DE4210823A1 - Verfahren für ein zukünftiges Mikrowellen-Landesystem für eine nicht kooperative Umgebung (bistatisches raumgestütztes Radarsystem) - Google Patents
Verfahren für ein zukünftiges Mikrowellen-Landesystem für eine nicht kooperative Umgebung (bistatisches raumgestütztes Radarsystem)Info
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Description
Mitteleuropa sieht sich heute mit einer dramatisch ansteigenden Dichte des zivilen und militäri
schen Flugverkehrs konfrontiert. Dabei gibt es diverse Anzeichen dafür, daß der heute und in
nächster Zukunft geplante Ausbau der Systeme zur Flugüberwachung und Flugsicherung aus
finanziellen Gründen mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten wird.
Ein Schlüsselelement im Bereich der Flugsicherung und des Flugverkehrsmanagements ist die
präzise Navigation der Flugzeuge in der Landephase, die die kritischste Phase eines Fluges
darstellt. Diese wird heute auf der Basis des Instrumenten-Landesystems ILS durchgeführt. Auf
einigen wenigen Flughäfen wird dafür bereits das Mikrowellen-Landesystem MLS benützt. Die
ses letztere ermöglicht eine sehr hohe Navigationsgenauigkeit unter beinahe allen Wetterbe
dingungen, benötigt aber sehr teure Bodenanlagen auf den Flughäfen. Es sind daher bis jetzt
nur sehr wenige europäische Flughäfen damit ausgerüstet.
In dieser Patentschrift wird ein neues Verfahren zu einem Mikrowellen-Landesystem beschrie
ben, welches in vorzüglicher Weise die Vorteile satellitengetragener Radarsysteme und Flug
zeugradars vereinigt. Es verwendet einen Radarsender auf einem Satelliten, der durch seine
Ausleuchteigenschaften viele Flughäfen gleichzeitig bedient und Radarempfänger in Flugzeu
gen, die die Bodenechos des Satellitenradarsignals empfangen und diese zu Zwecken ihrer
Navigation auswerten. Satellitensender und Flugzeugempfänger bilden dabei ein bistatisches
Radarsystem. Dieses Verfahren basiert auf der Verwendung von Mikrowellensignalen und kann
daher unabhängig von Wetter und Tageslicht betrieben werden. Es sind für dieses Verfahren
keinerlei aktive elektrotechnische Anlagen auf den Flughäfen erforderlich. Neben einer hoch
genauen Flugführung bei Anflug und Start kann dieses Verfahren auch die Navigation auf den
Rollwegen unterstützen. Im weiteren wird für dieses Verfahren die Abkürzung "GILS" (Ground
Independent Landing System) verwendet.
Technologisch ist heutzutage vieles machbar in den Bereichen Mikrowellen, Mikroelektronik
und Signalverarbeitung. Die Nutzung dieser Technologien, u. a. in der zivilen Luftfahrt, scheitert
meist an den hohen Kosten solcher Systeme. Das MLS ist ein gutes Beispiel dafür. Internatio
nale Organisationen wie z. B. die ICAO versuchen durch neue Standards, Vorschriften und
Empfehlungen die Einführung neuer Systeme zu erzwingen und dadurch trotz steigender Luftverkehrsdichte
die Sicherheit im Zivilflugverkehr zu erhöhen, aber die Luftflotten und die Flug
häfen sind aus Gründen kommerziellen Kostendrucks zum großen Teil nicht in der Lage diesen
Empfehlungen zu folgen. Dies gilt ganz besonders für Flughäfen in Ländern mit niedrigem Le
bensstandard.
Das hier beschriebene Verfahren erfüllt die Anforderungen des Flugverkehrs der Zukunft. Es
reduziert die Beschaffungs- und Betriebskosten für die Flughäfen auf ein Minimum und erlaubt,
bei Einsatz modernster Signalprozessoren und integrierter Mikrowellenschaltungen unter Be
rücksichtigung sehr hoher Stückzahlen, die Kosten für die Anlagen im Flugzeug in Grenzen zu
halten. Durch die Benutzung von Transpondern herkömmlicher Fernseh- oder Kommunikati
onssatelliten als Radarbeleuchtungssender können auch die Kosten für das Raumsegment
sehr gering gehalten werden.
GILS ist ein bistatisches Radarsystem mit einem satellitengetragenen Sender und Empfängern
in Flugzeugen. Das vom Satelliten kommende Beleuchtungssignal wird an der Erdoberfläche
von natürlichen und künstlichen Objekten mehr oder weniger stark reflektiert. Diese Objekte
können der natürliche Bewuchs, die Bebauung und sonstiges wie z. B. Fahrzeuge, Flugzeuge,
Personen etc. sein. Die Flugzeuge empfangen diese Reflexionen und korrelieren sie mit dem
ursprünglichen Satellitensignal (Referenzsignal!), welches sie auf ihrer Oberseite direkt emp
fangen. Dabei unterscheiden sie mittels der Empfangsantenne für das Reflexionssignal aus
welcher Richtung die jeweilige Reflexion empfangen wird. Reflexionen aus der Anflugrichtung
liefern ein Radarbild des angeflogenen Terrains. Reflexionen aus dem Gebiet senkrecht unter
halb des Flugzeugs liefern Informationen über die Flughöhe über Grund. Reflexionen aus
anderen Raumsektoren um das Flugzeug herum zeigen an, ob und mit welcher Geschwindig
keit sich dem Flugzeug ein anderes Flugobjekt nähert.
GILS ist ein Navigationsverfahren für Start und Landung. Die Streckennavigation sollte dabei
von einem raumgestützten System wie z B. GPS oder GLONAS übernommen werden.
Abb. 1 zeigt die generelle Systemgeometrie eines GILS. Der Sender sitzt üblicherweise auf ei
nem Fernseh- oder Kommunikationssatelliten in geostationärem oder geosynchronem Orbit. Er
beleuchtet die Erdoberfläche kontinuierlich mit einem radarähnlichen Mikrowellensignal. Ein
Teil der Signalenergie wird von der Erdoberfläche wieder zurück in die Luft reflektiert. Die
Stärke der Reflexion hängt jeweils ab von der Beschaffenheit (Reflexionskoeffizent) der reflek
tierenden Objekte wie z B. Bewuchs, Straßen, Häuser, Landebahnen, Autos, Flugzeuge am
Boden und so weiter. Die GILS Flugzeugempfänger empfangen diese Signale und setzen sie in
Informationen und/oder Radarbilder um.
Bei den heute üblichen Abstrahlleistungen dieser Satelliten und den üblichen Reflexionskoeffi
zienten von Flughafenterrain liegen die empfangenen Reflexionssignale deutlich unterhalb des
Systemrauschens der Empfangsanlage. Durch die bereits angeführte Korrelation der Reflexi
onssignale mit dem direkt empfangenen Satellitensignal werden die Reflexionssignale deutlich
aus dem Rauschen hervorgeholt. Bei dieser Korrelation müssen die jeweiligen unterschiedli
chen Dopplerverschiebungen in Reflexions- und Direktsignal kompensiert werden. Für diese
Kompensation müssen die Position und der Flugvektor des Flugzeugs hinreichend genau be
kannt sein. Diese Daten werden aus der Flugnavigation durch Systeme wie GPS und/oder
GLONAS gewonnen.
Das generelle Blockschaltbild eines GILS-Empfängers ist in Abb. 2 dargestellt. Die Reflexionssi
gnale werden über die Radar-Pfad-Antenne (RPA) empfangen, die im Falle des Vorraussicht-
Betriebsmodes aus einer Viel- oder Schwenkkeulenantenne, in den Fällen des Höhenmeßmo
des und des Antikollisionsmodes (Raumüberwachung) aus einer oder mehrerer einfacher Fest
keulenantennen besteht. Die Signale werden in einem rauscharmen Verstärker (LNA) in der
Leistung angehoben und in einem Mischer/Umsetzer (MDC) frequenzmäßig ins Basisband um
gesetzt. In letzterem wird die Dopplerverschiebung, die das Reflexionssignal durch die Eigen
bewegung von Satellit und Flugzeug erfahren hat, kompensiert. Diese Kompensation wird
durch eine Änderung der Mischer-Referenzfrequenz herbeigeführt, welche vom Mutteroszillator
(MO) kommend im Dopplerkompensator (DFG) modifiziert und an den Mischer weitergeleitet
wird. Die Stellgröße der Kompensation wird in der Radar-Kontrolleinheit (RCU) ermittelt, die mit
dem GPS/GLONAS-Empfänger verbunden ist. Nach dieser Frequenzkompensation wird in der
GSU der mittlere Signalpegel normiert und das Signal der Korrelationseinheit (CDU) zugeführt,
in der es mit dem aufbereiteten direkt empfangenen Satellitensignal korreliert und dadurch de
tektiert wird.
Dieses direkt empfangene Referenzsignal wurde von der Empfangsantenne (DPA) an der
Oberseite des Flugzeugs auch über einen rauscharmen Vorverstärker (LNA) geleitet und in
ähnlicher Weise dopplerkompensiert. Danach wurde es in einer variablen Verzögerungsleitung
(VDL) zeitlich so verzögert, daß es nach Pegelnormierung (GSU) annähernd gleichzeitig mit
dem entsprechenden Reflexionssignal am Korrelator eintrifft. Dies ist nötig, da das Reflexions
signal durch den Umweg über die Erdoberfläche länger vom Satellit und Flugzeug unterwegs
ist, als das Referenzsignal.
Nach der Korrelation/Detektion werden mehrere subsequente Signale integriert (IU) um die Si
gnalqualität nochmals zu verbessern (z. B. Reduktion statistischer Signalfluktuationen). Das
Ausgangssignal des Integrators wird digitalisiert (ADC) und der Kontrolleinheit (RCU) zugeführt,
die daraus die gewünschten Bilder und sonstigen Informationen erzeugt, diese einerseits den
Piloten in optischer und akustischer Form anzeigt und andererseits für spätere Weiterverwen
dung im Datenspeicher (DSU) ablegt. In der RCU sind in jedem Augenblick alle Informationen
über Flugzeugposition, -lage, GILS-Status, Signalfrequenzen, -pegel, Antennen- und Strah
lungskeulenausrichtung, sowie aktuelle Satellitenposition vorhanden und abrufbar.
Geht man von einer gegebenen Leistungsdichte p auf der Erdoberfläche aus, so kann die
Empfangsleistung PR wie folgt berechnet werden [Ref. 2]:
mit dem GILS-Empfangsantennengewinn GR, dem bistatischen Rückstreuquerschnitt ρb, dem
Integrationsgewinn Gi, der Wellenlänge λ, der Flughöhe A und den Verlustfaktoren Lp für
Ausbreitung und Ls für System.
In Ref. 6 und 7 ist gezeigt, daß die Empfangsleistung für ein bistatisches System dieser Art nicht
von Antennengewinn und Flughöhe abhängt. Dies führt zu
mit σ0b als normiertem Rückstreukoeffizienten. Führt man das "Zeit-Bandbreite-Produkt"
(Ti·Bs) ein, so wird Gl. 2 zu
mit der Signalleistung S und der Bandbreite Bs. Die Rauschleistung N des Systems ist definiert
als
N = kT0 · FR · Bs
mit der Boltzmannkonstante k, der Systemtemperatur T0 und der Empfängerrauschzahl FR.
Das Signal-zu-Rausch-Verhältnis für beispielsweise den Höhenmeßmode erhält man aus Gl. 3
und 4:
Für den Voraussicht-Betriebsmode ist folgende Gleichung anzuwenden:
wobei gilt:
Dabei ist AF die effektive Antennenfläche, GF der Antennengewinn, DF die Entfernung zwi
schen Reflexionsfläche und Flugzeug und ρb der bistatische Radarrückstreuquerschnitt.
In speziellen Fällen kann es vorkommen, daß sich die Landebahn im Radarbild nicht stark ge
nug von der Umgebung abhebt. Dann kann die Landebahn durch kleine passive Radarreflekto
ren (AR) markiert werden, die entlang ihrer Begrenzung aufgestellt sind. Der Rückstreuquer
schnitt solch eines ARs, der ev. aus einer ebenen Metallplatte besteht, kann wie folgt abge
schätzt werden:
AM ist die Plattenfläche, βM der Winkel zwischen Signaleinfall und Signalausfall am Reflektor
und ηM der Reflexionswirkungsgrad. Dies gilt im Nichtresonanzfall.
Die geometrische Auflösung eines Realapertur-Radarsystems dieser Art wird durch die Keu
lenbreite β seiner Radarantenne bestimmt.
L ist die effektive Antennenlänge. Die räumlichen Auflösungen in Elevation δe und in Azimut δa
des Voraussicht-Modes sind in Abb. 3 und 4 dargestellt und in den Gleichungen 10 und 11 be
schrieben.
δa ≈ 2 · DF · tan(βa/2) (10)
δe ≈ 2 · DF · tan(βe/2)/sinγL (11)
Dabei gilt Gleichung 11 für ein System ohne "Range Gating" [Ref. 21]. Der Einfallswinkel δL ist
in Abb. 4 definiert.
Um die Machbarkeit des Systems GILS zu demonstrieren ist im folgenden ein Systembeispiel
aufgezeigt, dessen Parameter durch Computersimulation ermittelt wurden. Dabei wurde eine
typische Landepfad-Geometrie zu Grunde gelegt.
Landepfad-Geometrie | |
- Länge der Landebahn|2 km | |
- Breite der Landebahn | 50 m |
- Aufsetzpunkt | 500 m |
- Gleitwinkel (Landephase) | 2° |
- Gleitwinkel (Ausschwebephase) | 5° |
- Reflektordistanz in Längsrichtung | 10 m |
- Distanz zwischen linker und rechter Reflektorreihe | 60 m |
- Reflektor RCS | 0,5 m² |
- Reflexionseffektivität | 1 |
- Beginn des Landepfads | 10 km |
- Fluggeschwindigkeit bei Anflugbeginn | 600 km/h |
- Fluggeschwindigkeit in Ausschwebphase | 160 km/h |
Eine GILS-Auslegung für den Voraussicht-Mode eines Großraumflugzeugs ist in Tab. 2 ange
geben. Es wurde dabei von einer relativ langen Antenne (1,8 m) ausgegangen. Dies war nötig
um die rechte und die linke Landebahnbegrenzung frühzeitig genug auseinanderhalten zu kön
nen. Diese Antennenlänge kann gegen die Radarfrequenz und die Entfernung zur Landebahn,
ab der zwischen rechter und linker Begrenzung unterschieden wird, abgetauscht werden. Als
Beleuchtungssatellit wurde TV-SAT angenommen.
Systemparameter des Voraussicht-Modes | |
- Signaldichte am Boden | |
-110 dBW/m² | |
- Beleuchtungsfrequenz | 11 GHz |
- Antenne | 1,8 · 0,6 m |
- Signalintegrationszeit | 1 s |
- Systemverluste | 3 dB |
- Atmosphärische Dämpfung | 5 · 10-5 dB/m |
- kT0 | -204 dB |
- Systemrauschzahl | 6 dB |
- Einfallswinkel des Beleuchtungssignal | 90° Az. & 40° El. |
- Integrationswirkungsgrad | 1 |
Tabelle 3 gibt die Systemdaten für den Höhenmeßmode an.
Systemparameter des Höhenmeßmodes | |
- σO des Bodens|0 dB | |
- Bandbreite | 5 MHz |
- Antennendurchmesser | 20 cm |
- Integrationszeit | 0,1 s |
- Zeitauflösung des Kalman-Filters | 1 ns |
Sonstige Werte wie in Tab. 2 |
Die Meßgenauigkeit dieser GILS-Beispielkonfiguration ist in den Abb. 5-7 gezeigt.
Abb. 5 zeigt, daß etwa 6 km vor der Landebahn die geometrische Auflösung und der
Rauschabstand des GILS eine Größenordnung annehmen, die es erlaubt, die Navigation mit
GILS und nicht mehr mit GPS durchzuführen. Ab etwa 4 km Entfernung erkennt GILS die
rechte und linke Bahnbegrenzung am Anfang der Bahn und etwa ab 2 km sind die Bahnbe
grenzungen über die gesamte Landebahnlänge gut zu unterscheiden. Wenn das Flugzeug die
Landebahn erreicht, ist die geometrische Querauflösung des GILS bei 10 m angekommen. Dies
ist für eine sichere Landung auf einer Bahn von z. B. 50 m Breite ausreichend.
Abb. 6 zeigt, daß der Signal-zu-Rausch-Abstand über genügend Sicherheit verfügt um bei
schlechtem Wetter eine sichere Landung zu ermöglichen (z. B. bei 2 km Entfernung mehr als
10 dB).
Aus Abb. 7 geht hervor, daß die Höhenmeßgenauigkeit eine Funktion der Flughöhe ist. Am
Aufsetzpunkt ist in diesem Beispiel eine Genauigkeit von 30-40 erreicht; für ein Großraumflug
zeug hinreichend genau. Dabei ist der Rauschabstand mit 30 dB hoch genug.
Diese kurze Systembeschreibung zeigt, daß GILS ein attraktives Landesystem für Flugzeuge
darstellen kann. Die meisten GILS-Komponenten sind Stand der Technik. Neuentwicklungen
sind auf den Gebieten Signalprozessoren und Mensch-Maschine-Schnittstellen nötig oder
sinnvoll.
- 1. Heinrich Mensen,
"Moderne Flugsicherung",
Springer Verlag, ISBN 3-540-18972-6 - 2. Merill Skolnik,
"Introduction to Radar Systems" - 3. Special Report: Air Traffic Control,
"Improving the world′s largest, most advanced system",
IEEE Spectrum, Feb. 1991, ISSN 0018-9235 - 4. Philip Chien,
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Phillips Pahl. Inc., Rockville, USA, ISSN 1041-0643 - 5. Thomas Jacob,
"Integrated Flight Guidance System using Differential-GPS for Landing Approach Guidance",
AGARD conf. Proc. 455, ISBN 92-835-0535-2 - 6. Philipp Hartl, Hans Martin Braun,
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"Space-Based Radar Handbook",
Artech House Inc., London, ISBN: 0-89006-281-1.
Claims (9)
1. Verfahren zur Navigation (Flugführung) eines Flugzeugs
beim Landeanflug ohne Bodensicht und ohne daß der ange
flogene Flughafen dies durch aktive elektronische Maß
nahmen unterstützt, dadurch gekennzeichnet, daß von einem
Satelliten aus die Erdoberfläche im Bereich des Flughafens
durch ein elektromagnetisches RADAR-ähnliches Signal be
leuchtet wird, daß Erdoberfläche und Bauwerke (inkl. Lan
debahn und sonstige Objekte) dieses Signal zurück in die
Luft und dabei auch in Richtung des anfliegenden Flug
zeugs reflektieren, wobei die Reflexionsstärke vom re
flektierenden Material abhängt und dadurch die Landebahn
deutlich anders reflektiert als der sie umgebende Boden
bereich, daß das anfliegende Flugzeug diese Reflexionen
über eine spezielle, richtungsempfindliche Antennenan
lage empfangt, daß diese Signale im Flugzeug detektiert
und auf einem Radarschirm derart zur Anzeige gebracht
werden, daß der Flugzeugführer die Lage und die Position
der Landebahn in Bezug auf sein Flugzeug erkennen und da
durch daß Flugzeug auch bei schlechtesten Sichtverhält
nissen sicher landen kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reflexionen eines beliebigen, geeigneten Mikrowellen
signals, das von einem Satelliten abgestrahlt wird, zur
Durchführung des Verfahrens verwendet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß für die Detektion oder Korrelation des Reflexions
signals das direkt empfangene Originalsignal des Satelliten
als Referenzsignal verwendet wird, welches gegebenenfalls
bezüglich Laufzeitunterschied, Phasendifferenz und/oder
unterschiedlicher Dopplerverschiebung korrigiert werden
muß, um eine bestmögliche Korrelation mit dem Nutzsignal
(Reflexionssignal) zu ermöglichen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reflexionen des Satellitensignals, die aus einem
Gebiet empfangen werden, das sich direkt unterhalb des
Flugzeugs befindet gesondert verarbeitet werden, wodurch
aus der Differenz der Empfangszeiten von Reflexion und
Direktsignal (Referenzsignal) und der a priori Kenntnis
der Satellitenposition und der ungefähren Flugzeugposition
die Flughöhe über Grund hochgenau ermittelt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß links und rechts der Landebahn und gegebenenfalls an
ihrem Anfang und an ihrem Ende Materialien auf oder über
dem Erdboden angebracht werden, die das Mikrowellensignal
besonders gut reflektieren (vor allem in Anflugrichtung)
und dadurch auf dem Radarschirm als helle Radarechos die
Grenzen der Landebahn besonders gut erkennen lassen.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2, 3 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß dieses Verfahren und seine Anlagen im Flug
zeug, unter Umständen in modifizierter Form, auch einge
setzt oder angewendet werden, um das Flugzeug am Boden
auf der Landebahn und auf den Rollwegen zu führen.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses Verfahren und seine Anlagen im Flugzeug, unter
Umständen in modifizierter Form, auch eingesetzt oder an
gewendet werden, um stehende, rollende oder fliegende Hin
dernisse und insbesondere Objekte auf Kollisionskurs zu
entdecken und zur Anzeige zu bringen.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß die reflektierten Mikrowellensignale über eine spezielle
Antenne großflächig aus einem Gebiet quer zur Flugrichtung
im Flugzeug empfangen und nach den gängigen Verfahren des
Seitensichtradars oder des Synthetik-Apertur-Radars
(SAR) verarbeitet werden, wodurch hochaufgelöste Radarbil
der der Erdoberfläche entstehen, die unter anderem zur Un
terstützung der Navigation herangezogen werden können.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reflexionen des Satellitensignals, die an anflie
genden Flugzeugen entstehen und in Richtung Flughafen ab
gestrahlt werden, durch geeignete elektronische Mittel am
Ort des Flughafens empfangen und verarbeitet werden, wodurch
die Funktion des Rundsuchradars und des Anflugkontrollradars
unterstützt oder gänzlich übernommen werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4210823A DE4210823A1 (de) | 1992-04-01 | 1992-04-01 | Verfahren für ein zukünftiges Mikrowellen-Landesystem für eine nicht kooperative Umgebung (bistatisches raumgestütztes Radarsystem) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4210823A DE4210823A1 (de) | 1992-04-01 | 1992-04-01 | Verfahren für ein zukünftiges Mikrowellen-Landesystem für eine nicht kooperative Umgebung (bistatisches raumgestütztes Radarsystem) |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4210823A1 true DE4210823A1 (de) | 1993-10-07 |
Family
ID=6455719
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4210823A Ceased DE4210823A1 (de) | 1992-04-01 | 1992-04-01 | Verfahren für ein zukünftiges Mikrowellen-Landesystem für eine nicht kooperative Umgebung (bistatisches raumgestütztes Radarsystem) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4210823A1 (de) |
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