DE4440838A1 - System zum Kompaktieren und Rekonstruieren von Wellendaten - Google Patents
System zum Kompaktieren und Rekonstruieren von WellendatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Datenverarbeitungssysteme allgemein
und derartige Systeme, die Wellenzugumformungen verwenden,
im besonderen.
Die Datenverarbeitung beinhaltet typischerweise die Umformung
der Daten von einem Bereich in einen anderen. Die am weites
ten bekannte Umformung ist die Fourier-Transformation, die
ein Signal aus dem Zeitbereich in den Frequenzbereich trans
formiert und dadurch die Frequenzkomponenten des Eingangs
signals angibt.
In jüngerer Zeit wurden Wellenzugumformungen (im folgenden
einfach als "Wellenumformungen" bezeichnet) entwickelt, bei
denen jede Wellenumformung eine anders verlaufende "Wellen
zug"-Form aufweist und das Ergebnis der Transformation an
gibt, in welchem Ausmaß das Eingangssignal, bei dem es sich
um ein digitales Signal handelt, aus einer Kombination der
unterschiedlichen Wellenzüge gebildet wird. Der Artikel
"Wavelets and Signal Processing" von Oliver Rioul und Martin
Vetterli, veröffentlicht in IEEE SP Magazine, Oktober 1991,
Seiten 14 bis 38, beschreibt zum Stand der Technik gehörige
Wellenumformoperationen. Der Inhalt des Artikels ist als in
der vorliegenden Anmeldung durch Bezugnahme inkorporiert zu
betrachten.
Typischerweise werden Wellenumformungen mit Mehrfachauflösung
ausgeführt. Das zum Stand der Technik zählende Mehrfachauf
lösungsverfahren und ein beispielhafter Ausgangswert sind
für ein eindimensionales Signal in den Fig. 1A bzw. 2
dargestellt, auf die nunmehr Bezug genommen wird.
In Fig. 1A sind drei "Wellenumformeinheiten" 10a-10c dar
gestellt. Jede Wellenumformeinheit 10a-10c wird gebildet
durch ein zugehöriges Wellentiefpaßfilter (WLPF) 12a-12c,
Wellenhochpaßfilter (WHPF) 14a-14b und Abtaster 16a-16c.
Die Wellentiefpaß- und Wellenhochpaßfilter 12a-12c und
14a-14c spalten das Signal auf in dessen hochfrequente
und niedrigfrequente Komponenten, und die Abtaster 16a-16c
tasten das Ausgangssignal jedes Filters ab, um dadurch
die Auflösung des Signals zu ändern. Bei eindimensionalen
Eingangssignalen nehmen die Abtaster 16a-16c typischer
weise jeden zweiten Datenpunkt, um dadurch die Anzahl von
Punkten in jeder Stufe um zwei zu reduzieren. Andere Abtast
raten lassen sich realisieren.
Jede Umformeinheit 10a-10c bearbeitet ein Signal anderer
Auflösung. Deshalb sind die Elemente jeder Umformeinheit
derart bezeichnet, daß die Auflösungsstufe oder Iteration,
1-3, bei der sie arbeitet, angegeben ist, wobei die
höchste Stufe die niedrigste Auflösung (die geringste
Anzahl von Punkten) aufweist. Die erste Umformeinheit 10a
bearbeitet das Eingangssignal, und die anderen Umformein
heiten 10b-10c bearbeiten die niederfrequenten Ausgangs
signale der Umformeinheit 10a-10b der vorausgehenden Stufe.
Die Signale nach Fig. 1 sind so bezeichnet, daß die Stufe
angegeben ist und außerdem deutlich gemacht ist, ob es sich
um den niederfrequenten (L) oder den hochfrequenten (H)
Ausgangswert der Stufe handelt.
Die Ausgangssignale einer Wellenumformoperation umfassen die
folgenden Signale: Die hochfrequenten Ausgangssignale H1-H3
und das niederfrequente Ausgangssignal L3 der letzten
Stufe. Das niederfrequente Ausgangssignal der höchsten Stufe
ist in diesem Beispiel das Signal L3 und wird hier als "Kern
signal" bezeichnet.
Ein beispielhaftes Eingangssignal 18 und dessen entsprechende
drei hochfrequenten Ausgangssignale sind in Fig. 2 darge
stellt. Wie man sieht, verringert sich die Auflösung mit jeder
Stufe. Darüberhinaus ist die Aktivität der Signale geringer
Auflösung in der Nähe der Abfallflanke des Eingangssignals
18 zu finden.
Wenn das Eingangssignal 18 ein Bild- oder ein anderes zwei
dimensionales Signal ist, können die Wellentiefpaß- und die
Wellenhochpaßfilter entweder trennbar oder nicht-trennbar
sein. Die Arbeitsweise der trennbaren und der nicht-trenn
baren Filter ist in Fig. 1B bzw. 1C dargestellt, auf die
im folgenden Bezug genommen wird.
Die Wellenumformeinheiten 10 für trennbare Filterung ent
halten Wellenhochpaßfilter und Wellentiefpaßfilter 11a und
11b (Fig. 1B) und Abtaster 13a für Reihen sowie Wellen
hochpaßfilter und Wellentiefpaßfilter 11c und 11d sowie
Abtaster 13b für Spalten. Die Reihen des Eingangssignals
laufen zunächst durch die Wellenhochpaßfilter und Wellen
tiefpaßfilter 11a und 11b und werden dann von den Abtastern
13a abgetastet, um dadurch die Anzahl von Bildelementen
innerhalb jeder Reihe um zwei zu verringern. Die Spalten
der Reihen gefilterter Signale gelangen dann durch die
Wellenhochpaßfilter und Wellentiefpaßfilter 11c und 11d
und werden von den Abtastern 13b abgetastet, um dadurch die
Anzahl von Bildelementen in den Spalten um zwei zu verringern.
Alternativ können auch die Spalten zuerst bearbeitet werden,
während die Reihen nachfolgend behandelt werden.
Das trennbare Filterverfahren erzeugt drei hochfrequente
Signale Ha, Hb und Hc und ein niederfrequentes Signal L
in jeder Stufe. Damit erzeugt die erste Stufe die Signale
H1a, H1b, H1c und L1. Jedes Signal besitzt ein Viertel der
Anzahl von Bildelementen des Eingangssignals. Das nieder
frequente Signal L1 wird dann als das Eingangssignal für
die nächste Wellenumformeinheit 10 verwendet.
Die Wellenumformeinheiten 10 für nicht-trennbare Filterung
arbeiten unterschiedlich für geradzahlige und ungeradzah
lige Stufen, wie aus Fig. 1C hervorgeht. Bei ungeradzahli
gen Stufen wird das Eingangssignal durch nicht-trennbare
Wellentiefpaßfilter und Wellenhochpaßfilter 15a bzw. 15b
und ungerade Quincunx-Abtaster 17a behandelt. Ungerad
zahlige Abtaster 17a sorgen für eine "Quincunx"-Nebenab
tastung, die jeden geraden Datenpunkt in ungeradzahligen
Reihen und jeden ungeraden Datenpunkt in geradzahligen
Reihen beseitigt und ein schachbrettartiges Ausgangsbild
übriglassen, welches teilweise in Fig. 10B dargestellt
ist. Um das Bild beizubehalten, werden die Datenpunkte
nicht tatsächlich entfernt, sie werden durch die nachfol
gende geradzahlige Stufe nur nicht bearbeitet.
Bei geradzahligen Stufen bearbeitet die Wellenumformeinheit
10 das schachbrettartige Bild mit nicht-trennbaren Wellen
tiefpaß- und Wellenhochpaßfiltern 15c bzw. 15d und geraden
Quincunx-Abtastern 17b. Gerade Abtaster 17b führen eben
falls eine Quincunx-Abtastung des schachbrettartigen Bildes
durch, was zu einem eher normal aussehenden Bild führt, wie
es zum Teil in Fig. 10A dargestellt ist, und das in die
ungeradzahlige Stufe der Wellenumformeinheit eingegeben
wird. Das von den geradzahligen Abtastern 17b erzeugte
Bild besitzt die Hälfte der Anzahl von Elementen wie das
Eingangsbild der ungeradzahligen Abtastern 17a.
Der Artikel "Predicitive Interscale Image Coding Using Vector
Quantization", von M. Antonini et al, veröffentlicht in
Signal Processing V: Theories and Applications, L. Torres,
E. Masgrau und M.A. Lagunas, Herausgeber, Elsevier Science
Publishers, B.V. 1990, Seiten 1091 bis 1094, beschreibt ein
Bildkompressionsverfahren unter Verwendung von Biorthogonal-
Wellenumformungen und ein Zwischenmaßstab-Vorhersageschema.
Das Vorhersageschema macht eine Voraussage bezüglich Ort und
Amplitude von Kanten in einem Bild mit einer gegebenen Auf
lösung, basierend auf deren Lagen und Amplituden bei der
nächsthöheren Auflösung.
Der Artikel "Image Coding Using Lattice Vector Quantization
of Wavelet Coefficients" von M. Antonini et al, ICASSP 91,
Seiten 2273-2276 beschreibt ein Kompressionsverfahren
für Wellenumformdaten.
Die US-A-5 014 134 (Lawton et al) beschreibt ein Bildkom
pressions- und Dekompressionssystem, welches Wellenum
formungen verwendet.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und
ein Verfahren zum Kompaktieren und zur Rekonstruktion von
Wellenumformdaten anzugeben, welches Bereiche hohen Infor
mationsgehaltes in einem Eingangssignal erhält. Das Eingangs
signal kann ein eindimensionales Signal, ein zweidimensionales
Bildsignal oder ein mehrdimensionales Signal sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird ein System zum Kompaktieren und zur Rekon
struktion von Wellenumformdaten eines Eingangssignals ge
schaffen, wobei die Wellenumformdaten auf mehreren Auflösungs
stufen erzeugt werden. Das System enthält eine Kompaktier
einheit und einen Umsetzer. Die Kompaktiereinheit bearbeitet
Wälder von Bäumen, wobei jeder Baum Zweige besitzt und jeder
Zweig sich auf einem Datenpunkt einer niedrigen Auflösungs
stufe befindet, wobei die Gesamtheit ihrer absteigenden
Datenpunkte sich in höheren Auflösungsstufen befindet. Die
Kompaktiereinheit schneidet Zweige von den Bäumen und Bäume
aus dem Wald, um alle Bereich des Eingangssignals bis auf
diejenigen mit hohem Informationsgehalt zu beseitigen und
dadurch gestutzte Bäume zu erzeugen. Der Umsetzer setzt
die gestutzten Bäume in rekonstruierte Wellenumformdaten
um.
Außerdem enthält gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Kompaktiereinheit a) eine Nicht-Null-
Stutzeinheit zum Entfernen von Zweigen aus den Bäumen mit
solchen Datenpunkten, deren Wellenumformwerte unter vorbe
stimmten Schwellenwerten liegen, um dadurch Nicht-Null-
gestutzte Bäume zu erhalten, und b) eine Nulldurchgangs-
Stutzeinheit zum Feststellen von Stellen von Transienten
in dem Eingangssignal und zum Erzeugen von Nulldurchgangs-
gestutzten Bäumen, die in sich nur Datenpunkte der Nicht-
Null-gestutzten Bäume enthalten, die sich an oder in dem
Nähe der Stellen von Transienten befinden.
Außerdem bilden gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung die Datenpunkte der Nulldurchgangs-gestutz
ten Bäume Knoten, und die Kompaktiereinheit enthält außerdem
eine Einrichtung zum Zuordnen von Datenpunkten der Nicht-
Null-gestutzten Bäume zu Knoten der Nulldurchgangs-gestutzten
Bäume, wobei jeder Datenpunkt sich innerhalb eines lokalen
Bereichs zahlreicher Knoten befinden kann, jedoch nur
einem von ihnen zugeordnet ist.
Außerdem enthält gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung das System einen Nullsteller, der vor der
Kompaktiereinheit arbeitet, um solche Datenpunkte der
Wellenumformdaten auf Null zu setzen, die sich unterhalb
der vorbestimmten Schwellenwerte befinden.
Gemäß einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung enthält die Nulldurchgangs-Stutzeinheit eine
Einrichtung zum Feststellen von Orten von Nulldurchgängen
in den Wellenumformdaten.
Schließlich führt das Verfahren die Operationen der Elemente
des Systems aus.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A eine Blockdiagrammdarstellung einer herkömmlichen
Wellenumformoperation mit Mehrfachauflösung,
Fig. 1B ein Blockdiagramm eines Ausschnitts der herkömmlichen
Wellenumformoperation für separate Filterung,
Fig. 1C ein Blockdiagramm zweier Ausschnitte einer
herkömmlichen Wellenumformoperation für
nicht-trennbares Filtern,
Fig. 2 eine graphische Darstellung des Eingangs
signals sowie Versionen des Signals nach
Wellenumformung mit darin enthaltener hoch
frequenter Information,
Fig. 3 ein Blockdiagramm eines Wellenumform-Kom
paktier- und -Rekonstruktionssystems, auf
gebaut und betrieben gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Eltern-Kind-
Beziehungen zwischen den Signalen nach Fig.
2, welche zum Verständnis der Arbeitsweise
der vorliegenden Erfindung nützlich ist,
Fig. 5A und 5B schematische Darstellungen von vollständigen
und gestutzten Bäumen, nützlich zum Verständ
nis der Arbeitsweise des Systems nach Fig. 3,
Fig. 6 ein Blockdiagramm eines Verfahrens zum Null
setzen einiger Wellenumformdaten, nützlich in
dem System nach Fig. 3,
Fig. 7 eine Flußdiagrammdarstellung der Arbeitsweise
einer Kompaktiereinheit, die Teil des Systems
nach Fig. 3 ist,
Fig. 8 eine Flußdiagrammdarstellung eines Verfahrens
zum Erzeugen eines Nulldurchgangsbaums, der Teil
der Operationen der Kompaktiereinheit nach Fig.
7 ist;
Fig. 9 eine Flußdiagrammdarstellung eines Verfahrens
zum Berechnen von Nulldurchgangsstellen als Teil
des Verfahrens nach Fig. 8,
Fig. 10A eine schematische Darstellung eines lokalen Bereichs
innerhalb eines zweidimensionalen Bildes,
Fig. 10B eine schematische Darstellung eines lokalen Bereichs
einer ungeradzahligen Stufe, bei der eine Quincunx-
Nebenabtastung durchgeführt wurde, und
Fig. 11 ein Flußdiagramm eines Verfahrens zum Erzeugen eines
vollständig gestutzten Baumes als Teil des Verfahrens
nach Fig. 7.
Es wird nun auf Fig. 3 Bezug genommen, die ein Wellenumform-
Kompaktier- und Rekonstruktionssystem darstellt, aufgebaut
und betrieben gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung. Das System der Erfindung enthält typischerweise
ein Kompaktiersystem 20 zum Kompaktieren von Wellenumform
signalen eines digitalen Eingangssignals, und ein Rekonstruk
tionssystem 22 zum Rekonstruieren des Eingangssignals aus
den kompaktierten Wellenumformsignalen.
Das Kompaktiersystem 20 enthält typischerweise einen Wellen
umformer 24, einen Nullsteller 26 zum Nullsetzen solcher
Werte innerhalb der Wellenumformdaten W, die unter einem
vorbestimmten, durch menschliche Eigenschaften bestimmten
Schwellenwert liegen, und eine Kompaktiereinheit 28, die das
Ausgangssignal W⁰ des Nullstellers 26 kompaktiert.
Der Wellenumformer 24 enthält eine vorbestimmte Mehrzahl von
Wellenumformeinheiten 10, die derart kombiniert sind, wie
es oben in Verbindung mit der Beschreibung des Hintergrunds
der Erfindung erläutert wurde. Bei den meisten hier interes
sierenden Beispielen enthält der Wellenumformer 24 drei
Wellenumformeinheiten 10, es versteht sich jedoch, daß auch
irgendeine andere Anzahl von Einheiten 10 vorhanden sein
können, wobei die Anzahl typischerweise von 3 bis 8 liegt.
Die Wellenumformeinheiten 10 können trennbar oder nicht-
trennbar sein. Es sei angemerkt, daß der Typ der verwendeten
Wellenumformung (entweder trennbar oder nicht-trennbar)
den erreichbaren Kompaktierungs-Prozentsatz beeinflußt,
wie im folgenden noch erläutert werden wird.
Wie im Stand der Technik bekannt, erzeugt der Wellenumformer
24 zwei Typen von Signalen, nämlich das Kernsignal und das
Detailsignal. Das Kernsignal ist das niederfrequente Signal,
in Fig. 1 mit L3 bezeichnet, welches eine geringe Auflösung
besitzt. Das Detailsignal enthält die hochfrequenten Signale
H1-H3, die voneinander verschiedene Auflösung besitzen.
Wenn bei einem zweidimensionalen Eingangsbild separate Fil
terung verwendet wurde, ist jedes hochfrequente Signal H1-H3
aus drei Signalen gebildet. Für den Rest der Diskussion
wird der Ausdruck H1 verwendet, der sich auf das Ausgangs
signal sowohl der trennbaren als auch der nicht-trennbaren
Filterung bezieht, wenn es nicht anders angegeben ist.
Die Kompaktiereinheit 27 bestimmt typischerweise die Bereiche
"hohen Informationsgehalts" oder Detailbereiche in den der
Nullsetzung unterzogenen Wellenumformdaten W⁰. Diese Bereiche
können als diejenigen Bereiche definiert werden, welche Trans
ienten in sich aufweisen, und die in den meisten oder sämtlichen
hochfrequenten Signalen der der Nullsetzung unterzogenen
Wellendaten W⁰ vorhanden sind.
Erfindungsgemäß und in Übereinstimmung mit Fig. 4, 5A
und 5B, auf die nun kurz Bezug genommen werden soll,
organisiert die Kompaktiereinheit 28 die Detailsignale
als einen "Wald" von "Bäumen", die die Datenpunkte der
Signale höherer Auflösung (H1 und H2) mit deren entsprechen
den Datenpunkten in dem Signal niedrigster Auflösung (H3)
verbinden. Die Datenpunkte der Stufe niedrigster Auf
lösung bilden die "Wurzeln" der Bäume, so daß das Signal
niedrigster Auflösung, H3, hier als das "Wurzelsignal"
bezeichnet wird. Es gibt nicht mehr als einen Baum für
jeden Datenpunkt in dem Wurzelsignal.
Die Kompaktiereinheit 28 "stutzt" oder "beschneidet" an
schließend die Bäume, um solche Datenpunkte zu beseitigen,
die wenig Informationsgehalt aufweisen. Die Kompaktier
einheit 28 kann außerdem solche Bäume aus dem Wald besei
tigen, die keine Information beinhalten.
Fig. 5A und 5B zeigen zwei volle Bäume 30 und zwei ge
stutzte Bäume 32 für zwei Datenpunkte (i) und (i+1) des
Wurzelsignals eines eindimensionalen Signals. In diesem
Beispiel gibt es fünf Stufen und mithin fünf hochfrequente
Signale H1-H5. Bei diesem Beispiel reduziert jede Wellen
umformeinheit 10 die Auflösung des Signals um die Hälfte.
Deshalb entspricht jeder Datenpunkt auf einer gegebenen Auf
lösungsstufe zwei Datenpunkten in der nächsthöheren Auf
lösungsstufe.
Man sieht, daß jeder Baum 30 und 32 mehrere Zweige 34 auf
weist, die jeden Datenpunkt oder Knoten 35 eines Signals
mit seinen entsprechenden Datenpunkten des Signals mit der
nächsthöheren Auflösung verbinden. Man sieht auch, daß
es keine Zweige 34 der gestutzten Bäume 32 gibt, die nicht
mit der Struktur verbunden sind. Damit gilt analog zu dem
Stutzen oder Beschneiden eines natürlichen Baumes: Wenn ein
Zweig 34 abgenommen wird, müssen sämtliche Zweige 34 eben
falls entfernt werden, die den genannten entfernten Zweig
mit den Signalen höherer Auflösung verbinden.
Gemäß Fig. 3 erzeugt die Kompaktiereinheit 28 einen Wald
aus gestutzten Bäumen 32, und zwar höchstens einen Baum
für jeden Datenpunkt des Wurzelsignals. Der Wald aus ge
stutzten Bäumen 32 enthält grundsätzlich sämtliche wesent
liche Information des Eingangssignals, jedoch in einem
kompakteren Format als das Ausgangssignal der Wellenumformung.
Der kompakte Wald aus gestutzten Bäumen 32 kann dann
nach Wunsch übertragen werden, wie es in Fig. 3 darge
stellt ist. In Verbindung mit der vorliegenden Diskussion
versteht sich, daß der Begriff "Übertragung" hier im
breitesten Sinn zu verstehen ist, insbesondere die Über
tragung zwischen irgendzwei Elementen bedeutet, entweder
über eine Datenübertragungseinrichtung oder in Form der
Abspeicherung in einer Speichereinrichtung.
Das Rekonstruktionssystem 22 gemäß der Erfindung enthält
typischerweise einen Umsetzer 40 zum Umsetzen des gestutzten
Waldes zurück in eine Wellenumformungs-Darstellung Wˆ und
einen inversen Wellenumformer 42 zur Durchführung einer
inversen Wellenumformoperation, um dadurch das Eingangs
signal aus der Wellenumformdarstellung Wˆ wiederzugewinnen.
Weil das Kompaktiersystem 20 im allgemeinen die wesentlichen
Einzelheiten des Eingangssignals behält, ähnelt das re
konstruierte Signal sehr stark dem Eingangssignal.
Man versteht, daß das erfindungsgemäße System in jeder
Situation eingesetzt werden kann, in der das Eingangssignal
in seiner Größe bzw. in seinem Umfang reduziert werden muß,
während sein Informationsgehalt beibehalten werden muß. Wenn
zum Beispiel das Eingangssignal ein qualitativ hochstehendes
digitales Bild darstellt, bestehend aus mehr als einer Vier
telmillion Bildelemente oder Pixel, so kann das Signal
mit dem vorliegenden System zwecks Speicherung kompak
tiert und für eine anschließende Verwendung wieder re
konstruiert werden. Alternativ kann eine Übertragung zu
einer anderen Stelle erfolgen, nachdem die Kompaktierung
stattgefunden hat, so daß die Rekonstruktion dann an der
Empfangsstelle erfolgt.
Die kompaktierte Form der Wellenumformung ist selbst
wiederum in einfacher Weise einer weiteren Kompression
zugänglich, welche folgendermaßen abläuft: Das Kern
signal kann weiter komprimiert werden mit Hilfe bekannter
diskreter Kosinus-Transformations-Verfahren (DCT-Verfahren);
die vollständig gestutzte Wald-Topologie kann nach Stand
ard-Baumkodierverfahren kodiert werden; und die Daten
punkte jedes Knotens des vollständig gestutzten Waldes
können als ein Vektor betrachtet werden, so daß zur Kom
primierung der Datenpunkte eine Vektorquantisierung ange
wendet werden kann.
Im folgenden soll auf Fig. 6 Bezug genommen werden, die die
Operationen des Nullstellers 26 veranschaulicht. Die durch
den Nullsteller 26 ausgeführten Gleichungen sind für ein
zweidimensionales Eingangssignal (das heißt ein Bildsignal)
im folgenden in dem Abschnitt "Nullsetzer-Gleichungen"
aufgelistet. Der Index l bedeutet die Auflösungsstufe,
und (i,j) sind räumliche Indizes. Der Nullsetzer 26 bestimmt
einen Schwellenwert für die Nullsetzung auf der Grundlage
des Typs des Eingangssignals und dessen spezielle Merk
male. Alle Werte der Wellendaten, die kleiner sind als der
Schwellenwert, werden beseitigt (zum Beispiel auf Null
gesetzt).
Weil die Wellenumformungsdaten W Daten mit Mehrfachauf
lösung sind und die Werte in einem Signal auf einer Auf
lösungsstufe nicht zu denjenigen in einem Signal einer
anderen Auflösungsstufe äquivalent sind, was auf den
menschlichen Ansprechmechanismus auf spezifische Typen
des Eingangssignals zurückzuführen ist (Audio, Video, etc.),
müssen die Daten W im Schritt 52 entsprechend dem mensch
lichen Ansprechverhalten normiert werden.
Die menschliche Ansprechfunktion R(l,i,j) hängt ab von der
Auflösungsstufe l und außerdem von der Lage jedes Daten
punkts (i,j) innerhalb des Bildes. Für den oben beschriebenen
Typ von Wellenumformungen ist eine beispielhafte menschliche
Ansprechfunktion R(l,i,j) folgende:
Vor der Normierung werden im Schritt 50 die Absolutwerte der Daten bestimmt, um ein Signal W₁ zu erzeugen. Das Ausgangssignal des Schritts 52 ist ein Signal W₂.
Vor der Normierung werden im Schritt 50 die Absolutwerte der Daten bestimmt, um ein Signal W₁ zu erzeugen. Das Ausgangssignal des Schritts 52 ist ein Signal W₂.
Nach der Normierung werden die Daten quantisiert (Schritt
54), wobei ein Quantisierungspegel Q zugrundegelegt wird,
um die Anzahl möglicher Werte zu verringern, und sie werden
anschließend geklippt oder gekappt (Schritt 56), um die
Anzahl möglicher Werte auf einen endlichen und vernünftigen
Betrag zu beschränken, beispielsweise auf 1024.
Man erkennt, daß die Schritte 50-56 in einem Hub durchge
führt werden können, wenn dies gewünscht wird.
Im Schritt 58 wird ein Histogramm der sich ergebenden nor
mierten, quantisierten Daten aus sämtlichen hochfrequenten
Signalen erstellt. Im Schritt 60 wird ein Gesamt-Schwellen
wert T₀ festgestellt, basierend auf dem gewünschten Prozent
satz, beispielsweise 80%, des Histogramms, welcher auf Null
gesetzt werden soll. Der Gesamt-Schwellenwert ist derjenige
Wert des Histogramms, für den der gewünschte Prozentsatz
der Daten Werte aufweist, die gleich oder kleiner als der
Schwellenwert sind.
Der Gesamt-Schwellenwert kann nicht für die Schwellenwert
operation (Schritt 64) verwendet werden, da sein Wert ein
normierter Wert ist. Deshalb wird im Schritt 62 der Schwel
lenwert "denormiert" (das heißt, es erfolgt die Umkehrung
des Normiervorgangs), um Schwellenwerte T(l,i,j) für jede
Auflösungsstufe l und quer über das Bild zu erhalten.
Im Schritt 64 erfolgt die Schwellenwertoperation, bei der
jeder Datenpunkt in jedem hochfrequenten Signal H1-H3
der Wellenumformdaten W mit seinem zugehörigen Schwellen
wert verglichen wird und jene Datenpunkte, die im Absolut
wert kleiner sind als der entsprechende Schwellenwert,
beseitigt werden (auf Null gesetzt werden).
Es wird nun auf Fig. 7 Bezug genommen, die die Operationen
der Kompaktierungseinheit 28 veranschaulicht. Die Kompaktie
rungseinheit 28 übernimmt zwei Arten des Stutzens oder Be
schneidens, nämlich ein erstes Stutzen (Schritt 70), um
solche Zweige zu beseitigen, auf denen Null-Daten sind,
und ein zweites Stutzen (Schritt 72), um solche Zweige zu
entfernen, welche keine transienten Daten aufweisen. Weil
Transienten typischerweise mehr als einen Datenpunkt breit
sind, vergrößert die Kompaktierungseinheit 28 die Knoten
(Schritt 74) des erhaltenen gestutzten Baumes, um zumindest
einige der Nicht-Null-Datenpunkte in der Nähe des Datenpunktes
des Knotens zu umfassen.
Die Stutz-Schritte 70-74 können ausgeführt werden, indem
eine Liste derjenigen Knoten erstellt wird, die zu jedem
gestutzten Baum gehören. Nach einer älternativen Ausführungs
form der Erfindung kann jeder Datenpunkt zahlreiche Attri
bute aufweisen, und das Stutzen erfolgt durch Aktualisieren
der Attribute jedes Knotens, der zu dem gestutzten Baum
gehört. Die Schritte 70-74 werden so beschrieben, als ob
neue gestutzte Bäume erzeugt würden, wobei sich versteht,
daß das eine oder das andere Verfahren angewendet werden
kann.
Vor der Diskussion der speziellen Details jeder Operation
der Kompaktierungseinheit 28 definieren wir einen Eltern
knoten und dessen Kinderknoten in der darunter befindlichen
Stufe. Für ein eindimensionales Signal besitzt ein Eltern
knoten W⁰(l, i) die folgenden Kinderknoten: W⁰(l-1,2i+1),
W⁰(l-1,2i).
Bei einem zweidimensionalen Signal, bei dem separate Fil
terung erfolgte, hat ein Elternknoten W⁰(l,d,i,j) folgende
Kinderknoten: W⁰(l-1,d,2i+1,2j+1), W⁰(l-1,d,2i+1,2j),
W⁰(l-1,d,2i,2j+1) und W⁰(l-1,d,2i,2j), wobei d den Typ der
vorgenommenen Filterung bedeutet. Beispielsweise bedeutet
d = 1, daß die Reihen mittels Tiefpaß und die Spalten
mittels Hochpaß gefiltert wurden, d = 2 bedeutet, daß
sowohl Reihen als auch Spalten mittels Hochpaß gefiltert
wurden und d = 3 bedeutet, daß die Reihen mittels Hochpaß
und die Spalten mittels Tiefpaß gefiltert wurden.
Bei einem zweidimensionalen Signal, bei dem die Quincunx-
Nebenabtastung durchgeführt wurde, besitzt ein Eltern
knoten W⁰(l,i,j) einer geradzahligen Stufe die folgenden
Kinderknoten der darunterliegenden ungeradzahligen Stufe:
W⁰(l-1,2i,2j), W⁰(l-1,2i+1,2j+1). Ein Elternknoten W⁰(l,i,j)
einer ungeraden Stufe besitzt folgende Kinderknoten der
darunter befindlichen geradzahligen Stufe: W⁰(l-1,i,j) und
W⁰(l-1,i+1,j) für geradzahliges j und W⁰(l-1,i,j) und
W⁰(l-1,i-1,j) für ungeradzahliges j. Man beachte, daß in
den ungeradzahligen Stufen der Datenpunkt nicht existiert,
wenn i+j ungerade ist.
Ähnliche Beziehungen lassen sich für Eingangssignale höherer
Dimensionen aufstellen.
Im Schritt 70 empfängt die Kompaktiereinheit 28 die Gesamt
heit von Knoten in dem Wald von Bäumen. Für jeden Knoten,
der Null ist, und dessen Abkömmlinge keine signifikante
Information beinhalten, wobei "Signifikanz" durch die nach
stehend angegebene Gleichung (2) definiert ist, werden der
Knoten und dessen Abkömmlinge aus dem zugehörigen Baum ent
fernt. Typischerweise beginnt die Kompaktiereinheit 28 die
Durchsicht bei dem Wurzelsignal H3.
Die Signifikanz S der Daten in den Abkömmlingen des Knotens
bestimmt sich folgendermaßen:
wobei (*) Indizes angibt und einen Abkömmling des Knotens 35 bezeichnet, W⁰(*) der Wert des Abkömmlings ist, R(*) der Wert der Normierungsfunktion für den Abkömmling ist und die Summe über sämtliche Abkömmlinge des Knotens reicht. S muß über einem vorbestimmten Schwellenwert liegen, damit der Knoten innerhalb der gestutzten Baumstruktur verbleibt.
wobei (*) Indizes angibt und einen Abkömmling des Knotens 35 bezeichnet, W⁰(*) der Wert des Abkömmlings ist, R(*) der Wert der Normierungsfunktion für den Abkömmling ist und die Summe über sämtliche Abkömmlinge des Knotens reicht. S muß über einem vorbestimmten Schwellenwert liegen, damit der Knoten innerhalb der gestutzten Baumstruktur verbleibt.
Für solche Knoten 35, die Null-Werte besitzen, bestimmt die
Kompaktiereinheit 28, ob die Zweige 34, die an dem Knoten
befestigt sind, signifikante Daten aufweisen oder nicht.
Falls ja, rettet sie den Knoten als Teil der gestutzten
Baumstruktur.
Die Kompaktiereinheit 28 wiederholt die obige Bestimmung
für jeden der Datenpunkte in dem Wurzelsignal und für
jedes der höherfrequenten Signale. Das Ergebnis ist ein
Wald aus "Nicht-Null"-gestutzten Bäumen.
Im Schritt 72 untersucht die Kompaktiereinheit 28 den
Nicht-Null-gestutzten Baum und die Wellenumformung W, um
diejenigen Bereiche zu bestimmen, die den "Transienten"
entsprechen. Ein Transient ist hier definiert als eine
Stelle, an der der Wert der Wellenumformung von positiv
auf negativ wechselt, oder umgekehrt. In anderen Worten:
Ein Transient ist die Stelle eines "Nulldurchgangs".
Durch Wählen geeigneter Wellenzug-Basen für den Wellen
umformvorgang (durchgeführt durch den Wellenumformer 24
in Fig. 3), lassen sich die Nulldurchgänge an die Stellen
maximaler Übergänge im Eingangssignal verlegen.
Die Auswahl geeigneter Wellenzug-Basen ist in folgendem
Artikel diskutiert, der hier durch Bezugnahme inkorporiert
wird: "Zero-Crossings of a Wavelet Transform", von Stephane
Mallet, IEEE Transactions on Information Theory, Band 37,
Nr. 4, Juli 1991, Seiten 1020 bis 1033.
Die durchgeführten Operationen sind in den Flußdiagrammen
der Fig. 8 und 9 dargestellt, auf die im folgenden Bezug
genommen wird. Fig. 8 zeigt die Operationen, die dazu
dienen, die bezüglich Nulldurchgängen gestutzten Bäume zu
erzeugen, und Fig. 9 zeigt die Operationen, die fest
stellen, wo Nulldurchgänge stattfinden.
Im Schritt 80 nach Fig. 8, welcher in Fig. 9 im einzelnen
dargestellt ist, bestimmt die Kompaktiereinheit 28, welche
Knoten 35 des gestutzten Nicht-Null-Waldes Teil von Trans
ienten sind. Die Stelle der Transienten wird mit Hilfe
eines Iterationsprozesses bestimmt, der sich auf die Nicht-
Null gesetzte Wellenumformung W bezieht.
Der in Fig. 9 dargestellte Iterationsprozeß arbeitet auf
einem "lokalen Bereich" oder in der Nachbarschaft in W bei
jedem Knoten 35 des gestutzten Nicht-Null-Baumes. Lokale
Bereiche eines zweidimensionalen Eingangssignales sind in
den Fig. 10A und 10B dargestellt, auf die im folgenden
kurz Bezug genommen werden soll. Bei Signalen, auf die die
zweidimensionale trennbare Abtastung angewendet wurde, ist
die Nachbarschaft typischerweise ein N×N-Quadrat von Daten,
die den laufenden Knoten 35 umgeben, wobei N typischerweise
7-9 beträgt. Dies ist in Fig. 10A dargestellt. Wenn N unge
rade ist, sitzt der Knoten 35 genau im Zentrum der Nachbar
schaft. Andernfalls sitzt er etwas seitlich versetzt. Wurde
die zweidimensionale Quincunx-Nebenabtastung durchgeführt,
so ist für geradzahlige Stufen der lokale Bereich in Fig.
10A dargestellt. Für ungeradzahlige Stufen hat die Nachbar
schaft die Form eines N×N-Diamanten gemäß Fig. 10B.
Erneut auf Fig. 8 und 9 bezugnehmend, wählt die Kompaktier
einheit 28 im Schritt 82 einen ersten Knoten 35 des gestutzten
Nicht-Null-Waldes als den laufenden "Kern" aus. Im Schritt
86 wird eine Nulldurchgangsstelle für den laufenden lokalen
Bereich berechnet, der den laufenden Kern umgibt. Wenn die
Stelle des Nulldurchgangs zufälligerweise an dem laufenden
Kern liegt (Schritt 88), weist der laufende Kern einen "Null
durchgang" auf, und es gibt keine weiteren Iterationsschritte
mehr. Ansonsten wird der laufende Kern als auf dem Nulldurch
gang liegend eingestellt, und der Prozeß wird für den neuen
lokalen Bereich um den laufenden Kern herum wiederholt. Die
Iterationen werden so lange fortgesetzt, bis der laufende
Kern sich an der Stelle eines Nulldurchgangs befindet, oder
eine maximale Zahl möglicher Iterationen (typischerweise 5
bis 10) erreicht ist. Der letzte Wert des Nulldurchgangs
wird ungeachtet, wie weit er von dem Ursprungsknoten ent
fernt ist, gesichert (Schritt 94), und der Prozeß wird für
jeden Knoten des gestutzten Nicht-Null-Waldes wiederholt.
Die Gleichungen zum Bestimmen der Lage des Nulldurchgangs
werden nachstehend angegeben; sie sind mit "Nulldurchgangs
gleichungen" bezeichnet.
Die übrigen Schritte in Fig. 8 erzeugen "Nulldurchgangs"-
Bäume, die nur solche Knoten enthalten, die einen Nulldurch
gang aufweisen, oder die in ihrem lokalen Bereich einen
Nulldurchgang besitzen. Insbesondere tastet bei jedem
gestutzten Nicht-Null-Baum die Kompaktiereinheit 28 das
Signal erster Auflösung H1 ab. Wann immer (Schritt 102) sie
einen "Nulldurchgangsknoten" (das heißt, einen Knoten, bei
dem unmittelbar ein Nulldurchgang stattfindet) innerhalb
der im Schritt 90 erstellten Liste, prüft sie, ob der Kno
ten bereits ein Knoten in irgendeinem Nulldurchgangsbaum
ist (Schritt 104), in welchem Fall sie den gerade laufenden
Bestimmungsvorgang anhält und eine vorübergehende Liste
STL zu dem Nulldurchgangsbaum hinzufügt, zu dem der Knoten
gehört (Schritt 110). Wenn er noch nicht Teil des Null
durchgangsbaums ist, sichert die Einheit 28 den Knoten in
der Zwischenliste STL (Schritt 106).
Dann setzt die Einheit 28 den laufenden Knoten auf seinen
Elternknoten (Schritt 108), um anschließend zu bestimmen,
ob der Elternknoten zu dem Nulldurchgangsbaum hinzugefügt
werden sollte. Die Einheit wiederholt die Schritte 104 und
106, und wenn der Elternknoten nicht eine Wurzel ist,
werden folgende Kriterien geprüft: (Schritt 112) Ist der
Elternknoten ein Nulldurchgangsknoten, (Schritt 114) besitzt
er in seinem lokalen Bereich einen Nulldurchgang, basierend
auf der Information aus dem Verfahren nach Fig. 9; oder
(Schritt 116) sind sein Elternteil und sein Kind beide
Nulldurchgangsknoten. In anderen Worten: Der Schritt 116
zeigt an, daß der Elternteil eine kleine Lücke in einem
Zweig von Nulldurchgangsknoten ist, und stellt ein Relaxations
kriterium gegenüber den anderen Kriterien dar.
Wenn der Elternknoten eines der Kriterien erfüllt, wird er
der Zwischenliste STL hinzugefügt, und es wird der nächste
Elternknoten hergenommen. Der Bestimmungsvorgang wird so
lange wiederholt, bis ein Datenpunkt aus dem Wurzelsignal
erreicht ist (Schritt 118), oder wenn ein Knoten, der bereits
Teil eines Nulldurchgangsbaums ist, aufgefunden ist. An
sonsten wird der Bestimmungsvorgang für diesen Knoten des
ersten Signals höherer Frequenz H1 abgeschlossen, und es
wird der nächste Knoten hergenommen. Wenn die Knoten von
H1 erschöpft sind, wird der Prozeß für die anderen Signale
höherer Frequenz wiederholt, beginnend mit der Stufe H2.
Die Knoten werden in Quanten der Größe des lokalen Bereichs
abgetastet. Somit wird die erste Auflösungsstufe H1 unter
teilt in Einheiten der Größe eines lokalen Bereichs. Für ein
zweidimensionales Eingangsbildsignal sind die Einheiten
Quadrate oder Rhomben für ungerade Stufen aus der Quincunx-
Nebenabtastung. Während eines ersten Durchlaufs werden die
Datenpunkte in den gleichen Positionen in jedem lokalen
Bereich, beispielsweise in der oberen linken Ecke, geprüft.
Beim nächsten Durchlauf werden die Datenpunkte auf der
nächsten Position geprüft, zum Beispiel der nächsten Position
in der oberen Reihe.
Zuerst werden die Datenpunkte daraufhin überprüft, ob sie
Knoten des Nicht-Null-Baumes sind. Falls nicht, wird der
nächste Datenpunkt hergenommen (das heißt aus dem nächsten
lokalen Bereich).
Das Ergebnis der Operationen von Fig. 8 sind Nulldurch
gangsbäume, die in sich lediglich solche Datenpunkte ent
halten, die entweder Transienten sind oder in der Nähe von
Transienten liegen. Ein Mensch sieht aber typischerweise
einen Transienten so, als ob dieser eine gewisse Dicke
besäße. Somit enthalten die Nulldurchgangsbäume nicht genü
gend Information. Sie müssen mit solchen Knoten der gestutzten
Nicht-Null-Bäume aufgefüllt werden, die sich in der Nähe
der Knoten der Nulldurchgangsbäume befinden.
Deshalb fügt im Schritt 74 in Fig. 7 die Kompaktiereinheit
28 den Knoten der Nulldurchgangsbäume Daten hinzu. Die im
Schritt 74 ausgeführten Operationen sind in Form eines
Flußdiagramms in Fig. 11 dargestellt.
Die Knoten der neuen Bäume, hier als "vollständig gestutzte
Bäume" bezeichnet, werden zuerst als die Knoten der Null
durchgangsbäume eingestellt (Schritt 130).
Dann tastet die Kompaktiereinheit 28 die Knoten N jedes
gestutzten Nicht-Null-Baumes ab, um zu bestimmen, welche
Knoten entweder bereits Teil der Struktur sind (Schritt 132),
oder Teil des lokalen Bereichs mit mindestens einem Knoten
des entsprechenden Nulldurchgangsbaumes sind (Schritt 134).
Es wird eine Liste M von Knoten derjenigen Nulldurchgangs
bäume erstellt, in deren lokalem Bereich sich der laufende
Nicht-Null-Knoten N befindet.
Wenn ein Knoten weder Teil der Struktur noch Teil des lokalen
Bereichs eines Knotens ist, wird ein neuer Knoten geprüft
(Schritt 136). Wenn M ein Element m* besitzt, wird der
laufende Knoten N dem vollständig gestutzten Baum am
Knoten m* zugefügt (Schritt 138). Wenn M zahlreiche Ele
mente hat (das heißt der Knoten N ist Teil zahlreicher
lokaler Bereiche), so wird derjenige Knoten m als m*
ausgewählt, der dem laufenden Knoten N am nächsten liegt
(Schritt 140), und der laufende Knoten N wird dem voll
ständig gestutzten Baum am Knoten m* hinzugefügt (Schritt
138). Der Prozeß gemäß Fig. 11 stellt sicher, daß, wenn
ein Knoten eines Nicht-Null-Baumes in dem vollständig
gestutzten Baum enthalten sein sollte, er an nur einem
Knoten enthalten ist. Somit enthält der vollständig
gestutzte oder beschnittene Baum die Bereiche hoher In
formationsdichte in redundanzfreier Weise.
Der Umsetzer 40 (Fig. 3) der Dekompressionseinheit 22
reproduziert die Wellenumformungsdaten W′ dadurch, daß der
Wert von Null an jedem Bildelement (Pixel) eingestellt wird,
das nicht in der Liste enthalten ist. Der inverse Wellenum
former 42 reproduziert dann das Eingangssignal aus den nicht
kompaktierten Wellenumformungsdaten W′.
W₁(l,i,j)=| W(l,i,j) | (3)
W₂(l,i,j) = W₁(l,i,j)+R(l,i,j) (4)
mit x als entier von X, das heißt die größte ganze Zahl
kleiner X.
W₄(l,i,j) =MIN[W₃(l,i,j), WMAX] (6)
W⁰(l,i,j) = {0 wenn W(l,i,j)T(l,i,j) (9)
{W(l,i,j) sonst
wobei R(l,i,j) eine Funktion der "Bedeutung" ist, die für jede
Stufe (R(l,i,j)=R(1)) festliegen kann, oder datenabhängig ist
(zum Beispiel kann die menschliche Sehansprechfunktion als die
Funktion R für Bilddaten dienen); Q ist ein vorbestimmter
Quantisierungsschritt und WMAX ist eine vorbestimmte Maximal
zahl von Säulen des Histogramms.
Zu den Nulldurchgangsgleichungen sei folgendes angemerkt:
a) Sie sind für ein zweidimensionales Eingangssignal an gegeben, b) da der Nulldurchgang innerhalb der Stufe erfolgt, lassen wir den Stufenindex fort, c) W(i,j) bezeichnet einen Detailsignal-Datenpunkt und d) die Operationen erfolgen für ein w innerhalb eines Lokalbereichs-Kerns.
a) Sie sind für ein zweidimensionales Eingangssignal an gegeben, b) da der Nulldurchgang innerhalb der Stufe erfolgt, lassen wir den Stufenindex fort, c) W(i,j) bezeichnet einen Detailsignal-Datenpunkt und d) die Operationen erfolgen für ein w innerhalb eines Lokalbereichs-Kerns.
Claims (12)
1. System zum Kompaktieren und Rekonstruieren von Wellen
umformdaten eines Eingangssignals, wobei die Wellenumform
daten aus einer Mehrzahl von Auflösungsstufen gebildet
werden, umfassend:
- - eine Kompaktiereinheit, die auf Wälder aus Bäumen ein wirkt, von denen jeder Baum Zweige besitzt, die sich auf einen Datenpunkt in einer Stufe niedriger Auflösung be ziehen, wobei die Gesamtheit seiner absteigenden Daten punkte in Stufen höherer Auflösung befindet, um Zweige aus den Bäumen und Bäumen aus dem Wald derart zu be schneiden, um alle bis auf solche Bereiche, die einen hohen Informationsgehalt in dem Eingangssignal aufweisen, zu entfernen, und um dadurch beschnittene Bäume zu er zeugen; und
- - einen Umsetzer zum Umsetzen der beschnittenen Bäume in rekonstruierte Wellenumformungsdaten.
2. System nach Anspruch 1, bei dem
die Kompaktiereinheit eine Nicht-Null-Stutzeinheit zum
Entfernen von Zweigen der Bäume aufweist, die Daten
punkte beinhalten, deren Wellenumformwerte unterhalb
vorbestimmter Schwellenwerte liegen, und um dadurch
gestutzte Nicht-Null-Bäume zu erhalten.
3. System nach Anspruch 2, bei dem
die Kompaktiereinheit zusätzlich eine Nulldurchgangs-
Stutzeinheit aufweist, um Stellen von Übergängen in dem
Eingangssignal zu bestimmen und gestutzte Nulldurchgangs
bäume zu schaffen, die in sich nur Datenpunkte der ge
stutzten Nicht-Null-Bäume enthalten, die sich an den
oder in der Nähe der Stellen der Übergänge befinden.
4. System nach Anspruch 3, bei dem
die Datenpunkte der gestutzten Nulldurchgangsbäume
Knoten bilden, wobei die Kompaktiereinheit außerdem
eine Einrichtung aufweist zum Zuordnen von Datenpunkten
der gestutzten Nicht-Null-Bäume zu Knoten der gestutzten
Nulldurchgangsbäume, wobei jeder Datenpunkt sich innerhalb
eines lokalen Bereichs zahlreicher Knoten befinden kann,
jedoch nur einem von diesen zugeordnet ist.
5. System nach Anspruch 2, mit
einem Nullsetzer, der vor der Kompaktiereinheit arbeitet,
indem er solche Datenpunkte der Wellenumformdaten auf
Null setzt, die sich unterhalb der vorbestimmten Schwellen
werte befinden.
6. System nach Anspruch 3, bei dem
die Nulldurchgangs-Stutzeinheit eine Einrichtung aufweist,
um die Stellen von Nulldurchgängen in den Wellenumformdaten
zu bestimmen.
7. Verfahren zum Kompaktieren und Rekonstruieren von Wellen
umformdaten eines Eingangssignals, wobei die Wellenumform
daten aus mehreren Auflösungsstufen gebildet sind,
umfassend die Schritte:
- - Stutzen von Zweigen von Bäumen und Schneiden von Bäumen aus Wäldern, um sämtliche Bereiche bis auf die Bereiche hohen Informationsgehaltes in dem Eingangssignal zu entfernen und dadurch gestutzte Bäume zu erzeugen, wobei jeder Baum Zweige aufweist und jeder Zweig sich auf einen Datenpunkt in einer Stufe geringer Auflösung bezieht, wobei die Gesamtheit seiner absteigenden Datenpunkte sich in Stufen höherer Auflösung befindet; und
- - Umsetzen der gestutzten Bäume in rekonstruierte Wellen umformdaten.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem
der Schritt des Stutzens aufweist:
- - Entfernen solcher Zweige von den Bäumen, welche Daten punkte aufweisen, deren Wellenumformwerte unterhalb vorbestimmter Schwellenwerte liegen, um dadurch gestutzte Nicht-Null-Bäume zu bilden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch den Schritt
- - des Feststellens von Übergangsstellen innerhalb des Eingangssignals und des Erzeugens von gestutzten Null durchgangsbäumen, in denen nur Datenpunkte von gestutzten Nicht-Null-Bäumen vorhanden sind, die sich an oder in der Nähe von Übergangs stellen befinden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem
die Datenpunkte der gestutzten Nulldurchgangsbäume Knoten
bilden, wobei der Stutz-Schritt außerdem aufweist:
- - Zuordnen von Datenpunkten der gestutzten Nicht-Null-Bäume zu Knoten der gestutzten Nulldurchgangsbäume, wobei jeder Datenpunkt in einen lokalen Bereich zahlreicher Knoten fallen kann, jedoch nur einem von ihnen zugeordnet ist.
11. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem
vor dem Betrieb der Kompaktiereinheit solche Datenpunkte
der Wellenumformdaten auf Null gesetzt werden, die unter
halb der vorbestimmten Schwellenwerte liegen.
12. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem
die Stellen von Nulldurchgängen in den Wellenumformdaten
festgestellt werden.
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