DE4345020C2 - Trainingsmodul aus Kunststoff für ein medizinisches Trainingsgerät und elektrochirurgisch schneidbarer Kunststoff - Google Patents
Trainingsmodul aus Kunststoff für ein medizinisches Trainingsgerät und elektrochirurgisch schneidbarer KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Trainingsmodul aus Kunststoff für ein
medizinisches Trainingsgerät für die Endoskopie, insbesondere
für die Hysteroskopie. Die Erfindung betrifft ferner einen elek
trochirurgisch schneidbaren Kunststoff, insbesondere für medizi
nische Simulations- und Demonstrationsgeräte.
Ein medizinisches Trainingsgerät (Simulationsgerät, Simulations
trainingsgerät) für die Hysteroskopie ist in der prioritätsälte
ren, nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 43 06 630.5-35
beschrieben. Auf diese ältere deutsche Patentanmeldung
P 43 06 630.5-35 wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen; der
Inhalt dieser älteren deutschen Patentanmeldung wird hiermit aus
drücklich in die vorliegende Patentanmeldung einbezogen.
Das in der Patentanmeldung P 43 06 630.5-35 beschriebene medizi
nische Trainingsgerät für die Hysteroskopie besitzt ein Gehäuse
mit einem Unterteil und einem Oberteil, die dem Uterus und den
Eileitern entsprechende Hohlräume aufweisen. In den Hohlraum ist
ein Trainingsmodul einsetzbar. Dieses Trainingsmodul kann ein
diagnostisches Modul oder ein therapeutisches Modul (Operations
modul) sein. Das Trainingsmodul simuliert den Uterus mit allen
darin möglichen Erkrankungsformen und den physiologischen Aspek
ten.
Das Trainingsmodul kann aber auch irgend ein anderes Körperorgan
simulieren.
Ferner kann das Trainingsmodul einen Unterteil und einen Ober
teil aufweisen, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn das
Trainingsmodul ein Operationsmodul ist. Unterteil und Oberteil
des Trainingsmoduls sind vorzugsweise lösbar miteinander verbind
bar. Das Trainingsmodul bzw. dessen Unterteil und Oberteil kön
nen schalenförmig sein. Im Inneren des gegebenenfalls schalenför
migen Trainingsmoduls können Präparate vorgesehen sein, bei
spielsweise Fleisch- oder Modellpräparate. Die Präparate können
aber auch - wie das Trainingsmodul - aus Kunststoff sein.
In der prioritätsälteren, nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung vom 26. Mai 1993 derselben Anmelder (Dr. med.
Diethelm Wallwiener und Prof. Dr. G. Bastert) mit dem Titel
"medizinisches Trainingsgerät", deren amtliches Aktenzeichen
noch nicht bekannt ist, ist ein medizinisches Trainingsgerät
(Simulationsgerät, Simulationstrainingsgerät) für die Endoskopie
beschrieben, das sowohl für die diagnostische als auch für die
operative Endoskopie geeignet ist und das ein Gehäuse besitzt,
welches Hohlräume aufweist, die dem Organtrakt der postrenalen
Harnabflußwege (also dem unteren Harntrakt) entsprechen. Auch
auf diese Patentanmeldung wird hiermit ausdrücklich Bezug genom
men; auch der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit aus
drücklich in die vorliegende Patentanmeldung einbezogen. Diese
Hohlräume, die auch als Organkompartimente bzw. Organsimulations
kompartimente bezeichnet werden können, sind den Hohlräumen in
dem Organtrakt der postrenalen Harnabflußwege bzw. in dem unte
ren Harntrakt nachgebildet. In einen, mehrere oder alle Hohlräu
me können eines oder mehrere Trainingsmodule, vorzugsweise dia
gnostische Module oder Operationsmodule, einsetzbar sein. Die
Trainingsmodule sind vorzugsweise aus Kunststoff. Sie besitzen
vorzugsweise einen Unterteil und einen Oberteil, die vorzugswei
se schalenförmig sind. In die Trainingsmodule können Präparate,
beispielsweise Kunststoffpräparate (Kunststoffmodule) oder
Fleischpräparate oder Modellpräparate oder tierische Organe oder
In-vitro-Präparate einsetzbar sein.
