DE4100590A1 - Thermoplastische polyamid-formmassen mit verbesserten eigenschaften - Google Patents

Thermoplastische polyamid-formmassen mit verbesserten eigenschaften

Info

Publication number
DE4100590A1
DE4100590A1 DE19914100590 DE4100590A DE4100590A1 DE 4100590 A1 DE4100590 A1 DE 4100590A1 DE 19914100590 DE19914100590 DE 19914100590 DE 4100590 A DE4100590 A DE 4100590A DE 4100590 A1 DE4100590 A1 DE 4100590A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polycarbonate
thermoplastic
weight
block
homo
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19914100590
Other languages
English (en)
Inventor
Herbert Dipl Chem D Eichenauer
Edgar Dipl Chem Dr Leitz
Karl-Heinz Dipl Chem Dr Ott
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DE19914100590 priority Critical patent/DE4100590A1/de
Publication of DE4100590A1 publication Critical patent/DE4100590A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L77/00Compositions of polyamides obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen aus 70 bis 99,5 Gew.-% thermoplastischen Polyamiden und 30 bis 0,5 Gew.-% speziellen Polymeren auf Basis überwiegend aliphatischer Homo- oder (Co)-Carbonate oder auch sequenzierter Block-(Co)-Polycarbonate. Diese Formmassen besitzen insbesondere einen hohen E-Modul und eine hohe Streckspannung bei gleichzeitig hoher Wärmeformbeständigkeit und guter Zähigkeit. Gegebenenfalls können bis zu 30 Gew.-Teile (pro 100 Gew.-Teile obengenannter Polymerenmischung) an thermoplastischen, gegebenenfalls kautschukmodifizierten Harzkomponenten mitverwendet werden.
Mischungen aus thermoplastischen Polyamiden mit Komponenten zur Anhebung der Zähigkeit oder zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit sind bekannt. So wird z. B. in der DE-OS 27 09 060 der Zusatz von Nitrilkautschuk, in EP-A 1 94 705 die Verwendung doppelbindungsfreier Kautschukkomponenten und in EP-A 3 56 729 der Einsatz von hydriertem Nitrilkautschuk beschrieben.
In allen diesen Fällen können jedoch keine modifizierten Polyamide mit sowohl erhöhtem E-Modul als auch deutlich verbesserter Streckspannung erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, daß Mischungen aus thermoplastischen Polyamiden und speziellen Polymeren auf Basis (cyclo)aliphatischer Carbonate einen hohen E-Modul, eine hohe Streckspannung sowie hohe Werte für Wärmeformbeständigkeit und Zähigkeit aufweisen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind thermoplastische Formmassen, enthaltend
  • A) 70-99,5 Gew.-%, vorzugsweise 75-97,5 Gew.-%, eines thermoplastischen Polyamids oder Mischungen mehrerer thermoplastischer Polyamide,
  • B) 30-0,5 Gew.-%, vorzugsweise 25-2,5 Gew.-%, eines überwiegend aliphatischen Homo- oder Copolycarbonats der Formel -[O-CO-O-R¹)zoder eines sequenzierten Carbonat-Block-(Co)- polymeren, das vorzugsweise durch Polymerisation von mindestens einem Monomeren der allgemeinen Formeln (I) bis (III), gegebenenfalls in Gegenwart von Polymeren V aus der Reihe von Homopolymerisaten des Styrols, Vinylnaphthalins, Isopropenylnaphthalins, Butadien-1,3 oder Isoprens, mit
    z 20, und
    R¹ = -(CH₂)m - mit m = 3-12,
    -CH₂CH₂CH(CH₃)-
    -CH₂CH₂OCH₂CH₂-
    -CH₂CH₂OCH₂CH₂-
    -CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-
    -CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂- R² = -(CH₂)n - mit n = 4-12,
    -CH₂CH₂OCH₂CH₂-
    -CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-
    und
    R³, R⁴, R⁵, R⁶ = H, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Alkenyl, C₁-C₆-Alkoxy, C₁-C₆-Alkenoxy-C₁-C₆- alkyl, insbesondere H, CH₃, C₂H₅
    m, n unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 hergestellt wurde
    und zusätzlich
  • C) 0-30 Gew.-Teile, vorzugsweise 1 bis 25 Gew.- Teile (jeweils bezogen auf 100 Gew.-Teile A + B) einer oder mehrerer thermoplastischer, gegebenenfalls kautschukmodifizierter Harzkomponenten.
Unter thermoplastischen Polyamiden (A) im Sinne dieser Erfindung werden bekannte Homopolyamide, Copolyamide und Mischungen dieser Polyamide verstanden. Es können dies teilkristalline und/oder amorphe Polyamide sein.
So können als teilkristalline Polyamide für die erfindungsgemäßen Formmassen Polyamid-6, Polyamid-6,6, Mischungen und entsprechende Copolymerisate aus diesen Komponenten eingesetzt werden. Weiterhin kommen teilkristalline Polyamide in Betracht, deren Säurekomponente ganz oder teilweise aus Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure und/oder Korksäure und/oder Sebacinsäure und/oder Azelainsäure und/oder Adipinsäure und/oder Cyclohexandicarbonsäure, deren Diaminkomponente ganz oder teilweise aus m- und/oder p-Xylylendiamin und/oder Hexamethylendiamin und/oder 2,2,4-Trimethylhexamethylendiamin und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin und/oder Isophorondiamin besteht und deren Zusammensetzung prinzipiell bekannt ist.
Außerdem sind Polyamide zu nennen, die ganz oder teilweise aus Lactamen mit 7-12 C-Atomen im Ring, gegebenfalls unter Mitverwendung einer oder mehrerer der obengenannten Ausgangskomponenten, hergestellt werden.
Besonders bevorzugte teilkristalline Polyamide sind Polyamid-6 und Polyamid-6,6 und ihre Mischungen.
Als amorphe Polyamide können bekannte Produkte eingesetzt werden. Sie werden erhalten durch Polykondensation von Diaminen wie Ethylendiamin, Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin, 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, m- und/oder p-Xylylen-diamin, Bis-(4- aminocyclohexyl)-methan, Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan, 3,3′-Dimethyl-4,4′-diamino-dicyclohexylmethan, 3-Aminomethyl- 3,5,5-trimethyl-cyclohexylamin, 2,5- und/oder 2,6-Bis-(aminomethyl)-norbornan und/oder 1,4-Diaminomethylcyclohexan mit Dicarbonsäuren wie Oxalsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Decandicarbonsäure, Heptadecandicarbonsäure, 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethyladipinsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure.
Auch Copolymere, die durch Polykondensation mehrerer Monomerer erhalten werden, sind geeignet, ferner Copolymere, die unter Zusatz von Aminocarbonsäuren wie ε- Aminocapronsäure, ω-Aminoundecansäure oder ω-Aminolaurinsäure oder ihren Lactamen, hergestellt werden.
Besonders geeignete amorphe Polyamide sind die Polyamide hergestellt aus Isophthalsäure, Hexamethylendiamin und weiteren Diaminen wie 4,4′-Diaminodicyclohexylmethan, Isophorondiamin, 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, 2,5- und/oder 2,6-Bis-(aminomethyl)- norbornen; oder aus Isophthalsäure, 4,4′-Diamino-dicyclohexylmethan und ε-Caprolactam; oder aus Isophthalsäure, 3,3′-Dimethyl-4,4′-diamino-dicyclohexylmethan und Laurinlactam; oder aus Terephthalsäure und dem Isomerengemisch aus 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin.
Anstelle des reinen 4,4′-Diaminodicyclohexylmethans können auch Gemische der stellungsisomeren Diaminodicyclohexylmethane eingesetzt werden, die sich zusammensetzen aus
70 bis 99 Mol-% des 4,4′-Diamino-Isomeren
 1 bis 30 Mol-% des 2,4′-Diamino-Isomeren
 0 bis  2 Mol-% des 2,2′-Diamino-Isomeren und
gegebenenfalls entsprechend höher kondensierten Diaminen, die durch Hydrierung von Diaminodiphenylmethan technischer Qualität erhalten werden. Die Isophthalsäure kann bis zu 30% durch Terephthalsäure ersetzt sein.
Die Polyamide weisen vorzugsweise eine relative Viskosität (gemessen an einer 1gew.-%igen Lösung in m-Kresol bei 25°C) von 2,0 bis 5,0, besonders bevorzugt von 2,5 bis 4,0 auf.
Erfindungsgemäß einzusetzende Carbonat-Polymere (B) sind beispielsweise Homopolycarbonate oder Copolycarbonate der Struktur (IV)
mit z 15, vorzugsweise 20,
worin R¹ einen oder mehrere zweiwertige Reste mit folgenden Strukturen:
R¹ = -(CH₂)m - mit m = 3-12,
-CH₂CH₂CH(CH₃)-
-CH₂CH₂OCH₂CH₂-
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-
-CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂-
bedeutet. Die bevorzugten Polycarbonate sind überwiegend aliphatisch gebunden (über aliphatische Reste an die Carbonatgruppe).
Diese aliphatischen Polycarbonate können nach üblichen Methoden, z. B. durch Phosgenierung von Diolen (DE- OS 20 01 091, FR-PS 13 91 512, DE-OS 10 31 512, DE- OS 24 46 107, DE-OS 26 05 024, EP 0 02 641, DE- OS 24 47 349) besser aber durch ringöffnende Masse- und Lösungspolymerisation von cyclischen, aliphatischen Carbonaten hergestellt werden (DE-OS 15 45 116, 15 45 117, 31 03 135, 32 04 078).
Das bevorzugte Herstellungsverfahren ist die anionische ringöffnende Lösungspolymerisation von cyclischen aliphatischen Carbonaten bei tiefen Temperaturen (DE-OS 36 07 625).
Cyclische aliphatische Carbonate als Ausgangsprodukte für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polycarbonate sind Verbindungen der Formel (I) und (II)
worin R¹ die obengenannte Bedeutung hat und
R² = -(CH₂)n- mit n = 4-12
-CH₂CH₂OCH₂CH₂-
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂
bedeutet.
Bevorzugt werden Carbonate der Formel (I) verwendet. Besonders bevorzugt ist das Carbonat mit R¹ =
Die Molekulargewichte der aliphatischen Polycarbonate und der sequenzierten Carbonat-Block-(Co)-Polymere können 2000 g/mol bis 500 000 g/mol, bevorzugt 5000 g/mol bis 120 000 g/mol betragen.
Weitere erfindungsgemäß einzusetzende Polymere sind sequenzierte Carbonat-Block-(Co)-polymere der idealisierten Formeln (V)
W-V-W; V-W-V oder (V-W)x (Formel V)
mit x = 1 bis 20, insbesondere x = 1 bis 10, worin
V = Rest eines Homopolymerisats von Styrol, Vinylnaphthalin, Isopropenylnaphthalin, Butadien- 1,3, oder Isopren, insbesondere von Styrol oder Butadien-1,3, und
W = Rest eines Homo- oder Copolycarbonats eines cyclischen, aliphatischen Carbonats der allgemeinen Formel (I) (bevorzugt)
oder der allgemeinen Formel (II)
worin
R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung haben,
bedeutet.
Besonders bevorzugt wird das Carbonat der Formel
zum Aufbau der sequenzierten Poly(co)carbonate verwendet.
Die mittleren Molekulargewichte der Blöcke V und W sind größer 800, vorzugsweise größer 1000 und besonders bevorzugt größer 10 000.
In den Blockcopolymeren können die mittleren Molekulargewichte der Blöcke V und W verschieden oder (nahezu) gleich groß sein. Die Blöcke weisen Molekulargewichte von < 800, bevorzugt < 1000, auf.
Die Blockcopolymeren enthalten den Block V in Mengen von 5 bis 95 Gew.-% und den Block W in Mengen von 95 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise aber in Mengen von 5 bis 20 Gew.-% V und 95 bis 80 Gew.-% B sowie 5 bis 20 Gew.-% W und 95 bis 80 Gew.-% V; d. h. in den bevorzugten Blockcopolymeren überwiegt gewichtsmäßig entweder die Komponente V oder W.
Die Carbonat-Block-(Co)-polymeren können bevorzugt durch anionische Polymerisation gemäß DE-OS 36 07 627 hergestellt werden.
Weitere erfindungsgemäß einzusetzende Polycarbonatkomponenten sind Block-(Co)-Polycarbonate mit sequenzartigem Aufbau der idealisierten Formel (VI)
-[W-T-L]y- (VI)
mit y=1 bis 20, insbesondere 1 bis 10, worin
W = Polymerisat eines cyclischen Carbonats der Formel I oder der Formel (II)
worin R¹ und R² die oben angegebenen Reste bedeuten,
-L- ein Polymerisatsegment eines cyclischen Esters (Lactons) mit der Formel III ("Block L")
mit
R³, R⁴, R⁵, R⁶=H, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Alkenyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkenoxy-C₁-C₆-alkyl, insbesondere H, CH₃, C₂H₅
u, v unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3, 4, 5, oder 6
und worin
T ein (Mittelstück), enthaltend sowohl das cyclische Carbonat der Formel I und/oder II als auch den cyclischen Ester der Formel III in polymerisierter Form, wobei die Konzentration der Reste I und/oder II in Richtung auf -L- und die Konzentration der Reste III in Richtung auf -W- kontinuierlich abnimmt ("tapered structure"),
bedeutet.
Besonders bevorzugte cyclische Carbonate (I) und (II) sind Trimethylenglykolcarbonat, Neopentylglykolcarbonat, 1,4-Butandiolcarbonat sowie dimere Carbonate des Pentandiols oder des Hexandiols.
Bevorzugte Lactone (III) sind ε-Caprolacton und Pivalolacton.
In den Polymeren können die mittleren Molekulargewichte der Blöcke W und L sowie der Mittelstücke T verschieden oder nahezu gleich groß sein.
Die Polymerisate enthalten die Blöcke W bzw. L in Mengen von 5 bis 95 Gew.-% (bezogen auf Gesamtmenge W+L), vorzugsweise aber in Mengen von 5 bis 20 Gew.-% W und 95 bis 80 Gew.-% L (bezogen auf W+L), sowie 5 bis 20 Gew.-% L und 95 bis 80 Gew.-% W (bezogen auf W+L); der Gehalt an Mittelstücken T mit einer "tapered-structure" beträgt 5 bis 95 Gew.-% (bezogen auf W+L+T), vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-% (bezogen auf W+L+T).
Die Copolymeren lassen sich aus den cyclischen Carbonaten und Estern durch anionische ringöffnende Lösungspolymerisation herstellen. Ein sequentieller Aufbau der Copolymeren wird durch eine stufenweise Zugabe der Carbonat/ Ester-Mischung zur polymerisationsaktiven Lösung erreicht.
Neben den Komponenten Polyamid (A) und Polycarbonaten (B) können die erfindungsgemäßen Formmassen thermoplastische, gegebenenfalls kautschukmodifizierte Harzkomponenten (C) enthalten.
Thermoplastische Harzkomponenten (C) im Sinne der Erfindung sind z. B. Homo- oder Copolymerisate auf Basis von (substituiertem) Styrol (beispielsweise Styrol/Acrylnitril- Copolymere, α-Methylstyrol/Acrylnitril-Copolymere, p-Methylstyrol/Acrylnitril-Copolymere) oder auf Basis von Alkylmethacrylat (beispielsweise Polymethylmethacrylat), Polyphenylenether auf Basis von 2,6- Dimethylphenol, bzw. deren Gemische mit schlagzäh modifiziertem Polystyrol (HIPS) oder Pfropfkautschuke, vorzugsweise auf Basis von Polybutadienkautschuk, Ethylen/Propylen (Dien)-Kautschuk (EP(D)M-Kautschuk), Polybutylacrylkautschuk, Polysiloxankautschuk, jeweils mit z. B. Styrol, α-Methylstyrol, kernsubstituiertem Styrol, Methylmethacrylat, tert.-Butylacrylat, Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid, N-substituiertem Maleinimid, Vinylacetat, Acrylsäure, Methacrylsäure oder Mischungen daraus als Monomere zum Aufbau der Pfropfhülle.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können üblich Additive, wie beispielsweise Gleit- und Entformungsmittel, Nukleierungsmittel, Stabilisatoren, Füll- und Verstärkungsstoffe, Flammschutzmittel sowie Farbstoffe in wirksamen Mengen und Kombinationen enthalten.
Die Formmassen können in üblichen Mischaggregaten, wie Walzen, Knetern, Ein- und Mehrwellenextrudern hergestellt werden.
Wenn auch in den meisten Fällen alle Komponenten zweckmäßigerweise in einem Schritt gemischt werden, kann es manchmal auch empfehlenswert sein, zuerst die zweite bzw. dritte Komponente wegzulassen und erst zu einem späteren Zeitpunkt zuzumischen.
So können die erfindungsgemäßen Formmassen auf den genannten Mischaggregaten hergestellt werden, indem die Komponenten (A) und (B) und gegebenenfalls (C) gemeinsam aufgeschmolzen und homogenisiert werden oder indem das Polymerisat (B) und gegebenenfalls das Thermoplastharz (C) in die Schmelze des Polyamids (A) eingearbeitet werden.
Die Temperatur bei der Herstellung der Mischung sollte mindestens 10°C und zweckmäßig höchstens 80°C oberhalb des Schmelzpunktes des Polyamids liegen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können zur Herstellung von Formteilen durch Spritzguß und Extrusion verwendet werden, z. B. für Außenteile von Kraftfahrzeugen.
Beispiele Eingesetzte Polymere
A) Polyamid-6 mit einer relativen Viskosität (gemessen an einer 1gew.-%igen Lösung in m-Kresol bei 25°C) von 3,1
B) Polyamid-66 mit einer relativen Viskosität von 3,0 (gemessen wie bei A)
C) Polyneopentylglykolcarbonat, erhalten durch Polymerisation von Neopentylglykolcarbonat gemäß DE-OS 37 07 625, ηrel=2,30 (2gew.-%ige Lösung in CH₂CH₂ bei 20°C)
D) Sequenziert aufgebautes Copolymer, erhalten durch Polymerisation von 80 Gew.-% Neopentylglykolcarbonat und 20 Gew.-% ε-Caprolacton gemäß DE- OS 37 00 193, ηrel=6,30 (2gew.-%ige Lösung in CH₂CH₂ bei 20°C)
E) Statistisches Styrol/Acrylnitril = 72 : 28-Copolymerisat mit einem w von ca. 115 000 mit w/n-1 2.
F) Pfropfkautschuk, hergestellt durch radikalische Emulsionspolymerisation von 50 Gew.-Teilen eines Styrol/Acrylnitril = 72 : 28-Gemisches in Gegenwart von 50 Gew.-Teilen eines in Latexform vorliegenden Polybutadiens und einer mittleren Teilchengröße (d₅₀)=400 nm.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen bzw. der Vergleichsmaterialien erfolgte auf einer Doppel- Schneckenmaschine (ZSK 53) bei 280°C (60 Umdrehungen pro Minute).
Die Spritzgießverarbeitung zu Prüfkörpern erfolgte auf einer Spritzgußmaschine Arburg 350 bei 250°C (Versuche 1 bis 6 und 11 bis 12) bzw. 270°C (Versuche 7 bis 10).
Die Ermittlung der Prüfdaten erfolgte nach folgenden Normen:
Charpy-Kerbschlagzähigkeit (kJ/m²): DIN 53453
Streckspannung (MPa): DIN 53455
Zug-E-Modul (MPa): DIN 53 457
Vicat-Erweichungstemperatur (°C): DIN 53 460
Die Beurteilung der Fließfähigkeit erfolgte durch Messung des Fülldruckes (vgl. F. Johannaber, Kunststoffe 74 (1984), 1, Seiten 2-5).
Die Zusammensetzungen der Formmassen sind in Tabelle 1, die Prüfdaten in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle 1
Zusammensetzung der Formmassen
Tabelle 2
Prüfdaten der Formmassen

Claims (7)

1. Thermoplastische Formmassen enthaltend
  • A) 70-99,5 Gew.-% eines thermoplastischen Polyamids oder Mischungen mehrerer thermoplastischer Polyamide.
  • B) 30-0,5 Gew.-% eines im wesentlichen aliphatischen Homo- oder Copolycarbonats oder eines sequenzierten Carbonat-Block-(Co)-Polymeren oder eines Polycarbonat-ester-Polymeren und zusätzlich
  • C) 0-30 Gew.-Teile (bezogen auf 100 Gew.-Teile A + B) eines oder mehrerer thermoplastischer, gegebenenfalls kautschukmodifizierter Harzkomponenten.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, enthaltend A) 75 bis 97,5 Gew.-% eines thermoplastischen Polyamids und B) 25 bis 2,5 Gew.-% eines in Anspruch 1 definierten Carbonat-Polymeren B).
3. Thermoplastische Formmasse nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polycarbonat B) ein Homo- oder Copolycarbonat der Formel -[O-CO-O-R¹]zdarstellt, wobei
z 15, vorzugsweise 20
R¹ gleich oder verschiedene Reste
-(CH₂)m- mit m = 3-12,
-(CH₂CH₂CH(CH₃)-
-CH₂CH₂OCH₂CH₂-
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-
-CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂- R² = -(CH₂)n - mit n = 4-12,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂-
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-
und
R³, R⁴, R⁵, R⁶ = H, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Alkenyl, C₁-C₆-Alkoxy, C₁-C₆-Alkenoxy-C₁- C₆-alkyl, insbesondere H, CH₃, C₂H₅
m, n unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeuten.
4. Formmassen nach Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polycarbonate B durch anionische ringöffnende Polymerisation von cyclischen aliphatischen Carbonaten der Struktur worin R₁ die obengenannte Bedeutung hat und
R² -(CH₂)n mit n = 4-12
-CH₂CH₂OCH₂CH₂-
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-
bedeutet, hergestellt werden.
5. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Polycarbonat B) sequenzierte Block-(Co)-polycarbonate der idealisierten Formeln -W-V-W-, V-W-V oder (V-W)xmit x=1-20, bevorzugt 1-10,
worin
V den Rest eines Homopolymerisats von Styrol, Vinylnaphthalin, Isopropenylnaphthalin, Butadien- 1,3 oder Isopren und
W den Rest eines Homo- oder Copolycarbonats der Formel-[-OCOOR¹]z(R¹ und z wie in Anspruch 2 definiert)
bedeutet,
die mittleren Molekulargewichte der Blöcke V und W verschieden oder gleich groß sind und jeweils Molekulargewichte von < 800, bevorzugt < 1000 aufweisen von 5-95 Gew.-% und den Block W in Mengen von 95 bis 5 Gew.-% enthalten.
6. Thermoplastische Formmassen nach Ansprüchen 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Polycarbonat B) ein Block-(Co)-polycarbonat mit sequenzartigem Aufbau der idealisierten Formel -[-W-T-L]y ist,mit y=1-20, bevorzugt 1-10,
worin Block W die bereits definierte Bedeutung eines Homo- oder Copolycarbonates hat,
Block L eine Polymerisatsegment eines cyclischen Esters (Lactons) der Formel mit
R³, R⁴, R⁵, R⁶=H, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Alkenyl, C₁- C₆-Alkoxy, C₁-C₆-Alkenoxy-C₁-C₆-alkyl, insbesondere H, CH₃, C₂H₅
u, v unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6
ist, und worin
T ein (Mittelstück) enthaltend sowohl das cyclische Carbonat der Formel I und/oder II als auch das Lacton der Formel III in polymerisierter Form, bedeutet, wobei die Konzentration der Reste I und/oder II in Richtung auf -L- und die Konzentration der Reste III in Richtung auf -W- kontinuierlich abnimmt ("tapered structure"), in den Polymeren die mittleren Molekulargewichte der Blöcke W und L sowie der Mittelstücke T verschieden oder gleich groß sind und die Polymerisate die Blöcke W bzw. L in Mengen von 5 bis 95 Gew.-% (bezogen auf Gesamtmenge W+L), vorzugsweise aber in Mengen von 5 bis 20 Gew.-% W und 95 bis 80 Gew.-% L (bezogen auf W + L), sowie 5 bis 20 Gew.-% L und 95 bis 80 Gew.-% W (bezogen auf W+L) enthalten und der Gehalt an Mittelstücken T mit einer "tapered-structure" 5 bis 95 Gew.-% (bezogen auf W+L+T), vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-% (bezogen auf W+L+T) beträgt.
7. Thermoplastische Formmassen nach Ansprüchen 2 bis 6, enthaltend zusätzlich 1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf (A+B) einer oder mehrerer thermoplastischer, gegebenenfalls kautschukmodifizierter Harzkomponenten C).
DE19914100590 1991-01-11 1991-01-11 Thermoplastische polyamid-formmassen mit verbesserten eigenschaften Withdrawn DE4100590A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19914100590 DE4100590A1 (de) 1991-01-11 1991-01-11 Thermoplastische polyamid-formmassen mit verbesserten eigenschaften

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19914100590 DE4100590A1 (de) 1991-01-11 1991-01-11 Thermoplastische polyamid-formmassen mit verbesserten eigenschaften

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4100590A1 true DE4100590A1 (de) 1992-07-16

Family

ID=6422808

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19914100590 Withdrawn DE4100590A1 (de) 1991-01-11 1991-01-11 Thermoplastische polyamid-formmassen mit verbesserten eigenschaften

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4100590A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1236656A1 (de) 2001-03-01 2002-09-04 Invissible ApS Unterirdisches Lagersystem für einen Behälter
DE19920336C2 (de) * 1999-05-03 2002-10-24 Brueggemann Kg Sprit Und Chem Verfahren zur Aufkondensierung von Polyamiden

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3332924A1 (de) * 1983-09-13 1985-03-21 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Kerbschlagzaehe, in der schmelze leichtfliessende polyamidformmassen
DE3027957C2 (de) * 1979-07-24 1990-02-22 Sumitomo Naugatuck, Co., Ltd., Osaka, Jp

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3027957C2 (de) * 1979-07-24 1990-02-22 Sumitomo Naugatuck, Co., Ltd., Osaka, Jp
DE3332924A1 (de) * 1983-09-13 1985-03-21 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Kerbschlagzaehe, in der schmelze leichtfliessende polyamidformmassen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19920336C2 (de) * 1999-05-03 2002-10-24 Brueggemann Kg Sprit Und Chem Verfahren zur Aufkondensierung von Polyamiden
EP1236656A1 (de) 2001-03-01 2002-09-04 Invissible ApS Unterirdisches Lagersystem für einen Behälter

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0523445B1 (de) Thermoplastische Formmassen aus semikristallinem und amorphem Polyamid, deren Verwendung und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP2393877B1 (de) Styrolcopolymere und polyamide enthaltende thermoplastische formmassen
EP2121833B1 (de) Formmassen mit reduzierter anisotropie der schlagzähigkeit
DE3637677A1 (de) Schlagzaehe, dimensionsstabile polyamid-formmassen
DE102004004230A1 (de) Thermoplastische Formmassen auf Basis von Styrolcopolymeren und Polyamiden
CA1196130A (en) High-impact polyamide moulding compositions
DE2941025A1 (de) Schlagzaehe polyamid-formmassen
JPS6116959A (ja) 熱可塑性成形組成物
DE3105364A1 (de) Polyamid-formmassen
EP2802620B1 (de) Witterungsstabile thermoplastische formmassen auf basis von styrolcopolymeren und polyamiden mit verbesserter zähigkeit
DE19627423A1 (de) Hochzähe ABS-Formmassen
EP0360129B1 (de) Formmassen aus Polyamiden und tert.-Butylacrylathaltigen Pfropfpolymerisaten
US4496690A (en) Alloys of styrenic resins and polyamides
EP0355512B1 (de) Thermoplastische Homogenisierungsprodukte und ihre Verwendung in Mischungen aus Polyamid und Styrol-Co- und/oder -Pfropf-Polymerisaten
EP0043491B1 (de) Schlagzähe Polyamid-Formmassen
DE102005036981A1 (de) Thermoplastische Formmassen mit reduziertem Durchgangswiderstand und erhöhter Stabilität
DE3827668A1 (de) Verstaerkte/gefuellte blends aus thermoplastischen interpolymeren und polyamiden, und ein verfahren
DE10024935A1 (de) Witterungsstabile Polymerblends
EP0155480B1 (de) Formmassen aus thermoplastischem Polyamid und Pfropfkautschuk
EP0356729B1 (de) Thermoplastische Formmassen aus Polyamid und hydriertem Nitrilkautschuk
DE4100590A1 (de) Thermoplastische polyamid-formmassen mit verbesserten eigenschaften
EP0332993B1 (de) Thermoplastische Formmassen mit guter Verarbeitbarkeit und hoher Zähigkeit
EP0327806A2 (de) Mit Silikon-Pfropfkautschuken modifizierte, schlagzähe Polyamidformmassen
EP0234390B1 (de) Thermoplastische formmassen auf der Basis von Polyamiden und Styrolcopolymeren
DE3709599A1 (de) Thermoplastische formmassen aus polyamiden und harzcopolymeren

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8139 Disposal/non-payment of the annual fee