DE4137489A1 - Verfahren und einrichtung zum zuverlaessigen steuern von schaltgeraeten einer schaltanlage - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum zuverlaessigen steuern von schaltgeraeten einer schaltanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zum zuverlässigen Steuern
von Schaltgeräten unter Beachtung aller Verriegelungsbedin
gungen in einer aus mehreren Feldern bestehenden Schaltan
lage für die elektrische Energieverteilung.
Das Verfahren und die zugehörige Einrichtung werden übli
cherweise als Schaltfehlerschutz bezeichnet. Die Steuerung
der Schaltgeräte soll Schaltungen in den Feldern der
Schaltanlage nur dann bewirken, wenn sie zulässig sind,
d. h. wenn alle Verriegelungsbedingungen erfüllt sind. Die
Verriegelungsbedingungen werden dabei vom effektiven
Schaltzustand der Anlage abgeleitet. Insbesondere muß durch
die Verriegelungen in Schaltanlagen das Schalten eines
Trennschalters unter Last verhindert werden. Genauso muß
verhindert werden, daß Erdungsschalter betätigt werden, so
lange der zugehörige Schaltanlagenteil noch nicht von den
übrigen noch spannungsführenden Anlagenteilen getrennt wor
den ist. Auch Leistungsschalter dürfen nicht eingeschaltet
werden, wenn ein zugehöriger Trennschalter gestört ist. Zu
berücksichtigen sind auch diagnostizierte Mängel, wie z. B.
unzureichender Druck in einer druckluftbetätigten Schalter
antriebseinrichtung. Die Gesamtheit aller solcher Bedingun
gen und Vorschriften sind die Verriegelungsbedingungen, die
bei der Steuerung einer Schaltanlage zu beachten sind.
Aus der EP-B1-01 03 137 sind ein Verfahren und eine Ein
richtung zum schaltfehlergeschützten Betätigen einer
Schaltanlage bekannt, wobei in jedem Schaltfeld der Schalt
anlage ein digitales Abbild des Betriebszustandes erzeugt
wird. Die digitalen Abbilder werden zyklisch abgefragt und
zu einem zentralen Sammelspeicher übertragen und zu einem
Gesamtbild zusammengefügt. Von dort wird das Gesamtbild zu
den Schaltfeldern zurückübertragen und zur Prüfung der Zu
lässigkeit einer Schalthandlung benutzt.
Ein ähnliches Verfahren, bei dem ebenfalls eine zentrale
Station vorhanden ist, die sternförmig über 1-Bit breite
Übertragungswege mit mehreren Schaltfeldern verbunden ist,
ist aus der EP-B1-01 03 151 bekannt. Beide Verfahren benö
tigen zentrale Komponenten, deren Ausfall den vorgesehenen
Schaltfehlerschutz außer Funktion setzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfah
rens anzugeben, das völlig ohne zentrale Komponenten aus
kommt. Alle Felder der Schaltanlage sollen autark sein,
eine zentrale Komponente, deren Ausfall den Schaltfehler
schutz außer Funktion setzt, soll es nicht geben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb
einer elektrischen Energieverteilungsanlage zum zuverlässi.
gen Steuern von Schaltgeräten unter Beachtung aller Verrie
gelungsbedingungen in einer aus mehreren Feldern bestehen
den Schaltanlage, wobei folgende Merkmale gegeben sind:
- a) in jedem Schaltfeld wird der Schaltzustand des Schaltfeldes aus den zugeführten Signalen der von ihm umfaßten Schaltgeräte erkannt;
- b) zyklisch oder spontan wird der erkannte Schaltzustand mit Hilfe der Dienste eines Datenübertragungsnetz werkes ohne Zutun irgendeiner zentralen Instanz al len anderen Schaltfeldern bekannt gemacht;
- c) wird ein Befehl zum Steuern eines zum Feld gehörigen Schaltgerätes zugeführt, so werden die feldbezogenen Verriegelungsbedingungen geprüft; der Befehl wird zu rückgewiesen, wenn er diesen zufolge unzulässig ist; es werden gegebenenfalls auch die anlagenbezogenen Verriegelungsbedingungen geprüft. Befehle, die diesen zufolge unzulässig sind, werden zurückgewiesen;
- d) wird ein Befehl als zulässig erkannt, ist das Schalt feld aktiv; dies wird, wie der Schaltzustand unter b), allen anderen Schaltfeldern mitgeteilt; mit den danach empfangenen Informationen aller anderen Schaltfelder wird durch Prüfen entsprechender Bedin gungen (Doppelbetätigungssperre) entschieden, ob der Befehl ausgeführt werden kann, oder ob er diesen zu folge zurückgewiesen werden muß und das Schaltfeld passiv wird; anderenfalls bleibt es aktiv, bis der Befehl ausgeführt ist.
