DE4226523A1 - Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Fokussieren auf Objekte - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Fokussieren auf ObjekteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Fokus
sieren auf Objekte bei der Bildverarbeitung von mikroskopischen
Präparaten mit einer elektronischen Bildaufnahmekamera, die
Bilder an einem Bilderzeugungssystem aufnimmt und an ein Bild
verarbeitungssystem liefert, und eine Vorrichtung zum Durchfüh
ren des Verfahrens.
Es ist bekannt ("Autofokus zur schnellen Verarbeitung mikrosko
pischer Präparate", Informatik Fachberichte 290 Mustererkennung
1991, 13. DAGM Symposium, München Springer Verlag, S. 367 bis
S. 372), ein Bild mit Objekten in mehreren Fokusebenen aufzu
nehmen und mittels eines Fokuskriteriums die relativ schärfste
Fokusebene zu lokalisieren. Das Fokuskriterium benutzt das Dif
ferenzenquadrat zusammen mit einer Bandpaßfilterung zur Rausch
unterdrückung und einer Grauwertschwelle, um die Auswertung auf
Bereiche mit relevanten Objekten zu beschränken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, mit welchem eine sehr genaue, aus
dem Bildinhalt ableitbare Fokussierung einzelner relevanter Ob
jekte möglich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Teilbild mit einem
Objekt gebildet wird, auf das in einem Regelkreis fokussiert
wird, wobei aus dem Teilbild Signale aufbereitet werden, anhand
welcher ein oder mehrere Fokuskriterien berechnet werden, aus
welchem eine Stellgröße für einen Fokussteller abgeleitet wird.
Gemäß der Erfindung erfolgt das Fokussieren auf ein einzelnes
Objekt in einem Regelkreis, der so lange arbeitet, bis die
Stellgröße für den Fokussteller zur Korrektur verschwindet,
d. h. ein dem Fokuskriterium entsprechendes, optimales Bild am
Bildaufnahmesystem eingestellt ist.
Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung vorgese
hen, die einen Regelkreis für einen Fokussteller enthält, wel
cher Mittel zum Erzeugen eines Bildes, Mittel zum Erzeugen ei
nes ein relevantes Objekt enthaltenden Teilbildes und zum Auf
bereiten des Teilbildes zu Signalen, Mittel zum Berechnen von
wenigstens einem Fokuskriterium aus diesen Signalen und Mittel
zum Ableiten von Stellgrößen für den Fokussteller enthält.
Wenn diese Vorrichtung in schneller Elektronik ausgeführt wird,
so werden sehr kurze Einstellzeiten für das Einstellen des
richtigen Fokuswertes erreicht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispiels und den Unteransprüchen.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer einer Autofokus
kamera vorgeschalteten Optik zum gleichzeitigen
Gewinnen eines Bildes in drei unterschiedlichen
Fokusebenen,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines einer Autofokus
kamera vorgeschalteten optischen Systems zur Ge
winnung eines Bildes in drei Fokusebenen und
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Bildes in
drei unterschiedlichen Fokusebenen mit jeweils ein
Objekt enthaltenden Teilbildern.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist eine elektronische
Bildaufnahmekamera (10) einem Bilderzeugungssystem (11) zuge
ordnet, das typischerweise ein Mikroskop ist. Dieses Mikroskop
erzeugt Bilder, insbesondere von zytologischen Präparaten, die
zwischen einem Objektträger und einem Deckglas in einem Ein
bettmedium eingebettet sind. Die von der Bildaufnahmekamera
(10) aufgenommenen Bilder werden in ein Bildverarbeitungssystem
(12) eingelesen und dort ausgewertet. Dem Bilderzeugungssystem
(11) ist ein Fokussteller (13) zugeordnet, der üblicherweise
der Z-Antrieb eines Mikroskopes ist.
Das Bild des Bilderzeugungssystems (11) wird des weiteren von
einer Fokuskamera (14) aufgenommen, die für die Fokussierung
speziell eingerichtet ist, wie später noch erläutert werden
wird. Das Bild der Fokuskamera (14), das dem von der Bildauf
nahmekamera (10) aufgenommenen Bild entspricht, wird einer Ein
heit (15) zur Signalaufbereitung zugeführt, die aus dem Bild
Signale aufbereitet, die an eine Einheit (16) zur Berechnung
von einem oder mehreren Fokuskriterien weitergeleitet werden.
Das eine oder die mehreren Fokuskriterien werden an eine Ein
heit (17) weitergereicht, die daraus eine Stellgröße für den
Fokussteller (13) ableitet und an diesen Fokussteller (13) wei
tergibt. Der Fokussteller (13) führt die vorgegebene Korrektur
aus, so daß damit der Regelkreis geschlossen ist. Dieser Regel
kreis arbeitet so lange, bis die Stellgröße der Einheit (17)
verschwindet, d. h. ein dem Fokuskriterium entsprechendes opti
males Bild an dem Bilderzeugungssystem vorliegt, das an das
Bildverarbeitungssystem (12) weitergeleitet und auch noch von
diesem weitergegeben werden kann.
Dem eigentlichen Fokussieren geht voraus, daß festgelegt wird,
auf welches Objekt das Fokussieren erfolgt. Diese Festlegung
erfolgt in dem von der Bildaufnahmekamera (10) aufgenommenen
Bild, das zunächst noch unscharf ist, in dem Bildverarbeitungs
system (12). Dort wird die Entscheidung getroffen, wo interes
sante Objekte liegen können und wie groß diese Objekte ungefähr
sind. Die Auswahl des Objektes erfolgt anhand einer oder mehre
rer für das Objekt charakteristischen Eigenschaft, beispiels
weise einer Farbe oder eines Grauwertes o. dgl.
Die Autofokuskamera (14) liefert das aufgenommene Bild drei
fach, das von den in drei voneinander in definiertem Abstand
liegenden Fokusebenen aufgenommen wird. Dies kann dadurch ge
schehen, daß nacheinander drei Bilder mit verschiedener Fokus
einstellung aufgenommen werden. Bevorzugt wird jedoch vorgese
hen, daß die Autofokuskamera (14) gleichzeitig das Bild aus
drei verschiedenen Fokusebenen liefert. Dies ist dadurch mög
lich, daß für den Strahlengang der Autofokuskamera drei unter
schiedliche Weglängen vorgesehen sind, mit denen das Bild drei
fach nebeneinander abgebildet wird, wie dies in Fig. 4 darge
stellt ist.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 werden unterschiedli
che Weglängen vorgesehen. In dem von dem Bildaufnahmesystem
(11) kommenden Strahlengang ist ein Strahlteiler (18) angeord
net, der das Bild zu dem Kamerasensor (19) der Autofokuskamera
(14) umlenkt. In dem umgelenkten Strahlengang sind zwei weitere
Strahlteiler (20, 21) und ein Spiegel (22) derart angeordnet,
daß das gleiche Bild (24, 25, 26), wie dies in Fig. 4 darge
stellt ist, mit unterschiedlicher Schärfe auf dem Kamerasensor
(19) nebeneinander abgebildet wird. Auf diese Weise wird das
sogenannte "Dual-out-of-Focus-Prinzip" angewandt, bei welchem
das Bild (24) der mittleren Fokusebene scharf ist, wenn die
beiden Bilder (23, 25) der jeweils anderen Fokusebenen gleich
unscharf sind.
Wie in Fig. 3 dargestellt ist, läßt sich der gleiche Effekt
auch dadurch erhalten, daß zwar gleich lange Wegstücke vorgese
hen werden, jedoch unterschiedliche Weglängenstücke in einem
optisch dichteren Medium (Glas). In dem von dem Bildaufnahmesy
stem kommenden Strahl, der von einer Blende (26) begrenzt ist,
sind hintereinander zwei Strahlteiler (27, 28) in Form von
Prismen angeordnet, auf die ein Prisma (29) folgt. Der in dem
Strahlteiler (27) umgelenkte Anteil des Lichtstrahls hat den
kürzesten optischen Weg und der im Prisma (29) umgelenkte
Strahlanteil den längsten optischen Weg. Die einzelnen Strah
lenanteile werden mittels Prismen (30, 31) und eines Strahltei
lers (32) derart umgelenkt, daß das gleiche Bild auf dem Kame
rasensor (19) nebeneinander abgebildet wird, wobei die Abbil
dungen aus unterschiedlichen Fokusebenen stammen. Der im
Strahlteiler (32) nicht umgelenkte Strahlenteil kann zu anderen
Zwecken verwendet werden, z. B. zum Überprüfen an einem Okular.
Die drei Bilder (23, 24, 25) , die das gleiche Bild in definiert
unterschiedlichen Fokusebenen enthalten, werden in die Einheit
(15) weitergegeben. Diese Einheit nimmt eine Signalaufbereitung
in der Weise vor, daß aus den Bildern (23, 24, 25) Teilbilder
(36, 37, 38) maskiert werden, die an die Einheit (16) zur Be
rechnung eines oder mehrerer Fokuskriterien weitergegeben wer
den. Es spielt somit für den weiteren Fokussierungsverlauf nur
noch der Inhalt der Teilbilder (36, 37, 38) eine Rolle. Dabei
wird auf ein Einzelobjekt (40, 40′, 40′′) innerhalb des Teilbil
des fokussiert, ohne daß dieser Prozeß von den anderen Bildtei
len beeinflußt wird. Die Lage und Größe dieses Teilbildes oder
auch mehrerer Teilbilder wird von dem Bildverarbeitungssystem
(12) festgelegt und an die Einheit (15) zur Signalaufbereitung
übergeben.
Die Auswertung der Teilbilder (36, 37, 38) besteht darin, daß
aus ihnen nur bestimmte Grauwerte weitergegeben werden, die
über oder unterhalb einer festgelegten Grauwertschwelle oder
zwischen Grauwertschwellen liegen. Die Bereiche der Grauwerte
oder die Grauwertschwellen können vorgegeben oder aber auch
durch das Bildverarbeitungssystem (12) aus dem aktuellen Bild
berechnet werden.
Beispielsweise wird vorgesehen, daß nur relativ dunkle Ereig
nisse (Zellkerne, insbesondere eingefärbte Zellkerne) von Inte
resse sind, so daß dann nur dunkle Bildpunkte zur Auswertung an
die Einheit (16) weitergereicht werden, während hellere Bild
punkte in der Einheit (15) unterdrückt werden. Die Festlegung
von relevanten Grauwertschwellen kann beispielsweise in einem
Grauwerthistogramm stattfinden.
Darüber hinaus sind andere Auswertungen oder zusätzliche Beein
flussungen der Teilbilder (36, 37, 38) in der Einheit (15) mög
lich. Insbesondere können Filterungen zur Reduzierung des Bild
rauschens oder Farbselektierungen vorgenommen werden, insbeson
dere wenn die Autofokuskamera (14) und die Kamera (10) Farb
bildkameras sind.
Die in der Einheit (15) mittels der Auswertung erarbeiteten
Signale der Teilbilder (36, 37, 38) werden zur Einheit (16) zur
Berechnung von einem oder mehreren Fokuskriterien weiterge
reicht. In dieser Einheit (16) werden die den drei Teilbilder
(36, 37, 38) entsprechenden Signale voneinander abgetrennt, so
daß in jedem vorgebbare Fokuskriterien berechnet werden können.
Das oder die Fokuskriterien können vorgegeben und festgelegt
sein. Es ist jedoch auch möglich, daß das Bildverarbeitungssy
stem (12) abhängig von dem Bildinhalt ein oder mehrere Fokus
kriterien festlegt und dann vorgibt. Ein Fokuskriterium kann
insbesondere ein Kontrastmaß sein. Es werden somit für jedes
der drei Teilbilder (36, 37, 38) ein oder mehrere Fokuskrite
rien erhalten. Dabei kann vorgesehen werden, daß im Falle einer
ungenügenden Aussage eines derartigen Fokuskriteriums eine
Rückmeldung an das Bildverarbeitungssystem (12) erfolgt, mit
der eine Anforderung nach einer neuen Strategie für die Einheit
(15) der Signalaufbereitung und für die Einheit (16) zur Be
rechnung des oder der Fokuskriterien angefordert wird.
