Auf Intensiv- und Normalstationen wird bei der
Laborblutentnahme an zentralen Venen- aber auch
arteriellen Kathetern stets eine gewisse Menge Blut
zuvor aspiriert und mitsamt der Spritze verworfen. Auf
diese Weise erhält man repräsentatives Blut des Patienten
im Katheter, das ja im Katheter unter laufender Infusion
mit dieser vermischt wäre. Einerseits werden so größere
Mengen Spritzen regelmäßig weggeworfen, andererseits
erleidet der Patient eine oft transfusionsbedürftige
diagnostische Anämie. Dieses Thema ist auf Intensiv
stationen besonders offensichtlich, da es hier zu
erheblichen iatrogenen Blutverlusten kommen kann. Nicht
zuletzt auf Grund der aktuellen AIDS-Diskussion besteht
allgemein ein großes Interesse daran, vermeidbare
Fremdblutübertragungen z. B. eben durch unnötigen
Eigenblutverlust dem Patienten zu ersparen. Die durch
diese Vorgehensweise verworfene Blutmenge beträgt pro Tag
bei einem beatmeten intensivstationären Patienten 20 bis
40 ml. Das heißt, über einen durchschnittlichen Zeitraum von 10
Tagen auf der Intensivstation gehen zwischen 200 und 400 ml
Blut verloren, ohne daß hieraus irgendein Laborwert
o. ä. bestimmt worden wäre.At intensive care and normal wards
Laboratory blood collection from central veins as well
arterial catheters always have a certain amount of blood
previously aspirated and discarded together with the syringe. On
representative blood of the patient is thus obtained
in the catheter, which is in the catheter with an ongoing infusion
would be mixed with this. On the one hand, they become bigger
Lots of syringes thrown away regularly, on the other hand
the patient suffers an often need for transfusion
diagnostic anemia. This topic is in intensive
stations particularly obvious as it is here too
significant iatrogenic blood loss can occur. Not
last due to the current AIDS discussion
generally a keen interest in avoidable
Foreign blood transfers z. B. just by unnecessary
To save the patient's own blood loss. By
the amount of blood discarded per day
in a ventilated intensive care patient 20 to
40 ml. That is, over an average period of 10
Days in the intensive care unit range between 200 and 400 ml
Blood lost without any laboratory value
etc. would have been determined.
Ein anderes mit diesem Problem gekoppeltes Thema ist die
ebenfalls aktuelle Diskussion der Müllvermeidung. Bei der
diagnostischen Blutprobenentnahme wird nämlich - wie
erwähnt - das zuvor aufgezogene nicht repräsentative Blut
mitsamt der Spritze verworfen. Bei stündlichen
Blutgasbestimmungen sind dies bis zu 24
Einmalspritzen (2 ml), bei venöser Blutentnahme im Schnitt
zwei größere (5 bis 10 ml) pro Tag. Das Verwerfen des
Blutes erfolgt, weil der Arzt oder die Schwester mit einer
Aktivierung der Gerinnung des in der Spritze aufgezogenen
Blutes rechnen muß. Die Sorge ist, beim Zurückspritzen
dieses Blutes frische Thromben in den Patienten zu
injezieren. Dies könnte bei arterieller Gabe periphere
Embolien zur Folge haben. Venös könnte ein Thrombus als
Lungenembolie verschleppt werden oder bei Übertritt in
das linke Herz durch eine vorhandene Shuntverbindung
sogar via Arterie ins Gehirn gelangen.Another issue related to this problem is that
also current discussion of waste prevention. In the
diagnostic blood sampling is namely - how
mentioned - the previously raised non-representative blood
discarded together with the syringe. At hourly
Blood gas determinations are up to 24
Disposable syringes (2 ml), with an average venous blood sample
two larger (5 to 10 ml) a day. Discarding the
Blood occurs because of the doctor or nurse with one
Activation of coagulation in the syringe
Blood must count. The worry is when spraying back
this blood fresh thrombi in the patient too
inject. This could be peripheral with arterial administration
Result in embolism. Venous could be considered a thrombus
Pulmonary embolism are procrastinated or when transferred into
the left heart through an existing shunt connection
even get into the brain via the artery.
Bei einer arteriellen Blutentnahme Erwachsener werden
stets 2 ml Blut verworfen. Das macht bei durchschnittlich
12 arteriellen Blutproben pro Tag für die
Blutgasbestimmung unter Beatmung 24 ml. Das heißt, in 12 Tagen
Intensivbehandlung verliert ein Patient fast 300 ml Blut
allein auf diesem Wege. Dies entspricht dem Inhalt einer
Blutkonserve, die ca. 250 DM kostet. Bei der venösen
Blutentnahme über zentrale Venenkatheter werden für die
Tageslaborroutine mindestens 10 ml Blut verworfen.
Erfolgt wie üblich abends eine weitere Kontrolle, werden
noch einmal 10 ml abgenommen. Könnte man die Menge des
verworfenen Blutes auf Null reduzieren, könnten innerhalb
von 12 Tagen intensivstationärer Therapie
durchschnittlich 500 bis 600 ml Vollblut gespart
werden, d. h. bis zu 500 DM. Je nach örtlichen Begebenheiten
oft auch viel mehr.Become an adult with arterial blood sampling
always discard 2 ml of blood. That makes average
12 arterial blood samples a day for the
Blood gas determination with ventilation 24 ml. That is, in 12 days
Intensive care loses a patient almost 300 ml of blood
alone this way. This corresponds to the content of a
Blood bank, which costs about 250 DM. With the venous
Blood collection via central venous catheters are used for
Daily laboratory routine discarded at least 10 ml of blood.
If, as usual, there is another check in the evening,
another 10 ml removed. Could you measure the amount of
reduce discarded blood to zero, within
of 12 days in intensive care
saved an average of 500 to 600 ml of whole blood
become, d. H. up to 500 DM. Depending on local conditions
often much more.
Die Lösung dieses Problemes ist folgende:
In Klammern ( ) erfindungsgemäße Neuerungen, aus denen
Patentansprüche abgeleitet werden.The solution to this problem is as follows:
Innovations in brackets () according to the invention from which claims are derived.
Die Grundidee ist nun, diesen Nachteilen einer
Reinjektion dieses Blutes dadurch zu begegnen, daß das vor
der eigentlichen Probengewinnung aufgezogene Blut
erfindungsgemäß zeitweise in einem sterilen, mehrfach am
Tage wiederverwendbaren Reservoir aufbewahrt wird, dessen
innere Oberfläche nur minimalste Gerinnungsaktivierungen
oder keine hervorruft (1). Diese Materialien sind bekannt
und werden in Form von Polyurethan oder auch als an
Heparin gebundene Werkstoffe angeboten. Heparin hemmt in
einer Dosierung von 0,25 Units pro Milliliter Blut
zuverlässig die Gerinnung. Andere Materialien sind durch
spezielle Verfahren mit z. B. Aprotinin chemisch dotierte
preiswerte Kunststoffe wie Polyethylen. Auch Aprotinin
hemmt die Gerinnungskaskade. Andere Materialien sind in
der Entwicklung, arbeiten jedoch nach dem gleichen Prinzip
der minimalen Gerinnungsaktivierung durch Oberflächen
kontakt. Normalerweise ist z. B. ein zentraler
Venenkatheter über mehrere Dreiwegeinfusionshähne mit den
laufenden Infusionen für den Patienten verbunden. Schließt
man jedoch zunächst einen sehr langen Schlauch an diesen
Katheter an (2) und verbindet diesen dann erst mit den
laufenden Infusionen (3), kann man vor der Entnahme der
Blutproben zunächst hinter diesem Schlauch mit einer
Spritze diesen von Infusionslösungen evakuieren (4) und so
im eigentlichen Katheter repräsentatives Blut
aufziehen, während das sonst verworfene Blut im überlangen
Schlauchsystem steht (5). Über z. B. einen Dreiwegehahn (6)
kann jetzt die erforderliche Laborblutprobe vor diesem
überlangen Schlauchsystem aus dem eigentlichen Katheter
gewonnen werden. Danach werden alle Hähne wieder
geöffnet. Die laufende Infusionslösung wäscht das im
überlangen Schlauchsystem stehende Blut in den Patienten
zurück. Die Spritze, in der die Infusionslösung aus dem
überlangen Schlauchsystem aufgezogen wurde, wird den
Inhalt z. B. verwerfend (7) entleert und kann
wiederverwendet (8) werden. Vorzugsweise wird das überlange
Schlauchsystem gerollt verarbeitet (9), so daß ein
handliches Zubehör (10) zur Infusionstherapie entsteht. Die
Anschlüsse erfolgen im bekannten Luersystem. Die
eigentlichen Blutproben können an einem speziellen Zwei-
oder Mehrwegehahnsystem (11) gewonnen werden (Fig. 3). Diese
Entnahmestelle kann auch zunächst ein einfacher
Dreiwegehahn (12) sein. Das spezielle Hahnsystem (Fig. 3)
ermöglicht jedoch nach der Aspiration des Blutes in das
überlange Schlauchsystem, diesen Weg zeitweise zu
blockieren, um dann senkrecht von oben (13) den Ansatz der
eigentlichen Probenspritzen einzuführen und direkt das
gewünschte Probenblut aus dem Katheter aufzuziehen. Dies
entspricht einer weiteren erfindungsgemäßen
Neuerung. Ebenso wäre es neu und damit erfindungsgemäß,
diesen Zweiwegehahn nach oben mit einer eingepreßten
Silikonmembran (14) - ähnlich den bekannten Portinfu
sionssystemen - zuversehen (siehe hierzu: Deutsche
Medizinische Wochenschrift 114 (1989) S. 655 bis 656).
Man erhielte so eine einfach zu desinfizierende glatte
Fläche (15), durch die hindurch man mit einem
konventionellen Probensystem mit der Punktionsnadel eine
Blutprobe ziehen könnte. Dies könnte aus infektiologischer
Sicht z. B. beim immunsupprimierten Patienten gewünscht
sein. Durch die Verwendung eines solchen
"Portdreiwegehahnes" (17) bliebe die Option, Blut ohne
Nadel abnehmen zu können, jedoch erhalten.The basic idea now is to counteract these disadvantages of reinjecting this blood by temporarily storing the blood drawn before the actual sampling in accordance with the invention in a sterile reservoir that can be reused several times a day, the inner surface of which causes minimal or no clotting activations ( 1 ). These materials are known and are offered in the form of polyurethane or as materials bound to heparin. Heparin reliably inhibits coagulation in a dosage of 0.25 units per milliliter of blood. Other materials are by special processes with z. B. aprotinin chemically doped inexpensive plastics such as polyethylene. Aprotinin also inhibits the coagulation cascade. Other materials are under development, but work on the same principle of minimal coagulation activation through surface contact. Usually z. B. a central venous catheter connected to the ongoing infusions for the patient via several three-way infusion taps. However, if you first connect a very long tube to this catheter ( 2 ) and then only connect it to the current infusions ( 3 ), you can first use a syringe to evacuate this tube from infusion solutions ( 4 ) and thus draw up representative blood in the actual catheter, while the otherwise rejected blood is in the extra-long tube system ( 5 ). About z. B. a three-way valve ( 6 ), the required laboratory blood sample can now be obtained from the actual catheter in front of this overly long tube system. Then all taps are opened again. The running infusion solution washes the blood in the excessively long tube system back into the patient. The syringe, in which the infusion solution was drawn out of the overly long hose system, the contents z. B. discarded ( 7 ) and can be reused ( 8 ). The long tube system is preferably processed rolled ( 9 ), so that a handy accessory ( 10 ) for infusion therapy is created. The connections are made in the known luer system. The actual blood samples can be obtained using a special two-way or multi-way valve system ( 11 ) ( FIG. 3). This tapping point can also initially be a simple three-way valve ( 12 ). However, the special tap system ( Fig. 3) allows the path to be blocked temporarily after the blood has been aspirated into the excessively long tube system, in order then to insert the actual sample syringes vertically from above ( 13 ) and to draw the desired sample blood directly from the catheter. This corresponds to a further innovation according to the invention. It would also be new and therefore in accordance with the invention to provide this two-way valve upwards with a pressed-in silicone membrane ( 14 ) - similar to the known port infusion systems (see: German Medical Weekly Bulletin 114 (1989) pp. 655 to 656). This would result in a smooth surface ( 15 ) which is easy to disinfect and through which a blood sample could be drawn using a conventional sample system with the puncture needle. From an infectious point of view, this could e.g. B. may be desired in immunosuppressed patients. By using such a "port three-way cock" ( 17 ), however, the option of being able to take blood without a needle would remain.
Eine zweite mögliche Lösung im Sinne von (1) ist eine
Spritze aus dem o. g. Materialien zu fertigen, die mehrmals
am Tage so wie sonst üblich benutzt wird (18), um den
Katheter mit repräsentativem Blut zu füllen. Auf Grund der
mechanischen Bewegung des Spritzenkolbens könnte es beim
mehrfachen Gebrauch der Spritze jedoch zu Verlusten der
gerinnungshemmenden Wirkung ihrer inneren Oberfläche
kommen. Üblicherweise wird eine Einmalspritze jedoch nicht
am Katheter belassen, so daß es zu einer bakteriellen
Kontamination der Spritzenanschlüsse kommt, was zum
vorzeitigen Verwerfen der Spritze zwänge. Ihr
Hauptnachteil ist jedoch, daß etwaige doch gebildete
Thromben durch den hohen Druck, der mit einer Spritze
erzeugt werden kann (ca. 3 bar), in den Patienten gepreßt
werden. Ein Schlauchsystem wie oben erlaubt hingegen die
Beobachtung des langsamen Rücklaufes ohne
Drucküberhöhung. Ein weiterer Nachteil einer einfachen
Spritze aus gerinnungshemmendem Kunststoff ist, daß sie
nicht in der Längsachse des eingeführten Katheters zu
liegen kommt. Stets steckt sie senkrecht an einem der
Dreiwegehähne. Würde man die Infusionslösungen im
unbenutzten Zustand durch diese Spritze laufen lassen
können (19), läge sie in der Längsachse des
Katheters (20). Dies ist dadurch zu erreichen, indem man
den Spritzenstempel mit einem Kanal versieht (21), durch
den die Infusionslösung fließt. Durch eine einfache -
entweder im Spritzenstempel selbst gelegene (22) oder vor
diesem an der Infusion (23) befindliche - Sperr
vorrichtung (24) kann der Infusionsfluß unterbrochen
werden. Die Spritze wird jetzt benutzt, um Blut und
Infusionen zurückzusaugen (25), um den an ihr angeschlossenen
Patientenkatheter mit repräsentativem Blut zu füllen. Die
Blutprobenentnahme erfolgt dann vor der Spritze an einem
Dreiwegehahn (26). Auch die Integration eines
"Portdreiwegehahnes" wäre hier zur Probengewinnung
sinnvoll (27). Das zeitweise aspirierte Blut wird wieder
reinjeziert und der Infusionsfluß wird wieder durch den
Spritzenstempel freigegeben.A second possible solution in the sense of ( 1 ) is to make a syringe from the above-mentioned materials, which is used several times a day as usual ( 18 ) to fill the catheter with representative blood. Due to the mechanical movement of the syringe plunger, however, repeated use of the syringe could lead to a loss of the anticoagulant effect of its inner surface. Usually, however, a disposable syringe is not left on the catheter, so that there is bacterial contamination of the syringe connections, which forces the syringe to be discarded prematurely. Their main disadvantage, however, is that any thrombi that are formed are pressed into the patient by the high pressure that can be generated with a syringe (approx. 3 bar). A hose system as above, on the other hand, allows the slow return to be observed without excess pressure. Another disadvantage of a simple syringe made of anticoagulant plastic is that it does not come to rest in the longitudinal axis of the inserted catheter. It is always stuck vertically on one of the three-way cocks. If the infusion solutions could be run through this syringe when not in use ( 19 ), they would be in the longitudinal axis of the catheter ( 20 ). This can be achieved by providing the syringe plunger with a channel ( 21 ) through which the infusion solution flows. By a simple - either in the syringe plunger itself ( 22 ) or in front of this on the infusion ( 23 ) - blocking device ( 24 ) the infusion flow can be interrupted. The syringe is now used to draw back blood and infusions ( 25 ) to fill the patient catheter connected to it with representative blood. The blood sample is then taken in front of the syringe on a three-way cock ( 26 ). The integration of a "port three-way valve" would also make sense here for sample collection ( 27 ). The temporarily aspirated blood is reinjected and the infusion flow is released again through the syringe plunger.
Um bakterielle Kontaminationen der Spritze, die ja hinten
offen ist, zu vermeiden, wird ihr Stempel mittig mit einer
zweiten ganzradiären Führung (28) versehen. Die
Stempelbewegung erfolgt nur bis zu diesem. Die Spritze ist
so auch bei mehrfacher Verwendung kontaminations
geschützt (30).In order to avoid bacterial contamination of the syringe, which is open at the back, its plunger is provided with a second, completely radial guide ( 28 ) in the center. The stamp movement only takes place up to this. The syringe is thus protected against contamination even when used repeatedly ( 30 ).