DE4224422A1 - Relais-Funksystem und Funkgerät dafür - Google Patents
Relais-Funksystem und Funkgerät dafürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Relais-Funksystem, mit einer Anzahl
von Funkstellen, die in einem Funkkreis zusammengefaßt sind,
und mit Relaisstationen, die ein von einer Funkstelle eines
Funkkreises gesendetes Funksignal empfangen und zu anderen
Funkstellen des Funkkreises weitersenden, sowie Funkgeräte für
ein derartiges Funksystem.
Ein derartiges Relais-Funksystem ist bekannt. Hierbei werden
die mobilen bodengebundenen Funkstellen in einer festen
organisatorischen und gruppenartigen Zuordnung zu einem
Funkkreis zusammengefaßt. Der Funkkreis wird dann im
Wechselsprechbetrieb auf einer festen VHF-Frequenz oder auf
einer aus einer vorbestimmten Menge von VHF-Frequenzen für den
aktuellen Verbindungsfall ausgewählten Frequenz (Automatische
Kanalwahl oder Bündelfunk) betrieben. Hierbei ist es von
besonderer Wichtigkeit, daß von jedem Teilnehmer zu jedem
anderen Teilnehmer des Funkkreises Funkerreichbarkeit gegeben
ist, damit das Funksignal einer beliebigen Funkstelle stets
von allen anderen Teilnehmern des Funkkreises empfangen werden
kann.
Um auch Teilnehmer in den Funkkreis einbeziehen zu können, die
nicht in direkter optischer Funkverbindung mit der sendenden
Funkstelle stehen und von dieser auch nicht aufgrund der im
VHF-Bereich auftretenden Beugungseffekte der Funksignale
erreichbar sind, sind bei dem bekannten Funksystem ein oder
zwei stationäre Relaisstationen vorgesehen. Diese empfangen
das von einem Teilnehmer des Funkkreises gesendete Funksignal
und leiten es zu den in Funkabschattung befindlichen
Teilnehmern des Funkkreises weiter.
Eine derartige zentralisierte Relaisvermittlung der
Funksignale via einiger weniger stationärer Relaisstationen
besitzt den gravierenden Nachteil, daß - insbesondere im
militärischen Bereich - das Funksystem aufgrund seiner
Konzentration sehr störanfällig ist: Es ist ausreichend, die
Funktionsfähigkeit der Relaisstationen zu stören, um damit das
gesamte Relais-Funksystem außer Funktion zu setzen. Außerdem
ist die Errichtung derartiger zentraler und stationärer
Relaisstationen im "Out-of-Area"-Einsatz von Truppen aufgrund
der bei stationären Relaisstationen auftretenden logistischen
und organisatorischen Probleme mit großen Schwierigkeiten
verbunden.
Die eben geschilderten Probleme treten in noch viel höherem
Maße dann, wenn Funksysteme eingesetzt werden sollen,
welche im Millimeterwellenbereich arbeiten. Denn bei diesen
ist die Funkerreichbarkeit der empfangenden Funkstellen nur
innerhalb des optischen Sichtbereiches zur sendenden
Funkstelle möglich, da bei diesen im GHz-Bereich liegenden
Funksignalen keine den Funkerreichbarkeitsbereich
vergrößernden Beugungseffekte mehr auftreten. Da der
Meterwellen-VHF-Bereich aber frequenzvergabemäßig bereits seit
langem überlastet ist, gewinnen Millimeterwellen-Funksysteme
zunehmend an Bedeutung. Die Verwendung stationärer
Relaisstationen ist bei Millimeterwellen-Funksystemen nicht
möglich, da sich hierbei die Ausbreitungsbedingungen aufgrund
der kurzen Wellenlänge um Größenordnungen schneller ändern als
bei VHF-Funksystemen.
Zur Vermeidung dieser Nachteile stellt sich die Erfindung die
Aufgabe, ein Relais-Funksystem der eingangs genannten Art
derart weiterzuentwickeln, daß besonders einfach ein
vergrößerter Funkerreichbarkeitsbereich gegeben ist. Außerdem
soll ein Funkgerät für eine Funkstelle des Relais-Funkkreises
geschaffen werden, das für einen Einsatz im erfindungsgemäßen
Relais-Funksystem besonders geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Relais-Funksystem nach Anspruch 1 und durch
ein Funkgerät nach Anspruch 12 gelöst.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen werden in besonders
vorteilhafter Art und Weise optimale
Konnektivitätsverhältnisse für alle Teilnehmer des Funkkreises
erreicht. Da erfindungsgemäß jede Funkstelle des Funkkreises
als Relaisstation fungiert, ist eine hohe
Sichtverbindungs-Wahrscheinlichkeit der einzelnen Teilnehmer
gewährleistet. Die Gefahr einer "hidden-terminal"-Situation
einzelner Teilnehmer wird drastisch reduziert. Es ist beim
erfindungsgemäßen Relais-Funksystem in besonders vorteilhafter
Art und Weise daher als Minimalerfordernis ausreichend, daß
die sendende Funkstelle des Funkkreises mit einer beliebigen
anderen Funkstelle des Funkkreises in direkter
Funkerreichbarkeit steht, welche dann unmittelbar oder über
eine weitere Funkstelle mit integrierter Relaisfunktion als
Relaisstation zwischen dem sendenden Teilnehmer des Funkkreises
und den vom sendenden Teilnehmer nicht direkt erreichbaren
weiteren Teilnehmern fungiert. Hiermit wird - insbesondere bei
Millimeterwellen-Funksystemen - ein drastisch erhöhter
Funkerreichbarkeitsbereich gegeben.
Das erfindungsgemäße Relais-Funksystem nützt in besonders
vorteilhafter Art und Weise jede physikalisch mögliche
Funkverbindung über optische Sichtstrecken - auch über
relaisvermittelte Umwege - aus, so daß ein permanent
arbeitendes und alle Sichtstrecken-Kombinationen
einschließendes, mehrfach verbundenes Relais-Funksystem
geschaffen wird, welches eine hohe Übertragungssicherheit
garantiert.
Außerdem ist von Vorteil, daß das erfindungsgemäße
Relais-Funksystem aufgrund seiner dezentralisierten
Organisation äußerst unempfindlich gegenüber feindlichen
Störeinflüssen ist, da der Ausfall einer einzigen Funkstelle
das Relaiskonzept des gesamten Funkkreises nicht zum Erliegen
bringt.
Desweiteren ist von Vorteil, daß keine externen Einrichtungen
- wie stationäre Relaisstationen - mehr erforderlich sind. Das
erfindungsgemäße Relais-Funksystem ist daher auch im
"Out-of-Area"-Einsatz der Truppen ohne logistische Probleme
besonders einfach einsetzbar.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
räumlich und/oder operativ benachbarte logische Funkkreise zu
einem physikalischen Hyperfunkkreis zusammengefaßt werden. Die
einzelnen Funkstellen eines bestimmten Funkkreises übernehmen
hierbei neben der Relaisfunktion für die Funkstellen ihres
eigenen logischen Funkkreises auch eine Relaisfunktion für
einen benachbarten logischen Funkkreis des Hyperfunkkreises.
Durch die Einbindung mehrerer Funkkreise in den
erfindungsgemäßen Hyperfunkkreis wird in besonders
vorteilhafter Art und Weise die Anzahl der als potentielle
Relaisstationen in Betracht kommenden Funkstellen drastisch
erhöht, so daß zusätzliche Chancen auf eine Funkverbindung
zwischen der sendenden Teilnehmerstelle und den nicht in
direkter Funkerreichbarkeit mit dieser stehenden empfangenden
Teilnehmerstelle eröffnet werden. Durch diese erfindungsgemäße
Maßnahme wird also nochmals eine drastische Erhöhung des
Funkerreichbarkeitsbereichs erreicht.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht
vor, daß Funkstellen von räumlich und/oder operativ
benachbarten Funkkreisen, in denen momentan keine
funkkreiseigenen Sendungen laufen, ihre gesamte
Übertragungskapazität zur Relaisunterstützung von
Nachbarfunkkreisen im selben Hyperfunkkreis einsetzen. Diese
adaptiv je nach Verkehr vorsehbare Maßnahme eröffnet nochmals
zusätzlich Chancen für eine Funkverbindung zu Teilnehmern,
welche in einem konventionellen Funksystem ohne integrierte
Relaisunterstützung sich in einer "hidden-terminal"-Situation
befinden würden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht
vor, daß die einzelnen Funkstellen in einem Funkkreis bzw. in
einem Hyperfunkkreis in einem TDMA (Time Division Multiple
Access)-Verfahren organisiert werden. Jeder TDMA-Zyklus
enthält dann für jedes einzelne Gerät eines logischen
Funkkreises sowohl einen Zeitschlitz zur eigenen,
funkkreisinternen Kommunikation als auch noch einen weiteren
Zeitschlitz zur Relaisunterstützung eines Nachbar-Funkkreises.
Das erfindungsgemäße Funkgerät für eine Funkstelle des
erfindungsgemäßen Relais-Funksystems zeichnet sich dadurch
aus, daß die Ausstrahlung des eigenen Funksignals und die
hardwaremäßige Relaisunterstützung fremder Funkstellen durch
eine Ablaufsteuerung bewirkt wird. Dies hat den Vorteil, daß
die Implementation der erfindungsgemäßen Relaisunterstützung
besonders einfach und kostengünstig erfolgen kann.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Funkgeräts sieht vor, daß dieses eine integrierte Antenne
aufweist, durch die sowohl VHF-Frequenzen als auch im
Millimeterwellen-Bereich liegende Funksignale empfangbar sind.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß das erfindungsgemäße
Funkgerät sowohl in einem konventionellen VHF-Funksystem als
auch in einem auf Millimeterwellen-Basis arbeitenden Funksystem
einsetzbar ist.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind dem
Ausführungsbeispiel zu entnehmen, das im folgenden anhand der
Figuren näher erläutert wird.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels eines Relais-Funksystems;
Fig. 2 die Funktionsweise des Ausführungsbeispiels;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Hyperfunkkreises;
Fig. 4 und 5 ein Ausführungsbeispiel einer Funkstelle.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines
Funksystems mit integrierter Relaisfunktion zeigt einen im
Wechselsprechbetrieb organisierten logischen Funkkreis 1, der
vier Funkstellen A, B, C und D aufweist. Hierbei wird ohne
Beschränkung der Allgemeinheit angenommen, daß die Funkstelle
A sendet und das von ihr ausgesandte Funksignal in den
Funkstellen B-D empfangen werden soll. Eine direkte Verbindung
ist gemäß der angenommenen Anordnung der Funkstellen A-D nur
zwischen der ersten Funkstelle A und der dritten Funkstelle C
möglich. Eine direkte Funkerreichbarkeit der zweiten und der
vierten Funkstelle B und D zur sendenden ersten Funkstelle A
ist nicht möglich, da ein Funkhindernis 3 den direkten
Signalweg blockiert (hidden terminals).
Wichtig ist nun, daß jede der vier Funkstellen A-D eine
integrierte Relaiseinheit aufweist, so daß sich die einzelnen
Funkstellen A-D des Funkkreises 1 gegenseitig eine
"Relais-Unterstützung" geben können: Die dritte Funkstelle C
empfängt das von der ersten Funkstelle A ausgesandte
Funksignal und sendet dieses an die zweite Funkstelle B
weiter. Diese wiederum vermittelt das von der ersten
Funkstelle A ausgesandte Funksignal an die vierte Funkstelle D.
Das beschriebene Funksystem mit Funkstellen, die jeweils als
Relaisstation für die anderen Teilnehmer des Funkkreises 1
dienen, ermöglicht also besonders einfach den Aufbau einer
Relaisvermittlung, bei der die hierzu erforderliche
Infrastruktur in den einzelnen Funkstellen A-D selbst enthalten
ist.
Durch das Zusammenwirken aller Teilnehmerstellen bei der
Relaisvermittlung eines von einer Funkstelle des Funkkreises
ausgesandten Funksignals, können vorteilhafterweise auch die
Funkteilnehmer des Funkkreises erreicht werden, welche sich
ansonsten in einer "hidden-terminal-Situation" befinden
würden. Dies ist insbesondere bei Funksystemen von Vorteil,
die im Millimeterwellenbereich arbeiten, da bei derartigen
Frequenzen aufgrund der verwendeten kleinen Wellenlänge der
Funksignale keine Beugungseffekte mehr auftreten, welche
ansonsten - wie beim VHF-Funk - einen
Funkerreichbarkeitsbereich ermöglichen, der über eine direkte
optische Sichtverbindung hinausgeht.
In Fig. 2 sind schematisch die physikalisch möglichen
Verbindungen zwischen den vier Funkstellen A-D des in Fig. 1
dargestellten Funkkreises 1 aufgezeigt, wobei - wie oben -
angenommen wird, daß das von der ersten Funkstelle A
ausgesandte Funksignal zu den drei anderen Funkstellen B-D des
Funkkreises 1 geleitet werden soll.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird prinzipiell jede
Möglichkeit zur Funkverbindung über optische Sichtstrecken im
physikalischen Funkkreis 1 - auch über Umwege - ausgenützt:
Da jede Funkstelle A-B des Funkkreises 1 permanent als
Relaisstation für die übrigen Funkstellen des Funkkreises 1
arbeitet und außerdem alle möglichen
Sichtstrecken-Kombinationen ausgenützt werden, wird ein
mehrfach redundantes Relaisverfahren bereitgestellt, welches
sich durch eine hohe Übertragungssicherheit auszeichnet.
Im einzelnen ergibt sich folgendes: Ausgehend von der in Fig. 1
dargestellten Lageanordnung der Funkstellen A-D des
Funkkreises 1 sowie des Funkhindernisses 3 ist aufgrund der
angenommenen Konstellation nur der in Fig. 2 mit durchgehend
und fett gezeichneten Pfeilen dargestellte Signalweg A-C-B-D
möglich. Die beiden anderen physikalisch möglichen
Verbindungen A-B und A-D sind bei der gegebenen Situation
durch das Funkhindernis 3 blockiert und sind daher in Fig. 2
strichliert gezeichnet. Als Konsequenz davon werden die in den
folgenden Schritten physikalisch möglichen Verbindungen
(durchgehend und dünn gezeichnet) ebenfalls unterbunden.
Da es sich - insbesondere im militärischen Einsatz - bei den
Funkstellen A-D um hoch-mobile Teilnehmer des Funkkreises 1
handelt, und da die Funkhindernisse 3 sehr oft mobile
Hindernisse darstellen, tritt zeitweise eine sehr hohe
Änderungsgeschwindigkeit der Konnektivitätsverhältnisse der
Funkstrecken innerhalb jedes Funkkreises auf. Zur Erläuterung
der redundanten Wirkungsweise des beschriebenen Funksystems
wird daher im folgenden davon ausgegangen, daß sich die erste
Funkstelle A derart lageverändert hat, daß sich nun eine
direkte optische Sichtverbindung zur zweiten Funkstelle B
eingestellt hat. In diesem Fall ist es der ersten Funkstelle A
möglich, sowohl - wie bisher - die dritte Funkstelle C als
auch die zweite Funkstelle B direkt zu erreichen. Der bisher
unterbundene obere Ast der Fig. 2 ist somit eröffnet. Um nun
eine Redundanz in der Weiterleitung der von der ersten
Funkstelle A ausgesendeten Funksignale zu erreichen, ist
vorgesehen, daß jede ein Funksignal empfangende Funkstelle B, C
des Funkkreises 1 dieses Funksignal weiterleitet. Unter der
obigen Annahme leitet nun die dritte Funkstelle C - wie oben
beschrieben - das von der ersten Funkstelle A ausgesandte
Funksignal zur zweiten Funkstelle B weiter. Gleichzeitig dazu
sendet die zweite Funkstellee B - die nun in direkter
Sichtverbindung zur ersten Funkstelle A steht - das von dieser
ausgesandte Funksignal sowohl zur dritten Funkstelle C als
auch zur vierten Funkstelle D weiter. Bei dieser ersten
Wiederholung des von der Funkstelle A ausgesandten Funksignals
werden also die Funkstellen B und C redundant mit dem gleichen
Funksignal versorgt, so daß diesen eine Überprüfung des im
vorherigen Schritt empfangenen Funksignals ermöglicht wird.
Dies hat in vorteilhafter Art und Weise eine besonders hohe
Übertragungssicherheit zur Folge.
Allgemein betrachtet ist vorgesehen, daß jede Station, die
keine eigene Nachricht aussendet, ein vorher empfangenes
Funksignal des eigenen Funkkreises wieder aussendet, sofern
eine in diesem Funksignal mitgeführte Wiederholungskennzahl
niedriger ist als ein vorher definierter Grenzwert n (n=2 in
Fig. 2). Diese die Wiederholung des Funksignals
kennzeichnende Wiederholungskennzahl und der ihr zugeordnete
Grenzwert n resultieren aus der Forderung, daß die tolerierte
Informationslaufzeit bis zur maximal erreichbaren Endstelle
eine gewisse Gesamtzeit des n-fachen der für eine Wiederholung
benötigten Zeitspanne nicht überschreiten soll, damit nicht
durch zu große Gesamtlaufzeiten infolge der dabei auftretenden
Verzögerung des Signals eine Störung des Funkbetriebs auftritt.
Zur internen Organisation des integrierten Relaiskonzepts ist
vorgesehen, daß die direkte Aussendung des Funksignales und
die Relaisfunktion einer jeden Funkstelle in einem TDMA (Time
Division Multiple Access)-Verfahren organisiert werden. Jeder
TDMA-Zyklus enthält einen Zeitschlitz für eine jede einzelne
Funkstelle A-D eines logischen Funkkreises 1 zur Übermittlung
eines Simplex-Sprachkanals sowie einen weiteren Zeitschlitz
zur Relais-Unterstützung der übrigen Funkstellen des
Funkkreises 1.
Es ist also vorgesehen, daß in jeder empfangenden Funkstelle
B-D ein Funksignal einer in ihrem Zeitschlitz burstweise
sendenden anderen Funkstelle A aus dem eigenen Funkkreis somit
einmal direkt und in den darauffolgenden n TDMA-Zyklen
vielfach, über ein- und mehrfache Relaisketten zugeführt wird.
Im ersten Zyklus wird dies in einfacher Wiederholung über alle
anderen funkerreichbaren Funkstellen durchgeführt. Im zweiten
TDMA-Zyklus wird derart vorgegangen, daß über alle sich
bildenden Ketten mit zwei Relaisvermittlungen weitergesendet
wird, etc. Jede empfangene Funkstation hat hiernach die
Möglichkeit, mit Hilfe von Fehlererkennungskriterien das beste
verfügbare Signal auszuwählen und es im Zeitraum nach dem
letzten TDMA-Zyklus wieder in ein zeitverzögertes
kontinuierliches Signal rückgewandelt auszugeben.
Es ist aber auch möglich, ein anderes Multiplex-Verfahren
- insbesondere ein anderes Zeitmultiplex-Verfahren - zur
Organisation der direkten Funkdienste und der Relaisfunktion
vorzusehen. Wichtig ist nur, daß die interne
Kommunikationsstruktur derart organisiert ist, daß jede
Teilnehmerstelle des Funkkreises sowohl als eigentlicher
Sender als auch als Relaisstation wirken kann.
Das in der Fig. 3 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel
eines Relais-Funksystems mit einer in jeder Funkstelle
integrierten Relaisunterstützung zeichnet sich dadurch aus,
daß mehrere räumlich und/oder operativ benachbarte
individuelle, logische Funkkreise 1 in einen Hyperfunkkreis 50
eingebunden werden. Die Fig. 3 zeigt einen aus den
Funkstellen 11-14 bestehenden ersten Funkkreis 10, einen aus
den Funkstellen 21-24 bestehenden zweiten Funkkreis 20 und
einen aus den Funkstellen 31-34 bestehenden dritten Funkkreis
30. Außerdem ist vorgesehen, daß die Funkstellen 11, 21 und 31
der drei Funkkreise 10, 20 und 30 mit einer weiteren Funkstelle
41 einen vierten, in sich geschlossenen logischen Funkkreis 40
ausbilden sollen. Eine derartige Struktur ist im militärischen
Bereich weit verbreitet, wobei in diesem Fall die ersten drei
Funkkreise 10, 20 und 30 drei getrennte Züge einer Kompanie
darstellen. Der vierte Funkkreis 40 sichert die Verbindung der
Funkstellen 11, 21, 31 der Zugführer mit einer übergeordneten
Funkstelle 41 der zugeordneten Kompanie. Bei der folgenden
Beschreibung wird vorausgesetzt, daß die vier Funkkreise 10-40
derart ausgerüstet sind, daß sie - wie oben beschrieben -
innerhalb ihres Funkkreises mit dem im ersten
Ausführungsbeispiel dargestellten Relais-Funksystem mit
arbeiten. Außerdem wird - ohne die Allgemeinheit der folgenden
Überlegungen zu beschränken - zur Erläuterung der
Funktionsweise davon ausgegangen, daß die Funkstelle 21 des
zweiten Funkkreises 20 nicht in direkter Funkerreichbarkeit
mit den übrigen Funkstellen 11, 31 und 41 des vierten
Funkkreises 40 steht und damit ein "hidden-terminal" darstellt.
Durch die Einbindung der vier logischen Funkkreise 10-40 in
den physikalischen Hyperfunkkreis 60 ist es aber in
vorteilhafter Art und Weise besonders leicht möglich, diese
"hidden-terminal"-Situation der Funkstelle 21 aufzulösen. Es
wird vorgesehen, daß jede Station 11-41 der vier
Funkkreise 10-40 einen ihren eigenen Funkkreis übergreifenden
Relaisfunktions-Anteil für die Nachbarkreise durchführt, indem
eine Funkstelle des einen Funkkreises ein vorher empfangenes
Funksignal eines Nachbarfunkkreises in ihrem zweiten
Zeitschlitz des TDMA-Zyklus wieder aussendet, sofern die
Wiederholungskennzahl des Funksignals des Nachbarkreises
unterhalb eines vorgegebenen Grenzwertes n liegt.
In der hier dargestellten Situation führt die Funkstelle 11
für das von der Funkstelle 41 des vierten Funkkreises 40
emittierten Funksignals eine erste Relaisfunktion durch, indem
sie das aus dem Funkkreis 40 des Hyperfunkkreises 50 stammende
Funksignal an die Funkstelle 14 des ersten Funkkreises 10
weiterleitet, welche - entsprechend den getroffenen Annahmen -
in optischer Sichtverbindung (durchgehende Striche) mit der
Funkstelle 21 des zweiten Funkkreises 20 steht. In einem
zweiten Wiederholungsschritt wird dann das von der Funkstelle
41 des vierten Funkkreises 40 emittierte Funksignal von der
Funkstelle 14 des ersten Funkkreises 10 zur Funkstelle 21 des
zweiten Funkkreises 20 geleitet (punktiert dargestellt).
Bei dem vorstehend beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel
wurde davon ausgegangen, daß alle Funkstellen 11-41 der vier
zum Hyperfunkkreis 50 zusammengefaßten Funkkreise 10-40 aktiv
waren, d. h. daß zum betrachteten Zeitpunkt funkkreiseigene
Funksignale vermittelt wurden. Eine derartige Situation tritt
aber während einer typischen Sprechfunk-Einschaltrate von
typischerweise ca. zwanzig Prozent der verfügbaren Zeit auf.
Hiermit werden zu ca. achtzig Prozent der Zeit die durch die
Funkstellen des Hyperfunkkreises 50 zur Verfügung stehende
Übertragungskapazität nicht genutzt.
Es ist daher von Vorteil, vorzusehen, daß in einem
Hyperfunkkreis 50 eingebundene, räumlich oder operativ
benachbarte Funkkreise 11-41, welche zur Sendezeit eines
bestimmten Funksignals nicht mehr aktiv sind, ihre
Übertragungskapazität zur Relaisunterstützung der
Nachbarfunkkreise zur Verfügung stellen.
In den Fig. 4 und 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines
Funkgeräts für eine Funkstelle eines Relais-Funksystems mit
integrierter Relaisunterstützung vorgesehen. Das sich
schematisch in einer VHF-Einheit 60a, eine mmW-Einheit 60b und
eine Signalverarbeitungseinheit 60c Funkgerät 60 weist eine
integrierte Antenne 61 auf, die sowohl als VHF-Antenne 61a als
auch als Millimeterwellen-Antenne 61b dient. Die Kombination
dieser beiden Antennentypen in der integrierten Antenne 61
ermöglicht es besonders einfach, die Funkstelle 60 sowohl in
einem konventionellen VHF-Funksystem als auch in einem auf
Millimeterwellen-Basis arbeitenden Funksystem einzusetzen. Das
von der integrierten Antenne 61 empfangene Funksignal wird in
der Funkstelle 60 in einem VHF-Systemteil 62 und in einem
Millimeterwellen-Systemteil 63 in bekannter Art und Weise
aufbereitet und einer Basisband-Signalverarbeitung 64
zugeführt. Nach dem Durchlaufen der
Basisband-Signalverarbeitung 64 wird das empfangene
Funksignal einem Kryptomodul 65 zugeführt, in dem das codierte
Funksignal entschlüsselt wird. Dem Kryptomodul 65 ist eine
Weiche 66 nachgeschaltet, an deren ersten Ausgang 66a ein
Delta-Modulator/Demodulator 67 angeschlossen ist. Dieser ist
mit einer Sprecheinrichtung 68 und mit einer BV-Anlage 69
verbunden. An dem zweiten Ausgang 66b der Weiche 66 ist eine
Fehlerkorrekturschaltung 70 angeschlossen, deren Ausgang als
Daten-Schnittstelle für einen Kommunikationsprozessor 71
dient.
Die oben beschriebene Funktion des Funkgeräts 60 als
konventionelles Funksprechgerät einerseits und als
Relaisunterstützung für die übrigen Funkstellen des
Funkkreises andererseits wird durch die in Fig. 5 nur
schematisch dargestellte Ablaufsteuerung 75 gesteuert. Dem
Fachmann ist aufgrund der obigen Beschreibung der
Funktionsweise des Relais-Funksystems aus der Funktion der
einzelnen Funkstellen A-D und 11-41 ersichtlich, wie er die
Ablaufsteuerung 75 im einzelnen auszubilden hat, um den
gewünschten Funktionsablauf zu erreichen, so daß weitere
Ausführungen an dieser Stelle überflüssig sind.
Claims (13)
1. Relais-Funksystem, mit einer Anzahl von Funkstellen
(A, B, C, D; 11-41) die in einem Funkkreis (1; 10, 20, 30, 40; 50)
zusammengefaßt sind, und mit Relaisstationen, die ein von
einer Funkstelle eines Funkkreises gesendetes Funksignal
empfangen und zu anderen Funkstellen des Funkkreises
weitersenden, dadurch gekennzeichnet, daß jede Funkstelle
(A, B, C, D; 11-41) des Funkkreises (1; 10, 20, 30, 40; 50) ein als
integrierte Relaisstation dienende Relaiseinheit aufweist.
2. Relais-Funksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß räumlich und/oder operativ benachbarte Funkkreise
(10, 20, 30, 40) zu einem Hyperfunkkreis (50) zusammengefaßt
sind, und daß mindestens eine Funkstelle (11, 14) eines der
Funkkreise (10) des Hyperfunkkreises (50) eine
Relaisfunktion für eine Funkstelle (21) eines anderen
Funkkreises (20) des Hyperfunkkreises (50) ausübt.
3. Relais-Funksystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Funkstelle (11) von räumlich und/oder
operativ benachbarten Funkkreisen (10, 20, 30, 40, 50), welche
zur Sendezeit eines funkkreisfremden Funksignals in ihrem
eigenen Funkkreis inaktiv ist, ihre Übertragungskapazität
zur Relaisunterstützung des Funkverkehrs des
Nachbarfunkkreises bereitstellt.
4. Relais-Funksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der direkte Funkverkehr und
die funkkreisinterne oder funkkreisübergreifende
Relaisfunktion einer jeden Funkstelle (A-D; 11-41) eines
jeden Funkkreises (1; 10, 20, 30, 40; 50) in einem
Multiplex-Verfahren organisiert ist.
5. Relais-Funksystem nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet,
daß als Multiplex-Verfahren ein Zeitmultiplex-Verfahren
eingesetzt wird.
6. Relais-Funksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Zyklus des Zeitmultiplex-Verfahrens für jede
einzelne Funkstelle (A-D; 11-41) eines Funkkreises
(1; 10-40) einen Zeitschlitz für die direkte Aussendung
eines Funksignals und einen weiteren Zeitschlitz für die
in die Funkstelle integrierte Relaisfunktion enthält.
7. Relais-Funksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Funkstelle
(A; 11) ein vorher empfangenes Funksignal einer anderen
Funkstelle ihres Funkkreises wiederaussendet.
8. Relais-Funksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Funkstelle
(11, 14) eines Funkkreises (10) des Hyperfunkkreises (50)
ein vorher empfangenes Funksignal einer Funkstelle (41)
eines Nachbarfunkkreises (40) des Hyperfunkkreises (50)
wiederaussendet.
9. Relais-Funksystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wiederaussendung eines empfangenen
Funksignals nur solange erfolgt, wie eine im empfangenen
Funksignal enthaltene Wiederholungskennzahl unterhalb
eines vorgegebenen Grenzwertes liegt.
10. Relais-Funksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlänge der
Funksignale im Millimeterwellen-Bereich liegen.
11. Relais-Funksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Funkkreis
(1; 10, 20, 30, 40; 50) im Wechselsprechbetrieb organisiert ist.
12. Funkgerät für eine Funkstelle eines Relais-Funksystems
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funkstelle (60) eine Ablaufsteuerung (75) aufweist,
welche die Ausstrahlung des eigenen Funksignals und die
Relaisunterstüztung fremder Funkstellen (A-D; 11-41) steuert.
13. Funkgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
eine integrierte Antenne (61, 61a, 61b) vorgesehen ist,
durch die VHF-Frequenzen und im Millimeterwellen-Bereich
liegende Funksignale empfangbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924224422 DE4224422A1 (de) | 1992-07-24 | 1992-07-24 | Relais-Funksystem und Funkgerät dafür |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924224422 DE4224422A1 (de) | 1992-07-24 | 1992-07-24 | Relais-Funksystem und Funkgerät dafür |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4224422A1 true DE4224422A1 (de) | 1994-01-27 |
Family
ID=6463973
Family Applications (1)
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