DE4212455C3 - Verfahren zur Messung von Formelementen auf einem Koordinatenmeßgerät - Google Patents
Verfahren zur Messung von Formelementen auf einem KoordinatenmeßgerätInfo
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- DE4212455C3 DE4212455C3 DE19924212455 DE4212455A DE4212455C3 DE 4212455 C3 DE4212455 C3 DE 4212455C3 DE 19924212455 DE19924212455 DE 19924212455 DE 4212455 A DE4212455 A DE 4212455A DE 4212455 C3 DE4212455 C3 DE 4212455C3
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung von
Formelementen beliebiger räumlicher Orientierung an
Werkstücken auf einem Koordinatenmeßgerät mit ei
nem messenden Tastkopf und zwar ein sogenanntes
"Scanning"-Verfahren, bei dem der Taststift des Tast
kopfes im Zuge seiner Abtastbewegung in permanen
tem Kontakt mit der Werkstückoberfläche bleibt. Sol
che Scanning-Verfahren erlauben es, schnell eine Viel
zahl von Meßpunkten aufzunehmen, die die Form des
Werkstücks beschreiben. Hierfür wird allerdings ein so
genannter messender Tastkopf benötigt, d. h. ein Tast
kopf der Meßwertgeber besitzt, die ein dem Betrag der
Tasterauslenkung in den Koordinatenrichtungen pro
portionales Signal abgeben.
"Scanning"-Verfahren unter Verwendung von mes
senden Tastköpfen sind an sich bereits bekannt und bei
spielsweise in der DE-PS 29 21 166 und der US-PS 47 69 763
beschrieben.
Bei dem in der DE 29 21 166 beschriebenen bekann
ten Verfahren wird der Tastkopf des Koordinatenmeß
gerätes nach dem Antasten des Werkstücks mit kon
stanter Geschwindigkeit entlang einer ersten, der soge
nannten Primärkoordinate verfahren bzw. gesteuert.
Gleichzeitig wird er durch ein Signal der Meßwertgeber
im Tastkopf entsprechend dei Tasterauslenkung in ei
ner zur Primärachse senkrechten, zweiten Richtung auf
konstanter Anlage mit dem Werkstück geregelt. Sobald
die Geschwindigkeit der Nachregelbewegung größer
wird als der gesteuerte Vorschub in der Primärkoordi
nate, werden die beiden Achsen miteinander vertauscht.
Auf diese Weise folgt der Tastkopf selbstätig Konturen
am Werkstück, die nicht vorbekannt sein müssen.
Auch das in der US-PS 47 69 763 beschriebene Ver
fahren erlaubt das selbstätige Abfahren unbekannter
Werkstückkonturen, indem dort der Absolutwert der
Abtastgeschwindigkeit und die gewünschte Tasteraus
lenkung vorgegeben werden und aus der gemessenen
Tasterauslenkung permanent die tangential zur Werk
stückoberfläche verlaufende Richtung der Abtastbewe
gung nachberechnet wird.
Es ist für beide bekannte Verfahren charakteristisch,
daß die Meßwertgeber des Tastkopfs in einen Regel
kreis eingebunden sind und die Vorschubrichtung ent
sprechend dieser Signale stets nachgeregelt wird. Aus
diesem Grunde sind beide Verfahren relativ langsam.
Aus der internationalen Patentanmeldung WO 90/07097
ist ein "Scanning"-Verfahren bekannt, mit dem
schnell eine Vielzahl von Meßpunkten an flächigen
Werkstückgeometrien aufgenommen werden sollen.
Hierzu ist der Taststift des Koordinatenmeßgerätes an
einem sogenannten "messenden Dreh-Schwenk-Ge
lenk" befestigt. Das Koordinatenmeßgerät verfährt das
Dreh-Schwenk-Gelenk mit konstanter Geschwindigkeit
auf einer Bahn mit einfacher Geometrie, beispielsweise
einer Geraden oder einem Kreis und gleichzeitig wird
der Taststift mit Hilfe der Antriebe des Dreh-Schwenk-
Gelenks im wesentlichen senkrecht zur Verfahrrichtung
mit konstanter Kraft an das Werkstück angelegt und in
eine spiralförmige oder oszillierende Bewegung ver
setzt. Mit diesem Verfahren können nur sehr wenige
Formelemente einer bestimmten vorgegebenen Geo
metrie vermessen werden. Auch ist es nicht möglich,
Formelemente in beliebiger räumlicher Orientierung
abzutasten, da das Dreh-Schwenk-Gelenk bereits eine
gewisse Vororientierung der Formelemente verlangt.
In VDI-Z 133 (1991), Nr. 9 - Septemper - S.
117-119 ist ein Verfahren zur Prüfung von Freiformflä
chen durch Kopplung von CAD und Meßtechnik be
schrieben. Bei diesem Verfahren werden die zu vermes
senden Punkte im CAD-System indiziert und wird an
schließend aus den CAD-Daten ein Meßdatenfile gene
riert, der zur automatischen Antastung der Meßpunkte
und zur Korrektur der Antastrichtung durch das Koor
dinatenmeßgerät dient. Mit diesem Verfahren werden
jedoch nur Einzelpunkte gemessen, es handelt sich nicht
um ein Scanning-Verfahren wie vorstehend ausgeführt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur kontinuierlichen Vermessung von Form
elementen beliebiger räumlicher Orientierung zu schaf
fen, das eine Vielzahl von Meßpunkten bei möglichst
kurzer Meßzeit aufzunehmen gestattet.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 bzw. 5
angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es
möglich ist, bedeutend schneller als bisher Formelemen
te wie z. B. Zylinderbohrungen, Paßflächen etc. an
Werkstücken zu vermessen, wenn deren Geometrie
form und deren Lage zumindest grob bekannt ist. Da
jedoch in der Koordinatenmeßtechnik ohnehin ein
Großteil der Meßaufgaben darin besteht, die Maßhal
tigkeit von Teilen innerhalb vorgegebener Toleranzen
zu überprüfen, sind die Sollwerte für die Lage und Geo
metrie (Kontur) der zu vermessenden Formelemente
meist bekannt. Demzufolge können mit der Erfindung
ein Großteil der in der Praxis vorkommenden Meßauf
gaben erheblich schneller gelöst werden als bisher.
Wegen der hohen erzielbaren Meßgeschwindigkeit
kann das Verfahren auch dort eingesetzt werden, wo
bisher lediglich Einzelpunktmessungen vorgenommen
wurden. Hier erreicht das neue Verfahren wegen der bei
gleicher Meßzeit sehr viel höheren Punktedichte eine
deutlich bessere Reproduzierbarkeit der Meßergebnis
se, weil "Ausreißerpunkte" ohne Bedeutung sind und die
Abhängigkeit von der Wahl "zufällig" gesetzter Antast
punkte wegfällt. Ebenfalls liefert das Verfahren auf
grund der hohen Punktedichte verbesserte Ergebnisse
bei Formmessungen wie Rundheit, Zylinderform, Eben
heit, Geradheit sowie bei Lagemessungen wie z. B. Posi
tion und Symmetrie von Formelementen. Es lassen sich
somit vom Rechner des Koordinatenmeßgerätes Ein
passungsrechnungen (Hüll- und Pferchelemente-Aus
wertung) durchführen, die z. B. bei der Beurteilung von
Rohteilen mit "rauher" Oberfläche wie Guß- und
Schmiedestücke erst funktionsgerechte Meßergebnisse
liefern.
Wesentlich für das Verfahren ist allerdings, daß die
Bahn, anhand der die Tastkugel entsprechend den Soll
werten gesteuert wird, innerhalb einer durch den Meß
bereich des Tastkopfes vorgegebenen Bandbreite von
ca. 2 mm mit der Ist-Geometrie des zu vermessenden
Objekts übereinstimmt, bzw. keine größeren Differen
zen auftreten. Es ist deshalb zweckmäßig, die Sollage
des zu vermessenden Formelements vor dem Abfahren
seiner Kontur durch Antasten weniger Punkte der Kon
tur zu verifizieren und die Bahndaten entsprechend dem
Ergebnis der Verifizierung bei Bedarf anzupassen. Hier
von kann allerdings dann abgegangen werden, wenn
während des Abfahrens der Kontur des Werkstücks die
Stellung des Tasters im Meßbereich des Tastkopfes
überwacht wird und ein kontinuierliches Auswandern
des Tasters in Richtung auf den Rand des Meßbereichs
durch Aufschalten einer Störgröße auf die Bahndaten
kompensiert wird, die einem konstanten Versatz in ent
gegengesetzter Richtung entspricht.
Um den Fehlereinfluß von Verbiegungen des Tast
stifts aufgrund unterschiedlicher Meßkräfte während
des Meßvorganges auszuschalten, ist es zweckmäßig,
den Betrag der resultierenden Meßkraft während des
Meßvorganges entweder konstant zu halten oder an
den Stellen, an denen Meßpunkte aufgenommen wer
den, zu ermitteln. Im letzteren Falle können aus Betrag
und Richtung der Gesamtmeßkraft Korrekturwerte be
rechnet werden, die die Tasterbiegung nach Betrag und
Richtung beschreiben und diese Korrekturwerte kön
nen bei der Berechnung der Ist-Kontur des Formele
ments mit berücksichtigt werden.
Da mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bedeu
tend schneller gemessen wird und demzufolge auch die
bewegten Maschinenteile sehr viel schneller verfahren
werden, können unter Umständen Fehler aufgrund der
dynamischen auf das gesamte Maschinengestell einwir
kenden Beschleunigungskräfte auftreten. Es ist deshalb
vorteilhaft, diese Beschleunigungskräfte und das zuvor
z. B. experimentell bestimmte oder anhand von Model
len berechnete Biegeverhalten der verfahrbaren Teile
des Koordinatenmeßgerätes in die Berechnung der Ist-
Kontur des Formelements mit einzubeziehen.
Das Verfahren ist nicht nur mit einem Tastkopf
durchführbar, der aktive Meßkraftgeneratoren enthält,
über die sich die Meßkraft, die der Taster auf das Werk
stück ausübt, für die Koordinatenrichtungen einstellen
läßt. Das Verfahren kann vielmehr auch mit einem mes
senden Tastkopf durchgeführt werden, der "passive" Fe
dern enthält, die eine der Auslenkung des Tasters pro
portionale Meßkraft in den Koordinatenrichtungen er
zeugen. Die auf das Werkstück ausgeübte Meßkraft läßt
sich in letzterem Falle anhand von Betrag und Richtung
der Auslenkung des Tasters bzw. Taststifts berechnen
und bei der Bestimmung der Tasterbiegung berücksich
tigen.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispie
len anhand der Fig. 1-7 der beigefügten Zeichnungen.
Hierbei sind
Fig. 1 ein Blockschaltbild, das wesentliche Teile der
Steuerung eines Koordinatenmeßgerätes zeigt, die nach
einer ersten Verfahrensvariante der Erfindung arbeitet;
Fig. 2 das Blockschaltbild eines zusätzlichen Funk
tionsmoduls für die Steuerung nach Fig. 1;
Fig. 3 eine vereinfachte schematische Darstellung des
Bahnverlaufs für die Tastkugel eines nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahrens scannenden Tastkopfes ent
lang einer Werkstückoberfläche;
Fig. 4 ein Blockschaltbild, das wesentliche Teile der
Steuerung eines Koordinatenmeßgerätes zeigt, die nach
einer zweiten Verfahrensvariante der Erfindung arbei
tet;
Fig. 5 ein Blockschaltbild, das wesentliche Teile der
Steuerung eines Koordinatenmeßgerätes zeigt, die nach
einer dritten Verfahrensvariante der Erfindung arbeitet;
Fig. 6 eine vereinfachte schematische Darstellung des
Bahnverlaufs für die Tastkugel eines nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahrens scannenden Tastkopfes ent
lang einer Werkstückoberfläche bei fein strukturierten
Oberflächen;
Fig. 7 eine vereinfachte schematische Darstellung des
Bahnverlaufs für die Tastkugel eines nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahrens scannenden Tastkopfes ent
lang einer Werkstückoberfläche bei größeren Abwei
chungen zwischen der Sollgeometrie und der Istgeome
trie des Werkstücks.
Die in Fig. 1 mit ihren wesentlichen Funktionsbau
gruppen beschriebene Steuerung eines Koordinaten
meßgerätes ist über die Empfangsschnittstelle (10) und
die Sendeschnittstelle (25) mit dem Auswerterechner (4)
des hier nicht in allen Einzelheiten dargestellten Koordi
natenmeßgerätes verbunden. Über die Eingangsschnitt
stelle (10) werden vom Rechner folgende Daten an die
Steuerung übergeben:
- a) Die Transformationsmatrix (T), die die Lage des Werkstückkoordinatensystems (WKS) im Maschi nenkoordinatensystem (MKS) des Koordinaten meßgerätes (KMG) beschreibt,
- b) der Vektor , der die Lage des Mittelpunkts der verwendeten Tastkugel im Maschinenkoordinaten system von einem Bezugspunkt am Tastkopf (2) des Koordinatenmeßgerätes beschreibt,
- c) der Betrag der gewünschte Vorschubgeschwin digkeit soll, mit dem das Werkstück abgescannt werden soll,
- d) Information über die gewünschte Betriebsart (B), sofern mehrere verschiedene Betriebsarten mög lich sind,
- e) der Wert der sogenannten "Eintauchtiefe" nach Betrag und Richtung, d. h. das Sollmaß der Taster auslenkung soll, mit der das zu vermessende Werkstück abgefahren werden soll.
Außerdem werden über die Eingangsschnittstelle (10)
die Informationen übergeben, die zur Beschreibung der
von der Tastkugel abzufahrenden Sollkontur erforder
lich sind. Das sind beispielsweise Punktefolge Pi (X, Y,
Z) Gleichzeitig können auch, soweit vorhanden, die den
einzelnen Punkten Pi (X, Y, Z) zugeordneten Normal
vektoren (Ni) auf die Oberfläche des zu vermessenden
Werkstücks (17) an dieser Stelle übergeben werden.
Das wichtigste Bauelement der Steuerung in Fig. 1
sind ein oder mehrere Mikroprozessoren. Demzufolge
sind einige der in Fig. 1 gezeichneten Funktionsbau
gruppen nicht in Hardware realisiert, sondern Teil der
Firmware dieser Mikroprozessoren. So verhält sich das
beispielsweise auch mit der auf die Empfangsschnittstel
le (10) folgende Funktionsbaugruppe (11) mit der Be
zeichnung "Sollwertaufbereitung, Transformation". Die
Funktionsbaugruppe (11) berechnet aus Steuerdaten
wie der Sollage der Tastkugel (7) für den Antastvorgang
soll, der gewünschten "Eintauchtiefe" soll, und den
Punkten Pi (X, Y, Z) der Sollkontur die Bahndaten, mit
denen die Tastkugel gegenüber dem Werkstück (17)
verfahren wird. Diese Bahndaten (Si) werden durch eine
Koordinatentransformation in das Steuersystem, d. h.
das Maschinenkoordinatensystem (MKS) übertragen.
Der Funktionsbaugruppe "Sollwertaufbereitung,
Transformation" ist die Funktionsbaugruppe (12)
"Stützpunktgenerator/Interpolation" nachgeschaltet. In
dieser Funktionsbaugruppe werden im steuereigenen
Systemtakt die aufbereiteten diskreten abzufahrenden
Bahnpunkte (Si) nach einem vorgegebenen Algorith
mus, beispielsweise linear oder nach einem Spline-Algo
rithmus, interpoliert und als Lagesollwerte Li an den
nachgeschalteten Lageregler (13) für die Antriebe der
drei Meßachsen des Koordinatenmeßgerätes überge
ben.
Der Stützpunktgenerator (12) empfängt außerdem di
rekt von der Eingangsschnittstelle (10) den Betrag der
gewünschten Vorschubgeschwindigkeit soll, mit der
das zu vermessende Werkstück abgefahren wird. Die im
Lageregler (13) erzeugten Lagesollwerte werden an
schließend analog gewandelt und als analoge Stellgrößen
(Xs, Ys, Zs) an die drei Antriebe für die X-, Y- und
Z-Achse des Koordinatenmeßgerätes übergeben. Der
einfacheren Darstellung halber sind in Fig. 1 die drei
Antriebe in einer Antriebsbaugruppe (14) zusammenge
faßt skizziert. Jeder der drei Antriebe des Koordinaten
meßgerätes besteht wie üblich aus einem Servoverstär
ker, einem Servomotor und den mechanischen An
triebsgliedern, mit deren Hilfe der Tastkopf (2) relativ
zum Werkstück (17) verfahren wird.
Ebenfalls an den Lageregler (13) angeschlossen sind
die mit (15) bezeichneten, den drei Meßachsen (X, Y, Z)
zugeordneten Wegmeßsysteme des Koordinatenmeß
gerätes und zwar über die Funktionsbaugruppe "Meß
werterfassung" (16). Die Meßsysteme des Koordinaten
meßgerätes bestehen wie üblich z. B. aus Maßstäben mit
einer Gitterteilung, den Abtastköpfen für das Lesen der
Maßstäbe und der nachgeordneten Elektronik für die
Signalaufbereitung, Interpolation und Vor-Rückwärts
zählung der von den Abtastköpfen gelieferten Signale.
Die Baugruppe (16) "Meßwerterfasung Koordinaten
meßgerät" besorgt die zyklische Erfassung der Positio
nen (Xm, Ym, Zm) des Tastkopfs im Maschinenkoordina
tensystem und in der Kopplung an den Lageregler (13)
wird der Positionsregelkreis für die drei Meßachsen des
Koordinatenmeßgerätes geschlossen.
Die von der Funktionsbaugruppe (16) gelieferten Po
sitionsmeßwerte (Xm, Ym, Zm) sind außerdem auf die
Ausgangs- bzw. Sendeschnittstelle (25) der Steuerung
gelegt und werden an den Rechner (4) rückgemeldet.
Die Steuerung nach Fig. 1 enthält ebenfalls die Elek
tronik zur Weiterverarbeitung der von den Meßwertge
bern im Tastkopf (2) abgegebenen Signale, die das Aus
lenken des Taststifts beim Kontakt der Tastkugel (7) mit
dem Werkstück (17) in den drei Raumrichtungen be
schreiben. Die entsprechende Funktionsbaugruppe ist
mit (18) bezeichnet. Die von diesen Meßwertgebern
kommenden und aufbereiteten analogen Lagesignale
werden in der Funktionsbaugruppe (19) in Digitalwerte
gewandelt. Diese digitalen Ausgangswerte (XT, YT, ZT)
sind ebenfalls auf die Sendeschnittstelle (25) gelegt und
werden vom Rechner (4) zur Berechnung des Meßer
gebnisses benötigt. Gleichzeitig ist das digitale Signal
betreffend die Tasterauslenkung einer Funktionsbau
gruppe (20) "Überwachung und Fehlerbehandlung" zu
geführt. Diese Funktionsbaugruppe (20) vergleicht die
tatsächliche Tasterauslenkung (XT, YT, ZT) mit der vor
gewählten Eintauchtiefe soll und löst beim Verlassen
des zulässigen Bereiches (MR) der Tasterauslenkung ei
ne Meldung an den Auswerterechner (4) aus. Gleichzei
tig meldet die Funktionsbaugruppe (20) die Meßbe
reichsüberschreitung an den Stützpunktgenerator (12),
damit dieser den Abtastvorgang abbricht und die Ma
schinenantriebe stillsetzt.
Die Steuerung nach Fig. 1 enthält außerdem die An
triebe für die Auslenkung des Taststifts im Tastkopf. Die
Antriebe für den Taststift im Tastkopf bestehen aus
Kraftgeneratoren wie z. B. Linearmotoren oder Tauch
spulenmagnete, die den Taststift auf ein vorgegebenes
Signal hin in den drei Raumrichtungen X, Y und Z aus
lenken. Die entsprechende Funktionsbaugruppe (23)
"Antriebe Tastkopf" erhält ihre Stellgröße von der
Funktionsbaugruppe (22) "Kraftregler". In der hier ge
wählten Betriebsart stellt der Kraftregler (22) eine der
Auslenkung des Taststifts proportionale Gegenkraft
ein. Da die in den Kraftregler implementierte Kraft-
Wegkennlinie eine Gerätekonstante ist, ist über das
Ausgangssignal der Baugruppe (19) auch die momenta
ne auf das Werkstück ausgeübte Meßkraft bekannt und
kann vom Rechner (4) zur Berechnung der Korrektur
werte benutzt werden, die eine Durchbiegung des Tast
stifts unter der eingestellten Meßkraft kompensieren.
Letztere Funktion kann jedoch auch in die Steuerung
selbst integriert sein. In diesem Falle ist das Blockschalt
bild der Steuerung, um die in Fig. 2 dargestellten Kom
ponenten zu ergänzen. Von der Empfangsschnittstelle
(10) werden dann an eine Funktionsbaugruppe (26) "Bie
gekorrektur" der Steuerung zusätzlich die Parameter
(bi) übergeben, die das Biegeverhalten der gewählten
Taststiftkonfiguration beschreiben.
In der in Fig. 2 dargestellten Variante werden im Ver
gleich zu der Variante nach Fig. 1 der Sendeschnittstelle
(25) die um die Biegung korrigierten Daten der Taststift
auslenkung (Xc, Yc, Zc) nicht separat übergeben, son
dern an der mit (28) bezeichneten Stelle den Lage-Ist
werten (Xm, Ym, Zm) des Tastkopfs hinzugerechnet, die
von der Baugruppe (16) "Meßwerterfassung Koordina
tenmeßgerät" ausgegeben werden. Nach Addition der
korrigierten Tasterdaten und der Lage-Istwerte liegen
die Positionen des Tastkugelmittelpunkts im Maschi
nenkoordinatensystem vor. Deshalb enthält die Steue
rung in dieser Variante eine weitere Funktionsbaugrup
pe (27) "Transformation" von der die Ist-Daten vom
Maschinenkoordinatensystem (MKS) ins Werkstückko
ordinatensystem (WKS) transformiert werden. Von der
Funktionsbaugruppe (27) werden dann die Mittelpunkt
skoordinaten der Tastkugel an die Sendeschnittstelle
(25) übergeben. Die Sendeschnittstelle (25) enthält den
Meßwertspeicher der Steuerung, der die erfaßten Da
ten puffert, bis sie vom Auswerterechner (4) abgeholt
und dort weiterverarbeitet werden. Hier können bei
spielsweise 250 Meßwerte pro Sekunde gespeichert
werden.
Die Arbeitsweise der vorstehend anhand von Fig. 1
und 2 beschriebenen Steuerung wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die schematische Darstellung nach
Fig. 3 erläutert:
Nach der Übergabe der im Zusammenhang mit der
Eingangsschnittstelle (10) beschriebenen Daten vom
Rechner (4) an die Steuerung werden von der Funk
tionsbaugruppe (11) mehrere vorbereitende Berechnun
gen durchgeführt. Beispielsweise prüft die Funktions
baugruppe (11) erst, ob die vorgegebene Eintauchtiefe,
d. h. der Sollwert soll der Tasterauslenkung durch
eine Parallelverschiebung der Sollkurve in Richtung der
vorgegebenen Eintauchrichtung (Tasterauslenkung) im
zulässigen Bereich (MR) für die Tasterauslenkung ge
halten werden kann. Bei flach gekrümmten Konturen
des Werkstücks ist das möglich. In diesem Falle werden
die Punkte Pi (X, Y, Z) der Sollkontur vom Werkstück
koordinatensystem (WKS) ins Maschinenkoordinaten
system (MKS) transformiert und anschließend an den
Stützpunktgenerator (12) übergeben.
Läßt sich die Eintauchtiefe durch Parallelverschie
bung der Bahn nicht im zulässigen Bereich (MR) halten,
so muß eine äquidistante Bahn erzeugt werden. Dazu
wird entweder zu jedem Punkt der Fläche des Werk
stücks der Normalenvektor benötigt. Diesen erhält
die Funktionsbaugruppe (11) ebenfalls über die Ein
gangsschnittstelle (10) vom Rechner (4). Alternativ hier
zu ist es möglich, die Funktionsbaugruppe (11) so zu
programmieren, daß sie selbst aus jeweils drei benach
barten Punkten Pi (X, Y, Z) einen Vektor berechnet, der
die Winkelhalbierende des aus den drei benachbarten
Punkten aufgespannten Dreiecks bildet und in der aus
den drei Punkten aufgespannten Ebene liegt. Der erste
Richtungsvektor kann berechnet werden, wenn
drei aufeinanderfolgende Punkte (P1, P2, P3) bekannt
sind. Weiterhin kann der erste Stützpunkt (S1) im Ma
schinenkoordinatensystem mit Hilfe des Sollwertes
soll für die Eintauchtiefe berechnet werden. Diese ma
thematischen und logischen Operationen führt die
Funktionsbaugruppe "Sollwertaufbereitung, Transfor
mation" (11) für alle übergebenen Punkte Pi (X, Y, Z)
durch und gibt die so gewonnenen Bahndaten (Si) an
den Stütztpunktgenerator (12).
In der vorstehend beschriebenen Betriebsart ist der
Kraftregelkreis des Tastkopfes (2) über die Funktions
baugruppen (18, 19, 22 und 23) geschlossen. Der Stütz
punktgenerator (12) beginnt nun Stützpunkte (Li) von
der momentanen Ist-Position (So) des Tastkopfs irgend
wo außerhalb des Werkstücks (17) bis zur ersten Soll-
Position (S1) der auf dem Werkstück (17) abzufahren
den Bahn interpolierend zu berechnen. Dies geschieht
nach folgenden drei Regeln:
- a) die Verbindung der beiden Punkte (S0), (S1) also der Ist-Position zur ersten Soll-Position erfolgt durch eine Gerade,
- b) die Abfolge der Stützpunkte (L1-L9) wird so gewählt, daß für jeden Zyklus des Maschinentakts ein Punkt vorliegt,
- c) die Entfernung zwischen den Punkten (Li) wächst stetig an und zwar einer Funktion folgend, die von der Steuerung als "Beschleunigungsfunktion" vor gegeben ist.
Anschließend gibt der Stützpunktgenerator (12) die
Stützpunkte als Lagesollwerte (Li) an den Lagerregler
(13) weiter, der zusammen mit den Antrieben (14), den
Meßsystemen (15) der Meßachsen des Koordinaten
meßgerätes und der Funktionsbaugruppe Meßwerter
fassung (16) den Lageregelkreis des Koordinatenmeß
gerätes bildet. Hierdurch wird die Tastkugel (7) auf den
Punkt (S1) an dem zu vermessenden Werkstück (17) hin
verfahren, von dem an der Scanning-Vorgang gestartet
wird. Hierbei legt sich die Tastkugel (7) am auslenkba
ren Taststifts des Tastkopfes so an das Werkstück (17)
an, daß die Tasterauslenkung der vorgewählten "Ein
tauchtiefe" soll entspricht.
Während des nun folgenden eigentlichen Meßvor
ganges fährt die Tastkugel (7) die vorberechnete Bahn
auf der Werkstückoberfläche ab, wobei sie in dauern
dem Kontakt mit der Werkstückoberfläche bleibt. Die
Position der Tastkugel (7), die sich zusammensetzt aus
der Position des Tastkopfes (2) und der Auslenkung des
Taststifts, an dem die Tastkugel (7) befestigt ist, werden
durch die Meßsysteme (15) und (18) laufend erfaßt und
über die Sendschnittstelle (25) an den Rechner (4) des
Koordinatenmeßgerätes weitergegeben. Aus diesen
Werten berechnet der Rechner dann die Ist-Kontur des
abgefahrenen Formelementes am Werkstück (17) bzw.
Kenngrößen des Formelementes wie Mittelpunktslage,
Durchmesser etc. bei Bohrungen.
Beim Scannen der Werkstückoberfläche über größe
re Bereiche hinweg kann nun der Fall eintreten, daß
infolge von Abweichungen zwischen der Sollgeometrie
und der Ist-Geometrie des Werkstücks die Tasteraus
lenkung ist vorgegebene maximale Grenzen (MR) für
die Tasterauslenkung erreicht und überschreiten würde.
Dieser Fall ist in Fig. 7 dargestellt. Dort ist die an der
Werkstückoberfläche anliegende Tastkugel mit (7) be
zeichnet und die für sie vorgegebene Sollbahn ist durch
den zwischen den gestrichenen Linien verlaufenden Be
reich MR repräsentiert der gleichzeitig die vorgegebe
nen Grenzen der zulässigen Tasterauslenkung kenntlich
macht. Die Bahn (K), die jedoch der Mittelpunkt der
Tastkugel (7) aufgrund der Ist-Geometrie des Werk
stück (17) zurücklegt, verläuft anfangs innerhalb der
vorgegebenen Grenzen der Tasterauslenkung, nähert
sich hierbei jedoch immer mehr der Grenze der maxi
mal zulässigen Tasterauslenkung und erreicht diese an
der Stelle, die mit dem Pfeil A bezeichnet ist.
Im Ausführungs
beispiel nach Fig. 4 ist deswegen
eine Funktionsbaugruppe (120) "Bahn
korrektur" vorgesehen, von der die gesteuerte Sollbahn
korrigiert wird. Hierbei veranlaßt die Funktionsbau
gruppe (120) den Stützpunktgenerator (12) die berech
nete Sollbahn, auf der die Tastkugel gesteuert wird,
durch Aufschalten einer Störgröße um einen konstanten
Betrag ΔS von der Werkstückoberfläche wegzuverset
zen. Anschließend befindet sich die Tasterauslenkung
wieder im zulässigen Bereich und der Scan-Vorgang
wird fortgesetzt.
Die übrigen Baugruppen im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 sind im Vergleich zu dem in Fig. 1 gleichge
blieben und werden mit Ausnahme des Kraftreglers (22)
an dieser Stelle deshalb nicht nochmals erläutert.
Der Kraftregler (22) enthält für jede der drei An
triebsrichtungen für die Tasterauslenkung eine ge
schlossene Regelschleife, von der die Proportionalität
zwischen der vom Antrieb (23) eingestellten Kraft ()
und der Tasterauslenkung ist hergestellt wird. Die
Kennlinien werden für alle drei Raumrichtungen so ein
gestellt, daß sich um die Taster-Nullage Kugelschalen
gleicher Kraft ergeben. Damit können bei bekannter
Tasterauslenkung ist mit Hilfe der sich aus der Kennli
nie ergebenden Federkonstante F/A (= Gerätekon
stante) auch die für die Tasterbiegungskorrektur einzu
setzenden Kräfte ist direkt berechnet werden. Die
Symmetrie der Kennlinien in den drei Achsen kann
durch Scannen eines Rundheitsnormales, z. B. eines
Lehrringes im Sinne eines Kreisformtestes geprüft wer
den. Die Eingabe der Gerätekonstante F/A erfolgt bei
spielsweise mit Hilfe eines programmierbaren Digital-
Analog-Wandlers (124).
Bei der beschriebenen Variante der Meßkraftauf
schaltung steht für Tasterauslenkungen während des
Abfahrens der vorgegebenen Sollkontur auf jeden Fall
weniger als der halbe Meßbereich des Tastkopfs (2) zur
Verfügung, da der Taststift nicht in Richtung auf das
Werkstück vorausgelenkt werden kann. Letzteres ist
allerdings bei der im Zusammenhang mit Fig. 5 später
noch beschriebenen Ausführungsform der Fall.
An dieser Stelle soll noch erwähnt werden, daß es
auch möglich ist, anstelle von aktiven Antrieben (23) im
Tastkopf (2) passive Federn zu verwenden, bzw. einen
entsprechend aufgebauten Tastkopf im Zusammenhang
mit der beschriebenen Steuerung zu betreiben. In dem
Falle stellt sich die gewünschte Meßkraft () infolge der
aktuellen Taststiftauslenkung ist selbstätig ein und auf
den Kraftregler (22) kann ebenfalls verzichtet werden.
Ein weiteres, im Vergleich zu Fig. 1 leicht abgewan
deltes Ausführungsbeispiel für die Steuerung ist in
Fig. 5 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel wird
davon ausgegangen, daß die Werkstückgeometrie durch
Punktefolgen (Pi) und Schnittebenen (E) beschrieben
werden kann. In diesem Falle ist es möglich, die Meß
richtung, d. h. die Richtung in der der Taststift bei Anla
ge mit dem Werkstück ausgelenkt wird, durch einen
Vektor (E) zu beschreiben, der in der Schnittebene
liegt und senkrecht zur Vorschubrichtung auf die Werk
stückoberfläche gerichtet ist. Für diesen Fall besitzt das
Ausführungsbeispiels nach Fig. 5 eine Funktionsbau
gruppe (121) für die Berechnung des Sollkraft-Vektors
soll aus den von der Empfangsschnittstelle (10) emp
fangenen Daten, von denen die Lage der Meßrichtung,
d. h. der Schnittebene (E) beschrieben wird. Die Funk
tionsbaugruppe (121) ist ebenfalls an die Baugruppe (19)
angeschlossen und bekommt von dort die Ist-Lage der
Tasterauslenkung (XT, YT, ZT) rückgemeldet.
Anstelle des Kraftreglers (22) im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1, der die auf die Antriebe (23) für den Taststift
im Tastkopf (2) aufzuschaltende Meßkraft aus der kon
stanten Kraft/Wegkennlinie berechnet, ist im Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 5 eine Funktionsbaugruppe
(122) vorgesehen, von der die Antriebe (23) im Tastkopf
entsprechend dem von der Funktionsbaugruppe (121)
berechneten Meßkraft-Vektor soll, d. h. mit der von
der Empfangsschnittstelle (10) empfangenen vorge
wählten Meßkraft soll in der aus der Schnittebene (E)
berechneten Richtung angesteuert werden.
Um sicherzustellen, daß die Tasterauslenkung ist in
der Schnittebene (E), d. h. der vorgegebenen Meßrich
tung bleibt, wird durch die Funktionsbaugruppe (121)
die Auslenkung des Taststifts in andere als die für den
Sollkraft-Vektor soll berechnete Richtungen elektro
nisch geklemmt, d. h. bei Tasterauslenkungen in diese
Richtungen werden die Antriebe (23) im Tastkopf (2)
mit hohen Rückstellkräften beaufschlagt. Hierdurch
kann bei Werkstückkonturen mit "Hanglage", d. h. dort,
wo die Schnittebene (E) der Meßrichtung nicht senk
recht auf der Werkstückoberfläche steht, die gewünsch
te Bahn der Tastkugel (7) auf der Werkstückoberfläche
gut eingehalten werden, ohne daß unzulässig große
Kräfte auftreten wie es der Fall wäre, wenn der Taststift
in bestimmten Richtungen (X, Y, Z) mechanisch ge
klemmt wäre.
Da bei diesem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 die
Meßkraft () über den vollen Auslenkungsbereich des
Taststifts in Meßrichtung konstant bleibt, somit der zu
lässige Meßbereich (MR) für die Tasterauslenkung voll
ausgenutzt wird, kann der Tastkopf (2) mit höheren Vor
schubgeschwindigkeiten an der Werkstückkontur ent
langgefahren werden, verglichen mit dem in Fig. 1 dar
gestellten Ausführungsbeispiel.
Es ist deshalb auch möglich, wie in Fig. 6 dargestellt
detailliertere Geometrien der Werkstückoberfläche ab
zufahren, ohne daß diese detaillierten Geometrien
selbst als Sollbahnen vorgegeben werden müssen, ent
lang der der Tastkopf in den drei Maschinenachsen des
Koordinatenmeßgerätes verfahren wird. Vielmehr kann
für die Sollbahn (K) ein Ausgleichselement, beispiels
weise eine Gerade (G) vorgegeben werden, wenn die
Abweichungen der Ist-Geometrie zu diesem Aus
gleichselement innerhalb des zulässigen Arbeits- bzw.
Meßbereiches (MR) für die Taststiftauslenkung liegen.
Da die Feinbewegungen dann ausschließlich vom Tast
stift durchgeführt werden und dessen Dynamik gewöhn
lich besser ist als die der beweglichen Massen des Koor
dinatenmeßgerätes, können dann bedeutend höhere
Vorschubgeschwindigkeiten erzielt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Messung von Formelementen beliebiger
räumlicher Orientierung an Werkstücken (17) auf einem
Koordinatenmeßgerät mit einem messenden Tastkopf (2), der
- - Meßsysteme (18) besitzt, die den Betrag der Tasterauslenkung (ist) in den Koordinatenrichtungen (X', Y', Z') angeben
- - Meßkraftgeneratoren (23) enthält, über die sich die Meßkraft (), die der Taster auf das Werkstück (17) ausübt, für die Koordinatenrichtungen (X', Y', Z') einstellen läßt, oder Federn enthält, die eine der Auslenkung des Tasters proportionale Meßkraft in den Koordinatenrichtungen erzeugen,
- - vom Rechner (4) des Koordinatenmeßgerätes werden an die Steuerung des Koordinatenmeßgerätes Daten Pi (X, Y, Z) übergeben, die die Sollage und die Sollkontur des zu vermessenden Formelements beschreiben,
- - aus den Daten leitet die Steuerung Bahndaten (Li) ab, entlang der sie den Tastkopf des Koordinatenmeßgerätes so gegenüber der Sollkontur versetzt verfährt, daß die Tastkugel (7) am Taster in Anlage mit dem Werkstück (17) und die Tasterauslenkung (ist) im zulässigen Meßbereich (MR) des Tastkopfs (2) bleibt,
- - die Steuerung stellt die Kräfte der einzelnen Meßkraftgeneratoren (23) oder eine vorgegebene Tasterauslenkung (soll) entsprechend der Sollkontur so ein, daß die resultierende Gesamtmeßkraft (soll) an jeder Stelle auf die Sollkontur gerichtet ist,
- - während des Meßvorganges wird die Stellung des Tasters im Meßbereich (MR) des Tastkopfes (2) überwacht und ein kontinuierliches Auswandern des Tasters in Richtung auf den Rand des Meßbereichs (MR) durch Aufschalten einer Störgröße auf die Bahndaten kompensiert, die einem konstanten Versatz (ΔS) in entgegengesetzter Richtung entspricht,
- - aus den Signalen der Meßwertgeber (18) werden die Abweichungen der Ist-Kontur des Formelements von der Sollkontur oder Kenngrößen wie Mittelpunktslage und Durchmesser des Formelements berechnet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus
den für jeden Meßpunkt bekannten Werten für Betrag und
Richtung der Gesamtmeßkraft (ist) oder der
Tasterauslenkung (ist) Korrekturwerte berechnet werden,
die die Tasterbiegung nach Betrag und Richtung
beschreiben, und daß diese Korrekturwerte (XC, YC, ZC) bei
der Berechnung der Ist-Kontur (XG, YG, ZG) des
Formelements mit berücksichtigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Betrag der resultierenden Meßkraft () während des
Meßvorganges konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
während des Meßvorgangs auftretetenden dynamischen
Beschleunigungskräfte und das Biegeverhalten der
verfahrbaren Teile des Koordinatenmeßgerätes bei der
Berechnung der Ist-Kontur des Formelements aus den
Signalen der Meßwertgeber (18) des Tastkopfes (2) mit
berücksichtigt werden.
5. Koordinatenmeßgerät mit einer Steuerung, die folgende
Funktionsbaugruppen enthält:
- - Lageregler (13) für die Antriebe (14) des Koordinatenmeßgerätes in den Meßachsen (X, Y, Z),
- - Meßwerterfassungseinrichtungen (16) für die von den Wegmeßsystemen (15) in den Meßachsen gelieferten Signale,
- - Meßwerterfassungseinrichtungen (19) für die von Meßwertgebern (18) im Tastkopf kommenden Signale entsprechend der Auslenkung des Taststifts im Tastkopf (2),
- - eine Funktionsbaugruppe (11), die aus vom Rechner (4) übergebenen Daten Pi (X, Y, Z), von denen die Sollform des zu vermessenden Werkstücks (17) beschrieben wird, die vom Tastkopf (2) während eines Meßvorganges abzufahrende Bahn (Si) berechnet, wobei diese Bahn gegenüber der Sollform des Werkstücks so versetzt ist, daß die Tastkugel (7) am Taststift in Anlage mit dem Werkstück und die Tasterauslenkung (ist) im zulässigen Meßbereich (MR) des Tastkopfs (2) bleibt,
- - einem Interpolator, der aus den Bahnpunkten (Si) die Lagesollwerte (Li) für den Lageregler berechnet,
- - eine Funktionsbaugruppe (120), die während des Meßvorganges die Stellung des Tasters im Meßbereich (MR) des Tastkopfes überwacht und die zur Kompensation des kontinuierlichen Auswanderns des Tasters in Richtung auf den Rand des Meßbereichs (MR) das Aufschalten einer Störgröße auf die Bahndaten veranlaßt, die einem konstanten Versatz (ΔS) in entgegengesetzter Richtung entspricht.
6. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 5, wobei die Steuerung
ferner enthält:
- - eine Funktionsbaugruppe zur Berechnung der Taststiftbiegung aus der Meßkraft (ist) oder der dazu proportionalen Taststiftauslenkung (ist).
7. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 5, wobei die Steuerung
ferner enthält:
- - Kraftregler (20) zur Einstellung der von Kraftgeneratoren im Tastkopf (2) des Koordinatenmeßgerätes auf das Werkstück (17) ausgeübten Meßkraft.
8. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 5, wobei der
Tastkopf (2) des Koordinatenmeßgerätes eine Einrichtung
(121) enthält, mit der sich der Taster bezüglich der
Auslenkung in vorwählbaren Koordinatenrichtungen
elektronisch klemmen läßt.
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