DE4435213A1 - Vorrichtung zur katalytischen Umsetzung von Abgasen eines Hybridfahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zur katalytischen Umsetzung von Abgasen eines HybridfahrzeugesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur katalytischen
Umsetzung von Abgasen eines Hybridfahrzeuges.
Mit dem steigenden Bewußtsein für Umweltprobleme entstand die Forde
rung nach einer Reduzierung der Schadstoffemission bei Abgasen von
Verbrennungsmotoren. Zur Reduzierung der Schadstoffemission bei
Kraftfahrzeugen ist es bekannt, Katalysatoren zu verwenden, die Kom
ponenten des Abgases katalytisch umsetzen. Solche Katalysatoren weisen
einen Katalysator-Trägerkörper auf, der aus einer Keramik oder einem
Metall bestehen kann. Der Katalysator-Trägerkörper weist eine Vielzahl
von Kanälen auf, durch die das Abgas des Verbrennungsmotors hindurch
strömt.
Problematisch bei solchen Katalysatoren ist, daß zur Reduktion der
Kohlenwasserstoffe und des Kohlenmonoxids der Katalysator eine be
stimmte Arbeitstemperatur, die zwischen 300 und 400°C liegt, erreicht
haben muß. Diese Temperatur ist beim Kaltstart eines Motors nicht
zwingend gegeben. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden Katalysato
ren zu verwenden, die elektrisch beheizbar sind. Sofern hier von Kataly
satoren gesprochen wird, so umfaßt dieser Begriff Vorrichtungen zur
katalytischen Umsetzung, die aus einem Katalysator-Trägerkörper oder
aus mehreren hintereinander angeordneten Katalysator-Trägerkörpern
bestehen.
Die katalytische Umsetzung des Kohlenmonoxids und der Kohlenwasser
stoffe bedarf der Anwesenheit von Sauerstoff. Um ausreichend Sauerstoff
für die exotherme Oxidation der Kohlenwasserstoffe und des Kohlenmon
oxids bereitzustellen, ist es bekannt, Sekundärluft in das Abgassystem vor
dem Katalysator einzuleiten. Eine Übersicht über beheizbare Katalysato
ren ist dem Artikel von P. Langen et al "Heating Catalytic Converter
Competing Technologies to Meet LEV Emission Standards" SAE Paper
Series 940 470, entnehmbar.
Der Einsatz von elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugen ist eine mögliche
Losung, die lokale Abgasemission drastisch zu reduzieren. Einen Zwi
schenschritt stellen sogenannte Hybridfahrzeuge dar, die die bei rein
elektrischen Fahrzeugen noch teilweise nicht gelösten Probleme zufrie
denstellend überbrücken.
Bei den Hybridfahrzeugen unterscheidet man zwischen sogenannten
seriellen Hybridfahrzeugen und den parallelen Hybridfahrzeugen.
Unter parallelen Hybridfahrzeugen versteht man Kraftfahrzeuge, die
alternativ mittels eines Elektromotors oder eines Verbrennungsmotors
angetrieben werden können. Die beiden Antriebsarten stehen parallel zur
Verfügung.
Im Gegensatz zu den parallelen Hybridfahrzeugen wird bei seriellen
Hybridfahrzeugen die vorhandene Verbrennungskraftmaschine nicht zum
Antrieb sondern zur Erzeugung elektrischer Energie für den elektrischen
Antrieb bzw. Speicher eingesetzt. Die Verbrennungskraftmaschine bei
seriellen Hybridfahrzeugen kommt folglich nur dann zum Einsatz, wenn
der Vorrat an elektrischer Energie des Kraftfahrzeuges einen kritischen
Wert unterschreitet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schadstoff
emission von Hybridfahrzeugen, insbesondere von seriellen Hybridfahr
zeugen, so gering wie möglich zu halten.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein
Verfahren gemäß Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur katalytischen Umsetzung von
Abgasen eines Hybridfahrzeuges, insbesondere eines seriellen Hybridfahr
zeuges umfaßt einen wenigstens teilweise beheizbaren Katalysator-Träger
körper und eine Gaszuführeinrichtung, die ein Gas vor dem beheizbaren
Katalysator-Trägerkörper in das Abgassystem einleitet.
Der Katalysator-Trägerkörper wird vor der Inbetriebnahme des Verbren
nungsmotors elektrisch beheizt. Um den gesamten Katalysator gleichmä
ßig zu erhitzen, wird ein Gas, vorzugsweise Umgebungsluft, in das Ab
gassystem ein- und zu dem Katalysator geleitet. Das in das Abgassystem
eingeleitete Gas durch strömt den beheizbaren Teil des Katalysator-Träger
körpers und nimmt dort Wärme auf und gibt diese an kühlere Teile des
Katalysators ab. Hierdurch wird eine rasche und gleichmäßige Aufheizung
des gesamten Katalysators auf eine Betriebstemperatur erzielt. Bei einem
seriellen Hybridfahrzeug steht im allgemeinen genug elektrische Energie
aus einem Energiespeicher (Batterie) für die längere Beheizung eines
Katalysators zur Verfügung und eine Verzögerung der Zuschaltung des
Verbrennungsmotors zum Nachladen der Batterie von 0,5 bis 5 Minuten
ist unkritisch. Von Vorteil ist es, wenn die aus dem Katalysator-Träger
körper ausströmende Luft zurückgeführt wird. Hierzu ist eine Leitung
vorgesehen, die das Abgassystem hinter dem Katalysator-Trägerkörper mit
der Gaszuführeinrichtung verbindet.
Die Gaseinleitung sollte möglichst nahe an dem beheizbaren Katalysator-
Trägerkörper erfolgen, um Wärmeverluste möglichst gering zu halten.
Die Vorrichtung kann auch dazu genutzt werden, wie dies bereits be
kannt ist, beim Betrieb des Verbrennungsmotors Luft dem Katalysator-
Trägerkörper zuzuführen, wozu in der Leitung ein Luftansaugstutzen
vorgesehen ist. Um zu verhindern, daß über die Leitung das Abgas
hinter dem Katalysator wieder im Kreis geführt wird, ist ein entsprechen
des Dreiwegeventil vorgesehen.
Die Gaszuführeinrichtung ist vorzugsweise ein Gebläse, welches elektrisch
betrieben wird.
Das Gebläse arbeitet vorzugsweise zweistufig. Während des Heizvorgangs
wird in dem Katalysator-Trägerkörper relativ wenig Luft umgewälzt, so
daß sich die Luft schnell aufheizt.
Der Verbrennungsmotor treibt eine Lichtmaschine an, die zur Erzeugung
elektrischer Energie vorgesehen ist. Die elektrische Energie wird in
einem Speicher gespeichert. Um den Aufheizvorgang des Katalysators auf
seine Arbeitstemperatur zu beschleunigen, wird vorgeschlagen, nachdem
der Katalysator in seinem vorderen Bereich durch die elektrischen Behei
zung auf Arbeitstemperatur aufgeheizt ist, den Verbrennungsmotor zu
starten und diesen im Leerlauf zu betreiben. Hierdurch wird dem Kataly
sator-Trägerkörper eine relativ geringe Menge heißer Abgase hinzuge
führt. Der bereits vorgeheizte Katalysator-Trägerabschnitt setzt die im
Abgas enthaltenen Schadstoffe um. Durch die exotherme Reaktion wird
zusätzliche Wärme zur Verfügung gestellt, die den Katalysator weiter
aufheizt. Der Gasbetrieb des Verbrennungsmotors, d. h. der Betrieb, bei
dem der Verbrennungsmotor mit der Lichtmaschine gekoppelt ist, sollte
vorzugsweise dann erfolgen, wenn der gesamte Katalysator auf der Ar
beitstemperatur sich befindet. Während des Leerlaufbetriebes kann die
umgewälzte Gasmenge durch das Gebläse gesteigert werden. Hierdurch
wird eine weitere Beschleunigung des Erwärmungsvorgangs des Katalysa
tor-Trägerkörpers erreicht.
Ausführungsbeispiele, vorteilhafte Ausgestaltungen und Anwendungsmög
lichkeiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung beschrieben, ohne
daß die Erfindung auf diese Beispiele beschränkt ist. Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in schematisch er Darstellung,
Fig. 2 schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel.
Da üblicherweise beheizbare Katalysatoren 1 nur ein geringes Volumen
aufweisen, wäre die Umsatzrate des vorgeheizten Katalysatorteils 1 für
strenge Abgasgesetze zu gering. Es wird daher eine möglichst gleichmäßi
ge Aufheizung des gesamten Katalysators (Heiz- und Hauptkatalysator 2)
angestrebt. Die einen Heizkatalysator 1 und einen Hauptkatalysator 2
aufweisende Vorrichtung zur katalytischen Umsetzung von Abgasen eines
Hybridfahrzeuges weist dazu eine Gaszuführeinrichtung 3 auf, die ein
Gas G vor dem beheizbaren Katalysator-Trägerkörper 1 in das Abgassy
stem 4 einleitet.
Das Abgassystem 4 ist mit einem Verbrennungsmotor 5 verbunden. Bei
dem Gas G kann es sich um Umgebungsluft handeln.
Die Zuführung des Gases sollte möglichst nahe am beheizbaren Katalysa
tor-Trägerkörper erfolgen. Es kann zweckmäßig sein, in dem Strömungs
weg des Gases Leitorgane anzuordnen, die die Gasströmung zum beheiz
baren Katalysator-Trägerkörper hinlenken.
In der Fig. 2 ist eine modifizierte Vorrichtung zur katalytischen Umset
zung von Abgasen dargestellt. Die Vorrichtung weist einen beheizbaren
Katalysator-Trägerkörper 1 und einen hinter dem Katalystator-Trägerkör
per 1 zweiten angeordneten Katalysator-Trägerkörper 2 auf. Die Gaszu
führeinrichtung 3 ist mit dem hinter dem Katalysator-Trägerkörper 2
liegenden Teil des Abgassystems 4 über eine Leitung 6 verbunden. Bei
der Gaszuführeinrichtung kann es sich um ein elektrisch angetriebenes
Gebläse handeln. Das Gebläse saugt über die Leitung 6 aus dem Ab
gassystem 4 ein Gas an und leitet es vor dem Katalysator in das Ab
gassystem 4 wieder ein. Der Heizkatalysator 1 kann gleichzeitig mit der
Gaszuführeinrichtung betrieben werden. Vorteilhafterweise wird die
Gaszufuhreinrichtung 3 eine gewisse Zeit, nachdem der Heizvorgang
ausgelöst wurde, in Betrieb gesetzt, so daß das sich im Katalysator
erwärmte Gas über die Gaszuführeinrichtung 3 dem Katalysator zugeführt
wird. Das den Hauptkatalysator 2 durchströmende warme Gas erwärmt
den Hauptkatalysator 2 gleichmäßig. Die Ansaugöffnung der Leitung 6
sollte hierzu möglichst nahe am Gasaustritt des Katalysators 2 liegen.
Zweckmäßigerweise ist dem Hauptkatalysator 2 ein Temperaturmeßfühler
angeordnet, der den Start des Motors nur dann freigibt, wenn der
Hauptkatalysator 2 seine Betriebstemperatur erreicht hat.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur katalytischen Umsetzung von Abgasen eines Hybrid
fahrzeuges mit einem wenigstens teilweise beheizbaren Katalysator-
Trägerkörper (1) und einer Gaszufuhreinrichtung (3), die ein Gas
(G) vor dem Katalysator-Trägerkörper (1) in das Abgassystem (4)
einleitet und zu dem Katalysator-Trägerkörper leitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gaszufuhreinrichtung (3) über eine Leitung (6) mit dem hinter dem
Katalysator-Trägerkörper (1) liegenden Teil des Abgassystems (4)
verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Leitung ein Luftansaugstutzen angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Leitung ein Dreiwegeventil angeordnet ist, das mit dem Luftansaug
stutzen verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gaszuführeinrichtung (3) ein Gebläse ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gebläse elektrisch betrieben wird.
7. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur katalytischen Umset
zung eines Abgases aus einem Verbrennungsmotor mit einem wenig
stens teilweise beheizbaren Katalysator-Trägerkörper und einer Gas
zuführeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator-Trä
gerkörper wenigstens vor dem Start des Verbrennungsmotors beheizt,
und während des Heizvorgangs ein Gas dem Katalysator-Trägerkör
per zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Beginn
des Heizvorganges in Abhängigkeit von den Energiereserven eines
Elektroantriebes eingeleitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Heiz
vorgang 0,5 bis 5 Minuten, vorzugsweise eine Minute, vor dem Start
des Verbrennungsmotors eingeleitet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, 8 oder 9, bei dem der Verbrennungs
motor mit einer Lichtmaschine koppelbar ist, dadurch gekennzeich
net, daß der Verbrennungsmotor (5) im Leerlauf betrieben wird bis
der ganze Katalysator-Trägerkörper seine Arbeitstemperatur erreicht
hat, und daß nach Erreichen der Arbeitstemperatur der Verbren
nungsmotor der Lichtmaschine gekoppelt wird.
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