DE4411650C2 - Formschließeinheit für eine Spritzgießmaschine - Google Patents
Formschließeinheit für eine SpritzgießmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Formschließeinheit für eine Spritzgieß
maschine zur Verarbeitung von Kunststoffen, keramischen Massen
und dergleichen nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 oder 2.
Aus der JP 62-64520 A ist eine derartige Formschließeinheit bekannt,
bei der die beim Formschluß auftretenden Bewegungen verschiedenen
Baugruppen zugewiesen werden. Eine erste Baugruppe ist ein über eine
Kugelrollspindel angetriebener Kniehebelmechanismus, der im wesent
lichen den beweglichen Formträger auf den stationären Formträger
hin- und von diesem wegbewegt. Nachdem die Gießformhälften aufein
ander zu bewegt worden sind, verbleibt jedoch ein Spalt. Die rest
liche Bewegung erfolgt dann über eine zweite Einrichtung, die an
einer Schraubenhülse angreift, die zugleich die Lagerung der
Kugelrollspindel ist. In einer ersten Stufe erfolgt über diesen
Mechanismus mit langsamer Geschwindigkeit und geringem Drehmoment
eine Bewegung bis zum Formschluß. Nachdem der Formschluß dann end
gültig bereits unter Einsatz der zweiten Einrichtung erfolgt ist,
schaltet diese zweite Einrichtung auf eine Betriebsweise mit hohem
Drehmoment um, um ausgehend von der zweiten Einrichtung unter
Zwischenschaltung der ersten Einrichtung dann die Schließkraft
aufzubringen. Da eine eindeutige Aufgabenverteilung auf die beiden
Einrichtungen nicht erfolgt, sind aufwendige Getriebe und Umschalt
stufen erforderlich, selbst wenn ein Abstützelement für die erste
Einrichtung beweglich gelagert ist, so daß sich die gesamte Ein
richtung an dem Abstützelement für die zweite Einrichtung abstützen
kann.
Bei einer Formschließeinheit nach der WO 92/11993 A1 werden die
Bewegungen, die beim Formschluß einer Spritzgießmaschine
erforderlich sind, auf zwei Baugruppen aufgeteilt, die nacheinander
in zwei Stufen betätigbar sind. Zur Bewegung des beweglichen Form
trägers wird ein Spindelantrieb eingesetzt, während zur Aufbringung
der Schließkraft ein Hydraulikzylinder vorgesehen ist. Die Gewinde
spindel ist im Tauchkolben des Hydraulikzylinders beweglich
gelagert. Beide Elemente stützen sich an einem gemeinsamen
Abstützelement ab. Bei Betätigung der Gewindespindel wird diese
durch Federmittel in einer Null-Lage gehalten, so daß sich eine
flexible Aufhängung der Gewindespindel ergibt, die beim Aufbringen
der Schließkraft Schwierigkeiten bereiten kann. Während des
Aufbringens der Schließkraft muß zudem die Gewindespindel - sofern
sie nicht selbsthemmend ist - über ihren Antriebsmotor in Anlage
gehalten werden, um ein rückdrehen zu verhindern. Sie dient
gleichzeitig als Zuhaltekraftüberträger und Zuhaltekrafterzeuger.
Bei einer weiteren Formschließeinheit nach der EP 0 271 588 B1,
insbesondere Fig. 3, sind zwei Spindelsysteme hintereinander
geschaltet. Die Spindelsysteme werden nacheinander betätigt, wobei
Kupplungen vorgesehen sind, die ein Trennen der jeweils nicht
benötigten Spindel aus dem Kraftfluß ermöglichen. Hierbei ist der
doppelte Aufwand der Spindellagerung in Bezug auf die volle Zuhalte
kraft nicht zu unterschätzen. Zum Festlegen der Spindel können auch
Bremsmittel oder Klauenkupplungen vorgesehen sein, deren Feder so
eingestellt ist, daß beim Formschluß eine Reaktionskraft die
Kupplung erzeugt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Formschließeinheit der eingangs
genannten Gattung derart weiterzubilden, daß auf kostengünstigste
Weise eine zuverlässige Kraftübertragung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 oder 2
genannten Merkmale gelöst.
Die aufzubringenden Bewegungen und Kräfte werden dabei gezielt
einzelnen Baugruppen zugewiesen. Die erste Einrichtung, vorzugsweise
ein Spindelsystem, dient zur Bewegung des beweglichen Formträgers,
während eine zweite Einrichtung die nach dem Zusammenführen der
Gießform noch erforderliche Bewegung aufbringt, die die Schließkraft
erzeugt. Beim Aufbringen der Schließkraft wird jedoch die gesamte
erste Einrichtung einschließlich Abstützelement und Formträger von
der zweiten Einrichtung beaufschlagt und dient insofern lediglich
noch als Zuhaltekraftüberträger. Aufgrund der klar aufgegliederten
Kraftverteilung können auch die Antriebsmotoren auf ihre jeweilige
Funktion genau abgestimmt werden, so daß in der ersten Einrichtung
günstigere kleine Antriebsmotoren einsetzbar sind.
Bei einer Ausbildung nach den Ansprüchen 3 und 4 ergibt sich eine
Spindelrückdrehsicherung, bei der die Sicherung selbst aus den ei
gentlichen Druckelementen besteht und somit direkt in den Kraftfluß
integriert ist. Werden zwei parallel angeordnete Spindelsyste
me vorgesehen, können die Rückdrehmomente bei Werkzeugzuhaltung sich
zum Teil wieder aufheben und hierdurch die Führungssysteme weniger
belasten. Bei einer Ausbildung nach Anspruch 4 werden somit
die Spindellager nur noch durch die Kräfte belastet, die beim Be
schleunigen bzw. Abbremsen des beweglichen Formträgers auftreten. Im
eigentlichen Hochdruckbereich der Werkzeugzuhaltung sind die Lager
der Spindel maximal mit der Kraft der Rückstellmittel beaufschlagt.
Bei einer Ausbildung nach Anspruch 6 wird die Schließkraft erst bei
absolutem Stillstand der Spindeln aufgebaut, so daß die Spindeln
entsprechend kleiner ausgelegt werden können oder sich bei großen
Spindeln eine entsprechend längere Lebensdauer ergibt, da die dyna
mische Belastung geringer ist. Die dynamische Belastung aber steht
in direktem Zusammenhang mit der Gesamtlebensdauer des Spindelsy
stems.
Bei einer Ausbildung nach Anspruch 8 ist der bewegliche Formträger
Teil einer Bewegungseinheit, die in sich steif ausgebildet ist und
über vier Führungselemente exakt zum Ständer geführt werden kann.
Dies erhöht die Führungsgenauigkeit, insbesondere aufgrund des in
Schließrichtung gemessenen Abstandes zwischen dem beweglichen Form
träger und dem Stützelement. Dieser Abstand ist abhängig vom
Spindelhub, so daß bei größeren Maschinen auch die Länge der
Bewegungseinheit und damit die Abstützung verbessert wird. Dies
erhöht aber die Präzision der gesamten Formschließeinheit.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden wird die Erfindung an
hand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Formschließeinheit mit ei
nem elektromechanisch angetriebenen Exzenterantrieb
zur Aufbringung der Schließkraft,
Fig. 2 einen vergrößerten, teilweise geschnittenen Aus
schnitt aus Fig. 1 im Bereich der Abstützelemente,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht der Form
schließeinheit in einer Darstellung gemäß Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Formschließeinheit gemäß
Linie 4-4,
Fig. 5 eine Formschließeinheit gemäß einem weiteren Ausfüh
rungsbeispiel in einer Ansicht gemäß Fig. 1,
Fig. 6 einen vergrößerten, teilweise geschnittenen Aus
schnitt aus Fig. 5 im Bereich der Abstützelemente,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Formschließeinheit in einer
Darstellung gemäß Fig. 6.
Die Formschließeinheit ist Teil einer Spritzgießmaschine zur Verar
beitung von Kunststoffen, pulverförmigen Massen wie z. B. kera
mischen Massen und dergleichen. Sie besitzt einen stationären
Formträger 12 und einen beweglichen Formträger 11, die zwischen sich
einen Formspannraum F zur Aufnahme einer Gießform 33 aufweisen.
Über eine erste Einrichtung 10 wird die Bewegung des beweglichen
Formträgers auf den stationären Formträger 12 zu und von diesem weg
entlang einer Führung 45 bis etwa zur Anlage der Teile der Gießform bewirkt.
Zur Aufbringung der Schließkraft
ist eine zweite Einrichtung 24, 30 vorgesehen. Die zweite
Einrichtung wird nach der ersten Einrichtung während des Form
schlusses und hauptsächlich zur Aufbringung der Schließkraft der
Gießform 33 betätigt. Die erste Einrichtung stützt sich an einem
ersten Abstützelement 13 ab, das durch Kraftübertragungsmittel 25
mit dem stationären Formträger in Verbindung steht.
In Schließrichtung und aus Sicht der ersten Einrichtung 10 zur Be
wegung des beweglichen Formträgers 11 hinter dem ersten Abstützele
ment ist ein weiteres Abstützelement zur Abstützung der zweiten Ein
richtung zur Aufbringung der Schließkraft vorgesehen. Wird diese
zweite Einrichtung betätigt, so beaufschlagt sie die erste Einrich
tung 10 mit erstem Abstützelement 13 und beweglichen Formträger 11
in ihrer Gesamtheit als Zuhaltekraftüberträger. Krafterzeuger für
die Schließkraft hingegen ist lediglich die zweite Einrichtung.
Der Kraftfluß erfolgt also ausgehend vom beweglichen Formträger
zunächst über die erste Einrichtung zum ersten Abstützelement, das
seinerseits über Übertragungselemente mit dem weiteren Abstützele
ment verbunden ist. Erstes Abstützelement und beweglicher Formträger
sind insofern auch an den Kraftübertragungsmitteln beweglich gehal
ten. Ausgehend vom weiteren Abstützelement erfolgt der Kraftfluß
dann über die Kraftübertragungsmittel 25, die im Ausführungsbeispiel
Holme sind, zum stationären Formträger. Statt dieser Holme können
als Kraftübertragungsmittel jedoch auch Elemente vorgesehen sein,
die die Schließkraft um den Formspannraum herumleiten oder es kann
sogar der Maschinenfuß als Kraftübertragungsmittel vorgesehen
werden. Die gesamte Formschließeinheit ist lediglich am stationären
Formträger 12 über Befestigungsmittel 36 mit dem Maschinenfuß 26
verbunden.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1-4 wird als zweite Einrichtung 30
zur Aufbringung der Schließkraft ein vorzugsweise elektromechanisch
angetriebener Exzenter eingesetzt. Gemäß den Fig. 3 und 4 wird der
Exzenter von einem Antriebsmotor 40 über einen Riemen 41 angetrie
ben, der ein Riemenrad 42 betätigt, das zentrisch zur Exzenterwelle
34 angeordnet ist. Die Exzenterwelle 34 ist am weiteren Abstützele
ment 31 gelagert und bei Betätigung der zweiten Einrichtung 30 führt
die exzentrische Lagerung dazu, daß sich ein Exzenterlager 44, an
dem eine Lasche 35 als Übertragungselement angeordnet ist, in
Schließrichtung bewegt. Die Lasche 35 selbst wiederum ist über einen
Gelenkbolzen 39 mit dem Ansatz 13c des ersten Abstützelements
verbunden. Der zur Aufbringung der Schließkraft bei geschlossener
Gießform 33 erforderliche nur noch geringe Verformungsweg,
hervorgerufen durch die Verformung der gesamten Formschließeinheit,
kann so durch den Exzenter leicht aufgebracht werden.
Im zweiten Ausführungsbeispiel der Fig. 5-7 wird als zweite Ein
richtung 24 ein Hydraulikantrieb vorgesehen. Hierbei steht der An
satz 13c gemäß Fig. 6 über Bolzen 29 mit dem Kolben 24a einer
hydraulischen Antriebseinheit in Verbindung. Die hydraulische An
triebseinheit besitzt einen Zylinderraum 28, der durch einen Zylin
derdeckel 24b verschlossen ist. Die Bewegung erfolgt gegen die Kraft
von elastischen Rückstellmitteln 27, die auch bei geöffneter Form
für einen eindeutigen Abstand zwischen erstem Abstützelement 13 und
weiteren Abstützelementen 31 sorgen.
Beiden Ausführungen ist darüber hinaus gemeinsam, daß die erste Ein
richtung ein elektromechanisch angetriebener Spindelmechanismus ist.
Im Ausführungsbeispiel werden dabei zwei Kugelrollspindeln bevor
zugt, da dadurch die großen Rückdrehmomente bei Werkzeugzuhaltung
sich zum Teil wieder aufheben und hierdurch die Führungssysteme
weniger belasten. Die Kugelrollspindel 16 wirkt mit einer Mutter 14
zusammen, die über ein Stützelement 37 in der Formschließeinheit ab
gestützt ist. Das Stützelement 37 ist ferner über Zuganker 38 mit
dem beweglichen Formträger verbunden. Die Zuganker 38 spannen Rohre
46 zwischen dem Stützelement 37 und dem beweglichen Formträger ein.
Dadurch wird eine in sich steife und leicht zu führende
Bewegungseinheit 47 aus diesen Teilen gebildet, was die Präzision
der Maschine erhöht. Die Länge der Bewegungseinheit wird vor allem
durch die Rohre 46 bestimmt, die die Kugelrollspindel aufnehmen, und
damit vom Spindelhub. Der Antrieb der Kugelrollspindeln 16 - es kann
auch nur eine vorgesehen sein - erfolgt über einen Antriebsmotor 15,
auf dessen Motorwelle 15a zwei Riemen 22, 23 angetrieben werden, die
Riemenräder 20, 21 antreiben.
Um bei Aufbringen der Schließkraft ein Rückdrehen der Kugelroll
spindel 16 zu vermeiden, sind Blockiermittel 17 vorgesehen. Die
Blockiermittel 17 umfassen eine Blockierscheibe 17a, die an der
Achse 16a der Kugelrollspindel 16 über Schrumpfmittel 43
aufgeschrumpft ist. Die Achse 16a selbst ist über Lager 50 gelagert
und gegen die Kraft elastischer Rückstellmittel 18 in Längsrichtung
der Spindel beweglich. Beim Aufbringen der Schließkraft kommt die
Blockierscheibe mit dem ersten Abstützelement in Berührung. Die
Blockierscheibe 17a besitzt einen sich in Längsrichtung der
Kugelrollspindel 16 erstreckenden umlaufenden Ring 17b, der beim
Blockiervorgang mit einem entgegengesetzt gerichteten ringförmigen
Vorsprung 19a eines Lagerrings 19 in kraftschlüssige Verbindung
gelangt. Ring 17b und ringförmiger Vorsprung 19a können ggf. zum
Aufbau einer formschlüssigen Verbindung auch verzahnt sein. Der
Lagerring 19 ist über Bolzen 32 mit dem Ansatz 13c verbunden, wobei
diese beiden Elemente zwischen sich die Lagerung für die Achse 16a
aufnehmen. Im Ausführungsbeispiel ist die Blockierscheibe
gleichzeitig die Nabe des Riemenrades 20, 21.
Der Abstand b zwischen dem Ring 17b der Blockierscheibe 17a und dem
ringförmigen Vorsprung 19a des Lagerringes 19 ist bei geschlossener
Gießform und vor Aufbringen der Schließkraft kleiner als z. B. die
Exzentrizität e des Exzenters im ersten Ausführungsbeispiel oder als
der Hub a des Kolbens 24a im zweiten Ausführungsbeispiel.
Die Betätigung erfolgt grundsätzlich so, daß zunächst über die
Kugelrollspindel die Gießform 33 geschlossen wird. Sobald die
Hälften der Gießform in Anlage kommen, stellt sich der Abstand b
ein. Sodann wird die zweite Einrichtung geschaltet, wobei zunächst
der Abstand b beseitigt wird. Zu diesem Zeitpunkt muß der
Antriebsmotor 15 noch arbeiten, damit ein Rückdrehen verhindert
wird. Sobald jedoch der Abstand b überwunden ist, stellt sich
aufgrund der kraftschlüssigen Verbindung eine Blockierung der
Kugelrollspindel 16 ein, so daß während des weiteren Aufbringens der
Kraft die Blockiereinrichtung nur noch ein Druckelement ist, das in
den Kraftfluß integriert ist. Die Lager sind somit nur noch mit der
Kraft der Tellerfedern beaufschlagt, die so stark eingestellt sind,
daß bei Bewegen des Formträgers noch kein Blockieren möglich ist und
dieses sich erst dann einstellt, wenn die zweite Einrichtung
zugeschaltet wird. Die Blockiereinrichtung wird vorzugsweise so
ausgebildet, daß es nicht zu einem Gleiten zwischen Blockierscheibe
17a und dem Lagerring 19 kommt. Bis zur Anlage der beiden Teile
infolge der Betätigung der zweiten Einrichtung 24, 30 zur
Aufbringung der Schließkraft wird daher der Antriebsmotor betrieben,
so daß die beiden Teile im Ruhezustand, also bei ruhender
Blockierscheibe, aufeinandertreffen und dann die kraft- oder
formschlüssige Verbindung eingehen.
Die gesamte Formschließeinheit ist weitgehend symmetrisch zu einer
vertikalen Mittelebene aufgebaut. In dieser Ebene liegt auch der
Antriebsmotor 15. Die beiden Riemenräder der ersten Einrichtung sind
in Schließrichtung s-s gegeneinander versetzt (Fig. 2, 7). Die sym
metrische Anordnung insbesondere bei zwei Gewindespindeln hat aber
auch den Vorteil, daß zwischen den beiden Spindeln bedarfsweise eine
Auswerfereinheit vorgesehen werden kann. Am stationären Formträger
ist zudem eine Durchtrittsöffnung 12a vorgesehen, durch die eine
Spritzgießeinheit an den Formhohlraum der Spritzgießform 33 heran
führbar ist.
Die zweite Einrichtung zur Aufbringung der Schließkraft läßt auch
eine Regelung der Schließkraft zu. So können einerseits die Form
hälften zunächst in Anlage gebracht werden (entsprechend einem
Spaltmaß c = 0 in Fig. 1 bei dem dort gestrichelt eingezeichneten
Formschluß), und die zweite Einrichtung 24, 30 wird dann über ein
bestimmtes Maß betätigt, so daß damit eine bestimmte gewünschte,
voreinstellbare Zuhaltekraft aufgebaut wird. Dies ist insbesondere
dann erwünscht, wenn Spritzgießformen 33 sich in der Maschine be
finden, die nicht mit der vollen Kraft der Formschließeinheit be
aufschlagt werden dürfen oder sollen.
Andererseits kann auch ein Spritzprägen z. B. dadurch realisiert
werden, daß die Formhälften zunächst auf ein beliebiges Spaltmaß c
zusammengefahren werden und dann die zweite Einrichtung die Form
schließeinheit in ihre Endlage überführt. Auch dadurch kann die
maximal aufbringbare Kraft nach oben begrenzt werden.
Die Regelung erfordert verschiedene Hilfsmittel zur Ermittlung der
Regelparameter, und hierzu kann z. B. zur Lagebestimmung des beweg
lichen Formträgers ein Servomotor mit Absolutweg-Meßsystem vorgese
hen werden. Bei Verwendung eines Motors mit inkrementaler Wegmessung
werden zusätzlich separate, parallel zur Spindelachse montierte
Linearpotentiometer verwendet, die die aktuelle Lage des beweglichen
Formträgers sicher melden. Aber auch die richtige Schließkraft kann
mittels Kraftmeßbolzen in den Holmen nachgeregelt werden. Die Kraft
meßbolzen oder Druckmeßdosen können jedoch an beliebiger Stelle
innerhalb des Kraftflusses angeordnet sein, wie z. B. beim Exzenter
innerhalb des Lagerbolzens.
Claims (9)
1. Formschließeinheit für eine Spritzgießmaschine zur Verarbeitung
von Kunststoffen, keramischen Massen und dergleichen mit
- - einem stationären Formträger (12),
- - einem beweglichen Formträger (11), der zwischen sich und dem stationären Formträger (12) einen Formspannraum (F) zur Auf nahme einer Gießform (33) ausbildet,.
- - einer ersten Einrichtung (10) zur Bewegung des beweglichen Formträgers (11) auf den stationären Formträger (12) zu und von diesem weg,
- - einer zweiten, nach der ersten Einrichtung während des Form schlusses der Gießform (33) betätigbaren Einrichtung (24, 30), zur Aufbringung der Schließkraft,
- - einem ersten Abstützelement (13) zur Abstützung zumindest der ersten Einrichtung (10), das durch, Kraftübertragungsmittel (25) mit dem stationären Formträger (12) in Verbindung steht,
- - einem weiteren Abstützelement (31) zur Abstützung der zweiten Einrichtung (24, 30), die bei Betätigung die erste Einrichtung (10) mit erstem Abstütz element (13) und beweglichem Formträger (11) beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Einrichtung (30) zur Aufbringung der
Schließkraft ein vorzugsweise elektromechanisch angetriebener
Exzenter ist, dessen Exzenterwelle (34) die erste Einrichtung
(10) beaufschlagt.
2. Formschließeinheit für eine Spritzgießmaschine zur Verarbeitung
von Kunststoffen, keramischen Massen und dergleichen mit
- - einem stationären Formträger (12),
- - einem beweglichen Formträger (11), der zwischen sich und dem stationären Formträger (12) einen Formspannraum (F) zur Auf nahme einer Gießform (33) ausbildet,
- - einer ersten Einrichtung (10) zur Bewegung des beweglichen Formträgers (11) auf den stationären Formträger (12) zu und von diesem weg,
- - einer zweiten, nach der ersten Einrichtung während des Form schlusses der Gießform (33) betätigbaren Einrichtung (24, 30) zur Aufbringung der Schließkraft,
- - einem ersten Abstutzelement (13) zur Abstützung zumindest der ersten Einrichtung (10), das durch Kraftübertragungsmittel (25) mit dem stationären Formträger (12) in Verbindung steht
- - einem weiteren Abstützelement (31) zur
Abstützung der zweiten Einrichtung (24, 30), die
bei Betätigung die erste Einrichtung (10) mit erstem Abstütz
element (13) und beweglichem Formträger (11) beaufschlagt,
dadurch gekennzeich net, daß ein vorzugsweise gegen Rück stellmittel (27) beaufschlagbarer Kolben (24a) einer als zweite Einrichtung (24) zur Aufbringung der Schließkraft ausgebildeten hydraulischen Antriebseinheit die erste Einrichtung (10) beaufschlagt.
3. Formschließeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Einrichtung (10) zur
Bewegung des beweglichen Formträgers (11) wenigstens eine
Kugelrollspindel (16) aufweist, die bei Aufbringen der Schließ
kraft durch Blockiermittel (17) selbsttätig blockierbar ist.
4. Formschließeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Blockiermittel (17) eine Blockierscheibe (17a) an der Achse
(16a) der Gewindespindel (16) vorgesehen ist, die gegen die Kraft
eines elastischen Rücksteilmitteis (18) mit dem ersten Abstütz
element (13) in Verbindung kommt.
5. Formschließeinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Blockierscheibe (17a) einen sich in Längsrichtung der
Kugelrollspindel (16) erstreckenden umlaufenden Ring (17b)
aufweist, der beim Blockiervorgang mit einem entgegengesetzt
gerichteten ringförmigen Vorsprung (19a) eines Lagerrings (19) in
kraftschlüssige Verbindung gelangt.
6. Formschließeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand (b) zwischen dem Ring (17b) der Blockierscheibe (17a)
und dem ringförmigen Vorsprung (19a) des Lagerrings (19) bei
geschlossener Gießform vor Aufbringen der Schließkraft kleiner
ist als die Exzentrizität (e) des Exzenters bzw. der Hub (a) des
Kolbens (24a).
7. Formschließeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Einrichtung zur Betätigung
der Kugelrollspindel (16) einen Antriebsmotor (15) aufweist,
dessen Motorwelle (15a) über zwei Riemen (22, 23) Riemenräder
(20, 21) antreibt, deren Nabe die Blockierscheibe (17a) ist.
8. Formschließeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Formträger (11) Teil
einer auf Führungen (45) geführten Bewegungseinheit (47) ist, die
Rohre (46) zur Aufnahme der Kugelrollspindeln (16), ein Stütz
element sowie, diese Teile verspannende Zuganker (38) aufweist und
von der ersten Einrichtung (10) beaufschlagbar ist.
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