Die soeben erläuterten medizinischen Trainingsgeräte dienen zum
Erlernen und üben der diagnostischen und operativen Endoskopie
und Hysteroskopie. Das entscheidende Konstruktionsprinzip der
beiden beschriebenen medizinischen Trainingsgeräte stellt das
sogenannte Modulsystem dar. Dies bedeutet, daß das Trainingsge
rät bzw. Trainingsmodell zum Erreichen bestimmter Übungsziele
über den Austausch von Modulen (Trainingsmodulen) individuell
modifiziert werden kann. Angestrebt wird eine möglichst vollstän
dige Simulation der in-vivo-Verhältnisse. Neben anderen Anforde
rungen ist es dabei insbesondere von Bedeutung, eine Simulations
möglichkeit der monopolaren Präparation durch in das Trainings
gerät bzw. in die Trainingsmodule bzw. in die Präparatemodule
eingelassene Stromleiter zu schaffen. Insbesondere die für die
operative Hysteroskopie in Frage kommenden Präparationstechniken
sollten auch an dem medizinischen Trainingsgerät praktiziert
werden können. Dies hat den Vorteil, daß der übende Arzt bereits
am Modell exakt mit dem Instrumentarium trainieren kann, welches
er später in vivo einzusetzen plant.
Prinzipiell muß unterschieden werden zwischen
- (1) diagnostischen Modulen: Diese beschränken sich auf die möglichst naturgetreue Wiedergabe des physiologischen Schleimhautzustandes und des gesamten Spektrums intraka vitärer pathologischer Veränderungen; sie dienen dazu, die hysteroskopische Differentialdiagnose zu trainieren und
- (2) operativen Modulen: Diese erlauben das hysteroskopische Manipulieren an In-vitro- oder Fleischpräparaten, um bestimmte Operationstechniken zu erlernen.
Mit Hilfe der Trainingsmodule bzw. Präparatemodule soll das ge
zielte Training operativer hysteroskopischer Manipulationen in
vitro ermöglicht werden.
Es ist ferner wünschenswert, Trainingsmodule aus Kunststoff ein
zusetzen. Diese Trainingsmodule aus Kunststoff, beispielsweise
aus Silikon, können präparierbare Nachbildungen pathologischer
Situationen darstellen. Dabei ergeben sich jedoch Probleme, wenn
derartige Trainingsmodule aus Kunststoff mit thermischen Präpara
tionsinstrumenten, beispielsweise Laser oder HF-Elektroschlinge,
bearbeitet werden sollen. Kunststoffe, insbesondere Silikone,
sind aufgrund ihrer chemischen Struktur keine Stromleiter.
Die operative Medizin ist zur Zeit einem brisanten Struktur
wandel unterworfen. Zum einen werden die Operationsverfahren im
gesamten operativ-medizinischen Bereich ständig vom Spektrum her
ausgeweitet und vor kurzem noch nicht geahnte Operationsverfah
ren werden möglich und in der Routine durchführbar. Zum anderen
vollzieht sich ein Wandel zur minimal invasiven Chirurgie hin,
unter Einbeziehung sämtlicher operativ-endoskopischer Verfahren,
die die gesamte Chirurgie revolutionieren. Darüber hinaus ist
eine solche Technisierung der operativen Medizin im Gange, daß
die weiteren Entwicklungen zum jetzigen Zeitpunkt noch in keiner
Weise absehbar sind.
Vor diesem Hintergrund ergibt sich ein enormer Ausbildungsbedarf
in der Medizin bis hin zum High-Tech-Training in Verbindung mit
Trainings- und Testabläufen von hochtechnisiertem operativen
Equipment.
