DE4302756C2 - Anordnung zur Erkennung von Störsignalen - Google Patents
Anordnung zur Erkennung von StörsignalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erkennung
von Störsignalen bei Koordinatenmeßmaschinen mit einem an
einem Ende einer Pinole angeordneten Kontaktfühler und
einem diesem zugeordneten schallempfindlichen Meßsensor.
Aus der DE-PS 29 37 431 ist eine Einrichtung zur
Meßwerterfassung bekannt, bei der von einem Taster und
einem diesem zugeordneten Sensor im Augenblick des Zusam
mentreffens mit einem Prüfling ein Signal erzeugt wird. Als
Sensor ist ein piezo-elektrisches Element vorgesehen, das
wegen seiner hohen Empfindlichkeit durch nicht aus der
Antastung herrührende Impulse störbar ist. Störimpulse kön
nen beispielsweise durch Schallwellen im Raum oder aus der
Meßeinrichtung heraus entstehen. Zur Erkennung der Störim
pulse ist in der genannten Druckschrift eine Selektierstufe
vorgesehen. Die Selektierstufe nutzt die Erkenntnis aus,
daß sich die beim Antastvorgang erzeugten Schwingungen von
denen durch eine Störung hervorgerufenen grundsätzlich un
terscheiden. Diese Unterschiede machen es möglich, in der
Selektierstufe diese Schwingungen so voneinander zu tren
nen, daß nur aus dem tatsächlichen Antastvorgang hervorge
hende Signale die eigentlichen Meßwerte für den Prüfling
für Rechenvorgänge und/oder zur Anzeige freigeben.
In einer weiteren Ausgestaltung zur Ausscheidung von
Störsignalen wird in der bereits genannten Druckschrift
vorgeschlagen, in möglichst geringem Abstand zum ersten
Sensor und zum Taster einen zweiten Sensor zu montieren.
Beiden Sensoren ist je eine Selektierstufe nachgeschaltet.
Ein vom zweiten Sensor erzeugtes Signal wird als Stör
signalmeldung behandelt und einer Blockierstufe zugeführt,
die nur dann geöffnet wird, wenn aus der ersten Selektier
stufe ein Signal vorliegt und aus der zweiten Selektier
stufe kein Signal abgegeben wird.
Aus der DE-OS 28 20 813 ist darüber hinaus ein Verfah
ren bekannt, bei dem das im Augenblick des Zusammentreffens
von Taster und Prüfling erzeugte Signal einen Speicher
steuert, welcher den augenblicklichen Meßwert speichert.
Aus der Fortsetzung der Relativbewegung zwischen Taster und
Prüfling wird dann ein zweites Signal als Kennimpuls abge
leitet, welcher den gespeicherten Meßwert für Rechenvor
gänge und/oder zur Anzeige freigibt. Bei einer durch einen
Störimpuls ausgelösten Speicherung folgt kein zweites
Signal, so daß auch hier das Vorliegen einer Störung er
kannt werden kann.
Der zur Erzeugung eines Kennimpulses und zur Selektion
der Schwingungsformen erforderliche schaltungstechnische
Aufwand ist erheblich und führt trotzdem nicht immer zu
einer sicheren Meßwerterfassung. Es ist daher versucht wor
den, die Empfindlichkeit des Sensors gegenüber Störimpulsen
zu verringern, ohne die Genauigkeit in der Erfassung des
Anstastzeitpunktes zu verschlechtern.
In der DE-PS 29 47 394 wird dazu der Sensor ohne
Antastvorgang unter einem vorbestimmten, gleichbleibenden
Druck gehalten, so daß er ein elektrisches Signal mit un
verändertem Pegel abgibt. Raum- und Körperschallwellen kön
nen den Druck auf den Sensor und damit das Signal nicht
beeinflussen. Erst beim Zusammentreffen von Taster und
Prüfling entsteht ein Auslösesignal zur Meßwertaufnahme.
