DE4111286A1 - Verfahren zum herstellen einer wellenanordnung, insbesondere einer kardanwellenanordnung, aus einem rohr aus faser-kunststoff-material und einem aus starrem material bestehenden anschlusselement - Google Patents
Verfahren zum herstellen einer wellenanordnung, insbesondere einer kardanwellenanordnung, aus einem rohr aus faser-kunststoff-material und einem aus starrem material bestehenden anschlusselementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus der
DE-PS 30 07 896 in der Weise bekannt, daß die Mitnehmer als Schneid
zähne ausgebildet werden und beim Ineinanderpressen von Rohr
und Außenhülse durch Einschneiden in das Material des Rohres
gleichsam formschlüssige Gegenprofile erzeugen, wodurch eine
in Umfangsrichtung feste Verbindung zwischen Rohr und Außenhülse
erzeugt wird. Zur Unterstützung dieser Wirkung der Schneidzähne
der Außenhülse ist auf der der Außenhülse abgekehrten Wand, also
der Innenwand, des Rohres aus Faser-Kunststoff-Material ein Stütz
ring vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Hauptanspruchs hinsichtlich der Anwendung
bei einem topfähnlichen Anschlußelement herstellungsmäßig zu
optimieren.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeich
nenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Dadurch, daß bei der Erfindung das topfähnliche Anschlußelement
nicht einstückig, sondern aus zwei Einzelteilen, die nachträglich
zusammengesetzt werden, gefertigt wird, besteht die vorteilhafte
Möglichkeit, durch ein einfaches Herstellungsverfahren die nach
innen weisenden Mitnehmer an der - einen Bestandteil des Anschluß
elements darstellenden - Außenhülse zu fertigen. Dies kann in
einfacher und kostengünstiger Weise durch spanende Bearbeitung,
z. B. Räumen, oder umformende Bearbeitung erfolgen. Für die Außen
hülse selbst kann z. B. ein blankgezogenes Metallrohr (Halbzeug)
verwendet werden, von dem die Außenhülsen in gewünschter Länge
abgelängt und anschließend mit den Mitnehmern versehen werden.
Grundsätzlich ist aber auch das Einbringen der im wesentlichen
längs oder axial verlaufenden Mitnehmer in das Halbzeug oder
sogar während der Halbzeugherstellung möglich. Verständlicherweise
muß das Material der Außenhülse, in aller Regel Metall, trotz
der erforderlichen hohen Festigkeit unempfindlich gegen (durch
die Mitnehmer gebildete) Kerben sein, da im montierten Zustand
der Wellenanordnung, d. h. im Betrieb derselben, in der Außenhülse
große Spannungen in Umfangsrichtung vorhanden sind.
Diese vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden praktisch durch keinen zusätzlichen Aufwand für die Her
stellung der festen Verbindung zwischen den beiden Bestandteilen
des Anschlußelements (Außenhülse, Fitting) erkauft, da erfindungs
gemäß die also auch zur Festlegung des Rohres an dem Anschlußelement
dienenden Mitnehmer der Außenhülse zur Festlegung des Fittings
an dieser herangezogen werden. Infolge zylindrischer Gestaltung
der Innenfläche der Außenhülse ist es möglich, diese in einfacher
Weise mit sich über ihre gesamte Länge erstreckenden Mitnehmern
zu versehen, die zwei Längenbereiche zur Festlegung einerseits
des Rohres aus Faser-Kunststoff-Material und andererseits des
Fittings definieren.
Aus folgendem Grunde wird man jedoch die drei beschriebenen Teile
hinsichtlich ihrer Durchmesser bzw. der Auslegung der Mitnehmer
so dimensionieren, daß die Mitnehmer in ihrem Eingriffsbereich
an dem Rohr dieses lediglich elastisch deformieren, nicht aber
gleichsam durch spanende Verformung Vertiefungen eingraben: Wie
bereits erwähnt, unterliegen Wellenanordnungen der beschriebenen
Art bei Verwendung als Antriebs- oder Kardanwellenanordnung in
Kraftfahrzeugen im Betrieb relativ hohen Drehmomenten. Daher
ist die bei dem eingangs zitierten Stand der Technik verwendete
Herstellungsmethode für die formschlüssige Verbindung zwischen
Rohr und Außenhülse, nämlich durch spanabhebende Schneidvorgänge
mittels an der Außenhülse vorgesehener innerer Schneidzähne,
für die Betriebseigenschaften derartiger Wellenanordnungen äußer
ordentlich nachteilig. Durch die spanende Verformung wird die
Festigkeit der Rohre im Verbindungsbereich erheblich gemindert;
dies gilt insbesondere dann, wenn durch den beschriebenen Schneid
vorgang Fasern des Rohres beschädigt oder gar durchtrennt werden.
Aus diesem Grunde ist das im Anspruch 2 beschriebene Verfahren
besonders zweckmäßig, da bei diesem unter Vermeidung einer spanenden
Verformung des Rohres das Ineinanderpressen von Rohr und Außenhülse
nur unter viskoelastischer radialer Verformung des Rohres, ggf.
auch unter Ausnutzung einer elastischen oder plastischen Verformung
der Außenhülse, stets in radialen Richtungen, erfolgt. Zur Unter
stützung dieser Maßnahme kann es gemäß Anspruch 5 zweckmäßig
sein, zusammenwirkende Flächen der drei genannten Bestandteile
der Wellenanordnung vor dem Ineinanderpressen mit einem Kleber
zu versehen, der während des Preßvorgangs als Gleitmittel dient,
dagegen nach Beendigung des Preßvorgangs und Erstarren eine zusätz
liche Sicherung der jeweiligen Verbindung bewirkt.
Was demgegenüber die Festlegung des Fittings in der Außenhülse
anbelangt, so kann man diesen entweder gemäß Anspruch 4 auf seiner
Umfangsfläche mit weiteren Mitnehmern in solcher Anordnung versehen,
daß diese im zusammengebauten Zustand der Wellenanordnung mit
den Mitnehmern der Außenhülse zusammenwirken, oder aber man trifft
die Dimensionierung so, daß die an der Außenhülse vorgesehenen,
nach innen weisenden Mitnehmer gleichsam als Schneidwerkzeuge
sich beim Zusammenpressen in das Material des Fittings eingraben.
Hier braucht man also in aller Regel nicht darauf zu achten,
daß lediglich eine elastische Verformung beim Ineinanderfügen
der beiden genannten Teile erfolgt.
Die zuvor erläuterten Grundsätze für eine vorteilhafte Auslegung
der Verbindung zwischen Außenhülse und Rohr, nämlich unter Vermei
dung einer spanenden Verformung des Rohres, haben besondere Be
deutung dann, wenn das Rohr gemäß Anspruch 9 im Eingriffsbereich
der Mitnehmer mit überwiegend in Umfangsrichtung verlaufender
Faserorientierung hergestellt wird, da bei einer derartigen Faser
orientierung eine spanende Verformung des Rohres durch die Mitnehmer
der Außenhülse leicht zu einer Beschädigung oder gar einem Durch
trennen der Fasern des Rohrmaterials führen kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert,
deren Figuren im Längsschnitt bzw. in einer Stirnansicht einen
Endbereich einer erfindungsgemäß hergestellten Kardanwellenanordnung
wiedergeben.
Die hier interessierenden Hauptbestandteile der Kardanwellen
anordnung sind das aus einem Faser-Kunststoff-Material durch
Wickelvorgänge hergestellte Rohr 1 und das Anschlußelement 2,
das aus der Außenhülse 3 und dem Fitting 4 zusammengesetzt ist.
Das Anschlußelement besteht aus relativ hartem Material, in der
Regel Metall. Das Rohr 1 ist in seinem unter der Außenhülse 3
verlaufenden Bereich bei 5 zwar mit demselben Innendurchmesser
wie in seinen anderen Längenbereichen, aber mit einem größeren
Außendurchmesser, also dickwandiger, ausgeführt. Weiterhin unter
scheiden sich die beiden erwähnten Längenbereiche des Rohres 1
dadurch, daß außerhalb des Eingriffsbereichs der Außenhülse 3
das Rohr 1 derart gewickelt ist, daß seine Faserorientierung
überwiegend in axialer Richtung liegt, also der Faserrichtungs
winkel α1 kleiner als 45° ist, während im Eingriffsbereich
der Außenhülse 2 der entsprechende Faserrichtungswinkel α2 größer
als 45° ist, die Fasern also überwiegend in Umfangsrichtung orien
tiert sind.
Betrachtet man nun die Ausbildung des Anschlußelements 2 im ein
zelnen, so ist die Außenhülse 3, wie insbesondere aus Fig. 2
ersichtlich und dort bei 6 angedeutet, mit parallel zur Rohr
achse 7 verlaufenden Mitnehmern versehen, die zur Halterung sowohl
des Rohrs 1 als auch des Fittings 4 in der Außenhülse 3 dienen.
Diese Mitnehmer sind im Hinblick auf die verwendeten Materialien
und die Abmessungen des Rohres 1 so dimensioniert, daß beim Ein
pressen des Rohres in die Außenhülse 2 zwecks Erzielung der
in der Zeichnung dargestellten betriebsfertigen Relativlage
der verschiedenen Bestandteile der Rohranordnung die Mitnehmer
6 das Material des Rohres 1 nur viskoelastisch verformen, ohne
sich spanabhebend einzugraben. Dies wird bei Beginn des Einpreß
vorgangs durch die Fase 8 im inneren Bereich der rechten Stirn
seite der Außenhülse 2 unterstützt. Zusätzlich können die zu
sammenwirkenden Flächen der Teile 1 und 2 vor dem Ineinander
pressen mit einem Gleitmittel versehen werden, dessen Entfernen
bei Beginn des Einpreßvorgangs ebenfalls durch die Innenfase 8
des Außenrings 2 sowie die Außenfase 9 an der in Fig. 1 linken
Stirnseite des Rohres 1 entgegengewirkt wird.
Während also bei der Festlegung des Rohres 1 in der Außenhülse 2
darauf geachtet wird, daß das Rohr 1 nicht bleibend verformt
wird, spielt dieser Umstand bei der Festlegung des Fittings 4
in der Außenhülse 3, die ebenfalls unter Ausnutzung der Mitneh
mer 6 erfolgt, praktisch keine Rolle, da der Fitting ebenfalls
aus Metall besteht. Hier ist es also möglich, beim Einpreßvor
gang durch die Mitnehmer 6, denen demgemäß an ihrer in Fig. 1
linken Stirnseite keine Fase zugeordnet ist, eine spanende
Verformung der Mantelfläche 10 des Fittings 4 vornehmen zu
lassen. Verständlicherweise ist es aber auch möglich, die Mantel
fläche 10 mit einer Profilierung zu versehen, die zum Zusammen
wirken mit den Mitnehmern 6 geeignet ist; diese weiteren Mitnehmer
definieren einen Teilkreisdurchmesser, der größer ist als der
jenige der Mitnehmer der Außenhülse, so daß auch hier ein fester
Sitz gewährleistet ist.
Was die Form der Mitnehmer und der ggf. vorhandenen weiteren
Mitnehmer anbelangt, so kann sie - bei Beachtung der beschrie
benen Gesichtspunkte - weitgehend frei gewählt werden. Verständ
licherweise werden die Mitnehmer in jedem Falle im wesentlichen
parallel zur Achse 7 verlaufen. Man kann hier eine Rändelung
vorsehen; in aller Regel wird man die Mitnehmer in Querschnitten
durch die Wellenanordnung zahnförmig ausbilden.
Die Erfindung schließt die Verwendung einer zusätzlichen ring
artigen inneren Abstützung des Rohres 1 im Einwirkungsbereich
der Außenhülse 2 nicht aus.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßes Verfahren
geschaffen, das bei Verwendung topfartiger Anschlußelemente
besondere Vorteile hinsichtlich des Herstellungsverfahrens
liefert.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen einer Wellenanordnung, insbesondere
einer Kardanwellenanordnung für ein Kraftfahrzeug, aus
einem Rohr aus Faser-Kunststoff-Material und einem aus
starrem Material bestehenden Anschlußelement mit einer
Außenhülse, die mit innen vorspringenden, im wesentlichen
axial verlaufenden Mitnehmern für das Rohr versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem topfähnlichen Anschluß
element (2) dieses aus zwei Teilen, nämlich der hohlzylin
drischen Außenhülse (3) und einem Fitting (4), hergestellt
und dieser unter Ausnutzung der Mitnehmer (6) der Außen
hülse (3) zur Festlegung in diese (3) eingepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Außenhülse (3) und Rohr (1) nur unter elastischer radialer
Verformung zumindest des Rohres (1) ineinandergepreßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Außenhülse (3) und Fitting (4) unter spanender Ver
formung des Umfangs (10) des Fittings (4) durch die Mitneh
mer (6) ineinandergepreßt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fitting (4) vor dem Einpressen in die Außenhülse (3)
auf seinem Umfang (10) mit zum Zusammenwirken mit den Mit
nehmern (6) der Außenhülse (3) geeigneten weiteren Mitnehmern
versehen wird, die einen Teilkreisdurchmesser definieren,
der größer ist als derjenige der Mitnehmer (6) der Außen
hülse (3).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zusammenwirkenden Flächen von Außen
hülse (3) und/oder Rohr (1) und/oder Fitting (4) vor dem
Ineinanderpressen mit einem Kleber versehen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest die Außenhülse (3) mit einer stirn
seitigen Innenfase (8) versehen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mitnehmer (6) als Rändelung hergestellt
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (1) bei konstantem Innendurchmesser
im Eingriffsbereich der Mitnehmer (6) der Außenhülse (3)
mit größerer Wandstärke (bei 5) als in seinen anderen Längen
bereichen hergestellt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (1) im Eingriffsbereich der Mitneh
mer (6) mit überwiegend in Umfangsrichtung verlaufender
Faserorientierung (Faserrichtungswinkel α2 gegen die
Rohrachse (7) größer als 45°) hergestellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (1) außerhalb des Eingriffsbereichs
der Mitnehmer (6) mit überwiegend in axialer Richtung ver
laufender Faserorientierung (Faserrichtungswinkel α1 gegen
die Rohrachse (7) maximal 45°) hergestellt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Herstellen des Rohres (1) mehrere Rovings
gleichzeitig auf einen rotierenden Dorn gewickelt werden.
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DEP4012564.5 | 1990-04-20 | ||
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1991
- 1991-04-08 DE DE4111286A patent/DE4111286B4/de not_active Expired - Fee Related
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