Die Erfindung betrifft eine Erntemaschine, insbesondere einen
selbstfahrenden Feldhäcksler mit einem Bedienplatz, insbesondere
einer Fahrerkabine und einer Abgabevorrichtung, insbesondere
einem Auswurfbogen zur Förderung von aufgenommenem und
bearbeitetem Erntegut auf einen Transportwagen, wobei eine an
der Abgabevorrichtung angebrachte, elektrooptische Vorrichtung
zur Richtungssteuerung der Abgabevorrichtung beim Fördervorgang
auf den Transportwagen vorgesehen ist.
Eine derartige Landmaschine, insbesondere in der Ausführung als
selbstfahrender Feldhäcksler ist aus der DE 31 12 826 A1
bekannt. Hierbei ist eine elektrooptische Einrichtung
vorgesehen, die an dem Auswurfbogen des Feldhäckslers befestigt
ist und einen Abtastbereich mit einem optischen Signal (z. B.
gebündelter Lichtstrahl) beleuchtet. An dem mitgeführten
Sammelfahrzeug oder Transportwagen ist hierbei ein Reflektor
angeordnet, der das optische Signal zur elektrooptischen
Einrichtung zurückreflektiert, die das reflektierte
Ausgangssignal empfängt und Logikeinrichtungen derart ansteuert,
daß Steuersignale erzeugt werden, die zum Antrieb eines Motores
zur Richtungssteuerung des Auswurfbogens verwendet werden. Diese
Vorrichtung zur automatischen Steuerung steuert hierbei jedoch
den Auswurfbogen nur in Horizontalschwenkrichtung an, wie dies
insbesondere bei Kurvenfahrt erforderlich ist. Obwohl somit für
die automatische Steuerung ein erheblicher Bauaufwand betrieben
wird, bedarf diese automatische Steuerung der manuellen
Nachführung, um hier eine gleichmäßige Füllung des
Transportwagens zu ermöglichen.
Diese Ausführung mit einem direkt an den Feldhäcksler
angehängten Transportwagen hat sich jedoch in der Praxis nicht
durchgesetzt, da das direkte Anhängen eines Transportwagens an
einen selbstfahrenden Feldhäcksler kaum mehr betrieben wird.
Dies hat den Grund, daß die modernen Feldhäcksler einen sehr
hohen Erntegutdurchsatz haben, so daß ein Transportwagen in
Minutenschnelle gefüllt ist, und somit ein sehr häufiges
Umhängen des Transportwagens erfolgen müßte mit entsprechender
Stillstandzeit des Feldhäckslers. Daher wird in der Praxis im
allgemeinen der Transportwagen mittels eines Traktors oder
sonstigen Zugfahrzeuges neben dem Feldhäcksler parallel geführt,
so daß ein "fliegender" Wechsel zwischen einem vollen und einem
leeren Transportwagen erfolgen kann. Dabei sind häufig für einen
einzigen Feldhäcksler je nach Länge des Transportweges vom Feld
zum Lagersilo zehn oder noch mehr Transportwagen im Einsatz.
Bei dem System gemäß der DE 31 12 826 A1 müßte somit jeder
einzelne Transportwagen mit einem Reflektor an der Vorderseite
des Transportwagens ausgerüstet sein. Hierbei ergeben sich
jedoch wiederum zwei Nachteile, nämlich, daß besagter Reflektor
an der Vorderseite des Transportwagens größtenteils von der
Traktorkabine abgedeckt wäre, insbesondere, wenn der
Transportwagen parallel und im wesentlichen neben dem
Feldhäcksler fährt. Zudem liegt der Reflektor etwa im
Abwurfbereich des Erntegutes, so daß leichteres Erntegut, wie
beispielsweise Maislieschen den Strahlengang unterbrechen können
oder Staub den Reflektor unwirksam macht.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die oben
erwähnten Nachteile zu vermeiden und insbesondere eine einfache,
wirksame und dennoch in der Bedienung bequeme
Steuerungsvorrichtung für eine Erntemaschine zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Erntemaschine gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 1.
