DE4135441A1 - Keramisches material mit hoher porositaet und verfahren zur herstellung desselben - Google Patents
Keramisches material mit hoher porositaet und verfahren zur herstellung desselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein keramisches Material mit hoher Porosität auf der Basis eines
Tones oder Tonminerals, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Materials.
Keramische Materialien mit einer hohen, offenen Porosität können im Stand der Technik vielfältige
Anwendung finden. Der Vorteil derartiger Materialien liegt zum einen in ihrer sehr hohen
Temperaturbeständigkeit und ihrer im Vergleich zur Masse großen Oberfläche. In den Poren des
Materials können chemisch oder biologisch aktive Substanzen angeordnet und fixiert werden, die
dann insgesamt eine sehr große Oberfläche bieten und eine hohe Wirksamkeit entfalten z. B. als
Katalysator oder Filter- oder Reinigungsmaterial. Bei der Abwässerreinigung werden beispiels
weise vielfältige Bakterien, unter anderem auch sogenannte Anaerobia, eingesetzt, die der
biologischen Reinigung des Abwassers dienen und beispielsweise Nitrate und Phosphate aus dem
Wasser entfernen können. Bei herkömmlichen Reinigungssystemen oder Kläranlagen bilden
derartige Bakterien einen Schlamm, der die Schadstoffe bzw. verwertbare Nährstoffe anreichert
und anschließend aus dem Klärbecken entfernt wird. Es ist jedoch oftmals erwünscht, daß
mindestens ein Teil dieser Bakterien zurückbehalten wird, und zwar möglichst ohne deren
Stoffwechselprodukte, um einen Grundstock für weitere Reinigungskulturen zu bilden. Auch wirken
manchen Substanzen oder auch Bakterien im wesentlichen als Katalysatoren oder setzen lediglich
gelöste Schadstoffe in solche um, die im Abwasser ausfallen und sich absetzen, ohne daß jedoch
die betreffenden Bakterien oder Substanzen selbst dabei eine Veränderung erfahren. Es versteht
sich, daß man diese wirksamen Substanzen oder Bakterien nicht mit dem ausfallenden Schlamm
zusammen beseitigen möchte.
Hierfür bieten poröse Keramikmaterialien eine hervorragende Lösungsmöglichkeit. Die wirksamen
Substanzen oder Bakterien können in den feinen Poren des Keramikmaterials in großer Zahl
aufgenommen werden, haben so eine sehr große Austauschoberfläche mit dem umgebenden
Abwasser und können dennoch sehr leicht beim Entleeren des Beckens und auch beim Abführen
von Schlamm zurückbehalten werden, indem einfach die Keramikkörper so groß ausgelegt
werden, daß sie von groben Sieben leicht abgefangen werden. Die wirksamen Substanzen wie
z. B. Katalysatoren oder Bakterien, die in den Poren der Keramikkörper enthalten sind, werden
dann ebenfalls zurückbehalten.
Dabei versteht es sich, daß derartige Keramikmaterialien in dieser Hinsicht umso wirksamer sind,
je größer ihre offene Porosität ist und je größer die insgesamt zur Verfügung stehende
Materialoberfläche ist. Letzteres ist gleichbedeutend mit möglichst kleinen Poren, die andererseits
jedoch so groß sein müssen, daß die wirksamen Substanzen darin aufnehmbar sind und daß
auch gleichzeitig das umzusetzende Material, wie z. B. Abwasser, ein Abgas oder ein anderes zu
reinigendes, zu filterndes oder umzusetzendes Gas oder eine entsprechende Flüssigkeit, in die
Poren eindringen kann.
Es reicht also nicht aus, daß in dem keramischen Material eine Vielzahl kleiner Hohlräume
gebildet wird, vielmehr müssen diese Hohlräume auch zur äußeren Oberfläche des Keramikkör
pers hin offen sein bzw. eine Verbindung nach außen haben.
Insofern besteht grundsätzlich ein Bedürfnis nach keramischen Materialien mit hoher offener
Porosität bei gleichzeitig relativ kleinem Porendurchmesser. Bisher bekannte keramische
Materialien können zwar bereits mit einer gewissen Porosität hergestellt werden, jedoch sind die
entstehenden Poren entweder relativ groß, z. B. im Mittel mehr als 1 mm oder aber sie sind zu
einem erheblichen Teil nicht offen, sondern allseits von dem keramischen Material umgeben, so
daß das Innere der Poren keine Verbindung zu außerhalb des Keramikkörpers vorliegenden
Flüssigkeiten oder Gasen haben kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein keramisches Material zu schaffen, welches
bei geringer Masse eine relativ große Oberfläche bereitstellt, die auch gute Ansatzmöglichkeiten
für wirksame Substanzen wie z. B. Katalysatormaterialien oder Bakterien oder dergleichen bietet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein keramisches Material auf der Basis eines Tones oder
Tonminerals mit einer offenen Porosität von mindestens 70%.
Bevorzugt ist ein keramisches Material, welches eine offene Porosität von etwa 80% hat. Es
versteht sich, daß die Prozentangaben für die Porosität sich auf das Volumen beziehen. Eine
offene Porosität von 20% läßt sich beispielsweise dadurch feststellen, daß beim Eintauchen eines
derartigen Keramikkörpers z. B. in Wasser, nur 20% des Volumens verdrängt wird, welches den
äußeren Abmessungen des Keramikkörpers entspricht, wobei allerdings vorausgesetzt ist, daß
der Körper genügend Zeit hat und auch so bewegt wird, daß in den Poren eingefangene
Gasblasen entweichen können.
Dabei ist eine Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei welcher das Keramikmaterial 20 bis
40% eines Tones oder Tonminerals und 40 bis 80% Schamotte enthält. Bei den Angaben der
Zusammensetzung des Tonmaterials sind die Prozentangaben immer als Gewichts-Prozente zu
verstehen, im Gegensatz zu der Angabe von Volumen-Prozenten für die Porosität.
Weiterhin ist ein Keramikmaterial bevorzugt, bei welchem die Poren überwiegend kleiner sind als
500 µ. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die mittlere
Porengröße zwischen 150 und 500 µ vorzugsweise bei 300 µ liegt.
Eine Porengröße in dieser Größenordnung ist mit einer enormen Vergrößerung der effektiven
Oberfläche des Keramikkörpers verknüpft, gleichzeitig sind die Poren groß genug, um wirksame
Substanzen, Bakterien oder dergleichen aufzunehmen und auch ein Eindringen von Gasen und
Flüssigkeiten zu gestatten, welche mit den wirksamen Substanzen reagieren sollen, andererseits
sind die Poren jedoch auch so klein, daß die wirksamen Substanzen nicht ohne weiteres aus
diesen Poren herausgespült werden, sondern sicheren Halt und Aufnahme darin finden.
Die Herstellung eines solchen Keramikmaterials erfolgt über ein Zwischenprodukt, welches aus
einer Mischung zwischen 15 und 25% eines Tones oder Tonminerals, 20 bis 50 % Schamotte
und 20 bis 50% eines Porosiermittels besteht. Auch hier sind die Prozentangaben Gewichts-
Prozente. Bevorzugt ist eine Zusammensetzung aus 20% eines Tones oder Tonminerals, 40%
Schamotte und 40% Porosiermittel. Dabei ist als Porosiermittel vorzugsweise Sägemehl, Mehl,
Gries oder Koksgries vorgesehen. Alle vorgenannten Porosiermittel sind mehr oder weniger
quellfähig und brennen beim Erhitzen sehr gut aus, so daß an der vorher von dem Porosiermittel
eingenommenen Stelle lediglich ein Hohlraum verbleibt. Dabei hat das Porosiermittel in der
bevorzugten Ausführungsform des Zwischenproduktes eine Siebfeinheit von weniger als 500 µ,
vorzugsweise liegt die mittlere Teilchengröße zwischen 150 und 500 µ, insbesondere bei 300 µ.
In verfahrenstechnischer Hinsicht wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch
gelöst, daß eine keramische Mischung hergestellt wird, welche mindestens 10 Gew.-% eines
Tones oder Tonminerals, sowie mindestens 20 Gew.-% eines Porosiermittels enthält, diese
keramische Mischung bzw. dieses Rohmaterial einem Formgebungs- und einem anschließenden
Trocknungsprozeß unterzogen wird und das getrocknete keramische Material anschließend unter
langsamer Erhitzung einem keramischen Brand unterzogen wird, wobei die Aufheizrate im
Temperaturbereich zwischen etwa 700°C und 1000°C im Mittel einen Wert von 250°K/h nicht
übersteigt und wobei außerdem eine ausreichende Sauerstoffzufuhr für den vollständigen
Ausbrand des Porosiermittels gewährleistet wird.
Die ausreichende Sauerstoffzufuhr kann z. B. dadurch sichergestellt werden, daß der Ofenraum
zu mindestens teilweise zur Umgebung hin offen ist. Gegebenenfalls kann jedoch auch gezielt Luft
oder gar Sauerstoff bzw. mit Sauerstoff angereicherte Luft in den Ofen bzw. auf das keramische
Material geblasen werden.
Der Trocknungsprozeß sollte möglichst schnell vonstatten gehen. Man erreicht dies beispielsweise
durch Anblasen mit trockener Luft bei Zimmertemperatur oder einer leicht erhöhten Temperatur.
Im übrigen kommt es nicht nur auf die Reihenfolge der Verfahrensschritte, sondern vor allem auf
die relativ langsame Erhitzung während des keramischen Brandes an. Vorzugsweise wird die
Aufheizrate im Bereich zwischen 800°C und 1000°C unter 200°K/h und besonders bevorzugt
sogar unter 150° K/h gehalten. Wie sich herausgestellt hat, erreicht man durch dieses vorsichtige
Aufheizen ein vergleichsweise langsames Öffnen der Poren und den vollständigen Ausbrand des
Porosiermittels, ohne daß sich in den Poren ein übermäßiger Druck aufbaut und die Poren sehr
plötzlich entstehen und sich übermäßig vergrößern, wodurch auch der gesamte geformte
Keramikkörper sehr brüchig werden kann. Es versteht sich, daß die Sauerstoffzufuhr dabei
sicherstellt, daß das Porosiermittel vollständig aus den Poren verschwindet, indem es mit
Sauerstoff reagiert und in einen gasförmigen Zustand übergeht.
Auch oberhalb von 1000°C bis hin zur Sintertemperatur wird die Aufheizrate vorzugsweise unter
200°K/h gehalten. Die zugrundeliegende Mischung sollte zwischen 15 und 25% eines Tones
oder Tonminerals, zwischen 20 und 50% Schamotte und zwischen 20 und 50% eines
Porosiermittels enthalten. Vorzugsweise besteht die Ausgangsmischung aus 20% eines Tones
oder Tonminerals, 40% Schamotte und 40% eines Porosiermittels. Da die Porosiermittel im
allgemeinen erheblich leichter sind als Tonmineralien oder Schamotte, entspricht ein Gewichts
anteil von 40% an Porosiermittel einem erheblich größeren Volumenanteil, so daß hierdurch die
angestrebte offene Porosität von 80% durchaus erreicht werden kann.
Als Porosiermittel werden vorzugsweise Sägemehl, Mehl, Gries oder Koksgries verwendet. Alle
vorgenannten Porosiermittel brennen sehr gut und praktisch rückstandsfrei aus, so daß anstelle
des Porosiermittels lediglich die Poren in dem keramischen Material verbleiben. Das Porosiermittel
hat zweckmäßigerweise eine Siebfeinheit von weniger als 500 µ, so daß die mittlere Teilchen
größe z. B. im Bereich von 150 bis 500 µ liegen kann und vorzugsweise 300 µ beträgt. Bei einer
wesentlich kleineren Siebfeinheit würden sich viele Poren nicht öffnen. Außerdem wären die dann
entstehenden Poren häufig so klein oder hätten so kleine Öffnungen nach außen, daß das
Eindringen sowohl der wirksamen Substanzen als auch der umzusetzenden Gase oder
Flüssigkeiten nur schlecht möglich wäre.
Ist das Porosiermittel dagegen wesentlich gröber, so kommt es während des Ausbrandes zu
relativ starken lokalen Verformungen und Zerstörungen des Keramikmaterials, so daß dieses
brüchig und empfindlich wird. Außerdem ist dann die zur Verfügung stehende Oberfläche
gegenüber dem Material mit kleineren Poren deutlich geringer und die größeren Poren bieten auch
nicht so guten Halt gegen das Ausspülen wirksamer Substanzen.
Bevorzugt ist für das Herstellungsverfahren weiterhin ein Extrudiervorgang als Formgebungs
prozeß, wobei außerdem das Porosiermittel ein quellfähiger Faserstoff, wie z. B. Holzmehl,
Verwendung findet. Die Quellfähigkeit des Porosiermittels ist dabei von besonderer Bedeutung.
Während eines Extrudiervorganges bildet sich nämlich sehr leicht eine sogenannte Ziehhaut,
welche die Oberfläche des extrudierten Körpers mit dem keramischen Material verschließt und
dabei die mehlfeinen Körner des Porosiermittels abdeckt. Wird jedoch ein quellfähiger Faserstoff
als Porosiermittel verwendet und wird der Extrudiervorgang relativ schnell nach dem Herstellen
der Materialmischung vollzogen, so wird das Extrudiermittel aufgrund der in einer solchen frisch
angesetzten Keramikmischung enthaltenen Feuchtigkeit aufquellen, wobei die unmittelbar
unterhalb der Ziehhaut liegenden Teilchen des Porosiermittels beim Aufquellen diese Ziehhaut
aufbrechen und aufreißen und so die Offenporigkeit des später gebrannten Keramikkörpers
sicherstellen.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben.
Es wurde eine Mischung aus 20% Ton, 40% Schamotte und 40% Holzmehl hergestellt
(Angaben in Gewichts-Prozent).
Unmittelbar nach der Durchmischung und Herstellung dieses Ausgangsmaterials wurde das
Material in Form von langen Hohlzylindern mit etwa 30 mm Außendurchmesser und 8 mm
Wandstärke extrudiert, der entstehende Hohlzylinder wurde unmittelbar hinter dem Extruder in
etwa 50 mm lange, hohlzylindrische Abschnitte geteilt. Die entstehenden Hohlzylinder mit einem
Durchmesser von 30 mm und der Höhe von 50 mm wurden anschließend während etwa einer
Stunde durch Anblasen mit trockener Luft bei Zimmertemperatur (zwischen 20 und 30°C)
getrocknet. Die getrockneten Hohlzylinder wurden dann in einem Keramikofen gebrannt. Die
Erhitzung wurde dabei langsam so gesteuert, daß insbesondere die Aufheizung von etwa 700 auf
1000°C mindestens etwa zwei Stunden erforderte. Auch die weitere Erhitzung auf die
Sintertemperatur von etwa 1400°C erfolgte langsam innerhalb etwa weiterer zwei Stunden. Die
Sintertemperatur wurde 40 Minuten beibehalten, anschließend erfolgte eine langsame Abkühlung
des Materials. Während des Brennvorganges wurde das Ofeninnere ausreichend mit Sauerstoff
versorgt über eine Frischluftzufuhr, wobei jedoch die Frischluft so an dem Ofen entlang geführt
wurde, daß sie vor dem Eintritt in den Ofenraum vorgeheizt war, um den Energieverbrauch des
Ofens auf einem niedrigen Niveau zu halten.
Die so hergestellten Keramikkörper hatten eine offene Porosität von etwa 80%, wie durch
Verdrängungsmessung festgestellt werden konnte. Die Zusammensetzung der fertig gebrannten
Keramikkörper entsprach dem ursprünglichen Verhältnis von Ton zu Schamotten, d. h. die fertigen
Keramikkörper bestanden zu etwa 1/3 aus Ton und zu 2/3 aus Schamotten.
Die Porengröße war wegen der Quellfähigkeit des Porosiermittels geringfügig größer als die
mittlere Teilchengröße des (trockenen) Porosiermittels und lag im Mittel bei etwa 400 µ.
Derartige Keramikkörper lassen sich als lose geschüttetes Bett beispielsweise in einem Rohr oder
auf dem Boden eines Kanals oder eines Beckens anordnen und haben dabei für ein dar
überhinweg- und hindurchströmendes gasförmiges oder flüssiges Medium nur einen geringen
Strömungswiderstand, wobei dieses Medium zu einem großen Teil in die Poren der Keramikkörper
eindringen und dort umgesetzt oder gereinigt werden kann.
Durch die große Oberfläche, die offene Porosität und die guten Haftmöglichkeiten der aktiven
Substanzen kann dabei die Effektivität des jeweiligen Filter-, Umsetzungs- oder Reinigungsvor
ganges beträchtlich gesteigert werden.
Claims (20)
1. Keramisches Material auf der Basis eines Tones oder Tonminerals, gekennzeichnet
durch eine offene Porosität von mindestens 70%.
2. Keramisches Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Porosität von etwa
80%.
3. Keramisches Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 bis
40 Gew.-% eines Tones oder Tonminerals und 40 bis 80 Gew.-% Schamotte enthält.
4. Keramisches Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Poren überwiegend kleiner als 500 µ sind.
5. Keramisches Material nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Porengröße
im Mittel bei etwa 300 µ liegt.
6. Keramisches Rohmaterial als Zwischenprodukt bei der Herstellung eines keramischen
Materials hoher Porosität, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Mischung zwischen 15 und
25% eines Tones oder Tonminerals, 20 bis 50% Schamotte und 20 bis 50% eines Porosier
mittels besteht.
7. Keramisches Rohmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Porosiermittel Sägemehl, Mehl, Gries oder Koksgries enthält.
8. Rohmaterial nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Porosiermittel
eine Siebfeinheit von weniger als 500 µ hat.
9. Keramisches Rohmaterial nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Teilchengröße des Porosiermittels zwischen 150 und 500 µ, vorzugsweise bei 300 µ liegt.
10. Verfahren zur Herstellung eines keramischen Materials hoher Porosität auf der Basis
mindestens eines Tones oder Tonminerals, dadurch gekennzeichnet, daß eine keramische
Mischung hergestellt wird, welche mindestens 10 Gew.-% eines Tones oder Tonminerals sowie
mindestens 20 Gew.-% eines Porosiermittels enthält, daß das Material einem Formgebungs- und
einem anschließenden Trocknungsprozeß unterzogen wird, und daß das getrocknete keramische
Material anschließend unter langsamer Erhitzung einem keramischen Brand unterzogen wird,
wobei die Aufheizrate im Temperaturbereich zwischen etwa 700°C und etwa 1000°C im Mittel
250°K pro Stunde nicht übersteigt und wobei eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zum
vollständigen Ausbrand des Porosiermittels gewährleistet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Trocknungsvorgang
möglichst schnell und mit trockener Luft erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizrate
bis zur Sintertemperatur unter 250°K/h gehalten wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufheizung im Bereich zwischen etwa 800°C und 1000°C unter 200°K/h und vorzugsweise mit
150°K/h erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine
keramische Mischung hergestellt wird, welche zwischen 15 und 25% eines Tones oder
Tonminerals, zwischen 20 und 50% Schamotte und zwischen 20 und 50% Porosiermittel enthält.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß als
Porosiermittel Sägemehl, Mehl, Gries oder Koksgries verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Porosiermittel mit einer Siebfeinheit von weniger als 500 µ verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein Porosiermittel mit einer
mittleren Teilchengröße zwischen 150 und 500 µ, vorzugsweise von 300 µ verwendet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material mindestens eine halbe Stunde bei der Sintertemperatur gehalten wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formgebungsprozeß ein Extrudiervorgang ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das
Porosiermittel ein quellfähiger Faserstoff, wie z. B. Holzmehl, ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914135441 DE4135441A1 (de) | 1991-10-27 | 1991-10-27 | Keramisches material mit hoher porositaet und verfahren zur herstellung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914135441 DE4135441A1 (de) | 1991-10-27 | 1991-10-27 | Keramisches material mit hoher porositaet und verfahren zur herstellung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4135441A1 true DE4135441A1 (de) | 1993-04-29 |
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ID=6443542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914135441 Withdrawn DE4135441A1 (de) | 1991-10-27 | 1991-10-27 | Keramisches material mit hoher porositaet und verfahren zur herstellung desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4135441A1 (de) |
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1991
- 1991-10-27 DE DE19914135441 patent/DE4135441A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |