DE4424832A1 - Verfahren zum Konservieren von Holz im Forst - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konservieren von Holz im Forst nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

In der Holzwirtschaft werden größere Holzmengen in Form von Poltern durch Lagerung in kontrollierter Atmosphäre (CA-Lagerung) haltbar gemacht. Besonderer Bedarf nach Konservierung besteht nach Naturkatastrophen, wie Stürmen, bei denen in weiten Waldflächen Baumverluste zu verzeichnen sind.

In den Veröffentlichungen in den Zeitschriften "Euro­ pean Journal of Forest Pathology" Ausgabe 23, 1993, Seite 281-289 "Pilzentwicklung in Fichtenholz unter Schutzgasatmosphäre" und AFZ 19/1992 Seite 1024 "Konservierung von Holz durch Schutzgas" wird beschrie­ ben, wie Holzpoltern mittels CO₂-Gas konserviert wer­ den. Nach dem Verfahren werden die Holzpoltern mit handelsüblicher Silofolie PE-LD mit einer Foliendicke von 0,2 mm eingepackt und mit CO₂ beschickt. Durch die hierbei von Anfang an vorliegende CO₂-Atmosphäre kommt es zu einer sehr schnellen biologischen Inaktivierung. Ein Schimmelpilzbefall kann beispielsweise verhindert werden und Borkenkäfer werden ferngehalten.

Bei dem im Stand der Technik eingesetzten Verfahren tritt das Problem auf, daß die Beschickung des im wesentlichen abgedichteten Volumens mit CO₂-Gas zu Gasturbulenzen während der Befüllung und somit zu Rückmischung mit der Luft und einem höheren CO₂-Ver­ brauch als notwendig führt. Zusätzlich werden hierbei entweder sperrige und schwer zu transportierende CO₂- Tanks oder CO₂-Gasflaschenpaletten benötigt, die zu hohem Transport- und Verfahrensaufwand führen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zu schaffen, mit dem der technische Aufwand und der CO₂-Verbrauch auf das nötigste Maß reduziert werden und eine maximale Wirtschaftlichkeit erreicht wird.

Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 berücksichtigten Stand der Technik ist die Aufgabe er­ findungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

Durch die Erfindung ist es nunmehr möglich, Holzpoltern unter minimalem CO₂-Verbrauch und ohne großen tech­ nischen Aufwand zu konservieren.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei der Durchführung des Verfahrens werden Holzpolter, die auf einer CO₂-undurchlässigen PE-LD-Folie gestapelt werden mit einer gleichen Folie abgedeckt und durch Einrollen der Überlappungen abgedichtet. Über eine verschließbare Öffnung wird das CO₂ erfindungs­ gemäß in Form von Trockeneis zugegeben. Vorzugsweise befindet sich die Öffnung mittig auf der Oberseite der Polter, so daß das Trockeneis, das in Form von Pellets eingeführt werden kann durch die Stapelung auf den Boden des abgedichteten Raumes fällt. Die CO₂-Pellets werden vorteilhafterweise im letzten Augenblick vor dem endgültigen Schließen des Polters von oben aufgegeben. Durch die Sublimation des Trockeneises läßt sich sehr vorteilhaft eine von unten nach oben gerichtete CO₂- Kolbenströmung durch das Stapelgebilde erzeugen. Das kalte CO₂-Gas in der Nähe der Trockeneispellets isoliert die restlichen Pellets und verhindert ein schnelles Sublimieren. Somit bildet sich pro Zeitein­ heit nur relativ wenig CO₂-Gas und das Gas kann sich am Boden gut verteilen. Da es gegenüber der ursprünglichen Atmosphäre kälter und dichter ist, kommt es zu einer fast "flüssigen Auffüllung" des Polters mit CO₂, so daß die Zugabe der Pellets an nur einer Stelle vollkommen ausreichend ist. Die hierbei nach oben verdrängte Luft entweicht über die Beschickungsöffnung, die ventilartig ausgestaltet ist. Durch diese Verfahrensweise ist der praktische Gasbedarf nahezu identisch mit dem freien Gasvolumen zwischen den Holzstämmen. Turbulenzen und Rückmischungen werden bei dieser Kolbenströmung vermie­ den. Der CO₂-Bedarf erreicht somit sein Minimum. An Stelle von CO₂-Gasflaschen oder Flüssiggastanks tritt hier eine thermisch isolierte Trockeneis-Vorratskiste, aus der die Beschickung des Holzpolters mit der Schaufel vorgenommen werden kann.

Die Dosierung des CO₂ soll am Beispiel der Konservier­ ung von Tannenholz erläutert werden.

Ein Raummeter Tannenholz-Stämme hat ein freies Gasvolumen von X %.

CO₂-Pellets einer Produktionsanlage gaben auf Grund ihrer Formgebung und Größe ein konstantes Schüttgewicht ϕ von 0,8 kg/l.

Da sich das Holz eines Polters während der Aufschicht­ ung auf einer gleichmäßigen Temperatur befindet, reicht eine Temperaturmessung des Holzes aus, um die mittlere Holz-Temperatur des Polters zu bestimmen. Diese Temperatur hält sich über mehrere Stunden innerhalb des Polters, auch bei drastischem Witterungswechsel außerhalb. Somit läßt sich für die Polterbegasung rein rechnerisch ein ganz exakt zu ermittelndes CO₂-Volumen (Pellets) ermitteln.

Volumen des gesamten Polters:
V=L × B × H

Geometrisches Volumen, das mit CO₂ aufzufüllen ist:
V_geom = V × X%.

Temperatur-Korrektur-Faktor: k_T.

Notwendiges CO₂-Volumen für die aktuelle Einlagertem­ peratur: V_co2 = V_geom × k_T.

Die Masse an CO₂ (mCO₂) ergibt sich nach Tabelle.

Das Volumen an zuzugebenden Pellets ergibt sich gemäß:
V_p = mCO₂ × 1/ϕ.

Claims (4)

1. Verfahren zum Konservieren von Holz im Forst bei dem das Holz in einem im wesentlichen gasdicht abgeschlossenen Raum zu Poltern gestapelt und mit CO₂ haltbar gemacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die CO₂-Beschickung der Poltern durch Zugabe von Trockeneis erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockeneiszugabe in Form von CO₂-Pellets erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trockeneis bei seiner Zugabe auf dem Boden der Polter zu liegen kommt, wobei durch Sublimation des Trockeneises eine von unten nach ober gerichtete Kolbenströmung herbeigeführt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Holzpolter zur Abdichtung gegenüber der Atmosphäre mit einer Folie eingewickelt wird.