DE4423602A1 - Verfahren zur Herstellung von wulstlosen Schlauchrollbälgen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wulstlosen SchlauchrollbälgenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
wulstlosen Schlauchrollbälgen für den Einsatz in
Luftfederungen, die in elastischen Werkstoff eingebettete,
gummierte Festigkeitsträger aus Kunststoffgewebe,
insbesondere Polyamidgewebe, aufweisen, die als gummierte
Lage zusammen mit der Innengummischicht und der
Außengummischicht auf einen Wickeldorn zu einem Schlauch
körper aufgewickelt und der Schlauchkörper anschließend
vulkanisiert und nach der Vulkanisation in einzelne, die
Schlauchrollbälge darstellende Abschnitte quer zur
Längsachse durchtrennt wird.
Schlauchrollbälge haben sich für Luftfedern in Fahrzeugen,
insbesondere Personenkraftfahrzeugen, bewährt. Die
Schlauchrollbälge sind dabei an einem Ende an einem
Abrollkolben befestigt, der gewöhnlich aus Metall oder
Kunststoff gefertigt ist. Im Betriebszustand bewegt sich der
Kolben innerhalb des Schlauchrollbalges, der sich umstülpt
und eine Rollfalte bildet, die über der Außenfläche des
Abrollkolbens abrollt.
Der in der elastischen Balgwand des Schlauchrollbalges
eingebettete Festigkeitsträger wird überwiegend aus einem
Gewebe aus synthetischen Fäden, wie z. B. Nylonfäden,
hergestellt. Diese haben gegenüber natürlichen Fasern
ausgezeichnete Eigenschaften, wie z. B. hohe Wechselbiege
tüchtigkeit, Zerreißfestigkeit, gleichmäßige Dehnfähigkeit.
Die Schlauchrollbälge haben eine zylindrische Form. Sie
werden aus einem durch Wickeln der einzelnen Kautschuklagen
und Festigkeitsträgerlagen übereinander auf einem Wickeldorn
hergestellten Schlauchkörper gewonnen. Die Länge des
Rohlings des Schlauchkörpers ist aus wirtschaftlichen
Gründen größer als die Länge des einzelnen Schlauchroll
balges. Nach der Vulkanisation des gesamten Schlauchkörpers
wird dieser mehrfach senkrecht zur Längsachse durchtrennt,
so daß einzelne Abschnitte, einzelne Schlauchrollbälge
entstehen. In den entstehenden Schnittflächen an den Enden
der Schlauchrollbälge liegen die durch das Durchtrennen
entstandenen Fäden offen.
Es ist bekannt, daß die in das Elastomer eingebetteten
Gewebefäden luftdurchlässige Kanäle bilden. Wird nun der
Schlauchrollbalg auf einem Kolben oder einer Platte
befestigt in der Art, daß ein geschnittenes Balgende zum
Innenraum der Luftfeder das andere nach außen (Atmosphäre)
weist, kann es zu einem Luftverlust durch die Fäden kommen.
Außerdem wird die Lebensdauer des Schlauchrollbalges
verringert, da sich in der Balgwand über die Gewebelagen ein
Druck aufbaut und die Standzeit herabsetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung eines abgeschnittenen Schlauchrollbalges zu
schaffen, der eine höhere Lebensdauer aufweist und die
Funktionsfähigkeit der Luftfeder langzeitig nicht nachteilig
beeinflußt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
Durch das Verschmelzen der Gewebeenden erfolgt eine
Versiegelung der Fäden und damit der Stirnseite des
Schlauchrollbalges. Die aus einzelnen Filamenten aufgebauten
Fäden erhalten am Ende jeweils eine Verschmelzung, so daß
ein Lufteindringen verhindert ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Stirnfläche des jeweiligen abgeschnittenen, vulkanisierten
Schlauchrollbalges mittels eines flächigen Heizelementes
einer kurzzeitigen Wärmeeinwirkung zum Anschmelzen der
Fadenenden des Festigkeitsträgergewebes ausgesetzt wird.
Durch die kurzzeitige Einwirkung des Heizelementes bilden
die Fadenenden durch Anschmelzen Knötchen an ihrem äußersten
Ende. Das umgebende Gummi wird nicht wesentlich
beeinträchtigt, da keine Wärmeaufnahme stattfindet. Es kommt
bei sehr großer Schmelztemperatur höchstens zu einer
Veränderung der Gummioberfläche, die aber ein dynamisch
bedeutungsloser Bereich ist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird der vulkanisierte Schlauchkörper mit
einem beheizten Schneidwerkzeug, insbesondere einem
beheizten Schneiddraht, abgelängt. Dieses hat den Vorteil,
daß das Anschmelzen der Fadenenden gleichzeitig mit dem
Ablängen des jeweiligen Schlauchrollbalges vom
vulkanisierten Schlauchkörper durchgeführt wird.
Durch die Erfindung werden die einzelnen Filamente der
geschnittenen Gewebefäden am Balgende miteinander
verschmolzen, so daß eine Luftundurchlässigkeit erzielt und
ein Versiegeln der Balgenden erreicht ist.
Anhand der Zeichnung wird ein schematisches Ausführungs
beispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen auf einen Wickeldorn aufgebrachten Schlauch
körper zur Erzeugung mehrerer Schlauchrollbälge,
Fig. 2 einen Ausschnitt des Wandaufbaus des Schlauch
körpers gemäß Linie II in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 in stark vereinfachter Darstellung das Schnittende
des Schlauchrollbalges mit
Fig. 4 Gewebefäden vor und
Fig. 5 nach der Fadenversiegelung,
Fig. 6 einen als Luftfeder komplettierten Schlauchrollbalg
mit seinen Einspannstellen.
