DE4226922A1 - Spindelkopf mit Kühlmittelvorrichtung - Google Patents
Spindelkopf mit KühlmittelvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spindelkopf mit einer
Vorrichtung zur Versorgung der jeweiligen Bohr-
und/oder Schneidwerkzeuge mit Kühl- und/oder
Schmiermittel derart, daß die Spindel mit einem über
eine Öffnung eines stationären Zuführorgans gespeisten
Axialkanal für den Transport des Kühl- und/oder
Schmiermittels zum Werkzeug-Arbeitsbereich versehen
ist und daß das Zuführorgan und die Spindel unter Aus
bildung eines Spalts koaxial ineinandergreifen.
Spindelköpfe dieser Art sind aus der CH-A 33 3276, EP
0 319 662 B1 und DE-OS 37 42 094 bekannt. Durch die Ver
wendung einfacher Spaltdichtungen ergibt sich notwendi
gerweise eine Leckage der Kühlschmiermittel. Mit zuneh
mender Speisedrücken erhöhen sich damit die Leckage
mengen. Diese Leckagen der Spaltdichtungen werden über
Abflußkanäle abgeführt.
Um eine Abdichtung dieser Leckage gegenüber dem Ge
häuseteil des Mehrspindelkopfes mit insbesondere den
Lagern und Zahnrädern zu erreichen, werden dazu übli
cherweise handelsübliche Wellendichtringe eingesetzt.
Werden die Abführkanäle der Leckagen genügend groß
gewählt, so erfolgt die Abfuhr der Kühlmittelleckagen
nahezu drucklos bzw. mit wesentlich verringerten Drücken.
Hierdurch werden die Wellendichtringe nur gering
belastet und sind daher weniger verschleißanfällig.
Nachteilig bei dieser Ausgestaltung ist jedoch die
Tatsache, daß derartige Spindelköpfe in der Regel nicht
ohne Kühlmittelzufuhr angetrieben werden können, da
ansonsten die Wellendichtringe nicht geschmiert werden
und hierdurch wesentlich schneller verschleißen. Trotz
Schmierung mit Kühlmittel ist die Lebensdauer der
Wellendichtringe jedoch begrenzt, so daß diese nach
einer gewissen Zeit versagen und eine Leckage zu einer
evtl. angebrachten Testbohrung auftritt, die dann durch
eine Anzeige dieser Testleckage zum Austausch des
Wellendichtringes auffordert. Besonders nachteilig ist,
daß diese Testbohrungen wegen des erwarteten Ausfalls
der Dichtringe regelmäßig überprüft oder sonstig über
wacht werden müssen. Je nach Überwachungszyklus kann
ein Versagen relativ lange unbeachtet bleiben. Hier
durch können Leckagen in die Lager und Getriebe ein
dringen und dort nachhaltige Schäden verursachen.
Zum Austausch des Wellendichtringes muß der Spindelkopf
stillgelegt werden und die Bauteile ausgetauscht wer
den. Insbesondere bei MSK ist dieser Tausch im Betrieb
sehr hinderlich, da in der Regel dieser Austausch
mehrere Stunden dauert.
Aufgabe der Erfindung ist es einen Spindelkopf der
Eingangs erwähnten Art bei einfacherem Aufbau so aus zu
bilden, daß sowohl ohne Kühlmittel, als auch bei Zufüh
rung des Kühlmittels unter höchsten Drücken die Dichte
lemente keinem Verschleiß ausgesetzt sind und deshalb
nicht regelmäßig ausgetauscht werden müssen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Dichtelemente der Leckagekanäle nicht mit berühren
den, sondern mit berührungsfreien Dichtungen (d. h.
Dichtspalten) ausgestattet werden. Die Dichtwirkung
ergibt sich hierbei durch die im Dichtspalt durch die
Spindeldrehung rotierende Luft oder anderer Medien und
deren Sperrwirkung gegenüber eindringendem Kühlmittel.
Eine einmal erreichte Dichtigkeit durch die Gestaltung
der Dichtspalte in ihren radialen und axialen Abmessun
gen bleibt wegen der Berührungslosigkeit der Dicht
elemente über die gesamte Lebensdauer des Spindelkopfes
bestehen und bedarf deshalb weder einer Wartung noch
einer Kontrolle. Die Zuverlässigkeit derartiger Abdich
tungen ist dadurch wesentlich höher, als die anderer
berührender Dichtungen, da selbst bei Einsatz von
Keramikdichtungen wegen der höheren Drehzahlen bei
Festkörperberührungen immer nennenswerter Verschleiß
auftritt. Vor allem die fehlende Möglichkeit des
trockenen" Lauf es der Spindel ist hinderlich, da zum
Einrichten der Spindelbohrköpfe auf der Maschine diese
stets unter Kühlmittel laufen müssen, was das Arbeiten
an der Maschine erheblich erschwert.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exempla
risch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der
Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten er
findungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird. Es zeigen:
Fig. 1 Querschnittsdarstellung durch eine vorteilhafte
Ausführungsform mit,
Fig. 1a Querschnittsdarstellung einer weiteren vor
teilhaften Ausführungsform,
Fig. 2 Querschnittsdarstellung einer vorteilhaften
Ausführungsform mit Sicherheitsentlüftung,
Fig. 3 Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform
mit Sperrluftzufuhr und
Fig. 4 Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform
mit einem weiteren Entspannungsraum.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des zweiten Dicht
spaltes 5 bei der die Dichtwirkung allein durch die
Rotation der Luft im Spalt erzielt wird. Die
Sperrluftzufuhr geschieht über den Kanal 6. Die Gestal
tung des ersten Dichtspaltes 3 ist so gewählt, daß die
Außenkontur der Spindel 7, deren Lagerseite mit dem
Bezugszeichen 8 angegeben ist, in eine Bohrung ein
taucht.
Fig. 1a zeigt, als besondere Ausführungsform des ersten
Dichtspaltes 3, die einfache kinematische Umkehr der Fig.
1. Hier greift die Außenkontur der Kühlmittelzuführung 2
in eine Bohrung der Spindel 7. Besonders vorteilhaft ist
dabei, daß die Außenkontur der Spindel 7 gegebenenfalls
einen zusätzlichen Dichtspalt 3′ ergeben kann, wenn die
Bohrung der Kühlmittelzuführung entsprechend eng ge
staltet wird. Hierdurch ist beispielsweise eine Ver
doppelung der gesamten Dichtspaltlänge und damit eine
Halbierung der Leckagemengen möglich.
Fig. 2 zeigt eine Gestaltung der Dichtungen wie Fig. 1,
zusätzlich ist jedoch eine Sicherheitsentlüftung 10 für
Minimalleckagen angebracht, die entstehen können, wenn
die Spindelrotation beendet wird, bevor die
Kühlmittelversorgung gestellt wird. Diese und alle
weiteren Ausführungen können am ersten Dichtspalt 3 jeweils
auch wie Fig. 1a gestaltet sein.
In einer weiteren besonderen Ausführungsform wird die
Dichtwirkung der durch die Spindelrotation rotierende
Luft durch Einleitung 6 von Sperrluft unterstützt und
auch im Ruhezustand der Spindel 7 durch das Ausströmen
der Sperrluft aufrecht erhalten (Fig. 3).
Die Leckage der Sperrluft wird in dieser Ausführung
durch die Leckagekanäle des Kühlmittels gemeinsam mit
der Kühlmittelleckage abgeführt.
Außer Luft kann die zusätzliche Sperrwirkung auch durch
das dauerhafte Einbringen eines Fluidmediums erreicht
werden.
Eine weitere besondere Ausführungsform hat neben dieser
Zuführung einen weiteren Entspannungsraum 4, 9 mit
Abführung der Leckageluft, sowohl über die gemeinsame
Leckageleitung KL + L als auch über die zusätzlichen
Leckagenabführung (Fig. 4). Hierdurch ist gewährlei
stet, daß das weitere Spindelkopfgehäuse nicht durch
Luftleckagen in Richtung Spindelkopfgehäuse mit Druck
beaufschlagt wird.
Bezugszeichenliste
1 Zuführorgan
2 Kühlmittelkanal
3 Spaltdichtung
4 Entspannungsraum
5 zweiter Dichtspalt
6 Sperrluftzufuhr
7 Spindel
8 Lagerseite
9 Entspannungsraum
10 Sicherheitsentlüftung
2 Kühlmittelkanal
3 Spaltdichtung
4 Entspannungsraum
5 zweiter Dichtspalt
6 Sperrluftzufuhr
7 Spindel
8 Lagerseite
9 Entspannungsraum
10 Sicherheitsentlüftung
Claims (5)
1. Spindelkopf mit einer Anordnung zur Versorgung der
jeweiligen Bohr- und/oder Schneidwerkzeuge mit Kühl-
und/oder Schmiermittel, wobei die Spindel 7 mit einem
über eine Öffnung eines stationären Zuführorgangs 1
gespeisten Axialkanal für den Transport der Kühl
und/oder Schmiermittels zum Werkzeug-Arbeitsbereich
versehen ist und das Zuführorgang 1 und die Spindel 7
unter Ausbildung einer Spaltdichtung 3 koaxial ineinan
dergreifend,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leckagen der Spaltdich
tung (3) über einen Entspannungsraum (4) mit Abfluß
nach außen (nahezu drucklos) abgeführt werden und
dieser Entspannungsraum (4) mit einer weiteren Spalt
dichtung (5) gegenüber dem weiteren Spindelkopfgehäuse
mit der Lagerseite (8) abgedichtet ist (Fig. 1, 1a).
2. Spindelkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Minimalleckagen des
zweiten Dichtspaltes (5) über einen Entspannungsraum
(9) in eine Sicherheitsentlüftung (01) abgeführt werden
(Fig. 2).
3. Spindelkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Spaltdichtung (5) zur
Unterstützung der Dichtwirkung mit Druckluft (6) beauf
schlagt wird (Fig. 3).
4. Spindelkopf nach Anspruch 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Entspannungs
raum (9) mit Abführung dem Leckluft (10) P Leck 2
ausgebildet ist (Fig. 4).
5. Spindelkopf nach Anspruch 1, 2, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtwirkung des 2.
Dichtspaltes durch dauerhaftes Einbringen eines
Fluidmediums erhöht wird.
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