Aus der EP-PS 0 205 528 ist ein Aufbau bekannt, bei
dem der Taster über zwei bewegliche Teile mit der ver
schiebbaren Pinole verbunden ist. Der Sensor zur Detektion
der Antastung am Prüfling ist vom Taster aus gesehen an dem
zweiten beweglichen Teil befestigt. Dadurch sollen insbe
sondere von der Meßmaschine herkommende, durch Vibration
ausgelöste Schallwellen gedämpft und vom Sensor ferngehal
ten werden. Die Empfindlichkeit gegenüber Raumschall wird
dadurch nicht verringert.
Gemäß der Druckschrift WO 88/01726 ist ein Testkopf
bekannt, der zwei verschiedene Arten von Kontaktsensoren
enthält und eine Schaltung aufweist, die es erlaubt, den
zeitlichen Abstand der elektrischen Signale der beiden
Kontaktsensoren zu bestimmen. Auch bei dieser Anordnung
wird die Empfindlichkeit gegenüber Raumschall nicht
verringert.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine An
ordnung zur sicheren Erkennung von Störsignalen zu schaf
fen, die mit einfachen schaltungstechnischen Maßnahmen und
ohne zusätzlichen mechanischen Aufwand an bestehenden
Tastersystemen angebracht werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Anordnung der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der
Pinole im räumlichen Abstand zum Meßsensor ein weiterer
schallempfindlicher Sensor angebracht und eine Signalver
gleichsschaltung vorgesehen ist, die die zeitliche Auf
einanderfolge des vom Meßsensor und dem weiteren Sensor
erzeugten Signals bestimmt und ein Störsignal-Erken
nungssignal abgibt, wenn der weitere Sensor zeitlich vor
oder gleichzeitig mit dem Meßsensor anspricht.
Zur Erzeugung eines signifikanten Laufzeitunterschieds
bei der Erkennung von Körperschall ist es zweckmäßig, den
Abstand zwischen Meßsensor und weiterem Sensor zu etwa 0,80
m zu wählen.
Eine geeignete Signalvergleichsschaltung besteht aus
je einem den Sensoren nachgeschalteten Verstärker, einem
Bandpaßfilter, einem Gleichrichter, einem Tiefpaßfilter,
einem Komparator zur Erzeugung eines dem Ansprechzeitpunkt
des Sensors zugeordneten digitalen Schaltsignals und einer
gemeinsamen Entscheidungslogik für den Zeitvergleich der
Schaltsignale.
Die Komparatoren können eine zweckmäßigerweise ein
stellbare Schaltschwelle enthalten. Sie können aber auch
aus A/D-Wandlern bestehen, wobei die Entscheidungslogik aus
einem Mikroprozessor besteht, der eine zeitabhängige
Abfrage des A/D-Wandlers nach vorgegebenen Schwellwerten
durchführt.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung schematisch darge
stellten Ausführungsbeispielen näher be
schrieben. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 die Lage von Meßsensor und weiterem Sensor,
Fig. 2 eine Signalvergleichsschaltung und
Fig. 3a-3e Stufen der Signalverarbeitung.
Fig. 1 zeigt den unteren Teil einer Pinole (10), die
an einer nicht dargestellten Koordinatenmeßmaschine befe
stigt und in den drei Raumkoordinaten meßbar verschiebbar
ist. Die Pinole trägt einen Tastkopf (11), in den verschie
dene Taststifte (12) auswechselbar eingesetzt werden kön
nen. Durch die Verschiebung der Pinole (10) wird der Tast
stift (12) mit einem zu vermessenden Objekt (13) in Kontakt
gebracht.
In dem Tastkopf (11) ist ein Meßsensor (14) angeord
net, der im Augenblick des Kontakts mit dem Objekt (13) ein
Signal erzeugt. Als Meßsensor (14) kann ein piezo-elektri
sches Element vorgesehen sein, das im wesentlichen auf
Beschleunigungs- oder Druckänderungen anspricht, aber auch
gegenüber Schallwellen aus dem Raum und Vibrationen aus der
Meßmaschine empfindlich ist.
In räumlichem Abstand zu dem an sich bekannten Meßsen
sor (14) ist ein weiterer Sensor (15) an der Pinole (10)
angeordnet, der die gleichen Schallempfindlichkeiten
besitzt wie der Meßsensor (14). Der Abstand zwischen den
beiden Sensoren beträgt vorzugsweise etwa 0,8 m. Bei einer
Schallgeschwindigkeit von 8 km/sec im Werkstoff Stahl
beträgt der Laufzeitunterschied zwischen beiden Sensoren
dann 0,1 msec. Ein solcher Laufzeitunterschied kann meß
technisch auch mit einfachen Schaltungselementen eindeutig
detektiert werden.
Die sichere Erkennung von Störsignalen ergibt sich aus
dem Vergleich des zeitlichen Auftretens der Sensorsignale.
Bei Vorliegen von Raumschall ist keiner der Sensoren bevor
zugt, d. h. sie sprechen zur gleichen Zeit an. Treten
Vibrationen oder andere Geräusche innerhalb der Meßmaschine
auf, so breiten sich diese entlang der Pinole aus. Sie
regen daher zunächst den Sensor (15) und mit zeitlicher
Verzögerung den Meßsensor (14) zur Signalerzeugung an.
Liegt dagegen ein aus der Antastung am Objekt (13) er
zeugtes Signal vor, so tritt dieses zeitlich vor einem
Signal des Sensors (15) auf. Nur in diesem Fall handelt es
sich also um ein Antastsignal, das zum Weiterleiten der
anstehenden Positionsmeßsignale verwendet wird.
Die in Fig. 2 dargestellte Signalvergleichsschaltung
ist den Sensoren (14 und 15) nachgeordnet und ermöglicht
mit einfachen Schaltungsmitteln die Feststellung der zeit
lichen Aufeinanderfolge der jeweiligen Sensorsignale und
der logischen Entscheidung, ob es sich um ein Störsignal
handelt.
In einem Verstärker (16, 16′) wird das von den Senso
ren (14, 15) erzeugte Signal spannungsverstärkt. Das Fre
quenzspektrum des Signals ist sehr breit. Es reicht von der
niederfrequenten Netzfrequenz der Versorgungsspannung bis
zu den hochfrequenten Taktfrequenzen der Endstufen für die
Motorantriebe. Die Schallfrequenzen beim Anschlag des Tast
stiftes (12) am zu vermessenden Objekt (13) beim Zusammen
stoßen, Reiben von bewegten Maschinenteilen oder Vibrieren
der Meßmaschine und die in der Umgebung der Meßmaschine
entstehenden Schallfrequenzen liegen erfahrungsgemäß zwi
schen 8 kHz und 12 kHz. Durch Bandpaßfilter (17, 17′) wird
das Frequenzspektrum daher auf diesen Frequenzbereich ein
geschränkt.
Durch nachfolgende Gleichrichter (18, 18′) wird er
reicht, daß die negativen Amplituden der frequenzgefilter
ten Sensorsignale in positive Amplituden umgeformt werden.
In einem Tiefpaßfilter (19, 19′) werden die höherfrequenten
Schwingungen in dem Sensorsignal unterdrückt, und es ent
steht ein niederfrequentes Signal, das dem Verlauf der
Hüllkurve des gleichgerichteten Sensorsignals entspricht.
In einem Komparator (20, 20′) wird die Amplitude des
tiefpaßgefilterten Signals mit einem vorbestimmten analogen
Schwellwert verglichen und jeweils beim Über- oder Unter
schreiten des Schwellwertes ein Flip-Flop geschaltet. Auf
diese Weise entsteht aus dem analogen Sensorsignal ein
digitales Signal. Für den nachfolgenden Zeitvergleich in
der Entscheidungslogik (21) wird die erste Anstiegsflanke
des digitalen Signals als Schaltsignal genommen. Die Logik
(21). erkennt, über welche Eingangsleitung und damit von
welchem der Sensoren (14, 15) das Schaltsignal ausgelöst
wurde und kann nach den erfindungsgemäßen Entscheidungs
kriterien entweder ein Störsignal anzeigen oder den
anstehenden Meßwert zur Weiterverarbeitung in der Meß
maschine freigeben.
Anstelle der Digitalisierung des tiefpaßfegilterten
Signals in einem Komparator mit Schwellwert und Flip-Flop
kann die Digitalisierung auch über eine A/D-Wandlung erfol
gen. Als Schaltschwelle ist dann ein bestimmter Amplituden
wert digital vorzugeben. Durch die Taktfrequenz der A/D-
Wandler ist eine Zeitskala vorhanden, nach der die zeit
liche Aufeinanderfolge des Überschreitens der Schalt
schwelle bestimmbar ist.
Die Fig. 3a bis 3e zeigen typische Signalformen beim
Durchlaufen der in Fig. 2 angegebenen Schaltungselemente.
In Fig. 3a ist zunächst das bandpaßgefilterte Signalspek
trum U(t) dargestellt. Aus Fig. 3b ist das entsprechend
gleichgerichtete und tiefpaßgefilterte Signal I(t) zu ent
nehmen, wobei auch die Hüllkurve (22) und ein analoger
Schwellwert (23) eingetragen sind.
Die Fig. 3d und 3e zeigen zwei gemessene Eingangs
signale zu den Komparatoren (20, 20′), wobei die Signal
kurve in Fig. 3d vom Meßsensor (14) und die Signalkurve in
Fig. 3e vom Sensor (15) erzeugt wurde. Es ist deutlich zu
erkennen, daß die Schaltschwelle durch das Signal vom
Sensor (15) früher erreicht wird als durch das Signal vom
Sensor (14), so daß ein Störsignal erkannt wird.
Claims (5)
1. Anordnung zur Erkennung von Störsignalen bei
Koordinatenmeßmaschinen mit einem am Ende einer
Pinole angeordneten Kontaktfühler und einem diesem
zugeordneten schallempfindlichen Meßsensor,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Pinole (10) im
räumlichen Abstand zum Meßsensor (14) ein weiterer
schallempfindlicher Sensor (15) angebracht und
eine Signalvergleichsschaltung vorgesehen ist, die
die zeitliche Aufeinanderfolge des vom Meßsensor
und dem weiteren Sensor erzeugten Signals bestimmt
und ein Störsignal-Erkennungssignal abgibt, wenn
der weitere Sensor zeitlich vor oder gleichzeitig
mit dem Meßsensor anspricht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen Meßsensor und weiterem
Sensor etwa 0,80 m beträgt.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalvergleichsschaltung aus je einem den
Sensoren (14, 15) nachgeordnetem Verstärker (16,
16′) einem Bandpaßfilter (17, 17′) einem
Gleichrichter (18, 18)′ einem Tiefpaßfilter (19,
19′) einem Komparator (20, 20′) zur Erzeugung
eines dem Ansprechzeitpunkt des Sensors (14, 15)
zugeordneten digitalen Schaltsignals und einer
gemeinsamen Entscheidungslogik (21) für den
Zeitvergleich der Schaltsignale besteht.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komparatoren (20, 20′) eine einstellbare
Schaltschwelle enthalten.
5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komparatoren (20, 20′) einen A/D-Wandler
enthalten und die Entscheidungslogik (21) aus
einem Mikroprozessor besteht, der eine
zeitabhängige Abfrage des A/D-Wandlers nach
vorgegebenen Schwellwerten durchführt
Priority Applications (1)
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DE19934302756 DE4302756C2 (de) | 1993-02-01 | 1993-02-01 | Anordnung zur Erkennung von Störsignalen |
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Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3788360T2 (de) * | 1986-09-03 | 1994-03-17 | Renishaw Plc | Signalverarbeitung für Berührungstastkopf. |
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1993
- 1993-02-01 DE DE19934302756 patent/DE4302756C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4302756A1 (de) | 1994-08-04 |
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