Die Tripel der Fokuskriterien werden an die Einheit (17) zur
Berechnung der Stellgrößen weitergegeben. Die Berechnung der
Stellgröße wird nach dem bekannten "Dual-out-of-focus"-Prinzip
oder "Multi-out-of-focus"-Prinzip und/oder unter Ausnutzung
weiterer Kriterien, insbesondere bereits bekannter Informatio
nen durchgeführt.
Bevorzugt werden die Einheiten (15, 16 und 17) in schneller
Elektronik ausgeführt, so daß innerhalb sehr kurzer Einstell
zeiten der richtige Fokuswert erreicht wird. Bei gleicher Qua
lität der Fokussierung, jedoch bei deutlich höherem Zeitaufwand
für die Fokuseinstellung, läßt sich die gesamte Anordnung hin
sichtlich der Geräte vereinfachen, indem die Einheiten (15, 16
und 17) als Software in dem Bildverarbeitungssystem (12) simu
liert werden, wobei als Eingangssignal das Signal der Bildauf
nahmekamera (10) benutzt werden kann, die drei Bilder in defi
niert unterschiedlichen Fokuseinstellungen aufnimmt.
Claims (7)
1. Verfahren zum automatischen Fokussieren auf Objekte bei
der Bildverarbeitung von mikroskopischen Präparaten, mit einer
elektronischen Bildaufnahmekamera, die Bilder an einem Bilder
zeugungssystem aufnimmt und an ein Bildverarbeitungssystem lie
fert, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilbild mit einem Objekt
gebildet wird, auf das in einem Regelkreis fokussiert wird, wo
bei aus dem Teilbild Signale aufbereitet werden, anhand welcher
ein oder mehrere Fokuskriterien berechnet werden, aus welchen
eine Stellgröße für einen Fokussteller abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ableiten der Stellgröße nach dem "Dual-out-of-focus"-Prin
zip erfolgt, wozu ein Bild in drei unterschiedlichen, in defi
niertem Abstand zueinanderliegenden Fokusebenen aufgenommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bild gleichzeitig in drei Fokusebenen über optische Wege
mit definierten Längenunterschieden aufgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bilder von einer gesonderten Autofokuska
mera am Bilderzeugungssystem aufgenommen und an die Signalaus
wertung weitergeleitet werden.
5. Vorrichtung zum automatischen Fokussieren auf Objekte
bei der Bildverarbeitung von mikroskopischen Präparaten, mit
einer elektronischen Bildaufnahmekamera, die zwischen einem
Bilderzeugungssystem und einem Bildverarbeitungssystem angeord
net ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regelkreis für einen
Fokussteller (13) vorgesehen ist, der Mittel (10,14) zum Erzeu
gen eines Bildes (23, 24, 25), Mittel (15) zum Erzeugen eines
ein relevantes Objekt enthaltenden Teilbildes (36, 37, 38) und
zum Aufbereiten des Teilbildes zu Signalen, Mittel (16) zum Be
rechnen von wenigstens einem Fokuskriterium aus diesen Signalen
und Mittel (17) zum Ableiten von Stellgrößen für den Fokusstel
ler (13) enthält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine gesonderte Autofokuskamera (14) zum Erzeugen des im
Regelkreis ausgewerteten Bildes vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Autofokuskamera (14, 19) und dem Bilderzeu
gungssystem (11) eine optische Einrichtung (18, 20, 21, 22; 27, 28,
29, 30, 31, 32) angeordnet ist, die zum Erzeugen des gleichen
Bildes in drei unterschiedlichen Fokusebenen drei Wege mit de
finierten optischen Wegunterschieden aufweisen.
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R071 | Expiry of right |