DE4340664A1 - Piezoresistiver Beschleunigungsaufnehmer - Google Patents
Piezoresistiver BeschleunigungsaufnehmerInfo
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Description
Für die Wandlung der physikalischen Größe Beschleunigung in ein elektrisches Signal, vor
zugsweise in eine elektrische Spannung, werden in der Meßtechnik Beschleunigungsaufneh
mer eingesetzt. Hierzu können verschiedene Wandlungsprinzipien herangezogen werden; im
vorliegenden Fall ist dies der piezoresistive Effekt. Unter dem piezoresistiven Effekt versteht
man die Änderung des spezifischen Widerstandes eines Werkstoffes unter dem Einfluß einer
Dehnung oder Stauchung dieses Werkstoffes bzw. unter dem Einfluß der mit dieser Dehnung
oder Stauchung einhergehenden mechanischen Spannung. Die Einsatzgebiete derartiger Sen
soren sind breit gefächert und reichen von allgemeinen Beschleunigungsmessungen, z. B. in
der Antriebstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Medizintechnik oder Robotik über Gravita
tionsmessungen, z. B. für die Navigation oder Neigungsmessung, bis zu Vibrationsmessungen,
z. B. in der Seismographie, bei der Transportüberwachung empfindlicher oder gefährlicher Gü
ter oder bei Haushaltsgeräten. Ein hoher Bedarf an Beschleunigungsaufnehmern entsteht vor
allem durch den zunehmenden Einsatz von Personensicherheitssystemen im Kraftfahrzeug, z. B.
Airbag oder Gurtstraffersysteme.
Piezoresistive Beschleunigungsaufnehmer basieren auf einem Feder/Masse-System, wobei
eine Schweremasse an einem oder mehreren Federelementen, den sogenannten Biegebalken
befestigt ist. Bei einer Beschleunigung des Beschleunigungsaufnehmers sowie unter dem Ein
fluß der Gravitation werden aufgrund der Massenträgheit der Schweremasse die Biegebalken
verformt. Diese Verformung kann mittels des piezoresistiven Effektes detektiert und in ein
elektrisches Signal umgewandelt werden. Der piezoresistive Effekt kann abhängig vom piezo
resistiven Charakter des verwendeten Widerstandswerkstoffes, vom Vorzeichen der mechani
schen Spannung und vom Winkel zwischen der Richtung der mechanischen Spannung und der
Richtung des Stromdichtevektors innerhalb des Widerstandes sowohl eine Reduktion als auch
eine Erhöhung des Widerstandswertes zur Folge haben. Als Widerstandsmaterial werden be
vorzugt Werkstoffe mit einer großen Piezoresistivität eingesetzt, wie z. B. einkristallines Sili
zium. Einen Überblick über derartige Sensoren findet sich in Herbert Reichl: "Halbleitersenso
ren", Band 251 aus der Reihe "Kontakt & Studium", expert-Verlag, Ehningen bei Böblingen,
1989, S. 223-234.
Häufig ist es erforderlich, daß ein Beschleunigungsaufnehmer nur für Beschleunigungen in
eine ganz bestimmte Richtung empfindlich ist. Die Empfindlichkeit für Beschleunigungen
senkrecht zu dieser Richtung, die sogenannte Querempfindlichkeit, soll möglichst gering sein.
Derartige Sensoren bezeichnet man als ein- oder uniaxiale Beschleunigungsaufnehmer.
In H. Seidel u. a.: "Piezoresistive silicon accelerometer for automotive applications", Kongreß
band 11 der SENSOR 93, 11.-14. Oktober 1993 in Nürnberg, S. 271-278, wird ein Beschleu
nigungsaufnehmer mit einem Feder/Masse-System bestehend aus einer Schweremasse und ei
nem Biegebalken vorgestellt. Durch das Hinzufügen von zwei zusätzlichen Biegebalken wird
versucht, die Querempfindlichkeit des Beschleunigungsaufnehmers zu reduzieren. Diese zu
sätzlichen Biegebalken beinhalten keine piezoresistiven Widerstände, sondern sollen eine tor
sionsartige Verformung desjenigen Biegebalken verhindern, der die piezoresistiven Wider
stände beinhaltet.
In Shaoqun Shen u. a.: "Analysis on twin mass structure for a piezoresistive accelerometer",
Sensors and Actuators A, 34 (1992), S. 101 - 107, besteht das Feder/Masse-System aus zwei
Schweremassen und fünf Biegebalken. Damit soll, bei geeigneter Plazierung und Verschaltung
der piezoresistiven Widerstände, eine geringe Querempfindlichkeit erzielt werden.
In dem US-Patent Nr. 4,987,781 vom 29.01.1991 besteht das Feder/Masse-System aus einer
Schweremasse und vier Biegebalken. Darauf sind acht piezoresistive Widerstände derart ver
schaltet, daß der Beschleunigungsaufnehmer nur für Beschleunigungen in einer Richtung emp
findlich ist.
Für viele Anwendungen ist es erforderlich, eine beliebig gerichtete Beschleunigung nach Be
trag und Richtung bestimmen zu können. Üblicherweise werden hierzu zwei oder drei ein
axiale Beschleunigungsaufnehmer zu einem zwei- oder dreiaxialen Beschleunigungsaufneh
mermodul montiert. Demgegenüber ist in der Offenlegungsschrift DE 36 11 360 A1 ein zwei
axialer Beschleunigungsaufnehmer und in der Offenlegungsschrift DE 37 41 036 A1 ein drei
axialer Beschleunigungsaufnehmer beschrieben. Beide können monolithisch auf einem Werk
stoffplättchen hergestellt werden. In beiden Fällen ist für jede auflösbare Beschleunigungsrich
tung eine individuelle Schweremasse mit den zugehörigen Biegebalken und piezoresistiven
Widerständen erforderlich. Weiterhin erfolgt in beiden Fällen die Detektion einer Beschleuni
gung aufgrund der Torsionsverformung der Biegebalken. Insbesondere sind die piezoresistiven
Widerstände derart auf den Biegebalken angeordnet und verschaltet, daß sie eine Torsionsver
formung der Biegebalken detektieren.