In Fig. 1 und Fig. 2 wird schematisch dargestellt, daß ein
Ausgangsrohling 11 für mehrere Schlauchrollbälge aus
gummierten Gewebelagen 12 und zwei diese Gewebelagen 12
einbettende Kautschukdeckschichten 13 und 14 besteht. Diese
Lagen 12, 13, 14 sind auf einen Wickeldorn 15 aufgewickelt.
Mit 17 sind die späteren Schnittstellen angedeutet, an denen
der dann vulkanisierte Schlauchkörper 11 aufgeschnitten
wird, so daß vier einzelne Schlauchrollbälge entstehen.
Das Aufschneiden des Schlauchkörpers 11 wird erst nach
seiner Vulkanisation durchgeführt. Es entstehen vier
Schlauchtollbälge. In der Fig. 3 wird schematisch das Ende
eines Schlauchrollbalges 21 gezeigt. Im oberen Halbschnitt
und Fig. 4 wird ersichtlich, daß durch den Trennschnitt in
der Ebene 17 die Gewebefäden 22, die jeweils aus mehreren
Filamenten 23 bestehen, frei in der stirnseitigen
Ringfläche 24 des Schlauchrollbalges 21 enden. In dem
unteren Halbschnitt und Fig. 5 werden dieselben Fäden 22
gezeigt, nach dem ihre in der Stirnseite 24 liegenden Enden
durch kurzzeitiges Anschmelzen versiegelt sind. Dabei wird
deutlich, daß die Filamente 23 der Fäden 22 an den
Fadenenden zu kompakten Massen 25 zusammengeschmolzen sind
und somit die Luftkanäle zwischen ihnen geschlossen sind.
Aufgrund der Wärmeschrumpfung, die die meisten Kunststof
fäden aufweisen, sind die Versiegelungsstellen etwas in die
Gummiwand axial eingezogen.
In der Fig. 6 wird die mögliche Einspannung eines derartigen
Schlauchrollbalges 21 an einem unteren Abrollkolben 31 und
einer oberen Befestigungsplatte 32, die gegeneinander
federnd abgestützt werden sollen, gezeigt. Der Schlauchroll
balg 21 ist mit seinen beiden Enden über bogenförmige
Spannringe 33 und 34 radial an seine Befestigungsteile
gepreßt, die runde Nuten 35, 36 aufweisen. Die Stirnseite 24
des unteren Balgendes, das an dem Abrollkolben 31
eingespannt ist, ist dem Innendruck des Schlauchroll
balges 21 ausgesetzt. Die Stirnfläche 37 des oberen Endes
des Schlauchrollbalges 21 ist dem Atmosphärendruck
ausgesetzt. Aufgrund der thermischen Versiegelung der Enden
der Gewebefäden 22 im Bereich des Abrollkolbens 21 ist das
Balgende versiegelt und ein schädliches Einwirken der
Druckluft in die Balgwand nicht möglich.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von wulstlosen Schlauchroll
bälgen für den Einsatz in Luftfederungen, die in
elastischen Werkstoff eingebettete, gummierte
Festigkeitsträger aus Kunststoffgewebe, insbesondere
Polyamidgewebe, aufweisen, die als Gewebelagen zusammen
mit einer Innengummischicht und einer Außengummischicht
auf einen Wickeldorn zu einem Schlauchkörper
aufgewickelt werden und der gewickelte Schlauchkörper
vulkanisiert und nach der Vulkanisation in einzelne,
die Schlauchrollbälge darstellende Abschnitte quer zur
Längsachse durchtrennt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die in einer Stirnseite (24) des
jeweiligen abgelängten Schlauchrollbalges (21)
liegenden Fadenenden (22) der Gewebelagen (12)
kurzzeitig zum Anschmelzen erhitzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Stirnfläche (24) des jeweiligen,
abgeschnittenen, vulkanisierten Schlauchroll
balges (21) mittels eines flächigen Heizelementes einer
kurzzeitigen Wärmeeinwirkung zum Anschmelzen der
Fadenenden (22) des Gewebes (12) ausgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der vulkanisierte Schlauchkörper (11) mit einem
beheizten Schneidwerkzeug, insbesondere einem beheizten
Schneiddraht, abgelängt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944423602 DE4423602A1 (de) | 1994-07-06 | 1994-07-06 | Verfahren zur Herstellung von wulstlosen Schlauchrollbälgen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944423602 DE4423602A1 (de) | 1994-07-06 | 1994-07-06 | Verfahren zur Herstellung von wulstlosen Schlauchrollbälgen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4423602A1 true DE4423602A1 (de) | 1996-01-11 |
Family
ID=6522327
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944423602 Withdrawn DE4423602A1 (de) | 1994-07-06 | 1994-07-06 | Verfahren zur Herstellung von wulstlosen Schlauchrollbälgen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4423602A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1994
- 1994-07-06 DE DE19944423602 patent/DE4423602A1/de not_active Withdrawn
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DE10229081B4 (de) * | 2002-06-28 | 2007-07-19 | Contitech Luftfedersysteme Gmbh | Verfahren zum Trennen von Schläuchen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
US7266872B2 (en) | 2002-06-28 | 2007-09-11 | Contitech Luftfedersysteme Gmbh | Method and device for the separation of tubes |
DE102018206907A1 (de) * | 2018-05-04 | 2019-11-07 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Luftfeder mit speziellem Spannring |
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