DE4242170A1

DE4242170A1 - Verfahren zur Entkeimung

Info

Publication number: DE4242170A1
Application number: DE19924242170
Authority: DE
Inventors: Ursa Esrom; Hilmar Dr Esrom
Original assignee: ABB Patent GmbH
Current assignee: ABB Patent GmbH
Priority date: 1992-12-15
Filing date: 1992-12-15
Publication date: 1994-06-16

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entkei mung mittels UV-Strahlung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Ein solches Verfahren ist insbesondere für die Bereiche der Human-, Veterinärmedizin und Pharmazie bestimmt. Es ist bereits ein Verfahren zur Entkeimung mittels UV-Strahlung bekannt. Hierbei wird mit Hilfe einer Queck silberniederdrucklampe UV-Strahlung mit einer Wellenlänge von 254 nm erzeugt. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß diese Quecksilberniederdrucklampe nur UV-Strahlung dieser Wellenlänge erzeugt. Der für die Entkeimung ge eignete Wellenlängenbereich der UV-Strahlung erstreckt sich jedoch zwischen 170 bis 300 nm. Er kann mit dieser Vorrichtung nicht voll ausgenutzt werden. Ein weiterer Nachteil der Quecksilberniederdrucklampe ist die Tat sache, daß sie bei sehr hohen Temperaturen arbeitet. Hierdurch kann es zu temperaturbedingten Schädigungen an bestrahlten Gegenständen oder Materialien kommen. Eine Kühlung der Lampe führt andererseits zu einer Reduzierung ihrer Lebensdauer.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Entkeimung für den human-, veterinärmedizinischen und pharmazeutischen Bereich aufzuzeigen, das den gesamten hierfür geeigneten Wellenlängenbereich der UV-Strahlung nutzt und mit dem keine schädigenden Nebenwirkungen ver bunden sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine umfassende Entkeimung im human-, veterinärmedizinischen und pharma zeutischen Bereich problemlos möglich. Mit dem erfin dungsgemäßen Verfahren können Bakterien, Viren und Pilze beschädigt oder getötet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet bei niedrigen Temperaturen, so daß es keine schädigenden Einwirkungen auf temperaturempfind liche Geräte, Werkzeuge, zellulosehaltige Verbands materialen, Watte und Folien aus Kunststoff gibt. Der Vorteil des verwendeten Hochleistungsstrahlers besteht darin, daß er bereits beim Einschalten mit voller Intensität arbeitet. Beim Abschalten wird die UV-Strah lung unmittelbar auf null reduziert. Der verwendete Hoch leistungsstrahler läßt sich so ausbilden, daß er fast jede beliebige Geometrie annehmen kann. Er erzeugt, je nachdem, mit welcher Gasfüllung er versehen ist, inkohär tene UV-Strahlung in einem Wellenlängenbereich zwischen 60 und 320 nm. Hiermit kann der gesamte Bereich des UV-Spektrums, der für die Entkeimung geeignet ist, genutzt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können außer dem auch Räume, Transportmittel, Ablageflächen und Kleidungsstücke sowie Impfstoffe und Medikamente entkeimt werden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Die einzige zur Beschreibung gehörende Figur zeigt eine Vorrichtung 1 mit vier Hoch leistungsstrahlern 2. Diese sind so angeordnet, daß zwi schen ihnen ein Gegenstand 3, der zu entkeimen ist, posi tioniert werden kann. Wie die Figur zeigt, kann der Gegenstand 3 auf der strahlenden Oberfläche eines der Hochleistungsstrahler 2 positionieren werden. Da die Tem peratur der Hochleistungsstrahler 2 sehr niedrig ist, können Gegenstände, die leicht sind, unmittelbar auf diese gesetzt werden, während die übrigen Hochleistungs strahler 2 rundum angeordnet sind. Erfindungsgemäß be steht die Möglichkeit, die Vorrichtung auch mit weiteren Hochleistungsstrahlern 2 auszurüsten, so daß alle Ober flächen des Gegenstandes 3 während eines Verfahrens schrittes entkeimt werden können. Eine detaillierte Be schreibung dieser Hochleistungsstrahler 2 kann der EP-OS-0 254 111 entnommen werden. Jeder dieser Hochleistungs strahler 2 besteht aus einem durch eine einseitig gekühlte Metallelektrode (hier nicht dargestellt) und ein Dielektrikum (ebenfalls hier nicht dargestellt) begren zten und mit einem Edelgas oder Gasgemisch gefüllten Entladungsraum (hier nicht dargestellt). Mit Hilfe einer Gasfüllung aus Helium bzw. Argon kann mit jedem dieser Hochleistungsstrahler 2 inkohärente UV-Strahlung in einem Wellenlängenbereich zwischen 60 und 100 nm bzw. 107 bis 165 nm erzeugt werden. Mit einer Gasfüllung aus Xenon kann UV-Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 160 und 190 nm erzeugt werden, wobei das Maximum hierbei bei 172 nm liegt. Mit einer Gasfüllung aus Argon und Fluor bzw. Krypton und Fluor kann UV-Strahlung im Wellenlängenbe reich zwischen 180 und 200 nm bzw. 240 bis 255 nm erzeugt werden. Mit einer Gasmischung aus Xenon und Chlor kann UV-Strahlung mit einer Wellenlänge von 300 bis 320 nm erzeugt werden. Mit einer Füllung in Form von Quecksilber bzw. Selen lassen sich Wellenlängen von 185, 254, 196, 204 und 206 nm erzielen. Mit Deuterium kann UV-Strahlung in einem Wellenlängenbereich zwischen 150 und 250 nm er zeugt werden. Erfindungsgemäß können die zu entkeimenden Gegenstände aus dem human-, veterinärmedizinischen und pharmazeutischen Bereich auch auf Fließbändern unter einem oder mehreren Hochleistungsstrahler 2 hindurch bewegt werden, wenn viele Gegenstände schnell entkeimt werden sollen. Durch entsprechende Anordnung der Hoch leistungsstrahler 2 können nicht nur Flächen, sondern auch Räume vollständig entkeimt werden.

Claims

1. Verfahren zur Entkeimung für den humanmedizi nischen, veterinärmedizinischen- und pharmazeutischen Bereich mittels UV-Strahlung, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkeimung mit inkohärenter UV-Strahlung in einem Wellenlängenbereich zwischen 60 und 320 nm durchgeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Entkeimung mit inkohärenter UV-Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen 170 nm und 300 nm durchge führt wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die inkohärente UV-Strahlung mit wen igstens einem Hochleistungsstrahler (2) gemäß der EP-A-0 254 111 erzeugt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß zur Entkeimung von räumlichen und flächigen Gegenständen, Werkzeugen, Instrumenten Ablageflächen, Transporteinrichtungen, Verpackungs- und Verbandmaterialien, sowie Medikamenten und Impfstoffen eine Bestrahlung mit inkohärenter UV-Strahlung der Wellenlänge 170 bis 300 nm durchgeführt wird.