Den bekannten einaxialen Beschleunigungsaufnehmern ist gemeinsam, daß sie die gewünsch
ten Eigenschaften nur durch Kompensation mittels zusätzlicher mechanischer und/oder elektri
scher Elemente erzielen können. Das Hinzufügen mechanischer Elemente, d. h. zusätzlicher
Schweremassen und/oder Biegebalken, ist jedoch gleichbedeutend mit einem erhöhten Ferti
gungsaufwand und einem erhöhtem Flächenbedarf des Beschleunigungsaufnehmers. Dieser
Nachteil fällt besonders bei der Realisierung als mikromechanischer Siliziumsensor ins Ge
wicht. Genauso nachteilig ist das erforderliche Hinzufügen von elektrischen Elementen, d. h.
zusätzlicher piezoresistiver Widerstände zum Zwecke der Kompensation bestimmter Be
schleunigungsrichtungen. Jeder zusätzliche piezoresistive Widerstand erhöht die Anzahl der
Ursachen für den Betrag des durch Fertigungstoleranzen bedingten Nullpunktsignals eines Be
schleunigungsaufnehmers und vor allem für den Betrag der thermischen und zeitlichen Driften
dieses Nullpunktsignals.
Diese Nachteile gelten in gleicher Weise für die bisher bekannten zwei- und dreiaxialen Be
schleunigungsaufnehmer. Bei den zwei- und dreiaxialen Beschleunigungsaufnehmermodulen,
bestehend aus zwei bzw. drei einaxialen Beschleunigungsaufnehmern, ist die erhebliche Volu
men- und Massenzunahme von Nachteil. Weiterhin ist die hybride Montage dieser Module, an
die hohe Anforderungen hinsichtlich der Winkelausrichtung der einaxialen Beschleunigungs
aufnehmer zueinander gestellt werden muß, aufwendig und damit kostenintensiv.
Die bisher vorgestellten monolithischen zwei- und dreiaxialen Beschleunigungsaufnehmer be
sitzen ebenfalls den Nachteil eines großen Flächen- oder Volumenbedarfs, da für jede aufzulö
sende Beschleunigungsrichtung eine individuelle Schweremasse erforderlich ist. Gerade bei
der Realisierung als mikromechanischer Siliziumsensor stellt die Herstellung der Schwere
masse einen kritischen und ausbeutebegrenzenden Prozeßschritt dar. Ferner ist von Nachteil,
daß für jede Beschleunigungsrichtung eine individuelle Widerstandsmeßbrücke erforderlich
ist. Die damit verbundene große Anzahl piezoresistiver Widerstände läßt die obengenannten
Nullpunkt- und Driftprobleme in Erscheinung treten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe der Entwicklung eines piezoresistiven Beschleunigungsauf
nehmers basierend auf einem Feder/Masse-System mit nur einer Schweremasse und einer mi
nimalen Anzahl von Biegebalken, die eine minimale Anzahl von piezoresistiven Widerständen
beinhalten, zugrunde. Der Beschleunigungsaufnehmer soll dabei zunächst nur für Beschleuni
gungen in einer Richtung empfindlich sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung soll der Be
schleunigungsaufnehmer auch beliebige Beschleunigungen nach Betrag und Richtung bestim
men können. Dies soll vorzugsweise mit der minimal möglichen Anzahl von Schweremassen,
Biegebalken und piezoresistiven Widerständen möglich sein.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch einen piezoresistiven Be
schleunigungsaufnehmer mit einer Schweremasse, die an mindestens zwei Biegebalken aufge
hängt ist, wobei sich der Schwerpunkt der Schweremasse außerhalb einer durch die Biegebal
ken gebildeten Ebene befindet, und die Längsachsen von jeweils zwei der Biegebalken zu
einer Hauptachse zusammenfallen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein piezoresisti
ver Widerstand auf den Biegebalken derart angeordnet ist, daß eine der Symmetrieachsen des
Widerstandes mit der Längsachse des Biegebalkens zusammenfällt. Dabei ist von grundlegen
der Bedeutung, daß die senkrechte Projektion von jeweils einer der Symmetrieachsen der pie
zoresistiven Widerstände auf die Oberfläche des Beschleunigungsaufnehmers exakt mit der
senkrechten Projektion der Längsachse des jeweiligen Biegebalkens auf die Oberfläche des
Beschleunigungsaufnehmers zusammenfällt. Es ist vorteilhaft, daß diese Bedingung durch die
Anwendung photolithographischer Strukturübertragungsmethoden oder moderner Siebdruck
techniken verhältnismäßig einfach erfüllt werden kann. Die Form der piezoresistiven Wider
stände ist beliebig, solange mindestens eine Symmetrieachse existiert, mit Hilfe welcher der
Widerstand ausgerichtet werden kann. Die beschriebene Anordnung der piezoresistiven Wi
derstände hat den Vorteil, daß Beschleunigungen in Richtung der Längsachse der Biegebalken
und Beschleunigungen in Richtung senkrecht zu der durch die Biegebalken gebildeten Ebene
detektiert werden können. Gleichzeitig ist durch die spezielle Anordnung der piezoresistiven
Widerstände gewährleistet, daß eine Beschleunigung in der durch die Biegebalken gebildeten
Ebene und dabei gleichzeitig senkrecht zur Längsachse der Biegebalken keine Widerstandsän
derung hervorruft. In diesem Fall ist die durch die Beschleunigung hervorgerufene torsionsar
tige Verformung der Biegebalken derart, daß das Integral der mechanischen Spannungen über
das gesamte Widerstandsgebiet gleich Null ist. Daher sind auch keine mechanischen oder
schaltungstechnischen Kompensationsmaßnahmen notwendig, sondern die Kompensation er
folgt inhärent in den piezoresistiven Widerständen. Dadurch kann die Anzahl der erforderli
chen Biegebalken und piezoresistiven Widerstände minimiert werden. Die torsionsartige Ver
formung der Biegebalken ist im Gegenteil sogar von Vorteil für die weitere Ausgestaltung zu
einem zwei- oder dreiaxialen Beschleunigungsaufnehmer und sollte daher durch konstruktive
Maßnahmen begünstigt und nicht behindert werden. Die Biegebalken sollten daher erfindungs
gemäß derart dimensioniert und angeordnet sein, daß die Federkonstante der Anordnung ge
genüber dieser Torsionsverformung angepaßt ist an den Beschleunigungsmeßbereich. Dies läßt
sich durch entsprechende Wahl der Länge, Breite und Dicke der Biegebalken und dem Abstand
des Schwerpunktes der Schweremasse von der durch die Biegebalken gebildeten Ebene ein
stellen. Zur Erzielung hoher Empfindlichkeiten ist insbesondere eine geringe Breite und Dicke
der Biegebalken erforderlich. Die Biegebalken können auch mehr als eine Ebene bilden. Die
unterschiedlichen Federkonstanten der Biegebalken gegenüber den Bewegungen der Schwe
remasse werden dann durch die Anpassung der Biegebalkenlängen, -breiten und -dicken kom
pensiert. Weiterhin kann die Form der Schweremasse beliebig sein, solange die senkrechte
Projektion des Schwerpunktes der Schweremasse auf die Oberfläche des Beschleunigungsauf
nehmers auf einer der durch die Biegebalken gebildeten Hauptachsen liegt.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer mit
mindestens zwei piezoresistiven Widerständen, die auf mindestens zwei Biegebalken angeord
net sind, wobei der Abstand des ersten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspan
nung des ersten Biegebalkens gleich groß ist wie der Abstand des zweiten piezoresistiven Wi
derstandes von der äußeren Einspannung des zweiten Biegebalkens oder gleich groß wie der
Abstand des zweiten piezoresistiven Widerstandes von der inneren Einspannung des zweiten
Biegebalkens und eine Serienschaltung der mindestens zwei piezoresistiven Widerstände, wo
bei am Verknüpfungspunkt der piezoresistiven Widerstände ein Potential abgegriffen werden
kann, welches nur abhängig ist von Beschleunigungen in einer Richtung. Diese Anordnung der
piezoresistiven Widerstände hat den Vorteil, daß Beschleunigungen in Richtung der Längs
achse der Biegebalken und Beschleunigungen in Richtung senkrecht zu der durch die Biege
balken gebildeten Ebene nicht nur durch eine Widerstandsänderung, sondern direkt durch ein
elektrisches Potential detektiert werden können. Damit entfallen Kompensationsmaßnahmen
für den Temperaturkoeffizienten des Widerstandswertes. Weiterhin ist von Vorteil, daß dieser
einaxiale Beschleunigungsaufnehmer mit nur zwei Biegebalken und nur zwei piezoresistiven
Widerständen realisiert werden kann. Weiterhin ist von Vorteil, daß nicht ein ganz bestimmter
Abstand der piezoresistiven Widerstände von den inneren und äußeren Einspannstellen der
Biegebalken erforderlich ist, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen, sondern lediglich
die Proportionen des Widerstandslayouts mit den Proportionen der mechanischen Struktur
übereinstimmen müssen. Dies stellt insbesondere auch bei der Realisierung als mikromechani
scher Beschleunigungsaufnehmer einen großen fertigungstechnischen Vorteil dar.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer mit
mindestens vier piezoresistiven Widerständen, die auf mindestens zwei Biegebalken derart an
geordnet sind, daß der Abstand des ersten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Ein
spannung des ersten Biegebalkens und der Abstand des dritten piezoresistiven Widerstandes
von der inneren Einspannung des zweiten Biegebalken gleich groß sind und der Abstand des
zweiten piezoresistiven Widerstandes von der inneren Einspannung des ersten Biegebalkens
und der Abstand des vierten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspannung des
zweiten Biegebalken gleich groß sind und der Beschleunigungsaufnehmer eine Auswerte
schaltung aufweist, bestehend aus einer Widerstandsmeßbrücke gebildet durch die paarweise
Serienschaltung der piezoresistiven Widerstände eins und zwei sowie drei und vier oder vier
und drei, wobei die an den Verknüpfungspunkten der beiden Widerstandsserienschaltungen
auftretende Differenzspannung eine Empfindlichkeit nur für Beschleunigungen in eine Rich
tung aufweist. Diese Anordnung der piezoresistiven Widerstände hat den Vorteil, daß Be
schleunigungen in Richtung der Längsachse der Biegebalken und Beschleunigungen in Rich
tung senkrecht zu der durch die Biegebalken gebildeten Ebene nicht nur durch ein Potential,
sondern durch eine Spannung detektiert wird. Diese Spannung ist direkt proportional zur Be
schleunigung und ist insbesondere gleich Null im Fall verschwindender Beschleunigung. Wei
terhin ist von Vorteil, daß nicht ein ganz bestimmter Abstand der piezoresistiven Widerstände
von den inneren und äußeren Einspannstellen der Biegebalken erforderlich ist, um die ge
wünschten Eigenschaften zu erzielen, sondern lediglich die Proportionen des Widerstandsla
youts mit den Proportionen der mechanischen Struktur übereinstimmen müssen. Dies stellt
insbesondere auch bei der Realisierung als mikromechanischer Beschleunigungsaufnehmer ei
nen großen fertigungstechnischen Vorteil dar.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer mit
mindestens zwei piezoresistiven Widerständen, die auf mindestens einem von mindestens zwei
Biegebalken angeordnet sind, und eine Auswerteschaltung, welche aus den Widerstandsände
rungen der piezoresistiven Widerstände zwei aufeinander senkrecht stehende Komponenten ei
ner beliebig gerichteten Beschleunigung ermittelt. Diese Anordnung der piezoresistiven Wi
derstände hat den Vorteil, daß mit der minimalen Anzahl von zwei piezoresistiven
Widerständen auf lediglich einem von mindestens zwei Biegebalken zwei Komponenten einer
beliebig gerichteten Beschleunigung detektiert werden können.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer mit
mindestens sechs piezoresistiven Widerständen, die auf mindestens zwei Biegebalken ange
ordnet sind, wobei der Abstand des ersten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Ein
spannung des ersten Biegebalkens und der Abstand des dritten piezoresistiven Widerstandes
von der inneren Einspannung des zweiten Biegebalken und der Abstand des fünften piezoresis
tiven Widerstandes von der äußeren Einspannung des zweiten Biegebalkens gleich groß sind
und der Abstand des zweiten piezoresistiven Widerstandes von der inneren Einspannung des
ersten Biegebalkens und der Abstand des vierten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren
Einspannung des zweiten Biegebalken und der Abstand des sechsten piezoresistiven Wider
standes von der inneren Einspannung des zweiten Biegebalkens gleich groß sind und weiter
hin eine Auswerteschaltung bestehend aus paarweisen Serienschaltungen der piezoresistiven
Widerstände eins und zwei, drei und vier sowie fünf und sechs, wobei die an den drei Verknüp
fungspunkten der drei Widerstandsserienschaltungen zu bildenden unabhängigen Differenz
spannungen jeweils die Komponente einer beliebig gerichteten Beschleunigung in zwei senk
recht zueinanderstehenden Richtungen repräsentieren. Diese Anordnung der piezoresistiven
Widerstände hat den Vorteil, daß zwei Komponenten einer beliebig gerichteten Beschleuni
gung nicht nur durch eine Widerstandsänderung oder ein Potential, sondern durch jeweils eine
Spannung detektiert werden. Diese Spannungen sind direkt proportional zu den Beschleuni
gungen und sind insbesondere gleich Null im Fall verschwindender Beschleunigung. Weiter
hin ist von Vorteil, daß nicht ein ganz bestimmter Abstand der piezoresistiven Widerstände von
den inneren und äußeren Einspannstellen der Biegebalken erforderlich ist, um die gewünsch
ten Eigenschaften zu erzielen, sondern lediglich die Proportionen des Widerstandslayouts mit
den Proportionen der mechanischen Struktur übereinstimmen müssen. Dies stellt insbesondere
auch bei der Realisierung als mikromechanischer Beschleunigungsaufnehmer einen großen
fertigungstechnischen Vorteil dar.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer mit
mindestens drei piezoresistiven Widerständen, die auf mindestens zwei von insgesamt minde
stens vier Biegebalken angeordnet sind, und eine Auswerteschaltung, welche aus den Wider
standsänderungen der piezoresistiven Widerstände drei aufeinander senkrecht stehende Kom
ponenten einer beliebig gerichteten Beschleunigung ermittelt, wobei für den Fall, daß zwei der
drei piezoresistiven Widerstände auf nur einem Biegebalken angeordnet sind, gelten muß, daß
der Abstand des zweiten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspannung des Bie
gebalkens ungleich dem Abstand des ersten piezoresistiven Widerstandes von der inneren oder
äußeren Einspannung des Biegebalkens ist. Diese Anordnung der piezoresistiven Widerstände
hat den Vorteil, daß mit der minimalen Anzahl von drei piezoresistiven Widerständen drei
Komponenten einer beliebig gerichteten Beschleunigung detektiert werden können.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer mit
mindestens acht piezoresistiven Widerständen, die auf mindestens vier Biegebalken angeord
net sind, wobei der Abstand des ersten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspan
nung des ersten Biegebalkens und der Abstand des dritten piezoresistiven Widerstandes von
der inneren Einspannung des zweiten Biegebalkens gleich groß sind sowie der Abstand des
zweiten piezoresistiven Widerstandes von der inneren Einspannung des ersten Biegebalkens
und der Abstand des vierten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspannung des
zweiten Biegebalkens gleich groß sind sowie der Abstand des fünften piezoresistiven Wider
standes von der äußeren Einspannung des dritten Biegebalkens und der Abstand des siebten
piezoresistiven Widerstandes von der inneren Einspannung des vierten Biegebalkens gleich
groß sind sowie der Abstand des sechsten piezoresistiven Widerstandes von der inneren Ein
spannung des dritten Biegebalkens und der Abstand des achten piezoresistiven Widerstandes
von der äußeren Einspannung des vierten Biegebalkens gleich groß sind und weiterhin eine
Auswerteschaltung bestehend aus einer ersten Serienschaltung der Widerstände eins und zwei
und einer zweiten Serienschaltung der Widerstände vier und drei und einer dritten Serienschal
tung der Widerstände sechs und fünf und einer vierten Serienschaltung der Widerstände sieben
und acht, wobei sich die Beschleunigungskomponente in z-Richtung aus der Differenz der
Summe der Potentiale an den Verknüpfungspunkten der ersten und zweiten Serienschaltung
und der Summe der Potentiale an den Verknüpfungspunkten der dritten und vierten Serien
schaltung ergibt, und sich die Beschleunigungskomponente in x-Richtung aus der Differenz
der Potentiale an den Verknüpfungspunkten der ersten und zweiten Serienschaltung ergibt, und
sich die Beschleunigungskomponente in y-Richtung aus der Differenz der Potentiale an den
Verknüpfungspunkten der dritten und vierten Serienschaltung ergibt. Diese Anordnung und
Verschaltung der piezoresistiven Widerstände hat den Vorteil, daß mit diesen acht piezoresisti
ven Widerständen die drei Komponenten einer beliebig gerichteten Beschleunigung nicht nur
durch Widerstandsänderungen, sondern durch die Verknüpfung der Potentiale ermittelt werden
können. Weiterhin ist von Vorteil, daß ein Empfindlichkeitsverhältnis x: y : z von 1 : 1 : 1 auch
ohne zusätzliche Schweremasse erreicht werden kann. Diese Eigenschaften werden mit einer
minimalen Anzahl von Biegebalken und piezoresistiven Widerständen erzielt. Dies ist ein wei
terer Vorteil hinsichtlich Fertigungsaufwand und -kosten.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer mit
mindestens acht piezoresistiven Widerständen, die auf mindestens vier Biegebalken angeord
net sind, wobei der Abstand des ersten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspan
nung des ersten Biegebalkens und der Abstand des zweiten piezoresistiven Widerstandes von
der inneren Einspannung des ersten Biegebalkens und der Abstand des dritten piezoresistiven
Widerstandes von der inneren Einspannung des zweiten Biegebalkens und der Abstand des
vierten piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspannung des zweiten Biegebalkens
und der Abstand des fünften piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspannung des
dritten Biegebalkens und der Abstand des sechsten piezoresistiven Widerstandes von der inne
ren Einspannung des dritten Biegebalkens und der Abstand des siebten piezoresistiven Wider
standes von der inneren Einspannung des vierten Biegebalkens und der Abstand des achten
piezoresistiven Widerstandes von der äußeren Einspannung des vierten Biegebalkens gleich
groß sind und weiterhin eine Auswerteschaltung bestehend aus einer ersten Serienschaltung
der Widerstände sieben und vier und einer zweiten Serienschaltung der Widerstände zwei und
acht und einer dritten Serienschaltung der Widerstände drei und fünf und einer vierten Serien
schaltung der Widerstände eins und sechs, wobei die zwischen den Verknüpfungspunkten der
zweiten und ersten Serienschaltung abzugreifende Spannung Beschleunigungen in x-Richtung,
die zwischen den Verknüpfungspunkten der dritten und ersten Serienschaltung abzugreifende
Spannung Beschleunigungen in y-Richtung und die zwischen den Verknüpfungspunkten der
vierten und ersten Serienschaltung abzugreifende Spannung Beschleunigungen in z-Richtung
repräsentieren. Diese Anordnung und Verschaltung der piezoresistiven Widerstände hat den
Vorteil, daß mit diesen acht piezoresistiven Widerständen die drei Komponenten einer beliebig
gerichteten Beschleunigung nicht nur durch Widerstandsänderungen oder durch die Verknüp
fung der Potentiale, sondern direkt, selektiv und einzeln durch Differenzspannungen gemessen
oder ermittelt werden können. Weiterhin ist von Vorteil, daß ein Empfindlichkeitsverhältnis x :
y : z von 1 : 1 : 1 auch ohne zusätzliche Schweremasse erreicht werden kann. Diese Eigen
schaften werden mit einer minimalen Anzahl von Biegebalken und piezoresistiven Widerstän
den erzielt. Dies ist ein weiterer Vorteil hinsichtlich Fertigungsaufwand und -kosten.
Für alle obengenannten Ausgestaltungen werden die Abstände der piezoresistiven Widerstände
von den inneren oder äußeren Einspannungen der Biegebalken vorzugsweise klein gewählt.
Der Vorteil dieser Maßnahme besteht in der möglichen Empfindlichkeitsmaximierung.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer, wo
bei die Schweremasse durch zusätzliche Massenstücke, die auf die Ober- oder Unterseite des
Beschleunigungsaufnehmers angebracht werden, erhöht werden kann. Dies hat den Vorteil,
daß die ohnehin hohe Empfindlichkeit des Beschleunigungsaufnehmers weiter gesteigert wer
den kann. Desweiteren sind die Verhältnisse der Empfindlichkeiten in die drei Raumrichtungen
mit Hilfe eines oder mehrerer zusätzlicher Massenstücke zueinander einstellbar. Insbesondere
kann dadurch auch ein Empfindlichkeitsverhältnis x: y : z von 1 : 1 : 1 erreicht werden.
Die Technologie zur Herstellung eines derartigen Beschleunigungsaufnehmers ist nicht auf die
Siliziumtechnologie und Mikromechanik beschränkt, sondern weitere Technologien unter Ver
wendung von keramischen, glasartigen oder metallischen Substratwerkstoffen sind möglich.
Dies ermöglicht den Einsatz von Standardtechnologien auch aus dem Bereich der Dick- und
Dünnschichttechniken sowie der Metallverarbeitung.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer, wo
bei die mechanische Struktur insbesondere auch durch Fertigungsverfahren der Mikromecha
nik hergestellt werden kann. Dies hat den Vorteil, daß Beschleunigungsaufnehmer mit hoher
Präzision, in großer Stückzahl und sehr kostengünstig hergestellt werden können. Weiterhin ist
von Vorteil, daß die Beschleunigungsaufnehmer mit geringen Abmessungen und kleiner Masse
hergestellt werden können. Von Vorteil ist auch die Möglichkeit, monolithische Beschleuni
gungsaufnehmer mit sehr schmalen und dünnen Biegebalken mit Hilfe dieser Fertigungsver
fahren herzustellen.
In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Beschleunigungsaufnehmer, wo
bei die Auswerteschaltung und weitere elektrische und elektronische Baugruppen monolit
hisch oder hybrid auf dem Sensorsubstrat integriert werden kann. Dies hat den Vorteil, daß
durch die Integration Volumen, Masse und Kosten eingespart werden können. Weiterhin ist
von Vorteil, daß die Leistungsfähigkeit, Präzision und Zuverlässigkeit solcher integrierter Be
schleunigungssensoren sehr groß ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfol
gend beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1: Anordnung der piezoresistiven Widerstände auf den Biegebalken
Fig. 2: Einaxialer Beschleunigungsaufnehmer mit Potentialausgang
Fig. 3: Einaxialer Beschleunigungsaufnehmer mit Spannungsausgang
Fig. 4: Zweiaxialer Beschleunigungsaufnehmer mit piezoresistiven Widerständen
Fig. 5: Zweiaxialer Beschleunigungsaufnehmer mit Spannungsausgang
Fig. 6: Dreiaxialer Beschleunigungsaufnehmer mit drei piezoresistiven Widerständen
Fig. 7: Dreiaxialer Beschleunigungsaufnehmer mit Potentialausgang
Fig. 8: Dreiaxialer Beschleunigungsaufnehmer mit Spannungsausgang
Fig. 9: Vergrößerung der Schweremasse durch zusätzliche Massenstücke
In Fig. 1a ist die Aufsicht und in Fig. 1b der Querschnitt eines erfindungsgemäßen Beschleuni
gungsaufnehmers dargestellt. Die Schweremasse 1 ist an zwei Biegebalken 11, 12 aufgehängt.
Der Schwerpunkt 2 der Schweremasse 1 liegt außerhalb der durch die Biegebalken 11, 12 ge
bildeten Ebene 3, die senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 1b verläuft. Die Ebene 3 hat einen
Abstand 4 von der Oberfläche des Beschleunigungsaufnehmers, die nachfolgend als xy-Ebene
bezeichnet wird. Dieser Abstand 4 ist halb so groß wie die Dicke 5 der Biegebalken. Die
Längsachsen der beiden Biegebalken (16, 17) fallen zu einer Hauptachse 6 zusammen. Die
piezoresistiven Widerstände 21, 22 sind derart auf den Biegebalken 11, 12 angeordnet, daß die
senkrechte Projektion eine ihrer Symmetrieachsen auf die xy-Ebene mit der senkrechten Pro
jektion der Hauptachse 6 der Biegebalken 11, 12 auf die xy-Ebene zusammenfällt. Die Form
der Schweremasse 1 kann beliebig sein, solange die senkrechte Projektion des Schwerpunktes
2 der Schweremasse 1 auf die xy-Ebene auf die senkrechte Projektion der Hauptachse 6 auf die
xy-Ebene hält. Die Fig. 1c zeigt ein Beispiel eines rechteckförmigen piezoresistiven Wider
standes 21 und die beiden Symmetrieachsen 18, 19. Die Fig. 1d zeigt die Verformung der Bie
gebalken für Beschleunigungen in x-, y- und z-Richtung. Die Auslenkung ist aus Anschauungs
gründen nicht maßstäblich. Eine beliebig gerichtete Beschleunigung ergibt eine Verformung,
die sich durch Überlagerung der x-, y- und z-Komponente ergibt.
In den Fig. 2a und 2b sind zwei Ausführungsbeispiele für einen einaxialen Beschleunigungs
aufnehmer mit Potentialausgang dargestellt. In Fig. 2a sind zwei piezoresistive Widerstände
23, 24 auf zwei Biegebalken 11, 12 derart angeordnet und verschaltet, daß Beschleunigungen
in x-Richtung durch eine Potentialänderung am Verknüpfungspunkt 51 detektiert werden kön
nen, wogegen Beschleunigungen in y- und z-Richtung keine Potentialänderung verursachen.
Die Abstände 7 der piezoresistiven Widerstände 23, 24 von den Einspannungen der Biegebal
ken 11, 12 sind gleich groß. Die dargestellte Richtungs(x, y, z)-Widerstands(23, 24)-Matrix
zeigt die am Ort der piezoresistiven Widerstände wirkenden mechanischen Spannungen. Ein
positives Vorzeichen bedeutet Zugspannung, ein negatives Vorzeichen bedeutet Druckspan
nung. Für Beschleunigungen in y-Richtung ist das Integral der mechanischen Spannungen über
das Widerstandsgebiet gleich Null. Für Beschleunigungen in z-Richtung verändern sich beide
piezoresistiven Widerstände gleichsinnig, so daß das Potential am Verknüpfungspunkt unver
ändert bleibt. In Fig. 2b sind zwei piezoresistive Widerstände 25, 26 auf zwei Biegebalken 11,
12 derart angeordnet und verschaltet, daß Beschleunigungen in z-Richtung durch eine Potenti
aländerung am Verknüpfungspunkt 52 detektiert werden können, wogegen Beschleunigungen
in x- und y-Richtung keine Potentialänderung verursachen.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel für einen einaxialen Beschleunigungsaufnehmer mit
Spannungsausgang dargestellt. Die Anordnung von vier piezoresistiven Widerständen 27-30
auf zwei Biegebalken 11, 12 ist derart, daß je nach Verschaltung dieser piezoresistiven Wider
stände 27-30 zu einer Widerstandsmeßbrücke der Beschleunigungsaufnehmer nur für Be
schleunigungen in x-Richtung eine Signalspannung 54 oder nur für Beschleunigungen in z-
Richtung eine Signalspannung 53 bereitstellt. Die Abstände 8, 9 der piezoresistiven Wider
stände 27-30 von den Einspannungen der Biegebalken 11, 12 können vorzugsweise paarweise
gleich groß sein; insbesondere können auch alle Abstände identisch sein.
In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Minimalkonfiguration eines zweiaxialen Be
schleunigungsaufnehmers dargestellt. Die beiden piezoresistiven Widerstände 31, 32 sind auf
den beiden Biegebalken 11, 12 derart angeordnet, daß die Richtungs(x, z)-Widerstands (31,
32)-Matrix ein Gleichungssystem bestehend aus zwei Gleichungen mit je zwei Unbekannten
repräsentiert, da Beschleunigungen in y-Richtung keine Widerstandsänderung bewirken. Die
ses Gleichungssystem ist eindeutig auflösbar, da die zugehörige Determinante von Null ver
schieden ist. Daher kann eine entsprechende Auswerteschaltung die x- und z-Komponente ei
ner beliebig gerichteten Beschleunigung aus den Widerstandsänderungen der beiden
piezoresistiven Widerstände 31, 32 ermitteln. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ab
stand 81 beider piezoresistiven Widerstände 31, 32 von den Einspannstellen der Biegebalken
11, 12 lediglich aus Anschauungsgründen identisch.
In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel für einen zweiaxialen Beschleunigungsaufnehmer mit
Spannungsausgang dargestellt. Die sechs piezoresistiven Widerstände 33-38 sind auf den bei
den Biegebalken 11, 12 derart angeordnet und verschaltet, daß sowohl eine Signalspannung 55
die Beschleunigung in z-Richtung repräsentiert als auch eine Signalspannung 56 die Beschleu
nigung in x-Richtung repräsentiert. Die Abstände 82, 83 der piezoresistiven Widerstände 33-
38 von den Einspannstellen der Biegebalken 11, 12 sind vorzugsweise für jeweils drei piezore
sistive Widerstände identisch.
In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Minimalkonfiguration eines dreiaxialen Be
schleunigungsaufnehmers dargestellt. Die drei piezoresistiven Widerstände 39-41 sind derart
auf den drei Biegebalken 11, 12, 14 angeordnet, daß die Richtungs(x, y, z)-Widerstands(39, 40,
41)-Matrix ein Gleichungssystem bestehend aus drei Gleichungen mit je drei Unbekannten re
präsentiert. Dieses Gleichungssystem ist eindeutig auflösbar, da die zugehörige Determinante
von Null verschieden ist. Daher kann eine entsprechende Auswerteschaltung die x-, y- und z-
Komponente einer beliebig gerichteten Beschleunigung aus den Widerstandsänderungen der
drei piezoresistiven Widerstände 39-41 ermitteln. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Abstand 84 der drei piezoresistiven Widerstände 39-41 von den Einspannstellen der Bie
gebalken 11, 12, 14 für alle piezoresistiven Widerstände 39-41 lediglich aus Anschauungs
gründen identisch.
In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel für einen dreiaxialen Beschleunigungsaufnehmer mit Po
tential- oder Spannungsausgang dargestellt. Die acht piezoresistiven Widerstände 42-49 sind
derart auf den vier Biegebalken 11-14 angeordnet, daß die erfindungsgemäße paarweise Ver
schaltung der acht Widerstände 42-49 vier Potentiale 57-60 erzeugt, die nach der erfindung
sgemäßen Verknüpfung drei Signale bereitstellen, welche die Bestimmung einer beliebig ge
richteten Beschleunigung nach Betrag und Richtung ermöglichen. Die Abstände 85-88 der
piezoresistiven Widerstände 42-49 von den Einspannstellen der Biegebalken 11-14 sind le
diglich aus Anschauungsgründen für alle piezoresistiven Widerstände 42-49 identisch.
In Fig. 8 ist ein Ausführungsbeispiel für einen dreiaxialen Beschleunigungsaufnehmer mit
Spannungsausgang dargestellt. Der Unterschied zum Ausführungsbeispiel in Fig. 7 liegt in ei
ner abweichenden Verschaltung der piezoresistiven Widerstände 42-49 derart, daß alle drei
Beschleunigungskomponenten in x-, y- und z-Richtung direkt als Spannungssignal zur Verfü
gung stehen.
In Fig. 9 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmers
mit vergrößerter Schweremasse aufgrund zusätzlicher Massestücke 90-92 dargestellt. Eine
Möglichkeit der Justierung zusätzlicher Massen besteht in der Verwendung einer Kugel 90, die
sich in einer mikromechanisch hergestellten Ätzgrube zentrisch selbst justiert. Die Schwere
masse 91 hat einen Innenradius, der eine Passung zum Durchmesser der Kugel 90 darstellt. Mit
der zweiten Zusatzmasse 92 kann der Schwerpunkt nach oben verlagert werden.
Claims (13)
1. Piezoresistiver Beschleunigungsaufnehmer mit einer Schweremasse (1), die an minde
stens zwei Biegebalken (11, 12) aufgehängt ist, wobei sich der Schwerpunkt der Schwe
remasse (2) außerhalb einer durch die Biegebalken gebildeten Ebene (3) befindet, und
die Längsachsen (16, 17) von jeweils zwei der Biegebalken zu einer Hauptachse (6) zu
sammenfallen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein piezoresistiver Wider
stand (21, 22) auf den Biegebalken (11, 12) derart angeordnet ist, daß eine der Symme
trieachsen des Widerstandes (18, 19) mit der Längsachse des Biegebalkens (16, 17)
zusammenfällt.
2. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens zwei piezoresistive Widerstände (23, 24) auf mindestens zwei Biegebalken (11, 12)
angeordnet sind, wobei der Abstand (7) des ersten piezoresistiven Widerstandes (23, 25)
von der äußeren Einspannung des ersten Biegebalkens (11) gleich groß ist wie der Ab
stand (7) des zweiten piezoresistiven Widerstandes (24) von der äußeren Einspannung
des zweiten Biegebalkens (12) oder gleich groß wie der Abstand (7) des zweiten piezore
sistiven Widerstandes (26) von der inneren Einspannung des zweiten Biegebalkens (12),
und weiterhin gekennzeichnet durch eine Serienschaltung der mindestens zwei piezo
resistiven Widerstände (23, 24 oder 25, 26), wobei am Verknüpfungspunkt der piezore
sistiven Widerstände ein Potential (51, 52) abgegriffen werden kann, welches nur abhän
gig ist von Beschleunigungen in einer Richtung.
3. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens vier piezoresistive Widerstände (27-30) auf mindestens zwei Biegebalken (11, 12)
angeordnet sind, wobei der Abstand (8) des ersten piezoresistiven Widerstandes (27) von
der äußeren Einspannung des ersten Biegebalkens (11) und der Abstand (8) des dritten
piezoresistiven Widerstandes (29) von der inneren Einspannung des zweiten Biegebal
kens (12) gleich groß sind, und der Abstand (9) des zweiten piezoresistiven Widerstan
des (28) von der inneren Einspannung des ersten Biegebalkens (11) und der Abstand (9)
des vierten piezoresistiven Widerstandes (30) von der äußeren Einspannung des zweiten
Biegebalken (12) gleich groß sind, und weiterhin gekennzeichnet durch eine Auswer
teschaltung bestehend aus einer Widerstandsmeßbrücke, gebildet durch die paarweise
Serienschaltung der piezoresistiven Widerstände eins und zwei (27, 28) sowie drei und
vier (29, 30) oder vier und drei (30, 29), wobei die an den Verknüpfungspunkten der bei
den Widerstandsserienschaltungen zu bildende Differenzspannung (53, 54) eine Emp
findlichkeit nur für Beschleunigungen in eine Richtung aufweist.
4. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens zwei piezoresistive Widerstände (31, 32) auf mindestens einem von mindestens
zwei Biegebalken (11, 12) angeordnet sind, und weiterhin gekennzeichnet durch eine
Auswerteschaltung, welche aus den Widerstandsänderungen der piezoresistiven Wider
stände (31, 32) zwei aufeinander senkrecht stehende Komponenten einer beliebig gerich
teten Beschleunigung ermittelt.
5. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens sechs piezoresistive Widerstände (33-38) auf mindestens zwei Biegebalken (11,
12) angeordnet sind, wobei der Abstand (82) des ersten piezoresistiven Widerstandes
(33) von der äußeren Einspannung des ersten Biegebalkens (11) und der Abstand (82)
des dritten piezoresistiven Widerstandes (35) von der inneren Einspannung des zweiten
Biegebalken (12) und der Abstand (82) des fünften piezoresistiven Widerstandes (37)
von der äußeren Einspannung des zweiten (12) Biegebalkens gleich groß sind, und der
Abstand (83) des zweiten piezoresistiven Widerstandes (34) von der inneren Einspan
nung des ersten Biegebalkens (11) und der Abstand (83) des vierten piezoresistiven Wi
derstandes (36) von der äußeren Einspannung des zweiten Biegebalken (12) und der Ab
stand (83) des sechsten piezoresistiven Widerstandes (38) von der inneren Einspannung
des zweiten (12) Biegebalkens gleich groß sind, und weiterhin gekennzeichnet durch
eine Auswerteschaltung bestehend aus paarweisen Serienschaltungen der piezoresistiven
Widerstände eins und zwei (33, 34), drei und vier (35, 36) sowie fünf und sechs (37, 38),
wobei an den drei Verknüpfungspunkten der drei Widerstandsserienschaltungen zwei un
abhängige Differenzspannungen (55, 56) gebildet werden können, die jeweils die Kom
ponenten einer beliebig gerichteten Beschleunigung in zwei senkrecht zueinanderstehen
den Richtungen repräsentieren.
6. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens drei piezoresistive Widerstände (39-41) auf mindestens zwei von insgesamt min
destens vier Biegebalken (11-14) angeordnet sind, und weiterhin gekennzeichnet
durch eine Auswerteschaltung, welche aus den Widerstandsänderungen der piezoresisti
ven Widerstände (39-41) drei aufeinander senkrecht stehende Komponenten einer be
liebig gerichteten Beschleunigung ermittelt, wobei für den Fall, daß zwei der drei piezo
resistiven Widerstände auf nur einem Biegebalken angeordnet sind, gelten muß, daß der
Abstand des zweiten piezoresistiven Widerstandes von der inneren oder äußeren Ein
spannung des Biegebalkens ungleich dem Abstand des ersten piezoresistiven Widerstan
des von der äußeren Einspannung des Biegebalkens ist.
7. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens acht piezoresistive Widerstände (42-49) auf mindestens vier Biegebalken (11-14)
angeordnet sind, wobei der Abstand (85) des ersten piezoresistiven Widerstandes (42)
von der äußeren Einspannung des ersten Biegebalkens (11) und der Abstand (85) des
dritten piezoresistiven Widerstandes (44) von der inneren Einspannung des zweiten Bie
gebalkens (12) gleich groß sind sowie der Abstand (86) des zweiten piezoresistiven Wi
derstandes (43) von der inneren Einspannung des ersten Biegebalkens (11) und der Ab
stand (86) des vierten piezoresistiven Widerstandes (45) von der äußeren Einspannung
des zweiten Biegebalkens (12) gleich groß sind sowie der Abstand (87) des fünften pie
zoresistiven Widerstandes (46) von der äußeren Einspannung des dritten Biegebalkens
(13) und der Abstand (87) des siebten piezoresistiven Widerstandes (48) von der inneren
Einspannung des vierten Biegebalkens (14) gleich groß sind sowie der Abstand (88) des
sechsten piezoresistiven Widerstandes (47) von der inneren Einspannung des dritten Bie
gebalkens (13) und der Abstand (88) des achten piezoresistiven Widerstandes (49) von
der äußeren Einspannung des vierten Biegebalkens (14) gleich groß sind, und weiterhin
gekennzeichnet durch eine Auswerteschaltung bestehend aus einer ersten Serienschal
tung der Widerstände eins und zwei (42, 43) und einer zweiten Serienschaltung der Wi
derstände vier und drei (45, 44) und einer dritten Serienschaltung der Widerstände sechs
und fünf (47, 46) und einer vierten Serienschaltung der Widerstände sieben und acht (48,
49), wobei sich die Beschleunigungskomponente in z-Richtung aus der Differenz der
Summe der Potentiale an den Verknüpfungspunkten der ersten (57) und zweiten (58) Se
rienschaltung und der Summe der Potentiale an den Verknüpfungspunkten der dritten
(59) und vierten (60) Serienschaltung ergibt, und sich die Beschleunigungskomponente
in x-Richtung aus der Differenz der Potentiale an den Verknüpfungspunkten der ersten
(57) und zweiten (58) Serienschaltung ergibt, und sich die Beschleunigungskomponente
in y-Richtung aus der Differenz der Potentiale an den Verknüpfungspunkten der dritten
(59) und vierten (60) Serienschaltung ergibt.
8. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens acht piezoresistive Widerstände (42-49) auf mindestens vier Biegebalken (11-14)
angeordnet sind, wobei der Abstand (95) des ersten piezoresistiven Widerstandes (42)
von der äußeren Einspannung des ersten Biegebalkens (11) und der Abstand (95) des
zweiten piezoresistiven Widerstandes (43) von der inneren Einspannung des ersten Bie
gebalkens (11) und der Abstand (95) des dritten piezoresistiven Widerstandes (44) von
der inneren Einspannung des zweiten Biegebalkens (12) und der Abstand (95) des vier
ten piezoresistiven Widerstandes (45) von der äußeren Einspannung des zweiten Biege
balkens (12) und der Abstand (95) des fünften piezoresistiven Widerstandes (46) von der
äußeren Einspannung des dritten Biegebalkens (13) und der Abstand (95) des sechsten
piezoresistiven Widerstandes (47) von der inneren Einspannung des dritten Biegebalkens
(13) und der Abstand (95) des siebten piezoresistiven Widerstandes (48) von der inneren
Einspannung des vierten Biegebalkens (14) und der Abstand (95) des achten piezoresis
tiven Widerstandes (49) von der äußeren Einspannung des vierten Biegebalkens (14)
gleich groß sind, und weiterhin gekennzeichnet durch eine Auswerteschaltung beste
hend aus einer ersten Serienschaltung der Widerstände sieben und vier (48, 45) und einer
zweiten Serienschaltung der Widerstände zwei und acht (43, 49) und einer dritten Seri
enschaltung der Widerstände drei und fünf (44, 46) und einer vierten Serienschaltung der
Widerstände eins und sechs (42, 47), wobei die zwischen den Verknüpfungspunkten der
zweiten (62) und ersten (61) Serienschaltung abzugreifende Spannung Beschleunigun
gen in x-Richtung, die zwischen den Verknüpfungspunkten der dritten (63) und ersten
(61) Serienschaltung abzugreifende Spannung Beschleunigungen in y-Richtung und die
zwischen den Verknüpfungspunkten der vierten (64) und ersten (61) Serienschaltung ab
zugreifende Spannung Beschleunigungen in z-Richtung repräsentieren.
9. Beschleunigungsaufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Abstände der piezoresistiven Widerstände von den inneren oder äußeren
Einspannungen der Biegebalken vorzugsweise klein sind.
10. Beschleunigungsaufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Schweremasse (1) durch zusätzliche Massenstücke (90-92), die auf die
Ober- oder Unterseite des Beschleunigungsaufnehmers angebracht werden, vergrößert
werden kann.
11. Beschleunigungsaufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß der Substratwerkstoff für den Beschleunigungsaufnehmer aus einem Halbleiter
werkstoff, insbesondere auch Silizium, einer Keramik, einem Glas oder einem Metall be
steht.
12. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die me
chanische Struktur insbesondere auch durch Fertigungsverfahren der Mikromechanik
hergestellt werden kann.
13. Beschleunigungsaufnehmer nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteschaltung und weitere elektrische und elektronische Baugruppen ins
besondere auch monolithisch oder hybrid auf dem Sensorsubstrat integriert werden kann.
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |