DE4107547C2 - Fahrzeugluftreifen mit einem Laufflächenprofil - Google Patents
Fahrzeugluftreifen mit einem LaufflächenprofilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugluftreifen mit
einem Laufflächenprofil, welches sich aus Profilelementen,
wie Blöcken, Stollen, Laufflächenbändern oder dergleichen,
zusammensetzt, die zumindest bereichsweise mit Einschnitten
versehen sind, die bevorzugt in Profilquerrichtung verlaufend
angeordnet sind.
Derartige Fahrzeugluftreifen sind bereits bekannt
(US-PS 4 794 965 und JP-60-252 005). Die relativ schmalen
Einschnitte, die auch Feineinschnitte bzw. Lamellenfeinein
schnitte genannt werden, dienen dazu, dem Fahrzeugluftreifen
auch bei niedriger Haftreibung, wie beispielsweise auf nasser,
vereister oder verschneiter Straße, bessere Griffeigenschaften
zu verleihen. Bei Sommerreifen dienen die Einschnitte dazu,
den Naßgriff beim Beschleunigen und Bremsen zu erhöhen. Die
Kanten der Einschnitte durchschlagen beim Abrollen des Reifens
den Wasserfilm und können daher die Mikrorauhigkeit der Straßen
oberfläche zur Erhöhung der aufzubringenden Umfangskraft besser
ausnützen. Bei Winterreifen wird die vorhandene Mikrorauhigkeit
des Untergrunds durch die Einschnitte nicht nur bei nasser,
sondern auch bei eisiger Straße ausgenutzt. Moderne Winter
reifen weisen etwa 1300 Lamellenfeineinschnitte über den Reifen
umfang verteilt auf; sie sind derart gestaltet, daß die Anzahl
der Einschnitte kaum mehr erhöht werden kann. Beschränkungen
ergeben sich durch die Formenherstellung und insbesondere dadurch,
daß bei einer großen Anzahl von Einschnitten, die durch Formen
lamellen gestaltet werden, das Ausformen des Reifens ohne Zer
störung von Formenlamellen nicht mehr möglich ist.
Die Formen der Einschnitte im Profil sind insbesondere zick
zackförmig mit relativ scharfen Kanten an den Umkehrstellen
geradeliniger Abschnitte der Einschnitte. Auch gekrümmte Ab
schnitte der Einschnitte sind bekannt; dabei treten die Ein
schnitte an der Profiloberfläche normal, d. h. unter 90° zur
Profiloberfläche, aus dem Reifen aus. Bei den sich zickzack
förmig in den Reifenprofilen hineinerstreckenden Einschnitten
treten diese an der Profiloberfläche unter einem spitzen Winkel
zur Normalen zur Profiloberfläche aus dem Reifen aus.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der verbesserten Haftung
bzw. Verbesserung adhärenten Bindung des Fahrzeugluftreifens
zum Untergrund mit verlängerter Betriebsdauer.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
Die Einschnitte sind im Querschnitt betrachtet
gekrümmt und schließen mit einer Normalen auf die Reifenprofil
oberfläche einen Austrittswinkel von bis zum 60° und am Einschnitt
grund einen Eintauchwinkel von bis zum 20° ein. Zwischen der
Profiloberfläche und dem Einschnittgrund erfolgt eine Umkehrung
der Neigung.
Nach der Erfindung gestaltete Einschnitte schaffen an der Profil
oberfläche Griffkanten, die eine wesentlich bessere Anpassung
an feine Strukturen im Untergrund, beispielsweise durch ein
"Umschließen" von kleinsten Bodenunebenheiten, gewährleisten.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung, die mehrere Aus
führungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1, 1a und 1b schematische Schnitte durch ein Profil
element des Laufflächenprofiles eines
Fahrzeugluftreifens mit Ausführungs
varianten von erfindungsgemäßen Einschnitten,
Fig. 2 und 3 jeweils weitere Ausführungsvarianten der Er
findung, wobei jeweils ein Profilelement
schematisch in Schrägansicht dargestellt ist, und
Fig. 4 und 5 Längsschnitte durch einen Abschnitt eines Lauf
flächenprofils, wobei bevorzugte Anordnungen
der erfindungsgemäßen Einschnitte relativ zur
Drehrichtung des Reifens dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt ein einzelnes Profilelement 1 eines Laufflächen
profils eines nicht dargestellten Fahrzeugluftreifens. Das
Profilelement 1 ist, in Profilquerrichtung betrachtet, durch
Nuten 2 begrenzt. Nicht dargestellte Umfangsnuten begrenzen dieses
Profilelement 1 in Reifenumfangsrichtung, so daß das Profil
element 1 als Block gestaltet ist. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung sind als Profilelemente die Grundelemente zu verstehen,
aus denen sich ein Laufflächenprofil zusammensetzt, beispiels
weise daher auch lediglich durch Umfangsnuten begrenzte Lauf
flächenbänder. Das Profilelement 1 ist mit einem Einschnitt 3 ver
sehen, der räumlich gekrümmt ist. Von der Profiloberfläche
4 ausgehend schließt der Einschnitt 3 mit der Normalen N auf
die Profiloberfläche 4 zuerst einen Winkel α₁ ein, der zwischen
20 und 60° gewählt ist. Am Nutgrund bzw. Einschnittgrund endet
der Einschnitt 3 unter einem Winkel α₂ unter Umkehrung der
Neigung relativ zur Normalen N; der Winkel α₂ beträgt zwischen
5 und 20°. Der Einschnitt 3 weist zwischen der Profiloberfläche
4 und dem Einschnittgrund einen im wesentlichen kontinuierlichen
Verlauf auf.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform (Fig. 1a) setzt sich
der Einschnitt 3, im Querschnitt betrachtet, im wesentlichen
aus zwei Kreisbögen mit unterschiedlichen Radien zusammen.
Von der Profiloberfläche 4 aus erfolgt die Krümmung des Ein
schnitts 3 zuerst entlang eines Kreisbogens K mit einem
Krümmungsradius R₁, der bevorzugt der Dessintiefe d entspricht.
R₁ kann jedoch bis ±50% von d abweichen. An die Krümmung entlang
des Kreisbogens K₁ schließt sich eine kleinere Krümmung entlang
eines Kreisbogens K₂ an. Der zugehörige Krümmungsradius R₂
wird bevorzugt gleich dem Reifenradius R gewählt, wobei Ab
weichungen von ±30% möglich sind. Der kontinuierlich gestaltete
Wechsel von K₁ und K₂, d. h. der Neigungen, erfolgt bevorzugt
in einer Tiefe t von etwa einem Drittel der Tiefe d der Nuten 2.
Abweichungen bis zu ±60%, d. h. eine Tiefe t zwischen 0,13 d
und 0,53 d sind möglich.
Der Querschnittsverlauf des Einschnittes 3 wird also ausgehend
von der Profiloberfläche 4 bevorzugt so gewählt, daß die
Krümmung kleiner wird. Hierbei muß der Krümmungsverlauf nicht,
wie in Fig. 1a dargestellt, durch zwei Kreisbögen gekennzeichnet
sein, es ist auch eine kontinuierliche Änderung der Krümmung
möglich. Die Tiefe der Einschnitte 3 kann von der Nutentiefe
d des Laufflächenprofils abweichen. Sie wird jedoch mindestens
zwei Drittel der Nutentiefe d betragen.
Die Breite der Einschnitte 3 wird in einem Bereich zwischen
0,3 und 3 mm gewählt. Gemäß der in Fig. 1b dargestellten Aus
führungsform ist es möglich, abweichend von der normalerweise
gleichbleibenden Breite der Einschnitte 3 eine Ausgestaltung
zu wählen, bei der zur Profiloberfläche 4 hin eine Aufweitung
der Einschnitte 3 stattfindet. Die maximale Breite b₁ der Ein
schnitte 3 an der Profiloberfläche 4 wird bevorzugt der Breite
b am Nutgrund zuzüglich 1/2 b₀ betragen. Trotz Aufweitung
sollte die Breite der Einschnitte 3 die angegebene Grenze von
3 mm nicht überschreiten.
Im einfachsten Fall werden die Einschnitte 3 so gestaltet,
daß sie in Draufsicht betrachtet, geradlinig bzw. im wesentlichen
geradlinig verlaufen.
Fig. 2 zeigt nun eine Variante, bei der ein in Draufsicht
zickzackförmig gestalteter Einschnitt 3′ vorliegt, der gemäß
der Erfindung gekrümmt ist.
In Fig. 3 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem ein geschlossener Einschnitt, bevorzugt ein entlang
eines Kreises verlaufender Einschnitt 3′′ erfindungsgemäß ge
krümmt ist.
Es ist auch möglich, je nachdem, welche Wirkung vorrangig er
zielt werden soll, nach der Erfindung gestaltete Einschnitte
entweder im Mittelbereich eines Laufflächenprofils oder in
den Seitenbereichen oder über das gesamte Profil verteilt vor
zusehen. Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Anordnung von Einschnitten
3 relativ zur Drehrichtung des Reifens für die Seitenbereiche
des Laufflächenprofiles. In diesem Fall ist es günstig, die
Anordnung so zu treffen, daß die Neigung der Einschnitte 3
am Nutgrund in die Drehrichtung F erfolgt.
Im Mittelbereich der Lauffläche sollte dagegen eine Anordnung
getroffen werden, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, wonach
die Einschnitte 3 am Nutgrund gegen die Drehrichtung F weisen.
Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, wird üblicherweise innerhalb
eines Profilelements 1 eine Vielzahl von Einschnitten 3 vorge
sehen. Bevorzugt sind Einschnitte 3 in Profilquerrichtung bzw.
im wesentlichen in Profilquerrichtung orientiert. Je nach Profil
gestaltung kann es jedoch auch zweckmäßig sein, die Einschnitte
3 unter Winkeln bis zu etwa 45° gegenüber der reinen Querrichtung
verlaufen zu lassen.
Claims (8)
1. Fahrzeugluftreifen mit einem Laufflächenprofil, welches
sich aus Profilelementen (1) zusammensetzt, die zumindest
bereichsweise mit Einschnitten (3, 3′, 3′′) versehen sind,
die bevorzugt in Profilquerrichtung verlaufend angeordnet
sind,
wobei
- - die Einschnitte (3, 3′, 3′′) aus zwei unterschiedlich geneigten, kontinuierlich gekrümmt verlaufenden Teilab schnitten bestehen und diese Teilabschnitte einen Krümmungs radius (R1), der 0,5 d-1,5 d entspricht, wobei d die Tiefe der die Profilelemente trennenden Nuten (2) ist, bzw. einen Krümmungsradius (R2) aufweisen, der 0,7 R - 1,3 R entspricht, wobei R der Reifenradius ist,
- - der Wechsel der Neigungen in einer Tiefe (t) von 0,13 d- 0,53 d erfolgt und
- - die Einschnitte (3, 3′, 3′′), im Querschnitt betrachtet, mit der Normalen (N) auf die Reifenprofiloberfläche (4) einen Austrittswinkel (α1) zwischen 20° und 60° und am Ein schnittsgrund einen Eintauchwinkel (α2) zwischen 5° und 20° einschließen.
2. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswechsel in einer Tiefe (t) von 0,33 d erfolgt.
3. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite (b₁) der Einschnitte (3) an der Profilober
fläche (4) größer ist als am Einschnittgrund.
4. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite (b₁) der Einschnitte (3) an der Profilober
fläche (4) zwischen 0,3 und 3 mm beträgt.
5. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite (b₁) der Einschnitte (3) an der Profilober
fläche (4) der 1,5fachen Breite (b₀) am Einschnittgrund ent
spricht.
6. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufweitung der Einschnitte (3) frühestens ab der
halben Einschnittiefe (d) erfolgt.
7. Fahrzeugluftreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Seitenbereichen des Laufflächenprofils be
findlichen Einschnitte (3, 3′, 3′′) am Einschnittgrund
in Drehrichtung (F) des Reifens geneigt sind.
8. Fahrzeugluftreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Mittelbereich des Laufflächenprofils befindlichen
Einschnitte (3, 3′, 3′′) am Einschnittgrund gegen die Dreh
richtung (F) des Reifens geneigt sind.
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