Außerdem wird die Aufgabe gelöst durch eine Einrichtung mit
folgenden Merkmalen:
- a) Jedem Schaltfeld einer Schaltanlage ist eine als Feldeinheit bezeichnete Funktionseinheit zugeordnet, der alle Signale zugeführt sind, die für das Erkennen des Schaltzustandes dieses Schaltfeldes notwendig sind;
- b) alle Feldeinheiten sind über jeweils einen eigenen Datenübertragungskanal an ein Datenübertragungsnetz werk angeschlossen, welches einen Datenaustausch zwi schen ihnen jederzeit ermöglicht;
- c) jede Feldeinheit enthält Mittel, z. B. Sende-Empfangs einrichtungen und einen Mikroprozessor mit Datenspei cher, mit deren Hilfe sie alle anderen Feldeinheiten stets über den aktuellen Zustand ihres Schaltfeldes informiert, indem sie entsprechende Nachrichten in das Netzwerk sendet; die Mittel ermöglichen es jeder Feldeinheit sich selbst über den aktuellen Zustand der anderen Schaltfelder zu informieren, indem sie die entsprechenden Nachrichten der anderen Feldein heiten aus dem Netzwerk empfängt und auswertet;
- d) jede Feldeinheit enthält Mittel zur Erkennung ihrer eigenen feldbezogenen Verriegelungsbedingungen und der anlagenbezogenen Verriegelungsbedingungen; sie hat außerdem Mittel zur Speicherung und Berücksichti gung von zusätzlichen Bedingungen, mit denen eine Doppelbetätigung verhindert wird, mit denen auf die Unterbrechung des Nachrichtenflusses von einer ande ren Feldeinheit reagiert wird und mit denen das erst malige Empfangen der Informationen einer anderen Feldeinheit behandelt wird.
Die Erfindung wird zusammen mit ihren weiteren Ausgestal
tungen nachfolgend anhand eines in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Konfiguration einer Schaltanlage,
Fig. 2 Anordnung von Feldeinheiten und Datenübertra
gungseinrichtungen.
Die Konfiguration einer Schaltanlage zeigt beispielhaft die
Fig. 1. Gezeigt sind fünf Schaltfelder 1-5 in einer Dop
pelsammelschienenkonfiguration, wobei die Sammelschienen
mit I und II bezeichnet sind. Ein mit 1 bezeichnetes
Schaltfeld umfaßt die Sammelschienenerder Q15 und Q25. Mit
2 und 3 bezeichnete Schaltfelder dienen zur Anschaltung von
Zu- oder Ableitungen an die Sammelschienen. Sie umfassen
den Leistungsschalter Q0, die Trennschalter Q1, Q2 und Q9,
die Erdungsschalter Q8, Q51 und Q52. Ein mit 4 bezeichnetes
Schaltfeld ermöglicht die Kupplung der Sammelschienen über
den Leistungsschalter Q0 und die Trennschalter Q10 und Q20.
Ein mit 5 bezeichnetes Schaltfeld umfaßt die Trennschalter
Q11 und Q21, mit denen jeweils ein benachbarter weiterer
Sammelschienenabschnitt angekuppelt werden kann, dem wei
tere Schaltfelder der Schaltanlage zugeordnet sind.
