DE4228392A1 - Verfahren zur Steuerung des Greifers eines Seilbaggers - Google Patents
Verfahren zur Steuerung des Greifers eines SeilbaggersInfo
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- B66C—CRANES; LOAD-ENGAGING ELEMENTS OR DEVICES FOR CRANES, CAPSTANS, WINCHES, OR TACKLES
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- B66C13/18—Control systems or devices
- B66C13/46—Position indicators for suspended loads or for crane elements
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02F—DREDGING; SOIL-SHIFTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Greifers
eines Seilbaggers mit einem auf einem Oberwagen schwenkbar ange
lenkten Ausleger.
Derartige Seilbagger werden beispielsweise zum Erstellen eines
Aushubs eingesetzt, bei dem unterirdische Trassen, beispielswei
se Autobahntrassen oder Eisenbahntrassen etc. gebaut werden. Vor
gaben für einen entsprechenden Aushub, der der zu errichtenden
Trasse gleich sein soll, sind in der Regel in Tabellen, welche
sich auf den Meeresspiegel beziehen, festgehalten. Diese Vorga
ben können je nach Verlauf der zu errichtenden Trasse innerhalb
von wenigen Metern stark unterschiedlich sein. Bei herkömmlichen
Hydroseilbaggern ist es für die Maschinisten im Betrieb sehr
schwierig, diese Vorgaben jeweils einzuhalten. Hier muß jeweils
die erreichte Tiefe mit Hilfsmitteln ermittelt werden. Darüber
hinaus führt die manuelle Steuerung des Greifers zu einer großen
Fehlerquelle, bei der die eigentlich vorgegebene Toleranz für
den Aushub, die kleiner als ± 10 cm zum vorgegebenen Maß sein
soll, kaum erreichbar ist. Jede Überschreitung der vorgegebenen
Toleranz führt zu großen Kosten für die ausführende Baufirma,
insbesondere dann, wenn der gesamte Aushub unter dem Grundwasser
spiegel liegt. Bei Nichteinhalten der Toleranz muß entweder nach
träglich noch einmal nachgegraben werden. Bei einer Unterschrei
tung der vorgegebenen Solentiefe müssen eventuell sogar die Mehr
kosten für den Unterwasserbeton getragen werden, so daß eine Feh
lerkorrektur im Nachhinein sehr aufwendig und teuer wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren
für eine automatische Steuerung des Greifers eines Seilbaggers,
beispielsweise eines Hydroseilbaggers, an die Hand zu geben, das
es ermöglicht, den Greifer auf ein vorzugebendes Niveau abzufah
ren und dort automatisch zu schließen wobei enge Toleranzen ein
gehalten werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Ver
fahren der eingangs angegebenen Art entsprechend der Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs geschaffen wird.
Dabei wird zur Ermittlung der sogenannten effektiven Hakenhöhe
zunächst die Seillänge an der Windentrommel gemessen. Diese Seil
länge wird dann um einen Korrekturwert korrigiert, der unter Be
rücksichtigung der Auslegerlänge, der Differenz zwischen dem Win
dentrommelumfang und dem Umfang der Auslegerrolle, der Versatz
länge vom Windenmittelpunkt zum Auslegeranlenkpunkt, der Neigung
des Oberwagens zum Normalniveau und unter Berücksichtigung des
Auslegerwinkels, der durch Winkelmessung am Auslegeranlenkpunkt
ermittelt wird, bestimmt wird. Durch die Bestimmung dieser korri
gierten Seillängenmessung kann die Hubhöhe des Greifers sehr ge
nau ermittelt werden. Bei der Ermittlung der Hubhöhe des Grei
fers wird erfindungsgemäß die Baggergeometrie in Abhängigkeit
von Auslegerwinkel und Oberwagenneigung in die Berechnung mit
einbezogen. Die an der Windentrommel gemessene Seillänge wird
beispielsweise mittels eines Steuerungsrechners um den Korrektur
wert korrigiert. Hier kann unabhängig von der Auslegerstellung
und der Oberwagenneigung die Hakenhöhe sehr genau ermittelt wer
den.
Die Seillänge kann an der Windentrommel mittels eines incrementa
len Rotationsimpulsgebers hochgenau bestimmt werden. Dabei kann
beispielsweise die Steuerung von einem Rotationsimpulsgeber ca.
1600 Impulse pro Umdrehung aufnehmen. Durch Festlegung der Im
pulsanzahl und des Windenumfangs kann in der Rechnersteuerung
die Anzahl der empfangenen Impulse in eine Seillänge in Zentime
tern umgerechnet werden. Die Seillänge an der Windentrommel kann
so auf ca. 1,25 mm genau bestimmt werden.
