DE4432208A1 - Navigationsverfahren mit Hilfe einer vektorisierten Geländekarte - Google Patents
Navigationsverfahren mit Hilfe einer vektorisierten GeländekarteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Navigation an Bord
eines Fahrzeugs, bei welchem man, in Kenntnis der Ausgangspo
sition eines Fahrzeugs, Standortdaten des Fahrzeugs ausgehend
von Werten errechnet, die von an Bord des Fahrzeugs befindli
chen Navigationsfühlern geliefert werden, und diese errechne
ten Daten mit einer vektorisierten elektronischen Karte von
einer geographischen Zone, in der sich das Fahrzeug bewegt,
vergleicht, um einen Wegabschnitt auszuwählen, der den wahr
scheinlichsten Standort des Fahrzeugs enthält.
Die Navigation und insbesondere die Bodennavigation hat die
Aufgabe, eine Angabe über den Standort eines Fahrzeugs zu
liefern. Da dieses sich im allgemeinen in einem System von
Verkehrswegen bewegt, kann sich die Angabe dieses Standorts
auf eine Karte dieses Systems beziehen, was es dem Fahrer des
Fahrzeugs ermöglicht, über eine sehr konkrete visuelle Infor
mation zu verfügen, die es ihm erlaubt, an den charakteristi
schen Punkten dieses Systems Entscheidungen zur Richtungsän
derung zu treffen.
An Bord des Fahrzeugs gestatten Meßergebnisse, die von Füh
lern, beispielsweise Bewegungsfühlern, wie z. B. einem Weg
streckenmesser und einem Magnetometer, die die zurückgelegte
Entfernung und den Kurs liefern, angegeben werden, wenn man
die Ausgangsposition kennt, die rechnerische Bestimmung der
folgenden Standorte.
Der errechnete Standort befindet sich jedoch häufig außerhalb
eines Wegabschnitts, da er Fehlern unterliegt, die auf die
begrenzte Präzision der Fühler zurückzuführen sind, und zwar
um so mehr, als die Karte, die informatisiert ist bzw. eine
für Rechner verarbeitbare Form hat, ebenfalls eine begrenzte
Genauigkeit besitzt. Man kann nun aus den Rechenelementen
einen neuen Standort ableiten, der näher bei dem realen
Standort des Fahrzeugs liegt und mehr Kohärenz mit der vekto
risierten Karte hat. Es sind vier Methoden bekannt, mit denen
dies versucht werden kann.
Nach der ersten Methode der statischen "kartographischen An
passung" (map matching) wählt man den Wegabschnitt aus, der
dem errechneten Standort am nächsten ist, oder geht vor, in
dem man das Verhalten des Fahrers berücksichtigt. Diese Me
thode kann zu offensichtlich unkorrekten Wahlen führen, die
sich in "Sprüngen" zwischen benachbarten Abschnitten bemerk
bar machen.
Bei der zweiten Methode der Hypothesenverfolgung korreliert
man jeden der möglichen Wege mit den Messungen der Fühler und
scheidet fortschreitend die Wege aus, die mit einer Wahr
scheinlichkeit behaftet sind, die nach der Berücksichtigung
der letzten Messungen zu gering geworden ist. Diese Methode
kann zu einem unkontrollierten Anwachsen der Rechenzeit oder
einem rapiden Anwachsen der Kombinationen der verschiedenen
mit dem Fahrzeugweg zusammenhängenden Ereignisse führen, was
den betreffenden Rechner blockieren könnte.
Bei der dritten Methode, die mit einer Bewegungsbahnkorrela
tion oder mit einer Profilkorrelation arbeitet, vergleicht
man die gespeicherte Bewegungsbahn des Fahrzeugs oder ihre
synthetische Darstellung mit der Topologie des Wegenetzes.
Die Bewegungsbahn muß jedoch ausreichend charakterisiert
sein, d. h. sie muß Richtungsänderungen oder charakteristische
Punkte besitzen, die für die Fühler feststellbar sind. Außer
dem erfordert diese Methode viel Rechenzeit.
Bei der vierten Methode schließlich, die eine Methode der
"dynamischen kartographischen Anpassung" ist, zieht man er
gänzend zu den kartographischen Daten ein Modell heran, das
die maximalen dynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs, wie
z. B. Beschleunigung und Kursänderungsgeschwindigkeit und die
Genauigkeit der Fühler angibt, um manche wahrscheinliche
Standorte als unwahrscheinliche Positionen auszuscheiden.
Diese letzte Methode bringt jedoch nur wenig Einschränkungen
in der Wahl des realen Standorts mit sich, so daß die Mehr
deutigkeit zwischen benachbarten Wegen häufig bestehen
bleibt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, diese letzte Methode
zu verbessern.
Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung ein Verfahren des oben
beschriebenen Typs, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
für den Vergleich die errechneten Standortdaten durch Daten
ergänzt, die eine den errechneten Standort umgebende Unbe
stimmtheitsfläche darstellen, daß man mindestens einen Wegab
schnitt sucht, der im Inneren der Unbestimmtheitsfläche gele
gen ist, und daß man dann, wenn nur einer vorhanden ist, die
Unbestimmtheitsfläche in eine Nachstellfläche umwandelt, die
der Fläche einbeschrieben und auf diesen Abschnitt zentriert
ist.
So entspricht der gelieferte Standort einem wahrscheinlichen
Standort. Beim Fehlen eines Wegabschnitts in der Unbestimmt
heitsfläche, was beispielsweise auf einen Fehler in der Ak
tualisierung der Karte zurückzuführen sein kann, kann man den
Standort der Unbestimmtheitsfläche angeben, indem man gleich
zeitig vermeidet, den Wegabschnitt zu wählen, der dem errech
neten Standort am nächsten ist, jedoch offensichtlich nicht
zutreffend ist, da er außerhalb der Unbestimmtheitsfläche ge
legen ist.
Umgekehrt, im Fall von mehreren Abschnitten, kann man denje
nigen Abschnitt wählen, der für den wahrscheinlichsten gehal
ten wird, indem man gleichzeitig angibt, daß provisorisch
eine Mehrdeutigkeit besteht, die später beseitigt wird, wenn
der oder die nicht zutreffenden Abschnitte die sich bewegende
Unbestimmtheitsfläche "verlassen".
Im Fall des Fehlens oder einer Vielzahl von Abschnitten in
der Unbestimmtheitsfläche nimmt man in vorteilhafter Weise
eine Koppelnavigation vor.
In diesem Fall wächst die Unbestimmtheitsfläche weiter bis zu
dem Zeitpunkt, in dem sie wieder umgewandelt wird und kleiner
wird, wenn die Mehrdeutigkeit verschwindet.
Im Fall von mehreren Abschnitten in der Unbestimmtheitsfläche
wandelt man diese vorteilhafterweise um, indem man Abschnitte
ausscheidet, die Navigationskursen entsprechen, die mit den
von den Fühlern gelieferten Werten inkompatibel sind.
Man scheidet so die Mehrzahl der Mehrdeutigkeiten aus.
Vorteilhafterweise bestimmt man die Unbestimmtheitsfläche
durch eine Kalman-Filtrierung der von den Fühlern gelieferten
Werte.
Die Kalman-Filtrierung ist in den Veröffentlichungen
"Navigation inertielle optimale et filtrage statistique",
P. FAURRE et al., Ed. DUNOD, PARIS, und "Le filtrage et ses
applications", Labarrère, Ed. CEPADUES, TOULOUSE, FRANKREICH,
erläutert.
So nimmt die scheinbare Genauigkeit der Fühler allmählich zu,
was die Bestimmung von immer feineren Korrekturen gestattet.
Das Anwachsen der Unbestimmtheitsfläche zwischen zwei ihrer
Umwandlungen oder Nachstellungen wird auf diese Weise verrin
gert.
Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 ein Diagramm, das die Schritte des Verfahrens ver
anschaulicht,
Fig. 2 ein Diagramm, das schematisch die Elemente für die
Durchführung des Verfahrens darstellt, und
Fig. 3 eine Karte eines Verkehrswegenetzes, das zur Ortung
eines das erfindungsgemäße Verfahren benutzenden
Fahrzeugs dient.
Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich auf die Naviga
tion eines Fahrzeugs in einem Straßensystem, wobei das Fahr
zeug im vorliegenden Fall einen Entfernungsfühler (beispiels
weise einen Wegstreckenmesser) 1 und eine Fühlereinheit 3
besitzt, das die Richtung und den Standort liefert und im
vorliegenden Fall aus einem Richtungsfühler (beispielsweise
einem Magnetometer) und einem Standortfühler (beispielsweise
einem Meßfühler für ein GPS-Navigations-System) besteht, die
in den Fig. 1 und 2 dargestellt sind und Signale 2 bzw. 4
liefern, die insbesondere die zurückgelegte Strecke und den
Kurs des Fahrzeugs angeben. Die Signale 2 und 4 werden an ein
Kalman-Filter 7 angelegt, von dem ein Eingang mit einer Ta
statur 5 verbunden ist, mittels der der Fahrer des Fahrzeugs
dem Kalman-Filter ein Signal 6 für die Ausgangsposition des
Fahrzeugs eingeben kann (Schritt 40).
Das Kalman-Filter 7 errechnet zyklisch in einem Schritt 41
Daten 8, die einen neuen errechneten Standort 31 (Fig. 3) des
Wagens definieren, indem es von einem Zyklus zum anderen ei
nen Bewegungsvektor 22 errechnet, der der Summierung von Ein
zelbewegungen entspricht, d. h. von Geradensegmenten, die von
dem Wegstreckenmesser 1 geliefert und dem entsprechenden Kurs
zugeordnet werden, wobei dieser Vektor von dem vorhergehenden
errechneten Standort 21 ausgeht und zu dem neuen errechneten
Standort 31 führt. Wie später erläutert wird, geht der Bewe
gungsvektor tatsächlich manchmal (32) von einem Standort aus,
der ausgehend von dem errechneten Standort bestimmt worden
ist, nachdem er in Abhängigkeit von den Messungen der Fühler
nachgestellt wurde, und der somit näher bei dem tatsächlichen
Standort ist.
So kann das Kalman-Filter 7 in einem Schritt 42, wie im nach
stehenden erläutert wird, signifikante Daten 8a einer Unbe
stimmtheitsfläche 33 errechnen, die im vorliegenden Fall
durch eine Ellipse dargestellt ist, die den neuen errechneten
Standort 31 umgibt. Diese Fläche entspricht Standorten, die
angesichts der zuvor festgestellten Standortfehler möglich
sind, jedoch von vornherein eine geringere Wahrscheinlichkeit
als der neue errechnete Standort 31 haben, wobei sie jedoch
über einer bestimmten Wahrscheinlichkeitsschwelle liegt. So
ist die Fläche 33, ebenso wie eine Unbestimmtheitsfläche 23
dem vorhergehenden Standort 21 zugeordnet ist, dem Standort
31 vor der Nachstellung zugeordnet, und die Fläche 34 ist dem
Standort 35 zugeordnet.
Bei diesem Beispiel nahm das Fahrzeug einen geradlinigen Weg
von Norden (Pfeil ND) nach Süden, bevor in einem Kreisverkehr
20 nach Westen abbog (gestrichelte Pfeile), so daß die Unbe
stimmtheitszone 13a, 13b und 13c der vorhergehenden Standorte
in der Richtung Nord-Süd zugenommen hat (Unbestimmtheit in
der Messung des Wegstreckenmessers 1), während die Ost-West-
Unbestimmtheit quasi konstant geblieben ist, da bekannt ist,
daß das Fahrzeug sich auf der Straße befindet.
Die Daten 8 und 8A, die den neu errechneten Standort 31 und
die Unbestimmtheitsfläche 33 liefern, werden als Eingangsi
gnal an Vergleichsmittel 10 einer vektorisierten elektroni
schen Karte 9 angelegt, die einen Deskriptor bzw. Beschreiber
für die Wege des Straßensystems besitzt.
Nach einem unter bestimmten Umständen stattfindenden Schritt
43, der im nachstehenden erläutert wird, bestimmen die Ver
gleichsmittel 10 der Karte 9 nun in einem Schritt 44 den
Standort von innerhalb der Unbestimmtheitsfläche 33 gelegenen
Wegabschnitten N (N positive ganze Zahl), die nun potentiell
den realen Standort 35a des Wagens enthalten können. Der er
rechnete Standort liegt nämlich im allgemeinen - wie im vor
liegenden Fall der errechnete Standort 31 - außerhalb jedes
Wegs, und selbst wenn er auf einem Weg läge, könnte dieser
Weg der falsche sein.
Nach einem unter bestimmten Umständen stattfindenden Schritt
45, der im nachstehenden erläutert wird, und im Falle des
Vorhandenseins nur eines Wegabschnitts in der Unbestimmt
heitsfläche (33), was in einem Schritt 46 (N = 1) nachgeprüft
wird, bestimmt man, ob der reale Standort 35a sich auf diesem
Abschnitt (36) befindet. Ein den abgeleiteten Standort 35
darstellendes Signal 11 wird an ein die betreffende Region
der Karte 9 darstellendes Anzeigegerät 12 angelegt, um in ei
nem Schritt 47 den abgeleiteten Standort 35 auf dem Bild der
Karte 9 zu markieren. Das Signal 11 wird auch zu einem Ein
gang des Kalman-Filters 7 zurückgeführt. Das Kalman-Filter 7
schränkt nun in dem Nachstellschritt 43 die Unbestimmtheits
fläche 33 auf eine, nun Nachstellfläche genannte, Unbestimmt
heitsfläche 34 mit abgeflachter Form ein, die durch den oben
gewählten Abschnitt 36 bestimmt wird, und zwar vermehrt um
seitliche Margen, um der bekannten Genauigkeit der Karte 9
Rechnung zu tragen.
Die Anfangsunbestimmtheit bei der Durchführung des Verfahrens
wird a priori nach dem Abstand des betreffenden punktuellen
Standorts von dem realen Standort aufgestellt.
Wenn die Unbestimmtheitsfläche 33 auf die Fläche 34 be
schränkt ist, stellt das Kalman-Filter 7 nun den errechneten
Standort 31 auf den Standort (35) ein, der auf dem gewählten
Abschnitt 36 liegt und der die a priori höchste Wahrschein
lichkeit besitzt. Der neue Bewegungsvektor 32 wird nun nach
gestellt und geht, wie im vorstehenden angegeben wurde, von
dem abgeleiteten Standort 35 und nicht von dem nun offenkun
dig unrichtigen errechneten Standort 31 aus.
Außerdem führt das Kalman-Filter 7 eine Rechnung zur Abschät
zung eines Fehlermodells und damit der Fehler der Fühler 1
und 3 durch, d. h. in Kenntnis des Werts der durchgeführten
Standortnachstellung (31, 35) leitet es für jeden Fühler 1, 3
eine Korrekturgesetzmäßigkeit ab, die Bewegungs- und Kurs
werte liefert, die zum wahrscheinlichsten Standort 35 führen,
und die in der Folge wiederverwendet wird. Da bei einer ein
zigen Nachstellung im allgemeinen mehrere Bewegungs- und
Kurskorrekturpaare angebracht sind und da andere Variable
ebenfalls mit Fehlern behaftet sind, ist es zu verstehen, daß
die Korrekturgesetzmäßigkeit jedes Fühlers nur allmählich un
ter Berücksichtigung der Gesamtheit der durch das Kalman-Fil
ter hindurchgegangenen Nachstellungen erstellt wird.
Wenn in einem Schritt 48 festgestellt wird, daß sich kein
Wegabschnitt in der Unbestimmtheitsfläche 33 befindet, ist
bei diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß auf dem Anzei
gegerät 12 die ganze Unbestimmtheitsfläche 33 sowie der wahr
scheinlichste Standort markiert werden und daß eine Koppelna
vigation vorgenommen wird (vom Schritt 49 die Schleife zurück
zum Schritt 41), indem man auf eine spätere Standortnachstel
lung wartet. Man kann auch eine Vergrößerung der Ausdehnung
der Unbestimmtheitsfläche 33 vorsehen, indem man die Wahr
scheinlichkeitsschwelle von vornherein senkt, bis sie einen
Straßen- oder Wegabschnitt umfaßt, und die zugeordnete Wahr
scheinlichkeit anzeigen.
In der Unbestimmtheitsfläche können sich mehrere Wegabschnit
te befinden (N < 1 im Schritt 48), was bei der Fläche 23 der
Fall ist. Obwohl man auf die Gefahr hin, daß man sich
täuscht, einen anzuzeigenden Standort 25a auf dem nächstgele
genen Wegabschnitt 27 wählen kann, ist hier vorgesehen, den
Vergleichsmitteln der Karte 9 die den Kurs des Wagens ab
schätzende Zustandsvariable 11 des Kalman-Filters 7 zu lie
fern. Dieser Kurs (11), der auch von den früheren, in dem
Schritt 44 gelieferten Ergebnissen abgeleitet werden kann,
wird im Schritt 45 mit Merkmalen der kandidierenden Wegab
schnitte der vektorisierten Karte, d. h. der Richtung des
Wegabschnitts und ggf. seine Einbahnrichtung, verglichen.
Außerdem prüfen die Vergleichsmittel 10, ob ein Zusammenhang,
d. h. eine Verbindung zwischen dem vorhergehenden tatsächli
chen Standort (13c) und jedem der kandidierenden Wegabschnit
te 26, 27 durch Wege besteht. Die Wegabschnitte mit Merkma
len, die nicht gleichzeitig die mit dem Kurs und der Verbin
dung zusammenhängenden Kriterien erfüllen, werden ausgeschie
den, so daß häufig die Anzahl kandidierender Wegabschnitte
auf N = 1 reduziert werden (Schritt 46).
Unter "kandidierenden" Wegabschnitten werden hier Wegab
schnitte verstanden, die potentiell den tatsächlichen Stand
ort des Fahrzeugs enthalten können. Die Entscheidung erfolgt
dann im der beschriebenen Weise, wenn die Unbestimmtheit be
seitigt worden ist.
Bei Weiterbestehen einer Mehrdeutigkeit, wie es in diesem
Beispiel bei der Fläche 23 der Fall ist, wird im vorliegenden
Fall die Unbestimmtheitsfläche 23 angezeigt (unterbrochen ge
zeichneter Pfeil zum Anzeigegerät 12 in Fig. 1) sowie der
Standort 25a auf dem wahrscheinlichsten Wegabschnitt 27.
Man erkennt, wenn die Unbestimmtheitsfläche 23 also den
Standort 23a einnehmen würde, würde der Kurs eines Abschnitts
27a zeitlich nach dem Abschnitt 27 die Beseitigung der Mehr
deutigkeit gestatten, indem die getroffene Wahl rückgängig
gemacht wird und ein Abschnitt 26a nach dem Abschnitt 26 ge
wählt wird.
Im Fall einer noch größeren Unbestimmtheitsfläche liefern die
Vergleichsmittel 10 ein Datenverarbeitungsausgangsignal, das
die Form des zurückgelegten Wegs und die relativen Standorte
signifikanter Richtungsänderungen synthetisiert. Diese Daten
verarbeitungsausgangssignale können eine Ableitung eines ab
soluten Standorts des Fahrzeugs gestatten, indem eine Methode
der Bewegungsbahnkorrelation, wie sie oben erwähnt wurde,
verwendet wird.
Um die Positions- und Formänderungen der Kreuzungen, wie
z. B. des Kreisverkehrs 20 oder die Unbestimmtheit, die damit
verbunden ist, daß die Kurven eng oder weit "genommen" wer
den, unberücksichtigt zu lassen, nimmt das beschriebene
System keine Nachstellung an den Stellen vor, an denen der
Wegverlauf sich schnell ändern kann, wie z. B. an Kreuzungen.
Zu diesem Zweck läßt die Kurs-Zustandsvariable 11 den Ver
gleich mit der Karte 9 nur zu, wenn der Wagen einen im we
sentlichen konstanten Kurs auf einer bestimmten Strecke ein
gehalten hat, die in Form einer anderen (nicht dargestellten)
Zustandsvariablen geliefert wird, die vom Kalman-Filter 7
kommt, und zwar ausgehend vom Signal 2 des Wegstreckenmessers
1. Man vermeidet auf diese Weise eine Interpretation der Weg
längenänderungen, die z. B. mit der Ausbildung bzw. Strecken
führung eines Kreisverkehrs (20) verbunden sind. Eine Kreu
zung kann dann durch Extrapolation der zu ihr führenden Wege
mit genau definierten Richtungen definiert werden.
Obwohl das vorliegende Beispiel einen in einem Straßensystem
fahrenden Wagen betrifft, kann das erfindungsgemäße Verfahren
auf jedes Fahrzeug angewandt werden, das sich auf Boden-,
Luft-, oder Seeverkehrswegen bewegt, wie Flüssen oder gekenn
zeichneten Navigationsfahrrinnen im Meer, die markiert sein
können, damit das Fahrzeug ihnen folgt. Im Fall der Naviga
tion auf Seewegen kann außerdem ein Relativgeschwindigkeits
fühler (Log) verwendet werden.
Wenn man über ausreichend leistungsfähige Recheneinrichtungen
in den Vergleichsmitteln 10 verfügt, kann man außerdem im
Fall des Vorhandenseins von mehreren Wegabschnitten in der
Unbestimmtheitsfläche vorsehen, daß das Verfahren auf jeden
der Abschnitte angewendet wird, als wenn er der einzige wäre,
und daß anschließend allmählich die Abschnitte ausgeschieden
werden, die Navigationsdaten entsprechen, die mit den von den
Fühlern 1, 3 gelieferten Werten 2, 4 inkompatibel sind.
Man kann auf diese Weise eine begrenzte Anzahl von potentiel
len Bewegungsbahnen rechnerisch verfolgen und sie ausschei
den, wenn die Wahrscheinlichkeit, daß sich das Fahrzeug auf
ihnen befindet, kleiner als eine bestimmte Schwelle wird.
Claims (7)
1. Navigationsverfahren an Bord eines Fahrzeugs, in wel
chem man in Kenntnis des Ausgangsstandorts (6) des
Fahrzeugs Standortdaten (8) des Fahrzeugs ausgehend von
Werten (2, 4) errechnet (31, 41), die von an Bord des
Fahrzeugs befindlichen Navigationsfühlern (1, 3) gelie
fert werden, diese errechneten Daten (8) mit einer vek
torisierten elektronischen Karte (9) für eine geogra
phischen Zone, in der sich das Fahrzeug bewegt, ver
gleicht, um einen Wegabschnitt (36) zu wählen, der den
wahrscheinlichsten Standort (35) des Fahrzeugs enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß man für den Vergleich die errechneten Standortdaten (8) durch Daten (8A) ergänzt (42), die für eine den er rechneten Standort (31) umgebende Unbestimmtheitsfläche (23; 33) repräsentativ sind,
daß man mindestens einen Wegabschnitt (26, 27; 36) sucht (44), der im Inneren der Unbestimmtheitsfläche (23; 33) liegt,
und daß man dann, wenn nur ein Wegabschnitt (36; 46) vorhanden ist, die Unbestimmtheitsfläche in eine Nach stellfläche (34) umwandelt, die der Unbestimmtheitsflä che (23; 33) eingeschrieben ist und die auf diesen Wegabschnitt (36) eingestellt ist.
dadurch gekennzeichnet,
daß man für den Vergleich die errechneten Standortdaten (8) durch Daten (8A) ergänzt (42), die für eine den er rechneten Standort (31) umgebende Unbestimmtheitsfläche (23; 33) repräsentativ sind,
daß man mindestens einen Wegabschnitt (26, 27; 36) sucht (44), der im Inneren der Unbestimmtheitsfläche (23; 33) liegt,
und daß man dann, wenn nur ein Wegabschnitt (36; 46) vorhanden ist, die Unbestimmtheitsfläche in eine Nach stellfläche (34) umwandelt, die der Unbestimmtheitsflä che (23; 33) eingeschrieben ist und die auf diesen Wegabschnitt (36) eingestellt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem man im Fall des Fehlens oder einer Mehrzahl
(48) von Wegabschnitten (26, 27; 36) in der Unbestimmt
heitsfläche (23; 33) eine Koppelnavigation (49) durch
führt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem man im Fall einer Vielzahl von Wegabschnitten
(26, 27, 27a; 36) in der Unbestimmtheitsfläche (23, 33)
das Verfahren auf jeden der Wegabschnitte (26, 27, 27a;
36) anwendet, als wenn nur einer vorhanden wäre, und
anschließend allmählich diejenigen Wegabschnitte (27a)
ausscheidet, die Navigationsdaten (11) entsprechen, die
mit den von den Fühlern (1, 3) gelieferten Werten (2,
4) inkompatibel sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem man im Fall einer Vielzahl (48) von Wegab
schnitten (26, 27; 36) in der Unbestimmtheitsfläche
(23; 33) diese umwandelt (45), indem man Wegabschnitte
(27a) ausscheidet, die Navigationsdaten (11) entspre
chen, die mit den von den Fühlern (1, 3) gelieferten
Werten (2, 4) inkompatibel sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem man den Vergleich mit der Karte (9) nur zuläßt,
wenn das Fahrzeug auf einer bestimmten Strecke einen im
wesentlichen konstanten Navigationsparameter (4; 11)
eingehalten hat.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem man die Unbestimmtheitsfläche (23; 33) durch
eine Kalman-Filtrierung (7) bestimmt, die von den Füh
lern (1, 3) gelieferte Werte (2, 4) verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
bei dem man nach der Kalman-Filtrierung daraus systema
tische Korrekturen der Kalibrierung der Fühler (1, 3)
bestimmt.
Applications Claiming Priority (1)
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Family
ID=9450730
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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