Durch die Ausbildung der elektrooptischen Vorrichtung durch eine
Kamera anstatt einem Sender für einen gebündelten Lichtstrahl
wird erreicht, daß auf der Transportwagenseite keinerlei
Reflektoren benötigt werden. Somit arbeitet das vorgeschlagene
Steuerungssystem selbständig, d. h. ohne an jedem einzelnen
Transportwagen besondere Vorkehrungen oder Vorrichtungen treffen
zu müssen. Dadurch genügt die Einrichtung des Steuerungssystems
alleine an der Erntemaschine, wobei unabhängig eine Vielzahl von
unterschiedlichen Transportwagen Verwendung finden können.
Dadurch wird der Gesamtaufwand erheblich reduziert, wobei auch
auf die Sauberkeit der Reflektoren oder der Zugänglichkeit für
einen Lichtstrahl nicht geachtet werden muß.
Durch die Ausrichtung des Überwachungsbereiches der Kamera auf
den Endbereich der Abgabevorrichtung und den Laderaum des
Transportwagens ist für die Bedienperson in der Fahrerkabine
durch die Ausrichtung oder Stellung des Endbereiches,
insbesondere der Auswurfklappe des Auswurfbogens in der
Ausbildung als Feldhäcksler die Förderrichtung bezüglich des
Laderaums des Transportwagens genau und in ergonomisch günstiger
Weise ersichtlich, da sich der Fahrer nicht dauernd zum
Transportwagen hin umdrehen muß. Durch die überlagerte
Darstellung des Endbereiches, insbesondere der Auswurfklappe
oder eines daran angeordneten Peilstrahls einerseits und des
Laderaums des Transportwagens andererseits ist damit die exakte
Ausrichtung der Abgabevorrichtung sowohl in Horizontalrichtung
als auch in Vertikalrichtung ersichtlich. Durch diese
überlagerte Darstellung an dem Monitor kann die Bedienperson
somit auf den ersten Blick die Orientierung des Erntegutstrahls
in Rechts/Links- bzw. Auf/Ab-Richtung erkennen und ggfs.
nachregeln, so daß die Abgabevorrichtung auch bei Kurvenfahrt
oder stark hügeligem Gelände rasch nachgeregelt werden kann,
damit der mit hoher Geschwindigkeit geförderte Erntegutstrahl
nicht an dem Laderaum des Transportwagens vorbeigeschleudert
wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß durch die Erfassung und
Darstellung des Endbereiches der Abgabevorrichtung, insbesondere
der Auswurfklappe gegenüber dem Stand der Technik auch eine
Orientierung in Höhenrichtung zugleich mit der überlagerten
Darstellung in Breitenrichtung möglich ist. Die bevorzugte
Darstellung der Auswurfklappe an dem oberen Rand des Monitors
dient dabei als Peilmarke, mit der in Art einer Kimme-Korn-
Anvisierung somit der Auftreffbereich im Laderaum des
Transportwagens genau angepeilt werden kann. Diese Peilung läßt
sich durch einen über oder seitlich neben der Auswurfklappe
befestigten Lichtstrahlsender, insbesondere einen Laser oder
eine lichtstarke Beleuchtung (Spot) weiter verbessern.
In bevorzugter Ausführung ist hierbei die Kamera mit einem
Weitwinkelobjektiv, wie bei Video- oder CCD-Kameras üblich,
ausgerüstet, wobei die Gesamtlänge des Laderaumes des
Transportwagens erfaßt wird, so daß durch die Vertikalsteuerung
(Auf/Ab) der Auswurfklappe der gesamte Laderaum überstrichen
werden kann. Damit kann der Fahrer die Steuerung der
Auswurfklappe durch einen Steuerknüppel in Art eines Joysticks
direkt vom Bedienplatz aus übernehmen, wobei der Steuerknüppel
bevorzugt im Anschluß an den Monitor mit gleicher Ausrichtung
angeordnet ist, so daß direkt im Blickfeld des Fahrers die
entsprechende Steuerung durch rechts/links bzw. vor/zurück für
die Richtungssteuerung der Auswurfrichtung zur Anpassung an die
Wagenlänge erfolgen kann, und das Ergebnis durch die
Rückkoppelung auf dem Monitor sofort ersichtlich ist. Durch
diese schnell ansprechende Steuerung können damit auch
kurzzeitige Abstandsänderungen zwischen dem Feldhäcksler und dem
Transportwagen, wie dies beispielsweise bei Schaltvorgängen
und/oder Bremsvorgängen entweder des Feldhäckslers oder des
Transportwagens auftritt, vorgenommen werden.
In bevorzugter Ausführung kann jedoch anstatt dieser manuellen
Steuerung auch eine automatische oder halbautomatische Steuerung
für beide oder eine Bewegungsrichtung des Auswurfbogens
vorgenommen werden, indem die von der Kamera aufgenommene
Außenbegrenzung des Laderaumes als Grenzbereich mittels einer
Bilderfassung definiert wird, und als weitere graphische
Bedingung festgelegt wird, daß das ebenfalls von der Kamera
erfaßte und in Art eines Cursors auf dem Monitor bewegte Bild
des Endbereiches der Abgabevorrichtung (insbesondere der
Auswurfklappe) die auf dem Monitor abgebildete Außenbegrenzung
des Laderaumes nicht verlassen darf. Wenn sich somit das von der
Kamera erfaßte Bild der Auswurfklappe, z. B. bei einem
Bremsvorgang des Transportwagens und/oder einer Beschleunigung
des Feldhäckslers dem der Rückwand des Transportwagens
entsprechenden Linie annähert, wird ein Steuersignal gegeben,
daß die Auswurfklappe nach unten abgesenkt und/oder der
Auswurfbogen verdreht wird, so daß die Abwurflänge des
Erntegutes verkürzt wird.
Da zudem die jeweils aufgenommenen Bilder des Transportwagens
bzw. des Endbereiches der Abgabevorrichtung im wesentlichen die
gleichen sind, nämlich eine rechteckige Form des Laderaums des
Transportwagens und eine relativ kurze Kante der Auswurfklappe,
die auf dem Monitor im wesentlichen als kurzer Strich oder
Kreisbogenabschnitt erscheint, können mittels einer
Graphikverarbeitung diese beiden sich überlagernden, typischen
Bilder schematisiert werden und mittels eines
Kontrastverstärkers diese beiden relativ zueinander beweglichen,
jedoch auch als Gesamtheit beweglichen Bilder zueinander
deutlicher dargestellt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
weiteren Unteransprüche.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen
näher erläutert und beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der Erntemaschine mit
einem zugeordneten Transportwagen; und
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Abgabevorrichtung der
Erntemaschine mit dem zugeordneten Steuerungssystem.
In Fig. 1 ist eine Erntemaschine 1 in der Form eines
selbstfahrenden Feldhäckslers dargestellt, der im Ernteeinsatz
parallel und vor einem Transportwagen 2 mit einem Laderaum 2a
fährt. Der Transportwagen 2 ist von einem hier nur in
Strichlinien dargestellten Traktor 3 gezogen, der hier
größtenteils durch die Erntemaschine 1 aufgrund der versetzten
Fahrtrichtung verdeckt ist. An der Erntemaschine 1 ist für den
Fahrer ein Bedienplatz 4 vorgesehen, der im allgemeinen als
geschlossene Fahrerkabine ausgebildet ist. Aufgrund der erhöhten
Anordnung des Bedienplatzes 4 an der Vorderseite der
Erntemaschine 1 hat der Fahrer einen guten Blick auf eine
Aufnahmevorrichtung 5, die in der hier dargestellten Ausführung
als Maisgebiß ausgebildet ist, jedoch für den Graseinsatz auch
eine Pick-up sein kann. Die Aufnahmevorrichtung 5 schneidet den
aufzunehmenden Mais ab und fördert ihn an eine
Häckselvorrichtung 6 unterhalb des Bedienplatzes 4. Die
Häckselvorrichtung 6, insbesondere in der Ausführung als
Trommelhäcksler schleudert das zerkleinerte Erntegut in
Verbindung mit einem nicht näher bezeichneten, nachgeschalteten
Wurfgebläse mit hoher Geschwindigkeit durch eine
Abgabevorrichtung 7, die in üblicher Form als Auswurfbogen 7c
ausgebildet ist. Der Auswurfbogen 7c ist hierbei zur seitlichen
Steuerung des aus der Abgabevorrichtung 7 mit hoher
Geschwindigkeit austretenden, strichpunktiert dargestellten
Erntegutstrahls A um eine Hochachse 7a nach rechts bzw. links
drehbar. Zur weiteren Einstellung des Erntegutstrahls A in
Längsrichtung bezüglich des Laderaums 2a des Transportwagens 2
ist am Endbereich 7b der Abgabevorrichtung eine Auswurfklappe 8,
bevorzugt als sog. Doppelklappe vorgesehen, die um wenigstens
eine horizontale Achse 8a in Höhenrichtung entsprechend dem
gezeigten Pfeil in Zeichenebene verstellbar ist. Wenn die
Auswurfklappe 8 somit gegenüber der gezeichneten Stellung
abwärts bzw. nach unten in Richtung V geschwenkt wird, trifft
der Erntegutstrahl weiter vorne (bezogen auf die Fahrtrichtung)
im Laderaum 2a des Transportwagens 2 auf. Die Gegenrichtung ist
hierbei mit den Buchstaben Z gekennzeichnet, da dann der
Erntegutstrahl A weiter zurück in dem Laderaum 2a auftrifft,
bzw. der Transportwagen 2 durch eine Abstandsänderung bezüglich
des Feldhäckslers 1 weiter zurück versetzt fahren kann. Es sei
darauf hingewiesen, daß der hier eingezeichnete Abstand a im
Betrieb nur schwierig einzuhalten ist, da gerade am Feldanfang
oder am Feldende Beschleunigungs- und/oder Bremsvorgänge
erforderlich sind, die von den beiden Fahrern nur schwer
synchronisiert werden können. Auch bei Schaltvorgängen ändert
sich der Abstand a entsprechend, so daß durch Nachregelung der
Auswurfklappe 8 der Abwurfwinkel des Erntegutstrahles A dauernd
nachgestellt werden muß. Andererseits muß die Lage der
Abgabevorrichtung 7 in Breitenrichtung (rechts/links)
insbesondere bei Kurvenfahrten häufig nachgestellt werden.
Hierbei kommt erschwerend dazu, daß viele Fahrer beim
Ernteeinsatz eine nahezu parallele Fahrweise bevorzugen, also
Traktorfahrer und Häcksler in Fahrtrichtung etwa gleichauf sind.
Da hierbei der Auswurfbogen ca. 45-60° zur Fahrtrichtung
ausgerichtet ist, muß dann bei einer Änderung des Abstands a
sogar sowohl um die Hochachse 7a als auch um die Horizontalachse
8a nachgeregelt werden.
Neuerungsgemäß ist nunmehr an der Unterseite des Auswurfbogens
7c eine Kamera 9, z. B. eine Video- oder CCD-Kamera vorgesehen,
die mit ihrem durch zwei Strichpunktlinien angedeuteten
Überwachungsbereich B sowohl auf den Endbereich 7b der
Abgabevorrichtung 7, also in diesem Ausführungsbeispiel auf die
Auswurfklappe 8 und auch auf den Laderaum 2a des Transportwagens
2 ausgerichtet ist. Das durch die Kamera 9 aufgenommene Bild
wird an einen an dem Bedienplatz 4 innerhalb der Fahrerkabine
angeordneten Monitor 10 angezeigt. Dieser Monitor 10 ist
bevorzugt schräg vor dem Fahrer angeordnet, so daß er den
Monitor 10 zusammen mit der Aufnahmevorrichtung 5 im Blickfeld
hat. Die Kamera 9 ist bevorzugt mit einem Weitwinkelobjektiv
ausgerüstet, um die Gesamtlänge des Laderaums 2a des
Transportwagens 2 zu erfassen, und auf dem Monitor 10 als Bild
2a′ (vgl. Fig. 2) darstellen zu können, wobei ebenfalls der
Endbereich 7b der Abgabevorrichtung 7 mit der Auswurfklappe 8
als entsprechende Bilder 7b′, 8′ in einander überlagerter
Darstellung auf dem Monitor 10 angezeigt werden. Um auch bei
Nacht Arbeiten durchführen zu können, kann neben der ohnehin
vorhandenen Beleuchtung des Rückraums der Erntemaschine 1 auch
an dem Auswurfbogen 7c selbst noch ein parallel zur Kamera 9
ausgerichteter Scheinwerfer 11 angeordnet sein, um eine
entsprechende Ausleuchtung des Arbeitsbereiches im Laderaum 2a
sicherzustellen. Zur Steuerung der Abgabevorrichtung 7 bezüglich
des Transportwagens 2, also einem Verschwenken des Auswurfbogens
7 um die Hochachse 7a in Breitenrichtung (rechts/links), wie
dies in Fig. 2 mit den Buchstaben R und L angedeutet ist, ist im
Griffbereich am Bedienplatz 4 ein Steuerknüppel 12 in Art eines
Joysticks vorgesehen, mit dem neben der Rechts/Links-Steuerung
(mittels eines auf die Hochachse 7a wirkenden Verdreh- oder
Stellmotors 13) auch die Verstellung des Endbereiches 7b,
insbesondere der Auswurfklappe 8 um die Horizontalachse 8a
(mittels eines Verstellmotors 14) erfolgt, um damit den
Abwurfwinkel des Erntegutstrahls A bezüglich des Transportwagens
2 einzustellen.
Die vorstehend erwähnte Anordnung ist in Fig. 2 vergrößert
dargestellt, wobei die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1
verwendet werden. Wie ersichtlich, sind hier auf dem Monitor 10
im oberen Bereich der Endbereich 7b der Abgabevorrichtung 7 mit
der Auswurfklappe 8 als entsprechende Bilder 7b′ und 8′
dargestellt, sowie das Bild 2a′ des Laderaums 2a. Hierbei ist
wesentlich, daß sich diese Bilder in Überdeckung oder
Überlagerung befinden, so daß die Bedienperson auf einen Blick
beurteilen kann, in welchem Bereich des Transportwagens 2 der
Erntegutstrahl A auftrifft. Wenn somit der Fahrer des Traktors 3
stark bremsen würde oder sich beispielsweise verschaltet, würde
sich das Bild 2a′ des Transportwagens 2 aufgrund der
Vergrößerung des Abstandes a (vgl. Fig. 1) auf dem Monitor 10
nach oben hin bewegen, so daß bei weiterer Abbremsung die
Vorderkante des Laderaumes 2a sich mit dem hier zur
Verdeutlichung leicht gekrümmt als Kreisbogenabschnitt
dargestellten Bild 8′ der Auswurfklappe 8 überschneiden würde.
Dies würde bedeuten, daß der Erntegutstrahl A sich zum vorderen
Ende des Laderaumes 2a hin bewegt oder sogar darüber hinaus, so
daß der Erntegutstrahl A auf der Vorderwand des Transportwagens
2 auftreffen würde. Durch entsprechende Nachsteuerung an dem
Steuerknüppel 12, nämlich hier in Richtung "zurück", also in die
mit dem Buchstaben Z gekennzeichnete Richtung würde der
Verstellmotor 14 für die Auswurfklappe 8 angesteuert werden, und
zwar nach oben hin verschwenken, so daß gegenüber dem insgesamt
nach oben geschobenen Bild 2a′ auch die Abb. 8′ der
Auswurfklappe 8 sich auf den Monitor 10 nach oben bewegt, da sie
sich zunehmend aus dem Überwachungsbereich B nach oben hin
entfernt. Hierdurch wird zugleich wieder die Überlagerung der
Bilder 8′ und 2a′ erreicht, also daß sich das hier bogenförmig
dargestellte Abbild 8′ der Auswurfklappe 8 wieder innerhalb des
trapezförmigen Abbildes 2a′ des Laderaumes 2a befindet. Durch
diese gegenseitige Zuordnung von, Auswurfklappe 8 und Laderaum 2a
bzw. der von der Kamera 9 aufgenommenen Bilder muß der Fahrer
lediglich darauf achten, daß sich das Bild 8′ innerhalb des
trapezförmigen Rahmens 2a′ befindet, wobei neben der Nach-Oben-
und Unten-Bewegung auf dem Monitor 10 auch seitliche Bewegungen
in Rechts-/Linksrichtung oder Schrägstellungen erfaßt werden.
Der Fahrer muß somit in Art einer von Computer- oder
Videospielsteuerungen bekannten Cursorsteuerung nur darauf
achten, daß sich das Abbild 8′ der Auswurfklappe 8 innerhalb des
trapezförmigen Rahmens 2a′, d. h. dem Abbild des Laderaums 2a,
befindet.
Zur Verstärkung des Kontrastes und deutlicheren Darstellung kann
dabei die von Bildverarbeitungssystemen her bekannte Tatsache
ausgenutzt werden, daß, die Transportwagen 2 grundsätzlich eine
rechteckige Grundfläche aufweisen, so daß der Laderaum 2a auf
dem Monitor 10 aufgrund der Perspektivabbildung als
trapezförmiges Abbild 2a′ erscheint, wie dies hier in besonders
starken Linien angedeutet ist. Durch eine graphische Auswertung
oder rechnergesteuerte Bilderkennung kann diese, im wesentlichen
immer gleichbleibende Grundform erkannt werden und
beispielsweise durch farbige Anlegung die Kontrastwirkung auf
dem Monitor 10 erhöht werden. Entsprechendes gilt für die
Auswurfklappe 8 bzw. deren Bild 8′, da auch dieses Bild in den
Abmessungen grundsätzlich gleich bleibt und sich nur auf dem
Monitor 10 je nach Schwenkstellung um die Horizontalachse 8a
nach oben bzw. nach unten verschiebt.
In Weiterbildung dieser Bilderkennung der jeweiligen
Relativstellung der Auswurfklappe 8 bzw. dessen Abbild 8′ kann
auch durch entsprechende Bildverarbeitung definiert werden, daß
mittels einer automatischen Steuerung anstatt der manuellen
Nachsteuerung durch den Schaltknüppel 12 die Verstellmotoren 13
und 14 so angesteuert werden, daß das Bild 8′ der Auswurfklappe
8 das als trapezförmiger Rahmen erscheinende Bild 2a′ des
Laderaumes 2a nicht verlassen darf. Wenn somit der Fahrer des
Traktors 3 scharf zu einer Seite lenkt, würde sich der
trapezförmige Rahmen 2a′ seitlich auf dem Monitor 10 bewegen
oder schrägstellen, so daß sich ein Berührungspunkt mit dem Bild
8′ ergibt. Bei Auftreten dieser Berührung kann somit durch ein
entsprechendes Graphikprogramm der Verstellmotor 13 angesteuert
werden (oder bei halbautomatischer Ausführung ein Warnsignal an
den Fahrer gegeben werden, das z. B. mit zunehmender
Überschneidung von den Bildelementen 8′ mit 2a′ intensiver
wird), um somit die hier auf dem Monitor 10 gezeigte Stellung
einzuhalten, nämlich, daß das Bild 8′ innerhalb des
trapezförmigen Rahmens 2a′ eingeschlossen ist, jedoch diese hier
stärker gezeichnete Linie nicht berührt bzw. bei Auftreten von
Berührungen aufgrund von Abweichungen zwischen der Erntemaschine
1 und dem Transportwagen 2 eine entsprechende Korrektur über die
Verstellmotoren 13 und/oder 14 vorgenommen wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß eine derartige Bildverarbeitung
und Bildtypisierung aus dem Videobereich an sich bekannt ist,
ebenso die hier verwendeten Kameras 9 mit Autofocussystemen und
entsprechende Monitore 10. Durch die Verwendung derartiger
Standardbauteile ergibt sich durch das vorgeschlagene
Steuerungssystem für die Erntemaschine 1 ein tragbarer
Kostenaufwand, der zudem durch die erreichten Vorteile, nämlich
die Entlastung der beiden Fahrer der Erntemaschine bzw. des
Traktors, sowie eine vollständige Füllung des Transportwagens 2
ohne die Gefahr von Erntegutverlusten durch Vorbeilenken des
Erntegutstrahles A an dem Transportwagen 2 durch unerfahrene
Fahrer ausgeglichen wird. Es sei darauf hingewiesen, daß selbst
bei einer farbigen Anlegung der Bildelemente 2a′ und 8′ eine
Schwarz-/Weiß-Kamera ausreicht, da aufgrund der typischen
Umrisse diese Bilder schematisiert werden können und erst durch
Software farbig angelegt werden.
Zur Unterstützung und Verbesserung der Peil- und Zielgenauigkeit
kann auf der Auswurfklappe 8 auch ein Lichtsender 15 z. B. ein
Laser oder lichtstarker Spot angeordnet sein, der mit einem
Lichtstrahl 16 aufgrund der parallelen Ausrichtung den
Auftreffpunkt 16′ des Erntegutstrahls A im Laderaum 2a markiert.
Dieser Auftreffpunkt 16′ ist als Lichtfleck ebenfalls auf dem
Monitor 10 dargestellt, und erleichtert die Anpeilarbeit des
Fahrers zusätzlich, da hierdurch der Auftreffpunkt des
Erntegutstrahls A simuliert wird. Es sei darauf hingewiesen, daß
bei seitlicher Anordnung des Lichtsenders 15 an der
Auswurfklappe 8 der Lichtstrahl 16 mit seinem Auftreffpunkt 16′
auch bei Betrieb und breitem Erntegutstrahl A sichtbar ist.
Dadurch kann der Auftreffpunkt 16′ auf dem Monitor 10 die
Abbildung der Auswurfklappe 8 als Peilmarke 8′ ergänzen oder
zumindest teilweise ersetzen. Anstatt des Lichtsenders 15 mit
dem Lichtstrahl 16 kann auch die Verdrehposition der
Auswurfklappe 8 durch Abtastung der Horizontalachse 8a oder der
Verstellposition des Verstellmotors 14 erfaßt werden, und
mittels einer Datenleitung 17 an den Monitor 10 eingegeben
werden. Hierdurch läßt sich die Bewegung der Peilmarke 8′ oder
16′ in y-Richtung steuern, so daß sich durch die von der Kamera
9 festgelegten Position in x-Richtung ein Schnittpunkt zur
Bestimmung der Peilmarke bilden und auf den Monitor abbilden
läßt.
Die bevorzugte Anwendung bezieht sich auf einen unter
Gebläsewirkung arbeitenden Auswurfbogen eines Feldhäckslers,
jedoch können auch andere, in mehreren Richtungen arbeitende
Abgabevorrichtungen anderer Erntemaschinen damit ausgerüstet
werden.