Das Verfahren kann derart ausgestaltet werden, daß zusätzlich
bezogen auf ein vorgegebenes Niveau ein Endschalterwert eingege
ben wird, mit dem die kontinuierlich gemessene Seillänge vergli
chen wird und bei dessen Erreichen die Absenkbewegung des Grei
fers gestoppt wird. In einem vorgegebenen Abstand von dem End
schalterwert kann die Absenkbewegung des Greifers auf eine gerin
gere Absenkgeschwindigkeit abgebremst werden. Diese Endschalter
steuerung dient dazu, ein Absenken des Greifers unter das vorge
gebene Niveau zu verhindern. In die Steuerung muß das Niveau,
d. h. der Nullpunkt, auf den sich der Endschalter beziehen soll
und der Endschalterwert beispielsweise in Zentimetern eingegeben
werden. Die Steuerung des Baggers erhält nach Einstellung des
Endschalterwertes bei der Seillängenmessung die Signale für die
Endschalter. Bei aktivierter Greifersteuerung bremst die Bagger
steuerung die Senkbewegung der Winden in einem bestimmten Ab
stand vor Erreichen des unteren Endschalters, beispielsweise ca.
1 m vor Erreichen dieses Wertes. Sobald dieser Abstand erreicht
wird, wird die weitere Absenkbewegung durch Zuschaltung eines
Kriechganges verlangsamt. Bei Erreichen des angegebenen Wertes
für den unteren Endschalter wird die Absenkbewegung automatisch
gestoppt.
Das Verfahren kann dadurch weiter ausgestaltet sein, daß der ge
öffnete Greifer nach Erreichen des vorgegebenen Niveaus bei sei
ner Schließbewegung derart gesteuert wird, daß die Greiferkante
immer auf demselben Niveau verbleibt. Mittels einer derartigen
Greiferschließhubsteuerung fährt beim Schließen des Greifers die
Hubwinde automatisch so nach, daß sich die Greiferkante immer
auf demselben Niveau befindet. Damit ist die vom Greifer bearbei
tete Fläche möglichst eben, da die vom Greifer beim Schließen
beschriebene Kurve automatisch so ausgeglichen wird, daß ein Pla
num ausgebaggert werden kann. Die Greiferkante kann während des
Schließens des Greifers dadurch auf einem vorgegebenen Niveau
gehalten werden, daß die Haltewinde aufgrund einer aus der Grei
fergeometrie errechneten Kurve dem an der Schließwinde gemesse
nen Weg nachgefahren wird. Die Steuerung ist besonders bediener
freundlich, wenn der Greifer nach Erreichen des eingegebenen un
teren Niveaus durch Aktivierung dieser Greiferschließhubsteue
rung geschlossen wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile werden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Greifersteuerung
beschrieben, zu deren Erläuterung die beigefügten Figuren die
nen. Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm mit einer Korrekturtabelle zur genau
en Ermittlung der Hakenhöhenmessung und
Fig. 2 eine diagrammartig dargestellte Greiferschließkur
ve.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einem Hydroseilbagger be
kannter Bauart zur Anwendung kommen. Ein derartiger Hydroseilbag
ger weist einen Oberwagen und einen schwenkbar an diesem ange
lenkten Ausleger auf. Der Greifer ist dabei in bekannter Weise
an Seilen aufgehängt, die über eine Haltewinde bzw. eine Schließ
winde ausgefahren bzw. eingefahren werden. Eine detaillierte Be
schreibung des Hydroseilbaggeraufbaus erübrigt sich, da dessen
Aufbau dem Fachmann bekannt ist. Die automatische Steuerung er
folgt über einen an sich bekannten Steuerungsrechner. Bei der
automatischen Ermittlung der Hubhöhe wird zunächst über einen
incrementalen Rotationsimpulsgeber die Seillänge an den Winden
trommeln genau bestimmt. Die Seillänge wird zur genauen Bestim
mung der Hubhöhe des Greifers mittels des errechneten Geometrie
wertes korrigiert. Dabei werden von dem Rechner bei der Berech
nung der Hubhöhe folgende Faktoren berücksichtigt: die Ausleger
länge, die Auslegerstellung, die durch die Winkelmessung am Aus
legeranlenkpunkt ermittelt wird, die Rollenabwicklung, d. h. die
Differenz zwischen Windenumfang und Umfang der Auslegerrolle,
der Versatz vom Windenmittelpunkt zum Auslegeranlenkpunkt und
die Oberwagenneigung zum Normalniveau. Aus diesen Werten wird
der Geometriewert errechnet, um welchen der Steuerungsrechner
die gemessene Seillänge zu korrigieren hat, um unabhängig von
der Auslegerstellung und der Oberwagenneigung die Hakenhöhe zu
ermitteln. Zusätzlich kann der Geometriewert durch einen weite
ren Korrekturwert, der durch Versuche ermittelt wird, korrigiert
werden. Dieser Korrekturwert berücksichtigt dann alle Einflüsse,
die durch Fertigungstoleranzen oder durch Festigkeitseinflüsse,
wie z. B. Auslegerdurchbiegung, auftreten.
In Fig. 1 ist beispielhaft eine entsprechende Korrekturtabelle
wiedergegeben. Auf der Ordinate ist der Korrekturwert in mm ange
geben, während die Abszisse den Auslegerwinkel in Grad von 0°
bis 90° wiedergibt. Diese entsprechenden Korrekturwerte werden
von dem Steuerungsrechner ermittelt und bei der Ermittlung der
Hakenhöhe berücksichtigt.
Das Absenken des Greifers unter das vorgegebene Niveau wird
durch eine entsprechende Endschaltersteuerung verhindert. Hierzu
wird ein Bezugspunkt, auf den sich alle Messungen beziehen sol
len, und ein unterer Endschalterwert in die Steuerung eingege
ben. Die Rechnersteuerung gleicht nunmehr die korrigierten Haken
höhenwerte mit dem Endschalterwert beim Absenken des Greifers
ab. Dabei bremst die Baggersteuerung die Absenkbewegung der Win
den ca. 1 m vor Erreichen des unteren Endschalterwerts ab, so
daß die Winden durch Zuschaltung eines Kriechganges zu einer
gleichmäßigen Abbremsung des Greifers führen. Nach Erreichen des
Endschalterwertes wird die Absenkbewegung gestoppt. Bei Errei
chen des unteren Niveaus ist der Greifer geöffnet. Beim
Schließen des Greifers wird die Hubwinde automatisch mittels ei
ner Greiferschließhubsteuerung so nachgefahren, daß sich die
Greiferkante immer auf demselben Niveau befindet. Dadurch kann
der Greifer eine ebene Fläche ausheben. Die Haltewinde wird da
bei aufgrund einer aus der Greifergeometrie berechneten Kurve
dem an der Schließwinde gemessenen Weg nachgefahren. Ein Bei
spiel für eine derartige Greiferschließkurve ergibt sich aus
Fig. 2, wo auf der Ordinate der Hub der Haltewinde und auf der
Abszisse der entsprechende Hub der Schließwinde für ein Beispiel
wiedergegeben ist.
Mit diesem Verfahren zur Steuerung des Greifers eines Seilbag
gers kann die Toleranz für den Aushub sehr genau eingehalten wer
den, wobei gleichzeitig die Bedienung des Seilbaggers wesentlich
erleichtert ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung des Greifers eines Seilbaggers mit
einem auf einem Oberwagen schwenkbar angelenkten Ausleger,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seillänge an der Windentrommel gemessen wird,
daß unter Berücksichtigung der Auslegerlänge, der Differenz zwischen dem Windentrommelumfang und dem Umfang der Ausleger rolle, der Versatzlänge vom Windenmittelpunkt zum Auslenker anlenkpunkt, der Neigung des Oberwagens zum Normalniveau und des Auslegerwinkels, der durch Winkelmessung am Auslegeran lenkpunkt ermittelt wird, ein Korrekturwert bestimmt wird und
daß die gemessene Seillänge um diesen Korrekturwert korri giert wird, um die effektive Hakenhöhe zu ermitteln.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seillänge an der Windentrommel gemessen wird,
daß unter Berücksichtigung der Auslegerlänge, der Differenz zwischen dem Windentrommelumfang und dem Umfang der Ausleger rolle, der Versatzlänge vom Windenmittelpunkt zum Auslenker anlenkpunkt, der Neigung des Oberwagens zum Normalniveau und des Auslegerwinkels, der durch Winkelmessung am Auslegeran lenkpunkt ermittelt wird, ein Korrekturwert bestimmt wird und
daß die gemessene Seillänge um diesen Korrekturwert korri giert wird, um die effektive Hakenhöhe zu ermitteln.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seillänge an der Windentrommel mittels eines incrementalen
Rotationsimpulsgebers bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich bezogen auf ein vorgegebenes Niveau
ein Endschalterwert eingegeben wird, mit dem die kontinuier
lich gemessene Seillänge verglichen wird und bei dessen Er
reichen die Absenkbewegung des Greifers gestoppt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem vorgegebenen Abstand von dem Endschalterwert die Ab
senkbewegung des Greifers auf eine geringere Absenkgeschwin
digkeit abgebremst wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeich
net, daß der geöffnete Greifer nach Erreichen des vorgegebe
nen Niveaus bei seiner Schließbewegung derart gesteuert
wird, daß die Greiferkante immer auf demselben Niveau ver
bleibt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Greiferkante während des Schließens des Greifers dadurch auf
einem vorgegebenen Niveau gehalten wird, daß die Haltewinde
aufgrund einer aus der Greifergeometrie errechneten Kurve
dem an der Schließwinde gemessenen Weg nachgefahren wird.
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