DE4308633A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-FolienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens für die Behandlung unbeschichteter
Kunststoff-Folien oder -bänder, beispielsweise aus Poly
prophylen-PP, Polyethylen PE oder Polyethylenterephtalat PET,
in einer Vakuum-Behandlungskammer mit einer Glimmkatode.
Kunststoff-Folien werden sowohl im industriellen wie auch im
privaten Bereich in den unterschiedlichsten Anwendungsge
bieten eingesetzt.
So werden beispielsweise für Verpackungszwecke transparenten
- oder Aluminium Barriereschichten auf Folien aus oben
genannten Materialien auf gedampft oder die unbeschichtete
Grundfolie für eine Weiterverarbeitung konditioniert.
Für alle Behandlungsschritte ist jedoch eine gute Benetzbar
keit und Haftfähigkeit der Folien für z. B. Farben, Kleber
oder metallisierte Schichten von entscheidender Bedeutung.
Hauptsächlich verantwortlich hierfür ist die Oberflächen
struktur und der chemische Aufbau der Folie. Durch eine
Modifikation von oberflächennahen Schichten kann z. B. die
Oberflächenspannung erhöht werden und somit eine Verbesserung
z. B. der Klebekraft erreicht werden.
Zur Zeit werden Folien durch eine Corona-Behandlung unter
atmosphärischen Bedingungen mit einer modifizierten
Oberfläche versehen. Dieses Verfahren ist aber für bestimmte
Anwendungen wie z. B. wasserlösliche Kleber nicht ausreichend.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren
und eine Vorrichtung anzugeben, so daß die Haftfähigkeit der
Folienoberfläche spürbar verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
einer Reaktionszone vor der Glimmkatode ein Niederdruckplasma
erzeugt wird, wobei als Prozeßgas entweder Argon, Chlor,
Fluor oder Sauerstoff oder ein Gemisch aus Argon und Sauer
stoff eingelassen wird und der Anteil des Sauerstoffs im
Gemisch im Bereich von 1 bis 5 Volumenprozent liegt.
Dabei wird die Folie einer Glimmentladung im Druckbereich von
101 bis 10-2 mbar ausgesetzt.
Durch die im Plasma erzeugten angeregten Ionen und ionisier
ten Atome des Arbeitsgases entsteht mit Vorteil eine Oxida
tion der Folienoberfläche, was zu einer erhöhten Oberflächen
spannung, einer verbesserten Haftung und einer besseren
Barriereeigenschaft führt.
Durch Reinigen der Folienoberfläche von im wesentlichen
Wasser und Staub ist bei gleichbleibender Abdampfrate auf der
Folie vorteilhafterweise eine größere auf zubringende
Schichtdicke erreichbar als ohne Vorbehandlung.
Die Behandlung kann beispielsweise in Bandbeschichtungsan
lagen sehr ökonomisch mit Foliengeschwindigkeiten von
mehreren Metern pro Sekunde durchgeführt werden.
Weitere Ausführungsmöglichkeiten und Merkmale sind in den
Unteransprüchen näher beschrieben und gekennzeichnet.
Die Erfindung lädt die verschiedensten Ausführungsmöglich
keiten zu; zwei davon sind in den anhängenden Zeichnungen
näher dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsge
mäßen Behandlung einer unbeschichteten Folie,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung,
mit der eine Folie mittels eines Plasmas behandelt
und anschließend beschichtet wird.
In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Vorrich
tung gezeigt, mit der eine Kunststoff-Folie behandelt wird.
In einer Vakuumkammer 1, die über einen Absaugstutzen 2 auf
etwa 10-2 mbar evakuiert wird, befindet sich eine Umlenkwalze
3, die eine von einer nicht dargestellten Abwickelkammer an
kommenden Folie 4 in eine Reaktionszone 5 nach unten umlenkt,
von der aus diese wieder nach oben gelenkt und als abgehende
Folie 6 einer nicht dargestellten Aufwickelwalze zugeführt
wird. Gegenüber der Zone 5 ist eine Glimmkatode 7 angeordnet,
die mit dem negativen Pol einer Gleichspannungsquelle 8 ver
bunden ist. Eine elektrische Zuführungsleitung 9 von der
Spannungsquelle 8 zur Elektrode 7 ist durch eine Isolierung
10 in die Kammer geführt. Unterhalb der Katode 7 befindet
sich ein elektrisch isolierter Abschirmkasten 13, der ver
hindert, daß sich ein Plasma zwischen der Katode 7 und der
Kammer 1 ausbildet.
Wird die Elektrode 7 an negatives Potential gelegt, so bildet
sich zwischen dem Bereich 5 und der Elektrode 7 ein Plasma 11
aus. Dieses Plasma besteht beispielsweise aus einem Sauer
stoff-Argon-Gemisch, das über einen Einführstutzen 12 in die
Kammer 1 eingeführt wird. Statt einer einfachen Glimmkatode 7
könnte auch eine Magnetronkatode zum Einsatz kommen.
In Fig. 2 ist eine Vorrichtung gezeigt, mit der eine Folie
zunächst mittels Plasma vorbehandelt wird. Ein Gehäuse 20 ist
hierbei in zwei Kammern 21, 22 unterteilt, die durch eine
Wand 23 voneinander getrennt sind. In der oberen Kammer 21
befindet sich eine Abwickelwalze 24, von der eine unbe
schichtete und bandförmige Folie 25 über Umlenkwalzen 26,
26′, . . . einer Beschichtungswalze 27 zugeführt ist.
Die Folie 25 läuft dabei zunächst über die Umlenkwalzen 26,
26′, . . . zu einer Glimmkatode 7, die sich in der Kammer 21
befindet. Zwischen dieser Katode 7 und der unbeschichteten
Folie liegt ein Plasma 11, durch das die Folie 25 behandelt
wird. In der oberen Kammer 21 herrscht in diesem Fall ein
Druck von etwa 10-2 mbar, während in der unteren Kammer 22
ein Druck kleiner 10-2 mbar herrscht. Über weitere Umlenk
walzen 28, 28′, . . . wird die behandelte Folie 29 auf eine
Aufwickelwalze 30 gewickelt.
Die Katode 7 kann auch an einer anderen Stelle angeordnet
sein, die mit der Bezugszahl 7′ bezeichnet ist. Diese zwi
schen den Walzen 24 und 26, 26′, . . . angeordnete Elektrode 7′
kann mit einem eigenen Gehäuse 13′ umgeben sein, in welches
Gas eingegeben wird. Der Druck von 10-2 mbar braucht dann nur
innerhalb des Gehäuses 13′ aufrechterhalten zu werden.
Unterhalb der Beschichtungswalze 27 ist ein Tiegel 31 ange
ordnet, in dem sich ein Beschichtungsmaterial befindet, z. B.
SiO oder Al. Dieses Beschichtungsmaterial wird verdampft und
schlägt sich auf der Folie 25 als dünne Schicht nieder.
Bezugszeichenliste
1 Vakuum-Behandlungskammer
2 Absaugstutzen
3 Umlenkwalze
4 Folie
5, 5′ Reaktionszone
6 Folie
7, 7′ Glimmkatode
8, 8′ Gleichspannungsquelle
9 Zuführungsleitung
10 Isolierung
11, 11′ Plasma
12, 12′ Einführstutzen
13, 13′ Abschirmkasten
20 Gehäuse, Vakuumbehandlungskammer
21 Kammer
22 Kammer
23 Wand
24 Abwickelwalze
25 Folie
26, 26′, . . . Umlenkwalze
27 Beschichtungswalze
28, 28′, . . . Umlenkwalze
29 Folie
30 Aufwickelwalze
31 Tiegel.
2 Absaugstutzen
3 Umlenkwalze
4 Folie
5, 5′ Reaktionszone
6 Folie
7, 7′ Glimmkatode
8, 8′ Gleichspannungsquelle
9 Zuführungsleitung
10 Isolierung
11, 11′ Plasma
12, 12′ Einführstutzen
13, 13′ Abschirmkasten
20 Gehäuse, Vakuumbehandlungskammer
21 Kammer
22 Kammer
23 Wand
24 Abwickelwalze
25 Folie
26, 26′, . . . Umlenkwalze
27 Beschichtungswalze
28, 28′, . . . Umlenkwalze
29 Folie
30 Aufwickelwalze
31 Tiegel.
Claims (10)
1. Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter
Kunststoff-Folien (4, 25) oder -bänder in einer Vaku
um-Behandlungskammer (1) mit mindestens einer Walze (3,
17) zur Führung der Folie (4, 25) und mindestens einer
Glimmkatode (7, 7′) wobei in einer Reaktionszone (5)
zwischen Folie (4, 25) und Katode (7, 7′) ein Nieder
druck-Plasma (11) erzeugt wird und als Prozeßgas entwe
der Argon, Chlor, Fluor oder Sauerstoff oder ein Gemisch
aus Argon und Sauerstoff eingelassen wird, wobei der An
teil des Sauerstoffs im Bereich von 1 bis 5 Volumens
prozent liegt und die Folien (4, 25) oder Bänder durch
die Reaktionszone (5) hindurch bewegbar sind und einer
anschließenden Weiterverarbeitung zugeführt werden.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Folien (4, 25) oder Bänder aus
Polyprophylen-PP, Polyethylen-PE oder Polyethylenterephta
lat-PET sind.
3. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Reaktionszone (5) ein Druck im
Bereich von 101 bis 10-2 mbar einstellbar ist.
4. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Glimmkatode (7, 7′) aus Titan,
Aluminium oder Edelstahl hergestellt ist.
5. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eine Glimmkatode (7, 7′)
in einem Abschirmkasten (13, 13′) angeordnet ist, der
zur Folie (4, 25) hin offen ist.
6. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glimmkatoden (7, 7′) innerhalb
eines Abschirmkastens (13, 13′) auf elektrisch
unterschiedlichem Potential liegen.
7. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abschirmkasten (13, 13′) elek
trisch isolierend und auf floatendes Potential geschal
tet ist.
8. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Reaktionszone (5) Anoden vor
gesehen sind.
9. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Weiterverarbeitung der Folien (4,
25) oder Bänder in derselben Vakuumbehandlungskammer
(20) durchführbar ist.
10. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf die Folien (4, 25) oder Bänder
eine Al- oder Si-enthaltende Schicht aufbringbar
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308633 DE4308633C2 (de) | 1993-03-18 | 1993-03-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308633 DE4308633C2 (de) | 1993-03-18 | 1993-03-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4308633A1 true DE4308633A1 (de) | 1994-09-22 |
DE4308633C2 DE4308633C2 (de) | 2001-07-19 |
Family
ID=6483130
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934308633 Expired - Lifetime DE4308633C2 (de) | 1993-03-18 | 1993-03-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4308633C2 (de) |
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US6512562B1 (en) | 1999-04-15 | 2003-01-28 | Konica Corporation | Protective film for polarizing plate |
DE102011013822A1 (de) * | 2011-03-14 | 2012-09-20 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren zur Modifizierung einer Oberfläche eines Substrats durch Ionenbeschuss |
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1993
- 1993-03-18 DE DE19934308633 patent/DE4308633C2/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Publication date |
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DE4308633C2 (de) | 2001-07-19 |
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D2 | Grant after examination | ||
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