Diesem nie da gewesenen Ausbildungsbedarf wird versucht, mehr
und mehr mit Simulations- und Demonstrationsgeräten nachzukom
men. Bis zum heutigen Zeitpunkt war das gesamte Spektrum der
hochtechnisierten und komplizierten Simulationstrainingsgeräten
bis hin zu einfachen Simulations- und Demonstrationsgeräten mit
einem großen Nachteil verbunden: Sämtliche elektrochirurgischen
Instrumente und Ausrüstungen bzw. elektromedizinische Anwendun
gen, die die Leitfähigkeit von Simulationsstrukturen zur Voraus
setzung hatten, waren aufgrund der Nicht-Leitfähigkeit von allen
hierzu zur Verfügung stehenden Kunststoffen begleitet.
Aus der US 5 149 270 ist ein medizinisches Diagnosegerät für die
Endoskopie bekannt, mit dem auch elektrochirurgische Techniken
geübt werden können. In dem Gerät ist eine Metallwanne vorhan
den, mit der eine Sonde verbunden ist. Ferner sind Klemmorgane
vorgesehen, mit denen ein ein menschliches Organ simulierendes
Objekt festgeklemmt werden kann. Trainingsmodule aus Kunststoff
werden allerdings nicht offenbart.
Aus der Literaturstelle "MÖBIUS, K. H.: Füllstoffhaltige elek
trisch leitfähige Kunststoffe; In: Kunststoffe 78 (1988) 1, S.
53-58" ist es bekannt, füllstoffhaltige elektrisch leitfähige
Kunststoffe für verschiedene technische Anwendungsgebiete zu ver
wenden, nämlich zur Abschirmung elektromagnetischer Wellen und
zur Ableitung statischer Aufladungen.
Die Literaturstelle "URBIG, J. u. a.: Über das Kontaktverhalten
elektrisch leitfähiger Elastomere auf Silikonkautschukbasis; In:
radio fernsehen elektronik 28 (1979) H. 9, S. 586-588" offen
bar elektrisch leitfähige, rußgefüllte Elastomere auf Silikon
kautschukbasis, die in Ansteuerschaltungen der MOS-Technik ver
wendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, Kunststoffe zu entwickeln bzw. zu
identifizieren, die sich mit thermischen Präparationsinstrumen
ten, beispielsweise Laser oder HF-Elektroschlinge, bearbeiten
lassen. Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden,
einen Kunststoff zu entwickeln bzw. zu identifizieren, der elek
trochirurgisch schneidbar ist und der so zur Herstellung von
künstlichen Organen oder Tumoren für die elektrochirurgische
Präparation bei medizinischen Trainingsgeräten (Simulationstrai
nern, insbesondere Operations-Simulationstrainern) eingesetzt
werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß dem Kunst
stoff ein elektrisch leitfähiger Stoff beigemengt ist. Auf diese
Weise wird in dem Kunststoff eine elektrische Leitfähigkeit her
gestellt, die dazu führt, daß das Trainingsmodul aus Kunststoff
in dem medizinischen Trainingsgerät mit HF-Elektroden präpariert
werden kann. Der Werkstoff, aus dem das Trainingsmodul bzw. Prä
parationsmodul hergestellt ist, ist erfindungsgemäß demnach ein
Kunststoff mit einer Beimengung eines elektrisch leitfähigen
Stoffes. Durch die Beimengung eines oder mehrerer elektrisch
leitfähiger Stoffe in den Kunststoff, insbesondere Silikon, wird
eine elektrische Leitfähigkeit des Kunststoffs hergestellt.
Durch die Erfindung steht erstmals ein Verfahren zur Verfügung,
Kunststoffe, aus denen Organmodule oder Gewebenachbildungen oder
Körperregionen bzw. Körperteile für einfache bis hochkomplizier
te Simulations- und Demonstrationsgeräte hergestellt werden,
elektrisch leitfähig zu machen. Hierdurch ist erstmals die Mög
lichkeit gegeben, diese in vitro-Nachbildungen und Modelle elek
trochirurgisch zu schneiden, zu koagulieren bzw. zu fulgirieren
oder abzutragen.
Hiervon abgeleitet ergibt sich ein nicht absehbares Spektrum von
Möglichkeiten, mit Hilfe dieser mit dem neuen Verfahren elek
trisch leitfähig gemachten Kunststoffe alle nur erdenklichen
Modelle zu entwickeln und herzustellen, mit denen sämtliche elek
trochirurgischen Operationsverfahren simuliert, demonstriert
oder trainiert werden können.
Dies gilt für alle makrochirurgischen Operationen, für alle
mikrochirurgischen Eingriffe unter Zuhilfenahme von Operations
mikroskopen, bzw. für den gesamten Bereich der minimal invasiven
Chirurgie, hier vor allen Dingen der diagnostischen und operati
ven Endoskopie.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Der dem Kunststoff beigemengte, elektrisch leitfähige Stoff ist
vorzugsweise ein Metall. Dieses Metall kann in der Form von
Metallspänen, Metallstäuben, Metalldrähten, Metallgittern,
Metallgeweben oder in ähnlicher Form beigemengt sein.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der elek
trisch leitfähige Stoff, der dem Kunststoff beigemengt ist, ein
Salz. Durch die Beimengung eines oder mehrerer Salze in den
Kunststoff, insbesondere Silikon, wird eine elektrische Leitfä
higkeit des Kunststoffs hergestellt.
Vorzugsweise ist der Kunststoff ein elastomerer Kunststoff. We
gen der bereits erwähnten Anforderungen an die Trainingsmodule
bzw. Simulationsmodule sind elastomere Kunststoffe, die kau
tschukelastisches Verhalten zeigen, von besonderem Vorteil. Dies
ist einerseits wegen der Distensionsnotwendigkeit und anderer
seits zur Herstellung im Küvettenverfahren erforderlich. Nach
der chemischen Zusammensetzung unterscheidet man drei Typen von
Elastomeren: Polysulfidmaterialien, Polyäthermaterialien und
Silikonmaterialien.
Besonders geeignet sind Silikonmaterialien, also Substanzen der
Silikongruppe, die auch als Polisiloxane bezeichnet werden.
Es wird zwischen additionsvernetzten Polisiloxanen und konden
sationsvernetzten Polisiloxanen unterschieden. Die Polisiloxane
besitzen in der Grundstruktur eine Silizium-Sauerstoffkette. Die
additionsvernetzten Polisiloxane weisen endständige Vinylgruppen
auf, die kondensationsvernetzten Polisiloxane (Kondensationsmas
sen) endständige OH-Gruppen. Die additionsvernetzten Polisiloxa
ne (Silikone) härten nach Zusammenmischung mit dem Katalysator
ohne Abspaltung eines Nebenproduktes durch Veränderung der Konfi
guration aus. Bei der Abbindereaktion der kondensationsvernetz
ten Polisiloxane (Silikone) wird eine alkoholische Gruppe abge
spalten.
Vorzugsweise sind das oder die Salze in unterschiedlichen Durch
feuchtungskonzentrationen beigemengt. Laborversuche ergaben eine
elektrische Leitfähigkeit der Silikone durch Beimengung von Sal
zen in unterschiedlicher Durchfeuchtungskonzentration.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das beigemengte Salz NaCl
(Kochsalz) und/oder NaNO₃ (Natriumnitrat) ist. Vorzugsweise lie
gen die Salze in einer Korngrößenverteilung von 200 bis 400 µm
vor.
Die Erfindung betrifft ferner einen elektrochirurgisch schneid
baren Kunststoff, der dadurch gekennzeichnet ist, daß dem Kunst
stoff ein elektrisch leitfähiger Stoff beigemengt ist. Hinsicht
lich der vorteilhaften Weiterbildungen wird auf die obigen Aus
führungen verwiesen. Der erfindungsgemäße Kunststoff ist elek
trochirurgisch schneidbar; er kann mit thermischen Präparations
instrumenten, beispielsweise Laser oder HF-Elektroschlinge,
bearbeitet werden.
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend erläutert. Es wurden Proben von
im Handel befindlichen kondensationsvernetzten Silikonen und
additionsvernetzten Silikonen hergestellt. Zur Anwendung als
Salzbeimengung kamen nach Vorversuchen NaCl und NaNO₃. Die Mi
schungsverhältnisse wurden auf einer geeichten Neigewaage mit
mg-Einheitenskala bei Raumtemperatur hergestellt (Neigungswaage
Mettler, Bauart P 100). Die Zugabe von Flüssigkeitskatalysator
und der Anmischvorgang wurden nach Angaben des Herstellers des
jeweils verwendeten Silikons durchgeführt.
In den folgenden Tabellen werden neben den Mischungsverhältnis
sen die Elektrotomleistung, die Leitfähigkeit, die Abtragung und
die Veränderung der Materialeigenschaft des Silikons bezüglich
des Elastomercharakters durch die Salzbeimengung dargestellt. Es
werden die Handelsnamen der Silikonprodukte verwendet. Die Salze
lagen in einer Korngrößenverteilung von 200 bis 400 µm vor. Ande
re ebenfalls in der Versuchsanordnung geprüfte Fabrikate ergaben
keine signifikanten Unterscheidungen bezüglich der angegebenen
Parameter.
Es wurde das Elektrotom "SIROTOM" verwendet, dessen technische
Daten und Kennlinien aus den nachfolgenden Abbildungen hervorge
hen:
Die Versuchsergebnisse werden in den nachfolgenden Tabellen wie
dergegeben:
Das kondensationsvernetzte Silikon Silasoft N ergab in der Ver
suchsreihe die besten Ergebnisse, wogegen der additionsvernetzte
Silikontyp Dublisil sich vorteilhafter in der Herstellung des
Simulationsmoduls verhält.
Wie aus den Tabellen ersichtlich, erbrachte die Beimengung von
Natriumnitrat die besten Versuchsergebnisse bezüglich Leitfähig
keit, Materialabtragung und Silikonbeschaffenheit.
Wie aus den Tabellen ferner ersichtlich, ist es vorteilhaft,
Salz und Silikon im Verhältnis von 1 : 1 bis 3 : 1 zu mischen,
insbesondere im Verhältnis 2 : 1 bis 3 : 1, insbesondere im
Verhältnis 3 : 1.
Aus den Tabellen geht ferner hervor, daß das Mischungsverhältnis
zwischen dem Salz (NaNO₃ oder NaCl) und Wasser (H₂O) vorzugs
weise im Bereich 1 : 1 bis 5 : 1 liegt, ferner vorzugsweise im
Bereich 3 : 1 bis 5 : 1, ferner vorzugsweise bei 5 : 1.
Folgende Kombinationen sind besonders vorteilhaft:
- 1. Additionsvernetztes Silikon Dublisil:
- a) Verwendetes Salz: NaNO₃
Das Mischungsverhältnis NaNO₃ : H₂O beträgt 5 : 1; das Mischungsverhältnis Salz : Silikon beträgt 2 : 1 bis 3 : 1, vorzugsweise 3 : 1. - b) Verwendetes Salz: NaCl
Das Mischungsverhältnis NaCl : H₂O beträgt 5 : 1; das Mischungsverhältnis Salz : Silikon beträgt 2 : 1 bis 3 : 1, vorzugsweise 3 : 1.
- a) Verwendetes Salz: NaNO₃
- 2. Additionsvernetztes Silikon GC Hydrophilic Exatlex:
- a) Verwendetes Salz: NaNO₃
Das Mischungsverhältnis NaNO₃ : H₂0 beträgt 5 : 1; das Mischungsverhältnis Salz : Silikon beträgt 2 : 1 bis 3 : 1, vorzugsweise 3 : 1. - b) Verwendetes Salz NaCl
Das Mischungsverhältnis NaCl : H₂O beträgt 5 : 1; das Mischungsverhältnis Salz : Silikon beträgt 2 : 1 bis 3 : 1, vorzugsweise 3 : 1.
- a) Verwendetes Salz: NaNO₃
- 3. Additionsvernetztes Silikon Silasoft N
- a) Verwendetes Salz: NaNO₃
Das Mischungsverhältnis NaNO₃ : H₂0 beträgt 3 : 1 bis 5 : 1, vorzugsweise 5 : 1; das Mischungsverhältnis Salz : Silikon beträgt 1 : 1 bis 3 : 1, vorzugsweise 2 : 1 bis 3 : 1, vorzugsweise 3 : 1. - b) Verwendetes Salz: NaCl
Das Mischungsverhältnis NaCl : H₂O beträgt 5 : 1; das Mischungsverhältnis Salz : Silikon beträgt 1 : 1 bis 3 : 1, vorzugsweise 2 : 1 bis 3 : 1.
- a) Verwendetes Salz: NaNO₃
- 4. Kondensationsvernetztes Silikon Xantropen mucosa
- a) Verwendetes Salz: NaNO₃
Das Mischungsverhältnis NaNO3 : H₂O beträgt 5 : 1; das Mischungsverhältnis Salz : Silikon beträgt 2 : 1 bis 3 : 1, vorzugsweise 3 : 1. - b) Verwendetes Salz: NaCl
Das Mischungsverhältnis NaCl : H₂O beträgt 5 : 1; das Mischungsverhältnis Salz : Silikon beträgt 3 : 1.
- a) Verwendetes Salz: NaNO₃
Claims (15)
1. Trainingsmodul aus Kunststoff für ein medizinisches Trai
ningsgerät für die Endoskopie, insbesondere für die Hystero
skopie,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kunststoff ein elektrisch leitfähiger Stoff beige
mengt ist.
2. Trainingsmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der elektrisch leitfähige Stoff ein Metall ist.
3. Trainingsmodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der elektrisch leitfähige Stoff ein Salz ist.
4. Trainingsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein elastomerer
Kunststoff ist.
5. Trainingsmodul nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoff ein Silikonmaterial ist.
6. Trainingsmodul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoff ein additionsvernetztes Polisiloxan ist.
7. Trainingsmodul nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoff Dublisil ist.
8. Trainingsmodul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoff ein kondensationsvernetztes Polisiloxan ist.
9. Trainingsmodul nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoff Silasoft N ist.
10. Trainingsmodul nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das oder die Salze in unterschiedlichen
Durchfeuchtungskonzentrationen beigemengt sind.
11. Trainingsmodul nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Salz NaCl beigemengt wird.
12. Trainingsmodul nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Salz NaNO₃ beigemengt wird.
13. Trainingsmodul nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Salz in einer Korngrößenverteilung
von 200 bis 400 µm vorliegt.
14. Elektrochirurgisch schneidbarer Kunststoff, insbesondere
für medizinische Simulations- und Demonstrationsgeräte,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kunststoff ein elektrisch leitfähiger Stoff beige
mengt ist.
15. Elektrochirurgisch schneidbarer Kunststoff nach Anspruch
14, gekennzeichnet durch die Merkmale
eines der Ansprüche 2 bis 13.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4345020A DE4345020C2 (de) | 1993-05-27 | 1993-12-30 | Trainingsmodul aus Kunststoff für ein medizinisches Trainingsgerät und elektrochirurgisch schneidbarer Kunststoff |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4317687 | 1993-05-27 | ||
DE4345020A DE4345020C2 (de) | 1993-05-27 | 1993-12-30 | Trainingsmodul aus Kunststoff für ein medizinisches Trainingsgerät und elektrochirurgisch schneidbarer Kunststoff |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4345020A1 DE4345020A1 (de) | 1994-12-01 |
DE4345020C2 true DE4345020C2 (de) | 1996-10-31 |
Family
ID=6489074
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4345020A Expired - Lifetime DE4345020C2 (de) | 1993-05-27 | 1993-12-30 | Trainingsmodul aus Kunststoff für ein medizinisches Trainingsgerät und elektrochirurgisch schneidbarer Kunststoff |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4345020C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
DE19540656C2 (de) * | 1995-10-31 | 1997-11-27 | Erbe Elektromedizin | Künstliches Gewebe, künstliches Organ, Organteil oder Organsystem sowie deren Verwendung zum chirurgischen Operationstraining |
DE19716341C2 (de) * | 1997-03-19 | 2000-09-21 | Erbe Elektromedizin | Trainingsmodell, insbesondere Torso |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5149270A (en) * | 1990-10-29 | 1992-09-22 | Mckeown M J | Apparatus for practicing surgical procedures |
-
1993
- 1993-12-30 DE DE4345020A patent/DE4345020C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8381 | Inventor (new situation) |
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|
R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |