation dem entgegenge
setzten Ende (4b) des Lichtwellenleiters (4) zugeordnet
ist (Fig. 4, 5).
21. Netzwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß beiden Enden des Lichtwellenleiters (4) eine
eigene Lichtquelle (1, 13) zugeordnet ist und daß nur an
einem der beiden Enden des Lichtwellenleiters (4) ein
optisch-elektrischer Wandler (5) vorgesehen ist (Fig. 6).
22. Netzwerk nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Auswerteschaltung vorgesehen ist, welcher
Signale sowohl des optisch-elektrischen Wandlers (5) als
auch der am selben Ende des Lichtwellenleiters (4) ange
ordneten Lichtquelle (1) zugeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4445999A DE4445999A1 (de) | 1993-12-22 | 1994-12-22 | Optoelektronisches Netzwerk in Fahrzeugen |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4343796 | 1993-12-22 | ||
DE4403705 | 1994-02-07 | ||
DE4445999A DE4445999A1 (de) | 1993-12-22 | 1994-12-22 | Optoelektronisches Netzwerk in Fahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4445999A1 true DE4445999A1 (de) | 1995-06-29 |
Family
ID=25932331
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4445999A Withdrawn DE4445999A1 (de) | 1993-12-22 | 1994-12-22 | Optoelektronisches Netzwerk in Fahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4445999A1 (de) |
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-
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- 1994-12-22 DE DE4445999A patent/DE4445999A1/de not_active Withdrawn
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