DE4309137A1 - Verfahren für einen Kälteprozeß und Vorrichtung zur Durchführung desselben - Google Patents
Verfahren für einen Kälteprozeß und Vorrichtung zur Durchführung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren eines Kälteprozesses
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des weiteren be
trifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
eines Kälteprozesses gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
15.
Bei Kälteprozessen, also linkslaufenden thermodynamischen
Kreisprozessen, erfolgt die Wärmeabgabe bei hoher
Temperatur. Sie ist größer als die Wärmeaufnahme bei
niedriger Temperatur. Es muß demnach Arbeit zugeführt
werden und diese wird in Wärme umgesetzt. Es wird Anergie
durch Energiezufuhr von außen in Exergie umgewandelt. Diese
Prozesse werden zum Kühlen ("Kältemaschine") bzw. zur
Heizung ("Wärmepumpe") eingesetzt.
Aus der Kältetechnik sind Verfahren für Kälteprozesse
bekannt, bei denen das kondensierte Arbeitsmittel direkt
vom Kondensationsdruck auf Verdampfungsdruck entspannt
wird. Der dabei anfallende Dampf wird unter Energieaufwand,
das heißt durch Zufuhr von Arbeit, von Verdampfungsdruck
auf Kondensationsdruck gebracht.
Ein wesentlicher Nachteil dieses bekannten Verfahrens
besteht darin, daß der bei der Entspannung des Arbeits
mittels auf Verdampfungsdruck anfallende Dampf unter sehr
großem Energieaufwand auf Kondensationsdruck gebracht
werden muß. Diese Verfahrensweise beeinträchtigt den
Wirkungsgrad bzw. die Leistungszahl des Kälteprozesses
erheblich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
energiesparendes Verfahren für einen Kälteprozeß sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung desselben bereitzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die Maßnahmen des
Anspruchs 1 gelöst. Das Arbeitsmittel (Kältemittel) wird
auf mindestens einen Zwischendruck zwischenentspannt, der
zwischen Kondensationsdruck und Verdampfungsdruck liegt.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, daß der
bei Entspannung des Arbeitsmittels auf einen Zwischendruck
anfallende Dampf auf höherem Druck- und Temperaturniveau
abgetrennt werden kann. Demzufolge kann der bis dahin
angefallene Dampf mit geringerem Energieaufwand auf Konden
sationsdruck gebracht werden. Der beim bekannten Kälte
prozeß erforderliche Energieaufwand wird somit reduziert
und mithin der Wirkungsgrad verbessert.
Einen besonders hohen Energiegewinn erhält man dadurch, daß
das Arbeitsmittel auf einen Zwischendruck zwischenentspannt
wird, bei dem vorzugsweise die Hälfte oder weniger des
maximal möglichen Dampfgehalts anfallen wird (Hochdruck
zwischenentspannung).
Vorzugsweise wird das Arbeitsmittel in Reihe angeordneten
Speicherorganen mehrstufig zwischenentspannt. Besonders vor
teilhaft ist hierbei eine zwei oder drei in Reihe ange
ordneten Speicherorganen zugeordnete zwei- oder dreistufige
Zwischenentspannung des Arbeitsmittels. Der Energiegewinn
kann durch die mehrstufige Zwischenentspannung dem
theoretisch erreichbaren Optimum von ca. 9% noch weiter
angenähert werden.
Weiterhin ist eine Verfahrensweise bei der Entspannung des
Arbeitsmittels möglich, bei der das Arbeitsmittel in zwei
parallel angeordneten Speicherorganen näherungsweise ent
lang der Siedelinie quasikontinuierlich zwischenentspannt
wird. Dadurch ist es möglich, daß der bei der Entspannung
des Arbeitsmittels anfallende Dampf stets auf seinem
jeweils höchsten Druck- und Temperaturniveau abgetrennt und
mit dem jeweils geringsten Energieaufwand auf Konden
sationsdruck gebracht werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung eines
Kälteprozesses weist die Merkmale des Anspruchs 15 auf. Die
Vorrichtung ist durch die zusätzliche Anordnung von
Speicherorganen und Ventilen konstruktiv besonders einfach
und regelungs- bzw. steuerungstechnisch leicht handhabbar.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens zur
Durchführung eines Kälteprozesses ist zur Verdichtung der
auf Zwischendruck vom Arbeitsmittel abgetrennten Dämpfe ein
gesonderter Verdichter (Sparverdichter) angeordnet. Dieser
Sparverdichter erlaubt mit besonders einfachem kon
struktiven Aufwand durch Anordnung weiterer Speicherorgane
und Ventile die mehrstufige bzw. quasikontinuierliche
Zwischenentspannung des Arbeitsmittels. Durch geringen
gerätetechnischen Aufwand läßt sich der Energiegewinn des
Kälteprozesses und damit der Wirkungsgrad bzw. die
Leistungsziffer wesentlich steigern.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird die Verdampfung des Arbeitsmittels durch
Wärmeaustausch mit einem Nebenkreislauf bewerkstelligt.
Dadurch wird ein Verdampfer eingespart und es ist lediglich
eine Pumpe nötig, die das Arbeitsmittel von Verdampfungs
druck auf Kondensationsdruck bringt.
Weitere bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Nach
folgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 einen Kälteprozeß mit einstufiger Zwischenent
spannung des Arbeitsmittels im h-log p
(Enthalpie-Druck) Diagramm in stark verein
fachter Darstellung,
Fig. 2 einen Kälteprozeß mit zweistufiger Zwischenent
spannung des Arbeitsmittels analog zu Fig. 1 in
stark vereinfachter Darstellung,
Fig. 3 einen Kälteprozeß mit dreistufiger Zwischenent
spannung des Arbeitsmittels analog zu Fig. 1 und
2 in stark vereinfachter Darstellung,
Fig. 4 den Energieaufwand des Sparverdichters bzw. den
Energiegewinn des Kälteprozesses in Abhängigkeit
vom Dampfgehalt bei einstufiger Zwischenent
spannung,
Fig. 5 eine Gegenüberstellung von Hochdruck- und
Niederdruckzwischenentspannung bei einstufiger
Zwischenentspannung des Arbeitsmittels in stark
vereinfachter Darstellung,
Fig. 6
(a und b) eine Gegenüberstellung möglicher Druckteilungen
bei zweistufiger Zwischenentspannung des
Arbeitsmittels in stark vereinfachter Darstel
lung,
Fig. 7 eine Vorrichtung zur einstufigen Zwischenent
spannung des Arbeitsmittels,
Fig. 8 eine Vorrichtung zur einstufigen Zwischenent
spannung des Arbeitsmittels nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 9 eine Vorrichtung zur zweistufigen Zwischenent
spannung des Arbeitsmittels,
Fig. 10 eine Vorrichtung zur quasikontinuierlichen
Zwischenentspannung des Arbeitsmittels, und
Fig. 11 eine Vorrichtung zur quasikontinuierlichen
Zwischenentspannung des Arbeitsmittels nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfin
dung.
Die hier gezeigten Kälteprozesse werden zur Heizung ("Wärme
pumpe") bzw. zur Kühlung ("Kältemaschine") eingesetzt.
Unter Aufwand mechanischer Arbeit wird Wärme einem Körper
niederer Temperatur entnommen und auf einen Körper höherer
Temperatur übertragen. Die Wärmeabgabe ist dabei größer als
die Wärmeaufnahme.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Kälteprozesse 20, 60,
61 sind linkslaufende Kreisprozesse mit Zwischenentspannung
21 des Arbeitsmittels. Es handelt sich hierbei um ideali
sierte Darstellungen der Kälteprozesse. Im Zustandspunkt
ZP1 des Kälteprozesses 20 (Fig. 1) ist das Arbeitsmittel
vollständig verdampft und in überhitztem Zustand. Das
Arbeitsmittel wird durch eine näherungsweise isobare
Zustandsänderung 22 auf Taupunktstemperatur abgekühlt
(ZP1A) und dann isobar und isotherm näherungsweise voll
ständig kondensiert (ZP2). Der Zustandspunkt ZP1A befindet
sich auf der Taulinie 23, der Zustandspunkt ZP2 befindet
sich auf der Siedelinie 24. Taulinie 23 und Siedelinie 24
treffen sich im kritischen Punkt 25 des Arbeitsmittels.
Taulinie 23 und Siedelinie 24 schließen das Zweiphasenge
biet 26 des Arbeitsmittels ein. Das vorzugsweise voll
ständig kondensierte Arbeitsmittel (ZP2) wird vom Konden
sationsdruck auf einen Zwischendruck zwischenentspannt
(ZP5), bei dem die Hälfte des maximal möglichen Dampfge
halts anfällt. Der dabei anfallende Dampf wird abgetrennt
und das Arbeitsmittel wird dadurch in reinen Dampf (ZP8)
und reines Kondensat (ZP6) aufgespalten. Der auf Zwischen
druck abgetrennte Dampf wird dann auf Kondensationsdruck
gebracht. Das Kondensat (ZP6) wird auf Verdampfungsdruck
entspannt (ZP7), vollständig verdampft (ZP4) und schließ
lich auf Kondensationsdruck gebracht. Bei dem hier ge
schilderten idealisierten thermodynamischen Kreisprozeß
handelt es sich um einen Kälteprozeß 20 mit einstufiger
Zwischenentspannung des Arbeitsmittels (Fig. 1).
Bei den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Kälteprozessen
60, 61 wird das Arbeitsmittel zwei Zwischenentspannungen 21
(Fig. 2) oder drei Zwischenentspannungen 21 (Fig. 3) unter
zogen. Sowohl bei der zweistufigen als auch bei der drei
stufigen Zwischenentspannung wird der anfallende Dampf vom
übrigen Arbeitsmittel getrennt und vom jeweiligen Zwischen
druck auf Kondensationsdruck gebracht. Bei der zweistufigen
Zwischenentspannung (Fig. 2 und Fig. 6a) wird auf Zwischen
drücke zwischenentspannt, die die Siedelinie 24 in an
nähernd gleich lange Stücke unterteilt. In der ersten
Zwischenentspannungsstufe wird auf einen Zwischendruck
zwischenentspannt, bei dem ein Drittel des maximal
möglichen Dampfgehalts anfällt. In der zweiten Zwischenent
spannungsstufe wird auf einen Zwischendruck zwischenent
spannt, bei dem die Hälfte des noch möglichen Dampfgehalts
anfällt. Man spricht hierbei von einer ¹/₃/²/₃-Druckteilung
bezüglich der Zwischenentspannungsstufen. Es sind jedoch
auch andere Druckteilungen bezüglich der Zwischenent
spannungsstufen denkbar, so zum Beispiel die ¼/½-Druck
teilung (Fig. 6b). Bei der dreistufigen Zwischenentspannung
findet die ¼/½/¾-Druckteilung bezüglich der Zwischenent
spannungsstufen Verwendung (Fig. 3).
Die Zwischenentspannung 21 des Arbeitsmittels erfolgt in
einem Speicherorgan, insbesondere einem Zwischenbehälter
27. Der Zwischenbehälter 27 ist zwischen Kondensator 28 und
Verdampfer 29 angeordnet. Die Ventile 30, 31 trennen den
Zwischenbehälter 27 vom Kondensator 28 und Verdampfer 29.
Zur einstufigen Zwischenentspannung des Arbeitsmittels ist
ein Zwischenbehälter 27 erforderlich (Fig. 7). Zur Ver
dichtung des bei der Zwischenentspannung anfallenden
Dampfes ist zusätzlich zu den Hauptverdichtern 32 ein ge
sonderter Verdichter (Sparverdichter 33) angeordnet. Der
Sparverdichter 33 verdichtet den bei der Zwischenent
spannung anfallenden Dampf von Zwischendruck auf Konden
sationsdruck. Die Hauptverdichter 32 verdichten das auf
Verdampfungsdruck entspannte Arbeitsmittel auf Konden
sationsdruck.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
erfolgt die Verdichtung des bei der Zwischenentspannung an
fallenden Dampfes von Zwischendruck auf Kondensationsdruck
durch einen der Hauptverdichter 34. Der Hauptverdichter 34
ist von den Hauptverdichtern 32 durch ein Rückschlagventil
35 abkoppelbar. Vom Zwischenbehälter 27 ist der Hauptver
dichter 34 durch ein gesteuertes Ventil (Magnetventil 36)
abkoppelbar. Zur Betätigung des Magnetventils 36 ist ein
Druckschalter 37 angeordnet (Fig. 8).
Zur mehrstufigen Zwischenentspannung des Arbeitsmittels
gemäß Fig. 2 und 3 sind zwischen Kondensator 28 und Ver
dampfer 29 mehrere Zwischenbehälter 27 in Reihe angeordnet.
Fig. 9 zeigt eine Vorrichtung zur zweistufigen Zwischenent
spannung des Arbeitsmittels. Zwischen Kondensator 28 und
Verdampfer 29 sind hierbei zwei Zwischenbehälter 27 ange
ordnet, die durch Ventile 30, 31, 38 voneinander getrennt
sind. Zur mehrstufigen Zwischenentspannung ist vorzugsweise
ein gesonderter Sparverdichter 33 angeordnet. Der Sparver
dichter 33 ist vom Zwischenbehälter 27 der ersten Zwischen
entspannungsstufe durch ein Magnetventil 39 abkoppelbar.
Zwischen Sparverdichter 33 und Zwischenbehälter 27 der
zweiten Zwischenentspannungsstufe ist ein Rückschlagventil
40 angeordnet. Die Vorrichtung zur Durchführung eines Kälte
prozesses mit zweistufiger Zwischenentspannung des Arbeits
mittels gemäß Fig. 9 ist durch Anordnung weiterer Zwischen
behälter auf höherstufige Zwischenentspannungsverfahren
erweiterbar. Ferner ist denkbar, daß die Vorrichtung gemäß
Fig. 8 durch Anordnung zusätzlicher Zwischenbehälter 27 zur
mehrstufigen Zwischenentspannung des Arbeitsmittels einge
setzt wird.
Der Energieaufwand Esp des Sparverdichters 33 steigt
proportional dem Quadrat des bei der Zwischenentspannung an
fallenden Dampfgehalts x (Fig. 4). Er ist jedoch kein Maß
stab für den bei der Zwischenentspannung erzielten Energie
gewinn, da sowohl bei minimalem Dampfgehalt (x = 0) als
auch bei maximalem Dampfgehalt (x = xmax) durch die
Zwischenentspannung kein Energiegewinn erzielt wird
(ΔE = 0). Der durch die Zwischenentspannung erzielte
Energiegewinn ΔE des Kälteprozesses zeigt einen para
bolischen Verlauf über dem Dampfgehalt x. Das Optimum des
Energiegewinns liegt bei einstufiger Zwischenentspannung
ungefähr bei x = ½xmax (Fig. 4).
Das Arbeitsmittel wird vorzugsweise hochdruckzwischenent
spannt. Das heißt, es wird auf einen Zwischendruck ent
spannt, bei dem vorzugsweise die Hälfte oder weniger des
maximal möglichen Dampfgehalts anfällt. Die Vorzüge der
Hochdruckzwischenentspannung gegenüber der Niederdruck
zwischenentspannung zeigt Fig. 5. Der Unterschied wird
hierbei an einer einstufigen Zwischenentspannung darge
stellt. Der maximale Energiegewinn einer einstufigen
Zwischenentspannung wird erreicht, wenn auf einen Zwischen
druck entspannt wird, bei dem die Hälfte des maximal mög
lichen Dampfgehalts anfällt. Im Hinblick auf die Wirkungs
grade der zur Verdichtung des Dampfes eingesetzten Sparver
dichter 33 ist weiterhin der obere Ast des parabelförmigen
Verlaufs der Energieersparnis von praktischer Bedeutung.
Wird auf einen Zwischendruck entspannt, bei dem die Hälfte
des maximal möglichen Energiegewinns anfällt, so ist dies
prinzipiell durch zwei Vorgehensweisen möglich. Zum einen
kann auf einen Zwischendruck entspannt werden, der dem
Interventionspunkt 41 (Fig. 5) entspricht, ebenso kann auf
einen Zwischendruck entspannt werden, der dem Inter
ventionspunkt 42 entspricht. Der Interventionspunkt 41 ent
spricht einem Druck, bei dem weniger als die Hälfte des
maximal möglichen Dampfgehalts anfällt; der Interventions
punkt 42 entspricht einem Druck, bei dem mehr als die
Hälfte des maximal möglichen Dampfgehalts anfällt. Die
Energieersparnis bei Zwischenentspannung auf einen Zwischen
druck gemäß Interventionspunkt 41 entspricht der Fläche des
durch die Eckpunkte ZP5A, ZP6A, ZP7A, ZP3 begrenzten Recht
ecks. Der Energieaufwand zur Verdichtung des anfallenden
Dampfes entspricht dem Flächeninhalt des durch die Eck
punkte ZP2, ZP2A, ZP6A, ZPSA begrenzten Rechtecks. Analog
entspricht der Energiegewinn bei Zwischenentspannung auf
einen Zwischendruck gemäß Interventionspunkt 42 dem Flächen
inhalt des durch die Eckpunkte ZP5B, ZP6B, ZP7B, ZP3 be
grenzten Rechtecks und der Energieaufwand zur Verdichtung
des anfallenden Dampfes entspricht dem Flächeninhalt des
durch die Eckpunkte ZP2, ZP2B, ZP6B, ZP5B begrenzten Recht
ecks. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, bedarf es zur Verdichtung
des bei Zwischenentspannung auf Zwischendruck gemäß Inter
ventionspunkt 41 anfallenden Dampfes eines wesentlich
geringeren Energieaufwands des Sparkompressors. Dies liegt
unter anderem daran, daß ein sehr viel geringeres Hub
volumen benötigt wird. Interventionspunkte, die auf dem
oberen Ast der parabelförmigen Kurve aus Fig. 4 liegen,
sind besonders für Anlagen mit Teillastbetrieb geeignet.
Nach einer weiteren bevorzugten Vorgehensweise der
Erfindung wird das Arbeitsmittel entlang der Siedelinie 24
quasikontinuierlich zwischenentspannt. Die Vorrichtung zur
Durchführung dieser quasikontinuierlichen Zwischenent
spannung zeigt Fig. 10. Hierzu sind zwei Zwischenbehälter
43, 44 parallel angeordnet, die durch je ein gesteuertes
Magnetventil 45, 46, 47, 48 vom Kondensator 28 und Ver
dampfer 29 abkoppelbar sind. Zur Verdichtung der bei den
Zwischendrücken abgesonderten Dämpfe ist den Zwischenbe
hältern 43, 44 ein Sparverdichter 33 zugeordnet, der durch
Magnetventile 49, 50 von diesen abkoppelbar ist. Die Ver
dichtung des auf Verdampfungsdruck entspannten Arbeits
mittels erfolgt über vom Sparverdichter 33 getrennte Haupt
verdichter 32.
Zur quasikontinuierlichen Zwischenentspannung des Arbeits
mittels wird das auf Kondensationsdruck verdichtete Arbeits
mittel im Zwischenbehälter 43 gesammelt. Hierzu wird das
Magnetventil 45 geöffnet, die Magnetventile 46, 47, 48, 49
und 50 werden verschlossen. Der Sparverdichter 33 sorgt für
eine kontinuierliche Druckabsenkung im Zwischenbehälter 43.
Hierzu wird das Magnetventil 45 geschlossen, das Magnet
ventil 49 wird geöffnet. Der Arbeitsmittelstrom aus dem
Kondensator 28 wird durch gleichzeitige Öffnung des Magnet
ventils 46 im zweiten, parallel angeordneten Zwischenbe
hälter 44 gesammelt. Die Magnetventile 47 und 48 sowie das
Magnetventil 50 bleiben verschlossen. Ist der angestrebte
Zwischendruck im Zwischenbehälter 43 erreicht, so wird das
Magnetventil 47 zur Entleerung des Zwischenbehälters 43 in
den Verdampfer 29 geöffnet. Das Magnetventil 49 wird
hierbei geschlossen. Sogleich beginnt der Sparverdichter 33
mit der kontinuierlichen Druckabsenkung im Zwischenbehälter
44. Hierzu wird das Magnetventil 46 geschlossen, das Magnet
ventil 50 wird geöffnet. Nach der Entleerung des Zwischenbe
hälters 43 wird das Magnetventil 47 geschlossen, und der
Zwischenbehälter 43 steht zur erneuten Aufnahme des Arbeits
mittelstroms aus dem Kondensator 28 zur Verfügung. Die Ent
leerungen der Zwischenbehälter 43 und 44 werden teilweise
in das Ende der Absaugphase oder in den Anfang der Füllungs
phase der jeweiligen Zwischenbehälter gelegt. Es ist jedoch
auch denkbar, hierfür einen dritten (nicht dargestellten)
Zwischenbehälter vorzusehen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
erlaubt den Wärmeaustausch des auf Verdampfungsdruck ent
spannten Arbeitsmittels über Wärmeaustausch mit einem Neben
kreislauf 53. Die Vorrichtung zur Durchführung des Kälte
prozesses ist hierbei über einen Wärmeaustauscher 51 mit
dem Nebenkreislauf gekoppelt. Die Förderung des Arbeits
mittels von Verdampfungsdruck auf Kondensationsdruck
erfolgt über eine dem Wärmeaustauscher 51 vorgeschaltete
Pumpe 52. In Fig. 11 ist diese Vorrichtung zur quasikonti
nuierlichen Zwischenentspannung des Arbeitsmittels einge
setzt. Es ist ferner denkbar, diese Vorrichtung auf die ein
stufige bzw. mehrstufige Zwischenentspannung des Arbeits
mittels gemäß den Fig. 7, 8, 9 zu übertragen.
Bezugszeichenliste
20 Kälteprozeß
21 Zwischenentspannung
22 isobare Zustandsänderung
23 Taulinie
24 Siedelinie
25 kritischer Punkt
26 Zweiphasengebiet
27 Zwischenbehälter
28 Kondensator
29 Verdampfer
30 Ventil
31 Ventil
32 Hauptverdichter
33 Sparverdichter
34 Hauptverdichter
35 Rückschlagventil
36 Magnetventil
37 Druckschalter
38 Ventil
39 Magnetventil
40 Rückschlagventil
41 Interventionspunkt
42 Interventionspunkt
43 Zwischenbehälter
44 Zwischenbehälter
45 Magnetventil
46 Magnetventil
47 Magnetventil
48 Magnetventil
49 Magnetventil
50 Magnetventil
51 Wärmeaustauscher
52 Pumpe
53 Nebenkreislauf
60 Kälteprozeß
61 Kälteprozeß
21 Zwischenentspannung
22 isobare Zustandsänderung
23 Taulinie
24 Siedelinie
25 kritischer Punkt
26 Zweiphasengebiet
27 Zwischenbehälter
28 Kondensator
29 Verdampfer
30 Ventil
31 Ventil
32 Hauptverdichter
33 Sparverdichter
34 Hauptverdichter
35 Rückschlagventil
36 Magnetventil
37 Druckschalter
38 Ventil
39 Magnetventil
40 Rückschlagventil
41 Interventionspunkt
42 Interventionspunkt
43 Zwischenbehälter
44 Zwischenbehälter
45 Magnetventil
46 Magnetventil
47 Magnetventil
48 Magnetventil
49 Magnetventil
50 Magnetventil
51 Wärmeaustauscher
52 Pumpe
53 Nebenkreislauf
60 Kälteprozeß
61 Kälteprozeß
Claims (33)
1. Verfahren für einen Kälteprozeß, bei dem das auf
Kondensationsdruck gebrachte Arbeitsmittel durch eine vor
zugsweise isobare Zustandsänderung kondensiert wird (Zu
standspunkt ZP2), das gebildete Kondensat auf Verdampfungs
druck entspannt wird (ZP3), anschließend durch eine vorzugs
weise isobare Zustandsänderung verdampft wird (ZP4) und
schließlich wieder auf Kondensationsdruck gebracht wird
(ZP1), dadurch gekennzeichnet, daß
das Arbeitsmittel zwischenentspannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Arbeitsmittel mindestens auf einen Zwischendruck
zwischenentspannt wird, der zwischen Kondensationsdruck und
Verdampfungsdruck liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Zwischendruck einem Druck entspricht, bei dem
vorzugsweise die Hälfte oder weniger des maximal möglichen
Dampfgehalts anfallen wird (Hochdruckzwischenentspannung).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der bei der Zwischenentspannung des
Arbeitsmittels anfallende Dampf abgetrennt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der auf Zwischendruck entspannte und
abgetrennte Dampf verdichtet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der abgetrennte Dampf gesondert ver
dichtet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der abgetrennte Dampf auf Kondensations
druck verdichtet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Arbeitsmittel in mindestens einem
Speicherorgan zwischenentspannt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Arbeitsmittel in einem Speicherorgan einstufig auf
einen Zwischendruck zwischenentspannt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Arbeitsmittel in mehreren in Reihe angeordneten
Speicherorganen mehrstufig zwischenentspannt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Arbeitsmittel in zwei oder drei in Reihe ange
ordneten Speicherorganen zwei- oder dreistufig auf ent
sprechende Zwischendrücke zwischenentspannt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Arbeitsmittel in zwei parallel angeordneten
Speicherorganen vorzugsweise entlang der Siedelinie quasi
kontinuierlich zwischenentspannt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die parallel angeordneten Speicherorgane abwechselnd
vom zugeordneten Verdichter sowie Kondensator abgekoppelt
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der abgetrennte Dampf in mindestens
einem von den Hauptverdichtern entkoppelten Verdichter
(Sparverdichter) verdichtet wird.
15. Vorrichtung zur Durchführung eines Kälteprozesses,
bei der ein Kondensator zur vorzugsweise isobaren Konden
sation des Arbeitsmittels, ein Verdampfer zur vorzugsweise
isobaren Verdampfung des Arbeitsmittels und vorzugsweise
Verdichter zur Verdichtung des Arbeitsmittels auf Konden
sationsdruck angeordnet sind, gekennzeichnet durch
mindestens ein Speicherorgan (Zwischenbehälter 27) und
Ventil (30, 31) zur Zwischenentspannung des Arbeitsmittels.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß ein Zwischenbehälter (27) nach dem Kondensator
(28) und vor dem Verdampfer (29) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 und 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Zwischenbehälter (27) ein gesonderter
Sparverdichter (33) zugeordnet ist, der den zwischenent
spannten und abgesaugten Dampf von Zwischendruck auf
Kondensationsdruck verdichtet.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß der Sparverdichter (33) vorzugsweise als Kolbenver
dichter ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 15 und 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Zwischenbehälter (27) mindestens einer
der Hauptverdichter (34) zugeordnet ist, der den zwischen
entspannten und abgesaugten Dampf von Zwischendruck auf
Kondensationsdruck verdichtet.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß der dem Zwischenbehälter (27) zugeordnete Hauptver
dichter (34) durch ein Rückschlagventil (35) von den
übrigen Hauptverdichtern (32) abkoppelbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 und 20,
dadurch gekennzeichnet, daß der dem Zwischenbehälter (27)
zugeordnete Hauptverdichter (34) durch ein gesteuertes
Ventil (Magnetventil 36) vom Zwischenbehälter (27) abkoppel
bar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetventil (36) über
einen Druckschalter (37) betätigbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Zwischenbehälter (27) nach dem Kondensator
und vor dem Verdampfer angeordnet sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß zwei oder drei Zwischenbehälter (27) nach dem
Kondensator (28) und vor dem Verdampfer (29) angeordnet
sind.
25. Vorrichtung nach den Ansprüchen 23 und 24, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenbehälter (27) in Reihe ange
ordnet sind.
26. Vorrichtung nach den Ansprüchen 23 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß den in Reihe angeordneten Zwischenbe
hältern (27) ein Sparverdichter (33) zugeordnet ist, der
die mehrstufig zwischenentspannten Dämpfe von den ent
sprechenden Zwischendrücken auf Kondensationsdruck ver
dichtet.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß der den Zwischenbe
hältern (27) zugeordnete Sparverdichter (33) von dem der
letzten Zwischenentspannung zugeordneten Zwischenbehälter
(27) durch ein Rückschlagventil (35) abkoppelbar ist und
von den vorgeschalteten Zwischenbehältern (27) der vorge
schalteten Zwischenentspannungsstufen durch gesteuerte
Ventile (Magnetventile 36) abkoppelbar ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß zwei Zwischenbehälter (43, 44) parallel angeordnet
sind.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeich
net, daß die Zwischenbehälter (43, 44) vom Kondensator
(28), Verdampfer (29) und Sparverdichter (33) durch jeweils
ein gesteuertes Ventil (Magnetventil 45, 46, 47, 48, 49,
50) abkoppelbar sind.
30. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß ein mit einem Nebenkreislauf (53) gekoppelter
Wärmeaustauscher (51) vorgesehen ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeich
net, daß eine Pumpe (52) zur Förderung des Arbeitsmittels
angeordnet ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 30 und 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pumpe (52) nach den Zwischenbehältern
(43, 44) angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptverdichter (32, 34)
vorzugsweise als Kolbenverdichter (Kompressoren) ausge
bildet sind.
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