Jedem Schaltfeld ist eine Funktionseinheit zugeordnet, wel
che die Steuerung aller Schaltgeräte eines Schaltfeldes als
Aufgabe hat. Eine solche Funktionseinheit wird üblicher
weise als Feldeinheit bezeichnet. Der Feldeinheit werden
alle Signale zugeführt, die für das Erkennen des Zustandes
der vom Feld umfaßten Schaltgeräte notwendig sind. Die
Feldeinheit ist damit die Instanz, welche den Anlagenzu
stand bezüglich des ihr zugeordneten Schaltfeldes erkennen
und auch verarbeiten kann. Der Feldeinheit werden von außen
gegebenenfalls Schaltbefehle zugeführt. Nur die Feldeinheit
gibt Signale an die Schaltgeräte ab, wenn deren Zustand
sich ändern soll, wenn geschaltet werden soll. Die Feldein
heit ist damit die Instanz, welche die Verriegelungsbedin
gungen beachten kann und muß, um Schaltbefehle zuverlässig
ausführen zu können. Sie muß Schaltbefehle zurückweisen,
wenn ihre Ausführung die Verriegelungsbedingungen verletzen
würden.
Die Aufgaben für die Feldeinheit sind vielfältig und kom
plex. Es ist Stand der Technik, diese Aufgaben von Mikro
prozessoren bearbeiten zu lassen, die wesentlicher Bestand
teil dieser Funktionseinheit sind. Die zu beachtenden Ver
riegelungsbedingungen sind in Teilen des Speichers hinter
legt, die den Mikroprozessoren der Feldeinheit zugeordnet
sind. Ein wesentlicher Teil der Verriegelungsbedingungen
kann feldbezogen sein. So sind die am Anfang dieser Be
schreibung beispielhaft aufgeführten Verriegelungsbedingun
gen alle schon für die Schaltfelder 2 und 3 bezüglich der
von ihnen umfaßten Schaltgeräte zu beachten. Dies kann die
Feldeinheit ohne Hilfe von außen tun, da sie den Schaltzu
stand des von ihr gesteuerten Schaltfeldes kennt. Wären nur
die feldbezogenen Verriegelungsbedingungen zu beachten,
könnte die Feldeinheit völlig autark arbeiten und ihr zuge
führte Schaltbefehle zuverlässig ausführen oder gegebenen
falls zurückweisen.
Neben den feldbezogenen Verriegelungsbedingungen sind in
einer aus mehreren Feldern bestehenden Schaltanlage wei
tere, jetzt anlagenbezogene Verriegelungsbedingungen zu be
achten. So darf ein Sammelschienenerdungsschalter Q15 oder
Q25 im Schaltfeld 1 nur dann geschaltet werden, wenn im zu
gehörigen Sammelschienenabschnitt sämtliche Sammelschienen
trennschalter (Q1 und Q10 bzw. Q2 und Q20) ausgeschaltet
sind und kein weiterer Sammelschienenabschnitt angekuppelt
ist. So darf in den Schaltfeldern 2 und 3 jeweils zu einer
Zeit nur einer der beiden Sammelschienentrennschalter Q1
und Q2 eingeschaltet werden. Nur bei eingeschalteter Quer
kupplung (Q10, Q20 und Q0 im Schaltfeld 4 eingeschaltet)
darf der andere Sammelschienentrennschalter auch noch ein
geschaltet werden. Es gibt weitere Bedingungen und Vor
schriften, die zusammen die anlagenbezogenen Verriegelungs
bedingungen bilden. Ihre Beachtung durch die Feldeinheit,
welche das betreffende Schaltgerät steuert, setzt voraus,
daß ihr entsprechende Informationen über die Schaltanlage
als Ganzes, aber zumindest über den Schaltzustand der ande
ren Schaltfelder bezüglich der Sammelschienen bekannt sind.
Dazu ist ein Datenaustausch der Schaltfelder untereinander
notwendig.
Der für das zuverlässige Steuern von Schaltgeräten unter
Beachtung aller, insbesondere der anlagenbezogenen Verrie
gelungsbedingungen notwendige Datenaustausch zwischen den
Schaltfeldern ist in seiner speziellen Ausprägung Haupt
merkmal des Verfahrens zum zuverlässigen Steuern von
Schaltgeräten unter Beachtung aller Verriegelungsbedingun
gen in einer aus mehreren Feldern bestehenden Schaltanlage.
Die anfangs erwähnten bekannten Verfahren benötigen zen
trale Komponenten für diesen Datenaustausch, deren Ausfall
den von diesen Verfahren vorgesehenen Schaltfehlerschutz
außer Funktion setzt.
