DE4415068C2 - Bistabiles Magnetventil - Google Patents
Bistabiles MagnetventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein bistabiles Magnetventil, mit einem
Ankerraum, in dem ein dem Antrieb eines Ventilgliedes dienender
oder selbst das Ventilglied bildender Anker zwischen zwei
Schaltstellungen axial bewegbar angeordnet ist, mit zwei den An
kerraum koaxial umschließenden und axial mit Abstand nebeneinan
der angeordneten elektrischen Spulen, zwischen denen eine Fluß
leiteinrichtung angeordnet ist, mit zwei jeweils einem Ankerende
axial gegenüberliegenden ortsfesten Anschlagteilen zur Vorgabe
der beiden Schaltstellungen des Ankers, die Bestandteil eines
die elektrischen Spulen und die Flußleiteinrichtung außen umge
benden Jochkreises sind, und mit Dauermagnetmitteln zur Stabi
lisierung der jeweils eingenommenen Schaltstellung des Ankers,
wobei das Umschalten des Ankers zwischen den beiden Schaltstel
lungen durch Bestromung wenigstens einer der elektrischen Spulen
bewirkt wird.
Ein Magnetventil dieser Art geht aus der DE 37 30 381 A1 hervor.
Es handelt sich um ein 3/2-Wegeventil, dessen Anker das Ventilglied
bildet und zwischen zwei stabilen Schaltstellungen beweg
bar ist. Die Stabilität der Schaltstellungen wird von Dauermag
netmitteln gewährleistet, die radial zwischen der Flußleitein
richtung und dem Jochkreis angeordnet sind. Zum Umschalten wird
jeweils eine der beiden elektrischen Spulen bestromt, so daß das
permanente Magnetfeld der Dauermagnetmittel derart überlagert
wird, daß der aus ferromagnetischem Material bestehende Anker
seine Umschaltbewegung ausführt.
Das bekannte Magnetventil gestattet zwar die Steuerung relativ
große Fluidleistungen. Nachteilig ist jedoch die wenig kompakte
Bauweise, die relativ große Einbauräume erfordert. Dies er
schwert die Integration in fluidbetätigte Einrichtungen wie zum
Beispiel Pneumatikzylinder.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bistabiles
Magnetventil der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei ho
her Leistung kompaktere Abmessungen ermöglicht und dadurch eine
Miniaturisierung gestattet, die die Integration in fluidbetä
tigte Einrichtungen vereinfacht.
Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 dadurch gelöst, daß sich die Dauermagnetmittel innerhalb des
Ankerraumes befinden und am Anker vorgesehen sind, und daß die
Dauermagnetmittel zwei mit axialem Abstand nebeneinander ange
ordnete Dauermagneteinrichtungen umfassen, deren Polarisierung
axial ausgerichtet und derart angeordnet ist, daß gleichnamige
Pole einander zugewandt sind.
Während beim eingangs geschilderten Stand der Technik die
Dauermagnetmittel außerhalb der Flußleiteinrichtung zwischen
dieser und dem Jochkreis angeordnet sind, wurden sie bei der
erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach innen in den Ankerraum
verlagert und sind an dem beweglichen Anker vorgesehen. Dies
gestattet eine Reduzierung der Querabmessungen, da ein zu
sätzlicher Einbauraum für die Dauermagnetmittel entfällt. Die
besondere Ausgestaltung der Dauermagnetmittel führt gleich
zeitig zu hervorragenden Leistungsdaten. Bei hoher Stabilität
der jeweiligen Schaltstellung sind äußerst kurze Umschaltzei
ten realisierbar. Es lassen sich zudem hohe Fluiddurchfluß
mengen steuern. Durch die mögliche sehr kleine Baugröße eig
net sich das Magnetventil sehr gut für die Integration in La
ger- oder Abschlußdeckel auch kleinerer Arbeitszylinder. Wenn
Druckluftversorgung und elektrische Anschlußleitungen eben
falls in ein entsprechendes Zylinderrohrprofil integriert
werden, lassen sich komplette Kompakt-Lineareinheiten bilden.
Denkbar wäre es auch, das Magnetventil als schnellschaltendes
Mikroventil in die Vorsteuerstufe größerer Ventile zu integ
rieren, so daß auch diese ein schnelles Schaltverhalten an
den Tag legen, da die Schaltzeit solcher indirekt betätigter
Ventile im wesentlichen von deren Vorsteuerstufe bestimmt
wird. Durch die geringen Schaltzeiten ist überdies mit einer
Puls-Pausen-Modulation ein Einsatz des Magnetventils in der
Regelpneumatik denkbar.
Aus der DE 34 37 487 C2 geht ein mit einem Schwenkanker aus
gestattetes bistabiles Magnetventil hervor. Am Umfang des
Schwenkankers sind zwei gegensinnig gewickelte Spulen ange
ordnet und jeder Stirnseite des Schwenkankers ist ein Perma
nentmagnet vorgelagert. Die Permanentmagnete bilden zusammen
mit zwei Jochteilen einen geschlossenen Magnetkreis. Werden
die Spulen erregt, bewirkt der entgegensetzte Wicklungssinn
in Verbindung mit den entgegensetzten Polen der Permanentmag
nete eine Schwächung der Magnetkräfte des einen Permanentmag
neten und eine Stärkung der Magnetkräfte des anderen Perma
nentmagneten, so dass der Anker verschwenkt wird. Beim nach
folgenden Entregen der Spulen behält der Anker seine Position
bei, bis die Spulen in entgegengesetztem Sinne neu erregt
werden.
Die DE 38 10 154 C2 beschreibt ein Magnetventil mit Dauermag
nethaltung. Eine von einem Joch umgebene Spule sitzt auf ei
nem mehrteiligen Kern mit einem integrierten Permanentmagnet.
In Verlängerung des Kerns befindet sich ein beweglicher An
ker, der die Funktion eines Ventilkörpers ausübt. Entspre
chend der zur Verfügung stehenden externen Steuerschaltung
kann das Magnetventil in monostabiler oder bistabiler Funkti
onsweise betrieben werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen aufgeführt.
Kompakte Bauformen des Magnetventils sind möglich, wenn die bei
den Dauermagneteinrichtungen von jeweils mindestens einem axial
polarisierten Ringmagneten oder einer aus Vollmaterial bestehen
den Magnetplatte bzw. Magnetscheibe gebildet sind. Neben kreis
förmigen oder ovalen Querschnittsformen wären hier auch rechtec
kige Außenkonturen empfehlenswert.
Um einen optimalen Fluß der Magnetfelder zu erzielen, ist es
zweckmäßig, den zwischen den beiden Dauermagneteinrichtungen des
Ankers vorgesehenen Zwischenraum mit einer weiteren Flußleitein
richtung zu versehen, die zum Beispiel von einem ferromagneti
schen Ringelement oder einem Platten- bzw. Scheibenelement ge
bildet ist.
Zweckmäßigerweise sind die beiden elektrischen Spulen gleichsin
nig gewickelt, so daß insgesamt Gegebenheiten wie bei einer
einzigen Spule vorliegen. Beide Spulen werden zum Umschalten des
Ankers vorzugsweise jeweils gleichzeitig bestromt, wobei beide
Spulen hintereinander geschaltet sein können, so daß die Be
stromung wie bei einer einzigen Gesamtspule erfolgen kann. Es
lassen sich auf diese Weise hohe Schaltmagnetflüsse erreichen.
Die Schaltrichtung des Ankers wird durch die Polung der ange
legten Spannung vorgegeben, wobei die Ansteuerung über eine H-
Brücke erfolgen kann. Dies ermöglicht eine normale Ansteuerung
ohne sogenannten Tri-State-Ausgang. Die Spannungsversorgung ist
auf diese Weise extrem unaufwendig.
Die Kontaktflächen, mit denen der Anker und ein jeweils zugeord
netes Anschlagteil in den beiden Schaltstellungen aneinander anliegen
und die insbesondere als Dichtfläche und als Ventilsitz
ausgebildet sind, sind zweckmäßigerweise als gehärtete, geläppte
Metallflächen ausgebildet. Man erzielt dadurch ohne Verwendung
von Weichdichtungen optimale Dichtheit auch bei hohen Fluiddrüc
ken. Ferner werden Toleranzen eleminiert; Weichdichtungen müßten
abgefedert werden, was bei der angestrebten geringen Baugröße
kaum möglich wäre.
Um den vom Anker zu steuernden Speisedruck zu kompensieren, wird
der Anker zweckmäßigerweise durch eine Kompensationsfeder bezüg
lich dem Ventilgehäuse abgestützt. Die Kompensationsfeder kann
so ausgelegt sein, daß schaltwegbedingte Druckänderungen berück
sichtigt werden. Die Kompensationsfeder gewährleistet, daß in
beiden Schaltstellung etwa gleiche Haltekräfte der Dauermagnet
mittel benötigt werden, um die Position stabil aufrechtzuerhal
ten.
Bevorzugt ist das bistabile Magnetventil als direkt betätigtes
3/2-Wege-Impulsventil ausgebildet, wobei das Umschalten zwischen
den beiden Schaltstellungen durch einen kurzen Stromimpuls auf
die beiden Spulen erfolgt, wobei die beiden Spulen wie erwähnt
ohne weiteres Teilspulen einer Gesamtspule sein können.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Bauform des erfin
dungsgemäßen bistabilen Magnetventils,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Magnetventils aus Fig. 1
mit Blickrichung gemäß Pfeil II,
Fig. 3 eine Rückansicht des Magnetventils aus Fig. 1,
teilweise gemäß Schnittlinie III-III aufgebrochen,
und
Fig. 4 einen etwa diagonal verlaufenden Querschnitt durch
das Magnetventil gemäß Schnittlinie IV-IV aus
Fig. 2.
Das beispielsgemäße Magnetventil besitzt ein Ventilgehäuse 1 mit
einem zum Beispiel quaderförmigen Grundkörper 2 und einem rück
seitig daran angesetzten Deckel 3. Letzterer ist in Seitenan
sicht L-ähnlich konturiert, so daß er sich auch über die Ober
seite des Grundkörpers 2 erstreckt. Zur Befestigung können eine
oder mehrere Schrauben 4 vorgesehen sein, die den Deckel 3
durchsetzen und in Befestigungsbohrungen 5 des Grundkörpers 2
eingeschraubt sind.
An der Außenseite des Ventilgehäuses 1 sind drei beim Ausfüh
rungsbeispiel an der Vorderseite des Grundkörpers 2 zusammenge
faßte Anschlußmittel 10 vorgesehen, die beim Ausführungsbeispiel
nach Art von Schlauchtüllen ausgebildet sind und den dichten
Anschluß weiterführender Druckmittelleitungen oder -schläuche
ermöglichen.
Im Innern des Ventilgehäuses 1 befinden sich mehrere Ventil
kanäle 6, die mit den Anschlußmitteln 5 kommunizieren. Im
einzelnen handelt es sich bei ihnen um eine Speisekanal 7, einen
Entlüftungskanal 8 und einen Arbeitskanal 9. Das beispielsgemäße
Magnetventil ist ein 3/2-Wegeventil, das zwei Schaltzustände
einnehmen kann, wobei es im einen Schaltzustand den Speisekanal
7 mit dem Arbeitskanal 9 verbindet, während der Entlüftungskanal
8 abgetrennt ist und im zweiten Schaltzustand den Speisekanal 7
abtrennt und den Arbeitskanal 9 zur Entlüftung mit dem Entlüf
tungskanal 8 koppelt.
Die beiden Schaltzustände werden von einem Ventilglied 12 vorge
geben, das beim Ausführungsbeispiel vom Anker 13 einer Elektro
magnetanordnung gebildet ist. Die beiden Schaltzustände entspre
chen jeweils einer von zwei Schaltstellungen dieses Ankers 13.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, befindet sich der im wesentli
chen zylindrisch oder kolbenähnlich konturierte Anker 13 in ei
nem nachfolgend als Ankerraum 14 bezeichneten Innenraum des Ven
tilgehäuses 1, der zylindrisch gestaltet ist, und in dem der An
ker 13 axial hin und her verschieblich geführt ist. Diese
Schaltbewegung bzw. Schaltrichtung ist in Fig. 4 durch Doppel
pfeil 15 verdeutlicht.
Der Anker 13 könnte unter Umständen auch rechteckig und dabei
zum Beispiel quadratisch konturiert sein, was noch bessere Lei
stungsdaten verspricht. Es versteht sich, daß der Ankerraum 14
in diesem Falle auch entsprechend rechteckförmig konturiert ist.
Der Ankerraum 14 wird umfangsseitig von einer allgemein mit 16
bezeichneten Betätigungseinrichtung begrenzt. Letztere umfaßt
beispielsgemäß zwei koaxial zueinander angeordnete elektrische
Spulen 17, 18, die den Anker 13 koaxial umschließen und axial
mit Abstand nebeneinander angeordnet sind. Jede elektrische
Spule 17, 18 kann wie abgebildet auf einem ringförmigen
Spulenträger 22 sitzen, der einen U-förmigen Querschnitt hat,
wobei die U-Öffnung radial nach außen weist und eine jeweilige
elektrische Spule 17, 18 insbesondere vollständig aufnimmt.
In dem axialen Zwischenraum zwischen den beiden elektrischen
Spulen 17, 18 ist eine Flußleiteinrichtung 23 für den Magnetfluß
angeordnet. Beispielsgemäß handelt es sich bei ihr um eine ge
lochte Scheibe aus ferromagnetischem Material, die koaxial zu
den elektrischen Spulen 17, 18 angeordnet ist und deren Innen
durchmesser demjenigen einer jeweiligen aus einer elektrischen
Spule 17, 18 und einem Spulenträger 22 bestehenden Spuleneinheit
24 entspricht. Sie liegt vorzugsweise an beiden Spuleneinheiten
24 an.
Die Betätigungseinrichtung 16 sitzt in einem Aufnahmeraum 25 des
Ventilgehäuses 1. Letzterer ist vorzugsweise zylindrisch kontu
riert und befindet sich insbesondere in dem Grundkörper 2. Die
das Einsetzen der Betätigungseinrichtung 16 ermöglichende Öff
nung ist durch den Deckel 3 lösbar verschlossen.
Die beiden Spulen 17, 18 sind elektrisch hintereinandergeschal
tet. Im Falle einer Bestromung werden sie daher vom gleichen
Strom durchflossen. Sie sind zudem gleichsinnig gewickelt, so
daß sie im bestromten Zustand ein gemeinsames Schaltmagnetfeld
26 erzeugen, das in Fig. 4 strichpunktiert angedeutet ist und
demjenigen einer stromdurchflossenen Spule entspricht. Die Polarisierung
des Magnetfeldes hängt von der Polung der an die bei
den Spulen 17, 18 angelegten Spannung ab, läßt sich also durch
Umpolung der Spannung umkehren. Dies wird beim Umschalten des
Magnetventils ausgenutzt. Die Ansteuerung kann vorzugsweise über
eine sogenannte H-Brücke erfolgen.
Die Fixierung der Betätigungseinrichtung 16 in dem Aufnahmeraum
25 erfolgt zweckmäßigerweise über den Deckel 3. Dieser weist
beim Ausführungsbeispiel eine Haltepartie 27 auf, die die Betä
tigungseinrichtung 16 stirnseitig beaufschlagt und axial in den
Aufnahmeraum 25 hinein gegen dessen Boden 28 hält.
Jedem axialen Ankerende 32, 33 liegt axial ein Anschlagteil 34,
35 gegenüber. Der axiale Abstand zwischen den beiden Anschlag
teilen 34, 35 ist um den möglichen Schaltweg des Ankers 13 grö
ßer als die Länge des Ankers 13 selbst. Die Anschlagteile 34, 35
sind ortsfest, d. h. ventilgehäusefest angeordnet und geben dem
Anker 13 seine beiden Schaltstellungen vor, in denen dieser am
jeweils einen der Anschlagteile 34, 35 anliegt.
An jedem Anschlagteil 34, 35 ist an der dem Anker 13 axial zuge
wandten Stirnseite eine Kanalmündung vorgesehen, die mit einem
der Ventilkanäle 6 kommuniziert, welcher das zugeordnete An
schlagteil 34, 35 durchzieht. Bei dem einen Ventilkanal 6 han
delt es sich um den Speisekanal 7, im anderen Falle handelt es
sich um den Entlüftungskanal 8. Jede der genannten Mündungen ist
von einem Ventilsitz 36 umgeben, der an der Außenfläche des zu
geordneten Anschlagteils 34, 35 insbesondere in Gestalt einer
planen Ringfläche vorgesehen ist. Einem jeweiligen Ventilsitz 36
axial gegenüberliegend ist am jeweils zugeordneten Ankerende 32,
33 eine stirnseitige Dichtfläche 37 vorgesehen. Auch sie ist
beim Ausführungsbeispiel eine Planfläche. In den beiden mögli
chen Schaltstellungen des Ankers 13 liegt jeweils eine der
Dichtflächen 37 am zugeordneten Ventilsitz 36 an, so daß die an
schlagteilseitige Mündung dicht verschlossen und der zugeordnete
Ventilkanal 6 dicht abgesperrt ist.
Vorzugsweise sind keinerlei weichelastischen Dichtelemente vor
gesehen, was eine besonders kleine Bauweise begünstigt. Bei
spielsgemäß sind die die Ventilsitze 36 und die Dichtflächen 37
bildenden Kontaktflächen gehärtete und durch Läppen feinbearbei
tete Metallflächen, die durch bloßen metallischen Kontakt eine
optimale Dichtheit gewährleisten. Um die Bearbeitung insbeson
dere an den ventilgehäusefesten Ventilsitzen zu erleichtern,
sind die Anschlagteile 34, 35 beim Ausführungsbeispiel separate
Stahlteile, die im Preßsitz in zugeordnete Aufnahmen des Ventil
gehäuses 1 eingesetzt sind. Denkbar wäre es natürlich auch, die
Anschlagteile 34, 35 als integrale Bestandteile des Ventilgehäu
ses 1 vorzusehen.
Der Anker 13 ist exakt in den Ankerraum 14 eingepaßt, so daß er
leichtgängig und präzise geführt ist. Dies gewährleistet insbe
sondere ein planparalleles Anliegen aneinander der beim Ausfüh
rungsbeispiel ebenen Ventilsitze 36 und Dichtflächen 37. Der An
ker 13 und der Ankerraum 14 sind also beim Ausführungsbeispiel
fluidkanallos ausgebildet. Dies hat den Vorteil, daß die gesamte
Querschnittsfläche des Ankers 13 bzw. des Ankerraumes 14 ausge
nutzt werden kann, um Dauermagnetmittel 38 vorzusehen, die die
Stabilität der jeweils eingenommenen Schaltstellung des Ankers
13 gewährleisten.
Die genannten Dauermagnetmittel 38 bestehen aus zwei voneinander
getrennten Dauermagneteinrichtungen 39, 40, die am Anker 13
festgelegt sind und sich mit diesem mitbewegen. Die beiden Dau
ermagneteinrichtungen 39, 40 sind mit axialem Abstand zueinander
angeordnet und der Zwischenraum ist vorzugsweise mit einer wei
teren Flußleiteinrichtung 43 ausgefüllt. Die Polarisierungen der
Dauermagneteinrichtungen 39, 40 sind axial ausgerichtet, d. h.
ihre Nord- und Südpole weisen in axiale Richtungen. Die Anord
nung ist dabei so getroffen, daß gleichnamige Pole einander zu
gewandt sind. Beim Ausführungsbeispiel, bei dem die beiden Dau
ermagneteinrichtungen 39, 40 von kompakten, axial magnetisierten
Ringmagneten 39', 40' gebildet sind, sind zum Beispiel die Nord
pole der beiden Ringmagnete 39', 40' axial einander zugewandt.
Die Flußleiteinrichtung 43 besteht aus einem ferromagnetischen
Element, das beispielsgemäß als Ringelement 43' ausgebildet ist,
das koaxial zwischen den beiden Ringmagneten 39', 40' angeordnet
ist und an diesen anliegt.
Es wäre ohne weiteres möglich, die Dauermagneteinrichtungen 39,
40 und/oder das ferromagnetische Element der Flußleiteinrichtung
43 als aus Vollmaterial bestehende Platten oder Scheibenteile
auszubilden. Sowohl bei Vollmaterial als auch bei Ringform sind
Außenkonturen möglich, die rund sind - z. B. kreisförmig oder
oval - oder eckig - z. B. rechteckförmig. Zweckmäßigerweise wird
man die Kontur des Ankerraumes 14 komplementär zu derjenigen des
Ankers 13 bzw. der Dauermagneteinrichtung 39, 40 und der Fluß
leiteinrichtung 43 ausbilden.
Die beiden Anschlagteile 34, 35 gehören zu einem in Fig. 4 all
gemein mit 45 bezeichneten Jochkreis, der die elektrischen Spu
len 17, 18 und die erste Flußleiteinrichtung 23 außen umgibt. Er
ergibt sich beim Ausführungsbeispiel insbesondere aus den den
Aufnahmeraum 25 begrenzenden Wandpartien des Ventilgehäuses 1,
das insgesamt aus ferromagnetischem Material ausgebildet ist. Es
wäre natürlich ohne weiteres möglich den Jochkreis durch sepa
rate Teile zur Verfügung zu stellen, beispielsweise durch ferro
magnetische Gehäuseeinsätze. Auf diese Weise wäre für das Ven
tilgehäuse 1 eine freie Materialwahl möglich.
Jede der beiden Dauermagneteinrichtungen 39, 40 erzeugt ein
ständiges Magnetfeld, das zur besseren Unterscheidung nachfol
gend als Stabilisierungs-Magnetfeld bezeichnet ist und in Fig.
4 strichpunktiert bei 44, 44' angedeutet ist. Jedes dieser bei
den Stabilisierungs-Magnetfelder 44, 44' verläuft ausgehend von
der zugeordneten Dauermagneteinrichtung 39, 40 über die weitere
Flußleiteinrichtung 43, die erste Flußleiteinrichtung 23 und den
Jochkreis 45 einschließlich des zugeordneten Anschlagteils 34,
35 zur zugeordneten Dauermagneteinrichtung 39, 40 zurück.
Wenn der Anker 13 in einer der beiden Schaltstellungen an dem
einen der Anschlagteile 34 anliegt, so befindet sich zwischen
diesen Teilen kein Luftspalt, weshalb das zugeordnete Stabili
sierungs-Magnetfeld 44 stärker ist als das andere Stabilisie
rungs-Magnetfeld 44', in dessen Verlauf zwischen dem Anker 13
und dem zugeordneten Anschlagteil 35 ein Luftspalt vorherrscht.
Die Schaltstellung des Ankers 13 ist daher stabilisiert. Der
entsprechende Zustand ist in Fig. 4 anhand der rechten Schalt
stellung des Ankers 13 eingezeichnet, in der der Speisekanal 7
abgesperrt ist.
Um das Magnetventil umzuschalten, werden die beiden elektrischen
Spulen 17, 18 gleichzeitig bestromt, so daß das oben erwähnte
Schaltmagnetfeld 26 entsteht. Dieses überlagert die beiden Sta
bilisierungs-Magnetfelder 44, 44'. Das bisher stärkere Stabili
sierungs-Magnetfeld 44 wird dadurch geschwächt, das andere Sta
bilisierungs-Magnetfeld 44' wird gestärkt. Voraussetzung ist na
türlich, daß das Schaltmagnetfeld 26 die entsprechende Richtung
hat, was aber problemlos durch die Polung der angelegten Span
nung beeinflußt werden kann. Als Folge bewegt sich der Anker 13
in Fig. 4 nach links in die andere Schaltstellung. Wird nun das
Schaltmagnetfeld 26 entfernt, bleibt die vorhandene Schaltstel
lung wiederum stabil, da sich die Stärkeverhältnisse der Stabi
lisierungs-Magnetfelder 44, 44' gerade umgedreht haben. Ersicht
lich genügt zum Umschalten des Magnetventils ein sehr kurzer
Stromimpuls. Zum Aufrechterhalten der jeweiligen Schaltstellung
wird überhaupt keine von außen zugeführte Energie benötigt.
Die Anordnung sollte insgesamt so getroffen werden, daß bei ei
ner normalerweise nicht vorhandenen Mittelstellung des Ankers 13
dessen weitere Flußleiteinrichtung 43 der außen angeordneten er
sten Flußleiteinrichtung 23 unmittelbar radial gegenüberliegt.
Die beiden Dauermagneteinrichtungen 39, 40 sind dann axial neben
der ersten Flußleiteinrichtung 23 angeordnet. Die Breite der
weiteren Flußleiteinrichtung 43 sollte möglichst mindestens der
Summe aus der axialen Breite der ersten Flußleiteinrichtung 23
und dem Schaltweg des Ankers 13 entsprechen.
Der beispielsgemäße Anker 13 ist aus mehreren axial aneinander
gesetzten Elementen aufgebaut. Das mittlere Element ist das Rin
gelement 43', welches beidseits von weiteren Elementen in Ge
stalt der Ringmagnete 39', 40' flankiert wird. Diese wiederum
werden auf ihrer dem Ringelement 43' entgegengesetzten Axial
seite von Abschlußelementen 46 flankiert, an denen die Dichtflä
chen 37 vorgesehen sind. Die Abschlußelemente 46 bestehen zweck
mäßigerweise aus Flußleitmaterial, insbesondere aus ferromagne
tischem Material. Auf diese Weise ergeben sich bei geringem Bau
volumen der Ringmagnete 39', 40' relativ starke Stabilisierungs-
Magnetfelder 44, 44'.
Den Zusammenhalt der Ankerelemente gewährleistet beim Ausfüh
rungsbeispiel ein Zuganker 47, der sämtliche Ankerelemente
durchzieht und mit den beiden Abschlußelementen 46 verschraubt
ist.
Der Speisekanal 7 und der Entlüftungskanal 8 münden über das zu
geordnete Anschlagteil 34, 35 jeweils in einen dem Ankerraum 14
vorgelagerten Vorraum 48, 48'. Beide Vorräume 48, 48' kommuni
zieren ständig mit dem Arbeitskanal 9, so daß dieser je nach
Schaltstellung und unter Vermittlung der Vorräume 48, 48' ab
wechselnd mit dem Speisekanal 7 und mit dem Entlüftungskanal 8
kommuniziert.
Im Falle der beispielsgemäßen Anordnung wirkt der im Speisekanal
7 anstehende Fluiddruck ständig auf den Anker 13 ein und beauf
schlagt ihn im Sinne des Abhebens vom zugeordneten Anschlagteil
34. Damit sich diese Fluiddruckbeaufschlagung nicht auf das
Schaltverhalten auswirkt und identische zwei Dauermagneteinrich
tungen 39, 40 verwendbar sind, sieht das Ausführungsbeispiel
eine sich am Ventilgehäuse 1 abstützende Kompensationsfeder 49
(strichpunktiert angedeutet) vor, die den Anker 13 ständig in
Gegenrichtung, also im Sinne eines Absperrens des Speisekanals 7
beaufschlagt. Sie befindet sich zweckmäßigerweise in dem der
Ausmündung des Entlüftungskanals 8 zugeordneten gegenüberliegen
den Vorraum 48', wo sie sich zwischen dem zugeordneten Anschlag
teil 35 und dem diesem zugewandten Ankerende 33 nach Art einer
Druckfeder abstützt. Zur Zentrierung sitzt die Kompensationsfe
der 49 auf rohrstutzenartigen Vorsprüngen der genannten Teile.
Die Federauslegung ist zweckmäßigerweise so gewählt, daß auch
der schaltwegbedingte Druckabfall im Bereich des dem Speisekanal
7 zugeordneten Vorraumes 48 berücksichtigt wird, so daß der An
ker 13 unabhängig von der eingenommenen Stellung - abgesehen von
den Magnetfeldkräften - stets zumindest im wesentlichen im Kräf
tegleichgewicht ist.
Die zu den beiden Spulen 17, 18 verlaufenden im einzelnen nicht
dargestellten elektrischen Leitungen werden beim Ausführungs
beispiel über ein Anschlußteil 50 in das Ventilgehäuse 1 einge
führt. Das Anschlußteil 50 befindet sich an dem auf der Ober
seite des Grundkörpers 2 aufsitzenden Schenkel des Deckels 3. Im
Gehäuseinnern vorhandene Hohlräume ermöglichen die gewünschte
Kabelführung.
Bei entsprechendem Verlauf der Ventilkanäle 6 läßt sich das Ma
gnetventil ohne weiteres auch als 2/2-Magnetventil ausgestalten.
Claims (14)
1. Bistabiles Magnetventil, mit einem Ankerraum (14), in dem
ein dem Antrieb eines Ventilgliedes (12) dienender oder selbst
das Ventilglied (12) bildender Anker (13) zwischen zwei Schalt
stellungen axial bewegbar angeordnet ist, mit zwei den Ankerraum
(14) koaxial umschließenden und axial mit Abstand nebeneinander
angeordneten elektrischen Spulen (17, 18), zwischen denen eine
Flußleiteinrichtung (23) angeordnet ist, mit zwei jeweils einem
Ankerende (32, 33) axial gegenüberliegenden ortsfesten Anschlag
teilen (34, 35) zur Vorgabe der beiden Schaltstellungen des An
kers (13), die Bestandteil eines die elektrischen Spulen (17,
18) und die Flußleiteinrichtung (23) außen umgebenden Joch
kreises (45) sind, und mit Dauermagnetmitteln (38) zur Stabi
lisierung der jeweils eingenommenen Schaltstellung des Ankers
(13), wobei das Umschalten des Ankers (13) zwischen den beiden
Schaltstellungen durch Bestromung wenigstens einer der elektrischen
Spulen (17, 18) bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Dauermagnetmittel (38) innerhalb des Ankerraumes
(14) befinden und am Anker (13) vorgesehen sind, und daß die
Dauermagnetmittel (38) zwei mit axialem Abstand nebeneinander
angeordnete Dauermagneteinrichtungen (39, 40) umfassen, deren
Polarisierung axial ausgerichtet und derart angeordnet ist, daß
gleichnamige Pole einander zugewandt sind.
2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Dauermagneteinrichtungen (39, 40) von axial polari
sierten Ringmagneten (39', 40') gebildet sind.
3. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Dauermagneteinrichtungen (39, 40) von axial polari
sierten Magnetplatten bzw. Magnetscheiben gebildet sind.
4. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dauermagneteinrichtungen (39, 40) eine
kreisförmige oder eine rechteckförmige Außenkontur aufweisen.
5. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß axial zwischen den beiden Dauermagneteinrich
tungen (39, 40) des Ankers (13) eine weitere Flußleiteinrichtung
(43) angeordnet ist.
6. Magnetventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Flußleiteinrichtung (43) von einem ferromagnetischen
Ringelement (43') oder einem ferromagnetischem Platten- bzw.
Scheibenelement gebildet ist.
7. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der axiale Abstand zwischen den beiden Dauer
magneteinrichtungen (39, 40) mindestens der Summe aus der axia
len Breite der zwischen den elektrischen Spulen (17, 18) ange
ordneten Flußleiteinrichtung (23) und dem Schaltweg des Ankers
(13) entspricht.
8. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden elektrischen Spulen (17, 18)
gleichsinnig gewickelt sind und zum Umschalten des Ankers
gleichzeitig insbesondere impulsartig bestromt werden, wobei die
Schaltrichtung des Ankers (13) durch die Polung der angelegten
Spannung vorgebbar ist.
9. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anker (13) das Ventilglied (12) bildet und
an seinen beiden Ankerenden (32, 33) jeweils eine Dichtfläche
(37) aufweist, die mit einem am jeweils zugewandten Anschlagteil
(34, 35) vorgesehenen Ventilsitz (36) zusammenarbeiten kann, um
in den beiden Schaltstellungen jeweils einen im einen Anschlag
teil (34) ausgebildeten Ventilkanal (6, 7) abzusperren und
gleichzeitig einen im anderen Anschlagkanal (35) ausgebildeten
Ventilkanal (6, 8) freizugeben.
10. Magnetventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtflächen (37) und die Ventilsitze (36) von geläppten,
insbesondere als Stahlflächen ausgebildeten Metallflächen gebil
det sind, die zweckmäßigerweise gehärtet sind.
11. Magnetventil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der eine erste Ventilkanal ein Speisekanal (7)
und der andere zweite Ventilkanal ein Entlüftungskanal (8)
ist, wobei der jeweils freigebbare dieser Ventilkanäle (6)
mit einem einen Arbeitskanal (9) bildenden dritten Ventilka
nal kommuniziert.
12. Magnetventil nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anker (13) und der Ankerraum (14)
fluidkanallos ausgebildet sind.
13. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die an eine jeweilige Dauermagneteinrich
tung (39, 40) angrenzende und zum Ankerende (32, 33) hin ver
laufende Ankerpartie (46) aus ferromagnetischem Flußleitmate
rial besteht.
14. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anker (13) das Ventilglied (12) bil
det und an einem ersten Ankerende (32) eine Dichtfläche (37)
aufweist, die mit einem am zugewandten Anschlagteil (34) vor
gesehenen Ventilsitz (36) zusammenarbeiten kann, wobei im Be
reich des entgegengesetzten anderen zweiten Ankerendes (33)
eine sich ortsfest abstützende Kompensationsfeder (49) an
greift, die die Druckkraft kompensiert, mit welcher der Anker
(13) im Bereich des ersten Ankerendes (32) von dem zugeführ
ten fluidischen Druckmittel beaufschlagt wird.
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |