DE4117192A1 - Verfahren zur umweltvertraeglichen erzeugung von energie in einer kombinierten gas-dampfkraftanlage und anlage zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur umweltvertraeglichen erzeugung von energie in einer kombinierten gas-dampfkraftanlage und anlage zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur umweltverträglichen
Erzeugung von Energie in einer kombinierten Gas-Dampfkraft
anlage durch arbeitsleistende Entspannung eines hochgespann
ten heißen Arbeitsmittels in einer Gasturbine und von hochge
spanntem überhitztem Dampf in einer Dampfturbine, wobei die
Restwärme des entspannten Arbeitsmittels der Gasturbine zur
Erzeugung des Wasserdampfes genutzt wird, sowie eine Anlage
zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
Bei den bekannten Verfahren zur kombinierten Erzeugung von
Energie unter Verwendung von Gas- und Dampfturbinen wird in
der Regel das in der öl- oder gasbefeuerten Brennkammer der
Gasturbine anfallende verdichtete Arbeitsgas bei einer Tempe
ratur von inzwischen über 1000°C in der Gasturbine zunächst
arbeitsleistend entspannt und dann in einem Abhitzekessel
unter Erzeugung von hochgespanntem Dampf weiter abgekühlt.
Das abgekühlte Rauchgas wird über ein Kamin in die Atmosphäre
abgegeben. Der erzeugte Dampf wird in einer Dampfturbine ent
spannt.
Bei dieser Verfahrensweise sind die Dampftemperaturen und
somit das Arbeitsvermögen der Dampfturbine in nachteiliger
Weise vorgegeben bzw. begrenzt durch die zum Teil relativ
niedrigen Abgastemperaturen der Gasturbine.
Hinzu kommt, daß die Abgase der Gasturbine hohe Stickoxidkon
zentrationen aufweisen, da die Verbrennung in der Brennkammer
bei hohen Temperaturen und erheblichem Luft- bzw. Sauerstoff
überschuß erfolgt. Der Sauerstoffüberschuß ist darauf zurückzu
führen, daß zur Verfügungstellung des für die Gasturbine benö
tigten Massenstromes eine über die eigentliche Verbrennungs
luftmenge weit hinausgehende Luftmenge erforderlich wird.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren der eingangs genannten Art zur Erzeugung von Energie in
einem kombinierten Gas-Dampfturbinenprozeß sowohl zur Erzie
lung höherer Leistungen und somit zur Reduzierung der spezifi
schen CO2-Emissionen als auch zur Reduzierung der Stickoxid
emissionen weiterzuentwickeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Wasserdampf vor seiner Entspannung im Feuerungsraum einer
Wirbelbettfeuerung zusätzlich überhitzt wird.
Aufgrund der vorgeschlagenen zusätzlichen Erhitzung des Wasser
dampfes vor seiner Entspannung wird das Leistungsvermögen der
Turbine erheblich gesteigert. Beispielsweise führt eine Tempe
raturerhöhung des hochgespannten Wasserdampfes von 500°C auf
600°C bereits zu einer Erhöhung der Turbinenleistung um mehr
als 5%. Besonders vorteilhaft erweist es sich dabei, daß die
Temperaturerhöhung des Wasserdampfes in einer Wirbelbettfeue
rung erfolgt, da sich derartige Feuerungen durch besonders
gute Wärmeübergänge von dem wirbelnden Bettmaterial auf die in
das Bett eingetauchten Wärmetauscherflächen auszeichnen. Infol
ge der relativ niedrigen und vor allem sehr gleichmäßigen über
den Querschnitt des Bettes verteilten Temperaturen ergeben
sich zudem keine Materialprobleme im Hinblick auf die von dem
Hochdruckdampf durchströmten Wärmetauscherrohre. Aufgrund der
niedrigen Bettemperaturen ist in der Wirbelbettfeuerung darü
ber hinaus die Bildung thermischer Stickoxide nicht sehr ausge
prägt.
Gemäß der Erfindung kann die Wirbelbettfeuerung sowohl mit Öl
oder Gas als auch mit einem festen Brennstoff betrieben wer
den, wobei im Falle der Öl- bzw. oder Gasfeuerung ein geeig
netes Fremdmaterial, wie z. B. Quarzsand, als Bettmaterial vor
zusehen ist, während bei der Verbrennung von Kohle die Asche
selbst als Bettmaterial Verwendung findet.
Auch die Stickoxidbildung in der Brennkammer der Gasturbine
läßt sich erheblich reduzieren, wenn nach einem weiteren Merk
mal der Erfindung ein Teil des arbeitsleistend entspannten und
abgekühlten Arbeitsmittels der Gasturbine, also des sauerstoff
armen Gasturbinenabgases, der zu verdichtenden Frischluft zuge
mischt und mit dieser in die Brennkammer der Gasturbine rückge
führt wird. Durch diese Maßnahme wird der Teil der Frischluft,
der bei einer Verfahrensweise nach dem Stand der Technik im
wesentlichen nur als Massenstrom für die Gasturbine vorgesehen
war, ersetzt durch das sauerstoffarme Abgas der Gasturbine, so
daß die Verbrennung in der Brennkammer bei weit weniger Sauer
stoffüberschuß erfolgen kann. Dies wiederum hat zur Folge, daß
in der Brennkammer der Gasturbine nunmehr nahezu keine thermi
schen Stickoxide mehr entstehen.
Zweckmäßigerweise wird der nicht rückgeführte Rest des Abgases
der Gasturbine, der noch eine Temperatur von etwa 80°C auf
weist, mit dem Rauchgas der Wirbelbettfeuerung vermischt und
zusammen mit diesem über einen geeigneten Kamin in die Atmos
phäre abgegeben.
Falls die Wirbelbettfeuerung mit Kohle betrieben wird sind zu
sätzliche Einrichtungen zur Staubabscheidung und Reduzierung
der Schwefeloxide erforderlich, wie z. B. die Installation
eines Elektrofilters und einer Naßwäsche. In diesem Falle ver
läßt das gereinigte Rauchgas die Entschwefelungsanlage bei
einer Temperatur von etwa 40°C voll gesättigt. Die vorgeschla
gene Vermischung eines derartigen Rauchgases mit dem Abgas der
Gasturbine führt zu einer Erhöhung der Temperatur mit einer
entsprechenden Verbesserung der Thermik bei der Ableitung in
die Atmosphäre über einen Kühlturm.
Der erfindungsgemäße Vorschlag der verfahrenstechnischen Ver
knüpfung einer Gasturbine mit einem Abhitzekessel und einer
Wirbelbettfeuerung erweist sich besonders vorteilhaft bei
kleineren und mittleren Kraftwerksanlagen mit einer Leistung
von etwa 50-300 MW.
Bei einem höheren Leistungsbedarf sieht die Erfindung die Inte
gration eines weiteren eigenbeheizten Dampferzeugers vor, wo
bei dann die Rauchgase der Wirbelbettfeuerung direkt in den
Feuerungsraum des weiteren Dampferzeugers eingeleitet werden.
Hierdurch kann die Restwärme des Rauchgases der Wirbelbettfeue
rung im weiteren Dampferzeuger direkt verwertet werden. Darü
ber hinaus entfallen separate Maßnahmen zur Reinigung der
Rauchgase der Wirbelbettfeuerung. Auch läßt sich aufgrund der
geringen Stickoxidkonzentration im Rauchgas der Wirbelbett
feuerung der Stickoxidgehalt im Gesamtrauchgasstrom des weite
ren Dampferzeugers günstig beeinflussen. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn ähnlich wie bei der Gasturbine ein Teil
des gereinigten Rauchgasstromes anstelle von Frischluft in die
Wirbelbettfeuerung rückgeführt und auf diese Weise eine nahezu
stöchiometrische Verbrennung im Wirbelbett erreicht wird, mit
der Folge einer gegen Null gehenden Bildung thermischer Stick
oxide. Eine nicht ganz vollständige Verbrennung mit verstärk
ter Bildung von Kohlenmonoxid erweist sich dabei nicht als
nachteilig, da das Rauchgas in den Feuerungsraum des weiteren
Dampferzeugers eingeleitet und dort nachverbrannt wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung läßt sich die Tempe
ratur und damit das Arbeitsvermögen des im weiteren Dampferzeu
ger gewonnenen überhitzten Hochdruckdampfes erhöhen, wenn die
ser vor seiner Entspannung in einem geeigneten Mischsammler
mit dem sehr heißen Wasserdampf aus der Wirbelbettfeuerung ver
mischt wird, und beide Dampfströme dann der gleichen Dampftur
bine zugeführt werden.
Eine kombinierte Gas-Dampfkraftanlage zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens weist eine Gasturbine, einen der
Gasturbine nachgeschalteten Abhitzekessel zur Dampferzeugung
und eine Dampfturbine auf und zeichnet sich durch eine Wirbel
bettfeuerung mit einem im Feuerraum angeordneten Wärmetau
scher, dessen kaltes Ende mit dem Dampfausgang des Abhitzekes
sels und dessen warmes Ende mit dem Dampfeingang der Dampftur
bine verbunden ist, aus.
Insbesondere bei Großkraftwerken mit einer Leistung < 500 MW
oder bei der Nachrüstung vorhandener Kraftwerke erweist es
sich zweckmäßig, in die Dampfleitung von der Wirbelbettfeue
rung zur Dampfturbine einen weiteren Mischsammler zu integrie
ren und diesen zusätzlich mit dem heißen Ende des Wasser-
Dampf-Kreislaufes des weiteren Dampferzeugers zu verbinden.
Darüber hinaus ist eine Verbindungsleitung für das Rauchgas
der Wirbelbettfeuerung zwischen dem Wirbelbett und dem Feuer
raum des weiteren Dampferzeugers vorzusehen.
Bei Realisierung aller erfindungsgemäßen Merkmale läßt sich
demnach ein umweltverträgliches Großkraftwerk mit einem Wir
kungsgrad < 45% darstellen.
Bei optimaler Auslegung, das heißt, bei optimaler Verteilung
der geforderten Gesamtwärmeleistung auf die verschiedenen
Feuerungen in der Brennkammer der Gasturbine, in der Wirbel
bettanlage und im weiteren Dampferzeuger ist aufgrund der ge
ringen Stickoxidbildung in der Brennkammer und im Wirbelbett
der Stickoxidgehalt auch in dem an die Atmosphäre abzugebenden
Gesamtrauchgasstrom relativ niedrig, so daß - je nach den ge
forderten Grenzwerten - nur noch entsprechend reduzierte oder
auch überhaupt keine Maßnahmen zur nachträglichen Entstickung
der Rauchgase erforderlich sind. Selbstverständlich reduziert
sich aufgrund des hohen Wirkungsgrades auch die Bildung von
CO2 entsprechend.
Es liegt auf der Hand, daß sich die Anwendung der Erfindung
insbesondere auch bei der Nachrüstung bestehender Altkraft
werke anbietet. Anstelle der Installation einer sowohl von den
Investitions- als auch von den Betriebskosten (z. B. hoher
Eigenenergiebedarf) relativ aufwendigen Entstickungsanlage
können nunmehr die vorgeschlagenen Maßnahmen, wie Vorschaltung
und entsprechende Verknüpfung einer Gasturbine und einer Wir
belbettfeuerung mit dem vorhandenen Dampferzeuger und Ver
lagerung eines Teiles der Wärmeleistung des Dampferzeugers auf
die vorgeschalteten Feuerungen, realisiert werden. Unter der
Annahme, daß die Investitionskosten für die erfindungsgemäßen
Vorschläge zumindest in der Größenordnung vergleichbar sind
mit den Kosten für nachträgliche Entstickungsmaßnahmen, ergibt
sich, daß zumindest der durch die Wirkungsgraderhöhung sich
ergebende Energiezugewinn praktisch kostenlos zur Verfügung
gestellt wird.
Im Zusammenhang mit der Nachrüstung von Altkraftwerken aber
auch beim Bau neuer Kraftwerke kann die Erfindung mit den glei
chen Vorteilen sowohl bei Kohlenstaubfeuerungen mit trockener
Entaschung als auch bei Feuerungen mit flüssigem Ascheabzug
angewandt werden.
Weitere Erläuterungen zu der Erfindung sind den in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ausführungsform einer kombinierten Dampf-Kraft
anlage im Bereich kleinerer bis mittlerer Leistungen
und
Fig. 2 eine Ausführungsform im Zusammenhang mit der Um- bzw.
Nachrüstung eines bereits vorhandenen
Kohlekraftwerkes.
Gemäß Fig. 1 wird Frischluft für den Gasturbinenkreislauf
über eine Leitung 1 der Anlage zugeführt, in einem Kompressor
2 auf etwa 6-20 bar verdichtet und dann als Verbrennungsluft
in eine gas- oder ölbefeuerte Brennkammer 3 eingeleitet. Das
in der Brennkammer 3 anfallende heiße Arbeitsgas wird in einer
Gasturbine 4, die mit einem Generator 5 und dem Kompressor 2
auf einer Welle sitzt, auf etwa 1 bar entspannt. Die Eingangs
temperatur der Gasturbine 4 liegt bei etwa 800-1300°C und
die Ausgangstemperatur bei etwa 400-600°C.
Die Restwärme des bei 400-600°C anfallenden Abgases der Gas
turbine 4 wird in einem Abhitzekessel 6 zur Erzeugung von
Wasserdampf für den Dampfturbinenprozeß genutzt. Dieser im Ab
hitzekessel 6 bei einer Temperatur von etwa 300-500°C
anfallende hochgespannte (etwa 20-300 bar) Wasserdampf wird
nach der Erfindung nunmehr in einem Wärmetauscher 7 der im
Wirbelbett einer Wirbelbettfeuerung 8 mit einer Brennstoff
zufuhr 9 angeordnet ist, auf eine Temperatur von etwa 540-600°C
weiter erhitzt und dann in einer mit einem Generator 10
verbundenen Dampfturbine 11 entspannt. Der abgearbeitete
Dampf wird in einem Kondensator 12 verflüssigt, in einer
Speisewasserpumpe 13 erneut auf Druck gebracht und über eine
Leitung 23 in den Abhitzekessel 6 im Kreislauf zurückgeführt.
Es hat sich gezeigt, daß durch die weitere Überhitzung des
Wasserdampfes in der Wirbelbettfeuerung 8 die Leistung der
Dampfturbine 11 erheblich gesteigert werden kann.
Das Rauchgas der im vorliegenden Beispiel mit Kohle befeuerten
Wirbelbettanlage 8 wird in einem Wärmetauscher 14 gegen Frisch
luft abgekühlt, in einem Elektrofilter 15 entstaubt, in einer
Anlage 16 entschwefelt und dann über eine Leitung 11 abgezo
gen. Ein Saugzuggebläse 24 dient zur Kompensation der Druck
verluste.
Die benötigte Frischluft für die Wirbelbettfeuerung 8 wird
über eine Leitung 18, ein Saugzuggebläse 19 und ein Drucker
höhungsgebläse 25 zugeführt.
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren läßt sich neben der durch
die Überhitzung in der Wirbelbettfeuerung 8 erzielten Lei
stungssteigerung auch eine erhebliche Reduzierung der Stick
oxidbildung erreichen, wenn ein Teilstrom des Gasturbinen
abgases über eine Leitung 20 kontinuierlich mit der Frischluft
vermischt und zusammen mit dieser in die Brennkammer 3 rück
geführt wird. Die Menge des zurückgeführten Abgasteilstromes
bemißt sich dabei nach dem für eine optimale Leistung der
Gasturbine 4 benötigten Massenstrom und kann bis zu 50% der
gesamten Abgasmenge betragen. Bei optimaler Auslegung wird nur
noch die für die Verbrennung in der Brennkammer 3 erforder
liche Menge Frischluft zugeführt und die als Massenstrom für
die Gasturbine 4 benötigte Zusatzmenge durch rückgeführtes
sauerstoffarmes Abgas beigestellt. Auf diese Weise wird er
reicht, daß die Verbrennung in der Brennkammer 3 bei wesent
lich geringerem, oder bei optimaler Auslegung, überhaupt
keinem Sauerstoffüberschuß stattfindet, mit der Folge einer
gegen Null gehenden Bildung thermischer Stickoxide.
Aus den gleichen Gründen kann im übrigen auch ein Teil des
Rauchgases der Wirbelbettfeuerung 8 über eine Leitung 21 in
die Feuerung zurückgeführt werden, wobei die Wirbelschichtfeuerung (8)
sich bekanntlich jedoch sowieso schon durch eine
geringe Stickoxidbildung auszeichnet.
Der nicht in die Brennkammer 3 rückgeführte, nahezu stickoxid
freie Reststrom des Gasturbinenabgases wird über eine Leitung
22 abgezogen, mit dem über Leitung 17 strömenden Rauchgasstrom
vermischt und über einen hier nicht dargestellten Kamin oder
auch einen Kühlturm in die Atmosphäre abgegeben. Zusätzliche
Maßnahmen zur Entstickung sind zur Erreichung der geforderten
Grenzwerte dabei in der Regel nicht erforderlich.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 wird die Erfindung noch
mals am Beispiel der Um- bzw. Nachrüstung eines bereits vor
handenen Steinkohlekraftwerkes auf einen stickoxidarmen Rauch
gasausstoß erläutert, wobei anstelle der üblichen dem Kraft
werkskessel nachgeschalteten Entstickungseinrichtung, wie z. B.
einer katalytisch beschleunigten Entstickung mit Ammoniak als
Reaktionspartner, nunmehr die Vorschläge gemäß der Erfindung
zur Anwendung kommen. In Fig. 2 sind für gleiche Vorrichtungs
teile jeweils die gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1 vorge
sehen.
Die zur Nachrüstung anstehende Kraftwerksanlage besteht aus
einem Dampferzeuger 30 mit einem trockenentaschten Feuerungs
raum 31, einer Brennstoffzufuhr 32 und Heizflächen 33, 34 zur
Erzeugung des Hochdruckdampfes im Wasser-Dampf-Kreislauf, der
neben den Heizflächen 33, 34 als weitere Hauptkomponenten eine
Dampfturbine 35 mit einem Generator 36, einen Dampfkondensator
37 und eine Speisewasserpumpe 38 aufweist. Das Rauchgas des
Dampferzeugers 30 passiert nacheinander einen Luftvorwärmer
39, einen Elektrofilter 40, ein Saugzuggebläse 41, eine Ent
schwefelungsanlage 42 und wird dann über eine Leitung 43 einem
nicht dargestellten Kamin oder einem ebenfalls nicht darge
stellten Kühlturm zur Ableitung in die Atmosphäre zugeführt.
Die benötigte Frischluft wird über ein Frischluftgebläse 44
angesaugt, in den Wärmetauschern 45 und 39 vorgewärmt und dann
in den Feuerungsraum 31 eingespeist.
Zur Reduzierung der Stickoxide, aber auch zur gleichzeitigen
Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades wird nunmehr vorgeschlagen,
das bestehende Kraftwerk mit einer Kraftwerksanlage gemäß Fig.
1 zu koppeln und einen Teil der mit der üblich hohen Stick
oxidbildung verbundenen Feuerungsleistung des Dampferzeugers
30 durch die zusätlichen stickoxidarmen Feuerungen in der
Brennkammer 30 des Gasturbinenkreislaufes und in der Wirbel
bettanlage 8 zu ersetzen.
Die Kopplung erfolgt unter anderem dadurch, daß die noch
heißen stickoxidarmen Rauchgase der Wirbelbettanlage 8 direkt
in den Feuerungsraum 31 des Dampferzeugers 30 eingeleitet
werden, wodurch zum einen die Restwärme der Rauchgase direkt
an den Wasser-Dampf-Kreislauf 33, 34 des Dampferzeugers 30
abgegeben werden kann und zum anderen die vorhandenen Einrich
tungen zur Rauchgaskühlung und zur -reinigung für die Behand
lung auch der Rauchgase der Wirbelbettfeuerung 8 mitgenutzt
werden können.
Der Hochdruckdampf des Dampferzeugers 30 wird nach der Erfin
dung vor seiner Entspannung in der Dampfturbine 35 mit dem
stark überhitzten Wasserdampf aus der Wirbelbettanlage 8 in
einem Mischsammler 46 vermischt. Die sich dabei einstellende
Mischungstemperatur liegt über der im Dampferzeuger 30 erziel
baren Höchsttemperatur, so daß sich für die Dampfturbine 35
eine höhere Eingangstemperatur mit entsprechender Leistungs
steigerung ergibt.
Nach einem weiteren Merkmal wird der über die Leitung 22 strö
mende Abgasstrom der Gasturbine 4, der noch eine Temperatur
von etwa 80°C aufweist, mit dem Rauchgas in der Leitung 42,
welches bei den meisten Kraftwerken naßentschwefelt worden
ist, und somit bei einer Temperatur von noch etwa 40°C wasser
dampfgesättigt ist, vermischt. Diese Vermischung führt zu
einer Temperaturerhöhung des Gesamtrauchgasstromes und
verbessert somit die thermischen Bedingungen für die Ableitung
in die Atmosphäre über einen Kühlturm entsprechend.
Da der Gesamtrauchgasstrom des Kraftwerkes sich nunmehr aus
den Rauchgasteilströmen der erläuterten drei Feuerungen,
nämlich der Brennkammer 3, der Wirbelschichtfeuerung 8 und der
Feuerung 31 des Dampferzeugers 30 zusammensetzt, wobei die
Rauchgasströme aus der Brennkammer 3 und der Wirbelbettfeue
rung 8 durch die vorgeschlagenen Maßnahmen nahezu stickoxid
frei sind, läßt sich bei entsprechender Optimierung insbeson
dere bei Altanlagen mit Trockenentaschung in der Regel eine
Stickoxidendkonzentration einstellen, die den jeweils gefor
derten Grenzwerten genügt. Darüber hinaus kann durch die
Einbindung eines Gasturbinenkreislaufes und die zusätzliche
Überhitzung des Wasserdampfes im Mischsammler 46 eine Wir
kungsgradverbesserung des Kraftwerkes < 45% mit entspre
chender Reduzierung auch der spezifischen CO2-Emissionen
erreicht werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur umweltverträglichen Erzeugung von Ener
gie in einer kombinierten Gas-Dampfkraftanlage durch
arbeitsleistende Entspannung eines hochgespannten hei
ßen Arbeitsmittels in einer Gasturbine und von hochge
spanntem überhitztem Dampf in eine Dampfturbine, wobei
die Restwärme des entspannten Arbeitsmittels der Gas
turbine zur Erzeugung des Wasserdampfes genutzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf vor seiner
Entspannung in einem im Feuerungsraum einer Wirbelbett
feuerung angeordneten Wärmetauscher zusätzlich er
hitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil des arbeitsleistend entspannten und abgekühl
ten Arbeitsmittels der Gasturbine der zu verdichtenden
Frischluft der Gasturbine zugemischt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rauchgase der Wirbelbettfeuerung in
den Feuerungsraum eines weiteren Dampferzeugers einge
leitet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der in dem weiteren Dampferzeuger
erzeugte Wasserdampf mit dem in der Wirbelbettfeuerung
überhitzten Wasserdampf vermischt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil der gereinigten Rauchgase
der Wirbelbettfeuerung oder des weiteren Dampferzeu
gers in die Wirbelbettfeuerung zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der nicht rückgeführte Rest des
arbeitsleistend entspannten Arbeitsmittels der Gastur
bine dem abgekühlten gereinigten Rauchgas der Wirbel
bettfeuerung bzw. des zusätzlichen Dampferzeugers
zugemischt wird.
7. Kombinierte Gas-Dampfkraftanlage zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Gasturbine, einem
der Gasturbine nachgeschalteten Abhitzekessel zur
Dampferzeugung und einer Dampfturbine, gekennzeichnet
durch eine Wirbelbettfeuerung (8) mit einem im Feuer
raum angeordneten Wärmetauscher (7), dessen kaltes
Ende mit dem Dampfausgang des Abhitzekessels (6) und
dessen warmes Ende mit dem Dampfeingang der Dampftur
bine (11) verbunden ist.
8. Kombinierte Gas-Dampfkraftanlage nach Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, daß in die Dampfleitung von der
Wirbelbettfeuerung zur Dampfturbine ein Mischsammler
(46) integriert ist, der zusätzlich mit dem heißen
Ende des Wasser-Dampfkreislaufes eines weiteren Dampf
erzeugers (30) kommuniziert und daß eine Verbindungs
leitung für Rauchgas zwischen der Wirbelbettfeuerung
(8) und dem Feuerungsraum (31) des weiteren Dampfer
zeugers (30) vorgesehen ist.
9. Kombinierte Gas-Dampfkraftanlage nach Anspruch 8, da
durch gekennzeichnet, daß der weitere Dampferzeuger
(30) der Dampferzeuger eines bestehenden Kohlekraft
werkes ist.
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