Fig. 2 zeigt die Anordnung von Feldeinheiten FE1 bis FE5,
die jeweils wesentliche Funktionseinheit ihres Schaltfeldes
sind, und ihre Verbindung mit einem Datenübertra
gungs-Netzwerk N. Jede solche Feldeinheit FE1 bis FE5 ist
mit einem eigenen Datenübertragungskanal D1 bis D5 an die
ses Netzwerk N angeschlossen. Solche Übertragungskanäle und
entsprechende Netzwerke sind allgemein bekannt und Stand
der Technik, wo auch immer Datenverarbeitungsgeräte mitein
ander vernetzt sind. Die entsprechenden Netzwerke können so
ausgelegt werden, daß ein Datenaustausch zwischen zwei an
das Netzwerk mittels eines Übertragungskanales angeschlos
senen Endgeräten immer möglich ist, selbst dann, wenn ir
gendeine Komponente, die Bestandteil des Netzwerkes ist,
ausfällt. Netzwerke dieser Art besitzen selbst keine zen
tralen Komponenten und sind daher im hier betrachteten An
wendungsfall auch selbst keine zentrale Komponente, die
ausfallen könnte und damit den Datenaustausch unterbrechen
könnte. Ein Beispiel für ein solches Netzwerk ist ein Da
tenübertragungsbus nach IEEE 802.3 mit entsprechenden An
schlüssen, der auch redundant, also doppelt ausgeführt sein
kann, mit jeweils zwei identischen Anschlüssen und Übertra
gungskanälen für jedes Endgerät, hier also für jede Feld
einheit.
Alle Schaltfelder 1 bis 5, deren Feldeinheiten FE1 bis FE5
an ein ausfallsicheres Netzwerk N angeschlossen sind, kön
nen dieses Netzwerk für den Datenaustausch untereinander
nutzen. Jede Feldeinheit kann den jeweils aktuellen Schalt
zustand des Schaltfeldes, dem sie zugeordnet ist, über das
Netzwerk allen anderen angeschlossenen Feldeinheiten mit
teilen. Jede Feldeinheit kann demzufolge jederzeit über die
Schaltzustände aller zur Schaltanlage gehörenden Schalt
felder informiert sein. Die Datenübertragung über solche
Netzwerke ist mit der heute verfügbaren Technik so schnell
und so sicher, daß alle diesbezüglichen Anforderungen für
den Schaltfehlerschutz mehr als erfüllt werden können. Dies
gilt insbesondere dann, wenn das benutzte Netzwerk lokal
für die Schaltanlage eingerichtet ist, wenn im wesentlichen
nur die Schaltfelder selbst mit ihren Feldeinheiten an die
ses Netzwerk angeschlossen sind und damit den Datenverkehr
in diesem Netzwerk hauptsächlich bewirken.
Die anlagenbezogenen Verriegelungsbedingungen können in
weiteren Teilen des Speichers hinterlegt sein, der den Mi
kroprozessoren der Feldeinheit zugeordnet ist. Jede Feld
einheit kann dann zu jeder Zeit ohne Hilfe von außen auch
die anlagenbezogenen Verriegelungsbedingungen prüfen und
die ihr zugeführten Schaltbefehle unter Beachtung aller
Verriegelungsbedingungen zuverlässig ausführen oder gegebe
nenfalls zurückweisen. Den effektiven Schaltzustand der ge
samten Anlage kennt sie wegen des Datenaustausches mit den
anderen Feldeinheiten der Anlage über das Netzwerk.
Damit eine Feldeinheit den an sie gerichteten Befehl zum
Steuern eines zum eigenen Schaltfeld gehörenden Schaltgerä
tes auch tatsächlich sicher ausführen kann, muß die Schal
tanlage nicht nur zum Zeitpunkt der Prüfung den Verriege
lungsbedingungen entsprechend erlaubt sein. Es muß darüber
hinaus sichergestellt sein, daß sie auch erlaubt bleibt,
bis das angesteuerte Schaltgerät seine gewünschte neue
Stellung erreicht und gemeldet hat. Die Schalthandlungen
sollen deshalb zeitlich streng nacheinander vorgenommen
werden. Die Mitteilung des jeweils aktuellen Schaltzustan
des an die anderen Feldeinheiten ermöglicht zwar die Prü
fung der Verriegelungsbedingungen, garantiert aber nicht,
daß ein Schaltzustand der Anlage, der ein Schalten zuläßt,
auch bis zum Abschluß einer Schalthandlung unverändert
bleibt. Dies ist nur durch ein zusätzliches Verfahren
sicherzustellen, welches üblicherweise als Doppelbetäti
gungssperre bezeichnet wird. Notwendig und hinreichend für
dieses Verfahren ist, zugleich mit der Information über den
Schaltzustand des Feldes auch eine Information über den Ak
tivierungszustand den anderen Feldeinheiten zukommen zu
lassen.
Eine Feldeinheit sei als "aktiv" bezeichnet von dem Zeit
punkt an, zu welchem sie einen ihr zugeführten Schaltbefehl
erkannt hat, bis zu dem Zeitpunkt, an welchem sie entweder
den Abschluß einer von ihr als Reaktion auf den Befehl an
geregten Schalthandlung erkannt hat, oder den Schaltbefehl
zurückgewiesen hat, weil er die Verriegelungsbedingungen
verletzen würde. Zu jeder anderen Zeit sei die Feldeinheit
als "passiv" bezeichnet. Die erforderliche Doppelbetäti
gungssperre ist dann wirksam, wenn zum Zeitpunkt der Anre
gung einer Schalthandlung durch die Feldeinheit nur diese
allein aktiv ist, alle anderen Feldeinheiten der noch zur
Schaltanlage gehörenden Schaltfelder aber passiv sind. Um
dies zu erreichen, kann wie folgt verfahren werden:
Jede Feldeinheit teilt über das Netzwerk allen anderen
Feldeinheiten beispielsweise jeweils zusammen mit der In
formation über den aktuellen Zustand des Schaltfeldes mit,
ob sie gerade aktiv oder passiv ist. Ein Wechsel von passiv
zu aktiv ist der Feldeinheit nur dann erlaubt, wenn bis zu
diesem Zeitpunkt sich noch keine andere Feldeinheit bereits
aktiv gemeldet hat. Könnten die Informationsverarbeitung
und die Datenübertragung ohne Zeitverbrauch stattfinden,
wäre damit eine Doppelbetätigungssperre bereits verwirk
licht. Da dies nicht möglich ist, muß Zusätzliches beachtet
werden. Hat eine Feldeinheit sich nach dem Empfang eines
Schaltbefehles aktiv gemeldet, weil sie damit augenblick
lich die einzig aktive wäre, so darf sie die Ausführung des
Befehles erst dann beginnen, wenn sie nach ihrer eigenen
Meldung von allen anderen angeschlossenen Feldeinheiten
wiederum gemeldet bekommen hat, daß keine andere aktiv ist.
Die Zeit, die bis dahin vergeht, ist beim Einsatz heute be
kannter Netzwerke so gering, daß diese Verfahrensweise
keine merkliche Verzögerung einer Befehlsausführung bedeu
tet. Es kann wegen der absoluten Autarkie der einzelnen
Feldeinheiten dennoch vorkommen, daß eine sich aktiv gemel
dete Feldeinheit von einer anderen Feldeinheit deren Aktiv
meldung empfängt. Auch dieser Konfliktfall ist lösbar.
Schaltanlagen bestehen aus einer genau bekannten Anzahl von
Schaltfeldern. Diese sind aus Gründen, die den Betrieb der
Schaltanlage angehen, stets eindeutig identifiziert, ge
nauso auch die Feldeinheiten als Endgeräte am Netzwerk. Es
kann daher zweckmäßigerweise eine Prioritätsfolge verein
bart werden, so daß im Konfliktfalle die Feldeinheit mit der
höheren Priorität aktiv bleiben und den Schaltbefehl aus
führen kann, während die andere den empfangenen Schaltbe
fehl jetzt zurückweisen muß und wieder passiv werden muß.
Der Datenaustausch zwischen den Feldeinheiten zur gegensei
tigen Information über den Schaltzustand der Schaltfelder
und über die Absicht, einen Befehl auszuführen, ist in ei
ner Art und Weise zu organisieren, die sicherstellt, daß
wirklich aktuelle Informationen zur Verfügung stehen. Es
ist in diesem Zusammenhang unerheblich, ob die Datenüber
tragung in regelmäßigen zeitlichen Abständen (zyklisch)
oder aber jeweils als Folge eines Ereignisses (spontan) er
folgt. Wichtig ist allein, daß eine Feldeinheit zu jeder
Zeit sicher sein kann, von allen angeschlossenen anderen
Feldeinheiten aktuelle Informationen zu besitzen. Genau
diese Information kann beispielsweise auch schon daraus ge
schlossen werden, daß die betreffenden Feldeinheiten in Be
trieb sind und ihre ihnen zukommende Aufgabe wahrnehmen.
Das wiederum können die Dienste, die für die Kommunikation
über das Netzwerk von jeder Feldeinheit benutzt werden,
schon signalisieren, wenn eine Feldeinheit mittels eines
Datenübertragungskanales an des Netzwerk angeschlossen ist.
In die Verriegelungsbedingungen oder aber in die Gesamtheit
aller Bedingungen, die vor der Ausführung eines Schaltbe
fehles von der Feldeinheit zu überprüfen sind, können auch
solche Bedingungen aufgenommen werden, die ein vorherbe
stimmtes Verhalten der einzelnen Schaltfelder auch dann si
cherstellen, wenn einzelne Feldeinheiten einer Schaltanlage
zu irgendeiner Zeit keine Daten mehr senden, oder aber
erstmals bzw. nach einer Pause wieder Daten über das Netz
werk senden. So ist schließlich die vollständige Autarkie
jeder einzelnen Feldeinheit möglich. Das zuverlässige Steu
ern von Schaltgeräten unter Beachtung aller Verriegelungs
bedingungen und etwaiger zusätzlicher Bedingungen ist ohne
eine ausfallgefährdete zentrale Komponente in allen Schalt
feldern möglich, deren Feldeinheit bestimmungsgemäß arbei
tet.
Claims (3)
1. Verfahren zum zuverlässigen Steuern von Schaltge
räten unter Beachtung aller Verriegelungsbedingungen in ei
ner aus mehreren Feldern bestehenden Schaltanlage, gekenn
zeichnet durch folgende Merkmale:
- a) In jedem Schaltfeld wird der Schaltzustand des Schaltfeldes aus den zugeführten Signalen der von ihm umfaßten Schaltgeräte erkannt;
- b) zyklisch oder spontan wird der erkannte Schaltzustand mit Hilfe der Dienste eines Datenübertragungsnetz werkes ohne Zutun irgendeiner zentralen Instanz al len anderen Schaltfeldern bekannt gemacht;
- c) wird ein Befehl zum Steuern eines zum Feld gehörigen Schaltgerätes zugeführt, so werden die feldbezogenen Verriegelungsbedingungen geprüft; der Befehl wird zu rückgewiesen, wenn er diesen zufolge unzulässig ist; es werden gegebenenfalls auch die anlagenbezogenen Verriegelungsbedingungen geprüft, Befehle, die diesen zufolge unzulässig sind, werden zurückgewiesen;
- d) wird ein Befehl als zulässig erkannt, ist das Schalt feld aktiv; dies wird, wie der Schaltzustand unter b), allen anderen Schaltfeldern mitgeteilt; mit den danach empfangenen Informationen aller anderen Schaltfelder wird durch Prüfen entsprechender Bedin gungen (Doppelbetätigungssperre) entschieden, ob der Befehl ausgeführt werden kann, oder ob er diesen zu folge zurückgewiesen werden muß und das Schaltfeld passiv wird; anderenfalls bleibt es aktiv, bis der Befehl ausgeführt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
folgendes Merkmal:
In die Gesamtheit aller Bedingungen, die zur Entscheidung darüber, ob ein Befehl zulässig ist, geprüft werden, sind Bedingungen aufgenommen, die ein vorherbestimmtes Verhalten auch dann sicherstellen, wenn von einzelnen Schaltfeldern der Schaltanlage
In die Gesamtheit aller Bedingungen, die zur Entscheidung darüber, ob ein Befehl zulässig ist, geprüft werden, sind Bedingungen aufgenommen, die ein vorherbestimmtes Verhalten auch dann sicherstellen, wenn von einzelnen Schaltfeldern der Schaltanlage
- a) zu irgendeiner Zeit keine Information mehr über ih ren Zustand empfangen wird, oder
- b) solche Information nach einer Unterbrechung wieder oder auch erstmals empfangen wird.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 2, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
- a) Jedem Schaltfeld (1 bis 5) einer Schaltanlage ist eine als Feldeinheit (FE1 bis FE5) bezeichnete Funk tionseinheit zugeordnet, der alle Signale zugeführt sind, die für das Erkennen des Schaltzustandes dieses Schaltfeldes (1 bis 5) notwendig sind;
- b) alle Feldeinheiten (FE1 bis FE5) sind über jeweils einen eigenen Datenübertragungskanal (D1 bis D5) an ein Datenübertragungsnetzwerk (N) angeschlossen, wel ches einen Datenaustausch zwischen ihnen jederzeit ermöglicht;
- c) jede Feldeinheit enthält Mittel, z. B. Sende-Empfangseinrichtungen und einen Mikroprozessor mit Datenspeicher, mit deren Hilfe sie alle andern Feldeinheiten (FE1 bis FE5) stets über den aktuellen Zustand ihres Schaltfeldes informiert, indem sie ent sprechende Nachrichten in das Netzwerk sendet; die Mittel ermöglichen es jeder Feldeinheit sich selbst über den aktuellen Zustand der anderen Schaltfelder zu informieren, indem sie die entsprechenden Nach richten der anderen aus dem Netzwerk empfängt und auswertet;
- e) jede Feldeinheit enthält Mittel zur Erkennung ihrer eigenen feldbezogenen Verriegelungsbedingungen und der anlagenbezogenen Verriegelungsbedingungen; sie hat außerdem Mittel zur Speicherung und Berücksichti gung von zusätzlichen Bedingungen, mit denen eine Doppelbetätigung verhindert wird, mit denen auf die Unterbrechung des Nachrichtenflusses von einer ande ren Feldeinheit reagiert wird und mit denen das erst malige Empfangen der Informationen einer anderen Feldeinheit behandelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4137489A DE4137489C2 (de) | 1991-11-14 | 1991-11-14 | Verfahren und Einrichtung zum zuverlässigen Steuern von Schaltgeräten einer Schaltanlage |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE4137489A DE4137489C2 (de) | 1991-11-14 | 1991-11-14 | Verfahren und Einrichtung zum zuverlässigen Steuern von Schaltgeräten einer Schaltanlage |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4137489A1 true DE4137489A1 (de) | 1993-05-27 |
DE4137489C2 DE4137489C2 (de) | 1993-10-07 |
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ID=6444817
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4137489A Expired - Fee Related DE4137489C2 (de) | 1991-11-14 | 1991-11-14 | Verfahren und Einrichtung zum zuverlässigen Steuern von Schaltgeräten einer Schaltanlage |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4137489C2 (de) |
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DE4230603C1 (de) * | 1992-09-12 | 1994-03-24 | Abb Patent Gmbh | Verfahren und Einrichtung zum schaltfehlergeschützten Steuern von Schaltgeräten einer Schaltanlage |
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EP0166206A2 (de) * | 1984-05-26 | 1986-01-02 | BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. | Verfahren und Einrichtung zum schaltfehlergeschützten Betätigen einer aus mehreren Schaltfeldern bestehenden Schaltanlage in einem elektrischen Energieverteilungsnetz |
EP0103151B1 (de) * | 1982-08-16 | 1986-12-03 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zum Betrieb einer elektrischen Energieverteilungsanlage |
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1991
- 1991-11-14 DE DE4137489A patent/DE4137489C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE-Regelungstechnische Praxis, 24. Jahrgang, 1982, H. 3, "rtp-Seminar: Bussysteme", S. 17-20 * |
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DE4230603C1 (de) * | 1992-09-12 | 1994-03-24 | Abb Patent Gmbh | Verfahren und Einrichtung zum schaltfehlergeschützten Steuern von Schaltgeräten einer Schaltanlage |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4137489C2 (de) | 1993-10-07 |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
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Owner name: KREUTER, KONRAD, DR., 69493 HIRSCHBERG, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |