DE4407728C1 - Flanschverbindung mit Schweißlippendichtung - Google Patents
Flanschverbindung mit SchweißlippendichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flanschverbindung mit Schweißlippen
dichtung gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
Schweißlippendichtungen dienen dazu, bei Flanschverbindungen und
dergl. unter dauerhafter hermetischer Abdichtung vor allem häu
figere radiale Relativbewegungen der beiden miteinander verbun
denen Endbereiche zu ermöglichen, wie sie infolge unterschied
licher Wärmedehnungen z. B. beim An- und Abfahren von Reaktions
behältern in der chemischen Industrie entstehen.
Eine Flanschverbindung der im Gattungsbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Art mit einer derartigen Schweißlippendichtung ist
aus der DE-PS 39 12 478 bei einer metallischen Auskleidung eines
Betondruckbehälters in der Form bekannt, daß die Schweißlippen
dichtung aus einer gänzlich innenliegenden, hängend angeordne
ten, (wegen ihrer Profilform) sogenannten OMEGA-Dichtung be
steht. Infolge ihrer Lage erfordert diese Schweißlippendichtung
für ihre Verschweißung wie auch eventuelle Auftrennung einen Zu
tritt zum Behälterinneren und dort im besonderen zu ihrem An
bringungsort.
Andererseits sind, etwa aus der DE-PS 28 28 973, auch bereits
außen, in einer Aussparung zwischen den betreffenden Flanschen
angeordnete Schweißlippendichtungen bekannt, die dementsprechend
von außen verschweißbar wie auftrennbar sind. Sofern solche
Schweißlippendichtungen jedoch zur Aufnahme größerer Relativbe
wegungen in der Bewegungsfuge eine entsprechende Größe haben
müssen, erfordern sie einen festigkeitsmäßig unerwünscht großen
Abstand der Flanschverbindungsmittel - zumeist Schrauben - von
der Behälterwand.
Hier nun soll die Erfindung Abhilfe schaffen. Ihr liegt von
daher die Aufgabe zugrunde, eine Flanschverbindung gemäß Gat
tungsbegriff derart auszubilden, daß die abschließende Ver
schweißung wie auch Auftrennung der Schweißlippendichtung von
außerhalb des Behälters erfolgen kann, ohne daß dazu, selbst
unter Berücksichtigung großer Relativbewegungen, die Flanschver
bindungsmittel weiter nach außen verlegt werden müßten.
Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche geben darüber hinausgehend
vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der betreffenden
Flanschverbindung an.
Die behälterinnenseitige Anordnung des Membranrohres erlaubt es,
die Flanschverbindungsmittel dicht an der Behälterwand anzuord
nen und dementsprechend die Flansche schmal zu machen, während
es der durch die Trennfuge (Bewegungsfuge) hindurch nach außen
hervortretende Rand des Membranrohres ermöglicht, ihn von außen
her zu verschweißen.
Eine Art Flanschverbindung mit Schweißlippendichtung, bei der
die letztere ein Membranrohr mit - in diesem Fall - zwei in der
Trennfuge liegenden ebenen Rändern aufweist, zeigt zwar bereits
die DE-PS 27 10 859, doch handelt es sich hier um ein außenlie
gendes Membranrohr, dessen ebene Ränder zudem lediglich in die
Trennfuge hineinragen, ohne durch sie hindurchzutreten. Im Falle
etwa einer Schraubverbindung der Flansche (die hier freilich
fehlt, nachdem der betreffende Behälter wiederum nur eine Aus
kleidung eines Betondruckbehälters bildet) müßten die Schrauben
auch hier wieder weit genug außerhalb der Behälterwand angeord
net werden, um für das Membranrohr Raum zu lassen.
Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der
beanspruchten Flanschverbindung anhand der Figuren genauer be
schrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Detailquerschnitt durch die betreffende Flanschver
bindung in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 einen ebensolchen Detailquerschnitt durch die Flanschver
bindung in einer zweiten Ausführungsform und
Fig. 3 einen ebensolchen Detailquerschnitt durch die Flanschver
bindung in einer dritten Ausführungsform.
Die in Fig. 1 gezeigte Flanschverbindung 2 dient zur Verbindung
zweier aufeinanderfolgender, im wesentlichen zylindrischer Be
hälterabschnitte 4 und 6. Sie weist zwei Flansche 8 bzw. 10 auf,
die über konisch verstärkte Wandabschnitte 12 bzw. 14 an die je
weilige zylindrische Behälterwand 16 bzw. 18 anschließen. Zwi
schen den beiden Flanschen 8 und 10 besteht eine ringsherumlau
fende Aussparung 20, die zum Behälterinneren hin durch kurze,
verhältnismäßig dickwandige Wandabschnitte 22 und 24 begrenzt
ist.
In den Flanschen 8 und 10 sind, wie ersichtlich, leicht konische
Schraublöcher 26 bzw. 28 für einen Kranz von Schraubbolzen 30
mit beiderseitigen Muttern 32 ausgebildet, mit denen die beiden
Behälterabschnitte 4 und 6 zusammengehalten sind. Die Konizität
der Schraubenlöcher 26 und 28 ermöglicht es den Flanschen 8 und
10, unter dem Einfluß unterschiedlicher radialer Dehnungen ra
diale Relativbewegungen zu vollführen, ohne daß die Schraubbol
zen 30 hierdurch geschert werden.
Die betreffende Schweißlippendichtung, 34, wird in diesem Bei
spiel von einem längsseitig offenen, innerhalb des Behälters
liegenden und im wesentlichen halbkreisförmig profilierten Mem
branrohr 36 gebildet, das mit einem Rand, 38, innenseitig an der
Behälterwand 18 angeschweißt ist, während sein zweiter Rand, 40,
der sich tangential von dem Halbkreisprofil des Membranrohres 36
hinweg erstreckt, eben ist und durch die zwischen den beiden
Wandabschnitten 22 und 24 verlaufende Trennfuge 42 hindurch nach
außen, in die Aussparung 20 hinein, hervortritt.
An seinem in der Figur unteren Ende ist an dem Wandabschnitt 22
eine parallel zu dem Rand 40 des Membranrohres 36 nach außen, in
die Aussparung 20 hineinragende Lippe 44 ausgebildet, die auf
gleichem Radius in bezug auf die Behälterachse endet und über
eine stirnseitige Schweißnaht 46 mit dem Rand 40 des Membranroh
res 36 verschweißt ist.
Auf diese Weise ist das Behälterinnere im Bereich der Trennfuge
42 nach außen hin hermetisch abgedichtet. Indessen sind unter
entsprechender Verformung des verhältnismäßig dünnwandigen Mem
branrohres 36 radiale Relativverschiebungen entlang der Trenn
fuge 42 möglich, wie sie vor allen Dingen durch Temperaturunter
schiede zwischen den beiden Behälterabschnitten 4 und 6 entste
hen und bei großen Behältern etwa in der chemischen Industrie
eine Größenordnung von - bezogen auf den Radius - 10 mm errei
chen können. Dabei vermag der Rand 40 des Membranrohres 36 unter
entsprechender Verformung desselben entlang der Stirnwand 48 des
Wandabschnitts 24 zu gleiten.
Um die Schweißnaht 46 maschinell herstellen wie bedarfsweise
auch auftrennen zu können, sind an dem Flansch 10 im gezeigten
Beispiel Führungsmittel in Gestalt einer Ringnut 50 und einer
ringförmigen Rippe 52 ausgebildet, auf denen eine Schweißvor
richtung wie auch eine Trennvorrichtung um den Behälterumfang
herum entlanggeführt werden kann.
In Fig. 2 ist eine Flanschverbindung 60 zwischen einer Platte
62, wie z. B. einem Rohrboden oder einem Blinddeckel, einerseits
und einem Tellerboden oder -deckel 64 andererseits gezeigt. In
diesem Beispiel ist ein Membranrohr 66 eines im wesentlichen
kreisrunden, jedoch geringer als halbkreisförmigen Profils mit
seinem einen Rand, 68, derart an den Tellerboden 64 ange
schweißt, daß seine Mittelachse 70 um eine Strecke B radial in
nerhalb der von dem Membranrohr 66 überdeckten zylindrischen Be
hälterinnenwandfläche 72 verläuft. Der wiederum plane zweite
Rand 74 des Membranrohres 66 tritt durch die Trennfuge 76 der
Flanschverbindung 60 hindurch in eine Aussparung 78 zwischen den
beiden Flanschen 80 und 82 nach außen hervor.
In diesem Beispiel ist eine Lippe 84, mit welcher der Rand 74
stirnseitig verschweißt ist, an einem separaten ringförmigen
Teil 86 ausgebildet, das auf die Platte 62 aufgeschweißt ist.
Die Funktion der betreffenden Schweißlippendichtung 88 ist die
gleiche wie diejenige der Schweißlippendichtung 34 im vorausge
hend beschriebenen Beispiel. Auch könnte wiederum zumindest
einer der Flansche, 80 oder 82, mit Führungsmitteln für eine
Schweiß- und/oder Trennvorrichtung versehen sein, was hier al
lerdings nicht gezeigt ist. Indessen sind in diesem Beispiel in
der Trennfuge 76 einerseits, nämlich auf der Seite des Flansches
80, ein Gleitwerkstoffbelag 90 zur Erleichterung und Schleißmin
derung der Gleitbewegung und andererseits in dem Teil 86 eine
mit einem zweckentsprechenden Dichtungsmaterial 92 ausgefüllte
Ringnut 94 zu erkennen. Durch diese konventionelle Abdichtung
wird erreicht, daß ein Probelauf des betreffenden Behälters
unter Druck noch ohne Herstellung der Schweißnaht 96 zwischen
dem Rand 74 und der Lippe 84 erfolgen kann.
Nach Fig. 3 sind durch eine Flanschverbindung 100 mit Schweiß
lippendichtung 102 eine Platte 104, wie z. B. ein Rohrboden, mit
einem Behälterabschnitt 106 zusammengeschlossen. Der betreffende
Teil mit dem Flansch 108 entspricht weitgehend demjenigen mit
dem Flansch 10 bei der Ausführungsform nach Fig. 1, während der
jenige mit dem Flansch 110 an der Platte 104 weitgehend demjeni
gen mit dem Flansch 82 an der Platte 62 nach Fig. 2 gleicht, mit
dem Unterschied allerdings, daß ein ringförmiger Teil 112 mit
einer Lippe 114 in diesem Beispiel einstückig mit der Platte 104
ausgebildet ist.
Die Schweißlippendichtung 102 unterscheidet sich von derjenigen
der vorausgehend beschriebenen Beispiele dadurch, daß das be
treffende Membranrohr 116 ein im wesentlichen rechteckiges Pro
fil aufweist, wobei ein Schenkel, 118, unmittelbar auch den
durch die Trennfuge 120 der Flanschverbindung 100 hindurchrei
chenden ebenen Rand des Membranrohres 116 bildet. - Diese Aus
führung nimmt zum Behälterinneren hin weniger Raum in Anspruch
als die vorausgehend beschriebenen, ist dafür allerdings nur für
geringere Drücke und Relativbewegungen zwischen den beiden Flan
schen geeignet.-
Generell versteht sich, daß sich die Größe des Membranrohrquer
schnitts wie zum Teil auch dessen Profilierung nach der in der
Trennfuge der Flanschverbindung zu erwartenden Relativbewegung
richtet.
Claims (11)
1. Flanschverbindung (2; 60; 100) mit Schweißlippendichtung
(34; 88; 102) an einem Druckbehälter oder dergl., wobei die
Schweißlippendichtung ein im Inneren des Behälters entlang
der Trennfuge (42; 76; 120) der Flanschverbindung verlaufen
des, längsseitig aufgetrenntes Membranrohr (36; 66; 116)
aufweist, dessen beide so gebildeten Ränder (38, 40; 68,
70) - zumindest einer hiervon durch eine Schweißverbindung - ab
dichtend mit den beiden durch die Flanschverbindung mitein
ander verbundenen Behälterteilen verbunden sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein eben ausgebildeter Rand (40; 74; 118)
des Membranrohres (36; 66; 116) durch die Trennfuge (42; 76;
120) hindurch nach außen hervortritt und dort mit dem be
treffenden zweiten Behälterteil verschweißt ist.
2. Flanschverbindung (2; 60; 100) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der nach außer hervortretende Rand (40;
74; 118) des Membranrohres (36; 66; 116) dort stirnseitig an
eine dazu parallellaufende Lippe (44; 84; 114) an dem be
treffenden zweiten Behälterteil angeschweißt ist.
3. Flanschverbindung (2; 60; 100) nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die betreffende außenliegende
Schweißnaht (46; 96) in einer ringförmigen Aussparung (20;
78) zwischen den beiden Flanschen (8, 10; 80, 82; 108, 110)
radial innerhalb eines Kranzes von Flanschverbindungsschrau
ben (30) liegt.
4. Flanschverbindung (2; 60; 100) nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Flanschverbindungsschrauben (30) auf
nehmende Löcher (26, 28) der Flansche (8, 10; 80, 82; 108,
110) gegenüber den Flanschverbindungsschrauben Raum lassen
für die zu erwartende radiale Relativbewegung innerhalb der
Flanschverbindung.
5. Flanschverbindung (60) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippe (84) an einem
mit dem zweiten Behälterteil selbst wiederum schweißverbun
denen separaten ringförmigen Teil (86) ausgebildet ist.
6. Flanschverbindung (60) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trennfuge (76) auf
Seiten der innenseitigen Wand des Membranrohres (66) ein
Gleitwerkstoffbelag (90) angeordnet ist.
7. Flanschverbindung (60) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trennfuge (76) auf
Seiten der außenseitigen Wand des Membranrohres (66) ein
Dichtungsorgan (92, 94) angeordnet ist.
8. Flanschverbindung (60) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Dichtungsorgan aus einem in einer Ringnut (94)
der betreffenden Trennfugenwand liegenden Dichtungsmaterial
(92) besteht.
9. Flanschverbindung (2; 60), dadurch gekennzeichnet, daß das
Membranrohr (36; 66) ein bis auf den ebenen Rand (40; 74)
etwa kreissektorförmiges Profil aufweist, an das sich der
ebene Rand tangential anschließt.
10. Flanschverbindung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Membranrohr (116) ein im we
sentlichen rechteckiges Profil aufweist, dessen einer Schen
kel (118) unmittelbar den durch die Trennfuge (120) nach
außen hervortretenden Rand bildet.
11. Flanschverbindung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer (10) der
Flansche (8, 10) Führungsmittel in Gestalt einer Ringnut
(50) und/oder einer ringförmigen Rippe (52) für eine
Schweiß- und/oder Trennvorrichtung zur Herstellung bzw. Auf
trennung der außenliegenden Schweißnaht (46; 96) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4407728A DE4407728C1 (de) | 1994-03-08 | 1994-03-08 | Flanschverbindung mit Schweißlippendichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4407728A DE4407728C1 (de) | 1994-03-08 | 1994-03-08 | Flanschverbindung mit Schweißlippendichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4407728C1 true DE4407728C1 (de) | 1995-03-09 |
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ID=6512183
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DE4407728A Expired - Fee Related DE4407728C1 (de) | 1994-03-08 | 1994-03-08 | Flanschverbindung mit Schweißlippendichtung |
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DE (1) | DE4407728C1 (de) |
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1994
- 1994-03-08 DE DE4407728A patent/DE4407728C1/de not_active Expired - Fee Related
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Effective date: 20131001 |