DE4434318A1 - Verfahren und Einrichtung zur Meßwerterfassung und -verarbeitung - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Meßwerterfassung und -verarbeitungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Einrichtung zur Meßwerterfassung und -verarbeitung,
insbesondere zur Signalverarbeitung von Sensoren, die
eine Eliminierung von additiven Störgrößen erlaubt.
Bei der Meßwerterfassung und -verarbeitung ist zu be
rücksichtigen, daß alle Signale, die von einem zur Mes
sung der Meßwerte eingesetzten Sensor an die zur Meß
werterfassung und -verarbeitung vorgesehenen Geräte
weitergegeben werden, neben dem Meßwertbetrag Stör
größen enthalten, die sensorimmanent sind und insbeson
dere von Eigenschaften des Sensormaterials abhängen,
die den Meßwertbetrag additiv beeinflussen. Eine der
häufigsten Störgrößen dieser Art sind beispielsweise
Temperaturänderungen in der Umgebung des Sensors. Der
Meßwertbetrag, der allein erfaßt und verarbeitet werden
soll, wird dann um einen Betrag verfälscht, der von den
geänderten Eigenschaften des Sensormaterials bei Tempe
raturänderung abhängt.
Um solche Störgrößenbeträge zu eliminieren, wird üb
licherweise das Differenzverfahren angewendet, d. h.
abwechselnd werden Meßsignal mit Störsignal und das
Störsignal alleine gemessen. Dabei muß vorausgesetzt
werden, daß das Meßsignal zu jeder Zeit abgeschaltet
werden kann und daß Zeit für solche Störsignalmessungen
zur Verfügung steht. Das ist im allgemeinen nicht der
Fall.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Meß
werterfassung zu schaffen, bei der sensorimmanente
Störgrößenbeträge vor jeder Ermittlung von Meßwerten in
einfacher Weise festgestellt und bei der Messung elimi
niert werden können, ohne daß dafür eine zusätzliche
Messung erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Meßwerter
fassung und -verarbeitung der eingangs angegebenen Art
durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen ge
löst. Danach wird einem den Meßwert erfassenden ersten
Sensor zumindest ein zweiter Sensor hinzugefügt, der in
gleicher Umgebung wie der erste Sensor angeordnet ist
und dessen Störgröße mit der Störgröße des ersten Sen
sors zumindest korreliert. Mit beiden Sensoren wird in
einem Kalibrierungsmodus eine Kalibrierungsfunktion
zwischen erstem und zweiten Sensor durch Veränderung
der Störgrößenbeträge ermittelt. Diese Kalibrierungs
funktion wird im anschließenden Meßmodus zur Elimi
nierung von Störgrößenbeträgen genutzt. Dabei wird der
vom ersten Sensor gemessene Meßwert vom entsprechenden
Wert auf der Kalibrierungsfunktion abgezogen, wodurch
ein für den augenblicklichen Umgebungszustand ermittel
ter Störgrößenbetrag eliminiert wird. Der gegebene
Differenzbetrag gibt dann den störgrößenfreien,
tatsächlichen Meßwert wieder.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht somit davon aus,
daß sich der zu ermittelnde Meßwert und die Störgröße
additiv verhalten, und daß zur Eliminierung des
Störgrößenbetrags der Messung eine Kalibrierung des zur
Messung eingesetzten Sensors durch Einsatz eines
zweiten Sensors vorausgeht, dessen Störgröße bei einer
Änderung von Umgebungsparametern, die beide Sonden
erfassen, mit der Störgröße des ersten Sensors kor
reliert oder sogar identisch ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es nach
Patentanspruch 2 vorgesehen, zur Messung zumindest zwei
Sensoren einzusetzen, die sich in ihrer funktionalen
Abhängigkeit vom zu ermittelnden Meßwert von einander
unterscheiden. So werden beispielsweise bei Verwendung
von zwei Dehnungsmeßstreifen als Sensoren die Dehnungs
meßstreifen im Winkel von 90 Grd. zueinander angeord
net, so daß bei einer Streckung der Dehnungsmeßstreifen
der eine in Längsrichtung, der andere in Querrichtung
belastet wird.
Um zur Ermittlung der Kalibrierungsfunktion und der
korrigierten Meßwerte Rechner mit geringen Bitzahlen
einsetzen zu können, wird der von den Sensoren abge
gebenen meßwertanalogen Signalspannung eine die
Signalspannung vermindernde Sockelspannung aufge
schaltet, Patentanspruch 3, so daß nur das sich dabei
ergebende geringe Differenzspannungssignal im Rechner
verarbeitet werden muß.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie eine zur Erfindung
gehörende Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
werden im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt im einzelnen:
Fig. 1 Schaltschema zur Kalibrierung von Meßwi
derständen;
Fig. 2 Kalibrierungsfunktion;
Fig. 3 Schaltschema für Meßwiderstände nach
Fig. 1 für geringe Meßwertdifferenzen.
Bei den in der Zeichnung schematisch wiedergegebenen
Schaltungen wird vor einem Meßmodus zunächst ein Kali
brierungsmodus durchgeführt.
Dabei wird davon ausgegangen, daß das bei einer Messung
von den Meßwiderständen abgegebene Meßsignal S durch
S = f(Φ) + g(σ) (1)
gegeben ist, wobei Φ die zu bestimmende physikalische
Meßgröße, σ die Störgröße ist.
Φ kann jede physikalische Meßgröße sein, für die es
einen Sensor gibt, mit dem eine Umsetzung der Meßgröße
in ein elektrisches Signal möglich ist. Solche physika
lischen Meßgrößen sind z. B. Kraft, Druck, Geschwindig
keit, Beschleunigung, magnetische Induktion, einge
strahlte Leistung, Elektronenstrom, elektrische Ver
schiebung etc.
Die Störgröße σ kann von vielen sich bei der Messung
ändernden Parametern abhängen, z. B. von den Umgebungs
bedingungen im Labor, wie Luftdruck, -feuchtigkeit und
-temperatur, falls diese Parameter zum Meßsignal S
einen Störgrößenbeitrag g(σ) ≠ 0 beitragen. Bei
hochempfindlicher Signalverarbeitung handelt es sich
bei der Störgröße σ in vielen Fällen in erster Linie um
thermische Drift.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind als Sensoren
zur Meßwerterfassung zwei Meßwiderstände 1, 2
(Dehnungsmeßstreifen) zur Ermittlung mechanischer
Dehnungen eingesetzt. Die Meßwiderstände sind hin
sichtlich ihrer Symmetrieachsen senkrecht zu einander
angeordnet. Sie unterscheiden sich somit hinsichtlich
ihrer funktionellen Abhängigkeit vom zu ermittelnden
Meßwert, im vorliegenden Falle werden der eine der
Meßwiderstände bei einer Belastung in Richtung seiner
Symmetrieachse in Achsrichtung, der andere in Quer
richtung zur Symmetrieachse gedehnt.
Die Meßwiderstände sind an einer Referenzspannungs
quelle 3 mit Spannungs/Strom-Konverter 4 angeschlos
sen. Der von der Referenzspannungsquelle 3 gelieferte
Strom erzeugt an den Meßwiderständen 1, 2 einen
Spannungsabfall, der jeweils mit Präzisionsinstrumen
tenverstärkern 5, 6 hochohmig erfaßt wird und nach
Filtern mit Tiefpässen 7, 8 als Signalspannung U₁, U₂
an Analog/Digitalwandler 9, 10 weitergeleitet wird. Die
Referenzspannungsquelle 3 mit dem Spannungs/Strom-Kon
verter 4 sowie die Präzisionsinstrumentenverstärker 5,
6 sind nach ihrer technischen Qualität so gewählt, daß
sie nahezu driftfrei arbeiten, um das von den Meßwider
ständen 1, 2 bei der Messung abgegebene Signal, die
Signalspannung U₁, U₂, nicht zu verfälschen. Im Ausfüh
rungsbeispiel werden sie auf konstanter Temperatur ge
halten und hierzu ggf. zusammen mit den Tiefpässen 7, 8
und den Analog/Digitalwandlern 9, 10 gemeinsam auf ei
ner thermostatisch auf Temperaturkonstanz regelbaren
Halterung montiert.
Von den Analog/Digitalwandlern 9, 10 werden die Signal
spannungen U₁, U₂ als digitale Meßsignale S₁, S₂ einem
Rechner 11 übertragen und dort verarbeitet. Als
Rechner wird ein digitaler Signalprozessor oder ein µ-
Controller verwendet. Am Rechner 11 lassen sich die
Meßergebnisse digital vom Digitalausgang 12 oder analog
vom Analogausgang 13 abgreifen. Vor dem Digitalausgang
ist ein Signalverstärker 14, vor dem Analogausgang ein
Digital/Analogwandler 15 vorgesehen.
Die beiden von den Meßwiderständen 1, 2 erzeugten Meß
signale S₁, S₂ setzen sich entsprechend Gleichung (1)
jeweils aus einem physikalischen Meßgrößenbetrag f(Φ₁),
f(Φ₂) und einem jedem Meßwiderstand immanenten Stör
größenbetrag g(σ₁), g(σ₂) zusammen:
S₁ = f(Φ₁) + g(σ₁) (2)
S₂ = f(Φ₂) + g(σ₂) (3).
S₂ = f(Φ₂) + g(σ₂) (3).
Dabei sind die beiden Beiträge der Störgrößen σ₁, σ₂ in
den Meßsignalen S₁, S₂ gleich oder zumindest stark mit
einander korreliert, während der Beitrag der physikali
schen Meßgröße Φ₂, das ist f(Φ₂), konstant ist, oder
gegenläufig zu f(Φ₁) ist, d. h. f(Φ₂) = -f(Φ₁).
Zur Kalibrierung werden die Meßwiderstände 1, 2
zunächst auf dem zu vermessenden Objekt befestigt, im
Ausführungsbeispiel auf einem Tastarm eines Rasterson
denmikroskops, und an der Referenzspannungsquelle 3 an
geschlossen. Es erfolgen Messungen bei konstant blei
bender physikalischer Meßgröße, im Ausführungsbeispiel
also Messungen ohne eine Belastung des Tastarms des Ra
stersondenmikroskops. Die von beiden Meßwiderständen
erzeugten Signale beruhen somit allein auf sich ändern
den Umgebungsparametern. Die abgegebenen und verstärk
ten Signalspannungen U₁, U₂ werden nach Durchgang der
Analog/Digitalwandler 9, 10 als Signale S₁, S₂ mit
f(Φ₁) = f(Φ₂) = 0 gleichzeitig gemessen und die Werte
paare S1o, S2o bis S1x, S2x miteinander korreliert. In
Fig. 2 sind gemessene S1o, S2o bis S1x, S2x als Meß
punkte in ein Kalibrierungsdiagramm eingetragen. Das
Resultat dieser Kalibrierungsmessungen ist eine Ansamm
lung von Meßpunkten entlang einer Ausgleichsfunktion,
im folgenden Kalibrierungsfunktion genannt. Im Ausfüh
rungsbeispiel ergibt sich als Kalibrierungsfunktion
eine Kalibrierungsgerade KG. Der Kalibrierungsmodus für
die Meßwiderstände 1, 2 endet mit der Entwicklung
dieser Kalibrierungsfunktion durch den Rechner 11, es
werden für die Kalibrierungsgerade Parameter a, b
berechnet.
Die Geradengleichung lautet dann:
S₁ = axS₂ + b (4).
Ein solcher Kalibrierungsmodus braucht vor den Messun
gen prinzipiell nur einmal durchgeführt zu werden. Bes
ser ist es jedoch, ihn zwischen einzelnen Meßreihen zu
wiederholen, um stets aktuelle Kalibrierungsdaten für
die Bestimmung der zu messenden physikalischen Meßgröße
zur Verfügung zu haben.
Nach Abschluß des Kalibrierungsmodus und Ermittlung der
Kalibrierungsfunktion schließt sich der Meßmodus an. Im
Ausführungsbeispiel wird der Tastarm des Rastersonden
mikroskops über eine Probenoberfläche geführt und ent
sprechend der auf den Tastarm einwirkenden Oberflächen
kräfte ausgelenkt. Die sich dabei an einem der beiden
Widerstände 1, 2 ergebende Längenänderung (Dehnung oder
Verkürzung), im Ausführungsbeispiel die Längenänderung
im Meßwiderstand 1, führt zur Signalspannung U₁ bzw.
nach Analog/Digitalumwandlung zum Signal S₁. Im Kali
brierungsdiagramm nach Fig. 2 ergibt sich bei einer
Auslenkung des Tastarms ein Meßwertpaar S₁, S₂, das
außerhalb der Kalibrierungsgeraden KG liegt. Der
Abstand dieses Meßpunktes S₁, S₂ von der Ausgleichs
geraden ist ein Maß für den Beitrag der physikalischen
Meßgröße Φ. Nach Fig. 2 wird der Abstand als
Differenz Δ:
Δ = S₁ - a × S₂ + b (5)
ermittelt.
Diese Differenz Δ ist eine von Störbeiträgen bereinigte
Meßgröße mit
Δ ∼ f(Φ₁) - f(Φ₂) (5a).
Im Ausführungsbeispiel ist die physikalische Meßgröße
Φ, die mit den Meßwiderständen 1, 2 ermittelt wird, die
mit den Dehnungsmeßstreifen als Sensoren gemessene Deh
nung ε. Als Störgröße σ ist wegen der Temperaturabhän
gigkeit der elektrischen Meßwiderstände die Tempera
turänderung ΔT zu berücksichtigen. Das von einem
Meßwiderstand R abgegebene Meßsignal SR setzt sich
mithin aus folgenden additiven Beiträgen zusammen:
SR = RI × (1 + k × ε + β × ΔT) (6).
Diese Gleichung hat die Form von Gleichung (1). In ihr
sind k und β Koeffizienten der relativen Änderung des
Widerstandes R einerseits aufgrund von Dehnungen ε,
andererseits aufgrund einer Temperaturänderung ΔT. Im
Ausführungsbeispiel sind die Meßwiderstände 1, 2 am
Rastersondenmikroskop derart eingesetzt, daß nur einer
der Meßwiderstände, im Ausführungsbeispiel
Meßwiderstand 1, bei einer Auslenkung des Tastarms eine
entsprechende Dehnung anzeigt, der Meßwiderstand 2
erfährt bei einer Auslenkung keine Längenänderung.
Als Meßsignale SR ergeben sich somit
SR2 = R₂I₂ × (1 + 0 + β₂ × ΔT₂) (7);
SR1 = R₁I₁ × (1 + k₁ × ε₁ + β₁ × ΔT₁) (8);
SR1 = R₁I₁ × (1 + k₁ × ε₁ + β₁ × ΔT₁) (8);
wobei bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 I₁ = I₂
ist.
Bei gleichzeitiger Ermittlung beider Signale und bei
einer Anordnung der Meßwiderstände im Rastersondenmi
kroskop so, daß beide Meßwiderstände die gleiche Tempe
raturänderung ΔT erfahren, ΔT₁ = ΔT₂, ist ε₁ aus der
Differenz Δε zur Kalibrierungsgeraden nach Gleichung
(5) unmittelbar zu berechnen, der Dehnungswert ergibt
sich somit frei von Verfälschungen durch Temperatur
änderungen, die zwischen Kalibrierungsmodus und
Meßmodus eingetreten sind.
Bei der in Fig. 1 wiedergegebenen Schaltung werden für
die Analog/Digitalwandler 9, 10 Wandler mit hohen Bit
zahlen benötigt, wenn bei kleinen Meßsignalen ein
relativ großer informationsloser Signalanteil vorhanden
ist. Stehen nur Analog/Digitalwandler mit geringer
Bitzahl zur Verfügung, so lassen sich hohe Meßgenauig
keiten mit einer Schaltung nach Fig. 3 erzielen.
Auch bei der Schaltung nach Fig. 3 wird zunächst von
einer Schaltungsanordnung für zwei Meßwiderstände 16,
17 wie in Fig. 1 ausgegangen. Bei den Meßwiderständen
16, 17, handelt es sich im Ausführungsbeispiel eben
falls um Dehnungsmeßstreifen, die auf einem Tastarm
eines Rastersondenmikroskops angeordnet sind. Sie sind
an einer Referenzspannungsquelle 18 mit Spannungs/
Strom-Konverter 19 angeschlossen. Der von der
Referenzspannungsquelle 18 gelieferte Strom erzeugt an
den Meßwiderständen 16, 17 einen Spannungsabfall, der
jeweils mit Präzisionsinstrumentenverstärkern 20, 21
hochohmig erfaßt wird und als Signalspannung U₁₆, U₁₇
nach Filtern mit Tiefpässen 22, 23 an Analog/
Digitalwandler 24, 25 weitergeleitet wird. Von den Ana
log/Digitalwandlern 24, 25 werden den Span
nungsabfällen proportionale digitale Signale S₁₆, S₁₇
an einen Rechner 26 gegeben, der die Signale ver
arbeitet und die Ergebnisse zum Abgriff entweder
digital am Digitalausgang 27 oder analog am Analog
ausgang 28 zur Verfügung stellt. Vor dem Digital
ausgang 27 ist ein Signalverstärker 29, vor dem
Analogausgang 28 ein Digital/Analogwandler 30
angeordnet.
Abweichend von Fig. 1 wird bei der Schaltung nach
Fig. 3 in den Signalwegen zwischen Tiefpässen 22, 23 und
Analog/Digitalwandlern 24, 25 jeweils eine Sockelspan
nung UD16, UD17 aufgeschaltet, die in Differenzsignal
verstärkern 31, 32 von den Signalspannungen U₁₆, U₁₇
der Meßwiderstände 16, 17 subtrahiert werden. Die Dif
ferenzwerte ΔU₁₆, ΔU₁₇ werden verstärkt und als Dif
ferenzsignale ΔS₁₆, ΔS₁₇ digital dem Rechner 26 wei
tergegeben. Bei der Schaltung nach Fig. 3 wird somit
den Analog/Digitalwandlern 24, 25 von den Differenz
signalverstärkern 31, 32 nur ein Differenzspannungs
wert
ΔU = U - UD (9)
weitergegeben, der auch mit Analog/Digitalwandlern mit
geringer Bitzahl bei weiterhin bestehender hoher Ge
nauigkeit verarbeitbar ist, falls dafür gesorgt ist,
daß die Sockelspannungen UD16, UD17 konstant bleiben.
Die Sockelspannungen UD16, UD17 werden somit der zur
Verfügung stehenden Bitzahl der Analog/Digitalwandler
entsprechend gewählt. Anschließend müssen die Sockel
spannungen UD16, UD17 während der gesamten Dauer der
Kalibrierungs- und Meßphase konstant gehalten werden.
Eventuelle Schwankungen werden mittels Tiefpässen 33,
34 unterbunden, die Digital/Analog-Wandlern 35, 36
nachgeschaltet sind. Von den Digital/Analogwandlern 35,
26 werden vom Rechner 26 vorgegebenen Sockelspannungs
signale SD16, SD17 in die Sockelspannungen UD16, UD17
umgesetzt.
Die Differenzspannungen mit den Grenzwerten
0 < U₁₆ - UD16 = αU₁₆ (10)
0 < U₁₇ - UD17 = αU₁₇ (11)
0 < U₁₇ - UD17 = αU₁₇ (11)
sind mit α über einen Eingabetaster 37 einstellbar. Es
lassen sich diskrete Werte bestimmen, die der Nutzer
vorgibt. Die Sockelspannungssignale SD16, SD17 werden
auf 5-Volt-Signale verstärkt, digitalisiert und
abgespeichert.
Zur Ermittlung der Sockelspannungswerte werden die Sig
nalspannungen U₁₆, U₁₇ über Signalleitungen 38, 39
parallel zum Hauptsignalstrang auch direkt zum Rech
ner 26 geführt, nachdem ihnen mittels Komperatoren 40,
41 die gegebenen Sockelspannungen UD16, UD17 aufge
schaltet wurden. Durch Wahl von α mit dem Eingabeta
ster 37 läßt sich so der jeweils gewünschte Differenz
spannungswert ΔUD16, ΔUD17 bzw. der Differenzspannungs
signalwert ΣD16, ΔSD17 entsprechend der Bitzahl des
Rechners 26 bestimmen. Hierzu ist der Eingabetaster 37
über eine Signalleitung 42 mit dem Rechner 26 und
ausgehend vom Rechner über Steuerleitungen 43 sowohl
mit den Digital/Analogwandlern 35, 36 als auch mit den
Analog/Digitalwandlern 24, 25 und den Differenzsignal
verstärkern 31, 32 verbunden. Eine Steuerleitung 44
führt auch zu Signalverstärker 29 und Analog/Digital-
Wandler 30 am Digital- bzw. Analogausgang 27 bzw. 28
des Rechners 26.
Aus den abgespeicherten Wertepaaren ΔS₁₆, ΔS₁₇ wird
vom Rechner 26 die Kalibrierungsfunktion bestimmt.
Wie bei der Schaltung nach Fig. 1 schließt sich dem Ka
librierungsmodus der Meßmodus an, in dem Abweichungen
der verstärkten Differenzsignale von der berechneten
Kalibrierungsfunktion ermittelt und analog und digital
ausgegeben werden.
Bezugszeichenliste
Meßwiderstand 1, 2; 16, 17
Referenzspannungsquelle 3; 18
Spannungs/Strom-Konverter 4; 19
Präzisionsinstrumentverstärker 5, 6; 20, 21
Tiefpaß 7, 8; 22, 23
Analog/Digitalwandler 9, 10; 24, 25
Rechner 11; 26
Digitalausgang 12; 27
Analogausgang 13; 28
Signalverstärker 14; 29
Digital/Analogwandler 15; 30
Differenzsignalverstärker 31, 32
Tiefpaß 33, 34
Digital/Analogwandler 35, 36
Eingabetaster 37
Signalleitungen 38, 39
Komperator 40, 41
Signalleitung 42
Steuerleitungen 43, 44
Signalspannung U₁, U₂, U₁₆, U₁₇
Signale S₁, S₂
S1o, S2o . . . S1x, S2x
S₁₆, S₁₇
Sockelspannung UD16, UD17
Differenzspannung ΔU₁₆, ΔU₁₇
Differenzspannungssignal ΔS₁₆, ΔS₁₇
Sockelspannungssignal SD16, SD17
Referenzspannungsquelle 3; 18
Spannungs/Strom-Konverter 4; 19
Präzisionsinstrumentverstärker 5, 6; 20, 21
Tiefpaß 7, 8; 22, 23
Analog/Digitalwandler 9, 10; 24, 25
Rechner 11; 26
Digitalausgang 12; 27
Analogausgang 13; 28
Signalverstärker 14; 29
Digital/Analogwandler 15; 30
Differenzsignalverstärker 31, 32
Tiefpaß 33, 34
Digital/Analogwandler 35, 36
Eingabetaster 37
Signalleitungen 38, 39
Komperator 40, 41
Signalleitung 42
Steuerleitungen 43, 44
Signalspannung U₁, U₂, U₁₆, U₁₇
Signale S₁, S₂
S1o, S2o . . . S1x, S2x
S₁₆, S₁₇
Sockelspannung UD16, UD17
Differenzspannung ΔU₁₆, ΔU₁₇
Differenzspannungssignal ΔS₁₆, ΔS₁₇
Sockelspannungssignal SD16, SD17
Claims (8)
1. Verfahren zur Meßwerterfassung und -verarbeitung,
insbesondere zur Signalverarbeitung von Sensoren,
mit Eliminierung von additiven Störsignalen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kalibrierung dem den Meßwert erfassenden
ersten Sensor zumindest ein zweiter Sensor
zugeschaltet ist, der in gleicher Umgebung wie
der erste Sensor angeordnet ist und dessen den
Meßwert bei einer Veränderung von Umgebungspara
metern beeinflussende Störgröße mit der Störgröße
des ersten Sensors zumindest korreliert ist, wo
bei bei sich verändernden Störgrößenbeträgen eine
Kalibrierungsfunktion zwischen erstem und zweiten
Sensor ermittelt wird, und daß bei der sich an
die Kalibrierung anschließenden Messung zumindest
einem der Sensoren der bei der Messung
auftretende Störbetrag durch Differenzbildung
zwischen gemessenem Meßwertsbetrag des messenden
Sensors und dem entsprechenden Kalibrierungswert
der Kalibrierungsfunktion eliminiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Messung zumindest zwei Sensoren einge
setzt werden, die sich in ihrer funktionellen
Abhängigkeit vom zu erfassenden Meßart von
einander unterscheiden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von einem Sensor abgegebenen meßwert
analogen Signalspannung eine die Signalspannung
vermindernde Sockelspannung aufgeschaltet wird.
4. Einrichtung zur Meßwerterfassung und -verar
beitung, insbesondere zur Signalverarbeitung von
Sensoren, mit Eliminierung von additiven Stör
signalen, zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einem den Meßwert erfassenden ersten Sensor
(1, 16) zumindest ein zweiter Sensor (2, 17)
zugeschaltet ist, der in gleicher Umgebung wie
der erste Sensor angeordnet ist und dessen den
Meßwert bei einer Veränderung von Umgebungspara
metern beeinflussende Störgröße mit der Störgröße
des ersten Sensors zumindest korreliert ist, und
daß zur Ermittlung einer Kalibrierungsfunktion
(KG) bei sich verändernden Störgrößenbeträgen und
zur Aufgabe störgrößenfreier Meßwerte ein Rechner
(11, 26) vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Messung zumindest zwei Sensoren (1, 2;
16, 17) eingesetzt sind, sich sich in ihrer
funktionellen Abhängigkeit vom zu erfassenden
Meßwert von einander unterscheiden.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von den Sensoren (16, 17) abgegebenen
meßwertanalogen Signalspannung (U₁₆, U₁₇) vor
Eingabe in den Rechner (26) eine die Signal
spannung vermindernde Sockelspannung (UD16, UD17)
aufgeschaltet und dem Rechner (26) das sich dabei
ergebende Differenzspannungssignal zugeführt ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einstellung diskreter Werte für die
Sockelspannung (UD16, UDA) ein Eingabebetaster
(37) vorgesehen ist.
8. Einrichtung nach einem der vorherigen Anspruch 4
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (11, 26) zur Meßwertausgabe einen
Digital- (12, 27) und einen Analogausgang (13,
28) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944434318 DE4434318A1 (de) | 1994-09-26 | 1994-09-26 | Verfahren und Einrichtung zur Meßwerterfassung und -verarbeitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944434318 DE4434318A1 (de) | 1994-09-26 | 1994-09-26 | Verfahren und Einrichtung zur Meßwerterfassung und -verarbeitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4434318A1 true DE4434318A1 (de) | 1996-03-28 |
Family
ID=6529196
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944434318 Withdrawn DE4434318A1 (de) | 1994-09-26 | 1994-09-26 | Verfahren und Einrichtung zur Meßwerterfassung und -verarbeitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4434318A1 (de) |
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