DE4421244A1 - Einrichtung und Verfahren zur Generierung und Verwaltung von virtuellen Meßdaten - Google Patents

Einrichtung und Verfahren zur Generierung und Verwaltung von virtuellen Meßdaten

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Generierung und Verwaltung von virtuellen Meßdaten einer technischen An­ lage. Unter technischen Anlagen werden hierbei insbesondere nukleare oder fossilbefeuerte Kraftwerksanlagen sowie Ferti­ gungs- und Produktionsanlagen verstanden.
In einer Kraftwerksanlage sollen Überwachungseinrichtungen die aktuellen Betriebszustände in der Anlage erkennbar machen und Abweichung von einem Sollzustand melden. Mit zunehmender Energie- und Arbeitsausnutzung derartiger Anlagen wachsen auch die Anforderungen an die Anlagenverfügbarkeit, wobei für Schulungs-, Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen besonders kurze oder gar keine Stillstandszeiten angestrebt werden.
In der deutschen Patentanmeldung P 43 29 714.5 ist eine Ein­ richtung zur Überwachung von Betriebszuständen einer techni­ schen Anlage vorgeschlagen worden, mit der ausgehend von ei­ ner umfangreichen Meßwerterfassung eine hohe Betriebssicher­ heit und hohe Anlagenverfügbarkeit bei gleichzeitig besonders hoher Informationsverdichtung erreicht wird. Eine solche Ein­ richtung, die beispielsweise eine Kraftwerksanlage im Normal­ betrieb vollautomatisch steuert, kann nur dann realisiert werden, wenn das die technische Anlage betreffende technolo­ gische Wissen in geeigneter Weise bewertet und in betriebs­ sicheren Überwachungs- und Automatisierungsalgorithmen abge­ legt ist. Eine solche Einrichtung kann jedoch aufgrund der geforderten hohen Informationsverdichtung die einzelnen bei der Meßwertverarbeitung durchgeführten Operationen nicht wäh­ rend des Anlagenprozesses transparent machen.
Bei der Erstellung eines beispielsweise eine Kraftwerksanlage steuernden und überwachenden Leitsystems ist es auch erfor­ derlich, einzelne, bestimmte Anlagenteile überwachende Ein­ heiten und/oder Einheiten mit mehrere Anlagenteile übergrei­ fenden Aufgaben in Bezug auf einen störungsfreien Anlagenbe­ trieb testen zu können. Derartige Tests werden derzeit mit innerhalb eines Leitsystems üblichen Simulationsumgebungen durchgeführt, die jedoch für diese Simulation aus dem Anla­ genbetrieb gewonnene Online-Daten benötigen. Die Bereitstel­ lung der Daten ist aber manchmal bereits aufgrund der räumli­ chen Entfernung zwischen der Kraftwerksanlage und dem Erstel­ ler des Leitsystems schwierig. Ein weiterer, sehr vieler re­ levanter Nachteil ist die Tatsache, daß ein realer Anlagenbe­ trieb vorgelegen haben muß, weil ohne diesen realen Betrieb keine Online-Daten verfügbar sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrich­ tung und ein Verfahren anzugeben, die es erlauben, Meßdaten zu generieren und zu verwalten, mit denen beispielsweise ein­ zelne innerhalb eines Leitsystems angeordnete Einheiten be­ züglich eines störungsfreien Anlagenbetriebes getestet werden können, ohne auf an dieser Anlage gewonnene Online-Daten zu­ rückgreifen zu müssen.
Bezüglich der Einrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Einrichtung zur Generierung und Ver­ waltung von virtuellen Meßdaten einer technischen Anlage mit einem programmgestützten Generierungsbaustein, der einen Zu­ gang zu einem Datenspeicher und zu einer Bedienoberfläche hat, vorgesehen ist, wobei die virtuellen Meßdaten im Gene­ rierungsbaustein anhand von aus dem technologischen Wissen bezüglich der technischen Anlage abgeleiteter Verhaltensmu­ ster erzeugbar sind, und wobei die Verhaltensmuster im Daten­ speicher abgelegt, mittels der Bedienoberfläche aufrufbar und in arithmetische und/oder logische Regeln überführt sind.
Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Verfahren zur Generierung und Verwal­ tung von virtuellen Meßdaten einer technischen Anlage vorge­ sehen ist, bei dem die virtuellen Meßdaten anhand von aus dem technologischen Wissen bezüglich der technischen Anlage abge­ leiteter Verhaltensmuster, die in arithmetisch und/oder logi­ sche Regeln überführt sind, erzeugt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, bei der Erstellung und beim Test eines Leitsystems oder einzelner Einheiten dieses Leit­ systems unabhängig von aus dem Betrieb der technischen Anlage gewonnener Online-Daten vorgehen zu können. Vielmehr ist es möglich, anhand des technologischen Wissens signifikante Ver­ haltensmuster von bestimmten Meßstellen abzuleiten und daraus entsprechend abgeleitete Algorithmen aufzustellen, die dem Verhalten dieser Meßstellen im geplanten oder realen Anlagen­ betrieb angepaßt sind. Die entsprechend dieser Algorithmen (arithmetische und/oder logische Regeln) generierten virtuel­ len Meßdaten können für den Test des Leitsystems oder eines Teiles (Einheit) dieses Leitsystems herangezogen werden. Es wird nochmals betont, daß auf diese Weise nicht auf aus einem realen Anlagenbetrieb stammende Meßdaten zurückgegriffen wer­ den muß. Als Algorithmen können beispielsweise Polynome be­ liebiger Art, Wellenfunktionen, Sprungfunktionen und logische Regeln, wie z. B. AND-, OR-, XOR- und NOR-Verknüpfungen, vor­ gesehen sein. Dies alles sind mathematische Mittel, um das Verhalten einer in einer realen Anlage angeordneten und im Anlagenbetrieb befindlichen Meßstelle nachzuahmen und auf diese Weise Meßdaten zu erzeugen, die - wie bereits angespro­ chen - zum Test von Einheiten verwendet werden, die diese virtuell vorliegenden Meßdaten im realen Anlagenbetrieb als reale Meßdaten verwerten.
Zur Erzeugung eines vollständigen Abbilds des Anlagenprozes­ ses ist es vorteilhaft, wenn die virtuellen Meßdaten jeweils eine Meßstellenkennung, einen Zeitstempel, eine Statusinfor­ mation und einen Meßwert umfassen. Anhand der Meßstellenken­ nung wird ein Meßdatum eindeutig den dieses Meßdatum verar­ beitenden Einheiten zugeordnet. Mit dem Zeitstempel wird der im realen Betrieb erhaltene Meßzeitpunkt nachgebildet. Anhand der Statusinformation ist es möglich, auch Meßdaten zu erzeu­ gen, deren Meßwert beispielsweise infolge eines Meßstellende­ fektes nicht vorliegt oder außerhalb eines Plausibilitätsbe­ reichs vorliegt. Die Statusinformation kann Einträge, wie z. B. "bad value", "0", "not ready" oder "not found", bein­ halten. Der eigentliche Meßwert entspricht bezüglich seines Datentyps dem jeweiligen der Meßstelle zugeordneten Format. Dies können beispielsweise C-, Turbopascal- oder Occamspezi­ fische Typen sein. Ebenso können dies Formate sein, die an die Siemens Simatic S5 oder VMS-Rechner oder Dec-Rechner an­ gepaßt sind.
Um beispielsweise ein anormales Verhalten einer Meßstelle oder eines Anlagenteils einer ansonsten gesunden Kraft­ werksanlage simulieren zu können, ist es zweckmäßig, wenn die zur Generierung der Meßdaten zugrundegelegten Verhaltensmu­ ster und Meßdaten manipuliert werden. Dies kann beispielswei­ se durch die Eingabe über eine Benutzeroberfläche umgesetzt werden. Auf diese Weise können z. B. auch Leitungsbrüche oder Meßgeberdefekte mittels der auf diese Weise erzeugten Meßda­ ten nachgebildet werden. Ebenso kann beispielsweise ein kon­ tinuierlicher Anstieg eines Meßparameters, wie z. B. Wasser­ druck oder Dampfdruck im Wasserdampfkreislauf eines Abhitze­ dampferzeugers, nachgebildet werden. Deshalb ist es anschlie­ ßend möglich, bestimmte Teile des Leitsystems gerade darauf zu testen, in welcher Weise solche speziell aufgezwungenen Verhaltensmuster von der entsprechenden Komponente des Leit­ systems verarbeitet werden und in welcher Weise diese Kompo­ nente oder entsprechend andere Komponenten eine solche Anla­ genanormalität in den Normalzustand zurückführt bzw. zurück­ führen.
Um ein möglichst reales Verhalten der Meßstelle zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn die Meßwerte mit einem für die je­ weilige Meßstelle typischen Rauscheffekt überlagert werden.
Um den Echtbetrieb bestehender Leitsysteme möglichst wirk­ lichkeitsgetreu nachzubilden, kann es vorgesehen sein, die Meßdaten über Dateiverkehr an ein Modul aus zugeben, dessen Funktion mittels dieser Meßdaten getestet wird. Alternativ können die Meßdaten über Telegrammverkehr an ein Modul wei­ tergegeben werden, dessen Funktion mittels dieser Meßdaten getestet wird.
Zur Vereinfachung des Datenaustausches zwischen der Einrich­ tung zur Generierung und Verwaltung von virtuellen Meßdaten und den Modulen ist es vorteilhaft, wenn das Ausgabeformat der Dateien und/oder Telegramme entsprechend des erwarteten Eingangsformats des Moduls definiert wird. Auf diese Weise ist auch ein sicherer und eindeutiger Datenaustausch über die Schnittstelle zwischen der Einrichtung zur Generierung und Verwaltung von virtuellen Meßdaten und dem Leitsystem gewähr­ leistet.
Der Anlagenbetrieb und die zugehörige Meßwerterfassung und Meßwertweitergabe wird besonders echt nachgebildet, wenn die Meßdaten zeitlich spezifizierbar an das Modul ausgegeben wer­ den, wobei insbesondere die Dauer der Ausgabe, die Anzahl der Ausgaben und ein Sendetakt angegeben wird.
Ebenso kann auch besonders anlagennah gearbeitet werden, wenn das Modul die Ausgabe der Daten und/oder Telegramme durch ein Triggersignal einleitet und/oder abbricht.
Um einen definierten Startpunkt des Anlagenzustandes zu Be­ ginn einer Generierung von Meßdaten festlegen zu können, ist es vorteilhaft, wenn ein Ausgangspunkt für die Generierung mittels einer editierbaren Initialisierungsdatei vorgegeben wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau eines Leitsystems 4 für eine hier nicht weiter dargestellte techni­ sche Anlage mit einer Einrichtung 2 zur Generierung und Ver­ waltung von virtuellen Meßdaten. Die Einrichtung 2 zur Gene­ rierung und Verwaltung von virtuellen Meßdaten MD umfaßt da­ bei im Ausführungsbeispiel die mit einer Schraffur unterleg­ ten Bestandteile. Die Einrichtung 2 ist im Ausführungsbei­ spiel in ein in fünf Ebenen 6 bis 14 aufgebautes Leitsystem 4 integriert. Dieses Leitsystem 4 kann beispielsweise zur Steuerung und Überwachung eines hier nicht weiter dargestell­ ten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks eingesetzt werden. Das hier gezeigte Fünf-Ebenen-Modul des Leitsystems 4 umfaßt da­ bei in der zeichnerischen Darstellung von oben nach unten ge­ sehen eine Präsentationsebene 6, eine Datenebene 8, eine Ak­ tionsebene 10, eine Verwaltungsebene 12 und eine Kopplungs­ ebene 14. Ein derartiger Aufbau des Leitsystems 4 ist Be­ standteil der Siemens Systeme DIGEST und TELEPERM XP.
Im einzelnen umfaßt das Leitsystem 4 in der Kopplungsebene 14 Kopplungsbausteine 16, 18 und 20. Diese Kopplungsbausteine können beispielsweise unter UNIX betriebene Personal Computer und Simatic S5-Module sein. Die Kopplungsbausteine stellen üblicherweise die Verbindung zwischen dem Leitsystem 4 und den Meßstellen mit den eigentlichen Meßgebern der hier nicht weiter dargestellten Kraftwerksanlage her.
In der Verwaltungsebene erkennt man Teleteiler-Module 22, 24, die die Verteilung der aus der Kopplungsebene 14 stammenden Daten in die Aktionsebene 10 hinein und auch den Datenverkehr in umgekehrter Richtung organisieren.
In der Aktionsebene sind Aktionsmodule 26, 28 und 30 angeord­ net, die ganz bestimmte Überwachungs- und Diagnoseaufgaben mit zuvor entsprechend der Anlagenkomplexität definierter Aufgabenstellung übernehmen. So kann beispielsweise eines dieser Aktionsmodule 26, 28, 30 die Wasserstoffabdichtung des Generators überwachen, ein anderes kann für Bilanzierungs­ rechnungen ertüchtigt sein, wieder ein anderes steuert den Wasserdampfkreislauf des Abhitzedampferzeugers.
In der darüber angeordneten Datenebene 8 sind ein Datenspei­ cher 32 für die generierten virtuellen Meßdaten MD, eine Triggerdatei 34 und ein Formelspeicher 36 vorgesehen. In der darüber angeordneten Präsentationsebene 6 sind Bedienoberflä­ chen 38, 40 und 42 für die Aktionsmodule 26 bzw. 28 bzw. 30 angeordnet.
Die Einrichtung 2 zur Generierung und Verwaltung von virtuel­ len Meßdaten MD einer technischen Anlage umfaßt im Ausfüh­ rungsbeispiel in der Präsentationsebene 6 einen Editor 44 für eine in der Datenebene 8 angeordnete Initialisierungsdatei 46, eine Bedienoberfläche 48 für einen in der Aktionsebene 10 angeordneten programmgestützten Generierungsbaustein 50, und einen Formeleditor 52 für meßwertspezifische Formeln. Ferner sind in der Datenebene 8 ein Speicher 54 für Rohwerte und ein Speicher 56 für bearbeitete Rohwerte und in der Aktionsebene 10 ein Formelinterpreter 58 angeordnet.
Zum Test eines Teils des Leitsystems 4 unter dem Gesichts­ punkt einer störungsfreien Anlagensteuerung und -überwachung, beispielsweise zum Test des Aktionsmoduls 26, kann im Ausfüh­ rungsbeispiel in folgender Weise verfahren werden:
Zunächst wird ein Ausgangspunkt für die Generierung der vir­ tuellen Meßdaten MD mittels der editierbaren Initialisie­ rungsdatei 46 vorgegeben. Mit Ausgangspunkt ist hierbei ein bestimmter Anlagenzustand des Anlagenteils oder der Anlagen­ teile zu verstehen, der bzw. die mittels des Aktionsmoduls 26 gesteuert und überwacht wird bzw. werden. Hierzu wird der in der Präsentationsebene 6 angeordnete Editor 44 aufgerufen und beispielsweise im einzelnen die Auswahl bestimmter Meßstellen und Meßgeber, die Auswahl von Verhaltensmustern und des Meß­ stellenrauschens vorgenommen. Entsprechend der ausgewählten Meßstellen und entsprechend des ausgewählten Moduls 26 wird in der Bedienoberfläche 48 ein Bedienfeld für die zu erzeu­ genden Meßdaten aufgebaut, deren Werte im Verlauf des Gene­ rierungsprozesses angezeigt und auch nachfolgend editiert und damit manipuliert werden können. Der Initialisierungsdatei 46 ist ebenfalls zu entnehmen, welches Datenformat die einzelnen anschließend erzeugten Meßdaten MD aufweisen müssen und mit welcher zeitlichen Spezifikation diese Meßdaten ausgegeben werden sollen.
Unter den in der Initialisierungsdatei 46 abgelegten Verhal­ tensmustern werden beispielsweise lineare Funktionen mit kon­ tinuierlichem Verlauf zwischen zwei angegeben Werten über ei­ ne definierbare Dauer verstanden. Alternativ kann der Wert einer bestimmten Meßstelle auch über eine definierbare Zeit­ dauer auf einem vorgebbaren Wert konstant gehalten werden. Weiter ist es möglich, einen Bereich einzugrenzen, indem der Wert einer Meßstelle über einen angegebenen Zeitraum hinweg zufällige Werte zwischen einem Minimalwert und einem Maximal­ wert annehmen darf. Desweiteren können auch komplexere Funk­ tionen, wie z. B. Polynome dritten oder vierten Grades, vor­ gesehen sein, die über einen bestimmten Zeitraum für die Be­ rechnung des Meßwertes herangezogen werden. Hierzu können beispielsweise die linearen Koeffizienten dieser Polynome in der Initialisierungsdatei 46 editiert werden. Außerdem ist es möglich, während eines vorgebbaren Zeitraums bestimmte Zuge­ hörigkeitsfunktionen auf einen Meßwert anzuwenden und prak­ tisch ein fuzzifiziertes Ergebnis auszugeben.
Mittels der Bedienoberfläche 48 kann nach erfolgter Initiali­ sierung und damit nach Festlegung des Ausgangspunktes für die Generierung der virtuellen Meßdaten MD der programmgestützte Generierungsbaustein 50 aktiviert werden. Der aktivierte Ge­ nerierungsbaustein 50 fordert daraufhin zunächst die Initia­ lisierungsdaten der Initialisierungsdatei 46 an. Anhand der Initialisierungsdaten bestimmt der Generierungsbaustein nun aus den zugehörigen Verhaltensmuster, die in die obengenann­ ten arithmetischen und/oder logischen Regeln überführt sind, den eigentlichen Meßwert und ergänzt diesen mit einer Meß­ stellenkennung, einem Zeitstempel und einer Statusinforma­ tion. Auf diese Weise ist während der Weiterverarbeitung die­ ses Meßdatums eine zuverlässige Identifizierung bezüglich Meßstelle, Meßzeitpunkt und Zustand der Meßstelle gewährlei­ stet. Die auf diese Weise gewonnen Meßdaten können nun zu­ nächst in den Speicher 54 für Rohdaten geladen werden und an­ schließend in dem Formelinterpreter 58 bearbeitet werden. Hier werden beispielsweise Bearbeitungsprozesse durchgeführt, die in der realen technischen Anlage auch auf die am Anlagen­ prozeß gewonnen Meßwerte angewendet werden. Es sind dies bei­ spielsweise Operationen wie die Mittelwertbildung, Grenzwert­ vergleiche, Integration, Differentiation usw. Nach Bearbei­ tung im Formelinterpreter 58 werden die Meßwerte in den Spei­ cher 56 geladen und können vom Generationsbaustein 50 jeder­ zeit abgerufen werden. Die im Formelinterpreter 58 verwende­ ten Formeln sind dem Formelspeicher 36 entnommen, dessen For­ meln wiederum über den Editor 52 manipulierbar sind. Die For­ meln im Formelspeicher 36 sind nicht Bestandteil der Einrich­ tung 2, weil hier ganz gezielt sehr spezielles anlagenspezi­ fisches Wissen einfließt.
Die auf diese Weise im Generationsbaustein 50 verfügbaren ge­ nerierten Meßdaten MD können nun auf verschiedene Weise in das Leitsystem 4 zum Test ausgewählter Aktionsmodule 26, 28, 30 ausgegeben werden. Die Ausgabe kann im Dateiverkehr und/oder im Telegrammverkehr erfolgen. Der Start der Ausgabe wird dabei zudem von einem Triggersignal eingeleitet und auch von einem Triggersignal beendet.
Beim Dateiverkehr wird nach Eintreffen eines Triggersignals am Generierungsbaustein 50 eine Meßdatei ausgegeben, die die generierten Meßwerte eines oder mehrerer Meßzyklen enthält, und die in dem Speicher 56 zwischengespeichert ist. Dort ho­ len die Aktionsmodule 26, 28, 30 die zur Ausübung ihrer Funk­ tion erforderlichen Meßdaten MD ab und bearbeiten diese. Die Ergebnisse dieser Bearbeitungen der Aktionsmodule 26, 28, 30 können an die entsprechenden Bedienoberflächen 38, 40, 42 in der Präsentationsebene 6 ausgegeben werden. Ebenso kann das Triggersignal zur Meßdatenanforderung auch von einem der Kopplungsbausteine 16, 18, 20 an den Generierungsbaustein 50 ausgegeben werden.
Beim Telegrammverkehr wird nach erfolgter Triggerung des Ge­ nerierungsbausteins 50 ein Meßwerttelegramm an einen der Te­ leteiler 22, 24 in der Verwaltungsebene 12 ausgegeben. Diese Teleteiler 22, 24 greifen dann auf die Aktionsmodule 26, 28, 30 zu und teilen diesen mit, welche Daten zu welchem Zeit­ punkt von den Aktionsmodulen 26, 28, 30 eingelesen werden müssen und an welcher Stelle diese Meßdaten MD in dem Spei­ cher 32 für Meßdaten MD zu finden sind.
Das vorstehend erläuterte Leitsystem 4 mit der Einrichtung 2 zur Generierung und Verwaltung von virtuellen Meßdaten MD kann auf diese Weise getestet werden und seine Funktion als Überwachungs- und Steuerungseinrichtung voll entfalten, ohne daß eine reale technische Anlage mit Meßstellen und Meßgebern vorliegen muß. Aufgrund der sehr freien Konfigurierbarkeit der Einrichtung 2 kann diese sehr einfach zur Generierung und Verwaltung von Meßdaten an verschiedene zu testende Leitsy­ steme und Anlagen angepaßt werden. Mittels der Einrichtung 2 hat beispielsweise der Hersteller des Leitsystems 4 die Mög­ lichkeit, den Betrieb der gesamten technischen Anlage oder Teile davon zu simulieren und beispielsweise auf Betriebssi­ cherheit zu überprüfen, ohne auf an einer realen technischen Anlage gewonnene Meßwerte zurückgreifen zu müssen.

Claims (11)

1. Einrichtung (2) zur Generierung von virtuellen Meßdaten (MD) einer technischen Anlage mit einem programmgestützten Generierungsbaustein (50), der einen Zugang zu einem Daten­ speicher (32, 46, 54, 56) und zu einer Bedienoberfläche (48) hat, wobei die virtuellen Meßdaten (MD) im Generierungsbau­ stein (50) anhand von aus dem technologischen Wissen bezüg­ lich der technischen Anlage abgeleiteter Verhaltensmuster er­ zeugbar sind, und wobei die Verhaltensmuster in arithmetische und/oder logische Regeln überführt, im Datenspeicher (32, 46, 54, 56) abgelegt und mittels der Bedienoberfläche (48) auf­ rufbar sind.
2. Verfahren zur Generierung von virtuellen Meßdaten (MD) ei­ ner technischen Anlage, bei dem die virtuellen Meßdaten an­ hand von aus dem technologischen Wissen bezüglich der Anlage abgeleiteter Verhaltensmuster, die in arithmetische und/oder logische Regeln überführt sind, erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die virtu­ ellen Meßdaten (MD) jeweils eine Meßstellenkennung, einen Zeitstempel, eine Statusinformation und einen Meßwert umfas­ sen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Generierung der Meßdaten (MD) zugrundegelegten Verhaltensmu­ ster und die Meßdaten (MD) manipuliert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß­ werte mit einem für die jeweilige Meßstelle typischen Rausch­ effekt überlagert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßda­ ten (MD) über Dateiverkehr an ein Modul (26, 28, 30) weiter­ gegeben werden, dessen Funktion mittels dieser Meßdaten (MD) getestet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßda­ ten (MD) über Telegrammverkehr an ein Modul (26, 28, 30) wei­ tergegeben werden, dessen Funktion mittels dieser Meßdaten getestet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausga­ beformat der Dateien und Telegramme entsprechend des erwarte­ ten Eingansformats des Moduls (26, 28, 30) definiert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßda­ ten (MD) zeitlich spezifizierbar an das Modul (26, 28, 30) ausgegeben werden, wobei insbesondere die Dauer der Angabe, die Anzahl der Ausgabe und ein Sendetakt angegeben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Modul (26, 28, 30) die Ausgabe der Datei und/oder des Telegramms durch ein Triggersignal einleitet und/oder abbricht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aus­ gangspunkt für die Generierung der Meßdaten (MD) mittels ei­ ner editierbaren Initialisierungsdatei (46) vorgegeben wird.
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