DE4410794C2 - Barometrisches Meßsystem - Google Patents
Barometrisches MeßsystemInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein barometrisches Meßsystem,
das für eine Verwendung an ungleichförmig bewegbaren Einsatz
orten vorgesehen ist und eine Aneroiddose und eine Stellungen
der beweglichen Membrane derselben erkennende Meßwertsensor
einrichtung sowie eine mit dieser zusammenwirkende, die Stel
lungen der Membrane in Luftdruckanzeigen umsetzende Anzeige
einrichtung aufweist.
Beim Betrieb barometrischer Meßsysteme an lageveränderlichen
Einsatzorten ergeben sich Schwierigkeiten, die bei ortsfestem
Betrieb nicht auftreten. Werden barometrische Meßsysteme bei
spielsweise an Bord von Fahrzeugen benutzt, beispielsweise auf
Sportbooten, Yachten oder dergleichen, dann ergeben sich
Anzeigefehler, weil Störeinflüsse aufgrund von Fahrzeugbewe
gungen, also etwa Schiffsbewegungen bei Seegang, auf das
Meßsystem einwirken und zu fehlerhafter Luftdruckanzeige
führen. Dies ist bei barometrischen Meßsystemen für nautische
Zwecke besonders störend, weil es hier darauf ankommt, daß
Luftdruckänderungen mit höchster Genauigkeit und Auflösung angezeigt werden,
um Fehleinschätzungen der Wetterlage zu vermeiden und insbesondere Änderun
gen der Windverhältnisse rechtzeitig zu erkennen. Bei barometrischen Meßsyste
men, die für hohe Auflösung und hohe Empfindlichkeit ausgelegt sind, wirken sich
Bewegungseinflüsse jedoch besonders störend auf die Meßgenauigkeit aus.
Um dem Rechnung zu tragen, ist bei einem bekannten Meßsystem der eingangs ge
nannten Art (siehe DE-GM 75 20 053.2) eine mit der Anzeigeeinrichtung mecha
nisch gekoppelte Dämpfungseinrichtung vorgesehen. Bei Verwendung des bekann
ten Meßsystems als Schiffsbarograph wird jedoch trotz der dort vorgesehenen
Öldämpfung des Schreibarmes und selbst bei einer Lagerung des Gehäuses des
Meßsystems auf Schwinggummi bei Schiffsbewegungen kein scharfer Kurvenzug
geschrieben, das erhaltene Barogramm stellt sich vielmehr als verschmiertes
Werteband dar, aus dem der genaue Verlauf des momentanen Druckgradienten
nicht ausreichend genau ablesbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier abzuhelfen, indem ein barometri
sches Meßsystem zur Verfügung gestellt wird, das auch bei einer Benutzung an
ungleichförmig bewegbaren Einsatzorten eine Luftdruckanzeige äußerst hoher
Genauigkeit liefert.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein barometrisches Meßsystem mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Danach besteht der Grundgedanke der Erfindung darin, die Anzeigeeinrichtung mit
einer Beschleunigungssensoreinrichtung zu kombinieren, um die Größe von Be
schleunigungen zu ermitteln, die die Luftdruckanzeige verfälschende Massenkräfte
an der Membrane der Aneroiddose und mit dieser kraftübertragend gekoppelten
Systemteilen hervorrufen. Bei Kenntnis der Größe gegebenenfalls auftretender
Beschleunigungen läßt sich die Luftdruckanzeige nach Maßgabe der Größe der
Beschleunigungswerte fehlerfrei darstellen. Dies kann auf unterschiedliche Weise
erfolgen. Beispielsweise kann so vorgegangen werden, daß das Signal der Be
schleunigungssensoreinrichtung zur Fehlerkompensation mit dem Meßwertsignal
der Anzeigeeinrichtung kombiniert wird.
Dieser Lösungsweg ist besonders vorteilhaft, wenn die Meßwertsensoreinrichtung
und die Beschleunigungssensoreinrichtung jeweils ein elektrisches Meßwertsignal
bzw. Beschleunigungssignal erzeugen. In diesem Falle kann die Meßwertkorrektur
besonders einfach mittels einer elektrischen Kompensationsschaltung erfolgen.
Aus der DE 28 01 658 A1 ist bereits ein kapazitiver Druckfühler zur Ermittlung
von Druckdifferenzen zweier Strömungsmittel bekannt, bei dem schädliche Aus
wirkungen von Beschleunigungskräften auf das Meßergebnis durch konstruktive
Maßnahmen gering gehalten werden sollen. Abgesehen davon, daß dieser Druck
fühler kein barometrisches Meßsystem darstellt, findet bei dem bekannten Druck
fühler keine Ermittlung der Größe von Beschleunigungen mit dem Ziele statt, diese
Größe kompensatorisch bei der Meßwertbildung in Rechnung zu setzen.
Bei einem bekannten Meßgerät für die Feinmessung der Abmessungen von Prüflin
gen in Form von auf Werkzeugmaschinen befindlichen Werkstücken (vergleiche
DE 38 01 893 A1) ist es bekannt, Störschwingungen, welche Fehlmessungen verursa
chen, in der Weise zu erfassen, daß mittels eines Beschleunigungssensors Beschleu
nigungen des Maschinenfundaments ermittelt werden. Ermittelte Größen von
auftretenden Beschleunigungen werden jedoch hierbei ebenfalls nicht zur Kompen
sation bei der Meßwertbildung benutzt, sondern in der Weise in Rechnung gesetzt,
daß bei Überschreiten vorgegebener Beschleunigungswerte jeweils der Meßvorgang
am Prüfling unterbrochen wird.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt eine elektrische
Signalerzeugung in der Weise, daß die Meßwertsensoreinrichtung einen durch
Bewegungen der Membrane auslenkbaren ersten Biegebalken und die Beschleuni
gungssensoreinrichtung einen zweiten Biegebalken aufweisen, der mit einer seis
mischen Masse versehen und durch deren aufgrund von Beschleunigungen erzeug
te Massenkräfte auslenkbar ist. An beiden Biegebalken sind zur Ermittlung ihrer
Auslenkungen Dehnungsmeßstreifen angebracht, die Teile der Anzeigeeinrichtung
bilden.
Vorzugsweise weist jeder Biegebalken je einen bei der Auslenkung gestreckten und
gestauchten Dehnungsmeßstreifen auf, wobei die Dehnungsmeßstreifen beider
Biegebalken als veränderliche Widerstandselemente in einer elektrischen
Brückenschaltung der Anzeigeeinrichtung so geschaltet sind, daß bei durch Massen
kräfte aufgrund von Beschleunigungen bewirkten Auslenkungen beider Biegebalken
jeweils Widerstandsänderungen der Dehnungsmeßstreifen des einen Biegebalkens
solche der Dehnungsmeßstreifen des anderen Biegebalkens zumindest näherungs
weise kompensieren. Dadurch bleibt das Querstromverhalten der Brücke von
beschleunigungsbedingten Auslenkungen der Biegebalken im wesentlichen unbe
einflußt, so daß lediglich bei Luftdruckänderungen von der Aneroiddose bewirkte
Auslenkungen des ihr zugeordneten Biegebalkens entsprechende Änderungen des
Druckanzeigesignals hervorrufen, wodurch Freiheit von Beschleunigungsfehlern
erreicht ist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisch vereinfacht und vergrößert
dargestellte Seitenansicht der Hauptteile des
Meßsystems, dargestellt mit abgenommenem Gehäuse
und an der Bordwand eines Wasserfahrzeugs ange
bracht;
Fig. 2 eine Draufsicht des in Fig. 1 Gezeigten und
Fig. 3 ein Barogramm, geschrieben an Bord eines Wasser
fahrzeuges ohne Kompensation beschleunigungsbeding
ter Fehler der Luftdruckanzeige.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfin
dungsgemäßen Meßsystems, das so ausgelegt ist, daß fortlaufend
ein elektrisches Anzeigesignal für die Größe des Luftdruckes
erzeugt wird. Dieses Anzeigesignal kann in Verbindung mit
einer nicht dargestellten Datenverarbeitungsanlage, beispiels
weise einer an Bord eines Wasserfahrzeuges befindlichen
PC-Einrichtung, eine Bildschirmanzeige des Verlaufs der Luft
druckkurve und/oder deren Ausdruck in Form eines Barogramms
liefern. Die Fig. 3 zeigt ein Barogramm 14, das an Bord eines
Wasserfahrzeuges über einen Zeitraum von etwa 33 Stunden ohne
Korrektur von Beschleunigungsfehlern aufgrund von Schiffsbewe
gungen geschrieben wurde. Wie ersichtlich ist, lassen sich aus
dem so geschriebenen Barogramm Luftdruckschwankungen innerhalb
eines beschleunigungsbedingten Fehlerbandes von nahezu 5 hPa
nicht mit ausreichender Genauigkeit ablesen.
Fig. 1 zeigt das Meßsystem in seiner Anbringlage an der Bord
wand 10 eines Wasserfahrzeuges. Das System weist eine metalli
sche, rechteckige Grundplatte 12 auf, mit deren vier Eckberei
chen je ein pfostenartiger Träger 16 verschraubt ist, die sich
senkrecht zur Grundplatte 12 erstrecken und eine in den
Figuren nicht dargestellte, das System bedeckende Deckelplatte
tragen. In der Nähe des in der Zeichnung untenliegenden Endbe
reichs der Grundplatte 12 ist an dieser eine Aneroiddose 18 so
angebracht, daß sich ihre durch Luftdruckänderungen bewegbare
Membrane 20 senkrecht zur Ebene der Grundplatte 12 bewegt.
Oberhalb der Aneroiddose (bezogen auf die Blickrichtung ent
sprechend der Figuren) erstreckt sich ein runder Tragsockel 22
senkrecht von der Grundplatte 12 weg. Am freien Ende des
Tragsockels 22 ist ein Flachstab 24 aus einer Messinglegierung
mittels einer Verschraubung 26 an dem Tragsockel 22 so festge
spannt, daß der Flachstab 24 mit seinem einen auskragenden Arm
einen ersten Biegebalken 28 und mit dem gegenüberliegenden,
auskragenden Arm einen zweiten Biegebalken 30 bildet.
Der erste Biegebalken 28 liegt im Bereich seines freien Endes
auf einem Tastkügelchen 32 auf, das sich seinerseits auf der
beweglichen Membrane 20 der Aneroiddose 18 abstützt, wo sie
durch die vorspannende Elastizitätskraft des ersten Biegebal
kens 28 kraftschlüssig anliegt. Die Aneroiddose 18 ihrerseits
wirkt als Gegenfeder des das Tastkügelchen 32 zwischen sich
einspannenden Federsystems.
Der sich auf der gegenüberliegenden Seite des Tragsockels 22
erstreckende zweite Biegebalken 30 trägt an seinem freien
Endbereich einen eine seismische Masse bildenden Gewichtskör
per 34. Etwa mittig zwischen dem Gewichtskörper 34 und der
Einspannstelle des zweiten Biegebalkens 30 ist dieser an
seinen beiden Breitseiten mit je einem Dehnungsmeßstreifen 46
und 48 versehen, die jeder über jeweils zwei dünne flexible
Leiterdrähte mit einer elektrischen Anschlußeinrichtung 50
verbunden sind. In entsprechender Weise ist der erste Biege
balken 28 im etwa mittigen Bereich zwischen der Einspannstelle
am Tragsockel 22 und seinem an dem Tastkügelchen 32 anliegen
den Endbereich mit je einem Dehnungsmeßstreifen 42 und 44 an
beiden Breitseiten versehen. Die Dehnungsmeßstreifen 42 und 44
sind ebenfalls über dünne, flexible Leiterdrähte mit der
Anschlußeinrichtung 50 verbunden.
In der Anschlußeinrichtung 50 sind die Dehnungsmeßstrei
fen 42, 44, 46 und 48 so miteinander verschaltet, daß eine
elektrische Wheatstone-Brückenschaltung gebildet wird, an der
über Leitungen 52 eine hochstabile Speisespannung anlegbar
ist. Die den Querstrom der Brücke erzeugende Brückenspannung,
aus der das Luftdruckanzeigesignal abgeleitet wird, ist über
Leitungen 54 abgreifbar.
Im Betrieb führen durch Luftdruckänderungen bewirkte Bewegun
gen der Membrane 20 der Aneroiddose 18 aufgrund der mechani
schen Koppelung über das Tastkügelchen 32 zu Auslenkbewegungen
des ersten Biegebalkens 28, wobei dieser in dem Bereich zwi
schen dem Tastkügelchen 32 und der Einspannstelle am Trag
sockel 22 gebogen wird. In dem Bereich dieser Biegezone befin
den sich die Dehnungsmeßstreifen 42 und 44, von denen bei der
Biegung des Balkens 28 der eine gestaucht und der andere
gestreckt wird, so daß sich der elektrische Widerstand des
einen Dehnungsmeßstreifens verringert und derjenige des ande
ren Dehnungsmeßstreifens erhöht. Wenn die Luftdruckänderung
und damit die Biegung des Biegebalkens 28 stattfindet, während
das System in Ruhe ist oder lediglich gleichförmig, d. h.
beschleunigungsfrei, bewegt wird, erfolgt die durch Luftdruck
änderung bewirkte Biegung des ersten Biegebalkens 28, ohne daß
gleichzeitig eine Biegebewegung des zweiten Biegebalkens 30
stattfindet. Damit ändert sich der elektrische Zustand der
Brückenschaltung lediglich nach Maßgabe der Widerstandsände
rungen der Dehnungsmeßstreifen 42 und 44, weil keine Wider
standsänderung der am zweiten Biegebalken 30 befindlichen
Dehnungsmeßstreifen 46 und 48 gegeben ist, so daß die Änderung
der Brückenspannung lediglich eine Funktion der Widerstandsän
derungen der Dehnungsmeßstreifen 42 und 44 am ersten Biegebal
ken 28 ist und diese Widerstandsänderungen alleine für die
entsprechende Änderung der Druckanzeige maßgeblich sind.
Wenn das System jedoch, beispielsweise infolge Seegangs des
Wasserfahrzeuges, an dessen Bordwand 10 das Meßsystem be
festigt ist, beschleunigte Bewegungen durchführt, beispiels
weise wenn das Wasserfahrzeug krängt, so daß sich das System
in Richtung des Doppelpfeiles 62 von Fig. 1 hin- und herbe
wegt, dann werden, wenn das System in Richtung des Doppelpfei
les 62 beschleunigt wird, an dem aus dem ersten Biegebal
ken 28, dem Tastkügelchen 32 und der beweglichen Membrane 20
der Aneroiddose 18 bestehenden beweglichen System Massenkräfte
erzeugt, weil dieses System massebehaftet ist. Diese beschleu
nigungsbedingten Massenkräfte führen zu Auslenkungen des
ersten Biegebalkens 28, die nicht durch Änderungen des Luft
drucks bedingt sind, also "Fehlauslenkungen" darstellen.
Bei dem erfindungsgemäßen Meßsystem stellt das aus dem zweiten
Biegebalken 30 mit daran befindlichem Gewichtskörper 34 gebil
dete zweite bewegliche System ein massebehaftetes System dar,
das, wie auch das System des ersten Biegebalkens 28, beschleu
nigungsbedingten Auslenkungen unterworfen ist. Die Masse des
Gewichtskörpers 34 ist im Hinblick auf die Länge und die
Biegeeigenschaften des zweiten Biegebalkens 30 so gewählt, daß
dieses zweite bewegliche System des Biegebalkens 30 die Träg
heitseigenschaften des anderen beweglichen Systems des ersten
Biegebalkens 28 sozusagen simuliert. Mit anderen Worten ge
sagt, führen Beschleunigungen in Richtung des Doppelpfeils 62
nicht nur zu beschleunigungsbedingten Auslenkungen am ersten
Biegebalken 28, sondern in entsprechender Weise auch zu Aus
lenkungen des zweiten Biegebalkens 30. Dieser ist, wie er
wähnt, in seiner Biegezone mit den Dehnungsmeßstreifen 46
und 48 versehen, die über die Anschlußeinrichtung 50 zusammen
mit den anderen Dehnungsmeßstreifen 42 und 44 so in die
Brückenschaltung einbezogen sind, daß deren Zustand unverän
dert bleibt, wenn beide Biegebalken 28 und 30 lediglich be
schleunigungsbedingte Auslenkungen erfahren.
Treten Luftdruckschwankungen und Beschleunigungen im Betrieb
gleichzeitig auf, wobei der erste Biegebalken 28 Auslenkbewe
gungen durchführt, bei denen sich durch Druckänderungen be
dingte Bewegungskomponenten und beschleunigungsbedingte Bewe
gungskomponenten überlagern, dann kommen lediglich die luft
druckbedingten Auslenkungen signalerzeugend zur Wirkung, so
daß die Luftdruckanzeige nicht durch einen Beschleunigungsfeh
ler verfälscht ist. Dadurch liefert das erfindungsgemäße
Meßsystem bei vergleichsweise hoher Auflösung einen scharfen
Meßwert, selbst unter rauhen Einsatzbedingungen, d. h. selbst
bei abrupten Bewegungen des Einsatzortes, wie sie an Bord von
Wasserfahrzeugen vielfach aufgrund des Seeganges gegeben sind.
Bei einem Einsatz als Barograph wird die Luftdruckkurve somit
als schmaler, scharfer Kurvenzug geschrieben, der es erlaubt,
zeitliche Druckänderungen bei hoher Auflösung einwandfrei zu
erkennen.
Vorzugsweise sind die mit den beweglichen Systemen am ersten
Biegebalken 28 und am zweiten Biegebalken 30 verbundenen
Komponenten des Systems aus Werkstoffen gefertigt, die keinen
relevanten Dimensionsänderungen aufgrund von Temperaturschwan
kungen unterworfen sind, so daß ein möglicher Temperaturfehler
des Meßsystems vermieden ist. Zu diesem Zwecke sind vorzugs
weise der Tragsockel 22 aus einem Invar-Werkstoff und die
Aneroiddose 18 aus einer Kupfer-Beryllium-Legierung gefertigt.
Claims (6)
1. Barometrisches Meßsystem, das für eine Verwendung an ungleichförmig
bewegbaren Einsatzorten vorgesehen ist und eine Aneroiddose (18) und
eine Stellungen der beweglichen Membrane (20) derselben erkennende
Meßwertsensoreinrichtung (28) sowie eine mit dieser zusammenwirkende,
die Stellungen der Membrane in Luftdruckanzeigen umsetzende Anzeige
einrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf Bewegungen
des Einsatzortes ansprechende Beschleunigungssensoreinrichtung (30, 34)
vorgesehen ist, die mit der Anzeigeeinrichtung derart zusammenwirkt, daß
die Größe von Beschleunigungen, die an der Membrane (20) und an mit
dieser kraftübertragend gekoppelten Teilen Massenkräfte erzeugen, die die
Stellung der Membrane (20) beeinflussen, zur Kompensation der Luft
druckanzeigen benutzt wird.
2. Meßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßwertsensoreinrichtung einen durch Bewegungen der Mem
brane (20) auslenkbaren ersten Biegebalken (28) und die
Beschleunigungssensoreinrichtung einen zweiten Biegebalken
(30) aufweisen, der mit einer seismischen Masse (34)
versehen und durch deren aufgrund von Beschleunigungen
erzeugten Massenkräfte auslenkbar ist, und daß an beiden
Biegebalken (28 und 30) zur Ermittlung ihrer Auslenkungen
Dehnungsmeßstreifen (42, 44, 46, 48) angebracht sind, die
Teile der Anzeigeeinrichtung bilden.
3. Meßsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Biegebalken (28, 30) je einen bei Auslenkung ge
streckten und gestauchten Dehnungsmeßstreifen (42, 44, 46,
48) aufweist und daß die Dehnungsmeßstreifen beider Biege
balken (28, 30) als veränderliche Widerstandselemente in
einer elektrischen Brückenschaltung (50) der Anzeigeein
richtung so geschaltet sind, daß bei durch Massenkräfte
aufgrund von Beschleunigungen bewirkten Auslenkungen
beider Biegebalken (28 und 30) jeweils Widerstandsände
rungen der Dehnungsmeßstreifen des einen Biegebalkens
solche der Dehnungsmeßstreifen des anderen Biegebalkens
zumindest näherungsweise kompensieren.
4. Meßsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
einstückiger, gerader Stab, der an einer zwischen seinen
Enden gelegenen Einspannstelle (22, 26) festgelegt ist,
mit seinen beiden an die Einspannstelle angrenzenden Armen
den ersten (28) und den zweiten (30) Biegebalken bildet.
5. Meßsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
die Biegebalken (28 und 30) bildender Stab ein metalli
scher Flachstab (24) aus einer gegen Veränderungen durch
Temperatureinflüsse unempfindlichen Messing- oder Kupfer-
Beryllium-Legierung vorgesehen ist.
6. Meßsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die seismische Masse (34) am Ende des
zweiten Biegebalkens (30) befestigt und hinsichtlich der
Größe ihrer Masse an einen solchen zweiten Biegebalken
(30) angepaßt ist, dessen Länge kleiner gewählt ist als
die Länge des ersten Biegebalkens (28).
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DE102005032635A1 (de) | 2005-07-13 | 2007-01-25 | Robert Bosch Gmbh | Mikromechanische Vorrichtung mit zwei Sensorstrukturen, Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen Vorrichtung |
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1994
- 1994-03-28 DE DE19944410794 patent/DE4410794C2/de not_active Expired - Fee Related
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